FF "Cupid´s chokehold" Wentworth Miller-FF
FF "Cupid´s chokehold" Wentworth Miller-FF
Da so viele aus dem Wentworth Miller Forum ihre FF hier gepostet haben, dachte ich, dass es ja nicht schaden kann, meine ebenfalls hier zu posten.
Nun ja, ich hoffe sie gefällt euch
VIelen Dank geht an Doreenchen, meiner Betaleserin...eigentlich kann man sie schon als richtig gute Freundin bezeichnen
Ich hab dich lieb
So, jetzt aber....geht´s los! Viel Spaß beim lesen...
Hauptcharaktere: Alexis Edwards, Wentworth Miller
Nebencharaktere: Evangeline Edwards, Sam Edwards, Shalley Parker und andere
Kommentar: Wentworth Miller und eventuell andere Personen aus Prison Break oder anderen Serien, Filmen, etc. gehoren (leider) nicht mir, sondern FOX.
Kapitel 1: Ein Becher Milch
"Mami, Mami, ich hab Durst!" Lynn tänzelte vor meinen Füßen herum und zog eine Schnute. Ich seufzte. Wir waren schon spät dran, aber meine 3-Jährige Tochter hatte ihren eigenen Kopf und so gab ich nach.
"Okay, okay. Da vorn ist ein Starbucks, da kannst du dir eine Milch bestellen." Und ich mir einen leckeren Kaffee, dachte ich bei mir. So konnte ich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Lynn rannte vor mir die Straße hinunter und stürmte in den Laden. Ich folgte ihr und konnte bei meinem kleinen Wirbelwind nur den Kopf schütteln. Sie war besser als jeder Fitnesstrainer.
"Lynn, warte bitte!" Sie drehte sich um und strahlte mich an.
"Ich will mich doch nur anstellen.", antwortete sie naseweis und ich musste grinsen.
"Such dir schon was aus, nicht das wir dann wieder alle aufhalten." Kaum hatte ich es gesagt, lief sie schon vor an die Theke und drückte ihre Nase am Glas platt.
"Mom, darf ich einen Cookie? Bitttteeee.", rief sie durch den Laden und nahezu alle drehten sich zu mir herum.
"Ja, aber nur einen.", seufzte ich und kramte in meiner Tasche nach Geld. Ich hoffte, dass das alles schnell gehen würde und ich am Ende nicht noch den halben Laden kaufen musste. Und tatsächlich wurde die Schlange vor mir immer kleiner, so dass Lynn ihre Wünsche äußern konnte.
"ich will eine heiße Milch und einen Cookie mit Schokolade drin!", sagte sie zu der Verkäuferin. "Bitte.", ergänzte sie kleinlaut als sie meinen Blick sah und lächelte wie ein Engel. Sie konnte wirklich jeden um den Finger wickeln.
"Ich hätte dann gerne noch einen Cappucchino bitte." Ich bezahlte und wir mussten kurz auf unsere Getränke warten. Schließlich brachte ein junger Verkäufer Lynn ihre Milch. Kaum hatte sie sie in der Hand, rannte sie auch schon los.
"Lynn, warte! Ich hab...", weiter kam ich nicht, denn schon war meine Tochter mit einem Mann zusammengerannt. Ihre Milch verteilte sich gekonnt auf seiner blauen Jeans und seinem dunkelblauen T-Shirt.
"Oh Sorry, ich hab dich gar nicht gesehen. Ist alles klar bei dir, Kleine?" Der Mann half meiner Tochter auf die Beine, während ich noch immer an der Theke stand und die beiden anstarrte. Erst jetzt bemerkte er, dass seine Hose und sein Hemd eingesaut waren.
"Ausgerechnet jetzt!", konnte ich den Mann fluchen hören und ich lief knallpink an. Dank Lynn kam ich immer mal wieder in solche Situationen. Wenigstens war der Laden gerade nicht so überfüllt mit Leuten. Schnell schnappte ich mir einen Stapel Servietten und lief auf die beiden zu.
"Es tut mir schrecklich Leid!", murmelte ich ihm zu. "Gott, das ist mir so schrecklich peinlich." Er räusperte sich nur und ich blickte ihm zum ersten Mal ins Gesicht. Die wohl schönsten blauen Augen, die ich je an einem Mann gesehen hatte, strahlten mir entgegen. Für einen Moment war ich wie gebannt, bevor ich mich aus meiner Starre riss und auf meine Füße starrte. In diesem Moment bemerkte ich was ich eigentlich tat. Ich fummelte mit den Servietten an seinem Oberschenkeln und an seinem Hosenbund herum. Scheiße, hatte ich mich gerade eben beschwert, dass meine Tochter mich in peinliche Situationen brachte? Das war ja wohl eher ich selber. Gott, Alexis. Einmal zuerst denken und dann handeln. Ich wurde noch pinker im Gesicht.
"Tschuldigung!", murmelte ich erschrocken und wich einen Schritt zurück. Dabei sah ich wieder den riesigen Fleck auf seiner Hose und seinem T-Shirt und wandte meinem Blick zum ersten Mal meiner Tochter zu. Sie stand betreten neben mir und hielt noch immer ihren Becher, der nun leer war, in der Hand. "Ich werde natürlich die Reinigung übernehmen.", fiel mir plötzlich an, da wir ja immernoch wie angewurzelt uns gegenüber standen. Sein Blick streifte seine Uhr und er hob die Augenbrauen.
"Ist schon okay, sie konnte ja nichts dafür und es bringt mir jetzt auch alles nichts mehr." Er drehte sich herum und lief mit seiner nassen Klamotten aus dem Laden.
"Ich hätte da einen Vorschlag.", rief ich ihm hinterher und er drehte sich überrascht zu mir herum.

Nun ja, ich hoffe sie gefällt euch

VIelen Dank geht an Doreenchen, meiner Betaleserin...eigentlich kann man sie schon als richtig gute Freundin bezeichnen


So, jetzt aber....geht´s los! Viel Spaß beim lesen...
Hauptcharaktere: Alexis Edwards, Wentworth Miller
Nebencharaktere: Evangeline Edwards, Sam Edwards, Shalley Parker und andere
Kommentar: Wentworth Miller und eventuell andere Personen aus Prison Break oder anderen Serien, Filmen, etc. gehoren (leider) nicht mir, sondern FOX.

Kapitel 1: Ein Becher Milch
"Mami, Mami, ich hab Durst!" Lynn tänzelte vor meinen Füßen herum und zog eine Schnute. Ich seufzte. Wir waren schon spät dran, aber meine 3-Jährige Tochter hatte ihren eigenen Kopf und so gab ich nach.
"Okay, okay. Da vorn ist ein Starbucks, da kannst du dir eine Milch bestellen." Und ich mir einen leckeren Kaffee, dachte ich bei mir. So konnte ich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Lynn rannte vor mir die Straße hinunter und stürmte in den Laden. Ich folgte ihr und konnte bei meinem kleinen Wirbelwind nur den Kopf schütteln. Sie war besser als jeder Fitnesstrainer.
"Lynn, warte bitte!" Sie drehte sich um und strahlte mich an.
"Ich will mich doch nur anstellen.", antwortete sie naseweis und ich musste grinsen.
"Such dir schon was aus, nicht das wir dann wieder alle aufhalten." Kaum hatte ich es gesagt, lief sie schon vor an die Theke und drückte ihre Nase am Glas platt.
"Mom, darf ich einen Cookie? Bitttteeee.", rief sie durch den Laden und nahezu alle drehten sich zu mir herum.
"Ja, aber nur einen.", seufzte ich und kramte in meiner Tasche nach Geld. Ich hoffte, dass das alles schnell gehen würde und ich am Ende nicht noch den halben Laden kaufen musste. Und tatsächlich wurde die Schlange vor mir immer kleiner, so dass Lynn ihre Wünsche äußern konnte.
"ich will eine heiße Milch und einen Cookie mit Schokolade drin!", sagte sie zu der Verkäuferin. "Bitte.", ergänzte sie kleinlaut als sie meinen Blick sah und lächelte wie ein Engel. Sie konnte wirklich jeden um den Finger wickeln.
"Ich hätte dann gerne noch einen Cappucchino bitte." Ich bezahlte und wir mussten kurz auf unsere Getränke warten. Schließlich brachte ein junger Verkäufer Lynn ihre Milch. Kaum hatte sie sie in der Hand, rannte sie auch schon los.
"Lynn, warte! Ich hab...", weiter kam ich nicht, denn schon war meine Tochter mit einem Mann zusammengerannt. Ihre Milch verteilte sich gekonnt auf seiner blauen Jeans und seinem dunkelblauen T-Shirt.
"Oh Sorry, ich hab dich gar nicht gesehen. Ist alles klar bei dir, Kleine?" Der Mann half meiner Tochter auf die Beine, während ich noch immer an der Theke stand und die beiden anstarrte. Erst jetzt bemerkte er, dass seine Hose und sein Hemd eingesaut waren.
"Ausgerechnet jetzt!", konnte ich den Mann fluchen hören und ich lief knallpink an. Dank Lynn kam ich immer mal wieder in solche Situationen. Wenigstens war der Laden gerade nicht so überfüllt mit Leuten. Schnell schnappte ich mir einen Stapel Servietten und lief auf die beiden zu.
"Es tut mir schrecklich Leid!", murmelte ich ihm zu. "Gott, das ist mir so schrecklich peinlich." Er räusperte sich nur und ich blickte ihm zum ersten Mal ins Gesicht. Die wohl schönsten blauen Augen, die ich je an einem Mann gesehen hatte, strahlten mir entgegen. Für einen Moment war ich wie gebannt, bevor ich mich aus meiner Starre riss und auf meine Füße starrte. In diesem Moment bemerkte ich was ich eigentlich tat. Ich fummelte mit den Servietten an seinem Oberschenkeln und an seinem Hosenbund herum. Scheiße, hatte ich mich gerade eben beschwert, dass meine Tochter mich in peinliche Situationen brachte? Das war ja wohl eher ich selber. Gott, Alexis. Einmal zuerst denken und dann handeln. Ich wurde noch pinker im Gesicht.
"Tschuldigung!", murmelte ich erschrocken und wich einen Schritt zurück. Dabei sah ich wieder den riesigen Fleck auf seiner Hose und seinem T-Shirt und wandte meinem Blick zum ersten Mal meiner Tochter zu. Sie stand betreten neben mir und hielt noch immer ihren Becher, der nun leer war, in der Hand. "Ich werde natürlich die Reinigung übernehmen.", fiel mir plötzlich an, da wir ja immernoch wie angewurzelt uns gegenüber standen. Sein Blick streifte seine Uhr und er hob die Augenbrauen.
"Ist schon okay, sie konnte ja nichts dafür und es bringt mir jetzt auch alles nichts mehr." Er drehte sich herum und lief mit seiner nassen Klamotten aus dem Laden.
"Ich hätte da einen Vorschlag.", rief ich ihm hinterher und er drehte sich überrascht zu mir herum.
Re: FF "Cupid´s chokehold" Wentworth Miller-FF
Und weil es so schoen war, geht es gleich weiter 
Kapitel 2: Kleidung ist relativ
Er schaute mich wieder mit diesem Blick an, der mich furchtbar nervös machte.
"Ich...ehm...wohn gleich um die Ecke. Ich könnte ihnen eine Jeans und ein sauberes T-Shirt geben." Unsicher trat ich von einem Fuß auf den anderen und bemerkte die stierenden Blicke der anderen Leute. Eine Frau, die neben uns an einem Tisch saß schaute mich mit einem was-für-ein-erbärmlicher-Versuch-Blick an und ich wäre am liebsten im Boden versunken. Er jedoch betrachte mich nur von oben bis unten und blickte mich stirnrunzelnd an. "Die Sachen sind nicht von mir, aber sie dürften ihnen passen." Schweigen.
"Warten sie kurz.", meinte er nur und drehte sich um. Ich sah wie er draußen telefonierte und anscheinend schon wieder vergessen hatte, dass er aussah als hätte er sich in die Hosen gemacht. Ich stand immer noch mit den Servietten in der Hand und wusste nichts mit mir anzufangen. Ich kam mir so unglaublich dumm vor und hätte am liebsten mit Lynn die Flucht ergriffen. Doch er kam tatsächlich zurück in den Laden.
"Wie weit ist gleich um die Ecke?", fragte er und lächelte zum ersten Mal. Es machte ihn gleich noch 10 Mal mehr sympathischer.
"Die Straße runter und dann eben um die Ecke.", antwortete ich so normal wie möglich und riss meinen Blick von seinen Augen. Schließlich sollte er nicht denken, dass ich ihn anstarren würde. Er nickte.
"Okay. Es kann ja nur besser werden." Dabei blickte er kurz an sich herunter, grinste und wir folgten ihm aus dem Laden. Dabei warf ich einen Blick zu der Frau am Tisch, die uns mit offenem Mund nachschaute. Ich grinste ihr hämisch zu und nahm Lynn bei der Hand.
"Mom, ich will aber auf den Spielplatz.", murrte sie und ich seufzte. Ich musste mich also entscheiden, zerteilen konnte ich mich ja nicht. Sollte ich mit Lynn auf den Spielplatz gehen, wie es sich für eine gute Mutter gehört oder die Chance nutzen und mit einem heißen Typen in meine halbwegs aufgeräumte Wohnung verschwinden? Verdammt, ich habe auch das Recht auf ein Leben.
"Okay, dann geh mit Kelly mit." Ich deutete mit dem Finger auf die beste Freundin meiner Tochter, die gerade die Straße mit ihrer Mutter entlang lief. Ich winkte den beiden zu und deutete auf Lynn. Kellys Mutter nickte nur, ich drückte Lynn einen Kuss auf die Wange und drehte mich dann wieder dem fremden Mann zu, der ungeduldig geduldig wartete. "Ich hol dich dann wieder ab, okay?" Sie nickte und rannte Kelly entgegen.
"Tut mir Leid, aber.." Er winkte ab und wir liefen die Straße hinunter. Wie angekündigt bogen wir dann in die Olive Street ab. Lynn und ich wohnten in einem kleinen Appartment, zusammen mit Sam, meinem Zwillingsbruder.
"Ist ja wirklich nicht weit.", meinte er und ich schloss die Tür auf.
"Hab ich ihnen doch gesagt.", grinste ich und ließ ihn herein. Automatisch glitt sein Blick durch den Raum und ich hoffte, dass nicht wieder irgendetwas herum lag. Sam hatte die Angewohnheit sehr unordentlich zu sein. Plötzlich drehte er sich um und sah mich schuldbewusst an.
"Wie unhöflich von mir. Ich hab mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Wentworth Miller." Er hielt mir seine Hand entgegen. Sie war wunderbar warm und weich. Ich räusperte mich.
"Schöner Name. Alexis Edwards." Ich biss mir auf die Zunge. Erst denken, dann reden. Ich hatte es mir doch fest vorgenommen."Tut mir Leid, ich wollte ihnen nicht zu nahe treten."
"Ist doch kein Problem. Meinen Namen gibt es nun mal nicht so oft." Er lächelte und sah mich mit angehobenen Augenbrauen an.
"Oh ja, die Sachen!", fiel es mir wieder ein und ich lief schnell in Sams Zimmer. Sam war genauso groß wie er und so hoffte ich, dass sie ihm passen würden. Ich kramte schnell eine Hose und ein Hemd aus dem Schrank und überreichte es ihm. "Sie können sich im Badezimmer da hinten umziehen." Ich deutete mit dem Finger über die Schulter und er nickte. "Wollen sie einen Kaffee?", fragte ich ihn ohne mal wieder über meine Worte nachzudenken.
"Kaffee?"
"Ich...ehm...dachte, weil wir sie ja bei Starbucks davon abgehalten haben..." Er lachte und seine tiefe Stimme erfüllte den Raum.
"Klar, gerne." Er drehte sich um und verschwand um die Ecke. Ich ging in die Küche und begann Kaffee zu kochen und versuchte meine Gedanken vom Badezimmer fern zu halten. Doch schon allein zu wissen, dass sich ein gutaussehender Mann in meinem Badezimmer seiner Hose und seines T-Shirts entledigte, ließ mich nervös werden. Ich hörte wie die Badezimmertür wieder aufging und ich goss den Kaffee in zwei Tassen.
"Passen die Sachen?", fragte ich als er in die Küche kam. Die Frage beantwortete sich von selbst, denn sie passte ihm wie angegossen. Er hatte dadurch sogar ein wenig Ähnlichkeit mit meinem Bruder, der ebenfalls dunkle Haare hatte. "Wie hätten sie es gerne?" Oh Gott, was war denn bitte mit mir los? Ich war doch sonst auch nicht so unbedacht mit meinen Worten. Er sah mich erst genauso geschockt an wie ich ihn, verstand dann aber.
"Nur Milch bitte.", grinste er und ich lief wieder knallpink an. Am besten sagte ich gar nichts mehr, ich konnte irgendwie für nichts mehr garantieren.
"Sind Sie Großbritannien-Fan?" Ich folgte seinem Blick, der an der Küchenwand hängengeblieben war. Sam hatte dort den Union Jack aufgemalt.
"Jein. Ich mag Großbritannien, aber auch nicht mehr als andere Länder. Der Grund dafür ist, dass ich in England geboren wurde. Ein Stück Heimat sozusagen." Ich setzte mich ihm gegenüber und umklammerte meine Tasse. Die Hitze verbrannte mir fast die Finger, aber irgendwie musste ich mich ja an etwas festhalten.
"Sie sind Engländerin?" Seinem Blick entnahm ich ehrliches Interesse, was mich überraschte.
"Ich habe meine ersten Lebensjahre dort gelebt, aber ich seh mich mehr als Amerikanerin."
"Darf ich fragen, wo sie geboren wurden?" Aus irgendeinem Grund war er sogar ziemlich interessiert. Seine Augen leuchteten förmlich und strahlten eine unglaubliche Energie aus. Dabei fiel mir auf, dass sie je nach Lichteinfall mal mehr grün als blau oder genau andersherum wirkten.
"Stratford-upon-Avon.", meinte ich verlegen, aber auch ein wenig stolz.
"Shakespeares Heimatort.", lächelte er und ich konnte nur staunen. Er war nicht nur gutaussehend, sondern auch noch gebildet. Ich musste Lynn ja fast schon dankbar sein. "Wie kommt es, dass sie dort geboren wurden, aber jetzt hier leben?" Ganz schön neugierig, schoss es mir durch den Kopf. Doch von so einem netten Menschen lässt man sich ja gerne ausfragen.
"Meine Mutter ist aus Stratford, also eine echte Engländerin. Mein Vater ist ursprünglich aus Frankreich und da sich beide nicht auf eines der beiden Länder einigen konnten, sind sie nach Amerika gegangen." Ich nahm einen Schluck von meinem Kaffee und wartete darauf, dass er von sich erzählte. Doch er schwieg beharrlich.
"Darf ich sie dann fragen, warum sie so in mein Leben interessiert sind?" Er lächelte in seine Tasse.
"Ich bin ebenfalls in England geboren wurden und ebenso wie sie als kleines Kind nach Amerika gezogen." Ich war für einen Moment geplättet. Zufälle gibts.
"Aber nicht in Stratford, oder?" Er lachte wieder.
"Nein, leider nicht. Die Stadt heißt Chipping Norton." Irgendwo klingelte es bei mir, aber ich wusste nicht, woher ich die Stadt kannte.
"Ist das zufällig ein wenig nördlich von London, bei Oxford oder so?" Er blickte mich erstaunt an.
"Wow, ich bin überrascht. Normalerweise können die Leute nichts damit anfangen, aber ja es ist in der Nähe von Oxford." Ich lächelte triumphierend. Mein Gehirn hatte mich also doch nicht ganz im Stich gelassen. Mein Blick fiel auf die Uhr.
"Ehm...ich will sie ja nicht rausschmeißen, aber hatte sie es vorhin nicht eilig?" Er schaute auf seine Armbanduhr.
"Ich konnte meinen Termin um eine halbe Stunde verschieben, deswegen habe ich noch genau zwei Minuten um auszutrinken und mich zu verabschieden." Er grinste und nahm den letzten Schluck aus seiner Tasse. Ich folgte seinem Beispiel und stellte dann beide Tassen in den Abwasch. Dann kramte ich einen Zettel hervor und schrieb meine Nummer darauf. Ich reichte ihm den Zettel, doch er sah mich nur fragend an.
"Sie können mich in den nächsten Tagen anrufen, um ihre Sachen abzuholen." Statt einer Antwort fing er nur an zu lachen. Ich verstand natürlich nichts und schaute ihn nur verwirrt an. "Was ist jetzt so witzig?", fragte ich leicht verärgert.
"Nichts, aber sie müssen wirklich nicht meine Sachen waschen. Es ist doch kein Weltuntergang."
"Ich möchte es aber.", erwiderte ich leicht trotzig. "Sonst habe ich ein schlechtes Gewissen."
"Okay, dann will ich sie ja nicht aufhalten." Er nahm sich den Zettel und reichte mir sein Hemd und seine Hose, die noch immer nass waren. Ich begleitete ihn zur Tür und reichte ihm zum Abschied die Hand.
"Na dann, bis in ein paar Tagen.", meinte er grinsend und lief die Treppe hinunter. Plötzlich blieb er stehen und drehte sich noch einmal zu mir herum. "Müsste ich nicht eigentlich ihnen meine Nummer geben, damit sie mir Bescheid sagen können?" Ich lächelte leicht verlegen.
"Schon, aber ich hätte Angst ihre Nummer in all dem Chaos in der Wohnung zu verlieren.", gab ich zu und er lächelte wieder sein schönes Lächeln. Er setzte seine Sonnenbrille auf und verschwand langsam aus meinem Blickfeld.
Ich stand noch eine Weile im Türrahmen und überlegte, ob ich das alles nur geträumt hatte oder gerade wirklich ein süßer Typ in meiner Küche gesessen hatte. Seufzend löste ich mich von meinen Gedanken. Es war Zeit wieder auf den Boden der Tatsachen zu kommen und das hieß Lynn abzuholen.

Kapitel 2: Kleidung ist relativ
Er schaute mich wieder mit diesem Blick an, der mich furchtbar nervös machte.
"Ich...ehm...wohn gleich um die Ecke. Ich könnte ihnen eine Jeans und ein sauberes T-Shirt geben." Unsicher trat ich von einem Fuß auf den anderen und bemerkte die stierenden Blicke der anderen Leute. Eine Frau, die neben uns an einem Tisch saß schaute mich mit einem was-für-ein-erbärmlicher-Versuch-Blick an und ich wäre am liebsten im Boden versunken. Er jedoch betrachte mich nur von oben bis unten und blickte mich stirnrunzelnd an. "Die Sachen sind nicht von mir, aber sie dürften ihnen passen." Schweigen.
"Warten sie kurz.", meinte er nur und drehte sich um. Ich sah wie er draußen telefonierte und anscheinend schon wieder vergessen hatte, dass er aussah als hätte er sich in die Hosen gemacht. Ich stand immer noch mit den Servietten in der Hand und wusste nichts mit mir anzufangen. Ich kam mir so unglaublich dumm vor und hätte am liebsten mit Lynn die Flucht ergriffen. Doch er kam tatsächlich zurück in den Laden.
"Wie weit ist gleich um die Ecke?", fragte er und lächelte zum ersten Mal. Es machte ihn gleich noch 10 Mal mehr sympathischer.
"Die Straße runter und dann eben um die Ecke.", antwortete ich so normal wie möglich und riss meinen Blick von seinen Augen. Schließlich sollte er nicht denken, dass ich ihn anstarren würde. Er nickte.
"Okay. Es kann ja nur besser werden." Dabei blickte er kurz an sich herunter, grinste und wir folgten ihm aus dem Laden. Dabei warf ich einen Blick zu der Frau am Tisch, die uns mit offenem Mund nachschaute. Ich grinste ihr hämisch zu und nahm Lynn bei der Hand.
"Mom, ich will aber auf den Spielplatz.", murrte sie und ich seufzte. Ich musste mich also entscheiden, zerteilen konnte ich mich ja nicht. Sollte ich mit Lynn auf den Spielplatz gehen, wie es sich für eine gute Mutter gehört oder die Chance nutzen und mit einem heißen Typen in meine halbwegs aufgeräumte Wohnung verschwinden? Verdammt, ich habe auch das Recht auf ein Leben.
"Okay, dann geh mit Kelly mit." Ich deutete mit dem Finger auf die beste Freundin meiner Tochter, die gerade die Straße mit ihrer Mutter entlang lief. Ich winkte den beiden zu und deutete auf Lynn. Kellys Mutter nickte nur, ich drückte Lynn einen Kuss auf die Wange und drehte mich dann wieder dem fremden Mann zu, der ungeduldig geduldig wartete. "Ich hol dich dann wieder ab, okay?" Sie nickte und rannte Kelly entgegen.
"Tut mir Leid, aber.." Er winkte ab und wir liefen die Straße hinunter. Wie angekündigt bogen wir dann in die Olive Street ab. Lynn und ich wohnten in einem kleinen Appartment, zusammen mit Sam, meinem Zwillingsbruder.
"Ist ja wirklich nicht weit.", meinte er und ich schloss die Tür auf.
"Hab ich ihnen doch gesagt.", grinste ich und ließ ihn herein. Automatisch glitt sein Blick durch den Raum und ich hoffte, dass nicht wieder irgendetwas herum lag. Sam hatte die Angewohnheit sehr unordentlich zu sein. Plötzlich drehte er sich um und sah mich schuldbewusst an.
"Wie unhöflich von mir. Ich hab mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Wentworth Miller." Er hielt mir seine Hand entgegen. Sie war wunderbar warm und weich. Ich räusperte mich.
"Schöner Name. Alexis Edwards." Ich biss mir auf die Zunge. Erst denken, dann reden. Ich hatte es mir doch fest vorgenommen."Tut mir Leid, ich wollte ihnen nicht zu nahe treten."
"Ist doch kein Problem. Meinen Namen gibt es nun mal nicht so oft." Er lächelte und sah mich mit angehobenen Augenbrauen an.
"Oh ja, die Sachen!", fiel es mir wieder ein und ich lief schnell in Sams Zimmer. Sam war genauso groß wie er und so hoffte ich, dass sie ihm passen würden. Ich kramte schnell eine Hose und ein Hemd aus dem Schrank und überreichte es ihm. "Sie können sich im Badezimmer da hinten umziehen." Ich deutete mit dem Finger über die Schulter und er nickte. "Wollen sie einen Kaffee?", fragte ich ihn ohne mal wieder über meine Worte nachzudenken.
"Kaffee?"
"Ich...ehm...dachte, weil wir sie ja bei Starbucks davon abgehalten haben..." Er lachte und seine tiefe Stimme erfüllte den Raum.
"Klar, gerne." Er drehte sich um und verschwand um die Ecke. Ich ging in die Küche und begann Kaffee zu kochen und versuchte meine Gedanken vom Badezimmer fern zu halten. Doch schon allein zu wissen, dass sich ein gutaussehender Mann in meinem Badezimmer seiner Hose und seines T-Shirts entledigte, ließ mich nervös werden. Ich hörte wie die Badezimmertür wieder aufging und ich goss den Kaffee in zwei Tassen.
"Passen die Sachen?", fragte ich als er in die Küche kam. Die Frage beantwortete sich von selbst, denn sie passte ihm wie angegossen. Er hatte dadurch sogar ein wenig Ähnlichkeit mit meinem Bruder, der ebenfalls dunkle Haare hatte. "Wie hätten sie es gerne?" Oh Gott, was war denn bitte mit mir los? Ich war doch sonst auch nicht so unbedacht mit meinen Worten. Er sah mich erst genauso geschockt an wie ich ihn, verstand dann aber.
"Nur Milch bitte.", grinste er und ich lief wieder knallpink an. Am besten sagte ich gar nichts mehr, ich konnte irgendwie für nichts mehr garantieren.
"Sind Sie Großbritannien-Fan?" Ich folgte seinem Blick, der an der Küchenwand hängengeblieben war. Sam hatte dort den Union Jack aufgemalt.
"Jein. Ich mag Großbritannien, aber auch nicht mehr als andere Länder. Der Grund dafür ist, dass ich in England geboren wurde. Ein Stück Heimat sozusagen." Ich setzte mich ihm gegenüber und umklammerte meine Tasse. Die Hitze verbrannte mir fast die Finger, aber irgendwie musste ich mich ja an etwas festhalten.
"Sie sind Engländerin?" Seinem Blick entnahm ich ehrliches Interesse, was mich überraschte.
"Ich habe meine ersten Lebensjahre dort gelebt, aber ich seh mich mehr als Amerikanerin."
"Darf ich fragen, wo sie geboren wurden?" Aus irgendeinem Grund war er sogar ziemlich interessiert. Seine Augen leuchteten förmlich und strahlten eine unglaubliche Energie aus. Dabei fiel mir auf, dass sie je nach Lichteinfall mal mehr grün als blau oder genau andersherum wirkten.
"Stratford-upon-Avon.", meinte ich verlegen, aber auch ein wenig stolz.
"Shakespeares Heimatort.", lächelte er und ich konnte nur staunen. Er war nicht nur gutaussehend, sondern auch noch gebildet. Ich musste Lynn ja fast schon dankbar sein. "Wie kommt es, dass sie dort geboren wurden, aber jetzt hier leben?" Ganz schön neugierig, schoss es mir durch den Kopf. Doch von so einem netten Menschen lässt man sich ja gerne ausfragen.
"Meine Mutter ist aus Stratford, also eine echte Engländerin. Mein Vater ist ursprünglich aus Frankreich und da sich beide nicht auf eines der beiden Länder einigen konnten, sind sie nach Amerika gegangen." Ich nahm einen Schluck von meinem Kaffee und wartete darauf, dass er von sich erzählte. Doch er schwieg beharrlich.
"Darf ich sie dann fragen, warum sie so in mein Leben interessiert sind?" Er lächelte in seine Tasse.
"Ich bin ebenfalls in England geboren wurden und ebenso wie sie als kleines Kind nach Amerika gezogen." Ich war für einen Moment geplättet. Zufälle gibts.
"Aber nicht in Stratford, oder?" Er lachte wieder.
"Nein, leider nicht. Die Stadt heißt Chipping Norton." Irgendwo klingelte es bei mir, aber ich wusste nicht, woher ich die Stadt kannte.
"Ist das zufällig ein wenig nördlich von London, bei Oxford oder so?" Er blickte mich erstaunt an.
"Wow, ich bin überrascht. Normalerweise können die Leute nichts damit anfangen, aber ja es ist in der Nähe von Oxford." Ich lächelte triumphierend. Mein Gehirn hatte mich also doch nicht ganz im Stich gelassen. Mein Blick fiel auf die Uhr.
"Ehm...ich will sie ja nicht rausschmeißen, aber hatte sie es vorhin nicht eilig?" Er schaute auf seine Armbanduhr.
"Ich konnte meinen Termin um eine halbe Stunde verschieben, deswegen habe ich noch genau zwei Minuten um auszutrinken und mich zu verabschieden." Er grinste und nahm den letzten Schluck aus seiner Tasse. Ich folgte seinem Beispiel und stellte dann beide Tassen in den Abwasch. Dann kramte ich einen Zettel hervor und schrieb meine Nummer darauf. Ich reichte ihm den Zettel, doch er sah mich nur fragend an.
"Sie können mich in den nächsten Tagen anrufen, um ihre Sachen abzuholen." Statt einer Antwort fing er nur an zu lachen. Ich verstand natürlich nichts und schaute ihn nur verwirrt an. "Was ist jetzt so witzig?", fragte ich leicht verärgert.
"Nichts, aber sie müssen wirklich nicht meine Sachen waschen. Es ist doch kein Weltuntergang."
"Ich möchte es aber.", erwiderte ich leicht trotzig. "Sonst habe ich ein schlechtes Gewissen."
"Okay, dann will ich sie ja nicht aufhalten." Er nahm sich den Zettel und reichte mir sein Hemd und seine Hose, die noch immer nass waren. Ich begleitete ihn zur Tür und reichte ihm zum Abschied die Hand.
"Na dann, bis in ein paar Tagen.", meinte er grinsend und lief die Treppe hinunter. Plötzlich blieb er stehen und drehte sich noch einmal zu mir herum. "Müsste ich nicht eigentlich ihnen meine Nummer geben, damit sie mir Bescheid sagen können?" Ich lächelte leicht verlegen.
"Schon, aber ich hätte Angst ihre Nummer in all dem Chaos in der Wohnung zu verlieren.", gab ich zu und er lächelte wieder sein schönes Lächeln. Er setzte seine Sonnenbrille auf und verschwand langsam aus meinem Blickfeld.
Ich stand noch eine Weile im Türrahmen und überlegte, ob ich das alles nur geträumt hatte oder gerade wirklich ein süßer Typ in meiner Küche gesessen hatte. Seufzend löste ich mich von meinen Gedanken. Es war Zeit wieder auf den Boden der Tatsachen zu kommen und das hieß Lynn abzuholen.
Re: FF "Cupid´s chokehold" Wentworth Miller-FF
Aller guten Dinge sind drei...ich freu mich auf Kommentare aller Art (auch Kritken
)
Kapitel 3: Vom feilen und anderen Namensgebungen
Am nächsten Morgen stand ich wie immer sehr früh auf. Während Lynn noch schlief, begann ich die Wäsche zu waschen. Das meiste war von Lynn, da sie nicht nur die Sachen anderer Leute verschmutzte, sondern auch ihre eigenen. Ich sortierte die Sachen und dabei fiel mein Blick auf die Schildchen in Wentworths Shirt. Mir entfuhr ein Pfiff, denn das hier waren richtige Markenklamotten. Sein Hemd kam ungefähr meinem Monatsgehalt gleich. Okay, vielleicht nicht ganz, aber für das Hemd müsste ich schon ein paar Tage arbeiten gehen. Also musste er ja ordentlich verdienen oder er hat reiche Eltern,dachte ich grinsend. Vorsichtig sprühte ich ein Fleckenspray auf Hose und Shirt und warf es zu den anderen Sachen in die Waschmaschine. Danach setzte ich mir meinen Walkmen auf und putzte tanzend durch die Wohnung. Schnell noch Lynns Lunchbox gepackt und schon konnte der Tag beginnen.
"Aufstehen, Prinzessin!", flüsterte ich in Lynns Ohr und strich ihr sanft durch das dunkelblonde Haar.
"Weißt du wovon ich geträumt habe?", murmelte sie und hielt ihre Augen fest geschlossen wie um den Moment festzuhalten.
"Nein, erzähl es mir."
"Von dem Mann und er hat mir einen neuen Becher Milch geschenkt und dann seit ihr beide zusammen zu meiner Balletaufführung gegangen." Sie lächelte dabei und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Kinder hatten manchmal eine echt blühende Fantasie.
"So, jetzt aber genug geträumt. Aufstehen, Lynn!" Langsam zog ich ihr die Decke weg und sie streckte sich kräftig.
Ein paar Tage später hatte ich den Vorfall schon wieder vergessen. Wentworth Miller hatte nicht angerufen und seine Sachen lagen immer noch gewaschen und gebügelt in der Küche. Vielleicht war er ja so reich und hatte so viele Klamotten, dass er seine Sachen immer nur einmal anzieht und sie dann wegwirft. Irgendjemand hatte mir das mal erzählt. Als ich zum Treffen mit meiner besten Freundin Shalley im Nagelstudio ankam, fiel mir auch schlagartig wieder ein, wer dieser jemand war. Shalley war wirklich die Addresse für Klatsch und Tratsch. Ununterbrochen erzählte mir von achso berühmten Stars und ihrem Leben, wobei ich vorher noch nie von diesen Leuten gehört hatte. Doch es war meist ganz amüsant und wer weiß, wozu man es noch gebrauchen konnte.
"Hi Eddy!", begrüßte und umarmte sie mich. Dann zog sie mich auf den Stuhl neben sich und schon fing die erste Mitarbeiterin an mir die Fingernägel zu feilen. "Erzähl, was gibt es Neues? Irgendwen aufgerissen? Hat mein kleines Patenkind ihren ersten Freund?" Bei so vielen Fragen konnte ich nur mit dem Kopf schütteln und in mich hinein lächeln. Shalleys direkte Art konnte einen im ersten Moment erschrecken, aber ich kannte sie nun schon seit fast 20 Jahren und mir würde wirklich etwas im Leben fehlen ohne sie.
"Nein, keine Männer und keine aufregenden Geschichten. Evans geht es gut. Sie ist schon aufgeregt wegen morgen."
"Oh ja, ihr Ballettauftritt. Ich wünschte, ich könnte kommen, aber mein Chef kennt kein erbarmen." Sie verdrehte die Augen.
"Und bei dir? Alles so weit klar?" Bei meinen Worten setzte Shalley ein geheimnisvolles Lächeln auf, wobei sich Shalley und geheimnisvoll in einem Satz widersprechen. Sie würde es mir ja sowieso gleich brühwarm erzählen.
"Ich hab einen so süßen Kerl kennen gelernt, du wirst es nicht glauben. Er heißt Enrique." Sie hauchte seinen Namen nahezu und warf noch ein paar spanische Brocken hinterher. Die Kosmetikerin vor mir musste sich das Lachen verkneifen und hatte dadurch einen äußerst verkrampften Gesichtsausdruck, der mich widerum zum Lachen brachte. "Hey, das ist nicht witzig. Es ist mir vielleicht Ernst.", empörte sich Shalley.
"So ernst wie mit Julian, Kevin, Mickey und Ron?", zählte ich auf und sah sie grinsend an. Als Antwort bekam ich einen Boxhieb in die Schulter.
"Du bist echt gemein. Ich will mich halt vergewissern, dass ich wirklich den Richtigen im Leben finde." Ja, klar, dachte ich feixend und betrachtete meine frischgefeilten Fingernägel. Die Kosmetikerin hielt mir zwei Nagellacke vor die Nase.
"Rot oder durchsichtig, Shalley?"
"Rot, natürlich. Du musst dich mal was trauen, Schätzchen. Sonst wird das nie etwas mit den Männern." Ich wählte den Durchsichtigen, schon allein um Shalley zu ärgern. Gerade als sie etwas erwidern wollte, klingelte mein Handy. Wer konnte das wohl sein? War Sam in Schwierigkeiten? Oder war Lynn etwas passiert? Die Nummer war mir zumindestens nicht bekannt.
"Hallo, Edwards hier."
"Ja, hallo. Hier spricht Wentworth Miller." Augenblicklich sprang ich wie von der Tarantel gestochen auf.
"Mister Miller!", war das einzige was ich hervorbrachte und erregte natürlich dadurch sofort Shalleys Aufmerksamkeit. Doch ich war so überrascht von seinem Anruf, denn schließlich hatte ich schon gar nicht mehr damit gerechnet.
"Ah, gut, Sie erinnern sich noch." Ja, die peinlichen Erlebnisse vergisst man leider nicht so schnell.
"Ja, natürlich. Ihre...ehm Sachen liegen noch bei mir." Shalley sah mich mit aufgerissenen Augen an. Ich wusste, dass sie mich nach dem Telefonat ausquetschen würde wie eine reife Zitrone.
"Deswegen rufe ich an. Es tut mir Leid, dass ich es nicht eher geschafft habe, aber ich war viel beschäftigt die Woche über. Könnte ich mir meine Kleidung heute Nachmittag bei ihnen abholen, so gegen 4?" Blitzschnell rechnete ich die verbleibende Zeit aus und stellte fest, dass ich bis zu seinem eintreffen noch aufräumen konnte.
"Das macht doch nichts, aber das mit heute Nachmittag würde gehen. Die Addresse wissen sie ja noch."
"Natürlich, am Starbucks vorbei und dann gleich um die Ecke.", lachte er und ich wäre am liebsten im Boden versunken. Der Milchunfall würde mir auf ewig anlasten und in meiner Sündekartei ganz oben stehen. "Dann bis später.", meinte er noch und als nächstes hörte ich das tuten der Telefonleitung.
"Na, jetzt bist du mir aber eine Erklärung schuldig!", hörte ich Shalley sagen. "Mr. Miller!", äffte sie meine Stimme nach und grinste.
"Es ist nicht so wie du denkst. Evans hat Milch über Mr. Millers Hose im Starbucks gekippt und ich habe sie ihm gewaschen. Nun holt er sie ab. That´s it!", erklärte ich ihr in der Kurzversion.
"Eddy, es ist nie getan mit that´s it, wenn es um Männer geht. Da läuft immer was, also halt dich ran." Sie gab mir einen leichten Knuff und fing gleich an mir entscheidende Tipps zu geben, um mein elendes Singleleben zu beenden. Dabei fand ich es doch ganz okay Single zu sein, bis auf die paar einsamen Momente.
Eine Stunde später wirbelte ich schon wieder durch die Wohnung. Lynn hatte ein riesiges Chaos in der Küche und im Wohnzimmer hinterlassen. Das hatte sie eindeutig von ihrem Onkel geerbt, bei dem die Gravitation immer besonders stark wirkte. Einmal losgelassen wurde es vom Erdboden angezogen wie ein Magnet und ließ sich deshalb auch nicht wieder aufheben. Nur Alexis Edwards konnte die starke Kraft der Gravitation überwinden, denn sie war ja auch immer so blöd den flehenden Blicken ihres Bruders und ihrer Tochter nachzugeben.
Punkt 4 war ich fertig und zog mich noch schnell um. Schließlich wollte ich nicht wie eine alte Hausfrau vor ihm erscheinen. Doch anscheinend war Wentworth Miller ein Mann der Pünktlichkeit und so musste ich mein T-Shirt auf dem Weg zur Tür anziehen. Etwas zerzaust öffnete ich sie ihm.
"Hi, kommen Sie rein.", meinte ich bemüht locker und bemerkte noch rechtzeitig, das mein Hosenstall offen stand. Wow, ein Fettnäpfchen in das ich mal nicht hineingetreten bin.
"Hi, danke dass Sie sich extra Zeit nehmen.", gab er zurück und betrat hinter mir die Wohnung.
"Keine Ursache. Ihre Sachen sind ja schon seit einer Woche abholbereit." Ich lief in die Küche und holte seine Sachen.
"Wow, sogar gebügelt. Das wär doch wirklich nicht nötig gewesen.", lachte er und nahm sie entgegen.
"Zerknittert wollte ich sie ihnen nicht auch noch zurück geben. Wollen Sie einen Kaffee?" Wie zufällig hatte ich natürlich gerade frischgekochten parat. Manchmal waren Shalleys Tipps doch zu etwas Nutze.
"Klar, gern." Während ich zwei Tassen aus dem Schrank nahm, fiel mir plötzlich etwas ein.
"Oh, einen Moment. Ich hab was vergessen." Ich flitzte ins Wohnzimmer und kramte unter einem Stapel Zeitungen ein Blatt Papier hervor. "Das soll ich ihnen von meiner Tochter geben." Lynn hatte extra ein Bild für "den armen Onkel mit der Milchhose" gemalt.
"Danke, das ist echt hübsch.", meinte er und als er seinen Blick von dem Bild löste, sah ich das er sich ehrlich freute. Er wurde mir einfach immer sympathischer und ich konnte nichts dagegen tun. Aber irgendwo hatte er bestimmt einen Haken, denn es gibt keine perfekten Menschen.
"Ja, ihr tat es ehrlich Leid mit ihrer Hose und sie ist ganz allein auf die Idee mit dem Bild gekommen." Lynn hatte fast den ganzen Abend am Tag nach dem "Unfall" daran gesessen und ich hatte ihr das Wort "I´m sorry" buchstabiert, das sie in Großbuchstaben über das Bild geschrieben hatte. Ich drehte mich um und goss den Kaffee ein.
"Ist das ihre Tochter?" Er stand vor dem Kühlschrank, der mit Bildern und Fotos vollbeklebt war.
"Evans? Ja, das ist sie, aber es ist schon etwas älter." Er runzelte die Stirn.
"Evans? Ich dachte ihre Tochter heißt Lynn?" Ich lächelte und reichte ihm seinen Kaffee.
"Eigentlich heißt sie Evangeline Kate Edwards und der Name ist lang genug, um ihr mehr als einen Spitznamen zu geben.", klärte ich ihn auf und verdrehte dabei die Augen auf. Das schien ihn noch mehr zu verwirren.
"Sie geben ihrer Tochter einen Namen, den sie selbst nicht mögen?"
"Ich hab ihn nicht ausgesucht, sondern mein Bruder. Ich hatte zu der Zeit ganz andere Probleme und so habe ich ihm einfach die Wahl überlassen."
"Hat es zufälligerweise etwas mit Evangeline Lilly zu tun?"
"Ja, ich glaube. Zumindest hat er etwas von einer Schauspielerin gemurmelt und irgendwas von Lost, oder so." Ich sah ihn fragend an. Ich hatte wirklich keine Ahnung von TV-Shows und schon gar nicht von den mitwirkenden Schauspielern. Er aber schien zu wissen, wovon ich redete, denn er lächelte.
"Ihr Bruder hat eine gute Wahl getroffen.", meinte er nur.
"Wenn Sie es sagen, ich gehe immer nach der Bedeutung des Namens. Evangeline ist hebräisch und bedeutet "frohe Botschaft"."
"Und was bedeutet Alexis?" Er lächelte unschuldig, doch bevor ich antworten konnte, klingelte es an der Tür.

Kapitel 3: Vom feilen und anderen Namensgebungen
Am nächsten Morgen stand ich wie immer sehr früh auf. Während Lynn noch schlief, begann ich die Wäsche zu waschen. Das meiste war von Lynn, da sie nicht nur die Sachen anderer Leute verschmutzte, sondern auch ihre eigenen. Ich sortierte die Sachen und dabei fiel mein Blick auf die Schildchen in Wentworths Shirt. Mir entfuhr ein Pfiff, denn das hier waren richtige Markenklamotten. Sein Hemd kam ungefähr meinem Monatsgehalt gleich. Okay, vielleicht nicht ganz, aber für das Hemd müsste ich schon ein paar Tage arbeiten gehen. Also musste er ja ordentlich verdienen oder er hat reiche Eltern,dachte ich grinsend. Vorsichtig sprühte ich ein Fleckenspray auf Hose und Shirt und warf es zu den anderen Sachen in die Waschmaschine. Danach setzte ich mir meinen Walkmen auf und putzte tanzend durch die Wohnung. Schnell noch Lynns Lunchbox gepackt und schon konnte der Tag beginnen.
"Aufstehen, Prinzessin!", flüsterte ich in Lynns Ohr und strich ihr sanft durch das dunkelblonde Haar.
"Weißt du wovon ich geträumt habe?", murmelte sie und hielt ihre Augen fest geschlossen wie um den Moment festzuhalten.
"Nein, erzähl es mir."
"Von dem Mann und er hat mir einen neuen Becher Milch geschenkt und dann seit ihr beide zusammen zu meiner Balletaufführung gegangen." Sie lächelte dabei und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Kinder hatten manchmal eine echt blühende Fantasie.
"So, jetzt aber genug geträumt. Aufstehen, Lynn!" Langsam zog ich ihr die Decke weg und sie streckte sich kräftig.
Ein paar Tage später hatte ich den Vorfall schon wieder vergessen. Wentworth Miller hatte nicht angerufen und seine Sachen lagen immer noch gewaschen und gebügelt in der Küche. Vielleicht war er ja so reich und hatte so viele Klamotten, dass er seine Sachen immer nur einmal anzieht und sie dann wegwirft. Irgendjemand hatte mir das mal erzählt. Als ich zum Treffen mit meiner besten Freundin Shalley im Nagelstudio ankam, fiel mir auch schlagartig wieder ein, wer dieser jemand war. Shalley war wirklich die Addresse für Klatsch und Tratsch. Ununterbrochen erzählte mir von achso berühmten Stars und ihrem Leben, wobei ich vorher noch nie von diesen Leuten gehört hatte. Doch es war meist ganz amüsant und wer weiß, wozu man es noch gebrauchen konnte.
"Hi Eddy!", begrüßte und umarmte sie mich. Dann zog sie mich auf den Stuhl neben sich und schon fing die erste Mitarbeiterin an mir die Fingernägel zu feilen. "Erzähl, was gibt es Neues? Irgendwen aufgerissen? Hat mein kleines Patenkind ihren ersten Freund?" Bei so vielen Fragen konnte ich nur mit dem Kopf schütteln und in mich hinein lächeln. Shalleys direkte Art konnte einen im ersten Moment erschrecken, aber ich kannte sie nun schon seit fast 20 Jahren und mir würde wirklich etwas im Leben fehlen ohne sie.
"Nein, keine Männer und keine aufregenden Geschichten. Evans geht es gut. Sie ist schon aufgeregt wegen morgen."
"Oh ja, ihr Ballettauftritt. Ich wünschte, ich könnte kommen, aber mein Chef kennt kein erbarmen." Sie verdrehte die Augen.
"Und bei dir? Alles so weit klar?" Bei meinen Worten setzte Shalley ein geheimnisvolles Lächeln auf, wobei sich Shalley und geheimnisvoll in einem Satz widersprechen. Sie würde es mir ja sowieso gleich brühwarm erzählen.
"Ich hab einen so süßen Kerl kennen gelernt, du wirst es nicht glauben. Er heißt Enrique." Sie hauchte seinen Namen nahezu und warf noch ein paar spanische Brocken hinterher. Die Kosmetikerin vor mir musste sich das Lachen verkneifen und hatte dadurch einen äußerst verkrampften Gesichtsausdruck, der mich widerum zum Lachen brachte. "Hey, das ist nicht witzig. Es ist mir vielleicht Ernst.", empörte sich Shalley.
"So ernst wie mit Julian, Kevin, Mickey und Ron?", zählte ich auf und sah sie grinsend an. Als Antwort bekam ich einen Boxhieb in die Schulter.
"Du bist echt gemein. Ich will mich halt vergewissern, dass ich wirklich den Richtigen im Leben finde." Ja, klar, dachte ich feixend und betrachtete meine frischgefeilten Fingernägel. Die Kosmetikerin hielt mir zwei Nagellacke vor die Nase.
"Rot oder durchsichtig, Shalley?"
"Rot, natürlich. Du musst dich mal was trauen, Schätzchen. Sonst wird das nie etwas mit den Männern." Ich wählte den Durchsichtigen, schon allein um Shalley zu ärgern. Gerade als sie etwas erwidern wollte, klingelte mein Handy. Wer konnte das wohl sein? War Sam in Schwierigkeiten? Oder war Lynn etwas passiert? Die Nummer war mir zumindestens nicht bekannt.
"Hallo, Edwards hier."
"Ja, hallo. Hier spricht Wentworth Miller." Augenblicklich sprang ich wie von der Tarantel gestochen auf.
"Mister Miller!", war das einzige was ich hervorbrachte und erregte natürlich dadurch sofort Shalleys Aufmerksamkeit. Doch ich war so überrascht von seinem Anruf, denn schließlich hatte ich schon gar nicht mehr damit gerechnet.
"Ah, gut, Sie erinnern sich noch." Ja, die peinlichen Erlebnisse vergisst man leider nicht so schnell.
"Ja, natürlich. Ihre...ehm Sachen liegen noch bei mir." Shalley sah mich mit aufgerissenen Augen an. Ich wusste, dass sie mich nach dem Telefonat ausquetschen würde wie eine reife Zitrone.
"Deswegen rufe ich an. Es tut mir Leid, dass ich es nicht eher geschafft habe, aber ich war viel beschäftigt die Woche über. Könnte ich mir meine Kleidung heute Nachmittag bei ihnen abholen, so gegen 4?" Blitzschnell rechnete ich die verbleibende Zeit aus und stellte fest, dass ich bis zu seinem eintreffen noch aufräumen konnte.
"Das macht doch nichts, aber das mit heute Nachmittag würde gehen. Die Addresse wissen sie ja noch."
"Natürlich, am Starbucks vorbei und dann gleich um die Ecke.", lachte er und ich wäre am liebsten im Boden versunken. Der Milchunfall würde mir auf ewig anlasten und in meiner Sündekartei ganz oben stehen. "Dann bis später.", meinte er noch und als nächstes hörte ich das tuten der Telefonleitung.
"Na, jetzt bist du mir aber eine Erklärung schuldig!", hörte ich Shalley sagen. "Mr. Miller!", äffte sie meine Stimme nach und grinste.
"Es ist nicht so wie du denkst. Evans hat Milch über Mr. Millers Hose im Starbucks gekippt und ich habe sie ihm gewaschen. Nun holt er sie ab. That´s it!", erklärte ich ihr in der Kurzversion.
"Eddy, es ist nie getan mit that´s it, wenn es um Männer geht. Da läuft immer was, also halt dich ran." Sie gab mir einen leichten Knuff und fing gleich an mir entscheidende Tipps zu geben, um mein elendes Singleleben zu beenden. Dabei fand ich es doch ganz okay Single zu sein, bis auf die paar einsamen Momente.
Eine Stunde später wirbelte ich schon wieder durch die Wohnung. Lynn hatte ein riesiges Chaos in der Küche und im Wohnzimmer hinterlassen. Das hatte sie eindeutig von ihrem Onkel geerbt, bei dem die Gravitation immer besonders stark wirkte. Einmal losgelassen wurde es vom Erdboden angezogen wie ein Magnet und ließ sich deshalb auch nicht wieder aufheben. Nur Alexis Edwards konnte die starke Kraft der Gravitation überwinden, denn sie war ja auch immer so blöd den flehenden Blicken ihres Bruders und ihrer Tochter nachzugeben.
Punkt 4 war ich fertig und zog mich noch schnell um. Schließlich wollte ich nicht wie eine alte Hausfrau vor ihm erscheinen. Doch anscheinend war Wentworth Miller ein Mann der Pünktlichkeit und so musste ich mein T-Shirt auf dem Weg zur Tür anziehen. Etwas zerzaust öffnete ich sie ihm.
"Hi, kommen Sie rein.", meinte ich bemüht locker und bemerkte noch rechtzeitig, das mein Hosenstall offen stand. Wow, ein Fettnäpfchen in das ich mal nicht hineingetreten bin.
"Hi, danke dass Sie sich extra Zeit nehmen.", gab er zurück und betrat hinter mir die Wohnung.
"Keine Ursache. Ihre Sachen sind ja schon seit einer Woche abholbereit." Ich lief in die Küche und holte seine Sachen.
"Wow, sogar gebügelt. Das wär doch wirklich nicht nötig gewesen.", lachte er und nahm sie entgegen.
"Zerknittert wollte ich sie ihnen nicht auch noch zurück geben. Wollen Sie einen Kaffee?" Wie zufällig hatte ich natürlich gerade frischgekochten parat. Manchmal waren Shalleys Tipps doch zu etwas Nutze.
"Klar, gern." Während ich zwei Tassen aus dem Schrank nahm, fiel mir plötzlich etwas ein.
"Oh, einen Moment. Ich hab was vergessen." Ich flitzte ins Wohnzimmer und kramte unter einem Stapel Zeitungen ein Blatt Papier hervor. "Das soll ich ihnen von meiner Tochter geben." Lynn hatte extra ein Bild für "den armen Onkel mit der Milchhose" gemalt.
"Danke, das ist echt hübsch.", meinte er und als er seinen Blick von dem Bild löste, sah ich das er sich ehrlich freute. Er wurde mir einfach immer sympathischer und ich konnte nichts dagegen tun. Aber irgendwo hatte er bestimmt einen Haken, denn es gibt keine perfekten Menschen.
"Ja, ihr tat es ehrlich Leid mit ihrer Hose und sie ist ganz allein auf die Idee mit dem Bild gekommen." Lynn hatte fast den ganzen Abend am Tag nach dem "Unfall" daran gesessen und ich hatte ihr das Wort "I´m sorry" buchstabiert, das sie in Großbuchstaben über das Bild geschrieben hatte. Ich drehte mich um und goss den Kaffee ein.
"Ist das ihre Tochter?" Er stand vor dem Kühlschrank, der mit Bildern und Fotos vollbeklebt war.
"Evans? Ja, das ist sie, aber es ist schon etwas älter." Er runzelte die Stirn.
"Evans? Ich dachte ihre Tochter heißt Lynn?" Ich lächelte und reichte ihm seinen Kaffee.
"Eigentlich heißt sie Evangeline Kate Edwards und der Name ist lang genug, um ihr mehr als einen Spitznamen zu geben.", klärte ich ihn auf und verdrehte dabei die Augen auf. Das schien ihn noch mehr zu verwirren.
"Sie geben ihrer Tochter einen Namen, den sie selbst nicht mögen?"
"Ich hab ihn nicht ausgesucht, sondern mein Bruder. Ich hatte zu der Zeit ganz andere Probleme und so habe ich ihm einfach die Wahl überlassen."
"Hat es zufälligerweise etwas mit Evangeline Lilly zu tun?"
"Ja, ich glaube. Zumindest hat er etwas von einer Schauspielerin gemurmelt und irgendwas von Lost, oder so." Ich sah ihn fragend an. Ich hatte wirklich keine Ahnung von TV-Shows und schon gar nicht von den mitwirkenden Schauspielern. Er aber schien zu wissen, wovon ich redete, denn er lächelte.
"Ihr Bruder hat eine gute Wahl getroffen.", meinte er nur.
"Wenn Sie es sagen, ich gehe immer nach der Bedeutung des Namens. Evangeline ist hebräisch und bedeutet "frohe Botschaft"."
"Und was bedeutet Alexis?" Er lächelte unschuldig, doch bevor ich antworten konnte, klingelte es an der Tür.
Re: FF "Cupid´s chokehold" Wentworth Miller-FF
Also, auch wenns keiner liest..ich poste einfach mal weiter
Kapitel 4: Herr Will ist gestorben!
Im gleichen Moment hörten wir den Schlüssel im Schloss und schon schoss Lynn um die Ecke. Als sie Wentworth sah, hielt sie abrupt an und auch er stellte blitzschnell seine Kaffeetasse ab und nahm gleichzeitig seine andere Hand aus der Tasche. Zumindest wären sie beide auf einen Aufprall vorbereitet gewesen.
"Hallo, Alexis.", rief es mir von der Tür entgegen. Es war Georgia, Kellys Mom. Ich warf Wentworth Miller einen kurzen Blick zu und ging an die Tür.
"Hi, Georgia.", begrüßte ich sie und winkte Kelly zu. "Ist alles gut gegangen oder hat sie was angestellt?" Georgia lächelte.
"Sie war wie immer ein Engel, unsere Evangeline." Ich grinste und warf Lynn einen Blick über die Schulter zu. Sie stand immer noch mit dem Rücken zu uns und starrte unseren Gast an. Das lag aber eher weniger an seinem Aussehen, so wie bei mir, denn seine blaue Jeans und weißes Hemd sahen viel zu gut an ihm aus. Sein Besuch schien sie eher in eine Art Schockzustand versetzt zu haben. Wahrscheinlich hatte sie nicht mit ihm gerechnet.
"Dann ist ja gut. Vielen Dank, ich hole die beiden dann morgen vom Kindergarten ab.", verabschiedete ich mich von Georgia und Kelly und die beiden liefen nach Hause. Ich wandte mich wieder meiner Tochter und Mr. Miller zu.
"Lynn, das ist Mr. Miller. Du kennst ihn bestimmt noch von letzter Woche." Ich hob eine Augenbraue und sie setzte automatisch ein schuldbewusstes Gesicht auf.
"Tut mir Leid, Mr. Miller.", meinte sie und reichte ihm die Hand. Ich war genauso überrascht wie er von ihrer Entschuldigung. Normalerweise ist sie sich ihrer Schuld nicht immer bewusst.
"Schon okay, ist ja nichts passiert.", meinte er lächelnd und nahm seinen Kaffee wieder in die Hand.
"Kommst du zu meiner Ballettaufführung?", brach es plötzlich aus ihr hervor und ich verschluckte mich an meinem Kaffee. Hatte sie das wirklich gerade gesagt? Meine Tochter steckte wirklich voller Überraschung. Mein Blick rutschte von ihr zu ihm und zu meiner noch größeren Verwunderung lächelte er.
"Wann ist denn deine Ballettaufführung?", fragte er immer noch lächelnd und ich bekam erhlich das Gefühl, dass er Lynn im Leute-um-den-Finger-wickeln Konkurrenz machen konnte.
"Morgen.", rief sie freudig und begann wie eine Ballerina sich um die eigene Achse zu drehen. Wentworth griff in seine Jackentasche und holte einen kleinen Notizblock heraus.
"Mal schauen, ob ich da noch frei habe." Er hockte sich hin und begann in den Seiten zu blättern. Lynn stellte sich neben ihn und blickte begeistert zu. Ich legte meinen Kopf leicht schräg, um einen besseren Ausblick auf seinen freiliegenden Steiß und dem hübschen kleinen Hintern zu werfen. "Mmh, ja, da hab ich noch Zeit.", meinte er nach einer kleinen Weile und Lynn rannte eine Runde jubelnd ins Wohnzimmer und wieder zurück. Er stand wieder auf und lächelte.
"Sie müssen nicht kommen, Mr. Miller.", warf ich schnell ein. Er sah mich beleidigt an.
"Ich hab es ihr versprochen und Versprechen hält man.", meinte er ernsthaft. "Außerdem hab ich nichts vor und ich wollte mir schon immer mal eine Ballettaufführung ansehen." Na, der hat ja Humor und einen knackigen Hintern. Schnell schüttelte ich den Gedanken fort. Du kennst ihn nicht. Man kann einen Menschen nicht nur nach seinem Hintern einschätzen.
"Okay, die Aufführung ist morgen Abend um 18 Uhr.", gab ich nach. Schließlich wollte ich ja nicht Schuld daran sein, wenn Lynn in Tränen ausbricht, weil er nicht gekommen ist.
"Schön, ich freu mich. Soll ich sie abholen?" Ich schaute ihn an und sah keinerlei zweideutige Absichten bei ihm.
"Ja, das wäre sehr nett. Wäre ihnen um 5 genehm?" Er nickte und trank seinen Kaffee aus.
"Okay, dann bis morgen." Er reichte mir die Hand, nahm seinen Beutel mit den Sachen und verabschiedete sich von Lynn.
"Ja, Ciao."
Kaum war er zur Tür hinaus, kam sie strahlend angelaufen.
"Siehst du meine Träume werden doch wahr.", rief sie naseweis. Lachend hob ich sie hoch und drehte mich mit ihr im Kreis bis uns beiden schwindlig wurde. Wir ließen uns aufs Sofa fallen.
"Du bist ganz schön frech manchmal, Lynn. Du kannst den armen Mr, Miller doch nicht einfach einladen."
"Warum nicht? Ich will aber das er kommt." Sie hob trotzig den Kopf, so dass ihr Haar mein Gesicht kitzelte.
"Erstens, wir kennen ihn doch nicht und er hat bestimmt viele andere Dinge zu tun. Zweitens, Herr Will ist gestorben. Es heißt, ich möchte und bitte.", zählte ich ihr geduldig auf. Sie runzelte die Stirn.
"Aber sein Kalender war doch ganz leer und so ist er nicht alleine.", erklärte sie mir als wär ich die 3-Jährige. Bei so viel Überzeugung musste ich lachen.
"Dann hat meine Prinzessin ja eine richtig gute Tat vollbracht." Vorsichtig erhob ich mich. "So, dann auf zur nächsten guten Tat. Onkel Sam möchte bestimmt etwas leckeres zu Abend essen." Lynn stand jubelnd auf und rannte in die Küche. Wenn einer sie zum strahlen prachte, dann war es Sam, dachte ich bei mir und folgte ihr.

Kapitel 4: Herr Will ist gestorben!
Im gleichen Moment hörten wir den Schlüssel im Schloss und schon schoss Lynn um die Ecke. Als sie Wentworth sah, hielt sie abrupt an und auch er stellte blitzschnell seine Kaffeetasse ab und nahm gleichzeitig seine andere Hand aus der Tasche. Zumindest wären sie beide auf einen Aufprall vorbereitet gewesen.
"Hallo, Alexis.", rief es mir von der Tür entgegen. Es war Georgia, Kellys Mom. Ich warf Wentworth Miller einen kurzen Blick zu und ging an die Tür.
"Hi, Georgia.", begrüßte ich sie und winkte Kelly zu. "Ist alles gut gegangen oder hat sie was angestellt?" Georgia lächelte.
"Sie war wie immer ein Engel, unsere Evangeline." Ich grinste und warf Lynn einen Blick über die Schulter zu. Sie stand immer noch mit dem Rücken zu uns und starrte unseren Gast an. Das lag aber eher weniger an seinem Aussehen, so wie bei mir, denn seine blaue Jeans und weißes Hemd sahen viel zu gut an ihm aus. Sein Besuch schien sie eher in eine Art Schockzustand versetzt zu haben. Wahrscheinlich hatte sie nicht mit ihm gerechnet.
"Dann ist ja gut. Vielen Dank, ich hole die beiden dann morgen vom Kindergarten ab.", verabschiedete ich mich von Georgia und Kelly und die beiden liefen nach Hause. Ich wandte mich wieder meiner Tochter und Mr. Miller zu.
"Lynn, das ist Mr. Miller. Du kennst ihn bestimmt noch von letzter Woche." Ich hob eine Augenbraue und sie setzte automatisch ein schuldbewusstes Gesicht auf.
"Tut mir Leid, Mr. Miller.", meinte sie und reichte ihm die Hand. Ich war genauso überrascht wie er von ihrer Entschuldigung. Normalerweise ist sie sich ihrer Schuld nicht immer bewusst.
"Schon okay, ist ja nichts passiert.", meinte er lächelnd und nahm seinen Kaffee wieder in die Hand.
"Kommst du zu meiner Ballettaufführung?", brach es plötzlich aus ihr hervor und ich verschluckte mich an meinem Kaffee. Hatte sie das wirklich gerade gesagt? Meine Tochter steckte wirklich voller Überraschung. Mein Blick rutschte von ihr zu ihm und zu meiner noch größeren Verwunderung lächelte er.
"Wann ist denn deine Ballettaufführung?", fragte er immer noch lächelnd und ich bekam erhlich das Gefühl, dass er Lynn im Leute-um-den-Finger-wickeln Konkurrenz machen konnte.
"Morgen.", rief sie freudig und begann wie eine Ballerina sich um die eigene Achse zu drehen. Wentworth griff in seine Jackentasche und holte einen kleinen Notizblock heraus.
"Mal schauen, ob ich da noch frei habe." Er hockte sich hin und begann in den Seiten zu blättern. Lynn stellte sich neben ihn und blickte begeistert zu. Ich legte meinen Kopf leicht schräg, um einen besseren Ausblick auf seinen freiliegenden Steiß und dem hübschen kleinen Hintern zu werfen. "Mmh, ja, da hab ich noch Zeit.", meinte er nach einer kleinen Weile und Lynn rannte eine Runde jubelnd ins Wohnzimmer und wieder zurück. Er stand wieder auf und lächelte.
"Sie müssen nicht kommen, Mr. Miller.", warf ich schnell ein. Er sah mich beleidigt an.
"Ich hab es ihr versprochen und Versprechen hält man.", meinte er ernsthaft. "Außerdem hab ich nichts vor und ich wollte mir schon immer mal eine Ballettaufführung ansehen." Na, der hat ja Humor und einen knackigen Hintern. Schnell schüttelte ich den Gedanken fort. Du kennst ihn nicht. Man kann einen Menschen nicht nur nach seinem Hintern einschätzen.
"Okay, die Aufführung ist morgen Abend um 18 Uhr.", gab ich nach. Schließlich wollte ich ja nicht Schuld daran sein, wenn Lynn in Tränen ausbricht, weil er nicht gekommen ist.
"Schön, ich freu mich. Soll ich sie abholen?" Ich schaute ihn an und sah keinerlei zweideutige Absichten bei ihm.
"Ja, das wäre sehr nett. Wäre ihnen um 5 genehm?" Er nickte und trank seinen Kaffee aus.
"Okay, dann bis morgen." Er reichte mir die Hand, nahm seinen Beutel mit den Sachen und verabschiedete sich von Lynn.
"Ja, Ciao."
Kaum war er zur Tür hinaus, kam sie strahlend angelaufen.
"Siehst du meine Träume werden doch wahr.", rief sie naseweis. Lachend hob ich sie hoch und drehte mich mit ihr im Kreis bis uns beiden schwindlig wurde. Wir ließen uns aufs Sofa fallen.
"Du bist ganz schön frech manchmal, Lynn. Du kannst den armen Mr, Miller doch nicht einfach einladen."
"Warum nicht? Ich will aber das er kommt." Sie hob trotzig den Kopf, so dass ihr Haar mein Gesicht kitzelte.
"Erstens, wir kennen ihn doch nicht und er hat bestimmt viele andere Dinge zu tun. Zweitens, Herr Will ist gestorben. Es heißt, ich möchte und bitte.", zählte ich ihr geduldig auf. Sie runzelte die Stirn.
"Aber sein Kalender war doch ganz leer und so ist er nicht alleine.", erklärte sie mir als wär ich die 3-Jährige. Bei so viel Überzeugung musste ich lachen.
"Dann hat meine Prinzessin ja eine richtig gute Tat vollbracht." Vorsichtig erhob ich mich. "So, dann auf zur nächsten guten Tat. Onkel Sam möchte bestimmt etwas leckeres zu Abend essen." Lynn stand jubelnd auf und rannte in die Küche. Wenn einer sie zum strahlen prachte, dann war es Sam, dachte ich bei mir und folgte ihr.
Re: FF "Cupid´s chokehold" Wentworth Miller-FF
Und Kapitel 5 folgt auf dem Fuß 
Kapitel 5: doppeltes Opfer
Am nächsten Morgen war ich wie gerädert. Nur mühsam kämpfte ich mich aus dem Bett. Meine Schicht hatte länger gedauert als erwartet und ich war erst gegen 2 Uhr früh ins Bett gekommen. Sam und Lynn hatten da schon längst tief und fest geschlafen.
Bei dem Gedanken an heute Abend musste ich aber unwilkürlich lächeln. Meine kleine Prinzessin als Ballerina auf der Bühne. Sie wollte schon immer Tänzerin werden und ich wusste, dass sie heute Abend wunderbar tanzen würde. Darüber brauchte ich mir keine Gedanken machen. Langsam stand ich auf, machte Kaffee und ging dann ins Bad. Dann weckte ich Lynn und Sam, die obwohl sie länger geschlafen hatten, genauso mürrisch waren. Das Frühstück lief dementsprechend schweigend ab und alle hingen ihren Gedanken nach.
Ich brachte Lynn in den Kindergarten und versprach sie gleich nach der Arbeit abzuholen, damit sie noch mit ihrer Gruppe für das Ballett üben konnte. Auf dem Weg zur Arbeit holte ich mir noch schnell einen starken Kaffee bei Starbucks und konnte mir beim Gedanken an meinen letzten Besuch ein Grinsen nicht verkneifen. Wie dieser eine Becher Milch doch alles verändert hatte. Heute Abend würde ich Wentworth schon das dritte Mal treffen und das mehr unfreiwillig als gewollt. Obwohl er ist eigentlich ganz nett und vor allem nett zu Lynn. Viele Männer sind eher abweisend oder ignorieren sie sogar ganz. Wenn ich da so an meine letzten Dates dachte...automatisch schüttelte es mich. Aus Fehlern lernt man, das hatte ich zummindst gelernt. Es war kein Platz für einen Mann, denn Lynn brauchte meine ganze Aufmerksamkeit.
Mit guter Laune erreichte ich mein Büro. Megan, meine Kollegin begrüßte mich.
"Wow, du hast ja gute Laune.", meinte sie und ich grinste noch eine Spur breiter.
"Ja, meine Tochter hat heute ihre Ballettaufführung und ich kann es kaum erwarten sie auf der Bühne zu erleben.", erzählte ich stolz.
"Dann wünsch euch viel Spaß. Erzähl mir dann am Montag wie es war." Ich nickte und widmete mich dem großen Stapel auf meinem Schreibtisch. Seufzend ließ ich mich auf meinen Stuhl gleiten und begann mich an die Arbeit machen. Für gute Laune allein wurde man hier nicht bezahlt. Mein Blick glitt zur Uhr. Noch 8 Stunden...
"Mommy, ich kann mein Kleid nicht finden.", hörte ich Lynn aus ihrem Zimmer rufen. Seufzend stand ich auf und betrat ihr knallrosanes Zimmer. Überall auf dem Boden lag Spielzeug verstreut. So konnte man ja auch nichts finden.
"Wenn du dein Zimmer aufräumen würdest, dann hättest du es bestimmt schon gefunden.", begann ich, doch ich hätte genauso gut mit der Wand reden können. Hatte ich mit 3 Jahren darauf gehört was meine Eltern gesagt hatten? Natürlich nicht, also warum sollte Lynn es tun.
Gemeinsam suchten wir nach ihrem Kleidchen, das sie heute Abend tragen sollte. Schließlich fanden wir es ordentlich aufgehängt in ihrem Schrank. Schnell schlüpfte sie hinein und ich kämmte ihre Haare ordentlich und band sie zu einem Zopf. Zum Glück wusste ich wenigstens, wo ihre Schuhe waren. In diesem Moment klingelte es an der Tür.
"Lynn, mach die Tür bitte auf. Das ist bestimmt Mr. Miller!", rief ich und sie flitzte auf ihren kleinen Beinchen zur Tür. Ich hatte natürlich Recht, denn schon konnte ich seine tiefe Stimme aus dem Flur vernehmen.
"Guten Abend!" Er erschien in der Tür und mir verschlug es für einen Moment die Sprache. Allgemein sahen Männer im Anzug immer gut aus, aber dieses Exemplar übertraf alles. Er trug ein weißes Hemd, das lässig in seiner dunkelblaune Jeans steckte. Dazu trug er ein schwarzes Jackett und ein umwerfendes Lächeln.
"Ja, hallo.", brachte ich hervor und riss mich aus meiner Starre. Hör auf ihn anzustarren, wies ich mich selber an. "Setzen Sie sich am Besten noch einen Moment, Lynn muss noch zu Ende essen." Wie gerufen kam Lynn angerannt und setzte sich wieder auf ihren Platz. Mr. Miller setzte sich ihr gegenüber und schaute ihr beim Essen zu.
"Entschuldigen Sie mich bitte einen Moment, ich zieh mich nur noch kurz um.", murmelte ich und verschwand im Bad, um mich umzuziehen. Sein Aussehen hatte mich ein wenig aus der Bahn geworfen und ich stand verzweifelt vor dem Spiegel und wusste nicht was ich anziehen sollte. Vielleicht ein Kleid? Schließlich war es eine öffentliche Veranstaltung. Dann denkt er aber vielleicht, das ich etwas von ihm will. Was ja gar nicht mal so falsch war, mehr oder weniger.
Schließlich entschied ich mich nach kurzem zögern für eine schlichte Jeans, ein rotes Oberteil mit etwas tieferem Ausschnitt und einer schwarzen Strickjacke, die den Ausschnitt etwas verdeckte. Ja, so konnte ich mich neben ihm sehen lassen. Zufrieden kehrte ich in die Küche zurück, wo Lynn Wentworth gerade eine Geschichte erzählte. Die beiden sahen so knuffig zusammen aus und ich musste ein Lächeln unterdrücken. Er bemerkte ich und ich sah wie sein Blick an mir hinunter glitt. Ich errötete leicht und räumte schnell Lynns leeren Teller in den Geschirrspüler.
"Ich bin wieder da! Wer noch?", ertönte es plötzlich von der Tür her. Sam, dachte ich und ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht. Auch Lynn strahlte wie ein Honigkuchenpferd und stürmte in Richtung Tür.
"Dadddddyyyyy!", rief sie fröhlich und ließ sich anscheinend in Sams Arme fallen, denn ich hörte ihn kurz aufstöhnen. MIt Lynn auf dem Arm kam er in die Küche und gab mir einen Kuss auf die Wange.
"Hey, Alex!", meinte er und bemerkte im gleichen Moment Wentworth. Automatisch legte er den Arm um mich und ich verdrehte in Gedanken die Augen. Sam war sehr ablehnend gegenüber Männern, mit denen ich mich traf. Seit Lucas mich damals einfach so verlassen hatte, machte er sich Vorwürfe, dass er seine Schwester nicht davor bewahrt hatte und war nun doppelt so vorsichtig. Doch zu meiner Überraschung wandelte sich sein Gesichtsausdruck augenblicklich, er lächelte sogar ein bisschen.
"Hi, ich bin Sam. Schön Sie kennen zu lernen.", meinte er und ich glaubte, mich verhört zu haben. Was war denn mit dem los?
"Sam, das ist...", wollte ich Wentworth vorstellen, doch Sam winkte nur ab.
"Ich weiß, wer er ist. Danke.", unterbrach er mich, nickte Wentworth kurz zu und ließ dann Lynn wieder herunter. Er nahm sich sein Abendessen und zwinkerte mir zu. "Ist er dein neues Opfer?", fragte er mich dann ohne Umschweife. "Prima." Sam grinste und ging ins Wohnzimmer. Ich blickte ihm total perplex hinterher und wandte mich dann wieder Wentworth zu. Als mich sein Blick traf, erschrak ich, denn sein sonstiges Strahlen war verschwunden. Er blickte mich eiskalt an.
"Können wir dann?", fragte er nur und stand auf. Ich blickte ihn verwirrt an und nickte nur. Hatte ich etwas falsches gesagt? Oder Sam? Ich konnte es nicht sagen. Ich nahm Lynns Sachen und ihren Autositz und lief zur Tür.
"Kommst du nicht mit?" Lynn stand vor Sam, der auf der Couch saß. Er hörte auf zu kauen und sah seine Nichte traurig an.
"Nein, Schatz. Ich muss doch arbeiten, aber ich denk ganz fest an dich, okay?" Er zwinkerte ihr zu und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "So, und jetzt los, Evangeline. Sonst kommst du noch zu spät, zu deinem großen Auftritt.", meinte er und sah ihr hinterher als sie die Treppe hinunter rannte. Ich winkte ihm zu und zu dritt verließen wir die Wohnung. Wentworths Auto parkte nicht weit von unserer Wohnung. Er fuhr einen grauen Toyota.
Irgendetwas schien ihn verärgert zu haben. Doch was?
Die Fahrt zur Hollywood High School, wo die Veranstaltung stattfinden sollte, verlief zumeist schweigend. Nur Lynn plapperte munter drauf los. Sie war so aufgeregt und zappelte auf ihrem Sitz hin und her. Da ich genau hinter Wentworth saß, konnte ich sein Gesicht im Rückspiegel beobachten. Ab und zu sah ich ein verstohlenes Lächeln auf seinen Lippen, wenn Lynn etwas witizges gesagt hatte, aber ansonsten war es ausdruckslos. Nicht einmal schaute er mich im Spiegel an, obwohl er wahrscheinlich ahnte, dass ich ihn beobachtete. Meine gute Laune war dahin. Am liebsten hätte ich den Auftritt verschieben lassen und wäre wieder nach Hause gegangen. Doch das war heute Lynns großer Auftritt und da musste ich meine Wünsche hinten anstellen.
"Mommy, beeil dich!", rief Lynn mir zu und rannte zum Eingang. Ich folgte ihr mit ihrer Tasche und drehte mich zu Wentworth um. Er schloss das Auto ab und folgte uns. Sein Blick aber verriet, dass er lieber ganz woanders wäre.

Kapitel 5: doppeltes Opfer
Am nächsten Morgen war ich wie gerädert. Nur mühsam kämpfte ich mich aus dem Bett. Meine Schicht hatte länger gedauert als erwartet und ich war erst gegen 2 Uhr früh ins Bett gekommen. Sam und Lynn hatten da schon längst tief und fest geschlafen.
Bei dem Gedanken an heute Abend musste ich aber unwilkürlich lächeln. Meine kleine Prinzessin als Ballerina auf der Bühne. Sie wollte schon immer Tänzerin werden und ich wusste, dass sie heute Abend wunderbar tanzen würde. Darüber brauchte ich mir keine Gedanken machen. Langsam stand ich auf, machte Kaffee und ging dann ins Bad. Dann weckte ich Lynn und Sam, die obwohl sie länger geschlafen hatten, genauso mürrisch waren. Das Frühstück lief dementsprechend schweigend ab und alle hingen ihren Gedanken nach.
Ich brachte Lynn in den Kindergarten und versprach sie gleich nach der Arbeit abzuholen, damit sie noch mit ihrer Gruppe für das Ballett üben konnte. Auf dem Weg zur Arbeit holte ich mir noch schnell einen starken Kaffee bei Starbucks und konnte mir beim Gedanken an meinen letzten Besuch ein Grinsen nicht verkneifen. Wie dieser eine Becher Milch doch alles verändert hatte. Heute Abend würde ich Wentworth schon das dritte Mal treffen und das mehr unfreiwillig als gewollt. Obwohl er ist eigentlich ganz nett und vor allem nett zu Lynn. Viele Männer sind eher abweisend oder ignorieren sie sogar ganz. Wenn ich da so an meine letzten Dates dachte...automatisch schüttelte es mich. Aus Fehlern lernt man, das hatte ich zummindst gelernt. Es war kein Platz für einen Mann, denn Lynn brauchte meine ganze Aufmerksamkeit.
Mit guter Laune erreichte ich mein Büro. Megan, meine Kollegin begrüßte mich.
"Wow, du hast ja gute Laune.", meinte sie und ich grinste noch eine Spur breiter.
"Ja, meine Tochter hat heute ihre Ballettaufführung und ich kann es kaum erwarten sie auf der Bühne zu erleben.", erzählte ich stolz.
"Dann wünsch euch viel Spaß. Erzähl mir dann am Montag wie es war." Ich nickte und widmete mich dem großen Stapel auf meinem Schreibtisch. Seufzend ließ ich mich auf meinen Stuhl gleiten und begann mich an die Arbeit machen. Für gute Laune allein wurde man hier nicht bezahlt. Mein Blick glitt zur Uhr. Noch 8 Stunden...
"Mommy, ich kann mein Kleid nicht finden.", hörte ich Lynn aus ihrem Zimmer rufen. Seufzend stand ich auf und betrat ihr knallrosanes Zimmer. Überall auf dem Boden lag Spielzeug verstreut. So konnte man ja auch nichts finden.
"Wenn du dein Zimmer aufräumen würdest, dann hättest du es bestimmt schon gefunden.", begann ich, doch ich hätte genauso gut mit der Wand reden können. Hatte ich mit 3 Jahren darauf gehört was meine Eltern gesagt hatten? Natürlich nicht, also warum sollte Lynn es tun.
Gemeinsam suchten wir nach ihrem Kleidchen, das sie heute Abend tragen sollte. Schließlich fanden wir es ordentlich aufgehängt in ihrem Schrank. Schnell schlüpfte sie hinein und ich kämmte ihre Haare ordentlich und band sie zu einem Zopf. Zum Glück wusste ich wenigstens, wo ihre Schuhe waren. In diesem Moment klingelte es an der Tür.
"Lynn, mach die Tür bitte auf. Das ist bestimmt Mr. Miller!", rief ich und sie flitzte auf ihren kleinen Beinchen zur Tür. Ich hatte natürlich Recht, denn schon konnte ich seine tiefe Stimme aus dem Flur vernehmen.
"Guten Abend!" Er erschien in der Tür und mir verschlug es für einen Moment die Sprache. Allgemein sahen Männer im Anzug immer gut aus, aber dieses Exemplar übertraf alles. Er trug ein weißes Hemd, das lässig in seiner dunkelblaune Jeans steckte. Dazu trug er ein schwarzes Jackett und ein umwerfendes Lächeln.
"Ja, hallo.", brachte ich hervor und riss mich aus meiner Starre. Hör auf ihn anzustarren, wies ich mich selber an. "Setzen Sie sich am Besten noch einen Moment, Lynn muss noch zu Ende essen." Wie gerufen kam Lynn angerannt und setzte sich wieder auf ihren Platz. Mr. Miller setzte sich ihr gegenüber und schaute ihr beim Essen zu.
"Entschuldigen Sie mich bitte einen Moment, ich zieh mich nur noch kurz um.", murmelte ich und verschwand im Bad, um mich umzuziehen. Sein Aussehen hatte mich ein wenig aus der Bahn geworfen und ich stand verzweifelt vor dem Spiegel und wusste nicht was ich anziehen sollte. Vielleicht ein Kleid? Schließlich war es eine öffentliche Veranstaltung. Dann denkt er aber vielleicht, das ich etwas von ihm will. Was ja gar nicht mal so falsch war, mehr oder weniger.
Schließlich entschied ich mich nach kurzem zögern für eine schlichte Jeans, ein rotes Oberteil mit etwas tieferem Ausschnitt und einer schwarzen Strickjacke, die den Ausschnitt etwas verdeckte. Ja, so konnte ich mich neben ihm sehen lassen. Zufrieden kehrte ich in die Küche zurück, wo Lynn Wentworth gerade eine Geschichte erzählte. Die beiden sahen so knuffig zusammen aus und ich musste ein Lächeln unterdrücken. Er bemerkte ich und ich sah wie sein Blick an mir hinunter glitt. Ich errötete leicht und räumte schnell Lynns leeren Teller in den Geschirrspüler.
"Ich bin wieder da! Wer noch?", ertönte es plötzlich von der Tür her. Sam, dachte ich und ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht. Auch Lynn strahlte wie ein Honigkuchenpferd und stürmte in Richtung Tür.
"Dadddddyyyyy!", rief sie fröhlich und ließ sich anscheinend in Sams Arme fallen, denn ich hörte ihn kurz aufstöhnen. MIt Lynn auf dem Arm kam er in die Küche und gab mir einen Kuss auf die Wange.
"Hey, Alex!", meinte er und bemerkte im gleichen Moment Wentworth. Automatisch legte er den Arm um mich und ich verdrehte in Gedanken die Augen. Sam war sehr ablehnend gegenüber Männern, mit denen ich mich traf. Seit Lucas mich damals einfach so verlassen hatte, machte er sich Vorwürfe, dass er seine Schwester nicht davor bewahrt hatte und war nun doppelt so vorsichtig. Doch zu meiner Überraschung wandelte sich sein Gesichtsausdruck augenblicklich, er lächelte sogar ein bisschen.
"Hi, ich bin Sam. Schön Sie kennen zu lernen.", meinte er und ich glaubte, mich verhört zu haben. Was war denn mit dem los?
"Sam, das ist...", wollte ich Wentworth vorstellen, doch Sam winkte nur ab.
"Ich weiß, wer er ist. Danke.", unterbrach er mich, nickte Wentworth kurz zu und ließ dann Lynn wieder herunter. Er nahm sich sein Abendessen und zwinkerte mir zu. "Ist er dein neues Opfer?", fragte er mich dann ohne Umschweife. "Prima." Sam grinste und ging ins Wohnzimmer. Ich blickte ihm total perplex hinterher und wandte mich dann wieder Wentworth zu. Als mich sein Blick traf, erschrak ich, denn sein sonstiges Strahlen war verschwunden. Er blickte mich eiskalt an.
"Können wir dann?", fragte er nur und stand auf. Ich blickte ihn verwirrt an und nickte nur. Hatte ich etwas falsches gesagt? Oder Sam? Ich konnte es nicht sagen. Ich nahm Lynns Sachen und ihren Autositz und lief zur Tür.
"Kommst du nicht mit?" Lynn stand vor Sam, der auf der Couch saß. Er hörte auf zu kauen und sah seine Nichte traurig an.
"Nein, Schatz. Ich muss doch arbeiten, aber ich denk ganz fest an dich, okay?" Er zwinkerte ihr zu und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "So, und jetzt los, Evangeline. Sonst kommst du noch zu spät, zu deinem großen Auftritt.", meinte er und sah ihr hinterher als sie die Treppe hinunter rannte. Ich winkte ihm zu und zu dritt verließen wir die Wohnung. Wentworths Auto parkte nicht weit von unserer Wohnung. Er fuhr einen grauen Toyota.
Irgendetwas schien ihn verärgert zu haben. Doch was?
Die Fahrt zur Hollywood High School, wo die Veranstaltung stattfinden sollte, verlief zumeist schweigend. Nur Lynn plapperte munter drauf los. Sie war so aufgeregt und zappelte auf ihrem Sitz hin und her. Da ich genau hinter Wentworth saß, konnte ich sein Gesicht im Rückspiegel beobachten. Ab und zu sah ich ein verstohlenes Lächeln auf seinen Lippen, wenn Lynn etwas witizges gesagt hatte, aber ansonsten war es ausdruckslos. Nicht einmal schaute er mich im Spiegel an, obwohl er wahrscheinlich ahnte, dass ich ihn beobachtete. Meine gute Laune war dahin. Am liebsten hätte ich den Auftritt verschieben lassen und wäre wieder nach Hause gegangen. Doch das war heute Lynns großer Auftritt und da musste ich meine Wünsche hinten anstellen.
"Mommy, beeil dich!", rief Lynn mir zu und rannte zum Eingang. Ich folgte ihr mit ihrer Tasche und drehte mich zu Wentworth um. Er schloss das Auto ab und folgte uns. Sein Blick aber verriet, dass er lieber ganz woanders wäre.
Re: FF "Cupid´s chokehold" Wentworth Miller-FF
und du auch hier?!
Also du weißt ja, dass ich deine FF toll finde!!
An alle da draußen:
Ihr verpasst was, wenn ihr diese FF nicht lest
LG coop/WP

Also du weißt ja, dass ich deine FF toll finde!!
An alle da draußen:
Ihr verpasst was, wenn ihr diese FF nicht lest

LG coop/WP
Re: FF "Cupid´s chokehold" Wentworth Miller-FF
Danke Wentpris für deinen Kommentar
Weiß das echt zu schätzen 
Kapitel 6: beleidigte Leberwurst trifft stolze Mutter
Ich folgte Lynn durch die Gänge bis wir vor der Garderobe standen. Überall liefen Mädchen in ihren Kostümen aufgeregt hin und her. In all dem Chaos fand ich Lynns Lehrerin Mrs. Linée und übergab meine Tochter in ihre Obhut.
"Ich drück dir ganz fest die Daumen, Schatz. Wir sitzen im Publikum und schauen dir zu, okay?", sprach ich ihr Mut zu. "Keine Angst, du schaffst das." Sie verdrehte die Augen.
"Ja ja, Mommy.", grinste sie und nahm mir ihre Tasche ab. Das war anscheinend das Zeichen für mich zu gehen und so winkte ich ihr noch ein letztes Mal zu. Wentworth stand in der Mitte des Ganges. Anscheinend hatte er sich nicht näher herangetraut. Ich hätte gern etwas gesagt, aber mir fiel nichts ein. Zu gern hätte ich einfach nur die Stimmung wieder etwas gelockert, aber das Schweigen hing über uns wie ein dicke Regenwolke. Also blieb mir nichts anderes übrig als auch zu schweigen und ihm sein Ticket zu geben. Eigentlich war es für Sam gedacht gewesen, aber der konnte ja nun leider nicht mitkommen.
"Guten Abend, Reihe 3.", meinte ein junger Mann, der unsere Eintrittskarten inspizierte. Wentworth ließ mir den Vortritt und ich lief die dritte Reihe entlang, bis ich meinen Platz eingenommen hatte. Wir hatten einen sehr guten Blick auf die Bühne und würden also viel von Lynn zu sehen bekommen. Wentworth setzte sich neben mich und seine Nähe machte mich nervös. So nah waren wir uns noch nie gewesen, wenn mal von dem Moment absieht als ich an seiner Hose herumgefummelt hatte und ich konnte sein Aftershave riechen. Es war ziemlich männlich herb, doch es passte zu ihm wie der Anzug. Ich schloss für einen Moment die Augen und hielt den Moment fest.
Nach und nach strömten die anderen Eltern und Familienmitglieder in den Saal und nahmen ihre Plätze ein. Mir fiel auf, dass vor allem die jüngeren Frauen Wentworth anstarrten, dann den gleichen Gesichtsausdruck aufsetzten wie Sam vorhin und mich neidisch anstarrten. Ich hatte anscheinend das große Los mit meiner Begleitung getroffen, auch wenn er etwas schweigsam war. Noch immer machte er keine Anstalten etwas zu sagen, sondern widmete sich voll und ganz dem Programmheft, das er mindestens schon zum 3. Mal durchlas. Langsam wurde ich echt sauer. Wenn er ein Problem mit mir hatte, dann konnte er wenigstens den Mut aufbringen und es mir sagen, anstatt mich hier so unwissend sitzen zu lassen. Ich war kein Kleinkind mehr und konnte durchaus mit Kritik umgehen.
"Habe ich irgendwas falsches gesagt?", platzte es schließlich aus mir heraus und ich drehte mich zu ihm um. Sein überraschter Blick traf mich, doch noch immer schien etwas kaltes und abweisendes darin zu liegen.
"Nein, Sie haben überhaupt nichts gesagt.", meinte er und wandte sich wieder dem Heft zu. Diese blöde Antwort hätte er sich sparen können, denn sie machte mich nur noch wütender.
"Ich meine davor. Warum sind Sie plötzlich so schweigsam?", hakte ich nach. Er ließ sein Heft sinken und wandte sich nun seinerseits mir zu.
"Ich bin hier, weil Ihre Tochter mich eingeladen hat und nicht weil ich hier den Entertainer für Sie spielen soll." Das hatte gesessen. Ich fühlte mich als hätte er mir eine Ohrfeige verpasst. Wenigstens wusste ich nun, woran ich bei ihm war. Das Licht ging plötzlich aus und der Saal versank in der Dunkelheit. Ich rutschte etwas tiefer in meinen Sitz und konzentrierte mich auf das Geschehen auf der Bühne. So verzweifelt war ich nun auch nicht, dass ich mich ihm an den Hals warf und auf Knien um Verzeihung bat. Er wollte nicht, also zwang ich ihn auch nicht dazu.
Dann sah ich Lynn auf der Bühne stehen und meine Laune änderte sich schlagartig. Nicht mehr der Mann neben mir war wichtig, sondern nur meine Kleine auf der Bühne. Beleidigung wich Stolz und ich setzte mich wieder aufrecht hin, um sie besser sehen zu können. Sie tanzte wie ein kleiner Engel und ich wäre am liebsten aufgestanden und hätte laut applaudiert.
Nach der Vorstellung holte ich eine erschöpfte Lynn ab. Ich half ihr sich wieder umzuziehen und trug sie dann zu Wentworths Auto.
"Du warst ganz toll, Schatz. Ich bin stolz auf dich." Sie lächelte müde und ich gab ihr einen Kuss, bevor ich sie anschnallte. Während der Fahrt schlief sie ein, so dass das Auto mit Schweigen gefüllt war. Ich hätte gerne gewusst, ob es ihm gefallen hatte, doch er wollte ja nicht mit mir reden. Das hatte er mir ja eindeutig zu verstehen geben.
Sein Wagen hielt vor unserer Haustür und ich hob Lynn so vorsichtig wie möglich aus dem Auto und nahm mit der anderen Hand ihre Sachen.
"Soll ich Ihnen helfen?" Er stand neben mir und hielt mir seine Hände entgegen. Ach, plötzlich kann man wieder einen auf Gentleman machen und ich muss seinen Launen folgen. Nicht mit mir. Ich schaute ihn abweisend an.
"Nein, danke. Ich schaffe es schon. Sie sind hiermit von ihren Pflichten erlöst. Einen schönen Abend noch." Ich lief an ihm vorbei und ging die Treppen zu unserer Wohnung hinauf. Dabei versuchte ich den Schlüssel aus meiner Tasche zu ziehen ohne dabei Tasche oder Kind fallen zu lassen. Ich scheiterte kläglich.
"Warten Sie, ich helfe ihnen." Schon stand er wieder neben mir, zog den Schlüssel aus meiner Handtasche und schloss mir die Tür auf.
"Danke.", murmelte ich und lief in Lynns Zimmer. Ich legte sie auf ihr Bett und zog ihr ihre Sachen aus. Sie murmelte etwas im Schlaf und lächelte dabei leicht.
"Gute Nacht, Prinzessin!", meinte ich leise, deckte sie zu und betrachtete sie noch einen Moment. Ihre regelmäßigen Atemzüge beruhigten mich auf eine einzigartige Weise. "Ich liebe dich.", flüsterte ich noch und ging wieder hinaus. Zu meiner Verwunderung stand Wentworth immer noch in der Tür, die Hände in den Taschen vergraben und den Blick ins Nirgendwo gerichtet. Was wollte er denn jetzt noch? Lynns Auftritt war vorrüber und er konnte ab jetzt machen, was er wollte. Ich würde ihn nicht mehr "belästigen".
"Hören Sie zu, ich kann Sie nicht dazu zwingen mir zu sagen, welche Laus Ihnen über die Leber gelaufen ist und ob ich dieses kleine Krabbeltier bin. Doch ich habe es lieber, wenn man mich anschreit und von oben bis unten kritisiert als wenn man mich anschweigt und ich dann meinen Fehler selber erraten muss.", brach ich die Stille. Es reichte mir absolut. Er mochte gut aussehen, aber deswegen hing ich ihm nicht am Hemdzipfel und bettelte um ein wenig Aufmerksamkeit. So tief war ich nun in meinem Singleleben auch noch nicht gesunken.
Er kam einen Schritt auf mich zu und schloss die Türe hinter sich. Noch immer sagte er kein Wort und es sah auch nicht zu aus als hätte er das vor. Also ging ich wutentbrannt in die Küche, entledigte mich meiner Strickjacke und begann mir ein zweites Abendessen zu machen. Ich fing an Tomaten und Gurken in kleine Stücke zu schneiden, wobei ich ein wenig zu fest mit dem Messer auf das Gemüse einschlug.
"Dieser Sam meinte vorhin, dass ich eines ihrer Opfer sei. Das hat mich enttäuscht, weil ich Sie eigentlich so nicht eingeschätzt hatte. Ich bin ein sehr vorsichtiger Mensch, der nicht gleich jedem traut. Deswegen war ich vorhin so schweigsam." Ich legte das Messer hin und sah ihn an. Er lehnte im Türrahmen, die Hände in den Taschen. Mit einem Mal verstand ich seine abweisende Haltung. Ich hätte an seiner Stelle genauso reagiert, doch mir war es in diesem Moment nicht so bewusst gewesen.
"Es tut mir Leid. Er hat es nicht so gemeint und es ist auch ein bisschen meine Schuld. Ich mache eine Ausbildung zur Physiotherapeutin und bald sind meine Abschlussprüfungen. Deshalb musste Sam öfters mal als mein Versuchsopfer herhalten, aber er hasst Massagen und deshalb hatte ich ihm versprochen einen Ersatz zu besorgen. Anscheinend hielt er sie dafür." Ich presste die Lippen aufeinander und hoffte, dass er mir glauben würde. Doch er fing einfach nur an zu lachen. Seine tiefe Stimme erfüllte den Raum und ich musste mit einstimmen.
"Oh Gott, und ich dachte, sie wollten mich abschleppen oder so. ", meinte er und wischte sich die Tränen aus den Augen. "Dann muss ich mich wohl bei Ihnen entschuldigen. Das vorhin war wirklich sehr unfreundllich von mir und ich hoffe, Sie können mir das noch mal verzeihen."
"Vergessen wir es einfach, aber interessant wie Sie mich einschätzen.", meinte ich und fuchtelte mit dem Messer herum. "Wollen Sie etwas mitessen oder etwas trinken? Kaffee?", stellte ich die schon obligatorische Frage. Er lächelte.
"Essen gerne, aber wenn ich jetzt noch Kaffee trinke, kann ich nicht mehr schlafen."
"Ich habe auch noch Bier im Angebot oder Wasser.", bot ich an, doch er schüttelte nur den Kopf. Okay, der Herr war wählerisch. Doch ich wollte meine Gastgeberqualitäten unter Beweis stellen und lief ins Wohnzimmer. Sam hatte seinen eigenen Alkoholvorrat, den er gut vor Lynn versteckte, seitdem sie als kleines Mädchen einmal mit der geöffneten Weinflasche in ihrem Zimmer saß. Zum Glück hatte sie nichts davon getrunken. Im schummrigen Licht der Leselampe fand ich tatsächlich noch zwei Flaschen Wein. Vielleicht passte ihm das ja besser.
"Was halten Sie von Wein?", fragte ich ihn und hielt triumphierend die zwei Flaschen in die Höhe.
"Da kann ich wohl nicht nein sagen.", grinste er und ich holte zwei Gläser aus dem Schrank. Fachmännisch entkorkte ich die erste Flasche, indem ich sie mir zwischen die Beine klemmte und nach dem erlösenden "plopp" goss ich uns großzügig ein.
"Wow, das nenn ich mal profihaft entkorken.", lachte er.
"Gelernt ist gelernt, wenn man einen französischen Vater hat.", erwiderte ich schlagfertig.
"Sollte ich vielleicht auch mal versuchen.", überlegte er laut. Er sah zu wie ich weiter das Gemüse schnitt. "Kann ich Ihnen helfen?", bot er sich an.
"Sie lassen aber auch nicht locker, oder?" Ich blickte ihn keck an und reichte ihm ein Brett, ein Messer und dem Kopfsalat. "Einfach klein schneiden.", wies ich ihn an und sah belustigt zu wie er mit dem Salat kämpfte. Anscheinend kochte er nicht sehr oft, wohl eher ein Fastfood-Fan.
Schließlich waren alle Zutaten in der Schüssel und er durfte die ehrenvolle Aufgabe des Umrührens übernehmen. Zur Sicherheit gab ich ihm meine Kochschürze, damit sein schönes weißes Hemd nicht auch noch versaut wurde. Eine Hose und ein T-Shirt reichten vollkommen zu.
"Fertig!"
"Oh, sieht gut aus." Ich nahm zwei Teller und zwei Gabeln heraus und brachte sie ins Wohnzimmer. Er folgte mir mit der Salatschüssel und den zwei Gläsern Wein. "Sie könnten Kellner werden!", meinte ich und nahm ihm ein Glas ab.
"Wäre eine Überlegung wert.", lachte er und nahm seine Schürze ab. Dann knöpfte er sich die obersten zwei Knöpfe auf und ich beschäftigte mich schnell mit dem Schallplattenspieler. Mir wurde plötzlich ziemlich heiß und die Schallplatte zitterte in meiner Hand. Ganz ruhig, Alex. Es waren nur zwei Hemdknöpfe, das hat nichts zu bedeuten. Ihm ist vielleicht nur heiß. Louis Armstrong erklang mit einem leisen Knacken und ich lauschte einen Moment den Trompetenklängen.
"Sie hören Satchmo?" Seine Stimme klang überrascht.
"Ja, damit bin ich förmlich aufgewachsen. Mein Vater besitzt einen Schallplattenladen."
"Sie stecken voller Überraschungen. Ich hätte Sie eher auf die Pop oder R´n´B- Schiene eingeordnet."
"Ich höre viele verschiedene Sachen, auch mal HipHop oder richtig lauten Rock, aber bei Jazz kann ich einfach entspannen.", meinte ich und verteilte den Salat auf beide Teller. Wir setzten uns auf die Couch und stießen mit unseren Weingläsern an.
"Hey, Sie müssen mir schon in die Augen schauen, sonst bedeutet das für Sie 10 Jahre Pech!", grinste er und ich schaute von meinem Glas auf ihn. Seine Augen hatten wieder ihr vetrautes Leuchten.
Vielleicht würde es ja doch noch ein schöner Abend werden.


Kapitel 6: beleidigte Leberwurst trifft stolze Mutter
Ich folgte Lynn durch die Gänge bis wir vor der Garderobe standen. Überall liefen Mädchen in ihren Kostümen aufgeregt hin und her. In all dem Chaos fand ich Lynns Lehrerin Mrs. Linée und übergab meine Tochter in ihre Obhut.
"Ich drück dir ganz fest die Daumen, Schatz. Wir sitzen im Publikum und schauen dir zu, okay?", sprach ich ihr Mut zu. "Keine Angst, du schaffst das." Sie verdrehte die Augen.
"Ja ja, Mommy.", grinste sie und nahm mir ihre Tasche ab. Das war anscheinend das Zeichen für mich zu gehen und so winkte ich ihr noch ein letztes Mal zu. Wentworth stand in der Mitte des Ganges. Anscheinend hatte er sich nicht näher herangetraut. Ich hätte gern etwas gesagt, aber mir fiel nichts ein. Zu gern hätte ich einfach nur die Stimmung wieder etwas gelockert, aber das Schweigen hing über uns wie ein dicke Regenwolke. Also blieb mir nichts anderes übrig als auch zu schweigen und ihm sein Ticket zu geben. Eigentlich war es für Sam gedacht gewesen, aber der konnte ja nun leider nicht mitkommen.
"Guten Abend, Reihe 3.", meinte ein junger Mann, der unsere Eintrittskarten inspizierte. Wentworth ließ mir den Vortritt und ich lief die dritte Reihe entlang, bis ich meinen Platz eingenommen hatte. Wir hatten einen sehr guten Blick auf die Bühne und würden also viel von Lynn zu sehen bekommen. Wentworth setzte sich neben mich und seine Nähe machte mich nervös. So nah waren wir uns noch nie gewesen, wenn mal von dem Moment absieht als ich an seiner Hose herumgefummelt hatte und ich konnte sein Aftershave riechen. Es war ziemlich männlich herb, doch es passte zu ihm wie der Anzug. Ich schloss für einen Moment die Augen und hielt den Moment fest.
Nach und nach strömten die anderen Eltern und Familienmitglieder in den Saal und nahmen ihre Plätze ein. Mir fiel auf, dass vor allem die jüngeren Frauen Wentworth anstarrten, dann den gleichen Gesichtsausdruck aufsetzten wie Sam vorhin und mich neidisch anstarrten. Ich hatte anscheinend das große Los mit meiner Begleitung getroffen, auch wenn er etwas schweigsam war. Noch immer machte er keine Anstalten etwas zu sagen, sondern widmete sich voll und ganz dem Programmheft, das er mindestens schon zum 3. Mal durchlas. Langsam wurde ich echt sauer. Wenn er ein Problem mit mir hatte, dann konnte er wenigstens den Mut aufbringen und es mir sagen, anstatt mich hier so unwissend sitzen zu lassen. Ich war kein Kleinkind mehr und konnte durchaus mit Kritik umgehen.
"Habe ich irgendwas falsches gesagt?", platzte es schließlich aus mir heraus und ich drehte mich zu ihm um. Sein überraschter Blick traf mich, doch noch immer schien etwas kaltes und abweisendes darin zu liegen.
"Nein, Sie haben überhaupt nichts gesagt.", meinte er und wandte sich wieder dem Heft zu. Diese blöde Antwort hätte er sich sparen können, denn sie machte mich nur noch wütender.
"Ich meine davor. Warum sind Sie plötzlich so schweigsam?", hakte ich nach. Er ließ sein Heft sinken und wandte sich nun seinerseits mir zu.
"Ich bin hier, weil Ihre Tochter mich eingeladen hat und nicht weil ich hier den Entertainer für Sie spielen soll." Das hatte gesessen. Ich fühlte mich als hätte er mir eine Ohrfeige verpasst. Wenigstens wusste ich nun, woran ich bei ihm war. Das Licht ging plötzlich aus und der Saal versank in der Dunkelheit. Ich rutschte etwas tiefer in meinen Sitz und konzentrierte mich auf das Geschehen auf der Bühne. So verzweifelt war ich nun auch nicht, dass ich mich ihm an den Hals warf und auf Knien um Verzeihung bat. Er wollte nicht, also zwang ich ihn auch nicht dazu.
Dann sah ich Lynn auf der Bühne stehen und meine Laune änderte sich schlagartig. Nicht mehr der Mann neben mir war wichtig, sondern nur meine Kleine auf der Bühne. Beleidigung wich Stolz und ich setzte mich wieder aufrecht hin, um sie besser sehen zu können. Sie tanzte wie ein kleiner Engel und ich wäre am liebsten aufgestanden und hätte laut applaudiert.
Nach der Vorstellung holte ich eine erschöpfte Lynn ab. Ich half ihr sich wieder umzuziehen und trug sie dann zu Wentworths Auto.
"Du warst ganz toll, Schatz. Ich bin stolz auf dich." Sie lächelte müde und ich gab ihr einen Kuss, bevor ich sie anschnallte. Während der Fahrt schlief sie ein, so dass das Auto mit Schweigen gefüllt war. Ich hätte gerne gewusst, ob es ihm gefallen hatte, doch er wollte ja nicht mit mir reden. Das hatte er mir ja eindeutig zu verstehen geben.
Sein Wagen hielt vor unserer Haustür und ich hob Lynn so vorsichtig wie möglich aus dem Auto und nahm mit der anderen Hand ihre Sachen.
"Soll ich Ihnen helfen?" Er stand neben mir und hielt mir seine Hände entgegen. Ach, plötzlich kann man wieder einen auf Gentleman machen und ich muss seinen Launen folgen. Nicht mit mir. Ich schaute ihn abweisend an.
"Nein, danke. Ich schaffe es schon. Sie sind hiermit von ihren Pflichten erlöst. Einen schönen Abend noch." Ich lief an ihm vorbei und ging die Treppen zu unserer Wohnung hinauf. Dabei versuchte ich den Schlüssel aus meiner Tasche zu ziehen ohne dabei Tasche oder Kind fallen zu lassen. Ich scheiterte kläglich.
"Warten Sie, ich helfe ihnen." Schon stand er wieder neben mir, zog den Schlüssel aus meiner Handtasche und schloss mir die Tür auf.
"Danke.", murmelte ich und lief in Lynns Zimmer. Ich legte sie auf ihr Bett und zog ihr ihre Sachen aus. Sie murmelte etwas im Schlaf und lächelte dabei leicht.
"Gute Nacht, Prinzessin!", meinte ich leise, deckte sie zu und betrachtete sie noch einen Moment. Ihre regelmäßigen Atemzüge beruhigten mich auf eine einzigartige Weise. "Ich liebe dich.", flüsterte ich noch und ging wieder hinaus. Zu meiner Verwunderung stand Wentworth immer noch in der Tür, die Hände in den Taschen vergraben und den Blick ins Nirgendwo gerichtet. Was wollte er denn jetzt noch? Lynns Auftritt war vorrüber und er konnte ab jetzt machen, was er wollte. Ich würde ihn nicht mehr "belästigen".
"Hören Sie zu, ich kann Sie nicht dazu zwingen mir zu sagen, welche Laus Ihnen über die Leber gelaufen ist und ob ich dieses kleine Krabbeltier bin. Doch ich habe es lieber, wenn man mich anschreit und von oben bis unten kritisiert als wenn man mich anschweigt und ich dann meinen Fehler selber erraten muss.", brach ich die Stille. Es reichte mir absolut. Er mochte gut aussehen, aber deswegen hing ich ihm nicht am Hemdzipfel und bettelte um ein wenig Aufmerksamkeit. So tief war ich nun in meinem Singleleben auch noch nicht gesunken.
Er kam einen Schritt auf mich zu und schloss die Türe hinter sich. Noch immer sagte er kein Wort und es sah auch nicht zu aus als hätte er das vor. Also ging ich wutentbrannt in die Küche, entledigte mich meiner Strickjacke und begann mir ein zweites Abendessen zu machen. Ich fing an Tomaten und Gurken in kleine Stücke zu schneiden, wobei ich ein wenig zu fest mit dem Messer auf das Gemüse einschlug.
"Dieser Sam meinte vorhin, dass ich eines ihrer Opfer sei. Das hat mich enttäuscht, weil ich Sie eigentlich so nicht eingeschätzt hatte. Ich bin ein sehr vorsichtiger Mensch, der nicht gleich jedem traut. Deswegen war ich vorhin so schweigsam." Ich legte das Messer hin und sah ihn an. Er lehnte im Türrahmen, die Hände in den Taschen. Mit einem Mal verstand ich seine abweisende Haltung. Ich hätte an seiner Stelle genauso reagiert, doch mir war es in diesem Moment nicht so bewusst gewesen.
"Es tut mir Leid. Er hat es nicht so gemeint und es ist auch ein bisschen meine Schuld. Ich mache eine Ausbildung zur Physiotherapeutin und bald sind meine Abschlussprüfungen. Deshalb musste Sam öfters mal als mein Versuchsopfer herhalten, aber er hasst Massagen und deshalb hatte ich ihm versprochen einen Ersatz zu besorgen. Anscheinend hielt er sie dafür." Ich presste die Lippen aufeinander und hoffte, dass er mir glauben würde. Doch er fing einfach nur an zu lachen. Seine tiefe Stimme erfüllte den Raum und ich musste mit einstimmen.
"Oh Gott, und ich dachte, sie wollten mich abschleppen oder so. ", meinte er und wischte sich die Tränen aus den Augen. "Dann muss ich mich wohl bei Ihnen entschuldigen. Das vorhin war wirklich sehr unfreundllich von mir und ich hoffe, Sie können mir das noch mal verzeihen."
"Vergessen wir es einfach, aber interessant wie Sie mich einschätzen.", meinte ich und fuchtelte mit dem Messer herum. "Wollen Sie etwas mitessen oder etwas trinken? Kaffee?", stellte ich die schon obligatorische Frage. Er lächelte.
"Essen gerne, aber wenn ich jetzt noch Kaffee trinke, kann ich nicht mehr schlafen."
"Ich habe auch noch Bier im Angebot oder Wasser.", bot ich an, doch er schüttelte nur den Kopf. Okay, der Herr war wählerisch. Doch ich wollte meine Gastgeberqualitäten unter Beweis stellen und lief ins Wohnzimmer. Sam hatte seinen eigenen Alkoholvorrat, den er gut vor Lynn versteckte, seitdem sie als kleines Mädchen einmal mit der geöffneten Weinflasche in ihrem Zimmer saß. Zum Glück hatte sie nichts davon getrunken. Im schummrigen Licht der Leselampe fand ich tatsächlich noch zwei Flaschen Wein. Vielleicht passte ihm das ja besser.
"Was halten Sie von Wein?", fragte ich ihn und hielt triumphierend die zwei Flaschen in die Höhe.
"Da kann ich wohl nicht nein sagen.", grinste er und ich holte zwei Gläser aus dem Schrank. Fachmännisch entkorkte ich die erste Flasche, indem ich sie mir zwischen die Beine klemmte und nach dem erlösenden "plopp" goss ich uns großzügig ein.
"Wow, das nenn ich mal profihaft entkorken.", lachte er.
"Gelernt ist gelernt, wenn man einen französischen Vater hat.", erwiderte ich schlagfertig.
"Sollte ich vielleicht auch mal versuchen.", überlegte er laut. Er sah zu wie ich weiter das Gemüse schnitt. "Kann ich Ihnen helfen?", bot er sich an.
"Sie lassen aber auch nicht locker, oder?" Ich blickte ihn keck an und reichte ihm ein Brett, ein Messer und dem Kopfsalat. "Einfach klein schneiden.", wies ich ihn an und sah belustigt zu wie er mit dem Salat kämpfte. Anscheinend kochte er nicht sehr oft, wohl eher ein Fastfood-Fan.
Schließlich waren alle Zutaten in der Schüssel und er durfte die ehrenvolle Aufgabe des Umrührens übernehmen. Zur Sicherheit gab ich ihm meine Kochschürze, damit sein schönes weißes Hemd nicht auch noch versaut wurde. Eine Hose und ein T-Shirt reichten vollkommen zu.
"Fertig!"
"Oh, sieht gut aus." Ich nahm zwei Teller und zwei Gabeln heraus und brachte sie ins Wohnzimmer. Er folgte mir mit der Salatschüssel und den zwei Gläsern Wein. "Sie könnten Kellner werden!", meinte ich und nahm ihm ein Glas ab.
"Wäre eine Überlegung wert.", lachte er und nahm seine Schürze ab. Dann knöpfte er sich die obersten zwei Knöpfe auf und ich beschäftigte mich schnell mit dem Schallplattenspieler. Mir wurde plötzlich ziemlich heiß und die Schallplatte zitterte in meiner Hand. Ganz ruhig, Alex. Es waren nur zwei Hemdknöpfe, das hat nichts zu bedeuten. Ihm ist vielleicht nur heiß. Louis Armstrong erklang mit einem leisen Knacken und ich lauschte einen Moment den Trompetenklängen.
"Sie hören Satchmo?" Seine Stimme klang überrascht.
"Ja, damit bin ich förmlich aufgewachsen. Mein Vater besitzt einen Schallplattenladen."
"Sie stecken voller Überraschungen. Ich hätte Sie eher auf die Pop oder R´n´B- Schiene eingeordnet."
"Ich höre viele verschiedene Sachen, auch mal HipHop oder richtig lauten Rock, aber bei Jazz kann ich einfach entspannen.", meinte ich und verteilte den Salat auf beide Teller. Wir setzten uns auf die Couch und stießen mit unseren Weingläsern an.
"Hey, Sie müssen mir schon in die Augen schauen, sonst bedeutet das für Sie 10 Jahre Pech!", grinste er und ich schaute von meinem Glas auf ihn. Seine Augen hatten wieder ihr vetrautes Leuchten.
Vielleicht würde es ja doch noch ein schöner Abend werden.
Re: FF "Cupid´s chokehold" Wentworth Miller-FF
Und gleich noch eins, weil es so schön war...in der Hoffnung, dass es jemand liest
Kapitel 7: Je mehr Wein, desto...
"Was hören Sie denn so für Musik?"
"Raten Sie doch mal.", grinste er und kaute mit vollem Mund weiter. "Mmh, schmeckt gut." Ich verbiss mir bei seinem Anblick das Lachen, denn er sah mit vollen Backen ein bisschen aus wie ein Goldhamster. Niedlich, aber ein wenig verfressen. Ich konzentrierte mich wieder auf meine Frage.
"Sie hören garantiert auch Jazz und auch Klassik. Bestimmt viel mit Klavier.", überlegte ich laut. Er nickte.
"Stimmt, gut geraten."
Wir unterhielten uns eine Weile über Musik und diskutierten darüber, wer die bessere Sängerin war- Aretha Franklin oder Ella Fitzgerald. Wir kamen zu keinem Ergebnis, da wir beide stur unseren Standpunkt vertraten. Mittlerweile waren wir beim zweiten Glas Wein und der Alkohol stieg mir ein wenig zu Kopf. Normalerweise trank ich keinen Alkohol oder nur ganz wenig.
"Erzählen Sie mir etwas über sich.", forderte er mich plötzlich auf und sah mich erwartungsvoll an.
"Warum immer ich? Sie können doch auch etwas über sich erzählen.", gab ich zurück und trank kichernd einen weiteren Schluck von dem süffigen Wein. Er schmeckte wirklich viel zu gut. War das überhaupt Wein oder hatte Sam wieder irgendwas anderes reingeschüttet?
"Okay, sie erzählen etwas von ihrem Leben und ich von meinem. Ladies first!", meinte er breit grinsend. Der Alkohol zeigte auch bei ihm seine Wirkung.
"Aye, aye Captain!" Ich hielte meine linke Hand an die Stirn und salutierte. "Was möchten sie denn wissen?" Ich lehnte mich zurück und wartete gespannt.
"Was sagt Ihr Mann eigentlich dazu, dass Sie mit einem fremden Mann auf der Couch sitzen?" Ich kicherte und verschluckte mich an meinem Wein. Woher hatte er das denn?
"Erstens sind sie mir gar nicht so fremd. Ich kenne ihre bevorzugte Kleidungsmarke und ihre Hosengröße. Zweitens wie kommen sie darauf das ich verheiratet bin?", hustete ich mehr als das ich es sprach.
"Nun ja, da ihre Tochter diesen Sam als Daddy angeredet hat und er hier anscheinend wohnt, habe ich vermutet, dass sie vielleicht nicht unbedingt verheiratet, aber zumindest mit ihm zusammen sind." Es klang logisch, aber ich konnte mich trotzdem vor Lachen kaum noch halten. Es war einfach zu witzig.
"Tut mir Leid, ich lache nicht über Sie, aber wir müssen ja wirklich einen verkorksten Eindurck bei Ihnen hinterlassen haben. Sam ist nicht mein Mann, auch nicht mein Freund, sondern mein Zwillingsbruder." Bei seinem Gesichtsausdruck musste ich noch ein wenig mehr Lachen.
"Aber warum nennt sie ihn dann Daddy?" Er war anscheinend völlig verwirrt.
" Lynn nennt ihn nur Daddy, weil sie noch nicht unterscheiden kann zwischen Onkel und Vater. Sie hat im Kindergarten gesehen, dass andere Kinder Väter haben, also hat sie sich Sam als ihren ausgesucht. Sie nennt ihn auch oft Onkel oder auch nur Sam, das schwankt jedes Mal und mein Bruder liebt seine Nicht so sehr wie sein eigenes Kind und sagt auch nichts dagegen.", erklärte ich ihm und er nickte.
"Verrückt, aber...ehm...interessant." Er nahm einen Schluck von seinem Wein. "Und wo lebt dann Lynns Vater?" Er hatte einen wunden Punkt getroffen und das gleich mit der zweiten Frage.
"Wenn ich das wüsste.", gab ich zur Antwort und er schaute mich ein wenig traurig an.
"Sie sind also allein erziehend?"
"Im weitesten Sinne ja. Zum Glück habe ich aber Sam, der mich sehr unterstützt. Ohne ihn wäre ich aufgeschmissen." Einen Moment herrschte Schweigen. "Okay, genug Mitleid erzeugt. Wie alt sind sie?" Er lachte.
"Gute erste Frage. Schätzen sie doch mal." Ich drehte mich zu ihm um, so dass ihn genau betrachten konnte. Mein Blick glitt an ihm entlang, von oben bis unten. Er sah sehr jung aus, hatte aber etwas reifes an sich.
"Sie sind bestimmt etwas älter als ich. Ich sage einfach mal 29!" Wieder lachte er.
"Danke für die Blumen, aber ich muss den Tasachen ins Augen sehen. Im Juni werde ich 36!" Mir fiel die Kinnlade hinunter. 36 war nicht alt, aber ich hatte mich um 7 Jahre verschätzt und dabei war ich schon auf mein Maximalalter gegangen.
"Wow, dann kann ich ja wieder die Hoffnung haben mit 36 noch nicht als Gruftie eingeschätzt zu werden.", grinste ich und schüttete uns Wein nach.
"Was machen Sie beruflich?", war seine nächste Frage.
"Hauptberuflich bin ich Mutter." Ich grinste. "Nein, ernsthaft. Ich hab zwei Berufe, da L.A. sehr teuer ist und ich sonst Probleme hätte alles zu bezahlen. Seit drei Jahren arbeite ich halbtags als Sekretärin für die FOX Broadcast Company und von Freitag bis Sonntag arbeite ich nachts in einer Bar. Sind Sie verheiratet oder haben sie ein paar uneheliche Kinder?" Er lachte in sein Weinglas.
"Unverheiratet, Single und keine Kinder. Zumindest hat mich noch keiner angerufen, aber man weiß ja nie." Er lachte. "Wenn Sie Freitags arbeiten müssen, was machen sie denn jetzt hier und wer passt auf Lynn auf?"
"Das sind zwei Fragen, aber gut. Ich hab mit einer Kollegin getauscht, damit ich mir Lynns Autritt ansehen konnte. Ansonsten passt Sam Freitag und Samstag auf Lynn auf, meine beste Freundin und Lynns Patentante Shalley am Sonntag. Da kann ich echt von Glück reden, so tolle Geschwister und Freunde zu haben. Haben Sie Geschwister?"
"Ja, zwei jünger Schwestern, Gilian und Leigh. Beide sind Anwälte." Er verdrehte ein wenig die Augen. "Was ist ihre Lieblingsserie?" Oh Gott, nun hatte er mich ja was gefragt. Was sollte ich ihm denn antworten? Verzweifelt versuchte ich mich an irgendeine Serie zu erinnern, die Shalley mal erwähnt hatte. Doch der Alkohol vernebelte mir irgendwie das Gehirn und so blieb ich einfach bei der Wahrheit. Ich nahm die Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein.
"Was sehen sie?"
"Einen blauen Bildschirm, ihr DVD-Modus ist also eingeschaltet."
"Und das ist auch das Einzige, wozu er genutzt wird. Wir haben kein Kabelfernsehen oder ähnliches. Wir schauen nur DVD oder Video.", meinte ich. Er schaute mich mit großen Augen an.
"Sie scherzen doch. Sie als Frau schauen nicht "Desperate Housewives"?" Ich schüttelte den Kopf.
"Meine beste Freundin versucht mich immer zu überreden mit ihr zu schauen, aber ich verstehe gar nicht warum es geht, da ich die vorhergehenden 534 Folgen nicht geschaut habe. Außerdem finde ich es auch ein wenig kindisch, dass sie sich so hineinsteigert. Manchmal glaube ich, dass sie nicht mehr zwischen Realität und Fiktion unterscheiden kann. Ständig werde ich mit Klatsch und Tratsch von dem und dem Schauspieler zugetextet, dabei möchte ich gar nicht in dem Leben anderer herumwühlen. Außerdem finde ich diesen ganzen Hype etwas übertrieben. Vielleicht sieht ein Dr. Sonstwie aus "Grey´s Anatomy" oder ein Michael Dingsbums aus "Prison Break" ganz toll aus, aber vielleicht sind sie im wirklichen Leben ganz anders, als man es sich vorstellt. Schauspieler ist ein total überbewerterter Beruf, finde ich." Ich hatte mich total in Rage geredet und fuchtelte mit dem Armen vor seinem Gesicht herum. Gott, der Alkohol bekam mir gar nicht gut. "Was sind sie denn von Beruf?", versuchte ich das Thema zu entschärfen und nahm wieder einen Schluck von dem Wein, obwohl ich ja eigentlich aufhören wollte. Ich bemerkte, dass er einen Moment zögerte.
"Ich bin...ehm...Schauspieler!" Ich prustete in mein Glas und starrte ihn entsetzt an. Fettnäpfchen ich komme! Von den über 30 Millionen Menschen, die in L.A. lebten, suchte meine Tochter ausgerechnet einen Schauspieler aus, dem sie ihren Milchbecher überschütten konnte und ich dumme Kuh machte seinen Beruf auch noch herunter.
"Oh Gott, Boden tu dich auf!", flehte ich und schaute auf meine Füße, doch er lachte nur.
"Nein, ist schon okay. Es ist ihre Meinung und ich finde sie gut." Puh, da hab ich ja noch mal Glück gehabt. Trotzdem war es mir sehr peinlich, aber er hatte mich ja auf das Thema gebracht. Er schaute mich an.
"Ehm...ist das jetzt der Moment, wo ich nach einem Autogramm fragen sollte oder warum schauen Sie mich so an?" Blöder, blöder Alkohol. Mein Mund war damit noch schneller als mein Gehirn. Er grinste breit.
"Sie sind verrückt.", meinte er nur.
"Ja ja, ich weiß. Das höre ich sehr oft von meinen Freunden, gleich nach dem Kommentar, dass ich in einer Blase leben würde."
"Blase?"
"Ja, weil ich ja kein Fernsehen schaue, mich nicht für Klatsch und Tratsch interessiere und keinen blassen Schimmer habe, wer hier gerade neben mir auf dem Sofa sitzt." Ich lachte verlegen. Ich redete totalen Mist, der ihn bestimmt nicht interessierte. Würde mich nicht wundern, wenn er die Flucht ergriff. Doch er blieb sitzen.
"Wentworth Miller. Einfach nur ich.", sagte er schlicht und in diesem Moment hätte ich ihn einfach nur gerne in den Arm genommen. Er sah aus als könnte er es gebrauchen.
Wir führten das Frage-Antwort-Spiel noch eine Weile weiter und waren schon bei der zweiten Flasche Wein angelangt. Ich lachte mittlerweile über alles was er sagte, egal ob es witzig war oder nicht. Ich konnte einfach nicht anders. Gott Sam, ich bringe dich um. Was ist in dem verdammten Wein?
"Sagen Sie mal, ist ihnen auch so schwindlig von dem Wein?", kicherte ich und drehte sich zu ihm um. Sein Augen fixierten mich und er lachte.
"Ein bisschen, aber sie trinken nicht sehr oft Alkohol, oder?" Ich schüttelte den Kopf, was ein Fehler war. Mir drehte sich nun wirklich alles und ich musste mich an der Lehne festhalten, um nicht umzukippen. Ich stellte mein Glas auf den Tisch. "Alles okay mit Ihnen?" Seine Stimme klang besorgt.
"Ja, wie gesagt nur etwas schwindlig."
"Wollen Sie sich hinlegen, Alexis?" Seine Stimme klang als würde sie von ganz weit herkommen.
"Nennen Sie mich bitte nicht Alexis, Mr. Miller. Ich mag das nicht. Alex reicht vollkommen aus.", knurrte ich und hielt mir den Kopf.
"Okay, Alex, aber nur wenn sie aufhören mich Mr. Miller zu nennen. Das kann ich genauso wenig leiden. Went reicht vollkommen zu." Unwilkürlich kicherte ich wieder.
"Go, went, gone oder was?", lachte ich und er schaute mich verwirrt an. "Vergessen Sie es, nicht wichtig."
"Soll ich dir ein Wasser holen?" Ich nickte nur und während er in die Küche lief, fiel mir auf, dass er mich geduzt hatte. Was zwei Flaschen Wein alles so bewirken. Er kam zurück und reichte mir das Wasser.
"Sie schwanken aber auch ein bisschen.", kommentierte ich seine Gangart und trank ein Schluck von dem Wasser.
"Wir haben zu zweit die zwei Flaschen geleert. Ich gebe zu, dass ich angeheitert bin." Er lachte, verlor ein wenig an Gleichgewicht und landete halb auf dem Sofa und halb auf mir. "Oh Gott, tut mir Leid. Hab ich dich getroffen?" Er richtete sich wieder auf, während ich noch ein wenig überrascht in meiner Position verharrte. Sein Aftershave stieg mir in die Nase und mir wurde wieder ein wenig schwindelig. Das Männer aber auch immer eine halbe Flasche von dem Zeug über sich gießen mussten.
"Also Auto fahren können sie sicherlich nicht mehr.", brachte ich hervor.
"Würde ich auch nicht machen. Hat ein Kollege von mir gemacht und er sitzt jetzt wegen Trunkenheit am Steuer und Totschlags vier Jahre im Gefängnis.", meinte er leise.
"Ouch. Dann würde ich ihnen jetzt ein Taxi rufen. Werten Sie das jetzt nicht als Rausschmiss, aber ich muss in weniger als..." Ich blickte auf die Uhr. Es war weit nach Mitternacht. "...6 Stunden aufstehen und ich wollte noch ein bisschen meinen Rausch ausschlafen."
"Nein, ist okay. Ich hab mich ja sowieso schon viel zu lange bei dir eingenistet." Schwerfällig stand ich auf und lief zum Telefon. Ich kramte an der Pinnwand herum und suchte die Taxinummer heraus. Es klingelte und klingelte, doch keiner nahm ab. Was für ein Superservice. Ich versuchte es noch einmal und erreichte endlich jemanden.
"Guten Abend, ich hätte gerne ein Taxi in die Olive Street bestellt." Der Mann am anderen Ende der Leitung machte ein komisches Geräusch, von dem ich lieber nicht wissen wollte, was es war.
"Das dauert aber noch ein Weilchen.", schnarrte er. Ich war angewidert von seiner Stimme. Sollte sich mal Wentworths leihen, er würde ein Megageschäft machen.
"Wie lange ist ein Weilchen bei Ihnen?", hakte ich nach und unterdrückte ein Gähnen.
"So, ne Stunde."
"Eine Stunde?"
"Es ist Freitag Nacht. Sie sind nicht die Einizge, die abgeholt werden möchte.", erwiderte er gelangweilt und brachte mich zum toben. Wütend knallte ich den Hörer auf und wandte mich wieder Wentworth zu.
"Tut mir Leid, aber Ihr Taxi kommt erst in einer Stunde."
"Oh, dann werde ich wohl laufen müssen."
"Wo wohnen Sie denn?"
"Larchmont." Ich riss die Augen auf. Das waren ja mindestens 5 km bis dorthin.
"Sie können nicht bis nach Larchmont laufen!"
"Kann ich, mir geht es gut.", winkte er ab und suchte nach seiner Jacke.
"Wenn Sie wollen, können Sie auf dem Sofa schlafen.", schlug ich vor. Er sah mich skeptisch an. "Wirklich. Das ist kein Problem. Ich gebe ihnen eine Decke und ein Kissen, das Bad steht zu ihrer freien Verfügung und Frühstück bekommen wir auch noch zusammen." Er lachte.
"Also okay, aber sag dann nicht, ich hätte mich aufgedrängt.", grinste er und legte seine Jacke wieder zurück.
"Wieso sollte ich? Haben Sie so schlechte manieren?", fragte ich keck und ging Decke und Kissen holen. Er verschwand daweile im Bad und ich konnte ihn fluchen hören, als er anscheinend gegen Lynns Hocker gerannt war. Ich schaute noch einmal nach Lynn, doch sie schlief tief und fest. Dann ging ich noch in Sams Zimmer und nahm mir eines seiner alten T-Shirts. Wentworth konnte ja nicht nackt schlafen.
"Hier, Sie können das Hemd von meinem Bruder anziehen." Ich reichte es ihm und drehte mich schnell wieder herum, denn er zog sich gerade aus.
"Danke.", meinte er und ich konnte das Grinsen in seiner Stimme hören.
"Dann wünsch ich eine Gute Nacht. Wenn Sie noch etwas brauchen, mein Zimmer ist da hinten." Ich hob die Hand ohne mich noch einmal herumzudrehen und ging ins Badezimmer.
Als ich wieder herauskam lag er schon auf dem Sofa, war aber noch wach. Er hob leicht den Kopf und sah mich an.
"Danke noch mal und ehm...schlaf gut." Ich lächelte und verschwand in meinem Zimmer. Doch an Schlaf war nicht wirklich zu denken. Im Wohnzimmer lag ein verdammt gutaussehender und vor allem sympathischer Mann, mit dem ich hätte machen können was ich wollte. Hätte.

Kapitel 7: Je mehr Wein, desto...
"Was hören Sie denn so für Musik?"
"Raten Sie doch mal.", grinste er und kaute mit vollem Mund weiter. "Mmh, schmeckt gut." Ich verbiss mir bei seinem Anblick das Lachen, denn er sah mit vollen Backen ein bisschen aus wie ein Goldhamster. Niedlich, aber ein wenig verfressen. Ich konzentrierte mich wieder auf meine Frage.
"Sie hören garantiert auch Jazz und auch Klassik. Bestimmt viel mit Klavier.", überlegte ich laut. Er nickte.
"Stimmt, gut geraten."
Wir unterhielten uns eine Weile über Musik und diskutierten darüber, wer die bessere Sängerin war- Aretha Franklin oder Ella Fitzgerald. Wir kamen zu keinem Ergebnis, da wir beide stur unseren Standpunkt vertraten. Mittlerweile waren wir beim zweiten Glas Wein und der Alkohol stieg mir ein wenig zu Kopf. Normalerweise trank ich keinen Alkohol oder nur ganz wenig.
"Erzählen Sie mir etwas über sich.", forderte er mich plötzlich auf und sah mich erwartungsvoll an.
"Warum immer ich? Sie können doch auch etwas über sich erzählen.", gab ich zurück und trank kichernd einen weiteren Schluck von dem süffigen Wein. Er schmeckte wirklich viel zu gut. War das überhaupt Wein oder hatte Sam wieder irgendwas anderes reingeschüttet?
"Okay, sie erzählen etwas von ihrem Leben und ich von meinem. Ladies first!", meinte er breit grinsend. Der Alkohol zeigte auch bei ihm seine Wirkung.
"Aye, aye Captain!" Ich hielte meine linke Hand an die Stirn und salutierte. "Was möchten sie denn wissen?" Ich lehnte mich zurück und wartete gespannt.
"Was sagt Ihr Mann eigentlich dazu, dass Sie mit einem fremden Mann auf der Couch sitzen?" Ich kicherte und verschluckte mich an meinem Wein. Woher hatte er das denn?
"Erstens sind sie mir gar nicht so fremd. Ich kenne ihre bevorzugte Kleidungsmarke und ihre Hosengröße. Zweitens wie kommen sie darauf das ich verheiratet bin?", hustete ich mehr als das ich es sprach.
"Nun ja, da ihre Tochter diesen Sam als Daddy angeredet hat und er hier anscheinend wohnt, habe ich vermutet, dass sie vielleicht nicht unbedingt verheiratet, aber zumindest mit ihm zusammen sind." Es klang logisch, aber ich konnte mich trotzdem vor Lachen kaum noch halten. Es war einfach zu witzig.
"Tut mir Leid, ich lache nicht über Sie, aber wir müssen ja wirklich einen verkorksten Eindurck bei Ihnen hinterlassen haben. Sam ist nicht mein Mann, auch nicht mein Freund, sondern mein Zwillingsbruder." Bei seinem Gesichtsausdruck musste ich noch ein wenig mehr Lachen.
"Aber warum nennt sie ihn dann Daddy?" Er war anscheinend völlig verwirrt.
" Lynn nennt ihn nur Daddy, weil sie noch nicht unterscheiden kann zwischen Onkel und Vater. Sie hat im Kindergarten gesehen, dass andere Kinder Väter haben, also hat sie sich Sam als ihren ausgesucht. Sie nennt ihn auch oft Onkel oder auch nur Sam, das schwankt jedes Mal und mein Bruder liebt seine Nicht so sehr wie sein eigenes Kind und sagt auch nichts dagegen.", erklärte ich ihm und er nickte.
"Verrückt, aber...ehm...interessant." Er nahm einen Schluck von seinem Wein. "Und wo lebt dann Lynns Vater?" Er hatte einen wunden Punkt getroffen und das gleich mit der zweiten Frage.
"Wenn ich das wüsste.", gab ich zur Antwort und er schaute mich ein wenig traurig an.
"Sie sind also allein erziehend?"
"Im weitesten Sinne ja. Zum Glück habe ich aber Sam, der mich sehr unterstützt. Ohne ihn wäre ich aufgeschmissen." Einen Moment herrschte Schweigen. "Okay, genug Mitleid erzeugt. Wie alt sind sie?" Er lachte.
"Gute erste Frage. Schätzen sie doch mal." Ich drehte mich zu ihm um, so dass ihn genau betrachten konnte. Mein Blick glitt an ihm entlang, von oben bis unten. Er sah sehr jung aus, hatte aber etwas reifes an sich.
"Sie sind bestimmt etwas älter als ich. Ich sage einfach mal 29!" Wieder lachte er.
"Danke für die Blumen, aber ich muss den Tasachen ins Augen sehen. Im Juni werde ich 36!" Mir fiel die Kinnlade hinunter. 36 war nicht alt, aber ich hatte mich um 7 Jahre verschätzt und dabei war ich schon auf mein Maximalalter gegangen.
"Wow, dann kann ich ja wieder die Hoffnung haben mit 36 noch nicht als Gruftie eingeschätzt zu werden.", grinste ich und schüttete uns Wein nach.
"Was machen Sie beruflich?", war seine nächste Frage.
"Hauptberuflich bin ich Mutter." Ich grinste. "Nein, ernsthaft. Ich hab zwei Berufe, da L.A. sehr teuer ist und ich sonst Probleme hätte alles zu bezahlen. Seit drei Jahren arbeite ich halbtags als Sekretärin für die FOX Broadcast Company und von Freitag bis Sonntag arbeite ich nachts in einer Bar. Sind Sie verheiratet oder haben sie ein paar uneheliche Kinder?" Er lachte in sein Weinglas.
"Unverheiratet, Single und keine Kinder. Zumindest hat mich noch keiner angerufen, aber man weiß ja nie." Er lachte. "Wenn Sie Freitags arbeiten müssen, was machen sie denn jetzt hier und wer passt auf Lynn auf?"
"Das sind zwei Fragen, aber gut. Ich hab mit einer Kollegin getauscht, damit ich mir Lynns Autritt ansehen konnte. Ansonsten passt Sam Freitag und Samstag auf Lynn auf, meine beste Freundin und Lynns Patentante Shalley am Sonntag. Da kann ich echt von Glück reden, so tolle Geschwister und Freunde zu haben. Haben Sie Geschwister?"
"Ja, zwei jünger Schwestern, Gilian und Leigh. Beide sind Anwälte." Er verdrehte ein wenig die Augen. "Was ist ihre Lieblingsserie?" Oh Gott, nun hatte er mich ja was gefragt. Was sollte ich ihm denn antworten? Verzweifelt versuchte ich mich an irgendeine Serie zu erinnern, die Shalley mal erwähnt hatte. Doch der Alkohol vernebelte mir irgendwie das Gehirn und so blieb ich einfach bei der Wahrheit. Ich nahm die Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein.
"Was sehen sie?"
"Einen blauen Bildschirm, ihr DVD-Modus ist also eingeschaltet."
"Und das ist auch das Einzige, wozu er genutzt wird. Wir haben kein Kabelfernsehen oder ähnliches. Wir schauen nur DVD oder Video.", meinte ich. Er schaute mich mit großen Augen an.
"Sie scherzen doch. Sie als Frau schauen nicht "Desperate Housewives"?" Ich schüttelte den Kopf.
"Meine beste Freundin versucht mich immer zu überreden mit ihr zu schauen, aber ich verstehe gar nicht warum es geht, da ich die vorhergehenden 534 Folgen nicht geschaut habe. Außerdem finde ich es auch ein wenig kindisch, dass sie sich so hineinsteigert. Manchmal glaube ich, dass sie nicht mehr zwischen Realität und Fiktion unterscheiden kann. Ständig werde ich mit Klatsch und Tratsch von dem und dem Schauspieler zugetextet, dabei möchte ich gar nicht in dem Leben anderer herumwühlen. Außerdem finde ich diesen ganzen Hype etwas übertrieben. Vielleicht sieht ein Dr. Sonstwie aus "Grey´s Anatomy" oder ein Michael Dingsbums aus "Prison Break" ganz toll aus, aber vielleicht sind sie im wirklichen Leben ganz anders, als man es sich vorstellt. Schauspieler ist ein total überbewerterter Beruf, finde ich." Ich hatte mich total in Rage geredet und fuchtelte mit dem Armen vor seinem Gesicht herum. Gott, der Alkohol bekam mir gar nicht gut. "Was sind sie denn von Beruf?", versuchte ich das Thema zu entschärfen und nahm wieder einen Schluck von dem Wein, obwohl ich ja eigentlich aufhören wollte. Ich bemerkte, dass er einen Moment zögerte.
"Ich bin...ehm...Schauspieler!" Ich prustete in mein Glas und starrte ihn entsetzt an. Fettnäpfchen ich komme! Von den über 30 Millionen Menschen, die in L.A. lebten, suchte meine Tochter ausgerechnet einen Schauspieler aus, dem sie ihren Milchbecher überschütten konnte und ich dumme Kuh machte seinen Beruf auch noch herunter.
"Oh Gott, Boden tu dich auf!", flehte ich und schaute auf meine Füße, doch er lachte nur.
"Nein, ist schon okay. Es ist ihre Meinung und ich finde sie gut." Puh, da hab ich ja noch mal Glück gehabt. Trotzdem war es mir sehr peinlich, aber er hatte mich ja auf das Thema gebracht. Er schaute mich an.
"Ehm...ist das jetzt der Moment, wo ich nach einem Autogramm fragen sollte oder warum schauen Sie mich so an?" Blöder, blöder Alkohol. Mein Mund war damit noch schneller als mein Gehirn. Er grinste breit.
"Sie sind verrückt.", meinte er nur.
"Ja ja, ich weiß. Das höre ich sehr oft von meinen Freunden, gleich nach dem Kommentar, dass ich in einer Blase leben würde."
"Blase?"
"Ja, weil ich ja kein Fernsehen schaue, mich nicht für Klatsch und Tratsch interessiere und keinen blassen Schimmer habe, wer hier gerade neben mir auf dem Sofa sitzt." Ich lachte verlegen. Ich redete totalen Mist, der ihn bestimmt nicht interessierte. Würde mich nicht wundern, wenn er die Flucht ergriff. Doch er blieb sitzen.
"Wentworth Miller. Einfach nur ich.", sagte er schlicht und in diesem Moment hätte ich ihn einfach nur gerne in den Arm genommen. Er sah aus als könnte er es gebrauchen.
Wir führten das Frage-Antwort-Spiel noch eine Weile weiter und waren schon bei der zweiten Flasche Wein angelangt. Ich lachte mittlerweile über alles was er sagte, egal ob es witzig war oder nicht. Ich konnte einfach nicht anders. Gott Sam, ich bringe dich um. Was ist in dem verdammten Wein?
"Sagen Sie mal, ist ihnen auch so schwindlig von dem Wein?", kicherte ich und drehte sich zu ihm um. Sein Augen fixierten mich und er lachte.
"Ein bisschen, aber sie trinken nicht sehr oft Alkohol, oder?" Ich schüttelte den Kopf, was ein Fehler war. Mir drehte sich nun wirklich alles und ich musste mich an der Lehne festhalten, um nicht umzukippen. Ich stellte mein Glas auf den Tisch. "Alles okay mit Ihnen?" Seine Stimme klang besorgt.
"Ja, wie gesagt nur etwas schwindlig."
"Wollen Sie sich hinlegen, Alexis?" Seine Stimme klang als würde sie von ganz weit herkommen.
"Nennen Sie mich bitte nicht Alexis, Mr. Miller. Ich mag das nicht. Alex reicht vollkommen aus.", knurrte ich und hielt mir den Kopf.
"Okay, Alex, aber nur wenn sie aufhören mich Mr. Miller zu nennen. Das kann ich genauso wenig leiden. Went reicht vollkommen zu." Unwilkürlich kicherte ich wieder.
"Go, went, gone oder was?", lachte ich und er schaute mich verwirrt an. "Vergessen Sie es, nicht wichtig."
"Soll ich dir ein Wasser holen?" Ich nickte nur und während er in die Küche lief, fiel mir auf, dass er mich geduzt hatte. Was zwei Flaschen Wein alles so bewirken. Er kam zurück und reichte mir das Wasser.
"Sie schwanken aber auch ein bisschen.", kommentierte ich seine Gangart und trank ein Schluck von dem Wasser.
"Wir haben zu zweit die zwei Flaschen geleert. Ich gebe zu, dass ich angeheitert bin." Er lachte, verlor ein wenig an Gleichgewicht und landete halb auf dem Sofa und halb auf mir. "Oh Gott, tut mir Leid. Hab ich dich getroffen?" Er richtete sich wieder auf, während ich noch ein wenig überrascht in meiner Position verharrte. Sein Aftershave stieg mir in die Nase und mir wurde wieder ein wenig schwindelig. Das Männer aber auch immer eine halbe Flasche von dem Zeug über sich gießen mussten.
"Also Auto fahren können sie sicherlich nicht mehr.", brachte ich hervor.
"Würde ich auch nicht machen. Hat ein Kollege von mir gemacht und er sitzt jetzt wegen Trunkenheit am Steuer und Totschlags vier Jahre im Gefängnis.", meinte er leise.
"Ouch. Dann würde ich ihnen jetzt ein Taxi rufen. Werten Sie das jetzt nicht als Rausschmiss, aber ich muss in weniger als..." Ich blickte auf die Uhr. Es war weit nach Mitternacht. "...6 Stunden aufstehen und ich wollte noch ein bisschen meinen Rausch ausschlafen."
"Nein, ist okay. Ich hab mich ja sowieso schon viel zu lange bei dir eingenistet." Schwerfällig stand ich auf und lief zum Telefon. Ich kramte an der Pinnwand herum und suchte die Taxinummer heraus. Es klingelte und klingelte, doch keiner nahm ab. Was für ein Superservice. Ich versuchte es noch einmal und erreichte endlich jemanden.
"Guten Abend, ich hätte gerne ein Taxi in die Olive Street bestellt." Der Mann am anderen Ende der Leitung machte ein komisches Geräusch, von dem ich lieber nicht wissen wollte, was es war.
"Das dauert aber noch ein Weilchen.", schnarrte er. Ich war angewidert von seiner Stimme. Sollte sich mal Wentworths leihen, er würde ein Megageschäft machen.
"Wie lange ist ein Weilchen bei Ihnen?", hakte ich nach und unterdrückte ein Gähnen.
"So, ne Stunde."
"Eine Stunde?"
"Es ist Freitag Nacht. Sie sind nicht die Einizge, die abgeholt werden möchte.", erwiderte er gelangweilt und brachte mich zum toben. Wütend knallte ich den Hörer auf und wandte mich wieder Wentworth zu.
"Tut mir Leid, aber Ihr Taxi kommt erst in einer Stunde."
"Oh, dann werde ich wohl laufen müssen."
"Wo wohnen Sie denn?"
"Larchmont." Ich riss die Augen auf. Das waren ja mindestens 5 km bis dorthin.
"Sie können nicht bis nach Larchmont laufen!"
"Kann ich, mir geht es gut.", winkte er ab und suchte nach seiner Jacke.
"Wenn Sie wollen, können Sie auf dem Sofa schlafen.", schlug ich vor. Er sah mich skeptisch an. "Wirklich. Das ist kein Problem. Ich gebe ihnen eine Decke und ein Kissen, das Bad steht zu ihrer freien Verfügung und Frühstück bekommen wir auch noch zusammen." Er lachte.
"Also okay, aber sag dann nicht, ich hätte mich aufgedrängt.", grinste er und legte seine Jacke wieder zurück.
"Wieso sollte ich? Haben Sie so schlechte manieren?", fragte ich keck und ging Decke und Kissen holen. Er verschwand daweile im Bad und ich konnte ihn fluchen hören, als er anscheinend gegen Lynns Hocker gerannt war. Ich schaute noch einmal nach Lynn, doch sie schlief tief und fest. Dann ging ich noch in Sams Zimmer und nahm mir eines seiner alten T-Shirts. Wentworth konnte ja nicht nackt schlafen.
"Hier, Sie können das Hemd von meinem Bruder anziehen." Ich reichte es ihm und drehte mich schnell wieder herum, denn er zog sich gerade aus.
"Danke.", meinte er und ich konnte das Grinsen in seiner Stimme hören.
"Dann wünsch ich eine Gute Nacht. Wenn Sie noch etwas brauchen, mein Zimmer ist da hinten." Ich hob die Hand ohne mich noch einmal herumzudrehen und ging ins Badezimmer.
Als ich wieder herauskam lag er schon auf dem Sofa, war aber noch wach. Er hob leicht den Kopf und sah mich an.
"Danke noch mal und ehm...schlaf gut." Ich lächelte und verschwand in meinem Zimmer. Doch an Schlaf war nicht wirklich zu denken. Im Wohnzimmer lag ein verdammt gutaussehender und vor allem sympathischer Mann, mit dem ich hätte machen können was ich wollte. Hätte.
Re: FF "Cupid´s chokehold" Wentworth Miller-FF
So, nun hab ich mich extra hier registrieren lassen um bei dir ein kleines Feedback zu hinterlassen
Also ich lese deine FF sehr gerne
Hahaha, unsere Heldin tritt wirklich gern in irgendwelche Fettnäpfchen, aber das macht sie so symphatisch, und auch ihre Kleine ist ein Goldschatz! Ohne sie hätte Alex den Went kaum kennen gelernt, hat sie also toll gemacht mit der Milch
Würde mich freuen, wenn's hier schnell weitergeht
LG
Teppich

Also ich lese deine FF sehr gerne

Hahaha, unsere Heldin tritt wirklich gern in irgendwelche Fettnäpfchen, aber das macht sie so symphatisch, und auch ihre Kleine ist ein Goldschatz! Ohne sie hätte Alex den Went kaum kennen gelernt, hat sie also toll gemacht mit der Milch


Würde mich freuen, wenn's hier schnell weitergeht

LG
Teppich
Re: FF "Cupid´s chokehold" Wentworth Miller-FF
Dein Wunsch sei mir Befehl
....vielen Dank für deinen Komment, Teppich. Fühl mich geehrt, dass du dich extra wegen mir angemeldet hast
Kapitel 8: Keinen Grund...oder doch?
Punkt 6 klingelte mein Wecker und ich warf das Ding auf meinen Klamottenstapel. Der schrille Ton hallte in meinem Kopf wieder. Ich hatte wohl einen ordentlichen Kater. Seufzend setzte ich mich auf, machte mein kleines Radio an und begann mich zu Kanye West zu dehnen und zu strecken. Ein wenig munterer ging ich in die Küche und kochte mir einen Tee. Dann schlich auf Zehenspitzen ins Wohnzimmer, um mich zu vergewissern, dass ich das nicht nur geträumt hatte. Doch er lag tatsächlich noch auf dem Sofa, auf dem Bauch, das Gesicht halb im Kissen vergraben und der rechte Arm hing herunter.
Ich ließ ihn weiter schlafen, duschte mich und zog mich an. Dann trank ich schnell meinen Tee, warf die erste Waschmaschine an und begann für den heutigen Unterricht zu lernen. An zwei Abenden in der Woche und am Samstag hatte ich meine Physiotherapeutenausbildung und da ich kurz vor der Prüfung stand, musste ich langsam mal anfangen mit lernen.
Um 7 machte ich dann für die anderen Frühstück und setzte mich mit meiner Banane ins Wohnzimmer.Ich konnte es mir nicht verkneifen ihn ein bisschen beim schlafen zu beobachten. Schlafgewohnheiten konnten vieles über einen Menschen aussagen. Das er zum Beispiel nicht schnarchte war ein Pluspunkt, das er ein wenig sabberte war dann wenig positiv, wobei mir das selber manchmal passierte. Ich überlegte, ob ich ihn wecken sollte, entschied mich dagegen. Was brachte es ihm denn? Ich musste eh fort. Also schrieb ich ihm nur einen Zettel.
"Lieber Wentworth.", fing ich an. Verdammt, er mochte den Namen ja nicht. Ich klammerte das Worth ein und kaute am Stiftende. "Sie haben so fest geschlafen, das ich sie nicht wecken wollte. Falls ihnen der Kopf weh tun sollte, hab ich ihnen zwei Aspirin und Wasser hingestellt. In der Thermoskanne daneben befindet sich Kaffee, falls ihnen das eher auf die Beine hilft. Das Bad steht ihnen natürlich frei zur Verfügung, ebenso wie der Kühlschrank (die Schokoriegel sind abgezählt!). Sam und Lynn sind da, falls beide noch schlafen sollten, können sie einfach die Haustür hinter sich zu machen. Danke für den schönen Abend und ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag. Alex." Ich las es mir ungefähr dreimal durch und befand es als zufriedenstellend. Leise stand ich auf, stellte alles auf den Tisch, nahm meine Tasche und deckte ihn dann noch richtig zu. Er sah aus als würde er noch eine Weile schlafen.
Ich lief die Straßen entlang, genoß die Sonnenstrahlen auf meiner Haut und hing mit den Gedanken noch bei gestern Abend. Ich hatte ihm vielleicht ein bisschen zu viel erzählt, aber ich hatte mich sehr wohl bei ihm gefühlt. Er war wie ein alter Schulfreund, den man nach Jahren wieder trifft und man sofort wieder diese Bindung spürt. Metaphorisch gedacht.
In dem Seminar ging es wie immer hoch her. Wir waren knapp 18 Leute in dem Kurs und alle waren aufgeregt wegen den Prüfungen. Außerdem wurde es langsam wieder richtig warm draußen und keiner hatte Lust die nächsten Wochen mit lernen zu verbringen. Ich setzte mich auf meinen Platz und ließ den Blick ein bisschen Schweifen. Dabei fielen mir die beiden jungen Frauen auf der anderen Seite des Zimmers auf. Sie schauten sich gemeinsam eine Zeitung an und blickten dabei immer wieder zu mir. Die Eine brachte es sogar fertig mit dem Finger auf mich zeigen, obwohl sie sah, dass ich sie anschaute. Hatte ich vielleicht etwas auf der Nase? Oder einen Fleck auf dem T-Shirt? Verwirrt lief ich noch schnell zu den Toiletten, doch im Spiegel konnte ich nichts auffälliges entdecken. Wer weiß, was die beiden sich gedacht hatten.
Als ich zurückkehrte waren aus den zwei Frauen drei geworden, die mich nun blöd anstarrten. Ich möchte wirklich mal wissen, was die von mir wollten? Es machte mich wahnsinnig und ich konnte mich kaum auf den Unterricht konzentrieren. Immer wieder schweiften meine Blicke zu der anderen Seite des Raumes. Sollte ich sie vielleicht einfach mal fragen? Ich verwarf den Gedanken schnell wieder. Am Ende redeten sie gar nicht über mich und ich machte mich unnötig zum Deppen.
Um 14 Uhr war es endlich geschafft für diese Woche und ich konnte wieder zu meinen beiden Verrückten nach Hause. Unterwegs kaufte ich mir noch ein Eis und schlenderte durch den nahe gelegenen Park. Ich wollte noch ein bisschen in Gedanken sein, bevor mich der Trubel wieder hatte. Natürlich dachte ich wieder an Wentworth. Eigentlich war es ja schon ein bisschen Schade, denn jetzt wo wir uns so gut verstanden hatten, sahen wir uns nicht wieder. Es gab ja auch keinen Grund dazu. Ich hatte ihm seine Sachen zurück gegeben, er war bei Lynns Auftritt gewesen und ab jetzt würden sich unsere Wege wieder trennen. Vielleicht würde man sich mal irgendwo bei Starbucks oder auf der Straße treffen, aber ansonsten verband uns nichts. Außer vielleicht diese kleine peinliche Erinnerung, die sich einem unvermeidlich ins Gehirn eingebrannt hatte.
Zu Hause war niemand anzutreffen. Sam und Lynn waren bestimmt auf dem Spielplatz und so konnte ich mich noch kurz frisch machen. Als ich aus der Dusche kam, fiel mir der Zettel auf dem Tisch auf. In krakeliger Schrift, die eindeutig nicht von Sam war, stand dort geschrieben:
"Liebe Alexis, danke noch einmal für alles. Ich glaube, ich bin dir noch etwas schuldig. Viele Grüße an Lynn. Went(worth)"
Als ich das letzte Wort las, musste ich lächeln. Ich hob den Zettel hoch, um ihn mir noch einmal durchzulesen, als etwas herunterfiel. Etwas hatte unter dem Zettel gelegen und war nun unter den Tisch gesegelt. Ich hob es auf und stutzte. Es war ein $10-Schein. Wozu war der denn? Ich drehte ihn herum und sah, dass in winziger Schrift "Für alles" drauf stand. Das meinte er doch jetzt nicht ernst. Meine gute Laune wich ein wenig Wut. Dachte er, dass ich so arm bin, dass ich nicht einmal jemanden Kaffe, Wasser, Wein und Salat spendieren konnte? Wenn ich eins hasste, dann Mitleid. Das hätte er sich echt sparen können. Vor Wut zerknüllte ich seinen Zettel und warf ihn in hohen Bogen in den Mülleimer. Damit hatte er sich es echt bei mir versaut.
Ich begann das dreckige Geschirr zu spülen und dabei laut zu Justin Timberlake mitzusingen. Das half mir meine Wut abzubauen und schon bald war meine schlechte Laune wieder verflogen. Er hatte es ja nur gut gemeint, aber Geld war nun mal nicht der richtige Weg. Ich hörte den Schlüssel im Schloss und begab mich in den Flur, um meine beiden Verrückten zu begrüßen. Zu meiner Überraschung war auch Shalley mit dabei und Sam und sie schauten mich böse an. Nur Lynn hatte gute Laune und stürmte in meine Arme.
"Mommy, Onkel Sam hat mich beim schaukeln angeschoben und und ....Tante Shalley hat ein Kuchen gemacht.", überschlug sich ihre Stimme vor Freude. Ich lächelte, gab ihr einen Kuss und sie rannte in die Küche.
"Und welche Laus ist euch auf dem Spielplatz über die Leber gelaufen?", fragte ich Sam und Shalley, die immer noch an der Tür standen. Sie schauten sich beide an und Shalley holte einen Stapel Zettel aus ihrer Tasche. Was war denn bitte schön mit den beiden los?
"Eine Laus mit Namen Alexis Edwards.", meinte Sam schließlich und ließ sich aufs Sofa fallen, nur um gleich wieder aufzuspringen und auf mich zuzukommen. Okay. Ich war hier anscheinend der Buhmann für alle. Erst Went und jetzt mein Bruder und Shalley. Macht nur, mit mir kann mans ja machen.
"Schön, und warum?" Ich hatte immer noch keinen Plan, was ich mal wieder falsch gemacht hatte. Als Antwort hielt mir Shalley die Zettel entgegen.
Zögernd nahm ich sie und schaute sie mir an. Augenblicklich fiel mir die Kinnlade herunter. Wer hatte diese Bilder gemacht? Ich blickte zu meinem Bruder, dann zu meiner besten Freundin.
"Woher habt ihr das?" Das durfte nicht wahr sein. Was zur Hölle lief hier ab? War das eine Art Truman Show?
"Aus dem Internet. Auf fast jeder Klatschseite sind die zu finden und die Leute zerreißen sich die Münder deswegen." Wieder blickte ich auf die Bilder und verstand doch nicht.
"Lynn!", brachte ich hervor, als ich die Bilder genauer betrachtete. Wut stieg in mir auf. Meinetwegen sollten sie Bilder machen wie ich mit einem beschmutzten Wentworth Miller die Straßen hinunter lief, wenn sie das alle so brennend interessierte, aber meine Tochter war etwas anderes. "Was bringt diesen Leuten das?"
"Du verstehst es nicht, oder?", fragte Shalley fast schon wütend. "Dieser Mann ist Wentworth Miller!"
"Das weiß ich selbst und das hat er mich auch gesagt." So blöd war ich ja nun auch wieder nicht.
"Und weißt du auch, dass er der Hauptdarsteller in Prison Break ist?"
"Er hat mir gesagt, dass er Schauspieler ist.", erwiderte ich und hatte nicht wirklich eine Ahnung, was das alles hieß. Sam lachte auf.
"Gott, Alex! Wie schalldicht ist deine "Blase" eigentlich? Wentworth Miller ist DER Junggeselle in L.A., wenn nicht sogar von ganz Amerika. Frauen würden Morden für das was du mit ihm erlebt hast." Seine Stimme klang ebenfalls wütend. Ich kam mir vor wie ein Schwerverbrecher, der sich erst jetzt über seine Taten bewusst wurde. Doch war es denn falsch mit einem Mann einen schönen Abend zu verbringen? Ich hatte keinen Hintergedanken gehabt und er anscheinend auch nicht.
"Warum hast du mir nichts von ihm erzählt? Wir saßen im Nagelstudio zusammen, als er dich angerufen hat.", warf mir Shalley vor und ich ging automatisch in die Verteidigungsposition.
"Ich wusste es nicht, Shay. Außerdem ist nichts passiert."
"Nichts passiert?" Wütend deutete sie auf die anderen Bilder. Wentworth wie er die Wohnung verließ, wie er die Tür schloss und wie er mit guter Laune zu Starbucks stiefelte.
"Es war gestern spät geworden und es war kein Taxi mehr frei. Also hab ich ihm angeboten, auf dem Sofa zu schlafen. Das ist alles." Automatisch ging der Blick der beiden zum Sofa, wo noch die Decke lag.
"Hey, ist das mein T-Shirt?", fragte Sam und hob das Hemd hoch, das ich Wentworth gestern gegeben hatte. Ich nickte. "Hatte er es an?" Wieder nickte ich. "Weißt du, wie viel das auf Ebay wert ist? Das ist mindestens ein Monatsgehalt!" Er hielt das Hemd hoch als wäre es der sagenumwobene Schatz von Atlantis.
"Spinnt ihr jetzt total? Er ist ein Mensch wie du und ich, warum wollt ihr Profit aus ihm schlagen? Hat er nicht auch ein Recht auf ein Privatleben?", empörte ich mich, doch sie schienen mich gar nicht zu hören.
"Hat er hier wirklich geschlafen?" Shalleys Augen hatten einen eigenartigen Glanz angenommen. Mit den Fingerspitzen strich sie über den Bezug und legte sich schließlich auf das Sofa. Sie atmete einmal tief ein und bekam ein so seeliges Lächeln als hätte sie etwas Verbotenes geraucht. Die beiden hatten echt eine Meise, wenn nicht sogar einen ganzen Vogelschwarm in ihr Hirn quartiert.
Doch ich verstand nun warum die Frauen mich heute so im Unterricht angestarrt hatten. Sie hatten mich erkannt und wenn sie das hatten, wann würde die erste Person meine Tochter erkennen? Ich hatte Angst, dass ihr etwas passieren könnte. Wenn mein Bruder und meine Freundin sich schon so komisch benahmen, was würden dann erst echte Fans tun?


Kapitel 8: Keinen Grund...oder doch?
Punkt 6 klingelte mein Wecker und ich warf das Ding auf meinen Klamottenstapel. Der schrille Ton hallte in meinem Kopf wieder. Ich hatte wohl einen ordentlichen Kater. Seufzend setzte ich mich auf, machte mein kleines Radio an und begann mich zu Kanye West zu dehnen und zu strecken. Ein wenig munterer ging ich in die Küche und kochte mir einen Tee. Dann schlich auf Zehenspitzen ins Wohnzimmer, um mich zu vergewissern, dass ich das nicht nur geträumt hatte. Doch er lag tatsächlich noch auf dem Sofa, auf dem Bauch, das Gesicht halb im Kissen vergraben und der rechte Arm hing herunter.
Ich ließ ihn weiter schlafen, duschte mich und zog mich an. Dann trank ich schnell meinen Tee, warf die erste Waschmaschine an und begann für den heutigen Unterricht zu lernen. An zwei Abenden in der Woche und am Samstag hatte ich meine Physiotherapeutenausbildung und da ich kurz vor der Prüfung stand, musste ich langsam mal anfangen mit lernen.
Um 7 machte ich dann für die anderen Frühstück und setzte mich mit meiner Banane ins Wohnzimmer.Ich konnte es mir nicht verkneifen ihn ein bisschen beim schlafen zu beobachten. Schlafgewohnheiten konnten vieles über einen Menschen aussagen. Das er zum Beispiel nicht schnarchte war ein Pluspunkt, das er ein wenig sabberte war dann wenig positiv, wobei mir das selber manchmal passierte. Ich überlegte, ob ich ihn wecken sollte, entschied mich dagegen. Was brachte es ihm denn? Ich musste eh fort. Also schrieb ich ihm nur einen Zettel.
"Lieber Wentworth.", fing ich an. Verdammt, er mochte den Namen ja nicht. Ich klammerte das Worth ein und kaute am Stiftende. "Sie haben so fest geschlafen, das ich sie nicht wecken wollte. Falls ihnen der Kopf weh tun sollte, hab ich ihnen zwei Aspirin und Wasser hingestellt. In der Thermoskanne daneben befindet sich Kaffee, falls ihnen das eher auf die Beine hilft. Das Bad steht ihnen natürlich frei zur Verfügung, ebenso wie der Kühlschrank (die Schokoriegel sind abgezählt!). Sam und Lynn sind da, falls beide noch schlafen sollten, können sie einfach die Haustür hinter sich zu machen. Danke für den schönen Abend und ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag. Alex." Ich las es mir ungefähr dreimal durch und befand es als zufriedenstellend. Leise stand ich auf, stellte alles auf den Tisch, nahm meine Tasche und deckte ihn dann noch richtig zu. Er sah aus als würde er noch eine Weile schlafen.
Ich lief die Straßen entlang, genoß die Sonnenstrahlen auf meiner Haut und hing mit den Gedanken noch bei gestern Abend. Ich hatte ihm vielleicht ein bisschen zu viel erzählt, aber ich hatte mich sehr wohl bei ihm gefühlt. Er war wie ein alter Schulfreund, den man nach Jahren wieder trifft und man sofort wieder diese Bindung spürt. Metaphorisch gedacht.
In dem Seminar ging es wie immer hoch her. Wir waren knapp 18 Leute in dem Kurs und alle waren aufgeregt wegen den Prüfungen. Außerdem wurde es langsam wieder richtig warm draußen und keiner hatte Lust die nächsten Wochen mit lernen zu verbringen. Ich setzte mich auf meinen Platz und ließ den Blick ein bisschen Schweifen. Dabei fielen mir die beiden jungen Frauen auf der anderen Seite des Zimmers auf. Sie schauten sich gemeinsam eine Zeitung an und blickten dabei immer wieder zu mir. Die Eine brachte es sogar fertig mit dem Finger auf mich zeigen, obwohl sie sah, dass ich sie anschaute. Hatte ich vielleicht etwas auf der Nase? Oder einen Fleck auf dem T-Shirt? Verwirrt lief ich noch schnell zu den Toiletten, doch im Spiegel konnte ich nichts auffälliges entdecken. Wer weiß, was die beiden sich gedacht hatten.
Als ich zurückkehrte waren aus den zwei Frauen drei geworden, die mich nun blöd anstarrten. Ich möchte wirklich mal wissen, was die von mir wollten? Es machte mich wahnsinnig und ich konnte mich kaum auf den Unterricht konzentrieren. Immer wieder schweiften meine Blicke zu der anderen Seite des Raumes. Sollte ich sie vielleicht einfach mal fragen? Ich verwarf den Gedanken schnell wieder. Am Ende redeten sie gar nicht über mich und ich machte mich unnötig zum Deppen.
Um 14 Uhr war es endlich geschafft für diese Woche und ich konnte wieder zu meinen beiden Verrückten nach Hause. Unterwegs kaufte ich mir noch ein Eis und schlenderte durch den nahe gelegenen Park. Ich wollte noch ein bisschen in Gedanken sein, bevor mich der Trubel wieder hatte. Natürlich dachte ich wieder an Wentworth. Eigentlich war es ja schon ein bisschen Schade, denn jetzt wo wir uns so gut verstanden hatten, sahen wir uns nicht wieder. Es gab ja auch keinen Grund dazu. Ich hatte ihm seine Sachen zurück gegeben, er war bei Lynns Auftritt gewesen und ab jetzt würden sich unsere Wege wieder trennen. Vielleicht würde man sich mal irgendwo bei Starbucks oder auf der Straße treffen, aber ansonsten verband uns nichts. Außer vielleicht diese kleine peinliche Erinnerung, die sich einem unvermeidlich ins Gehirn eingebrannt hatte.
Zu Hause war niemand anzutreffen. Sam und Lynn waren bestimmt auf dem Spielplatz und so konnte ich mich noch kurz frisch machen. Als ich aus der Dusche kam, fiel mir der Zettel auf dem Tisch auf. In krakeliger Schrift, die eindeutig nicht von Sam war, stand dort geschrieben:
"Liebe Alexis, danke noch einmal für alles. Ich glaube, ich bin dir noch etwas schuldig. Viele Grüße an Lynn. Went(worth)"
Als ich das letzte Wort las, musste ich lächeln. Ich hob den Zettel hoch, um ihn mir noch einmal durchzulesen, als etwas herunterfiel. Etwas hatte unter dem Zettel gelegen und war nun unter den Tisch gesegelt. Ich hob es auf und stutzte. Es war ein $10-Schein. Wozu war der denn? Ich drehte ihn herum und sah, dass in winziger Schrift "Für alles" drauf stand. Das meinte er doch jetzt nicht ernst. Meine gute Laune wich ein wenig Wut. Dachte er, dass ich so arm bin, dass ich nicht einmal jemanden Kaffe, Wasser, Wein und Salat spendieren konnte? Wenn ich eins hasste, dann Mitleid. Das hätte er sich echt sparen können. Vor Wut zerknüllte ich seinen Zettel und warf ihn in hohen Bogen in den Mülleimer. Damit hatte er sich es echt bei mir versaut.
Ich begann das dreckige Geschirr zu spülen und dabei laut zu Justin Timberlake mitzusingen. Das half mir meine Wut abzubauen und schon bald war meine schlechte Laune wieder verflogen. Er hatte es ja nur gut gemeint, aber Geld war nun mal nicht der richtige Weg. Ich hörte den Schlüssel im Schloss und begab mich in den Flur, um meine beiden Verrückten zu begrüßen. Zu meiner Überraschung war auch Shalley mit dabei und Sam und sie schauten mich böse an. Nur Lynn hatte gute Laune und stürmte in meine Arme.
"Mommy, Onkel Sam hat mich beim schaukeln angeschoben und und ....Tante Shalley hat ein Kuchen gemacht.", überschlug sich ihre Stimme vor Freude. Ich lächelte, gab ihr einen Kuss und sie rannte in die Küche.
"Und welche Laus ist euch auf dem Spielplatz über die Leber gelaufen?", fragte ich Sam und Shalley, die immer noch an der Tür standen. Sie schauten sich beide an und Shalley holte einen Stapel Zettel aus ihrer Tasche. Was war denn bitte schön mit den beiden los?
"Eine Laus mit Namen Alexis Edwards.", meinte Sam schließlich und ließ sich aufs Sofa fallen, nur um gleich wieder aufzuspringen und auf mich zuzukommen. Okay. Ich war hier anscheinend der Buhmann für alle. Erst Went und jetzt mein Bruder und Shalley. Macht nur, mit mir kann mans ja machen.
"Schön, und warum?" Ich hatte immer noch keinen Plan, was ich mal wieder falsch gemacht hatte. Als Antwort hielt mir Shalley die Zettel entgegen.
Zögernd nahm ich sie und schaute sie mir an. Augenblicklich fiel mir die Kinnlade herunter. Wer hatte diese Bilder gemacht? Ich blickte zu meinem Bruder, dann zu meiner besten Freundin.
"Woher habt ihr das?" Das durfte nicht wahr sein. Was zur Hölle lief hier ab? War das eine Art Truman Show?
"Aus dem Internet. Auf fast jeder Klatschseite sind die zu finden und die Leute zerreißen sich die Münder deswegen." Wieder blickte ich auf die Bilder und verstand doch nicht.
"Lynn!", brachte ich hervor, als ich die Bilder genauer betrachtete. Wut stieg in mir auf. Meinetwegen sollten sie Bilder machen wie ich mit einem beschmutzten Wentworth Miller die Straßen hinunter lief, wenn sie das alle so brennend interessierte, aber meine Tochter war etwas anderes. "Was bringt diesen Leuten das?"
"Du verstehst es nicht, oder?", fragte Shalley fast schon wütend. "Dieser Mann ist Wentworth Miller!"
"Das weiß ich selbst und das hat er mich auch gesagt." So blöd war ich ja nun auch wieder nicht.
"Und weißt du auch, dass er der Hauptdarsteller in Prison Break ist?"
"Er hat mir gesagt, dass er Schauspieler ist.", erwiderte ich und hatte nicht wirklich eine Ahnung, was das alles hieß. Sam lachte auf.
"Gott, Alex! Wie schalldicht ist deine "Blase" eigentlich? Wentworth Miller ist DER Junggeselle in L.A., wenn nicht sogar von ganz Amerika. Frauen würden Morden für das was du mit ihm erlebt hast." Seine Stimme klang ebenfalls wütend. Ich kam mir vor wie ein Schwerverbrecher, der sich erst jetzt über seine Taten bewusst wurde. Doch war es denn falsch mit einem Mann einen schönen Abend zu verbringen? Ich hatte keinen Hintergedanken gehabt und er anscheinend auch nicht.
"Warum hast du mir nichts von ihm erzählt? Wir saßen im Nagelstudio zusammen, als er dich angerufen hat.", warf mir Shalley vor und ich ging automatisch in die Verteidigungsposition.
"Ich wusste es nicht, Shay. Außerdem ist nichts passiert."
"Nichts passiert?" Wütend deutete sie auf die anderen Bilder. Wentworth wie er die Wohnung verließ, wie er die Tür schloss und wie er mit guter Laune zu Starbucks stiefelte.
"Es war gestern spät geworden und es war kein Taxi mehr frei. Also hab ich ihm angeboten, auf dem Sofa zu schlafen. Das ist alles." Automatisch ging der Blick der beiden zum Sofa, wo noch die Decke lag.
"Hey, ist das mein T-Shirt?", fragte Sam und hob das Hemd hoch, das ich Wentworth gestern gegeben hatte. Ich nickte. "Hatte er es an?" Wieder nickte ich. "Weißt du, wie viel das auf Ebay wert ist? Das ist mindestens ein Monatsgehalt!" Er hielt das Hemd hoch als wäre es der sagenumwobene Schatz von Atlantis.
"Spinnt ihr jetzt total? Er ist ein Mensch wie du und ich, warum wollt ihr Profit aus ihm schlagen? Hat er nicht auch ein Recht auf ein Privatleben?", empörte ich mich, doch sie schienen mich gar nicht zu hören.
"Hat er hier wirklich geschlafen?" Shalleys Augen hatten einen eigenartigen Glanz angenommen. Mit den Fingerspitzen strich sie über den Bezug und legte sich schließlich auf das Sofa. Sie atmete einmal tief ein und bekam ein so seeliges Lächeln als hätte sie etwas Verbotenes geraucht. Die beiden hatten echt eine Meise, wenn nicht sogar einen ganzen Vogelschwarm in ihr Hirn quartiert.
Doch ich verstand nun warum die Frauen mich heute so im Unterricht angestarrt hatten. Sie hatten mich erkannt und wenn sie das hatten, wann würde die erste Person meine Tochter erkennen? Ich hatte Angst, dass ihr etwas passieren könnte. Wenn mein Bruder und meine Freundin sich schon so komisch benahmen, was würden dann erst echte Fans tun?
Re: FF "Cupid´s chokehold" Wentworth Miller-FF



Aha, deswegen haben die Mädels sie so doof angeglotzt?!
Huiuiui, na das kann ja heiter werden.
Und wie die beiden darauf reagiert haben, verspricht nichts
Gutes

Ich hoffe aber, dass sich Went und Alex bald wieder sehen werden

Will doch wissen, ob sich was daraus entwickelt *hihi*

Duft vom Bezug inhaliert *lach* Sowas hätte ich wahrscheinlich auch
getan

Wo sind denn all die anderen Leute hin? Wollen die nicht so eine tolle
Story lesen?

Also ich bleib dir treu und werd immer ein FB hinterlassen

Re: FF "Cupid´s chokehold" Wentworth Miller-FF
Joahr, wenigstens eine hält mir die Treue
Danke, Teppich 
Kapitel 9: Ansichtssache
Zum Glück hatte ich mir unnötig Sorgen gemacht. So schnell wie die Bilder im Internet erschienen waren, verschwanden sie auch wieder. Keiner der Frauen würdigte mich am folgenden Wochenende während des Unterrichtes auch nur eines Blickes und ich begann mich wieder zu entspannen. Klatsch und Tratsch war ein schnelllebiges Geschäft und wenn es keinen neuen Zunder bekam, erlosch es schnell oder suchte sich neue Brandherde. Dafür konnte ich im Grunde dankbar sein.
Sam dagegen wollte daraus noch Profit schlagen, indem er sein T-Shirt bei Ebay versteigerte. Ich rastete völlig aus als ich davon erfuhr und machte ihn zur Schnecke. Daraufhin nahm er das Gebot vom Markt und ich steckte das T-Shirt zur Vorsorge in die Waschmaschine. Frisch gewaschen hatte es keinen Wert mehr und war nur ein einfaches Hemd. Sam sprach kein Wort mehr mit mir und auch Shalley war ziemlich schweigsam.
"Bist du sauer, wegen dieser Sache?", fragte ich sie als sie vorbei kam, um auf Lynn aufzupassen.
"Ein bisschen.", meinte sie und blickte zu Boden.
"Shalley, es tut mir Leid, wenn ich dich enttäuscht habe. Hätte ich gewusst, wer er ist, dann hätte ich dich garantiert eingeweiht.", entschuldigte ich mich. Ich wollte nicht das diese Sache zwischen uns stand und unsere Freundschaft belastete. Das war dieser Kerl nun auch nicht wert, wer immer er auch war.
"Es geht nicht darum, dass du nichts gesagt hast. Ich bin enttäuscht, dass du mir nie zuhörst. Ich hab dir schon so oft von ihm erzählt, du müsstest eigentlich alles über ihn wissen.", grinste sie und ich lachte.
"Du bist blöd. Ich kann mit deinen Informationen nichts anfangen, wenn ich diese Person nicht kenne.", verteidigte ich mich.
"Schon gut, schon gut. Trotzdem, jetzt hast du ja gemerkt, was es dir nutzen kann.", lachte sie und ich war einfach nur froh, dass sie mir nicht mehr böse war.
Die Wochen vergingen und Shalley hielt mich auf den laufenden in Sachen Wentworth Miller. Eigentlich wollte ich es ja nicht wissen, weil ich das Gefühl hatte dann ein Stalker zu sein, doch wenn Shalley einmal anfing, konnte sie nichts mehr bremsen. Zudem musste ich ihr alles haarklein von ihm erzählen. Seine Kleidung, seine Stimme, seine Hände und sein Geruch. Es war mir schon fast peinlich, als ich merkte, an wie viel ich mich noch erinnern konnte. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich ihn so genau beobachtet hatte. Vielleicht trägt ja jede Frau ein Stalkergen in sich?
Shalley informierte mich also über ihn und so erfuhr ich, dass er gerade in Europa unterwegs war. Ich war natürlich erfreut, dass er nach Frankreich flog. Vielleicht bekam er dort mal ordentlichen Wein serviert und nicht solche Brühe, wie ich sie ihm eingeflösst hatte. Mein Vater wäre enttäuscht von mir gewesen. hätte er davon erfahren. Dank Sam, hörte er tatsächlich davon und ich durfte mir einen langen Vortrag über französische Weine anhören.
"Warum hast du Dad angerufen?", fragte ich ihn empört als ich den Hörer aufgelegt hatte.
"Ich durfte mein T-Shirt nicht verkaufen.", kam es nur von ihm. Er war also immer noch eingeschnappt. Ich seufzte.
"Würde es dir gefallen, wenn andere Sachen von dir verkaufen oder die du dir geliehen hast?", versuchte ich es erneut.
"Jetzt spiel mal hier nicht das Gewissen, okay? Was ist denn schon passiert? Du hast dein Wissen über französische Weine aufgefrischt. Stell dir vor, ich hätte ihm von deiner Liason mit Wentworth Miller erzählt.", tönte Sam vom Sofa her und ich hätte am liebsten etwas nach ihm geworfen. Doch er hatte ja Recht. Wie Sam selbst waren mein Dad und mein älterer Bruder Ian sehr skeptisch gegenüber allen Männern, mit denen ich auch nur in Berührung kam. Lucas sei Dank.
Lynn dagegen sah das alles total locker. In den ersten Tagen nach ihrer Ballettaufführung fragte sie mich fast pausenlos nach Wentworth und wollte wissen, ob es ihm gefallen hatte. Ich bejahte natürlich und erzählte ihr, dass er begeistert gewesen wäre.
"Kommt er uns noch einmal besuchen?", war dann meist ihre zweite Frage.
"Ich weiß es nicht, Schatz. Ich denke jedoch nicht. Er hat sehr viel zu tun und muss viel reisen.", erklärte ich ihr. Dann nickte sie immer nur und stellte keine weiteren Fragen. Sie schien ein wenig enttäuscht zu sein und ich hätte ihr vielleicht doch ein wenig Hoffnung machen sollen, auch wenn es sich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht erfüllt hätte. Doch schon nach einer Woche war Wentworth kein Thema mehr und sie fragte auch nicht mehr, ob er sie noch einmal besuchen kommen würde. So schnell wie er in ihr Leben getreten war, so schnell war er auch wieder daraus verschwunden.
Ich bereitete mich auf die Prüfungen vor mit Shalley als mein neuestes "Opfer", wobei sie jede einzelne Sitzung genoss und nicht genug bekommen konnte. An den Wochenenden arbeitete ich hinter der Bar und wurde immer sicherer im Cocktails mixen und konnte schon ein paar Tricks mit dem Shaker vorführen. Lynn war begeistert davon und ich musste ihr jedes Mal eine Sondervorstellung in Sachen Cocktails mixen geben.
Es kehrte also wieder ein normales Leben bei uns ein.


Kapitel 9: Ansichtssache
Zum Glück hatte ich mir unnötig Sorgen gemacht. So schnell wie die Bilder im Internet erschienen waren, verschwanden sie auch wieder. Keiner der Frauen würdigte mich am folgenden Wochenende während des Unterrichtes auch nur eines Blickes und ich begann mich wieder zu entspannen. Klatsch und Tratsch war ein schnelllebiges Geschäft und wenn es keinen neuen Zunder bekam, erlosch es schnell oder suchte sich neue Brandherde. Dafür konnte ich im Grunde dankbar sein.
Sam dagegen wollte daraus noch Profit schlagen, indem er sein T-Shirt bei Ebay versteigerte. Ich rastete völlig aus als ich davon erfuhr und machte ihn zur Schnecke. Daraufhin nahm er das Gebot vom Markt und ich steckte das T-Shirt zur Vorsorge in die Waschmaschine. Frisch gewaschen hatte es keinen Wert mehr und war nur ein einfaches Hemd. Sam sprach kein Wort mehr mit mir und auch Shalley war ziemlich schweigsam.
"Bist du sauer, wegen dieser Sache?", fragte ich sie als sie vorbei kam, um auf Lynn aufzupassen.
"Ein bisschen.", meinte sie und blickte zu Boden.
"Shalley, es tut mir Leid, wenn ich dich enttäuscht habe. Hätte ich gewusst, wer er ist, dann hätte ich dich garantiert eingeweiht.", entschuldigte ich mich. Ich wollte nicht das diese Sache zwischen uns stand und unsere Freundschaft belastete. Das war dieser Kerl nun auch nicht wert, wer immer er auch war.
"Es geht nicht darum, dass du nichts gesagt hast. Ich bin enttäuscht, dass du mir nie zuhörst. Ich hab dir schon so oft von ihm erzählt, du müsstest eigentlich alles über ihn wissen.", grinste sie und ich lachte.
"Du bist blöd. Ich kann mit deinen Informationen nichts anfangen, wenn ich diese Person nicht kenne.", verteidigte ich mich.
"Schon gut, schon gut. Trotzdem, jetzt hast du ja gemerkt, was es dir nutzen kann.", lachte sie und ich war einfach nur froh, dass sie mir nicht mehr böse war.
Die Wochen vergingen und Shalley hielt mich auf den laufenden in Sachen Wentworth Miller. Eigentlich wollte ich es ja nicht wissen, weil ich das Gefühl hatte dann ein Stalker zu sein, doch wenn Shalley einmal anfing, konnte sie nichts mehr bremsen. Zudem musste ich ihr alles haarklein von ihm erzählen. Seine Kleidung, seine Stimme, seine Hände und sein Geruch. Es war mir schon fast peinlich, als ich merkte, an wie viel ich mich noch erinnern konnte. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich ihn so genau beobachtet hatte. Vielleicht trägt ja jede Frau ein Stalkergen in sich?
Shalley informierte mich also über ihn und so erfuhr ich, dass er gerade in Europa unterwegs war. Ich war natürlich erfreut, dass er nach Frankreich flog. Vielleicht bekam er dort mal ordentlichen Wein serviert und nicht solche Brühe, wie ich sie ihm eingeflösst hatte. Mein Vater wäre enttäuscht von mir gewesen. hätte er davon erfahren. Dank Sam, hörte er tatsächlich davon und ich durfte mir einen langen Vortrag über französische Weine anhören.
"Warum hast du Dad angerufen?", fragte ich ihn empört als ich den Hörer aufgelegt hatte.
"Ich durfte mein T-Shirt nicht verkaufen.", kam es nur von ihm. Er war also immer noch eingeschnappt. Ich seufzte.
"Würde es dir gefallen, wenn andere Sachen von dir verkaufen oder die du dir geliehen hast?", versuchte ich es erneut.
"Jetzt spiel mal hier nicht das Gewissen, okay? Was ist denn schon passiert? Du hast dein Wissen über französische Weine aufgefrischt. Stell dir vor, ich hätte ihm von deiner Liason mit Wentworth Miller erzählt.", tönte Sam vom Sofa her und ich hätte am liebsten etwas nach ihm geworfen. Doch er hatte ja Recht. Wie Sam selbst waren mein Dad und mein älterer Bruder Ian sehr skeptisch gegenüber allen Männern, mit denen ich auch nur in Berührung kam. Lucas sei Dank.
Lynn dagegen sah das alles total locker. In den ersten Tagen nach ihrer Ballettaufführung fragte sie mich fast pausenlos nach Wentworth und wollte wissen, ob es ihm gefallen hatte. Ich bejahte natürlich und erzählte ihr, dass er begeistert gewesen wäre.
"Kommt er uns noch einmal besuchen?", war dann meist ihre zweite Frage.
"Ich weiß es nicht, Schatz. Ich denke jedoch nicht. Er hat sehr viel zu tun und muss viel reisen.", erklärte ich ihr. Dann nickte sie immer nur und stellte keine weiteren Fragen. Sie schien ein wenig enttäuscht zu sein und ich hätte ihr vielleicht doch ein wenig Hoffnung machen sollen, auch wenn es sich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht erfüllt hätte. Doch schon nach einer Woche war Wentworth kein Thema mehr und sie fragte auch nicht mehr, ob er sie noch einmal besuchen kommen würde. So schnell wie er in ihr Leben getreten war, so schnell war er auch wieder daraus verschwunden.
Ich bereitete mich auf die Prüfungen vor mit Shalley als mein neuestes "Opfer", wobei sie jede einzelne Sitzung genoss und nicht genug bekommen konnte. An den Wochenenden arbeitete ich hinter der Bar und wurde immer sicherer im Cocktails mixen und konnte schon ein paar Tricks mit dem Shaker vorführen. Lynn war begeistert davon und ich musste ihr jedes Mal eine Sondervorstellung in Sachen Cocktails mixen geben.
Es kehrte also wieder ein normales Leben bei uns ein.
Re: FF "Cupid´s chokehold" Wentworth Miller-FF
Gemeiner Bruder
Aber gut, dass sie ihn davon abhalten konnte. Ich meine, wenn Went davon
mitbekommen hätte, wäre er wahrscheinlich enttäuscht von ihr oder so...
Also, SUPER, dass sie ihn überreden konnte, das Angebot zu streichen
Na da hör ich in Zukunft meinen Kolleginnen besser zu,
wenn sie von irgendwelchen Promis rumlabbern haha, man kann ja wirklich
nie wissen
Ach keine Ursache
Hauptsache, du schreibst fleissig weiter hihi
Mir gefällt die Story echt gut und freue mich immer riesig, wenn es weiter
geht

Aber gut, dass sie ihn davon abhalten konnte. Ich meine, wenn Went davon
mitbekommen hätte, wäre er wahrscheinlich enttäuscht von ihr oder so...
Also, SUPER, dass sie ihn überreden konnte, das Angebot zu streichen


wenn sie von irgendwelchen Promis rumlabbern haha, man kann ja wirklich
nie wissen

Ach keine Ursache

Mir gefällt die Story echt gut und freue mich immer riesig, wenn es weiter
geht

Re: FF "Cupid´s chokehold" Wentworth Miller-FF
Mit weiterposten ist kein Problem, weil bin schon bei Kapitel 36 
Trotzdem Danke für deine FBs
Kapitel 10: Shakertrick Nr. 17
"Ich mach jetzt los, sie schläft." Ich kam in die Küche, wo Shalley gerade in einem ihrer Magazine blätterte. Sie las diesen Klatsch wie andere die Tageszeitung.
"Ja, okay.", murmelte sie nur ohne den Blick zu heben. Sie war schon wieder in ihre eigene Welt versunken, bemerkte ich grinsend.
"Und wieder ein paar Skandale in der Stadt?", fragte ich, um ein paar Worte aus ihr herauszulocken.
"Nicht wirklich, aber Wentworth Miller ist wieder zurück.", grinste sie mir zu.
"Kannst ihm ja die Tür öffnen, wenn er klingelt. Bin ja nicht lange weg.", erwiderte ich sarkastisch, verdrehte die Augen und nahm meine Tasche. Amy, meine Arbeitskollegin, wartete schon auf mich. Wir verstanden uns echt gut miteinander und da wir oft dieselbe Schicht zusammen arbeiteten, holte sie mich meist von zu Hause ab. Sam brauchte ja oftmals unser Auto für seine Arbeit.
"Hey, wie geht´s? Bereit ein paar Cocktails zu mixen?", begrüßte sie mich freudig. Sie hatte eigentlich immer gute Laune. Ich grinste.
"Auf jeden Fall. Lynn ist begeistert von meinen Tricks."
"Wie geht es ihr denn?"
"Gut. Sie ist zum Glück ein liebes Kind, ein bisschen wild. Du kennst sie ja.", lachte ich und wir fuhren los. "Und bei dir alles in Ordnung?"
"Ein wenig Stress mit meinem Freund, aber das renkt sich schon wieder ein.", meinte sie und drehte die Musik ein bisschen lauter. Singend erreichten wir unseren Arbeitsplatz, das "Blue ocean". Ich mochte es hier zu arbeiten. Die Atmosphäre war super, die Kollegen nett und die Kunden zumeist freundlich. Es kam selten vor, das wir jemanden von der Security rauswerfen lassen mussten.
"Hallo ihr beiden!", begrüßten wir Tom und Arthur, die beiden Türsteher. Sie grinsten und nahmen ihre Mützen zum Gruß ab. Tom und Art waren echt lustige Typen, mit denen ich gerne mal nach Feierabend ein Bier trank, wenn denn Zeit blieb. Amy und ich betraten die Bar. Noch waren hier nur Mitarbeiter unterwegs und wir zogen uns schnell um, damit wir beginnen konnten. Wenn die Gäste kamen, mussten alle Cocktailzutaten bereit stehen, sonst war die Hölle los. Jojo, Marc und Paul, die anderen Barleute waren schon da und ich begann das Obst klein zu schneiden.
"Alex, wie weit bist du mit den Erdbeeren?"
"So gut wie fertig, Paul. Ich bringe sie dir herüber.", rief ich zurück. Schreien war hier an der Tagesordnung, denn die Musik war höllisch laut. Mittlerweile hatte ich mich daran gewöhnt und hatte am Ende des Abends keine Halsschmerzen mehr.
Punkt um 10 betraten die ersten Gäste die Bar und wir begannen einen Shaker nach dem anderen in die Lüfte zu werfen. Ich mochte den Stress und die Hektik hinter der Bar, da sie etwas elekrisierendes hatte. In all dem Chaos als Team zu arbeiten, war etwas großartiges.
George, der DJ, machte mir ein Zeichen, dass er etwas trinken wollte und ich nickte. Schnell schüttete ich alles in den Shaker und begann seinen Cocktail zu mixen. Als ich mich zu den Gästen herumdrehte, wäre mir fast der Shaker aus der Hand gefallen. Mit einer schnellen Bewegung fing ich ihn wieder ein und tat so als wäre nichts passiert. Vor mir stand Wentworth Miller. Er schien genauso überrascht wie ich, doch er fing sich schnell wieder und lächelte mir zu. Anscheinend erinnerte er sich an mich.
"Hi, welche Überraschung dich wieder zu sehen.", meinte er und ich nickte.
"Was kann ich ihnen bringen?", fragte ich ihn direkt und beendete schnell noch George´s Cocktail.
"Beeindruckend.", kommentierte er und ich sah zu ihm auf. Seine Augen fixierten mich und mir wurde gleichzeitig heiß und kalt. Schnell blickte ich wieder auf die Arbeitsplatte und überreichte einem der Kellner George´s Cocktail.
"Also, was kann ich Ihnen nun bringen?", versuchte ich es noch einmal.
"Oh ja.", anscheinend hatte ich ihn aus einer Art Trance gebracht. "Ich hätte gern einen...nein, zwei Tequlia Sunrise und eine Cola bitte.", meinte er.
"Ich dachte, Sie sind kein Partygänger!", rutschte es mir heraus und ich biss mir schnell schmerzhaft auf die Zunge. Er lachte nur.
"Das stimmt, aber ein paar Freunde von mir kennen keinen erbarmen." Er deutete mit dem Daumen nach hinten, aber ich konnte nicht direkt sagen, welche der über 100 Gäste nun seine Freunde waren. Also machte ich mich wortlos an die Arbeit und versuchte nicht nervös zu wirken. Amy zwinkerte mir kurz zu und versuchte mich mit Augenkontakt über den Typen an der Bar auszuquetschen. Ich senkte den Blick und rechnete im Kopf schnell den Preis für die Getränke aus.
"Das wären dann $17, bitte.", rief ich ihm entgegen. Er hatte anscheinend nicht verstanden und beugte sich etwas mehr zu mir vor. Ich konnte seinen Atem auf meiner Haut spüren, als ich den Preis noch mal wiederholte. Er zückte einen $50-Schein.
"Tut mir Leid, ich hab es nicht kleiner." Ich winkte nur ab und ging zur Kasse. Dabei fiel mir wieder etwas ein. Ich gab ihm sein Wechselgeld und gab ihm ein Tablett für die Getränke. Er starrte nur auf sein Geld.
"Du hast mir $10 zu viel wieder gegeben."
"Nein, stimmt so.", widersprach ich und schaute ihm kurz in die Augen. Augenblicklich verstand er und wurde blass.
"Es war nicht so gemeint,...", begann er, doch ich unterbrach ihn.
"Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Ich weiß Sie haben es nur gut gemeint, aber ich brauche Ihr Geld nicht. Es gibt noch so etwas wie Selbstverständlichkeit auf der Welt." Damit drehte ich mich um, wischte kurz meine Arbeitsplatte ab und wandte mich dem nächsten Kunden zu. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass er noch einen Moment stehen blieb und dann mit dem Tablett in der Menge stand. Vielleicht war ich ein wenig zu hart gewesen. Er hatte sich ja nichts böses gedacht und ich war so unfreundlich gewesen. Amy riss mich aus meinen Gedanken.
"Wow, was war das denn für ein heißes Schnittchen?", wollte sie wissen.
"Wentworth Miller.", meinte ich kurz und knapp. Es knallte hinter mir und ich sah, dass Amy ihr Glas hatte fallen lassen.
"Der Wentworth Miller?"
"Gibt es noch einen?", fragte ich überrascht. Noch immer hatte ihr Gesichtsausdruck etwas von Verwirrtheit, Schock und Unverständnis.
"Aber...aber...ihr kennt euch?"
"Kennen ist wohl übertrieben. Wir haben ein paar Worte gewechselt."
"Na klar, sein Blick klebt immer so an ihm unbekannten Frauen.", meinte sie sarkastisch und ich blickte sie überrascht an.
"Er hat mich nicht angestarrt.", widersprach ich etwas zu laut, so dass Jojo sich zu uns umwandte. "Lynn hat ihm Milch über die Hose gekippt als wir bei Starbucks waren, ich hab ihm eine neue geliehen und dann hab ich ihm seine gewaschen. Das war es.", erklärte ich und hoffte, dass Amy locker lassen würde.
"Das warst du?" Sie sah aus als würde sie gleich umfallen. "Er hat bei dir geschlafen. Mit dir?"
"Amy!", platzte es aus mir hervor und ich zog sie in eine Ecke. "Es ist nichts passiert, gar nichts. Ich habe mich nett mit ihm unterhalten, aber ich habe erst nachher erfahren, wer er ist. Ich wäre dir dankbar, wenn du nicht auch noch alles an die große Glocke hängst." Meine gute Laune war dahin und missmutig begann ich weiter Cocktails zu mixen. Ich war sauer auf Amy, Ich war sauer auf Wentworth. Bei den 200 Bars, die es in der Stadt gab, musste er sich ausgerechnet diese aussuchen, nur um dann mein Leben auf den Kopf zu stellen. Ich wünschte, ich wäre ihm nie begegnet. Dann könnte ich jetzt mit guter Laune meinen Shaker schwingen und mit Amy rumalbern. Stattdessen verbreitete ich schlechte Laune und Amy sprach kein Wort mit mir.
"Entschuldigen Sie?" Ein Mann stand vor mir an der Theke. Er war groß, hatte kurzgeschorenes Haar und leicht abstehende Ohren. Der Schalk saß ihm förmlich im Nacken und er war mir sofort sympathisch. Ein Lächeln stohl sich auf mein Gesicht.
"Ja, was kann ich Ihnen bringen?" Er lächelte zurück.
"Zwei Tequila Sunrise und eine Cola, schöne Frau." Die Bestellung kam mir doch sehr bekannt vor. "Wie heißen Sie?", fragte er mich direkt und ich hielt einen Moment in der Bewegung inne. Eigentlich durften wir nicht mit Kunden flirten, außer es half den Umsatz zu steigern.
"Alexis.", meinte ich knapp und begann die Tequilas zuzubereiten.
"Schöner Name.", grinste er und lehnte sich noch ein wenig mehr vor. "Dominic." Er reichte mir die Hand und ich musste ihm auf Grund meiner klebrigen Händen den Ellebogen reichen.
"Das wären dann $17. Dominic.", lächelte ich und nahm das Geld. Ich wollte ihm gerade Wechselgeld und Tablett geben, als ich sah, dass er schon eins hatte. Es war dasselbe wie ich es vorhin Wentworth gegeben hatte. Er war also einer der Freunde. Hätte ich gar nicht gedacht. Unterschiedlicher hätte Sie ja auf dem ersten Blick gar nicht sein können.
Dominic lächelte mir ein letztes Mal zu und verschwand wieder in der Menge. Ich folgte ihm mit meinen Augen und er setzte sich tatsächlich zu Wentworth und einer schlanken, rothaarigen Frau. Sie stießen mit ihren Gläsern, lachten kurz und dann blickte Wentworth zu mir herüber. Ich sah natürlich sofort weg und tat so als wäre ich schwer beschäftigt. Ich verfluchte mich selbst. Auf der einen Seite wollte ich nichts mit diesem Mann zu tun haben, aber auf der anderen Seite zog es mich immer wieder in seinen Bann. Ich konnte nichts dagegen machen.

Trotzdem Danke für deine FBs

Kapitel 10: Shakertrick Nr. 17
"Ich mach jetzt los, sie schläft." Ich kam in die Küche, wo Shalley gerade in einem ihrer Magazine blätterte. Sie las diesen Klatsch wie andere die Tageszeitung.
"Ja, okay.", murmelte sie nur ohne den Blick zu heben. Sie war schon wieder in ihre eigene Welt versunken, bemerkte ich grinsend.
"Und wieder ein paar Skandale in der Stadt?", fragte ich, um ein paar Worte aus ihr herauszulocken.
"Nicht wirklich, aber Wentworth Miller ist wieder zurück.", grinste sie mir zu.
"Kannst ihm ja die Tür öffnen, wenn er klingelt. Bin ja nicht lange weg.", erwiderte ich sarkastisch, verdrehte die Augen und nahm meine Tasche. Amy, meine Arbeitskollegin, wartete schon auf mich. Wir verstanden uns echt gut miteinander und da wir oft dieselbe Schicht zusammen arbeiteten, holte sie mich meist von zu Hause ab. Sam brauchte ja oftmals unser Auto für seine Arbeit.
"Hey, wie geht´s? Bereit ein paar Cocktails zu mixen?", begrüßte sie mich freudig. Sie hatte eigentlich immer gute Laune. Ich grinste.
"Auf jeden Fall. Lynn ist begeistert von meinen Tricks."
"Wie geht es ihr denn?"
"Gut. Sie ist zum Glück ein liebes Kind, ein bisschen wild. Du kennst sie ja.", lachte ich und wir fuhren los. "Und bei dir alles in Ordnung?"
"Ein wenig Stress mit meinem Freund, aber das renkt sich schon wieder ein.", meinte sie und drehte die Musik ein bisschen lauter. Singend erreichten wir unseren Arbeitsplatz, das "Blue ocean". Ich mochte es hier zu arbeiten. Die Atmosphäre war super, die Kollegen nett und die Kunden zumeist freundlich. Es kam selten vor, das wir jemanden von der Security rauswerfen lassen mussten.
"Hallo ihr beiden!", begrüßten wir Tom und Arthur, die beiden Türsteher. Sie grinsten und nahmen ihre Mützen zum Gruß ab. Tom und Art waren echt lustige Typen, mit denen ich gerne mal nach Feierabend ein Bier trank, wenn denn Zeit blieb. Amy und ich betraten die Bar. Noch waren hier nur Mitarbeiter unterwegs und wir zogen uns schnell um, damit wir beginnen konnten. Wenn die Gäste kamen, mussten alle Cocktailzutaten bereit stehen, sonst war die Hölle los. Jojo, Marc und Paul, die anderen Barleute waren schon da und ich begann das Obst klein zu schneiden.
"Alex, wie weit bist du mit den Erdbeeren?"
"So gut wie fertig, Paul. Ich bringe sie dir herüber.", rief ich zurück. Schreien war hier an der Tagesordnung, denn die Musik war höllisch laut. Mittlerweile hatte ich mich daran gewöhnt und hatte am Ende des Abends keine Halsschmerzen mehr.
Punkt um 10 betraten die ersten Gäste die Bar und wir begannen einen Shaker nach dem anderen in die Lüfte zu werfen. Ich mochte den Stress und die Hektik hinter der Bar, da sie etwas elekrisierendes hatte. In all dem Chaos als Team zu arbeiten, war etwas großartiges.
George, der DJ, machte mir ein Zeichen, dass er etwas trinken wollte und ich nickte. Schnell schüttete ich alles in den Shaker und begann seinen Cocktail zu mixen. Als ich mich zu den Gästen herumdrehte, wäre mir fast der Shaker aus der Hand gefallen. Mit einer schnellen Bewegung fing ich ihn wieder ein und tat so als wäre nichts passiert. Vor mir stand Wentworth Miller. Er schien genauso überrascht wie ich, doch er fing sich schnell wieder und lächelte mir zu. Anscheinend erinnerte er sich an mich.
"Hi, welche Überraschung dich wieder zu sehen.", meinte er und ich nickte.
"Was kann ich ihnen bringen?", fragte ich ihn direkt und beendete schnell noch George´s Cocktail.
"Beeindruckend.", kommentierte er und ich sah zu ihm auf. Seine Augen fixierten mich und mir wurde gleichzeitig heiß und kalt. Schnell blickte ich wieder auf die Arbeitsplatte und überreichte einem der Kellner George´s Cocktail.
"Also, was kann ich Ihnen nun bringen?", versuchte ich es noch einmal.
"Oh ja.", anscheinend hatte ich ihn aus einer Art Trance gebracht. "Ich hätte gern einen...nein, zwei Tequlia Sunrise und eine Cola bitte.", meinte er.
"Ich dachte, Sie sind kein Partygänger!", rutschte es mir heraus und ich biss mir schnell schmerzhaft auf die Zunge. Er lachte nur.
"Das stimmt, aber ein paar Freunde von mir kennen keinen erbarmen." Er deutete mit dem Daumen nach hinten, aber ich konnte nicht direkt sagen, welche der über 100 Gäste nun seine Freunde waren. Also machte ich mich wortlos an die Arbeit und versuchte nicht nervös zu wirken. Amy zwinkerte mir kurz zu und versuchte mich mit Augenkontakt über den Typen an der Bar auszuquetschen. Ich senkte den Blick und rechnete im Kopf schnell den Preis für die Getränke aus.
"Das wären dann $17, bitte.", rief ich ihm entgegen. Er hatte anscheinend nicht verstanden und beugte sich etwas mehr zu mir vor. Ich konnte seinen Atem auf meiner Haut spüren, als ich den Preis noch mal wiederholte. Er zückte einen $50-Schein.
"Tut mir Leid, ich hab es nicht kleiner." Ich winkte nur ab und ging zur Kasse. Dabei fiel mir wieder etwas ein. Ich gab ihm sein Wechselgeld und gab ihm ein Tablett für die Getränke. Er starrte nur auf sein Geld.
"Du hast mir $10 zu viel wieder gegeben."
"Nein, stimmt so.", widersprach ich und schaute ihm kurz in die Augen. Augenblicklich verstand er und wurde blass.
"Es war nicht so gemeint,...", begann er, doch ich unterbrach ihn.
"Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Ich weiß Sie haben es nur gut gemeint, aber ich brauche Ihr Geld nicht. Es gibt noch so etwas wie Selbstverständlichkeit auf der Welt." Damit drehte ich mich um, wischte kurz meine Arbeitsplatte ab und wandte mich dem nächsten Kunden zu. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass er noch einen Moment stehen blieb und dann mit dem Tablett in der Menge stand. Vielleicht war ich ein wenig zu hart gewesen. Er hatte sich ja nichts böses gedacht und ich war so unfreundlich gewesen. Amy riss mich aus meinen Gedanken.
"Wow, was war das denn für ein heißes Schnittchen?", wollte sie wissen.
"Wentworth Miller.", meinte ich kurz und knapp. Es knallte hinter mir und ich sah, dass Amy ihr Glas hatte fallen lassen.
"Der Wentworth Miller?"
"Gibt es noch einen?", fragte ich überrascht. Noch immer hatte ihr Gesichtsausdruck etwas von Verwirrtheit, Schock und Unverständnis.
"Aber...aber...ihr kennt euch?"
"Kennen ist wohl übertrieben. Wir haben ein paar Worte gewechselt."
"Na klar, sein Blick klebt immer so an ihm unbekannten Frauen.", meinte sie sarkastisch und ich blickte sie überrascht an.
"Er hat mich nicht angestarrt.", widersprach ich etwas zu laut, so dass Jojo sich zu uns umwandte. "Lynn hat ihm Milch über die Hose gekippt als wir bei Starbucks waren, ich hab ihm eine neue geliehen und dann hab ich ihm seine gewaschen. Das war es.", erklärte ich und hoffte, dass Amy locker lassen würde.
"Das warst du?" Sie sah aus als würde sie gleich umfallen. "Er hat bei dir geschlafen. Mit dir?"
"Amy!", platzte es aus mir hervor und ich zog sie in eine Ecke. "Es ist nichts passiert, gar nichts. Ich habe mich nett mit ihm unterhalten, aber ich habe erst nachher erfahren, wer er ist. Ich wäre dir dankbar, wenn du nicht auch noch alles an die große Glocke hängst." Meine gute Laune war dahin und missmutig begann ich weiter Cocktails zu mixen. Ich war sauer auf Amy, Ich war sauer auf Wentworth. Bei den 200 Bars, die es in der Stadt gab, musste er sich ausgerechnet diese aussuchen, nur um dann mein Leben auf den Kopf zu stellen. Ich wünschte, ich wäre ihm nie begegnet. Dann könnte ich jetzt mit guter Laune meinen Shaker schwingen und mit Amy rumalbern. Stattdessen verbreitete ich schlechte Laune und Amy sprach kein Wort mit mir.
"Entschuldigen Sie?" Ein Mann stand vor mir an der Theke. Er war groß, hatte kurzgeschorenes Haar und leicht abstehende Ohren. Der Schalk saß ihm förmlich im Nacken und er war mir sofort sympathisch. Ein Lächeln stohl sich auf mein Gesicht.
"Ja, was kann ich Ihnen bringen?" Er lächelte zurück.
"Zwei Tequila Sunrise und eine Cola, schöne Frau." Die Bestellung kam mir doch sehr bekannt vor. "Wie heißen Sie?", fragte er mich direkt und ich hielt einen Moment in der Bewegung inne. Eigentlich durften wir nicht mit Kunden flirten, außer es half den Umsatz zu steigern.
"Alexis.", meinte ich knapp und begann die Tequilas zuzubereiten.
"Schöner Name.", grinste er und lehnte sich noch ein wenig mehr vor. "Dominic." Er reichte mir die Hand und ich musste ihm auf Grund meiner klebrigen Händen den Ellebogen reichen.
"Das wären dann $17. Dominic.", lächelte ich und nahm das Geld. Ich wollte ihm gerade Wechselgeld und Tablett geben, als ich sah, dass er schon eins hatte. Es war dasselbe wie ich es vorhin Wentworth gegeben hatte. Er war also einer der Freunde. Hätte ich gar nicht gedacht. Unterschiedlicher hätte Sie ja auf dem ersten Blick gar nicht sein können.
Dominic lächelte mir ein letztes Mal zu und verschwand wieder in der Menge. Ich folgte ihm mit meinen Augen und er setzte sich tatsächlich zu Wentworth und einer schlanken, rothaarigen Frau. Sie stießen mit ihren Gläsern, lachten kurz und dann blickte Wentworth zu mir herüber. Ich sah natürlich sofort weg und tat so als wäre ich schwer beschäftigt. Ich verfluchte mich selbst. Auf der einen Seite wollte ich nichts mit diesem Mann zu tun haben, aber auf der anderen Seite zog es mich immer wieder in seinen Bann. Ich konnte nichts dagegen machen.
Re: FF "Cupid´s chokehold" Wentworth Miller-FF
Das ging ja flott
Hhhjjaaa
Er ist wieder daaaa
Uuuh, sogar Augenkontakt. Na das klingt doch schon mal herrlich!
Und der Dominic ist auch mit von der Partie? Das freut mich, find
den nämlich hammer toll
Ich bin gespannt, ob die beiden nochmals miteinander reden werden,
und ich frag mich,wer diese Rothaarige ist?


Hhhjjaaa


Uuuh, sogar Augenkontakt. Na das klingt doch schon mal herrlich!
Und der Dominic ist auch mit von der Partie? Das freut mich, find
den nämlich hammer toll

Ich bin gespannt, ob die beiden nochmals miteinander reden werden,
und ich frag mich,wer diese Rothaarige ist?
Re: FF "Cupid´s chokehold" Wentworth Miller-FF
Da das ja eine WM-FF ist, denke ich schon, dass sie noch einmal miteinander reden werden
Und Dom mag ich auch, der hat sowas von: harte Schale, weicher Kern!
So, weiter geht´s !
Kapitel 11: Fingerspiele
Missmutig wechselte ich mit Jojo meinen Platz und ich fing an die Gläser abzuwaschen. Plötzlich bemerkte ich jemanden genau vor mir an der Theke. Ich hob den Kopf und mein Blick traf zwei wunderschöne, grüne Augen. Wentworth. Er trommelte leicht nervös mit seinen langen Fingern auf die Bar.
"Wenn Sie Getränke bestellen wollen, müssen Sie da vorne hingehen.", rief ich ihm zu, obwohl ich genau wusste, dass er keine Neuen haben wollte. Schließlich war ja dieser Dominic vor nicht einmal 10 Minuten dagewesen. Wentworth lächelte nur.
"Eigentlich wollte ich nur wissen wie es Lynn und dir geht.", meinte er. Langsam war ich echt verblüfft. Nicht nur das er sich an mich erinnerte, sondern auch an den Namen meiner Tochter.
"Uns geht es gut.", antwortete ich knapp und wandte meinen Blick den Gläsern in der Spüle zu. "Danke der Nachfrage."
"Ich weiß, dass das mit den Geld nicht die feine englische Art war, aber ich wollte dir damit wirklich nicht zu nahe treten. Ich kann verstehen, wenn du sauer bist.", entschuldigte er sich und wandte sich schon um.
"Ich bin nicht sauer. Ich weiß nur nicht, was ich von Ihnen halten soll. Auf der einen Seite scheinen Sie ein echt netter und sympathischer Mann zu sein, aber auf der anderen Seite sind Sie ein berühmter Schauspieler und das macht mir Angst." Ich wischte nervös über die Gläser. Gott, was hatte ich denn da wieder von mir gegeben?
"Angst?" Sein Blick wurde ernst. "Warum? Habe ich mich in irgendeiner Weise geändert? Bin ich nicht derselbe wie an dem Tag im Starbucks?", meinte er leise, so dass ich seine Worte fast von den Lippen ablesen musste.
"Das ist es nicht. Ich habe Angst vor dem, was es aus meinem Leben macht. Plötzlich zeigen andere Frauen im Unterricht auf mich, mein Bruder verkauft seine T-Shirts bei Ebay, um das große Geld zu machen und meine Freundin würde sich am liebsten meine Couchgarnitur unter den Nagel reißen. Das allerschlimmste aber ist, dass Evangeline auf Fotos im Internet zu sehen ist.", brach es aus mir hervor. "Und das alles wegen einem Becher Milch." Ich schaute ihn an, um von ihm eine Antwort auf diesen ganzen Wahnsinn zu bekommen. Doch er fuhr sich nur mit der Hand über den Kopf und seufzte.
"Es tut mir wahnsinnig Leid, bitte glaub mir das. Wenn ich könnte, würde ich es ungeschehen machen, aber mir sind ja selber die Hände gebunden. Ich kann nichts gegen diese Fotografen machen. Normalerweise versuche ich auch immer die Leute, die mir wichtig sind, heraus zu halten, aber...", er unterbrach sich selbst, als er bemerkte, was er soeben gesagt hatte. Auch ich schaute ihn erstaunt an. Hatte er sich soeben versprochen oder nur laut gedacht? Mein Herz machte einen kleinen Hüpfer.
"Ich...ehm...meine, dass ich versuche Leute aus meinem Umfeld aus der Presse herauszuhalten.", brachte er seinen Satz zu Ende und schaute etwas betreten auf die Theke.
"Es ist nicht Ihre Schuld. Ich versteh einfach nur diesen Aufruhr nicht.", versuchte ich ihm die Schuldgefühle zu nehmen, aber die hatte er anscheinend nicht erst seit ich ihm davon erzählt habe. Ich hatte das Gefühl, dass er das schon länger mit sich herumträgt.
"Kann ich dich als Wiedergutmachung zum Essen einladen?", fragte er plötzlich und ich hielt einen Moment in meiner Bewegung inne.
"Sie brauchen nicht...", begann ich, doch er unterbrach mich gleich wieder.
"Frühstück? Kaffee? Tee? Wasser?", zählte er auf- in der Hoffnung, dass ich zu einem der Sachen ja sagen würde.
"Zu einem Kaffee kann ich nicht nein sagen.", räumte ich ein.
"Wann hast du Dienstschluss?"
"Wie? Jetzt gleich danach?", fragte ich ungläubig und er lachte bei meinem Gesichtsausdruck.
"Nur wenn du Zeit hast."
"Ehm...ja, klar. Ich schreib da nur meinem Bruder eine Nachricht hinterlassen, damit er sich keine Sorgen macht.", meinte ich ein wenig verwirrt. "Ich muss aber noch bis um zwei arbeiten." Sein Blick streifte seine Uhr und er bließ einmal kurz seine Wangen auf.
"Okay, dann warte ich draußen, weil wir schon ein wenig eher gehen werden." Er lächelte und drehte sich um.
"Am besten, Sie kommen zum Seiteneingang, da können wir uns nicht verpassen." Er nickte und ging zurück zu seinem Tisch.
Kaum war er verschwunden, kam Amy auf mich zugestürmt.
"Was hat er gesagt?", wollte sie sofort wissen und ich musste mir ein Lächeln verkneifen.
"Wir haben uns nur kurz unterhalten.", wich ich ihrer Frage aus. Keiner musste wissen, dass ich mit ihm einen Kaffee trinken ging. Die letzten Fotos aus dem Internet hatten mir gereicht. "Ich fahr übrigens doch nicht mit dir zurück."
"Hast du noch etwas anderes vor?" Sie nickte breit grinsend in Wentworths Richtung.
"Nein...ehm...Sam holt mich ab.", log ich schnell und wandte mich wieder den Gläsern zu, damit sie nicht sah, dass ich rot wurde.
"Oh, okay.", meinte sie dann nur und ging wieder zurück an die Arbeit. Mein Blick folgte ihr und wanderte weiter zu dem Tisch, an dem Wentworth saß. Die rothaarige Frau hatte ihre Hand auf seinen Arm gelegt, ihren Kopf gegen seine Schulter gelehnt und lachte über irgendetwas, das er sagte. Es versetzte mir einen kleinen Stich die beiden zu sehen. Sie schienen so vertraut miteinander und die beiden würden auch als Paar ein gutes Bild abgeben. Was hatte ich mir eigentlich eingebildet, als er mich zum Kaffee eingeladen hat? Er wollte nur höflich sein, mehr nicht.
In meiner kurzen Pause ging ich hinaus. Die Luft in der Bar war immer so schlecht, dass es mich meistens hinaus zu Tom und Art zog. Diesmal aber waren sie nicht alleine. Vor der Tür am Seitenausgang stand eine Meute von Fotografen. Tom und Art schienen ziemlich genervt, da sie die Leute immer wieder anweisen mussten für die Gäste zurückzutreten.
"Hey, machen sie endlich Platz. Die Gäste wollen durch.", rief Tom zu einem der Papparazzi, als ich zu den beiden trat.
"Was ist denn hier los?", fragte ich Art und zog mir meine Jacke über. Ich hatte eine ungute Ahnung.
"Angeblich soll irgendein Star in unserer Bar sein. So ein Schauspieler, keine Ahnung. Filme sind nicht so mein Ding.", meinte Tom und zuckte mit den Schultern. Ich hatte also richtig gelegen. Sie waren wegen Wentworth hier. Aber wie hatten sie das herausbekommen?
Nach meiner Pause ging ich zurück hinter die Bar. Ich wollte ihm zu gerne sagen, was draußen los war und dass wir unseren Kaffee auf ein anderes Mal verschieben konnten, doch ich traute mich nicht. Ich konnte ja nicht einfach zu ihm an den Tisch gehen. Andererseits wäre es auch unfair gewesen, ihm die Situation vor der Bar zu verschweigen und am Ende läuft er den Fotografen direkt in die Arme. Also versuchte ich es mit Augenkontakt, während ich nebenbei andere Gäste bediente.
Endlich schaute er kurz her zu mir und ich formte schnell mit den Fingern ein Rechteck und nickte zur Tür hin. Er runzelte nur die Stirn. Anscheinend hatte er es nicht verstanden. Verdammt. Auch egal. Vielleicht hatte er ja sowieso damit gerechnet.
"Hey, Alexis. Könnte ich noch zwei Margheritas und ein Wasser bekommen?" Ich war so erschrocken, dass mir das Glas wieder in die Spüle rutschte. Ich blickte verlegen auf und sah Dominic vor mir stehen.
"Klar.", meinte ich nur und machte mich schnell an die Arbeit. Ich konzentrierte mich auf die Cocktails und versuchte seine Blicke zu ignorieren.
"Was wollten Sie vorhin eigentlich mit dem Rechteck darstellen?" Oh Gott, hatte er das etwa mitbekommen? Wie peinlich. Ich lief rot an und räusperte mich.
"Ich...ehm...wollte eigentlich bloß sagen, dass draußen vor der Tür Reporter stehen und zwar wegen ihm.", murmelte ich und goss das Wasser ins Glas.
"Echt? Wie viele?"
"Vielleicht ein halbes Dutzend. Sie stehen vor dem Seiteneingang, den Haupteingang habe ich nicht gesehen." Ich stellte die Getränke auf ein Tablett und reichte es ihm. Er gab mir im Gegenzug das Geld.
"Danke, auch für den Tipp.", lächelte er und ließ mich etwas bedröppelt dastehen. Hatte ich nun das Richtige getan? Anscheinend, denn Dominic erzählte Wentworth und der rothaarigen Frau davon und sie schienen alles andere als begeistert. Sie tranken schnell ihre neuen Getränke aus und machten sich auf den Weg. Wentworth winkte mir noch zum Abschluss, Dominic und die Frau lächelten mir nur zu. Mein Blick fiel auf die Uhr.
Nur noch eine Stunde, dann würde ich Dienstschluss haben.

Und Dom mag ich auch, der hat sowas von: harte Schale, weicher Kern!

So, weiter geht´s !
Kapitel 11: Fingerspiele
Missmutig wechselte ich mit Jojo meinen Platz und ich fing an die Gläser abzuwaschen. Plötzlich bemerkte ich jemanden genau vor mir an der Theke. Ich hob den Kopf und mein Blick traf zwei wunderschöne, grüne Augen. Wentworth. Er trommelte leicht nervös mit seinen langen Fingern auf die Bar.
"Wenn Sie Getränke bestellen wollen, müssen Sie da vorne hingehen.", rief ich ihm zu, obwohl ich genau wusste, dass er keine Neuen haben wollte. Schließlich war ja dieser Dominic vor nicht einmal 10 Minuten dagewesen. Wentworth lächelte nur.
"Eigentlich wollte ich nur wissen wie es Lynn und dir geht.", meinte er. Langsam war ich echt verblüfft. Nicht nur das er sich an mich erinnerte, sondern auch an den Namen meiner Tochter.
"Uns geht es gut.", antwortete ich knapp und wandte meinen Blick den Gläsern in der Spüle zu. "Danke der Nachfrage."
"Ich weiß, dass das mit den Geld nicht die feine englische Art war, aber ich wollte dir damit wirklich nicht zu nahe treten. Ich kann verstehen, wenn du sauer bist.", entschuldigte er sich und wandte sich schon um.
"Ich bin nicht sauer. Ich weiß nur nicht, was ich von Ihnen halten soll. Auf der einen Seite scheinen Sie ein echt netter und sympathischer Mann zu sein, aber auf der anderen Seite sind Sie ein berühmter Schauspieler und das macht mir Angst." Ich wischte nervös über die Gläser. Gott, was hatte ich denn da wieder von mir gegeben?
"Angst?" Sein Blick wurde ernst. "Warum? Habe ich mich in irgendeiner Weise geändert? Bin ich nicht derselbe wie an dem Tag im Starbucks?", meinte er leise, so dass ich seine Worte fast von den Lippen ablesen musste.
"Das ist es nicht. Ich habe Angst vor dem, was es aus meinem Leben macht. Plötzlich zeigen andere Frauen im Unterricht auf mich, mein Bruder verkauft seine T-Shirts bei Ebay, um das große Geld zu machen und meine Freundin würde sich am liebsten meine Couchgarnitur unter den Nagel reißen. Das allerschlimmste aber ist, dass Evangeline auf Fotos im Internet zu sehen ist.", brach es aus mir hervor. "Und das alles wegen einem Becher Milch." Ich schaute ihn an, um von ihm eine Antwort auf diesen ganzen Wahnsinn zu bekommen. Doch er fuhr sich nur mit der Hand über den Kopf und seufzte.
"Es tut mir wahnsinnig Leid, bitte glaub mir das. Wenn ich könnte, würde ich es ungeschehen machen, aber mir sind ja selber die Hände gebunden. Ich kann nichts gegen diese Fotografen machen. Normalerweise versuche ich auch immer die Leute, die mir wichtig sind, heraus zu halten, aber...", er unterbrach sich selbst, als er bemerkte, was er soeben gesagt hatte. Auch ich schaute ihn erstaunt an. Hatte er sich soeben versprochen oder nur laut gedacht? Mein Herz machte einen kleinen Hüpfer.
"Ich...ehm...meine, dass ich versuche Leute aus meinem Umfeld aus der Presse herauszuhalten.", brachte er seinen Satz zu Ende und schaute etwas betreten auf die Theke.
"Es ist nicht Ihre Schuld. Ich versteh einfach nur diesen Aufruhr nicht.", versuchte ich ihm die Schuldgefühle zu nehmen, aber die hatte er anscheinend nicht erst seit ich ihm davon erzählt habe. Ich hatte das Gefühl, dass er das schon länger mit sich herumträgt.
"Kann ich dich als Wiedergutmachung zum Essen einladen?", fragte er plötzlich und ich hielt einen Moment in meiner Bewegung inne.
"Sie brauchen nicht...", begann ich, doch er unterbrach mich gleich wieder.
"Frühstück? Kaffee? Tee? Wasser?", zählte er auf- in der Hoffnung, dass ich zu einem der Sachen ja sagen würde.
"Zu einem Kaffee kann ich nicht nein sagen.", räumte ich ein.
"Wann hast du Dienstschluss?"
"Wie? Jetzt gleich danach?", fragte ich ungläubig und er lachte bei meinem Gesichtsausdruck.
"Nur wenn du Zeit hast."
"Ehm...ja, klar. Ich schreib da nur meinem Bruder eine Nachricht hinterlassen, damit er sich keine Sorgen macht.", meinte ich ein wenig verwirrt. "Ich muss aber noch bis um zwei arbeiten." Sein Blick streifte seine Uhr und er bließ einmal kurz seine Wangen auf.
"Okay, dann warte ich draußen, weil wir schon ein wenig eher gehen werden." Er lächelte und drehte sich um.
"Am besten, Sie kommen zum Seiteneingang, da können wir uns nicht verpassen." Er nickte und ging zurück zu seinem Tisch.
Kaum war er verschwunden, kam Amy auf mich zugestürmt.
"Was hat er gesagt?", wollte sie sofort wissen und ich musste mir ein Lächeln verkneifen.
"Wir haben uns nur kurz unterhalten.", wich ich ihrer Frage aus. Keiner musste wissen, dass ich mit ihm einen Kaffee trinken ging. Die letzten Fotos aus dem Internet hatten mir gereicht. "Ich fahr übrigens doch nicht mit dir zurück."
"Hast du noch etwas anderes vor?" Sie nickte breit grinsend in Wentworths Richtung.
"Nein...ehm...Sam holt mich ab.", log ich schnell und wandte mich wieder den Gläsern zu, damit sie nicht sah, dass ich rot wurde.
"Oh, okay.", meinte sie dann nur und ging wieder zurück an die Arbeit. Mein Blick folgte ihr und wanderte weiter zu dem Tisch, an dem Wentworth saß. Die rothaarige Frau hatte ihre Hand auf seinen Arm gelegt, ihren Kopf gegen seine Schulter gelehnt und lachte über irgendetwas, das er sagte. Es versetzte mir einen kleinen Stich die beiden zu sehen. Sie schienen so vertraut miteinander und die beiden würden auch als Paar ein gutes Bild abgeben. Was hatte ich mir eigentlich eingebildet, als er mich zum Kaffee eingeladen hat? Er wollte nur höflich sein, mehr nicht.
In meiner kurzen Pause ging ich hinaus. Die Luft in der Bar war immer so schlecht, dass es mich meistens hinaus zu Tom und Art zog. Diesmal aber waren sie nicht alleine. Vor der Tür am Seitenausgang stand eine Meute von Fotografen. Tom und Art schienen ziemlich genervt, da sie die Leute immer wieder anweisen mussten für die Gäste zurückzutreten.
"Hey, machen sie endlich Platz. Die Gäste wollen durch.", rief Tom zu einem der Papparazzi, als ich zu den beiden trat.
"Was ist denn hier los?", fragte ich Art und zog mir meine Jacke über. Ich hatte eine ungute Ahnung.
"Angeblich soll irgendein Star in unserer Bar sein. So ein Schauspieler, keine Ahnung. Filme sind nicht so mein Ding.", meinte Tom und zuckte mit den Schultern. Ich hatte also richtig gelegen. Sie waren wegen Wentworth hier. Aber wie hatten sie das herausbekommen?
Nach meiner Pause ging ich zurück hinter die Bar. Ich wollte ihm zu gerne sagen, was draußen los war und dass wir unseren Kaffee auf ein anderes Mal verschieben konnten, doch ich traute mich nicht. Ich konnte ja nicht einfach zu ihm an den Tisch gehen. Andererseits wäre es auch unfair gewesen, ihm die Situation vor der Bar zu verschweigen und am Ende läuft er den Fotografen direkt in die Arme. Also versuchte ich es mit Augenkontakt, während ich nebenbei andere Gäste bediente.
Endlich schaute er kurz her zu mir und ich formte schnell mit den Fingern ein Rechteck und nickte zur Tür hin. Er runzelte nur die Stirn. Anscheinend hatte er es nicht verstanden. Verdammt. Auch egal. Vielleicht hatte er ja sowieso damit gerechnet.
"Hey, Alexis. Könnte ich noch zwei Margheritas und ein Wasser bekommen?" Ich war so erschrocken, dass mir das Glas wieder in die Spüle rutschte. Ich blickte verlegen auf und sah Dominic vor mir stehen.
"Klar.", meinte ich nur und machte mich schnell an die Arbeit. Ich konzentrierte mich auf die Cocktails und versuchte seine Blicke zu ignorieren.
"Was wollten Sie vorhin eigentlich mit dem Rechteck darstellen?" Oh Gott, hatte er das etwa mitbekommen? Wie peinlich. Ich lief rot an und räusperte mich.
"Ich...ehm...wollte eigentlich bloß sagen, dass draußen vor der Tür Reporter stehen und zwar wegen ihm.", murmelte ich und goss das Wasser ins Glas.
"Echt? Wie viele?"
"Vielleicht ein halbes Dutzend. Sie stehen vor dem Seiteneingang, den Haupteingang habe ich nicht gesehen." Ich stellte die Getränke auf ein Tablett und reichte es ihm. Er gab mir im Gegenzug das Geld.
"Danke, auch für den Tipp.", lächelte er und ließ mich etwas bedröppelt dastehen. Hatte ich nun das Richtige getan? Anscheinend, denn Dominic erzählte Wentworth und der rothaarigen Frau davon und sie schienen alles andere als begeistert. Sie tranken schnell ihre neuen Getränke aus und machten sich auf den Weg. Wentworth winkte mir noch zum Abschluss, Dominic und die Frau lächelten mir nur zu. Mein Blick fiel auf die Uhr.
Nur noch eine Stunde, dann würde ich Dienstschluss haben.
Re: FF "Cupid´s chokehold" Wentworth Miller-FF


Ohh, er lädt sie zum Kaffee ein? juchuuu
Hoffentlich haut er nicht gleich ganz ab, wegen
den Fotografen!
Re: FF "Cupid´s chokehold" Wentworth Miller-FF
Ah, sorry, dass es erst so spät geworden ist, aber ich war heute und gestern den ganzen Tag unterwegs 
Kapitel 12: In der Nacht, wenn die Dunkelheit erwacht
Nach Dienstschluss verabschiedete ich mich von Amy, schrieb Sam eine SMS und machte mich noch ein wenig frisch. Schließlich wollte ich nicht total erschöpft und nach Alkohol stinkend vor Wentworth erscheinen. Unsicher lief ich zum Seiteneingang. Was wenn noch immer die Fotographen draußen standen und er nicht kommen konnte? Als ich zur Tür hinaus trat, sah ich, dass Tom und Art immer noch damit beschäftigt waren die Papparazzi vom Eingang fern zu halten. Ich nickte den beiden nur kurz zu und stellte mich etwas Abseits vom Eingang hin. Es war Viertel nach zwei und noch keine Spur von ihm, wahrscheinlich würde er auch nicht mehr kommen.
Nach weiteren 10 Minuten entschloss ich mich nach Hause zu laufen. Ich war nicht einmal sauer, nur ein wenig enttäuscht, weil ich mich schon darauf gefreut hatte. Doch er konnte ja nichts dafür, nur diese verdammten Fotografen. Ich warf einen letzten Blick über die Schulter auf diese Meute, über die man nur den Kopf schütteln konnte. Was trieb sie dazu anderer Leute Leben auszuspionieren und vielleicht sogar zu zerstören? Gerade als ich die Straße überqueren wollte, klingelte mein Handy. Bestimmt war es Sam, vielleicht konnte er mich ja abholen, dann musste ich nicht den ganzen Weg laufen. Die Nummer aber war unterdrückt.
"Hallo?", meldete ich mich am Telefon.
"Hi, hier ist Wentworth. Wo bist du gerade?" Mein Herz pochte wie wild. Er hatte noch meine Handynummer!
"Ich...ehm...bin gerade von der Bar aus losgelaufen, Richtung Downtown."
"Wir müssen unser Treffen ein wenig verschieben, tut mir Leid.", meinte er.
"Ist okay, bei der Meute an Fotografen verstehe ich das." Ich verstand es wirklich und hatte ein wenig Mitleid mit ihm. Bestimmt passierte ihm das nicht zum ersten Mal.
"Wie kommst du nach Hause?"
"Ich laufe. Ist ja nicht so weit."
"Ist das nicht zu gefährlich? Mir wäre es lieber du würdest ein Taxi nehmen, schließlich ist es ja auch meine Schuld, dass du laufen musst."
"Sie brauchen sich wirklich keine Gedanken zu machen.", widersprach ich und bog auf die Hauptstraße.
"Ich bestehe aber darauf.", beharrte er. Widerworte brachten da wohl nicht viel und ich fand es ja eigentlich auch schön, dass er sich ein wenig Sorgen um mich machte.
"Okay, ich werde mir ein Taxi nehmen.", versprach ich. In diesem Moment hielt ein schwarzer Wagen neben mir.
"Na, dann spring rein.", lachte er. Die Fensterscheibe an der Beifahrertür fuhr herunter und Wentworth grinste mir vom Fahrersitz entgegen. Ich war für einen Moment wie erstarrt und verstand gar nichts. Woher wusste er, dass ich hier vorbeilaufen würde? Langsam öffnete ich die Tür und stieg zu ihm ins Auto.
"Tut mir Leid, dass es so sein musste, aber so haben wir ein wenig Vorsprung.", meinte er und ordnete sich in den noch regen Verkehr ein. Ich konnte noch immer nichts sagen.
"Ehm...wollten wir unser Treffen nicht verschieben?", brachte ich immer noch verwirrt hervor.
"Haben wir doch. Ich wollte dich vor der Bar abholen, nun aber haben wir unser Treffen auf die Hauptstraße verschoben.", meinte er amüsiert. Anscheinend hatte er richtig gute Laune. "Hattest du eigentlich schon deine Prüfung?" Ich sah ihn noch überraschter an, soweit das überhaupt noch möglich war.
"Woher wissen Sie das alles noch? Meinen Namen, den meiner Tochter, meine Prüfung und dann haben Sie auch noch meine Handynummer!" Er lief rot an und starrte nach vorn auf die Straße.
"Ich...ehm...hab ein gutes Gedächtnis.", murmelte er.
"Ich hatte meine Prüfung noch nicht, erst nächste Woche.", beantwortete ich seine Frage.
"Schon aufgeregt?"
"Es geht. Das kommt bestimmt erst kurz vorher." Er lächelte. "Und bei Ihnen? Wie war es in Frankreich?" Sein Lächeln verschwand.
"Woher weißt du das?" Seine Stimme verriet Skepsis. Ich hatte anscheinend mal wieder ein Fettnäpfchen gestreift.
"Meine beste Freundin möchte sich nicht nur meine Couchgarnitur unter den Nagel reißen, sie hält es auch noch für angebracht mich über jeden Schritt von Ihnen zu informieren. Deswegen weiß ich, dass Sie in Europa waren." Sein Lächeln kehrte wieder.
"Aha, die beste Freundin ist schuld.", lachte er. "Frankreich ist sehr schön und die Leute sind sehr nett."
"Und der Wein ist viel besser als der von mir.", ergänzte ich seinen Satz und musste unweigerlich an die Predigt meines Vaters denken.
"Ich hab keinen Wein getrunken. Dazu blieb keine Zeit. Bei solchen Promotions hetzt man von einem Termin zum anderen und nutzt seine freie Zeit für die Fans."
"Und da hat Ihnen keiner eine Flasche Wein geschenkt?" Er lachte laut auf.
"Nein, wäre aber vielleicht keine schlechte Idee gewesen."
"Bekommen Sie viele Geschenke?"
"Es geht. Ich werde nicht damit überhäuft, aber ab und zu schon."
"Und was machen Sie dann damit?" Er wandte mir kurz seinen Blick zu. "Tut mir Leid, ich bin manchmal einfach zu neugierig."
"Das meiste kommt bei meiner Agentur unter. Es wird in einem Extrazimmer gehortet. Manches aber nehme ich mit nach Hause."
"Zum Beispiel?"
"Handschellen.", grinste er.
"Handschellen?", fragte ich entgeistert. "Ihre Fans haben aber ganz schön freilaufende Fantasien." Er lachte wieder.
"Mehr oder weniger. Wenn man in einer Gefängnisserie mitspielt, dann ist das aber das Nächstliegende. Mittlerweile habe ich auch schon eine ganze Sammlung zu Hause." Er hielt am Straßenrand vor einem Starbucks. Wir stiegen aus und gingen hinein.
"Kommt die auch mal zur Anwendung?" Die Frage konnte ich mir nicht verkneifen. Sein Blick streifte mich kurz, bevor er mir die Tür öffnete.
"Nur bei ganz ungezogenen, jungen Frauen.", sagte er so ernst, dass ich knallrot wurde und nicht wusste, ob er nur gescherzt hatte oder es ernst meinte.
"Was willst du trinken?", fragte er, denn wir waren die einzigen Kunden. Wer geht auch sonst zwei Uhr morgens zu Starbucks, um Kaffee zu trinken? Ich blickte auf, um mir die Liste anzuschauen, aber ich konnte mich nicht entscheiden.
"Keine Ahnung. Ich nehme einfach dasselbe wie Sie.", meinte ich und er ging zu der Verkäuferin. Als sie sah, wen sie vor sich hatte, wurde sie schlagartig wach und setzte ihr strahlendstes Lächeln auf.
"Guten Morgen, was darf es denn sein?", fragte sie im überhöflichen, flötetenden Ton und grinste immer noch wie ein Honigkuchenpferd. Ich betrachtete mich in der Spiegelung der Fensterscheibe. Grinste ich auch so komisch oder war ich mal wieder die einzige Frau auf Erden, die in der Nähe dieses Mannes eher schaute wie drei Tage Regenwetter? Anscheinend, denn meine Zähne blitzten mir nicht gerade entgegen.
"Ich hätte gerne zwei Frappucchino.", bestellte Wentworth und wandte sich mir zu. "Schon mal probiert?"
"Nein, was ist das? Kaffee?" Er lachte.
"So ähnlich. Eiskaffee mit Sahne, Schokolade, Pfefferminz und Kirschen.", erklärte er mir begeistert und bekam einen schwärmerischen Ausdruck auf seinem Gesicht. Das Zeug musste ja umwerfend sein, wenn er so glänzende Augen wie ein kleiner Junge im Spielzeugladen bekam.
"Darf es noch etwas sein, Mr. Miller?", fragte die Verkäuferin und lächelte unschuldig. Sie war eine unverschämt gute Flirterin und ich wünschte, ich hätte ein wenig von ihrer Art. Hätte man das hier bestellen können, hätte ich gewusst, was ich nehme.
"Nein, danke..." Wentworth beugte sich vor, um ihr Schild zu lesen. "Lindsay.", lächelte er und ich dachte wirklich, sie würde einen Herzanfall bekommen. Sie wurde knallrot und ihre Hände krallten sich an der Theke fest. Wentworth bezahlte und ich nahm die Pappe mit den zwei Bechern, da Lindsay nicht mehr in der Lage war dies zu tun.
"Schönen Tag noch.", meinte er und lächelte ihr ein letztes Mal zu. In diesem Moment schien Lindsay aus ihrer Erstarrung zu erwachen und wollte etwas sagen, als sie mich bemerkte. Ihr Lächeln wurde weggewischt und wich einem verkrampften Ausdruck. Anscheinend hatte sie mich erst jetzt wahrgenommen. Besser spät als nie.
Wir verließen den Laden und ich wandte mich noch einmal kurz zu der Verkäuferin um. Sie warf mir einen so bösen Blick zu, das ich schnell wieder nach vorne schaute. Ich reichte Wentworth seinen Becher und kostete an meinem. Es schmeckte wirklich gut, auch wenn es eiskalt war. Er hatte also nicht zu viel versprochen.
"Und?", fragte er und wandte sich zu mir um. Sein Mund klebte förmlich am Strohhalm und ich konnte die leisen Schlurfgeräusche hören, als er den Eiskaffee nach oben sog. Es sah so witzig aus, dass ich mir ein Lachen verkneifen musste.
"Und was?", gab ich zurück.
"Schmeckt´s?" Er sah mich erwartungsvoll an. Anscheinend entschied mein Urteil über den weiteren Verlauf dieses Abends.
"Ach so. Nein, schmeckt richtig gut, nur ein bisschen kalt." Er grinste.
"Normalerweise trinkt man den Frappucchino auch nicht zwei Uhr morgens, sondern zwei Uhr nachmittags." Wir erreichten sein Auto und standen unschlüssig davor. Ich traute mich nicht einzusteigen, da ich nichts von dem Eiskaffee verschütten wollte. Sein Auto zu reinigen hätte mich dann doch vor eine zu große Herausforderung gestellt. "Lust auf einen Spaziergang?", schlug er vor. Er konnte wirklich Gedanken lesen.
"Klar, gerne." Also liefen wir die Straßen hinunter und nippten weiter an unserem Eiskaffee. Mein Blick fiel auf ein Plakat auf der gegenüberliegenden Straßenseite und ich bekam ein wenig Fernweh. Der Strand, das Meer und die strahlende Sonne. Wie lange war es her, das ich so etwas unbeschwert genießen hatte können?
"Schon mal da gewesen?" Wentworth war meinem Blick gefolgt.
"Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wo das ist. Mich hat der Strand an vergangene Zeiten erinnert, als ich noch seelenruhig durch die Weltgeschichte reisen konnte."
"Klingt nach einer tollen Geschichte.", meinte er und anscheinend war es eine Aufforderung an mich, davon zu erzählen.
"Ehm, mehr oder weniger. Nach meinem High School Abschluss wollte ich nicht gleich weiter studieren und habe mich deshalb für eine Art Weltreise entschieden. 1999 bin ich also für ein Jahr nach Australien, hab mir das Land angeschaut, hier und dort gearbeitet und viele Leute kennen gelernt. Ich habe surfen gerlernt und habe sehr viel Zeit am Strand verbracht. Deswegen auch meine Fernsucht. Von dort bin ich für 6 Monate weiter nach Neuseeland. Es war einfach atemberaubend schön dort und ich konnte mich nur schwer davon trennen. Die Natur und die Menschen sind einzigartig, so dass ich danach erstmal Abstand brauchte. Also hab ich mir ein Ticket nach England gekauft. Ich bin durch das ganze Land gereist, hab auf verschiedenen Bauernhöfen gearbeitet und natürlich auch Stratford besucht, wo meine Verwandtschaft wohnt. Ich hatte meine Großeltern zu der Zeit seit über 10 Jahren nicht mehr gesehen und sie hätten mich fast gar nicht wiedererkannt. Es war, als würde ich in die Vergangenheit reisen und wieder ein kleines Mädchen sein. Deswegen bin ich dann auch weiter gereist nach Frankreich, um die Eltern meines Vaters zu finden. Ich hatte sie vorher noch nie gesehen und bei meinem ersten Treffen mit ihnen bin ich fast an meine emotionalen Grenzen geraten. Bis heute habe ich noch engen Kontakt zu meinen beiden Großeltern und wir schreiben uns oft Briefe. Zum Abschluss meiner Reise bin ich nach Deutschland gefahren. Dort habe ich mir zwei Wochen lang die großen Städte angeschaut und bin dann nach über 2 Jahren wieder nach Kalifornien zu meinen Eltern und meinen Brüdern zurückgekehrt. Ich hab mit dem College angefangen und..." Ich hielt einen Moment inne. Nicht nur, das ich viel zu viel erzählte, ich war auch an einen wunden Punkt gekommen. Wentworth schaute mich an. Seine Augen zeigten Bewunderung und Neugier. "...dort habe ich dann Lucas kennen gelernt.", beendete ich den Satz leise und blickte gerade aus. Auch nach so vielen Jahren schmerzte der Gedanke an ihn. Er war meine große Liebe gewesen, zumindest hatte ich das gedacht.
"Lucas ist Lynns Vater?" Es klang mehr wie eine Feststellung als eine Frage. Ich nickte.
"Ja, als ich von der Schwangerschaft erfuhr, waren wir bereits 2 Jahre zusammen. Ich war glücklich, auch wenn es natürlich alle Zukunftspläne über Board geworfen hatte. Auch er schien sich zu freuen und wir wollten sogar zusammen ziehen, bis er plötzlich eines Tages verschwand. Seine Sachen waren nicht mehr da, der Mietvertrag seiner Wohnung gekündigt und ich sah ihn nie wieder. Plötzlich stand ich allein da, 25 und ohne Ausbildung. Egal, ich will Ihnen jetzt nicht die Ohren voll heulen.", schloss ich schnell, da ich wieder diesen Kloß im Hals spürte. Ich setzte ein Lächeln auf und behielt meinen Becher im Auge.
"Tust du nicht. Ich finde, dass du sehr stark bist. Nicht jeder hätte die Kraft aufbringen und ein Kind alleine großziehen können.", meinte er und der Kloß in meinem Hals wurde nur noch größer. Ich hätte am liebsten das Thema gewechselt, gleichzeitig war ich ihm dankbar für sein ehrliches Kompliment.
Wir liefen schweigsam weiter und ich hatte eigentlich erwartet, dass er mehr von sich erzählt, aber er machte nicht mal Anstalten den Mund zu öffnen.
"Und Sie? Irgendwelche abenteuerlichen Geschichten zu bieten?" Er lachte.
"Keine, die sich mit deiner messen lassen."
"Ach, kommen Sie schon. Ich hab von mir erzählt, jetzt können Sie mir auch mal etwas anvertrauen.", versuchte ich ihn zu ermuntern.
"Da gibt es wirklich nichts zu erzählen. Dein Leben klingt viel interessanter und auch normaler.", wehrte er ab und blickte dabei auf seine Schuhe.
"Also interessant und normal würde ich nicht gerade benutzen um mein Leben zu beschreiben. Ich weiß zwar nichts über den Beruf des Schauspielers, aber so viel schwerer wird das ja auch nicht sein.", widersprach ich.
"Oh doch. Lynn schläft irgendwann, die Reporter und Fans nie. Ich würde alles geben für einen normalen Tag wie du ihn hast."
"Wir können gerne mal tauschen. Sie spielen Lynns Mutter und ich...naja, okay kann ja schlecht für Sie einspringen, aber wir können das ja nachstellen.", bot ich ihm zum Spaß an. Er schaute mich überrascht an.
"Echt? Das will ich sehen."
"Na, und ich erst.", grinste ich, denn ich sah jetzt schon vor mir wie Lynn seine Nerven strapazierte.
"Ich werde bei Gelegenheit auf dein Angebot zurückkommen." Sein Augen hatten einen schelmischen Ausdruck, so als hätte er einen Jungenstreich ausgeheckt.
Wir kamen wieder an seinem Auto an, da wir nur eine Runde um den Block gelaufen waren. Im Schein der Straßenlampe fiel mir das texanische Kennzeichen auf. Wohnte er gar nicht hier? Ich runzelte die Stirn.
"Alles okay mit dir?"
"Ja, ich wundere mich nur über Ihr Autokennzeichen.", antwortete ich ihm direkt.
"Das ist eigentlich nicht direkt mein Auto. Das ist von den Dreharbeiten. Ich bin damit von Dallas nach Los Angeles gefahren als die Dreharbeiten beendet waren.", erklärte er mir geduldig. Ich überlegte mir, vielleicht mal wirklich Kabelfernsehen zu besorgen oder wenigstens die DVDs holen. Der musste ja wirklich denken, ich würde hinterm Mond gleich links wohnen. "Ich bringe dich jetzt am besten nach Hause." Ich nickte, denn ich war wirklich todmüde, trotz des Kaffees.
Auf der Fahrt musste ich wohl eingenickt sein, denn ich wurde plötzlich vom Licht über mir geblendet, das nur anging, wenn man die Türe öffnete. Für einen Moment war ich orientierungslos, aber dann taumelte ich irgendwie aus dem Auto zur Tür. Went folgte mir und wir standen beide etwas betreten vor der Tür. Nur um ihn nicht anzustarren, suchte ich im Dunklen nach meinen Schlüssel. Er kramte sofort in seiner Hosentasche und machte das Licht auf seinem Handy an. Hätte er besser nicht tun sollen, denn meine Handtasche war ein einziges Chaos. Auf dem Weg zu meinen Schlüsseln kamen wir an Kaugummipapier, alten Keksen, Dreckkrümeln und Tampons vorbei und ich wäre bei jedem einzelnen am liebsten im Boden versunken. Doch er übersah es großzügig und ich war froh, endlich die Haustürschlüssel hervorgekramt zu haben. Ich schloss die Türe auf und drehte mich zu ihm um. Sollte ich ihn noch hereinbitten? Besser nicht, denn ich würde sowieso gleich einschlafen.
"Also, ich danke Ihnen für die Einladung und den ehm...schönen Morgen.", lächelte ich verlegen. Doch er verdrehte nur die Augen.
"Was soll ich denn eigentlich noch machen? Ich muss schon aufpassen dir nicht den winkenden Zaunpfahl gegen die Stirn zu schlagen.", lachte er und ich verstand kein Wort. Hatte ich etwas verpasst? Mal wieder wahrscheinlich.
"Tut mir Leid, aber ich kann Ihnen nicht folgen.", gab ich zu und kam mir unheimlich dumm vor.
"Ich rede davon, dass ich dich seit Lynns Ballettaufführung duze und du mit einer unglaublichen Beharrlichkeit mich weiter siezst. Also muss ich dich nun mal dazu "zwingen" mich zu duzen." Ich lief knallrot an und hätte am liebsten schnell die Tür hinter mir zugeschlagen und wäre nie wieder rausgekommen.
"Oh Gott, damit hatte ich schon immer Probleme. Ich kann Leute nicht gleich duzen, deswegen war ich bei Ihnen...dir immer so vorsichtig. Bei mir muss man das schon direkt ansagen.", murmelte ich vor mich hin und behielt dabei gekonnt meine Schuhspitzen im Auge.
"Also hiermit ist es dann offiziell, du darfst mich duzen.", meinte er amüsiert und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Also dann noch einen schönen Tag." Er machte eine zaghafte Bewegung, während ich wie angewurzelt dastand.
"Ja, danke noch mal für alles. Ich bin Ihnen...dir wohl was schuldig." Verdammt, da musste ich wohl noch ein wenig üben mit dem Du. Wentworth winkte nur ab.
"Ist okay, wir sind quitt." Er steckte die Hände in die Taschen und schien auf irgendwas zu warten.
"Dann..ehm...komm gut nach Hause.", meinte ich und reichte ihm die Hand. Er machte einen Schritt nach vorne, nahm meine Hand und zog mich zu einer kurzen Umarmung heran. Es ging so schnell, dass ich es gar nicht richtig registrierte. Das Einzige was ich mit Sicherheit sagen konnte, war das ich mit einem Schlag hellwach war. Er lächelte mir noch einmal zu und lief dann langsam zurück zu seinem Auto.
Als er davon fuhr, ließ er mich mit einer Frage allein zurück:
Hatte das jetzt irgendetwas zu bedeuten?

Kapitel 12: In der Nacht, wenn die Dunkelheit erwacht
Nach Dienstschluss verabschiedete ich mich von Amy, schrieb Sam eine SMS und machte mich noch ein wenig frisch. Schließlich wollte ich nicht total erschöpft und nach Alkohol stinkend vor Wentworth erscheinen. Unsicher lief ich zum Seiteneingang. Was wenn noch immer die Fotographen draußen standen und er nicht kommen konnte? Als ich zur Tür hinaus trat, sah ich, dass Tom und Art immer noch damit beschäftigt waren die Papparazzi vom Eingang fern zu halten. Ich nickte den beiden nur kurz zu und stellte mich etwas Abseits vom Eingang hin. Es war Viertel nach zwei und noch keine Spur von ihm, wahrscheinlich würde er auch nicht mehr kommen.
Nach weiteren 10 Minuten entschloss ich mich nach Hause zu laufen. Ich war nicht einmal sauer, nur ein wenig enttäuscht, weil ich mich schon darauf gefreut hatte. Doch er konnte ja nichts dafür, nur diese verdammten Fotografen. Ich warf einen letzten Blick über die Schulter auf diese Meute, über die man nur den Kopf schütteln konnte. Was trieb sie dazu anderer Leute Leben auszuspionieren und vielleicht sogar zu zerstören? Gerade als ich die Straße überqueren wollte, klingelte mein Handy. Bestimmt war es Sam, vielleicht konnte er mich ja abholen, dann musste ich nicht den ganzen Weg laufen. Die Nummer aber war unterdrückt.
"Hallo?", meldete ich mich am Telefon.
"Hi, hier ist Wentworth. Wo bist du gerade?" Mein Herz pochte wie wild. Er hatte noch meine Handynummer!
"Ich...ehm...bin gerade von der Bar aus losgelaufen, Richtung Downtown."
"Wir müssen unser Treffen ein wenig verschieben, tut mir Leid.", meinte er.
"Ist okay, bei der Meute an Fotografen verstehe ich das." Ich verstand es wirklich und hatte ein wenig Mitleid mit ihm. Bestimmt passierte ihm das nicht zum ersten Mal.
"Wie kommst du nach Hause?"
"Ich laufe. Ist ja nicht so weit."
"Ist das nicht zu gefährlich? Mir wäre es lieber du würdest ein Taxi nehmen, schließlich ist es ja auch meine Schuld, dass du laufen musst."
"Sie brauchen sich wirklich keine Gedanken zu machen.", widersprach ich und bog auf die Hauptstraße.
"Ich bestehe aber darauf.", beharrte er. Widerworte brachten da wohl nicht viel und ich fand es ja eigentlich auch schön, dass er sich ein wenig Sorgen um mich machte.
"Okay, ich werde mir ein Taxi nehmen.", versprach ich. In diesem Moment hielt ein schwarzer Wagen neben mir.
"Na, dann spring rein.", lachte er. Die Fensterscheibe an der Beifahrertür fuhr herunter und Wentworth grinste mir vom Fahrersitz entgegen. Ich war für einen Moment wie erstarrt und verstand gar nichts. Woher wusste er, dass ich hier vorbeilaufen würde? Langsam öffnete ich die Tür und stieg zu ihm ins Auto.
"Tut mir Leid, dass es so sein musste, aber so haben wir ein wenig Vorsprung.", meinte er und ordnete sich in den noch regen Verkehr ein. Ich konnte noch immer nichts sagen.
"Ehm...wollten wir unser Treffen nicht verschieben?", brachte ich immer noch verwirrt hervor.
"Haben wir doch. Ich wollte dich vor der Bar abholen, nun aber haben wir unser Treffen auf die Hauptstraße verschoben.", meinte er amüsiert. Anscheinend hatte er richtig gute Laune. "Hattest du eigentlich schon deine Prüfung?" Ich sah ihn noch überraschter an, soweit das überhaupt noch möglich war.
"Woher wissen Sie das alles noch? Meinen Namen, den meiner Tochter, meine Prüfung und dann haben Sie auch noch meine Handynummer!" Er lief rot an und starrte nach vorn auf die Straße.
"Ich...ehm...hab ein gutes Gedächtnis.", murmelte er.
"Ich hatte meine Prüfung noch nicht, erst nächste Woche.", beantwortete ich seine Frage.
"Schon aufgeregt?"
"Es geht. Das kommt bestimmt erst kurz vorher." Er lächelte. "Und bei Ihnen? Wie war es in Frankreich?" Sein Lächeln verschwand.
"Woher weißt du das?" Seine Stimme verriet Skepsis. Ich hatte anscheinend mal wieder ein Fettnäpfchen gestreift.
"Meine beste Freundin möchte sich nicht nur meine Couchgarnitur unter den Nagel reißen, sie hält es auch noch für angebracht mich über jeden Schritt von Ihnen zu informieren. Deswegen weiß ich, dass Sie in Europa waren." Sein Lächeln kehrte wieder.
"Aha, die beste Freundin ist schuld.", lachte er. "Frankreich ist sehr schön und die Leute sind sehr nett."
"Und der Wein ist viel besser als der von mir.", ergänzte ich seinen Satz und musste unweigerlich an die Predigt meines Vaters denken.
"Ich hab keinen Wein getrunken. Dazu blieb keine Zeit. Bei solchen Promotions hetzt man von einem Termin zum anderen und nutzt seine freie Zeit für die Fans."
"Und da hat Ihnen keiner eine Flasche Wein geschenkt?" Er lachte laut auf.
"Nein, wäre aber vielleicht keine schlechte Idee gewesen."
"Bekommen Sie viele Geschenke?"
"Es geht. Ich werde nicht damit überhäuft, aber ab und zu schon."
"Und was machen Sie dann damit?" Er wandte mir kurz seinen Blick zu. "Tut mir Leid, ich bin manchmal einfach zu neugierig."
"Das meiste kommt bei meiner Agentur unter. Es wird in einem Extrazimmer gehortet. Manches aber nehme ich mit nach Hause."
"Zum Beispiel?"
"Handschellen.", grinste er.
"Handschellen?", fragte ich entgeistert. "Ihre Fans haben aber ganz schön freilaufende Fantasien." Er lachte wieder.
"Mehr oder weniger. Wenn man in einer Gefängnisserie mitspielt, dann ist das aber das Nächstliegende. Mittlerweile habe ich auch schon eine ganze Sammlung zu Hause." Er hielt am Straßenrand vor einem Starbucks. Wir stiegen aus und gingen hinein.
"Kommt die auch mal zur Anwendung?" Die Frage konnte ich mir nicht verkneifen. Sein Blick streifte mich kurz, bevor er mir die Tür öffnete.
"Nur bei ganz ungezogenen, jungen Frauen.", sagte er so ernst, dass ich knallrot wurde und nicht wusste, ob er nur gescherzt hatte oder es ernst meinte.
"Was willst du trinken?", fragte er, denn wir waren die einzigen Kunden. Wer geht auch sonst zwei Uhr morgens zu Starbucks, um Kaffee zu trinken? Ich blickte auf, um mir die Liste anzuschauen, aber ich konnte mich nicht entscheiden.
"Keine Ahnung. Ich nehme einfach dasselbe wie Sie.", meinte ich und er ging zu der Verkäuferin. Als sie sah, wen sie vor sich hatte, wurde sie schlagartig wach und setzte ihr strahlendstes Lächeln auf.
"Guten Morgen, was darf es denn sein?", fragte sie im überhöflichen, flötetenden Ton und grinste immer noch wie ein Honigkuchenpferd. Ich betrachtete mich in der Spiegelung der Fensterscheibe. Grinste ich auch so komisch oder war ich mal wieder die einzige Frau auf Erden, die in der Nähe dieses Mannes eher schaute wie drei Tage Regenwetter? Anscheinend, denn meine Zähne blitzten mir nicht gerade entgegen.
"Ich hätte gerne zwei Frappucchino.", bestellte Wentworth und wandte sich mir zu. "Schon mal probiert?"
"Nein, was ist das? Kaffee?" Er lachte.
"So ähnlich. Eiskaffee mit Sahne, Schokolade, Pfefferminz und Kirschen.", erklärte er mir begeistert und bekam einen schwärmerischen Ausdruck auf seinem Gesicht. Das Zeug musste ja umwerfend sein, wenn er so glänzende Augen wie ein kleiner Junge im Spielzeugladen bekam.
"Darf es noch etwas sein, Mr. Miller?", fragte die Verkäuferin und lächelte unschuldig. Sie war eine unverschämt gute Flirterin und ich wünschte, ich hätte ein wenig von ihrer Art. Hätte man das hier bestellen können, hätte ich gewusst, was ich nehme.
"Nein, danke..." Wentworth beugte sich vor, um ihr Schild zu lesen. "Lindsay.", lächelte er und ich dachte wirklich, sie würde einen Herzanfall bekommen. Sie wurde knallrot und ihre Hände krallten sich an der Theke fest. Wentworth bezahlte und ich nahm die Pappe mit den zwei Bechern, da Lindsay nicht mehr in der Lage war dies zu tun.
"Schönen Tag noch.", meinte er und lächelte ihr ein letztes Mal zu. In diesem Moment schien Lindsay aus ihrer Erstarrung zu erwachen und wollte etwas sagen, als sie mich bemerkte. Ihr Lächeln wurde weggewischt und wich einem verkrampften Ausdruck. Anscheinend hatte sie mich erst jetzt wahrgenommen. Besser spät als nie.
Wir verließen den Laden und ich wandte mich noch einmal kurz zu der Verkäuferin um. Sie warf mir einen so bösen Blick zu, das ich schnell wieder nach vorne schaute. Ich reichte Wentworth seinen Becher und kostete an meinem. Es schmeckte wirklich gut, auch wenn es eiskalt war. Er hatte also nicht zu viel versprochen.
"Und?", fragte er und wandte sich zu mir um. Sein Mund klebte förmlich am Strohhalm und ich konnte die leisen Schlurfgeräusche hören, als er den Eiskaffee nach oben sog. Es sah so witzig aus, dass ich mir ein Lachen verkneifen musste.
"Und was?", gab ich zurück.
"Schmeckt´s?" Er sah mich erwartungsvoll an. Anscheinend entschied mein Urteil über den weiteren Verlauf dieses Abends.
"Ach so. Nein, schmeckt richtig gut, nur ein bisschen kalt." Er grinste.
"Normalerweise trinkt man den Frappucchino auch nicht zwei Uhr morgens, sondern zwei Uhr nachmittags." Wir erreichten sein Auto und standen unschlüssig davor. Ich traute mich nicht einzusteigen, da ich nichts von dem Eiskaffee verschütten wollte. Sein Auto zu reinigen hätte mich dann doch vor eine zu große Herausforderung gestellt. "Lust auf einen Spaziergang?", schlug er vor. Er konnte wirklich Gedanken lesen.
"Klar, gerne." Also liefen wir die Straßen hinunter und nippten weiter an unserem Eiskaffee. Mein Blick fiel auf ein Plakat auf der gegenüberliegenden Straßenseite und ich bekam ein wenig Fernweh. Der Strand, das Meer und die strahlende Sonne. Wie lange war es her, das ich so etwas unbeschwert genießen hatte können?
"Schon mal da gewesen?" Wentworth war meinem Blick gefolgt.
"Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wo das ist. Mich hat der Strand an vergangene Zeiten erinnert, als ich noch seelenruhig durch die Weltgeschichte reisen konnte."
"Klingt nach einer tollen Geschichte.", meinte er und anscheinend war es eine Aufforderung an mich, davon zu erzählen.
"Ehm, mehr oder weniger. Nach meinem High School Abschluss wollte ich nicht gleich weiter studieren und habe mich deshalb für eine Art Weltreise entschieden. 1999 bin ich also für ein Jahr nach Australien, hab mir das Land angeschaut, hier und dort gearbeitet und viele Leute kennen gelernt. Ich habe surfen gerlernt und habe sehr viel Zeit am Strand verbracht. Deswegen auch meine Fernsucht. Von dort bin ich für 6 Monate weiter nach Neuseeland. Es war einfach atemberaubend schön dort und ich konnte mich nur schwer davon trennen. Die Natur und die Menschen sind einzigartig, so dass ich danach erstmal Abstand brauchte. Also hab ich mir ein Ticket nach England gekauft. Ich bin durch das ganze Land gereist, hab auf verschiedenen Bauernhöfen gearbeitet und natürlich auch Stratford besucht, wo meine Verwandtschaft wohnt. Ich hatte meine Großeltern zu der Zeit seit über 10 Jahren nicht mehr gesehen und sie hätten mich fast gar nicht wiedererkannt. Es war, als würde ich in die Vergangenheit reisen und wieder ein kleines Mädchen sein. Deswegen bin ich dann auch weiter gereist nach Frankreich, um die Eltern meines Vaters zu finden. Ich hatte sie vorher noch nie gesehen und bei meinem ersten Treffen mit ihnen bin ich fast an meine emotionalen Grenzen geraten. Bis heute habe ich noch engen Kontakt zu meinen beiden Großeltern und wir schreiben uns oft Briefe. Zum Abschluss meiner Reise bin ich nach Deutschland gefahren. Dort habe ich mir zwei Wochen lang die großen Städte angeschaut und bin dann nach über 2 Jahren wieder nach Kalifornien zu meinen Eltern und meinen Brüdern zurückgekehrt. Ich hab mit dem College angefangen und..." Ich hielt einen Moment inne. Nicht nur, das ich viel zu viel erzählte, ich war auch an einen wunden Punkt gekommen. Wentworth schaute mich an. Seine Augen zeigten Bewunderung und Neugier. "...dort habe ich dann Lucas kennen gelernt.", beendete ich den Satz leise und blickte gerade aus. Auch nach so vielen Jahren schmerzte der Gedanke an ihn. Er war meine große Liebe gewesen, zumindest hatte ich das gedacht.
"Lucas ist Lynns Vater?" Es klang mehr wie eine Feststellung als eine Frage. Ich nickte.
"Ja, als ich von der Schwangerschaft erfuhr, waren wir bereits 2 Jahre zusammen. Ich war glücklich, auch wenn es natürlich alle Zukunftspläne über Board geworfen hatte. Auch er schien sich zu freuen und wir wollten sogar zusammen ziehen, bis er plötzlich eines Tages verschwand. Seine Sachen waren nicht mehr da, der Mietvertrag seiner Wohnung gekündigt und ich sah ihn nie wieder. Plötzlich stand ich allein da, 25 und ohne Ausbildung. Egal, ich will Ihnen jetzt nicht die Ohren voll heulen.", schloss ich schnell, da ich wieder diesen Kloß im Hals spürte. Ich setzte ein Lächeln auf und behielt meinen Becher im Auge.
"Tust du nicht. Ich finde, dass du sehr stark bist. Nicht jeder hätte die Kraft aufbringen und ein Kind alleine großziehen können.", meinte er und der Kloß in meinem Hals wurde nur noch größer. Ich hätte am liebsten das Thema gewechselt, gleichzeitig war ich ihm dankbar für sein ehrliches Kompliment.
Wir liefen schweigsam weiter und ich hatte eigentlich erwartet, dass er mehr von sich erzählt, aber er machte nicht mal Anstalten den Mund zu öffnen.
"Und Sie? Irgendwelche abenteuerlichen Geschichten zu bieten?" Er lachte.
"Keine, die sich mit deiner messen lassen."
"Ach, kommen Sie schon. Ich hab von mir erzählt, jetzt können Sie mir auch mal etwas anvertrauen.", versuchte ich ihn zu ermuntern.
"Da gibt es wirklich nichts zu erzählen. Dein Leben klingt viel interessanter und auch normaler.", wehrte er ab und blickte dabei auf seine Schuhe.
"Also interessant und normal würde ich nicht gerade benutzen um mein Leben zu beschreiben. Ich weiß zwar nichts über den Beruf des Schauspielers, aber so viel schwerer wird das ja auch nicht sein.", widersprach ich.
"Oh doch. Lynn schläft irgendwann, die Reporter und Fans nie. Ich würde alles geben für einen normalen Tag wie du ihn hast."
"Wir können gerne mal tauschen. Sie spielen Lynns Mutter und ich...naja, okay kann ja schlecht für Sie einspringen, aber wir können das ja nachstellen.", bot ich ihm zum Spaß an. Er schaute mich überrascht an.
"Echt? Das will ich sehen."
"Na, und ich erst.", grinste ich, denn ich sah jetzt schon vor mir wie Lynn seine Nerven strapazierte.
"Ich werde bei Gelegenheit auf dein Angebot zurückkommen." Sein Augen hatten einen schelmischen Ausdruck, so als hätte er einen Jungenstreich ausgeheckt.
Wir kamen wieder an seinem Auto an, da wir nur eine Runde um den Block gelaufen waren. Im Schein der Straßenlampe fiel mir das texanische Kennzeichen auf. Wohnte er gar nicht hier? Ich runzelte die Stirn.
"Alles okay mit dir?"
"Ja, ich wundere mich nur über Ihr Autokennzeichen.", antwortete ich ihm direkt.
"Das ist eigentlich nicht direkt mein Auto. Das ist von den Dreharbeiten. Ich bin damit von Dallas nach Los Angeles gefahren als die Dreharbeiten beendet waren.", erklärte er mir geduldig. Ich überlegte mir, vielleicht mal wirklich Kabelfernsehen zu besorgen oder wenigstens die DVDs holen. Der musste ja wirklich denken, ich würde hinterm Mond gleich links wohnen. "Ich bringe dich jetzt am besten nach Hause." Ich nickte, denn ich war wirklich todmüde, trotz des Kaffees.
Auf der Fahrt musste ich wohl eingenickt sein, denn ich wurde plötzlich vom Licht über mir geblendet, das nur anging, wenn man die Türe öffnete. Für einen Moment war ich orientierungslos, aber dann taumelte ich irgendwie aus dem Auto zur Tür. Went folgte mir und wir standen beide etwas betreten vor der Tür. Nur um ihn nicht anzustarren, suchte ich im Dunklen nach meinen Schlüssel. Er kramte sofort in seiner Hosentasche und machte das Licht auf seinem Handy an. Hätte er besser nicht tun sollen, denn meine Handtasche war ein einziges Chaos. Auf dem Weg zu meinen Schlüsseln kamen wir an Kaugummipapier, alten Keksen, Dreckkrümeln und Tampons vorbei und ich wäre bei jedem einzelnen am liebsten im Boden versunken. Doch er übersah es großzügig und ich war froh, endlich die Haustürschlüssel hervorgekramt zu haben. Ich schloss die Türe auf und drehte mich zu ihm um. Sollte ich ihn noch hereinbitten? Besser nicht, denn ich würde sowieso gleich einschlafen.
"Also, ich danke Ihnen für die Einladung und den ehm...schönen Morgen.", lächelte ich verlegen. Doch er verdrehte nur die Augen.
"Was soll ich denn eigentlich noch machen? Ich muss schon aufpassen dir nicht den winkenden Zaunpfahl gegen die Stirn zu schlagen.", lachte er und ich verstand kein Wort. Hatte ich etwas verpasst? Mal wieder wahrscheinlich.
"Tut mir Leid, aber ich kann Ihnen nicht folgen.", gab ich zu und kam mir unheimlich dumm vor.
"Ich rede davon, dass ich dich seit Lynns Ballettaufführung duze und du mit einer unglaublichen Beharrlichkeit mich weiter siezst. Also muss ich dich nun mal dazu "zwingen" mich zu duzen." Ich lief knallrot an und hätte am liebsten schnell die Tür hinter mir zugeschlagen und wäre nie wieder rausgekommen.
"Oh Gott, damit hatte ich schon immer Probleme. Ich kann Leute nicht gleich duzen, deswegen war ich bei Ihnen...dir immer so vorsichtig. Bei mir muss man das schon direkt ansagen.", murmelte ich vor mich hin und behielt dabei gekonnt meine Schuhspitzen im Auge.
"Also hiermit ist es dann offiziell, du darfst mich duzen.", meinte er amüsiert und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Also dann noch einen schönen Tag." Er machte eine zaghafte Bewegung, während ich wie angewurzelt dastand.
"Ja, danke noch mal für alles. Ich bin Ihnen...dir wohl was schuldig." Verdammt, da musste ich wohl noch ein wenig üben mit dem Du. Wentworth winkte nur ab.
"Ist okay, wir sind quitt." Er steckte die Hände in die Taschen und schien auf irgendwas zu warten.
"Dann..ehm...komm gut nach Hause.", meinte ich und reichte ihm die Hand. Er machte einen Schritt nach vorne, nahm meine Hand und zog mich zu einer kurzen Umarmung heran. Es ging so schnell, dass ich es gar nicht richtig registrierte. Das Einzige was ich mit Sicherheit sagen konnte, war das ich mit einem Schlag hellwach war. Er lächelte mir noch einmal zu und lief dann langsam zurück zu seinem Auto.
Als er davon fuhr, ließ er mich mit einer Frage allein zurück:
Hatte das jetzt irgendetwas zu bedeuten?
Re: FF "Cupid´s chokehold" Wentworth Miller-FF
So, als Schmankerl gibts noch ein zweites Kapitel hinterher. Danke für deine FBs, Teppich 
Viel Spaß beim lesen^^
Kapitel 13: Tage wie diese
Ich hatte die ganze Nacht kein Auge zugetan. Eigentlich war ich ja wirklich müde gewesen, aber dieser Mann ließ mir keine Ruhe. Er faszinierte mich mit seiner Art, die sich von anderen Männer unterschied, gleichzeitig wünschte ich ihn nie kennen gelernt zu haben. Er stellte mein Leben auf den Kopf. Das mein Bruder immer noch schlecht auf mich zu sprechen war, wegen dem T-shirt, war dabei nur das kleinste Übel. Also wälzte ich mich und meine Probleme die ganze Nacht von einer Bettseite zur anderen. Erst in der Morgendämmerung fielen mir die Augen zu und ich wusste, dass ich morgen schlimm aussehen würde.
"Se lever, maman!", hörte ich jemanden rufen, der so gar nicht in meinen Traum hineinpasste. "C`est dimanche." Ja, schön das Sonntag ist, ich möchte trotzdem schlafen. Doch stattdessen rüttelte jemand an mir und sprang mir auf den Bauch. Evangeline. Weiterschlafen konnte ich also vergessen.
"Bonjour, princesse!", murmelte ich deshalb und öffnete ein Auge. Lynn saß in ihrem Pyjama auf meinem Bauch und strahlte mir entgegen.
"Bonjour,maman.", flötete sie und rannte aus dem Zimmer. Ich stöhnte und begann mich langsam aufzusetzen. Meine Augen brannten vor Müdigkeit, aber wenn ich jetzt nicht aufstand, würde Lynn die Wohnung auf den Kopf stellen. Also lieber weniger schlafen als den ganzen Sonntag zu putzen. Ich ging ins Badezimmer und duschte eiskalt. Danach schaute ich nach Lynn, die gerade ihren Onkel aus dem Bett quälte. Wenigstens blieb es dadurch gerecht und keiner durfte länger schlafen. Ich schlurfte in die Küche, schaltete die Kaffeemaschine an und begann den Tisch zu decken. Durch die Rollläden schien die Sonne herein und ich freute mich schon darauf, später hinaus zu gehen. Uns stand ein wunderschöner Sonntag bevor.
"Evans,Sam! Petit déjeuner!", rief ich in Richtung Schlafzimmer und hörte wie Lynn losrannte. Kurz darauf stand sie in der Küche und kletterte auf ihren Stuhl. Ich schüttete Kakao in ihre Tasse und gab ihr ihre Cornflakes. "Sam!" Wo blieb er denn nur wieder?
"Un moment!", kam es als Antwort zurück und ich setzte mich schon einmal auf meinen Platz. "Bonjour, la mienne mesdames!", begrüßte er uns gutgelaunt und gab uns beiden einen Kuss. Lynn kicherte und umarmte ihren Onkel. Die beiden waren echt süß zusammen anzusehen.
"Ballon?", fragte ich ihn und reichte ihm den Brotkorb. Er schüttelte den Kopf.
"Non, je veux...caburer au café!", murmelte er und nahm sich eine Tasse Kaffee. Na, dann eben nicht. Wir frühstückten in Ruhe und zogen uns dann alle an, um den Vormittag auf dem Spielplatz zu verbringen. Lynn konnte sich mal wieder nicht zwischen ihren ganzen Kleidern entscheiden und so gab ich ihr schließlich ein schönes Rotes, das sie auch beschmutzen konnte.
"Top, c`est parti!", meinte Sam und nahm Lynn an der Hand. Ich machte die Türe auf und schlagartig war meine gute Laune wie weggeblasen. Vor unserer Haustür standen eine handvoll Reporter, die nun auf uns zugestürmt kamen. Ich war wie vor den Kopf geschlagen und wusste nicht was ich tun sollte. Panik stieg in mir auf. Was wollten die alle hier? Hatten die sich in der Addresse geirrt?
Verzweifelt drehte ich mich zu Sam um, der eine verängstigte Lynn im Arm hielt. Ich zog die beiden durch die Menge von Reportern, die unablässig Fotos von uns machten und Fragen stellten.
"Woher kennen Sie Wentworth Miller?"
"Sind Sie beide ein Paar?"
"Ist die Kleine seine Tochter?"
"War er wegen Ihnen gestern in der Bar?"
"Hatten Sie gestern ein Date mit Wentworth Miller?"
Die Fragen prasselten nur so auf mich ein und selbst wenn ich gewollte hätte, so hätte ich keine Einzige beantworten können. Ich war einfach zu überrumpelt und geschockt von dem Wissen, das diese Leute hatten. Wie konnten sie in so kurzer Zeit so viel herausbekommen? Ich war doch vor noch nicht mal 6 Stunden erst nach Hause gekommen und da war kein einziger Fotograf zu sehen gewesen. Oder vielleicht doch?
"Lass uns von hier verschwinden.", murmelte Sam mir zu, der genauso geschockt war wie ich. Also liefen wir unter dem Blitzgewitter weiter in Richtung Spielplatz und ich war froh, meine Brille aufgesetzt zu haben. Wer weiß, was sie sonst noch gedacht hätten, wenn sie meine verschlafenen Augen gesehen hätten. Doch diese Leute ließen einfach nicht locker und folgten uns den ganzen Weg über. Die Fragen hörten nicht auf, doch ich ignorierte sie einfach. Egal was ich gesagt hätte, es wäre doch sowieso nicht so in der Zeitung erschienen. Also schwieg ich und war erleichtert, dass sie nicht mit auf den Spielplatz gingen, sondern hinter den Bäumen Stellung einnahmen.
Ich konzentrierte mich auf wichtigere Dinge, Lynn zum Beispiel. Die Fotografen hatten sie total verängstigt und sie sagte eine Weile gar nichts, sondern buddelte nur gedankenverloren im Sand. Ich setzte mich neben sie und streichelte ihr durchs blonde Haar.
"Es tut mir Leid, Prinzessin.", meinte ich und drehte mich zu den Bäumen um. Es war niemand mehr zu sehen, aber trotzdem loderte Wut in mir auf. Ich hätte nie gedacht, dass Menschen so rücksichtslos sein konnten.
"Darf ich schaukeln?", fragte sie mich und ich nickte. Sie setzte sich auf eine der Schaukeln und ich schob sie ab, während uns Sam von der Bank aus zuwinkte. Ich war so dankbar, ihn bei mir zu haben. Ohne ihn wäre ich den Fotografen vorhin ausgesetzt gewesen und würde jetzt wahrscheinlich immer noch wie angewurzelt vor der Haustür stehen.
Wir blieben den ganzen Vormittag auf dem Spielplatz, buddelten im Sand und aßen ein leckeres Eis. Zu meiner Freude zeigte sich kein Fotograf mehr und Lynn schien den Vorfall schon wieder vergessen zu haben. Hand in Hand liefen wir wieder nach Hause, um Mittag zu kochen und den restlichen Sonntag zu genießen. Auch vor unserer Haustür war niemand verdächtiges zu sehen und ich atmete erleichtert auf. Ich hoffte, dass sie uns in Ruhe ließen und nicht plötzlich wieder hinter einer Mülltonne hervorgesprungen kamen. In der Küche kramte ich erstmal alle Kochtöpfe hervor, holte Kartoffeln, Möhren und Erbsen heraus und begann mit den Vorbereitungen. Wenn ich gestresst war, konnte ich beim Kochen richtig gut abschalten und dabei durfte mich dann auch keiner stören. Sam wusste das nur zu genau, weil ich ihn ausversehen mal mit dem Messer geschnitten hatte, und verzog sich deshalb mit Lynn ins Wohnzimmer zum DVD anschauen. Ich konnte hören, dass sie Bambi anschauten. Eigentlich war Sonntag immer unser gemeinsamer Tag, an dem wir nur französisch miteinander redeten und es uns gut gehen ließen, aber heute war die Stimmung bedrückt. Ich wollte einfach nur wieder ins Bett, mir die Decke über den Kopf ziehen und abwarten bis alles wieder beim Alten war. Kein berühmter Schauspieler, der einem den Kopf verdrehte, keine durchdrehenden Freunde und Geschwister und vor allem keine überraschende Ansammlung von Reportern vor der Haustür. Kurz gesagt, ich wollte mein langweiliges Leben zurück, das ich aber wenigstens unter Kontrolle gehabt hatte.
"Merde!", entfuhr es mir als mein Finger unters Messer geriet. Heute wollte aber auch gar nichts klappen. Ich hielt meinen Finger unters Wasser, machte ein Pflaster um die Wunde und begann vor lauter Wut und Schmerz zu heulen. Sam kam und nahm mich in den Arm. Ich weinte mich an seiner Schulter aus und murmelte sinnfrei vor mich hin.
"Es wird schon alles wieder gut, okay? Du legst dich jetzt in dein Bett und ruhst dich aus. Keine Widerworte.", meinte er ernst als ich etwas dagegen sagen wollte. "Du brauchst ein wenig Erholung, das ist alles. Ich kümmer mich um Lynn." Langsam schob er mich zu meinem Schlafzimmer, gab mir ein Kuss auf die Wange und ließ mich wieder mit meinen Gedanken allein. Ich legte mich mit meiner Kleidung ins Bett, deckte mich zu und augenblicklich schlief ich ein.
Als ich wieder erwachte, stand die Sonne schon sehr viel tiefer am Himmel. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, das ich fast 5 Stunden geschlafen hatte. Ich rieb mir die Augen und tappste dann in Richtung Küche. Lynn und Sam schienen nicht hier zu sein, denn alles war mucksmäuschenstill. Auf dem Tisch lag eine kurze Notiz von meinem Bruder. Die beiden waren bei einer Kindergartenfreundin von Lynn und würden zum Abendessen wieder kommen. Also hatte ich noch ein wenig Zeit, um zu lernen. Schon in vier Tagen waren meine Prüfungen und ich hatte das Gefühl, überhaupt nichts zu können. Es gab noch so viel zu wiederholen und Wissen aufzufrischen, das ich eigentlich die Tage hätte durchlernen müssen. So also musste ich mich mit der wenigen Zeit zufrieden geben, die ich hatte.
Ich setzte mich an den Wohnzimmertisch und breitete meine Hefter vor mir aus. Nach kurzem Überlegen, entschied ich mich dafür die Anatomie zu lernen. Den Aufbau eines Menschen sollte man schon können, wenn man in die Prüfung geht. Kaum aber hatte ich mich in die Materie vertieft, klingelte mein Handy. Nach kurzem Suchen fand ich es unter einem Stapel von Sams Klamotten. Es war nur eine SMS von einer unterdrückten Nummer.
"Liebe Alex, eigentlich wollte ich mich ja mit den Kaffee gestern für die Unannehmlichkeiten, die du hattest entschuldigen, aber das ist wohl leider daneben gegangen. Ich hoffe, bei euch ist alles so weit in Ordnung. Es tut mir wirklich leid und ich wünschte ich könnte es wirklich wieder gut machen. Gruß Went."
"Ja, willst du das wirklich? Dann lass mich doch einfach in Ruhe.", murmelte ich zornig dahin und warf das Handy aufs Sofa. Ich verfehlte es und es knallte auf den Boden, wo es in tausend Teile zersplitterte. Ich sah wie der Akku unter den Schrank rutschte und trat wütend gegen meinen Stuhl. Der Schmerz fuhr mir ins Bein und wieder war ich den Tränen nahe. Doch diesmal war kein Sam da, der mich trösten konnte. Ich war alleine und so fühlte ich mich auch. Ich war wütend auf Wentworth, weil er mich nicht in Ruhe ließ. Ich war wütend auf Lynn. Warum hätte sie sich nicht einfach einen Müllmann aussuchen können, dem sie ihre Milch über die Hose kippen konnte? Aber vor allem war ich wütend auf mich selber, weil ich schon viel früher die Notbremse hätte ziehen sollen. Spätestens nach Lynns Ballettaufführung hätte Schluss sein müssen, doch nein, ich hatte ja noch unbedingt Wein entkorken und ihn mit meinen Fragen in meiner Wohnung festnageln müssen. Doch damit war jetzt Schluss. Ich kramte die Einzelteile meines Handys hervor und baute es wieder funktionsfähig zusammen. Danach suchte ich in der Liste der angenommen Anrufe seine Nummer hervor, mit der er mich zum ersten Mal angerufen hatte und schrieb ihm eine SMS.
"Lieber Wentworth, ich danke Ihnen für ihre Bemühungen, aber es ist besser wenn wir hiermit unsere Bekanntschaft beenden. Es ist sowohl für Sie als auch für Lynn und mich das Beste. Ich wünsche Ihnen alles Gute und weiterhin viel Erfolg mit Ihrer Sendung. Mit bestem Dank, Alexis." Das war freundlich, aber bestimmt. Als ich die Nachricht abschickte, bemerkte ich, dass ich ihn wieder gesiezt hatte. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht, als ich an heute früh dachte, aber ich musste mich zusammenreißen. Ich konnte mich nur für eins von beiden entscheiden und das hatte ich mit der Sms getan. Dazu musste ich jetzt auch stehen.
Ein paar Stunden später machte ich mich auf den Weg zur Arbeit. Zum letzten Mal in dieser Woche. Lynn schlief tief und fest in ihrem Bett und träumte hoffentlich von etwas anderem als schlimme Fotografen. Shalley passte wie jeden Sonntag auf sie auf bis Sam von der Arbeit kam. Natürlich wusste sie schon von meinem nächtlichen "Date" und fragte mich bis aufs kleinste Detail aus. Als ich von der kurzen Umarmung berichtete, quiekte sie erfreut auf und drückte mich in ihre Arme.
"Ich freue mich so für dich!", hatte sie gemeint und obwohl ich froh war, dass sie nicht wieder sauer war, hatte ich die Stirn gerunzelt.
"Wieso freuen? Ich werde mich nicht mehr mit ihm treffen.", hatte ich ihr erklärt und sie wäre fast vom Sofa gefallen.
"Was? Bist du bekloppt? Du kannst dir doch so etwas nicht entgehen lassen, Eddy!" Sie hatte mit ihren Händen vor meinem Gesicht herumgefuchtelt und mir ausführlich aufgelistet welche körperlichen Vorzüge ich mir an ihm entgehen lassen würde. Ich hatte ihr nur mit halben Ohr zugehört und mich schnell verabschiedet, ehe sie noch auf dumme Ideen kommen konnte.
Mit dem Bus fuhr ich zum "Blue Ocean". Es waren ziemlich viele Leute unterwegs und das, obwohl morgen Montag war und ich hätte wetten können, dass über die Hälfte der Leute früh raus musste. Ich winkte Art und Tom zu, die grinsend am Haupteingang standen und zog mich in der Umkleide um. Amy stand schon hinter dem Tresen und stellte die Getränke kalt.
"Hey!", rief ich ihr zu, doch sie schaute nicht einmal auf.
"Hi!", meinte sie trocken und wandte sich den Limetten zu. Was war denn mit der los? Anscheinend hatte sie auch so einen schlechten Tag wie ich gehabt.
"Alles okay mit dir?", fragte ich deshalb vorsichtig an und sie hielt mit dem Schneiden inne. Ihr Blick traf zum ersten Mal meinen und ich sah, dass sie wütend war. Doch nicht etwa auf mich, schoss es mir durch den Kopf.
"Natürlich, Alex!", antwortete sie zuckersüß. Sie war wütend auf mich. Nur warum?
"Was ist los, Amy? Warum bist du sauer auf mich? Was hab ich denn getan?" Sie knallte das Messer auf die Platte und ich zuckte erschrocken zusammen. Ich musste ja ordentlich was angestellt haben.
"Was du getan hast? Jetzt tu nicht auch noch so unschuldig!", schrie sie mich an und alle drehten sich automatisch zu uns um.
"Ich habe keine Ahnung von was du redest.", gab ich ehrlich zurück.
"Du hast mich angelogen, Alex. Ich dachte, wir wären Freunde, Alex. Freunde, die sich gegenseitig vertrauen, aber da habe ich mich ja in dir getäuscht." Mir dämmerte es und ich fühlte mich unendlich schuldig. Ich als ihre Freundin und Kollegin hatte sie angelogen und ich konnte sie gut verstehen.
"Amy, es tut mir Leid. Ich...", begann ich ihr zu erklären, doch sie winkte nur ab.
"Spar dir deine Entschuldigungen. Heb sie dir lieber für deinen neuen Freund auf! Hast du echt geglaubt, ich würde dich verraten? Das ich unsere Freundschaft für ein paar Dollar verkaufen würde? Dann tut es MIR echt Leid, dass ich dich so enttäuscht habe. Ich hätte mich wirklich für dich gefreut, wenn du glücklich mit ihm geworden wärest.", meinte sie und Tränen standen ihr in den Augen. Ohne ein weiteres Wort lief sie an mir vorbei und verschwand in den Umkleiden. Ich war wie vor den Kopf geschlagen. Weil sie Recht hatte. Ich hatte sie nicht nur angelogen, sondern gleichzeitig auch ihre Vertrauen in Frage gestellt. Hatte ich nicht gestern geschwiegen, weil ich nicht wollte, dass am nächsten Morgen von dem Treffen etwas in der Zeitung stand? Hatte ich das wirklich gedacht? Ich konnte es nicht fassen. Für einen Kerl log ich die Leute an, die mir so wichtig waren. Ich misstraute den Menschen, die mir so sehr geholfen hatten, damit mein Leben in geraden Bahnen verlief. Damit ich ich sein konnte.
Ich fühlte mich mehr als beschissen. Am liebsten wäre ich wieder nach Hause gefahren und hätte mich bei Shalley ausgeheult. Doch ich hatte einen Job zu erledigen und wandte mich deshalb zu den Gästen um, die ihre Getränkebestellung aufgeben wollten. Doch als ich den ersten Kunden sah, wurde mir auch nicht besser.
Musste mich denn immer alles und jeder an Wentworth Miller erinnern?

Viel Spaß beim lesen^^
Kapitel 13: Tage wie diese
Ich hatte die ganze Nacht kein Auge zugetan. Eigentlich war ich ja wirklich müde gewesen, aber dieser Mann ließ mir keine Ruhe. Er faszinierte mich mit seiner Art, die sich von anderen Männer unterschied, gleichzeitig wünschte ich ihn nie kennen gelernt zu haben. Er stellte mein Leben auf den Kopf. Das mein Bruder immer noch schlecht auf mich zu sprechen war, wegen dem T-shirt, war dabei nur das kleinste Übel. Also wälzte ich mich und meine Probleme die ganze Nacht von einer Bettseite zur anderen. Erst in der Morgendämmerung fielen mir die Augen zu und ich wusste, dass ich morgen schlimm aussehen würde.
"Se lever, maman!", hörte ich jemanden rufen, der so gar nicht in meinen Traum hineinpasste. "C`est dimanche." Ja, schön das Sonntag ist, ich möchte trotzdem schlafen. Doch stattdessen rüttelte jemand an mir und sprang mir auf den Bauch. Evangeline. Weiterschlafen konnte ich also vergessen.
"Bonjour, princesse!", murmelte ich deshalb und öffnete ein Auge. Lynn saß in ihrem Pyjama auf meinem Bauch und strahlte mir entgegen.
"Bonjour,maman.", flötete sie und rannte aus dem Zimmer. Ich stöhnte und begann mich langsam aufzusetzen. Meine Augen brannten vor Müdigkeit, aber wenn ich jetzt nicht aufstand, würde Lynn die Wohnung auf den Kopf stellen. Also lieber weniger schlafen als den ganzen Sonntag zu putzen. Ich ging ins Badezimmer und duschte eiskalt. Danach schaute ich nach Lynn, die gerade ihren Onkel aus dem Bett quälte. Wenigstens blieb es dadurch gerecht und keiner durfte länger schlafen. Ich schlurfte in die Küche, schaltete die Kaffeemaschine an und begann den Tisch zu decken. Durch die Rollläden schien die Sonne herein und ich freute mich schon darauf, später hinaus zu gehen. Uns stand ein wunderschöner Sonntag bevor.
"Evans,Sam! Petit déjeuner!", rief ich in Richtung Schlafzimmer und hörte wie Lynn losrannte. Kurz darauf stand sie in der Küche und kletterte auf ihren Stuhl. Ich schüttete Kakao in ihre Tasse und gab ihr ihre Cornflakes. "Sam!" Wo blieb er denn nur wieder?
"Un moment!", kam es als Antwort zurück und ich setzte mich schon einmal auf meinen Platz. "Bonjour, la mienne mesdames!", begrüßte er uns gutgelaunt und gab uns beiden einen Kuss. Lynn kicherte und umarmte ihren Onkel. Die beiden waren echt süß zusammen anzusehen.
"Ballon?", fragte ich ihn und reichte ihm den Brotkorb. Er schüttelte den Kopf.
"Non, je veux...caburer au café!", murmelte er und nahm sich eine Tasse Kaffee. Na, dann eben nicht. Wir frühstückten in Ruhe und zogen uns dann alle an, um den Vormittag auf dem Spielplatz zu verbringen. Lynn konnte sich mal wieder nicht zwischen ihren ganzen Kleidern entscheiden und so gab ich ihr schließlich ein schönes Rotes, das sie auch beschmutzen konnte.
"Top, c`est parti!", meinte Sam und nahm Lynn an der Hand. Ich machte die Türe auf und schlagartig war meine gute Laune wie weggeblasen. Vor unserer Haustür standen eine handvoll Reporter, die nun auf uns zugestürmt kamen. Ich war wie vor den Kopf geschlagen und wusste nicht was ich tun sollte. Panik stieg in mir auf. Was wollten die alle hier? Hatten die sich in der Addresse geirrt?
Verzweifelt drehte ich mich zu Sam um, der eine verängstigte Lynn im Arm hielt. Ich zog die beiden durch die Menge von Reportern, die unablässig Fotos von uns machten und Fragen stellten.
"Woher kennen Sie Wentworth Miller?"
"Sind Sie beide ein Paar?"
"Ist die Kleine seine Tochter?"
"War er wegen Ihnen gestern in der Bar?"
"Hatten Sie gestern ein Date mit Wentworth Miller?"
Die Fragen prasselten nur so auf mich ein und selbst wenn ich gewollte hätte, so hätte ich keine Einzige beantworten können. Ich war einfach zu überrumpelt und geschockt von dem Wissen, das diese Leute hatten. Wie konnten sie in so kurzer Zeit so viel herausbekommen? Ich war doch vor noch nicht mal 6 Stunden erst nach Hause gekommen und da war kein einziger Fotograf zu sehen gewesen. Oder vielleicht doch?
"Lass uns von hier verschwinden.", murmelte Sam mir zu, der genauso geschockt war wie ich. Also liefen wir unter dem Blitzgewitter weiter in Richtung Spielplatz und ich war froh, meine Brille aufgesetzt zu haben. Wer weiß, was sie sonst noch gedacht hätten, wenn sie meine verschlafenen Augen gesehen hätten. Doch diese Leute ließen einfach nicht locker und folgten uns den ganzen Weg über. Die Fragen hörten nicht auf, doch ich ignorierte sie einfach. Egal was ich gesagt hätte, es wäre doch sowieso nicht so in der Zeitung erschienen. Also schwieg ich und war erleichtert, dass sie nicht mit auf den Spielplatz gingen, sondern hinter den Bäumen Stellung einnahmen.
Ich konzentrierte mich auf wichtigere Dinge, Lynn zum Beispiel. Die Fotografen hatten sie total verängstigt und sie sagte eine Weile gar nichts, sondern buddelte nur gedankenverloren im Sand. Ich setzte mich neben sie und streichelte ihr durchs blonde Haar.
"Es tut mir Leid, Prinzessin.", meinte ich und drehte mich zu den Bäumen um. Es war niemand mehr zu sehen, aber trotzdem loderte Wut in mir auf. Ich hätte nie gedacht, dass Menschen so rücksichtslos sein konnten.
"Darf ich schaukeln?", fragte sie mich und ich nickte. Sie setzte sich auf eine der Schaukeln und ich schob sie ab, während uns Sam von der Bank aus zuwinkte. Ich war so dankbar, ihn bei mir zu haben. Ohne ihn wäre ich den Fotografen vorhin ausgesetzt gewesen und würde jetzt wahrscheinlich immer noch wie angewurzelt vor der Haustür stehen.
Wir blieben den ganzen Vormittag auf dem Spielplatz, buddelten im Sand und aßen ein leckeres Eis. Zu meiner Freude zeigte sich kein Fotograf mehr und Lynn schien den Vorfall schon wieder vergessen zu haben. Hand in Hand liefen wir wieder nach Hause, um Mittag zu kochen und den restlichen Sonntag zu genießen. Auch vor unserer Haustür war niemand verdächtiges zu sehen und ich atmete erleichtert auf. Ich hoffte, dass sie uns in Ruhe ließen und nicht plötzlich wieder hinter einer Mülltonne hervorgesprungen kamen. In der Küche kramte ich erstmal alle Kochtöpfe hervor, holte Kartoffeln, Möhren und Erbsen heraus und begann mit den Vorbereitungen. Wenn ich gestresst war, konnte ich beim Kochen richtig gut abschalten und dabei durfte mich dann auch keiner stören. Sam wusste das nur zu genau, weil ich ihn ausversehen mal mit dem Messer geschnitten hatte, und verzog sich deshalb mit Lynn ins Wohnzimmer zum DVD anschauen. Ich konnte hören, dass sie Bambi anschauten. Eigentlich war Sonntag immer unser gemeinsamer Tag, an dem wir nur französisch miteinander redeten und es uns gut gehen ließen, aber heute war die Stimmung bedrückt. Ich wollte einfach nur wieder ins Bett, mir die Decke über den Kopf ziehen und abwarten bis alles wieder beim Alten war. Kein berühmter Schauspieler, der einem den Kopf verdrehte, keine durchdrehenden Freunde und Geschwister und vor allem keine überraschende Ansammlung von Reportern vor der Haustür. Kurz gesagt, ich wollte mein langweiliges Leben zurück, das ich aber wenigstens unter Kontrolle gehabt hatte.
"Merde!", entfuhr es mir als mein Finger unters Messer geriet. Heute wollte aber auch gar nichts klappen. Ich hielt meinen Finger unters Wasser, machte ein Pflaster um die Wunde und begann vor lauter Wut und Schmerz zu heulen. Sam kam und nahm mich in den Arm. Ich weinte mich an seiner Schulter aus und murmelte sinnfrei vor mich hin.
"Es wird schon alles wieder gut, okay? Du legst dich jetzt in dein Bett und ruhst dich aus. Keine Widerworte.", meinte er ernst als ich etwas dagegen sagen wollte. "Du brauchst ein wenig Erholung, das ist alles. Ich kümmer mich um Lynn." Langsam schob er mich zu meinem Schlafzimmer, gab mir ein Kuss auf die Wange und ließ mich wieder mit meinen Gedanken allein. Ich legte mich mit meiner Kleidung ins Bett, deckte mich zu und augenblicklich schlief ich ein.
Als ich wieder erwachte, stand die Sonne schon sehr viel tiefer am Himmel. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, das ich fast 5 Stunden geschlafen hatte. Ich rieb mir die Augen und tappste dann in Richtung Küche. Lynn und Sam schienen nicht hier zu sein, denn alles war mucksmäuschenstill. Auf dem Tisch lag eine kurze Notiz von meinem Bruder. Die beiden waren bei einer Kindergartenfreundin von Lynn und würden zum Abendessen wieder kommen. Also hatte ich noch ein wenig Zeit, um zu lernen. Schon in vier Tagen waren meine Prüfungen und ich hatte das Gefühl, überhaupt nichts zu können. Es gab noch so viel zu wiederholen und Wissen aufzufrischen, das ich eigentlich die Tage hätte durchlernen müssen. So also musste ich mich mit der wenigen Zeit zufrieden geben, die ich hatte.
Ich setzte mich an den Wohnzimmertisch und breitete meine Hefter vor mir aus. Nach kurzem Überlegen, entschied ich mich dafür die Anatomie zu lernen. Den Aufbau eines Menschen sollte man schon können, wenn man in die Prüfung geht. Kaum aber hatte ich mich in die Materie vertieft, klingelte mein Handy. Nach kurzem Suchen fand ich es unter einem Stapel von Sams Klamotten. Es war nur eine SMS von einer unterdrückten Nummer.
"Liebe Alex, eigentlich wollte ich mich ja mit den Kaffee gestern für die Unannehmlichkeiten, die du hattest entschuldigen, aber das ist wohl leider daneben gegangen. Ich hoffe, bei euch ist alles so weit in Ordnung. Es tut mir wirklich leid und ich wünschte ich könnte es wirklich wieder gut machen. Gruß Went."
"Ja, willst du das wirklich? Dann lass mich doch einfach in Ruhe.", murmelte ich zornig dahin und warf das Handy aufs Sofa. Ich verfehlte es und es knallte auf den Boden, wo es in tausend Teile zersplitterte. Ich sah wie der Akku unter den Schrank rutschte und trat wütend gegen meinen Stuhl. Der Schmerz fuhr mir ins Bein und wieder war ich den Tränen nahe. Doch diesmal war kein Sam da, der mich trösten konnte. Ich war alleine und so fühlte ich mich auch. Ich war wütend auf Wentworth, weil er mich nicht in Ruhe ließ. Ich war wütend auf Lynn. Warum hätte sie sich nicht einfach einen Müllmann aussuchen können, dem sie ihre Milch über die Hose kippen konnte? Aber vor allem war ich wütend auf mich selber, weil ich schon viel früher die Notbremse hätte ziehen sollen. Spätestens nach Lynns Ballettaufführung hätte Schluss sein müssen, doch nein, ich hatte ja noch unbedingt Wein entkorken und ihn mit meinen Fragen in meiner Wohnung festnageln müssen. Doch damit war jetzt Schluss. Ich kramte die Einzelteile meines Handys hervor und baute es wieder funktionsfähig zusammen. Danach suchte ich in der Liste der angenommen Anrufe seine Nummer hervor, mit der er mich zum ersten Mal angerufen hatte und schrieb ihm eine SMS.
"Lieber Wentworth, ich danke Ihnen für ihre Bemühungen, aber es ist besser wenn wir hiermit unsere Bekanntschaft beenden. Es ist sowohl für Sie als auch für Lynn und mich das Beste. Ich wünsche Ihnen alles Gute und weiterhin viel Erfolg mit Ihrer Sendung. Mit bestem Dank, Alexis." Das war freundlich, aber bestimmt. Als ich die Nachricht abschickte, bemerkte ich, dass ich ihn wieder gesiezt hatte. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht, als ich an heute früh dachte, aber ich musste mich zusammenreißen. Ich konnte mich nur für eins von beiden entscheiden und das hatte ich mit der Sms getan. Dazu musste ich jetzt auch stehen.
Ein paar Stunden später machte ich mich auf den Weg zur Arbeit. Zum letzten Mal in dieser Woche. Lynn schlief tief und fest in ihrem Bett und träumte hoffentlich von etwas anderem als schlimme Fotografen. Shalley passte wie jeden Sonntag auf sie auf bis Sam von der Arbeit kam. Natürlich wusste sie schon von meinem nächtlichen "Date" und fragte mich bis aufs kleinste Detail aus. Als ich von der kurzen Umarmung berichtete, quiekte sie erfreut auf und drückte mich in ihre Arme.
"Ich freue mich so für dich!", hatte sie gemeint und obwohl ich froh war, dass sie nicht wieder sauer war, hatte ich die Stirn gerunzelt.
"Wieso freuen? Ich werde mich nicht mehr mit ihm treffen.", hatte ich ihr erklärt und sie wäre fast vom Sofa gefallen.
"Was? Bist du bekloppt? Du kannst dir doch so etwas nicht entgehen lassen, Eddy!" Sie hatte mit ihren Händen vor meinem Gesicht herumgefuchtelt und mir ausführlich aufgelistet welche körperlichen Vorzüge ich mir an ihm entgehen lassen würde. Ich hatte ihr nur mit halben Ohr zugehört und mich schnell verabschiedet, ehe sie noch auf dumme Ideen kommen konnte.
Mit dem Bus fuhr ich zum "Blue Ocean". Es waren ziemlich viele Leute unterwegs und das, obwohl morgen Montag war und ich hätte wetten können, dass über die Hälfte der Leute früh raus musste. Ich winkte Art und Tom zu, die grinsend am Haupteingang standen und zog mich in der Umkleide um. Amy stand schon hinter dem Tresen und stellte die Getränke kalt.
"Hey!", rief ich ihr zu, doch sie schaute nicht einmal auf.
"Hi!", meinte sie trocken und wandte sich den Limetten zu. Was war denn mit der los? Anscheinend hatte sie auch so einen schlechten Tag wie ich gehabt.
"Alles okay mit dir?", fragte ich deshalb vorsichtig an und sie hielt mit dem Schneiden inne. Ihr Blick traf zum ersten Mal meinen und ich sah, dass sie wütend war. Doch nicht etwa auf mich, schoss es mir durch den Kopf.
"Natürlich, Alex!", antwortete sie zuckersüß. Sie war wütend auf mich. Nur warum?
"Was ist los, Amy? Warum bist du sauer auf mich? Was hab ich denn getan?" Sie knallte das Messer auf die Platte und ich zuckte erschrocken zusammen. Ich musste ja ordentlich was angestellt haben.
"Was du getan hast? Jetzt tu nicht auch noch so unschuldig!", schrie sie mich an und alle drehten sich automatisch zu uns um.
"Ich habe keine Ahnung von was du redest.", gab ich ehrlich zurück.
"Du hast mich angelogen, Alex. Ich dachte, wir wären Freunde, Alex. Freunde, die sich gegenseitig vertrauen, aber da habe ich mich ja in dir getäuscht." Mir dämmerte es und ich fühlte mich unendlich schuldig. Ich als ihre Freundin und Kollegin hatte sie angelogen und ich konnte sie gut verstehen.
"Amy, es tut mir Leid. Ich...", begann ich ihr zu erklären, doch sie winkte nur ab.
"Spar dir deine Entschuldigungen. Heb sie dir lieber für deinen neuen Freund auf! Hast du echt geglaubt, ich würde dich verraten? Das ich unsere Freundschaft für ein paar Dollar verkaufen würde? Dann tut es MIR echt Leid, dass ich dich so enttäuscht habe. Ich hätte mich wirklich für dich gefreut, wenn du glücklich mit ihm geworden wärest.", meinte sie und Tränen standen ihr in den Augen. Ohne ein weiteres Wort lief sie an mir vorbei und verschwand in den Umkleiden. Ich war wie vor den Kopf geschlagen. Weil sie Recht hatte. Ich hatte sie nicht nur angelogen, sondern gleichzeitig auch ihre Vertrauen in Frage gestellt. Hatte ich nicht gestern geschwiegen, weil ich nicht wollte, dass am nächsten Morgen von dem Treffen etwas in der Zeitung stand? Hatte ich das wirklich gedacht? Ich konnte es nicht fassen. Für einen Kerl log ich die Leute an, die mir so wichtig waren. Ich misstraute den Menschen, die mir so sehr geholfen hatten, damit mein Leben in geraden Bahnen verlief. Damit ich ich sein konnte.
Ich fühlte mich mehr als beschissen. Am liebsten wäre ich wieder nach Hause gefahren und hätte mich bei Shalley ausgeheult. Doch ich hatte einen Job zu erledigen und wandte mich deshalb zu den Gästen um, die ihre Getränkebestellung aufgeben wollten. Doch als ich den ersten Kunden sah, wurde mir auch nicht besser.
Musste mich denn immer alles und jeder an Wentworth Miller erinnern?
Re: FF "Cupid´s chokehold" Wentworth Miller-FF
Oha oha! Gleich 2 Kapitel?!?
Hurraaaa
Vielen Dank, ein tolles Betthupferl hehehe
Und mach dir keine Gedanken, wenn's mal länger dauert.
Ich werde immer schön geduldig warten
Ah, da isser ja! Und dann auch gleich so süss *hach*
Dieser Kaffee klingt ja echt lecker. Ist das denn auch dein
Favorit bei Starbucks?
Oh, diese Weltreise klingt ja toll, warst du denn schon mal in Downunder
und NZ? Hach, dorthin würd ich auch gern mal...
Hui, er umarmt sie? Wie süüsss
Er mag sie anscheindend hihi
Aber das gleich im nächsten Kapitel die Hölle losgeht, my oh my
DIe doofen Paparazzi und Reporter
Klar, wütend wäre ich auch, aber Went dafür verantwortlich machen?
Naja, wütend auf sich selbst ist sie ja auch, aber diese Einsicht, vonwegen
gleich aufhören ihn zu treffen, kommt ein bissl zu spät hehe
Naja, ich hoff mal, das renkt sich schnell wieder ein, und hoffentlich
vertragen die Mädels sich wieder!
Hurraaaa

Und mach dir keine Gedanken, wenn's mal länger dauert.
Ich werde immer schön geduldig warten

Ah, da isser ja! Und dann auch gleich so süss *hach*
Dieser Kaffee klingt ja echt lecker. Ist das denn auch dein
Favorit bei Starbucks?
Oh, diese Weltreise klingt ja toll, warst du denn schon mal in Downunder
und NZ? Hach, dorthin würd ich auch gern mal...
Hui, er umarmt sie? Wie süüsss

Aber das gleich im nächsten Kapitel die Hölle losgeht, my oh my

DIe doofen Paparazzi und Reporter

Klar, wütend wäre ich auch, aber Went dafür verantwortlich machen?
Naja, wütend auf sich selbst ist sie ja auch, aber diese Einsicht, vonwegen
gleich aufhören ihn zu treffen, kommt ein bissl zu spät hehe
Naja, ich hoff mal, das renkt sich schnell wieder ein, und hoffentlich
vertragen die Mädels sich wieder!