Realität in Filmen und Fernsehserien ?

Diskutiert hier über die neuesten Filme und die besten Schauspieler.
Antworten
thomasd5

Realität in Filmen und Fernsehserien ?

Beitrag von thomasd5 »

Realität in Filmen und Fernsehserien ?
Welche Realitätsansprüche sollte eine Filmkritik an einen Film stellen ?
Beispiel: Filmkritik zu „Stormbreaker“


Hallo, nachdem ich über die Filmkritik zu „Stormbreaker“ gestolpert bin, die mir an einigen Stellen nicht so gut gefallen hat, möchte ich hier mal über die Frage diskutieren, wie realistisch Filme und Serien sind und welche Ansprüche wir in diesem Bereich stellen können/sollten.
http://www.myfanbase.de/index.php?mid=774&tid=2529

Im Gegensatz zur Filmkritikerin bin ich nämlich der Meinung, dass Filme und auch Serien in der Regel fictional sind, also erfundene Geschichten, die nicht unbedingt exakt realistisch sein müssen.

Nun wird also von der Filmkritikerin kritisiert, dass es der Protagonist, bei dem es sich laut Drehbuch um einen 14-jährigen Karateexperten mit schwarzem Gürtel handeln soll, es mit sechs „Muskelpaketen“ auf einmal aufnimmt.
Dazu ist zunächst festzustellen, dass es ja gerade Sinn und Zweck asiatischer Kampfsportarten ist, es mit mehreren oder kraftmäßig überlegenen Gegnern aufnehmen zu können, in dem man so kämpft, dass der Gegner seine Kraft entweder nicht einsetzen kann oder die Kraft des Gegners ausnutzt, um ihn zu besiegen. Und auf den Einfall, mit einem Schiffs-Tau als Waffe zu kämpfen, muss man auch erstmal kommen. Deswegen finde ich, sowohl der Kampf-Choreograph, und die Stunt-Leute als auch Hauptdarsteller Alex Pettyfer, der später rückblickend sagte, diese Szene habe zu den anstrengendsten der ganzen Dreharbeiten gehört, haben ihre Sache recht gut gemacht.
Übrigens waren es auch nur fünf Männer, und nicht bei allen würde ich die Beschreibung "Muskelpaket" zutreffend finden.

Nun wie realistisch sind denn überhaupt so die Filme und Serien, die wir täglich vorgesetzt bekommen ? Nehmen wir beispielsweise mal „Speed“ (1994, Keanu Reeves+Sandra Bullock). Dort ist lt. Drehbuch eine Lücke in einer Autobahnbrücke, die der Bus mit viel Schwung überspringen muss.
Tja, welche physikalischen Kräfte wirken denn da so ? Da haben wir zum einen das Trägheitsprinzip, welches den Bus in der Richtung in Bewegung hält, die er vor dem Sprung hatte. Zweitens haben wir die Erdbeschleunigung von 9,81 m/s2, welcher normalerweise eine gleich große Gegenkraft der Straße nach oben entgegenwirkt, die über die Reifen auf den Bus einwirkt. Sobald der Bus jedoch den Kontakt zum Boden verliert, entfällt die nach oben gerichtete Kraft, so dass der Bus durch die Erdbeschleunigung mach unten fällt. Nach den physikalischen Gesetzen müsste der Bus also durch die beiden Kräfte der Trägheit und der Erdbeschleunigung in Fahrtrichtung parabelförmig nach unten fallen, wobei zunächst der horizontale Anteil überwiegt, der Bus dann aber in Fahrtrichtung immer langsamer werden müsste, während die Fallgeschwindigkeit zunimmt.

Welche Geisterhand oder Telekinese den Bus aber im Film nunmehr nach oben springen lässt, wird wohl Geheimnis des Drehbuchautors bleiben.
Bei den Dreharbeiten hat man hierfür nach oben gerichtete Rampen verwendet, die natürlich im Film nicht zu sehen sind.
Dies ist aber kein Einzelfall, sondern die Regel im Film. Als weiteres Beispiel sei eine Folge der französischen Taxi-Filmserie erwähnt, wo der Wagen der Mercedes-Bande in gleicher Weise ein fehlendes Autobahn-Brückenstück überspringt.

Aber auch in vielen Action-Filmen und -Serien (z.B. „The Dukes of Hazard“, „Alarm für Cobra 11“ uvam.) springen Autos während wilder Verfolgungsjagden durch die Luft und fahren danach völlig intakt weiter und nehmen an der Verfolgungsjagd teil.
Nun ist es aber so, dass normale Autos solche Sprünge bzw. genauer gesagt die Landung nicht überstehen können. Zum einen wird bei der Landung oft der schwere Motorblock auf den Boden aufschlagen, was aufgrund der Vorwärtsbewegung des Fahrzeuges dazu führt, dass der Motorblock einen Drehimpuls um die Querachse erhält, sich im Motorraum dreht und der Getriebekopf abreißt. Das bedeutet Totalschaden, eine Weiterfahrt ist nicht möglich.
Aber auch ohne die verheerende Drehung des Motors würden Karosserie und Fahrgestell so stark verformt, dass eine Weiterfahrt nicht möglich wäre.
Bei den Filmaufnahmen dreht man entweder die weitere Verfolgungsjagd vor der Sprungszene oder verwendet ein anderes, gleich aussehendes Auto für die weiteren Aufnahmen.

Bei „Alarm für Cobra 11“ werden den Zuschauern auch immer wieder angebliche „Sprungrampen“ untergeschoben, die erklären sollen, warum die Autos durch die Luft fliegen, z.B. der Aufbau eines Abschleppwagens. Dabei sieht der Zuschauer, wie der BWM von hinten mit Geschwindigkeit auf die Rampe des Abschleppwagens auffährt, allerdings aufgenommen seitlich von vorne. Dann wird geschnitten, und im nächsten Moment sieht man den Wagen schon in der Luft fliegen. Was nicht gezeigt werden kann, ist, wie der Wagen von dem Abschleppwagen abspringt, weil nämlich vorne am Abschleppwagen die Fahrerkabine ist, die beim Sprung im Weg wäre, weswegen der PKW normalerweise nicht springen sondern in die Fahrerkabine einschlagen würde.

Und wie viele Filme habe ich schon gesehen, in denen Autos plötzlich hochspringen und mit Hubschraubern zusammenstoßen. Wenn das realistisch wäre, wäre das Fliegen mit Hubschraubern höchst gefährlich.

Kommen wir aber zurück zu Kampfszenen: In den asiatischen Kampfsportfilmen (z.B. „Shaolin Basketball Hero“, „Revenge of the Warrior“, „Ong Bak“, zahlreichen Jackie Chan Filmen) nehmen es die (teilweise bereits durch Messerstiche etc. erheblich verletzten) Protagonisten teilweise mit Duzenden oder 50 Gegnern auf, das ist mit Sicherheit, auch wenn man sich die Kampfszenen im Detail ansieht, extrem weit weniger realistisch als die Schrottplatz-Kampfszene von „Stormbreaker“.

Nun scheint ja die Kritikerin eine Menge von James-Bond-Filmen zu halten, Aber mal ehrlich, in „007 jagt Dr. No“ will sich der verrückte Wissenschaftler Dr. No mit seiner Verbrecherorganisation S.P.E.C.T.R.E. an den USA für die Missachtung seiner wissenschaftlichen Fähigkeiten dadurch rächen, dass er amerikanische Weltraumraketen „toppelt“ (dadurch sollen sie abstürzen). Mal abgesehen davon, dass dieses „Toppling“ der größte Schwachsinn ist, also bestimmt nicht realistisch ist, wieso soll der durchgeknallte Dr. No realistischer sein als der durchgeknallte Millionär Darrius Sayle in „Stormbraker“, der englische Schulkinder durch ein tödliches Virus umbringen will, um sich für das Mobbing an englischen Schulen in seiner Kindheit zu rächen ?

Und mal ehrlich, ein erwachsener James Bond ist auch nicht gerade realistischer als ein jugendlicher Agent Alex Rider, denn wenn es so einen Agenten wie James Bond tatsächlich gäbe, wäre er wohl aller spätestens nach dem zweiten Einsatz tot. Bei den tatsächlichen Spionen handelt es sich nicht um irgendwelche Superhelden, sondern um ganz normale verletzliche Menschen mit allen Fehlern und Schwächen.
Von daher finde ich die Figur des Alex Rider jedenfalls im Gesamteindruck deutlich realistischer als die von James Bond.

Zusammenfassend lässt sich sagen, das Filme und Serien immer ein Produkt der Fantasie und damit nie völlig realistisch sind.

Wie stark einem das auffällt oder einen stört, hängt sehr vom Geschick des Regisseurs ab, aber auch davon, wie glaubhaft die Hauptdarsteller ihre Figur personifizieren, und hier kann ich der Kritikerin endlich auch mal zustimmen, weil die Hauptrolle von „Stormbreaker“ mit Alex Pettyfer hervorragend besetzt ist. Was die James Bond Filme betrifft, würde ich allerdings nicht alle James-Bond-Darsteller in einen Sack stecken wollen, ich fand sie nämlich unterschiedlich gut. Wenn ich daher Alex Pettyfer mit den James-Bond-Darstellern vergleichen würde, wäre er bei mir auf jeden Fall nicht ganz unten auf der Liste.
Benutzeravatar
Lin@
Beiträge: 6322
Registriert: 08.09.2005, 11:00

Re: Realität in Filmen und Fernsehserien ?

Beitrag von Lin@ »

Erstmal herzlich Willkommen im Forum! :)
Ein höchst interessantes Thema, dass du da ansprichst. Ich versuche mal, was dazu beizutragen, muss allerdings dazu sagen, dass ich "Stormbreaker" nicht gesehen habe und daher nur allgemein sagen kann, wann und wieso mich unrealistische Szenen in Filmen oder Serien stören bzw. wann und wieso eben auch nicht. ;)
thomasd5 hat geschrieben:Welche Realitätsansprüche sollte eine Filmkritik an einen Film stellen ?
Filmkritiken sind ja grundsätzlich immer subjektiv, von daher kommt das wohl auch immer auf den "Realitätsanspruch" jedes einzelnen Kritikers/Zuschauers an. Und in meinem Fall hängt dieser auch oft vom subjektiv wahrgenommenen Anspruch des Films an sich selbst ab. Wenn ein Film/eine Serie in der realen Welt spielt, keinerlei mystische, fantastische, übernatürliche oder SciFi-ähnliche Elemente erhält und größtenteils aus glaubwürdigen (sprich: realistischen) Storylines besteht, stören mich Szenen, die unnatürlich/unrealistisch rüberkommen wirklich sehr, weil sie einfach negativ herausstechen und nicht so recht ins restliche Geschehen reinpassen. Dann gibt's aber auch Filme, Serien oder auch Bücher, in denen bewusst mit der Realität gespielt wird und/oder ohnehin ein Großteil des Geschehens nicht sonderlich realistisch ist, was natürlich ein komplett anderes Paar Stiefel ist. Mit anderen Worten: Wenn ich das Gefühl habe, etwas ist unrealistisch, weil die Macher "versagt" haben, ist es für mich definitiv ein valider Kritikpunkt. Wenn's aber vielmehr wie eine Art künstlerisches Mittel verwendet wird, also etwas bewusst unrealistisch inszeniert wird, natürlich nicht.
Im Gegensatz zur Filmkritikerin bin ich nämlich der Meinung, dass Filme und auch Serien in der Regel fictional sind, also erfundene Geschichten, die nicht unbedingt exakt realistisch sein müssen.
Vollkommen richtig. Nur müssen für mich qualitativ gute Filme auch immer ausgewogen sein und wissen, was sie wollen. Und wenn ein Film allgemein eben eher die Realismus-Schiene zu fahren scheint, fallen Szenen, die total unrealistisch sind, völlig aus dem Rahmen. Außerdem sind realistische Filme wahrscheinlich auch deswegen oft besonders beeindruckend (und werden deswegen als qualitativ wertvoller aufgefasst), weil sie einen völlig vergessen lassen, dass es sich "bloß" um eine erfundene Geschichte handelt. Bei Fantasy-Filmen hingen überwiegt dann aber wiederum die Faszination darüber, wie sich jemand sowas ausdenken kann.
Nun wie realistisch sind denn überhaupt so die Filme und Serien, die wir täglich vorgesetzt bekommen ?
Das kommt meiner Ansicht nach extrem aufs Genre an. Comedies/Sitcoms sind (leider viel zu) selten realistisch, was aber auch ihr gutes "Recht" ist, weil sie eben durch überzogene Charaktere/Storylines etc., durch das Spielen mit absoluten Klischees und Stereotypen überhaupt erst Humor generieren. Allerdings mag ich es gerade im Comedy-Bereich wesentlich lieber, wenn die erzählten Geschichten und die Figuren aus dem Leben gegriffen sind, weil das mehr Identifikationspotential bietet und man somit auch oft mehr zu lachen hat, weil man sich selbst in den Situationen wiedererkennt. Ansonsten gibt's aber natürlich auch Serien/Filme, die ausgesprochen lustig sind, eben WEIL sie einfach so herrlich surreal sind. Hier kommt's für mich im Grunde eigentlich auch immer darauf an, worauf ein Film/eine Serie scheinbar hinaus möchte, ob er sich selbst (zu) ernst nimmt oder einfach bewusst eine gewisse Selbstironie mit sich bringt.
Nehmen wir beispielsweise mal „Speed“ (1994, Keanu Reeves+Sandra Bullock). Dort ist lt. Drehbuch eine Lücke in einer Autobahnbrücke, die der Bus mit viel Schwung überspringen muss.
Tja, welche physikalischen Kräfte wirken denn da so ?
Zum einen muss man da bedenken, dass wahrscheinlich 80% des Publikums keine wirkliche Ahnung darüber hat, welche physikalischen Kräfte da wirken. Dementprechend wird die Szene womöglich gar nicht erst als sonderlich unrealistisch eingeschätzt. Auf der anderen Seite ist das Action-Genre meines Erachtens aber auch eines, wo es eigentlich immer mehr um Spannung und Effekte geht als um die eigentliche Handlung. So sind Verfolgungsjagden, Kampfszenen o.ä. in Action-Filmen einfach grundsätzlich oft so unrealistisch, dass man sich schon daran gewöhnt hat und es einen dementsprechend nicht stört bzw. es sogar positiver aufgefasst wird, weil man in einem Action-Film einfach genau sowas sehen möchte.
Dies ist aber kein Einzelfall, sondern die Regel im Film.
Im Action-Film sicherlich. ;) Dagegen lebt aber z.B. das Drama-Genre meistens von seinen Charakteren (bzw. Beziehungen), mit denen der Zuschauer eine Verbindung aufbauen, sich mit ihnen identifizieren, mit ihnen mitfühlen und -leiden soll bzw. will. Und das funktioniert wesentlich besser, wenn die Figuren und ihr Verhalten eben auch einigermaßen realistisch sind, so dass man sich besser in sie hineinversetzen kann.
Kommen wir aber zurück zu Kampfszenen: In den asiatischen Kampfsportfilmen (z.B. „Shaolin Basketball Hero“, „Revenge of the Warrior“, „Ong Bak“, zahlreichen Jackie Chan Filmen) nehmen es die (teilweise bereits durch Messerstiche etc. erheblich verletzten) Protagonisten teilweise mit Duzenden oder 50 Gegnern auf, das ist mit Sicherheit, auch wenn man sich die Kampfszenen im Detail ansieht, extrem weit weniger realistisch als die Schrottplatz-Kampfszene von „Stormbreaker“. [...]Und mal ehrlich, ein erwachsener James Bond ist auch nicht gerade realistischer als ein jugendlicher Agent Alex Rider, denn wenn es so einen Agenten wie James Bond tatsächlich gäbe, wäre er wohl aller spätestens nach dem zweiten Einsatz tot.
Wie gesagt, ich habe "Stormbreaker" nicht gesehen, aber normalerweise sind das in den Kampffilmen ja auch immer "Profis", die ihr Leben lang Karate oder was weiß ich was trainiert haben, während es in "Stormbreaker" so weit ich es verstanden habe, ein 14jähriger Junge ist, der mal eben schnell eine Kampfausbildung gemacht hat, oder? Ist also schon auch ein Unterschied, wobei unrealistischer eben auch nicht immer zwangsläufig schlechter bedeuten muss, weil das dann schon auch immer mit dem Film zusammenhängt. Könnte ja bsw. auch sein, dass die Macher des Films mit voller Absicht James Bond etwas auf die Schippe nehmen wollen, indem sie solche völlig unrealistischen Szenen einbauen, womit ich persönlich mich wiederum überhaupt nicht daran stören würde.

Sehr interessant und bezeichnend übrigens, dass du einerseits argumentierst, dass Filme etc. nicht immer unbedingt realistisch sein müssen, auf der anderen aber auch bei "Stormbreaker" so vehement versuchst, zu erklären weshalb die eine kritisierte Szene bzw. der Charakter generell gar nicht so unrealistisch ist im Vergleich zu vielen anderen Filmen. ;) Da blitzt dann doch etwas durch, dass du womöglich auch die Meinung vieler teilst, dass realistischer = besser. Was aber natürlich nicht bedeutet, dass unrealistisch = automatisch schlecht. Da hast du also schon Recht.
Bild
thomasd5

Re: Realität in Filmen und Fernsehserien ?

Beitrag von thomasd5 »

Hallo Lin@
jetzt bin ich aber echt beeindruckt, dass sich jemand so intensiv mit meinem Thema beschäftigt und so ausführlich geantwortet hat. Vielen Dank !

Ich kann mich eigentlich Deinen Ausführungen nur anschließen. Beim Thema Action habe ich persönlich nichts gegen unrealistische Darstellungen, weil es sicherlich den Film interessanter macht.
Auf der anderen Seite finde ich es natürlich auch gut, wenn der Film nicht allzu unrealistisch ist, denn man kann sich natürlich leichter mit einem Protagonisten identifizieren, der der Nachbar von nebenan sein könnte, als irgendeinem Superhelden, der völlig unrealistisch rüberkommt.


Für Dich und alle, die Stormbreaker nicht kennen, nochmal kurz der Ausgangspunkt der Storyline:
Stormbreaker handelt von einem 14-jährigen, der bisher geglaubt hatte, sein Onkel, bei dem er wegen des Todes beider Eltern aufgewachsen ist, sei Banker und er selbst habe sich in seiner früheren Kindheit seine Hobbys ausgesucht: Karate, Kyte-Surfen, Tauchen, Klettern, Wildwasserfahren, Schießen, drei Fremdsprachen.

Nach dem Tod seines Onkels stellt er fest, dass sein Onkel in Wirklichkeit kein Banker sondern Geheimagent war und ihn seit frühster Kindheit ebenfalls auf Geheimagent getrimmt hat, ohne dass er das gemerkt hat.
Deswegen hat sein Onkel die Auswahl seiner Hobbys beeinflusst, und sein Karatetraining wurde seit seinem sechsten Lebensjahr vom Geheimdienst finanziert.

Und der Geheimdienst erpresst ihn, der eigentlich nur ein normaler Schüler sein möchte, nun, gegen seinen Willen einen Auftrag zu übernehmen.

Und natürlich ist der Film in vielen Szenen nicht realistisch, weil es eben ein Action-Film sein soll. Hier würde ich aber insbesondere einen Zweikampf zwischen zwei Frauen sehen, der bewußt überzeichnet wurde, um komisch zu sein, und diverse Szenen, in denen Leute an Seilen von Hubschraubern oder Türmen hängen, und auch den "Dienstwagen" des Onkels, der, wie man es schon aus James-Bond-Filmen kennt, mit Raketen und Schleudersitz ausgestattet ist .
Zuletzt geändert von thomasd5 am 01.09.2010, 23:59, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Lin@
Beiträge: 6322
Registriert: 08.09.2005, 11:00

Re: Realität in Filmen und Fernsehserien ?

Beitrag von Lin@ »

thomasd5 hat geschrieben:Hallo Lin@
jetzt bin ich aber echt beeindruckt, dass sich jemand so intensiv mit meinem Thema beschäftigt und so ausführlich geantwortet hat. Vielen Dank !
Nichts zu danken, dazu ist dieses Forum ja da. ;)
Ich kann mich eigentlich Deinen Ausführungen nur anschließen
Na dann warten wir mal, ob sonst noch jemand seinen Senf zum Thema loswerden möchte. ;)
Auf der anderen Seite finde ich es natürlich auch gut, wenn der Film nicht allzu unrealistisch ist, denn man kann sich natürlich leichter mit einem Protagonisten identifizieren, der der Nachbar von nebenan sein könnte, als irgendeinem Superhelden, der völlig unrealistisch rüberkommt.
Wobei ja die Idee hinter einem Superhelden ist, dass er übernatürliche Kräfte hat, was also bewusst und beabsichtigt "unrealistisch" ist und somit IMO auch sein darf. Schränkt für mich also auch nicht zwangsläufig das Identifikationspotential ein, sondern hängt immer auch damit zusammen wie der Charakter ansonsten gezeichnet ist.
er selbst habe sich in seiner früheren Kindheit seine Hobbys ausgesucht: Karate, Kyte-Surfen, Tauchen, Klettern, Wildwasserfahren, Schießen, drei Fremdsprachen.

Nach dem Tod seines Onkels stellt er fest, dass sein Onkel in Wirklichkeit kein Banker sondern Geheimagent war und ihn seit frühster Kindheit ebenfalls auf Geheimagent getrimmt hat, ohne dass er das gemerkt hat.
Deswegen hat sein Onkel die Auswahl seiner Hobbys beeinflusst, und sein Karatetraining wurde seit seinem sechsten Lebensjahr vom Geheimdienst finanziert.
Okay, in dem Fall scheint sein Agententalent ja tatsächlich nicht ganz so an den Haaren herbeigezogen...
Bild
Antworten

Zurück zu „Film“