The Morning Show
Verfasst: 05.11.2019, 09:46
Jemand schon mal reingeschaut in das große Drama vom neuen Player auf dem Markt, Apple TV+, das allen Anderen das Fürchten lehren soll?
War ja tatsächlich sehr interessiert an "The Morning Show", sowohl thematisch (vermisse einfach "The Newsroom") als auch vom Cast her. Konnte mit Jennifer Aniston nie allzu viel anfangen, weiß aber spätestens seit "Cake", dass sie auch eine sehr gute Drama-Schauspielerin sein kann. Reese Witherspoon mag ich sehr, vor allem auch jüngst in den zwei Staffeln "Big Little Lies" oder bspw. in "Wild". Steve Carell nach "The Office" zurück im TV zu sehen - und dann noch in einem Drama - hat auch was.
Außerdem ist so ein Start eines neuen Streamingdienstes mit extremem Budget natürlich auch spannend. Und da ich mir kürzlich ein Apple-Gerät gekauft habe und daher ohne weitere Kosten ein Jahr lang Apple TV+ streamen kann, war ich schnell dabei. Direkt Freitagmorgen (Feiertag, juhu!) die erste Folge gesehen und dann am Samstag die anderen beiden. Gab ja drei Episoden zu Beginn und nun wöchentlich eine. Ähnlich wie es Hulu mit "The Handmaid's Tale" macht.
Ich fand's tatsächlich sehr unterhaltsam und werde weiterschauen. Wirklich gut war's aber halt nicht. Der Ton der Serie ist manchmal hochgradig seltsam und man weiß nicht, ob die Show gerade Drama, Comedy oder bissige Satire sein will. Des Öfteren funktioniert keines davon so richtig. Schauspielerisch ist das alles erwartungsgemäß sehr gut. Und wenn mich die Perücke von Reese Witherspoon irgendwann nicht mehr so ablenkt, kann ich auch vor allem ihr Schauspiel besser genießen.
Generell etwas schwierig, wenn derart viele Charaktere so unsympathisch sind. Alex ist die privilegierte mittelalte Frau, die viel zu viel Macht hat als ihr gut tut, bei Mitch frage ich mich, ob er überhaupt noch irgendein Gefühl für seine Außenwelt hat, Bradley ist eine Mischung aus idealistisch, ultra-anstrengend und giftig und selbst Chip, dem ich noch halbwegs Sympathie entgegen bringen kann, hat seine Arschlochmomente.
Dazu kommen die vor Pathos triefenden Momente, in denen oscarreife Reden geschwungen werden, die einen auch immer wieder rausreißen. Und, na ja, handlungstechnisch bisher auch eher Soap mit entsprechend unrealistischen Momenten.
Und doch finde ich es irgendwie unterhaltsam. Unterhaltsam, nicht gut. Optisch großartig, man merkt das riesige Budget überall. Schauspielerisch auch echt gut. Und manchmal ist ein wenig Soap ja auch ganz nett. Ich werde dran bleiben, aber irgendwie erinnert mich "The Morning Show" an die späteren Staffeln von "House of Cards", was nun nicht unbedingt ein Lob ist.
War ja tatsächlich sehr interessiert an "The Morning Show", sowohl thematisch (vermisse einfach "The Newsroom") als auch vom Cast her. Konnte mit Jennifer Aniston nie allzu viel anfangen, weiß aber spätestens seit "Cake", dass sie auch eine sehr gute Drama-Schauspielerin sein kann. Reese Witherspoon mag ich sehr, vor allem auch jüngst in den zwei Staffeln "Big Little Lies" oder bspw. in "Wild". Steve Carell nach "The Office" zurück im TV zu sehen - und dann noch in einem Drama - hat auch was.
Außerdem ist so ein Start eines neuen Streamingdienstes mit extremem Budget natürlich auch spannend. Und da ich mir kürzlich ein Apple-Gerät gekauft habe und daher ohne weitere Kosten ein Jahr lang Apple TV+ streamen kann, war ich schnell dabei. Direkt Freitagmorgen (Feiertag, juhu!) die erste Folge gesehen und dann am Samstag die anderen beiden. Gab ja drei Episoden zu Beginn und nun wöchentlich eine. Ähnlich wie es Hulu mit "The Handmaid's Tale" macht.
Ich fand's tatsächlich sehr unterhaltsam und werde weiterschauen. Wirklich gut war's aber halt nicht. Der Ton der Serie ist manchmal hochgradig seltsam und man weiß nicht, ob die Show gerade Drama, Comedy oder bissige Satire sein will. Des Öfteren funktioniert keines davon so richtig. Schauspielerisch ist das alles erwartungsgemäß sehr gut. Und wenn mich die Perücke von Reese Witherspoon irgendwann nicht mehr so ablenkt, kann ich auch vor allem ihr Schauspiel besser genießen.
Generell etwas schwierig, wenn derart viele Charaktere so unsympathisch sind. Alex ist die privilegierte mittelalte Frau, die viel zu viel Macht hat als ihr gut tut, bei Mitch frage ich mich, ob er überhaupt noch irgendein Gefühl für seine Außenwelt hat, Bradley ist eine Mischung aus idealistisch, ultra-anstrengend und giftig und selbst Chip, dem ich noch halbwegs Sympathie entgegen bringen kann, hat seine Arschlochmomente.
Dazu kommen die vor Pathos triefenden Momente, in denen oscarreife Reden geschwungen werden, die einen auch immer wieder rausreißen. Und, na ja, handlungstechnisch bisher auch eher Soap mit entsprechend unrealistischen Momenten.
Und doch finde ich es irgendwie unterhaltsam. Unterhaltsam, nicht gut. Optisch großartig, man merkt das riesige Budget überall. Schauspielerisch auch echt gut. Und manchmal ist ein wenig Soap ja auch ganz nett. Ich werde dran bleiben, aber irgendwie erinnert mich "The Morning Show" an die späteren Staffeln von "House of Cards", was nun nicht unbedingt ein Lob ist.