Re: Community [NBC]
Verfasst: 12.03.2011, 16:39
Wow, da hast du aber ein ganz schönes Tempo vorgelegt und dann auch noch so ein aufschlussreiches Fazit geliefert.
Was mich persönlich S2 über die Qualität von S1 setzt, ist dass die Serie weiterhin unheimlich kreativ bleibt, sich nie auf dem eigenem (zumindest in Kultkreisen) Erfolg ausruht, Risiken eingeht, Ideen beweißt und wie man später in der Staffel merkt, ziemlich subtil aber dennoch ganz deutlich eine fortlaufende Handlung nebenher entwickelt.
Hm, ich denke das liegt aber sicher auch daran, dass du das in so einem Marathin gemacht hast und du da praktisch dir ja selber gar keine Zeit gelassen hast, an die Charakteren "ranzuwachsen". Aber ich kann das schon nachvollziehen, bei mir hat es zwar wesentlich eher richtig Klick gemacht, eigentlich ziemlich genau nach der Halloween-Episode der 1. Staffel (#1.09), aber ich bin überzeugt davon, dass ab dem Zeitpunkt, wo man sich an den Rhytmus gewöhnt hat, beginnt man so richtig einzutauchen. Das war für mich auch mit den vielen Insider-Witzen so, irgendwann hatte Abeds Stil so verinnerlicht, und es dann viel schneller kapiert als noch am Anfang. Andererseits finde ich, ist Community eine Serie, wo man die Folgen alle gut mindestens zweimal sehen kann, weil man eben beim ersten Mal auch einen Großteil der Gags verpasst.Larna hat geschrieben: Abeds Referenzen sind mitunter auch sehr anstrengend, gerade wenn man neu in die Serie eintaucht. Ich kenne z.B. den Großteil der von ihm aufgegriffenen Filme nicht und auch wenn die Bezüge nie ein Selbstzweck waren, so kam ich mir manchmal ausgeschlossen vor. Wie, wenn jemand einen Witz erzählt und man als gefühlt einziger ihn nicht wirklich versteht. Das Gefühl, wenn man mal eine Referenz erkennt, zeigt einem, dass es eben nicht egal ist, ob man den Bezug erkennt oder nicht - im einen Fall fühlt man sich als Mitinsider von Abed, im anderen eher wie ein Ousider. Bei TBBT hat es mir nie etwas ausgemacht, die ganzen Anspielungen auf Physik zu einem großen Teil nicht zu verstehen, aber bei "Community" sind die Bezüge ja oft ein großes Beet, in das nicht selten eine ganze Episode eingelegt wird.
Ist sicher eine der weniger starken Folgen, wobei es für mich da auch nur so enorm auffällt, weil die in einer so genialen Phase der Serie liegt. Kurz davor die beiden tollen Parodie-Folgen und auch #1.22 fand ich enorm toll (und hätte es selber als Finale definitv auch bevorzugt) und dann der Start in die 2. Staffel ist auch sehr, sehr gut. Dennoch ist für mich eine mittelmäßige Folge Community immer noch besser als die meisten anderen serien, besonders aber Sitcoms.Weniger gelungen fand ich das Staffelfinale, genau genommen fand ich es recht bescheiden.
Community fährt hier halt den Balanceakt, zwar einen gewissen RomCom-Anteil mit dabei zu haben, aber eben nie voll auf die Seite zu verfallen. Für mich hat es definitv gepasst, wie man mit dem Vorfall danach umgegangen ist (besonders die Fake-Bezehiehung von Britta und Jeff in #2.01 fand ich klasse ), man hat es nicht unter den Teppich gekehrt aber die Serie auch nicht total in diese Ecke abrutschen lassen.Sie hätten das nicht ewig durchkauen müssen, aber ein paar Andeutungen wären nett gewesen. Ich bin einfach nach wie vor noch so ein bisschen ein "sucker for RomComs" und da ich Jeff mit seinem manchmal unberechenbaren Charakter sowieso faszinierend finde, hätte ich gerne einen kleinen Einblick in sein Gefühlsleben gehabt.
Sag das nicht, da kommt schon nochwas.#2.04 und #2.06 fand ich ebenso wie Du jetzt nicht extrem berauschend - ich fand #2.06 sogar teilweise richtig anstrengend, weil es in meinen Augen zu nichts geführt hat, obwohl da produktionstechnisch sicher eine Menge Arbeit dahintergesteckt hat.
Was mich persönlich S2 über die Qualität von S1 setzt, ist dass die Serie weiterhin unheimlich kreativ bleibt, sich nie auf dem eigenem (zumindest in Kultkreisen) Erfolg ausruht, Risiken eingeht, Ideen beweißt und wie man später in der Staffel merkt, ziemlich subtil aber dennoch ganz deutlich eine fortlaufende Handlung nebenher entwickelt.
AmenKlar, jeder Charakter hat eine Art Stempel - die gläubige Christin, der zynische Anwalt, die mitunter verlogene Weltverbesserin, der nerdige Filmemacher, etc. Aber trotzdem überraschen mich die Figuren eigentlich immer wieder, weil sie eben sehr oft nicht in den Grenzen eines Stereotyps handeln. Das ist bei Modern Family (obwohl ich die Serie sehr mag) gerade in Staffel 2 z.B. leider nicht unbedingt so - vor allem Gloria und Cameron sind ja zwei Stereotype auf laufenden Beinen. Das ringt zwar den einen oder anderen Lacher ab, schmälert die Qualität der Show aber erheblich.
Ich bin da was Community angeht sicher kein Maßstab , aber ich habe mittlerweile S1 bereits dreimal gesehen und mich auch beim 3. Durchlauf noch köstlich amüsiert. Den 2. fand ich z.B. richtig nötig, weil man wie gesagt beim zweiten Mal wesentlich mehr Feinheiten mitbekommt. Und die aktuellen folgen werden von mir, wie gesagt meistens auch mind. zweimal geschaut, mit Ausnahme der Weihnachtsfolge, da war es öfter.Die Serie ist im Moment glaube ich locker meine #1 oder #2, allerdings werde ich sie bei Gelegenheit noch einmal von vorne anschauen. Bin normalerweise niemand, der Serienfolgen zweimal anschaut (außer mitunter für Reviews), aber bei Community wird es sich gerade für Staffel 1 absolut lohnen, weil ich die Charaktere jetzt schon etwas kenne und die Folgen mit mehr Voraussicht anschauen kann.