Eure Meinung zu #3.01 Ein Schlag ins Wasser

Moderator: Freckles*

colinx

Eure Meinung zu #3.01 Ein Schlag ins Wasser

Beitrag von colinx »

Nachdem wir nun die 2. Staffel hinter uns gelassen haben, beginnen wir heute mit der ersten Folge der 3. Staffel - Ein Schlag ins Wasser. Neue Charaktere, neue Serienverantwortliche und ein neuer Stil.

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Viel Spaß beim diskutieren!


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Hier meine Meinung:

Nach den grandiosen ersten beiden Staffel ist die erste Folge der dritten Staffel wahrlich ein "Schlag ins Gesicht" eines jeden DC-Fans. Man erkennt sofort, dass Kevin Williamson nicht mehr an Board ist. Das hat zur Folge: Charakterwendungen, die niemand versteht: Andie, die Pacey betrügt, Dawson, der sich daneben benimmt, und eine Joey, die sich Dawson anbietet (!). Dawsons Reaktion hierbei ist vielleicht nicht die Reaktion eines normalen 16-jährigen Jungen, aber durchaus zu verstehen und zu begrüßen. Er hat vernünftig gehandelt, im Sinne der Beziehung der beiden. Am Ende der Folge kann man jedoch schon erkennen, in welche Richtung die 3. Staffel verläuft. Nicht wirklich zur Freude meinerseits. ;)
Im negativen Sinne muss man auch noch Eve erwähnen, die zum Glück nicht lange in Dawsons Creek bleibt. Das ist auch gut so, denn sie passt überhaupt nicht in die Welt des Dawsons Creek.

Fazit: Eine katastrophale Episode mit einem Kulturschock.
zwuckle

Beitrag von zwuckle »

Juhuu endlich haben wir es zu meiner Lieblingsstaffel geschafft. Auch wenn man jetzt erst mal die bittere Pille Eve schlucken muss. Hierzu gebe ich keinen Kommentar ab, sondern zitiere nur die Worte des Meisters aus der Folge „6.23“
Pacey: We all remember Eve, the femme fatale who stept out of Melrose Place and into Capeside.
Mehr habe ich dazu auch nicht zu sagen. Vorausgesetzt, dass wir die benannte Serie auf ähnliche Weise als grausam empfinden.

Soweit ich mich erinnere, gibt es zu Beginn eine wundervolle Szene mit Jen und Jack. Das alte Ehepaar. Mir geht jedes Mal das Herz auf. *schnüff*

Und Mitch letzte Worte an Dawson, als er auf die Tagung verschwindet, finde ich auch immer wieder herrlich:
Pacey: Wait, you're just going to walk out like that? No father/son warning, no rules and regulations, no impending doom shall your sainted son misbehave.
Mitch: Good idea. Keep Pacey out of the house.
Principle Greens Einstand ist auch großartig gelungen. Er scheint der Lehrer zu sein, den ich auf meiner Schule immer vermisst habe. Seine Rede, wie er Pacey lobt und ihm dann nachsitzen aufbrummt, super! ^_^

Oh Hilfe, ich hatte eigentlich vor über die Folge nur aus der Erinnerung zu schreiben und jetzt sitze ich hier, neben mir flimmert doch die DVD und ich befürchte, ich überlebe den Mist nicht. ;-( So erschreckend blöde war mir das gar nicht mehr in Erinnerung...


So ich habe es überlebt, aber nur weil ich geschummelt und mir nur noch das Ende angeschaut hab. Einfach toll für so einen richtigen P/J-ler. :cry: wenigstens das tröstet mich.

Also ziehe ich den Hut vor allen da draußen, die es schaffen, sich die Folge jetzt nochmal reinzufegen (und das komplett), obwohl sie genau wissen, was sie erwartet. wie colinx kann ich nur sagen: "Schlag ins Gesicht"

@ colinx: Du hast ja die Folge wohl auch lieber nicht nochmal geschaut, Andies Fehlverhalten wird erst in 3.02 diskutiert. ;)
Bender_007

Jetzt bin ich auch hier

Beitrag von Bender_007 »

Also,

hatte mich zuerst zurückgehalten mit meinen Kommentaren, weil ich die 1 und 2 Staffel nicht im TV verfolgt (sondern nur auf DVD) habe!

ganz anders bei der 3 Staffel...

Am Anfang war es sehr schwer die Figuren zuzuordnen, wobei mir Pacey schon immer gefallen hat (er ist einfach cool drauf)

Zur Folge:

Die Serie hat hier ihr Image wechseln wollen, was aber auf Anhieb nicht funktionierte.Wie kann man auch so schlagartig aus einer ruhigen gemütlichen Serie, eine grobe, draufgängerische Show machen. Eve nervt von Anfang an und man hat das Gefühl als wenn sie nur zur Serie gestoßen ist, um mehr Jugendliche anzulocken (ganz klar spreche ich hier das Thema Sex an)...

Der Joey&Pacey Plot der hier erzwungen wird, klappt ungewöhnlich gut.Wobei sie sich nicht wirklich wohl fühlt!

Eine solide Folge, aber sicher nicht der beste Staffelauftakt

:star_b: :star_b: :star_b: gibt es von mir ;) :schaem:
Josey*

Beitrag von Josey* »

Es hat sich schon viel verändert seit Season 2. Es wird bunter, mehr von Außen beeinflusst und "sexier" :D

Schon in der ersten Folge tauchen wir tiefer in das Leben auf der Capeside High ein. Wir lernen die Cheerleader um Bellinda Mc Gowern kennen, ein neuer Direktor taucht auf...

Ich weiß noch genau was das damals für ein kribbeliges Gefühl was, man hatte lange gewartet, und dann ging es endlich in die 3. Season. Und das mit Vollgas. Von den Ferien keine Rede mehr, was ich eigentlich schade finde, denn wie haben Dawson und Joey die Zeit überstanden? Joey allein Zuhaus, Dawson im großen Philadelphia. Darüber wird leider kein ein Wort verloren, aber auf dawsonscreek.com gab es doch damals sowas wie ein Tagebuch von Dawson, in dem er seine Erlebnisse geschildert hat, hat das jemand gelesen?

Gleich in der ersten Szene lernen wir eine neue Person kennen, die von den meisten allerdings gehasst oder zumindest als ganz und gar nicht passend empfunden wird. Anfangs finde ich sie noch ganz erfrischend, aber der Realitätsbezug geht IMO etwas verloren, ich meine, passiert sowas im wahren Leben wirklich? Männliche Jungfrau lernt auf einer Zugfahrt eine scharfe Braut kennen, trifft sie dann wenig später in einem Striplokal, in dem er vorher noch nie war, wieder, und von da an nistet sich die Femme Fatale in seinem Leben ein und bringt vieles durcheinander. Und dabei will sie doch nur ihren Spaß, gerät damit bei Dawson aber leider an den falschen... naja, witzig ist es trotzdem, wie Dawson rumstottert und Pacey ihm fachkräftigen Rat in Bezug auf Frauen geben muss. Oder am Ende, Dawson's Vater leider vorzeitig aus dem Urlaub zurückkommt... wobei man hier mal wieder sehen kann, wie Recht er mit seinem "Lass Pacey nicht ins Haus" hatte ;) Schließlich nimmt er ihn mit ins Striplokal, ermutigt Dawson, mit Eve eine Spritztour zu machen und organisiert dann die "Party". Er meint es zwar jedes Mal gut, aber so ist Pacey halt ;)

Das tollste an der 3. Season DVD ist IMO, dass im Originalton nun wieder unser geliebstes "Run like mad" von Jenn Arden im Vorspann zu hören ist. Da sollten selbst die Englischmuffel mal umschalten ;)

Der Beginn von Jen's Cheerleaderkarriere, ich finds ja zu witzig als sie Jack davon erzählt und er sich das Lachen natürlich nicht verkneifen kann. Aber auch diese Geschichte wirkt teilweise etwas konstruiert, ich meine, klar, man merkt dass die anderen Bellindas Sprüche teilweise etwas zu hart finden und nach Jen's Rede auch applaudieren, aber kann man die Anführerin einfach so absetzen? Und das nur wegen Jens Rede? Ich meine, sie war ja ganz witzig, aber so doll fand ich sie nun auch irgendwie nicht.

Nun zum Hauptthema der Folge:
Joey&Dawson

Was hatte ich mir ausgemalt, wie ihr erstes Treffen nach der "Trennung" aussehen würde. Und jetzt gehen sie sich erst einmal aus dem Weg... Als Joey Bessie von der Schule erzählt und ihr die Lüge auftischt werde ich jedes Mal wehmütig. Hätten wir es uns nicht genauso gewünscht? :(

Dann beim ersten Aufeinandertreffen hat Dawson schon Eve im Gepäck. Joeys enttäuschter Blick ist jedes Mal wieder ein Schlag, klar hat sie Dawson damals stehen lassen, aber wer kann denn damit rechnen, dass er über den Sommer verschwindet und sich dann gleich eine heiße neue Braut an Bord holt? Joey's verzweifelter Versuch, ihn wieder zurückzugewinnen, indem sie sich ihm anbietet, ist da IMO durchaus nachvollziehbar. Wie Bessie schon sagt, es gab da schonmal eine heiße Blondine, trotzdem hat am Ende Joey den Prinzen bekommen. Diesmal scheint es anders zu laufen, Dawson weist sie ab, ich finde das jedes Mal wieder ziemlich hart von ihm. Klar, es ist viel passiert und das ist nicht so einfach vom Tisch zu wischen, es ist auch nicht der richtige Zeitpunkt für sie beiden, trotzdem hätte er da doch etwas sensibler sein können.

Dieses "Joey-an-Pacey-abschieben" finde ich jedes Mal wieder etwas merkwürdig. Klar, es ist nett, dass Dawson sich darum kümmert, dass Joey jemanden hat. Trotzdem sollte er doch versuchen, dass sie beide sich wieder näherkommen, und nicht einen Mittelmann schicken. Minuten nachdem er Joey abgewiesen hat, steht Dawson dann kurz davor, sich auf Eve einzulassen. Gottseidank rettet Mitch "uns" hier.

Die Szene am Steg zwischen Joey und Pacey finde ich echt süß. Besonders nah waren sie sich nie, deshalb wirkt die Szene IMO anfangs etwas merkwürdig, und doch ist Pacey derjenige, der Joey momentan am besten verstehen und sie damit trösten kann. Ein (zwar nicht unbeteiligter) Dritter, der beide Seiten kennt, sie seit Jahren begleitet.
Dazu "Hold on", und ein wunderschöner, wenn auch trauriger Abschluss dieser ersten Folge ist geschaffen... ich werde schon wieder ganz sentimental :)
Joe B.

Beitrag von Joe B. »

Der deutsche Episodentitel EIN SCHLAG INS WASSER steht programmatisch für die Qualität dieser Seasonpremiere. Da das, was man uns hier vorsetzt, in vielerlei Hinsicht nicht funktioniert, sehe ich mich gezwungen, eine kritische Bestandsaufnahme vorzunehmen:

Die Episode beginnt musikalisch mit Bob Segers „Old Time Rock And Roll“. Hier wird bereits auf RISKY BUSINNES (LOCKERE GESCHÄFTE) mit Tom Cruise aus dem Jahre 1983 verwiesen, in dem der Song ebenfalls zu hören ist. Anschließend wird auch noch im Dialog explizit auf den Film eingegangen. Dawson kehrt aus den Sommerferien, die er bei seiner Mum in Philadelphia verbracht hat, nach Capeside zurück. Im Greyhound Bus macht er die Bekanntschaft von Eve. Mit dem Charakter Eve haben sich die Produzenten und Autoren keinen Gefallen getan. Denn im Gegensatz zu den anderen Figuren in DC ist Eve kein Mensch aus Fleisch und Blut, sondern die auf dem Reißbrett entstandene Personifizierung einer pubertierenden Wunschvorstellung. Eve, die uns über mehrere Episoden am Anfang der Staffel nerven wird, hat ausschließlich eine dramaturgische Funktion. Sie dient als Katalysator, um Dawson aus der Reserve zu locken und ihn zu Verhaltensweisen zu provozieren, die definitiv nicht seinem Profil entsprechen. Eve, der es vollkommen an Charisma und Motivation fehlt, ist beim besten Willen nicht ernst zu nehmen. Sie ist eine Kunstfigur, total an den Haaren herbeigezogen und daher auch keineswegs glaubhaft. Entsprechend unglaubwürdig und künstlich sind sämtliche Plotwendungen, die durch ihr Erscheinen ausgelöst werden. Warum sollte sich diese krampfhaft auf Verführerin getrimmte Frau für einen introvertierten Kopfmenschen wie Dawson interessieren? Sämtliche Szenen mit Eve sind konstruiert und aufgesetzt. Man fühlt sich als Zuschauer geradezu für dumm verkauft. Nach der gekünstelten Einführung Eves im Bus erscheint ihr Job als Bedienung in einer Stripbar geradezu lächerlich. Ihre sexuellen Avancen Dawson gegenüber (vor allem die angedeutete Blow Job-Geste kurz vor dem haarsträubend inszenierten Bootsunfall) sind weder nachvollziehbar, noch passen sie ins DC-Universum. Sorry, ich glaube einfach nicht, dass es so jemand wirklich gibt. Zumindest nicht in der sensibel und realistisch dargestellten DC-Welt, die auf ihre eigene Art und Weise stets natürlich und plausibel wirkte. Das hier ist nicht mehr Capeside, das ist Fakeside. Eve weckt Assoziationen ans Film Noir-Genre. An Thriller, die in einer stilisierten Welt spielen und wo sich die Protagonisten auch überzogener Verhaltensweisen bedienen dürfen. Der Archetyp einer Femme Fatale gehört in die schwarze Reihe der 40er und 50er Jahre, aber bitteschön nicht in eine Teenager-Serie, die ihre jungen Helden und deren Sorgen und Probleme ernsthaft vermittelt. Abgesehen von der inhaltischen Kluft, die eine Figur wie Eve erzeugt, ist auch das Schauspiel von Brittany Daniel erbärmlich. Sie chargiert und übertreibt ihre Ausdrucksweise, wodurch die Unvereinbarkeit mit dem nuancierten Spiel der anderen Darsteller noch größer wird. Aber sie ist nicht die einzige Antagonistin in dieser Episode, die durchfällt. Hier haben wir auch noch die gnadenlos überdrehte Hassfigur der Cheerleaderin Belinda und den eindimensional unsympathischen Rob. Gleich drei stereotype Schwachköpfe in einer Folge. Das gab es in DC bislang noch nicht. Man fühlt sich unangenehm erinnert an so unerfreuliche Randerscheinungen wie Nellie Olsen aus der ersten Staffel. Diese waren aber glücklicherweise die Ausnahme. Hier hauen einem die Produzenten so viel Schwachsinn um die Ohren, wie man ihn in DC vorher noch nie zu sehen bekam. Die erste Folge der dritten Staffel ist ausgesprochen miserabel. Sie erreicht qualitativ zwar nicht den völligen Tiefpunkt (wenn man sie beispielweise mit Joshua Jacksons Regiearbeit in # 6.19 vergleicht), zählt meiner Ansicht nach aber zu den bösen Ausrutschern. Tja, und das hält leider noch ein paar Folgen an. Das Einfügen einer derart klischeebeladenen Nebenfigur wie Eve fügt der gesamten Serie erheblichen Schaden zu, da die Fans vergrault werden. Nachdem es der Serie bis dahin gelungen ist, eine „echte“ Parallelwelt für den Zuschauer zu erschaffen, in der dieser auf mitreißende Weise unterhalten und gepackt wird, befinden wir uns nun in einer Soap Opera auf unterstem Niveau, in der die Ereignisse mit dem Holzhammer präsentiert werden. Das Identifikationspotential mit den Helden, insbesondere mit Dawson, verpufft. Aber Dawson ist nicht der einzige, der plötzlich wesensfremde Züge zeigt. Auch Joey tut in dieser Folge Dinge (beispielsweise als sie sich Dawson „anbietet“), die völlig out of character sind. Fatal, da der Zuschauer dadurch eine Distanz zu seinen liebgewonnenen Helden aufbaut und emotional außen vor bleibt. Die Identifikationsfiguren erscheinen uns fremd. Selbst Pacey, der ja immer wieder die Neigung dazu hatte, den Showmaster zu geben, kommt hier mit Einfällen an, die nur schwer mit seinem Charakter vereinbar sind. Als es beispielsweise vor dem Spiegel steht und über die Sonnenbrille lugt, ist das eine 1:1-Kopie von Tom Cruise in RISKY BUSINESS. Pacey ist also nicht mehr er selbst, sondern er schlüpft in die Hülle einer anderen Kunstfigur. Und entsprechend künstlich sind auch die daraus folgenen Plot Points zu bewerten. Die Strip Show im Hause Leery ist zwar eine dramaturgische Notwendigkeit, die sich gezwungenermaßen aus Dawsons Schulden ergibt, sie ist aber in erster Linie aus der Einfallslosigkeit eines unbegabten Autoren (Tammy Ader hat nie wieder für DC geschrieben) entsprungen, also eine Kopfgeburt, und hat sich nicht aus der konsequenten Weiterentwicklung von Paceys mittlerweile echt „menschlichen“ Charakter ergeben. Bezeichnend ist dann auch, dass sich Joey in der alles andere als romantischen Stimmung vor Dawson entblättert. Tja, und damit komme ich zum auslösenden Vorfall des großen A-Plots der dritten Staffel: Die Dreiecksbeziehung zwischen Dawson, Joey und Pacey. Dawson bittet seinen Freund inmitten des Partygeschehens, also eines fremdartigen Szenarios, sich um Joey zu kümmern. Meiner Ansicht nach stimmt diese Bitte hinten und vorne nicht. Schade, da ich die später einsetzende Love Story mit ihrer gesamten Dramatik absolut schätze. Nur der Auslöser dafür ist einfach nicht glaubwürdig. Es scheint fast so, als wäre es ein gewaltiger Fehler, dass Dawson seine best buddies einander näher bringt (der allerdings auch wieder zum „Fehler“ in der letzten Szene des Staffelfinals passt). Die Schlussszene, als sich Pacey zu Joey auf den Steg gesellt, ist zwar recht schön und passt zur DC-Atmosphäre, wirkt in dieser sonst ziemlich schundigen Folge aber wie ein Fremdkörper. So, jetzt aber genug Kritik und provokante Äußerungen für heute. Einfach die Luft anhalten und durch. In ein paar Wochen findet die Serie schließlich wieder zu ihrer alten Form zurück…
Josey*

Beitrag von Josey* »

Erstmal herzlich willkommen zurück Joe B. Freut mich, dich wieder in unserem Kreis begrüßen zu dürfen :)

Nun zu deiner Kritik, harter Tobak, aber ich würde das glatt so unterschreiben. Du hast wieder einmal alle wunden Punkte getroffen, ich war in meiner Kritik ja recht positiv, da mich die Entwicklungen zwar auch stören, aber ich die Dinge erst einmal so annehmen will, wie sie halt sind... auch wenns schwerfällt.
castaways

Beitrag von castaways »

Hallo Joe B!
Toll, dass Du wieder Deine Meinung in "gewohnter" Form kundtust :D

Eigentlich wollte ich mich auch über den Faktor "Eve" auslassen, doch das ist ja hiermit in der leider notwendigen Schärfe bereits hinlänglich geschehen.
Tatsache ist jedenfalls, dass sich die Autoren mit dieser konstruierten und für DC atypischen Figur wahrlich nichts Gutes getan hatten. Das Argument, dieser Charakter (oder besser Uncharakter) diene lediglich als dramaturgisches Mittel, damit Dawson aus der Reserve gelockt werden könne, ist völlig nachvollziehbar, wie auch die beiden anderen genannten Figuren (Rob und Belinda) völlig aus dem gewohnten sensibel gezeichneten Rahmen fallen.
Die Holzhammermethode beginnt ja schon im Vorspann...
So gesehen sollte 3.01 vielleicht besser "Alles wird anders" betitelt werden, denn kaum ein Stein bliebt auf dem anderen.
Genauso wie Dawsons "Hide Version" abscheulich überzeichnet wird, ist Joeys Verhalten, also das "Anbiedern" als letzter Rettungsanker, völlig atypisch, und der daran anschließende heftige Dialog in Hinblick auf Dawsons sexuelle Unerfahrenheit, wo ihm Joey perverser Weise dessen diesbezügliche Unerfahrenheit an den Kopf wirft, meiner Ansicht nach völlig daneben.
Für mich bleibt nun wirklich die Frage offen, was sich die Autoren bei diesem Staffelstart gedacht hatten.
Die Sensibitlität des DC der ersten Stunden ist jedenfalls gänzlich dahin. Nur wenige Ferienmonate haben bewirkt, was normalerweise Jahre dauern würde. Mit Gewalt, Striplokal und Famme fatale incl. "angedeutetem Blow Job") werden neue und zu DC nicht passende Inhalte gepredigt; es wirkt auf mich, wie der Einstieg in eine völlig unbekannte neue Serie, die ich mir mit Sicherheit nicht sehr lange ansehen würde. Tiefpunkt: die Monster - Strip Party bei den Leerys - in wenigen Stunden organisiert, was völlig unglaubwürdig ist!

Kurz noch zu den positiven Aspekten:
Der Plot um Jen als Chefin der Cheerleaderinnen, also um den "Staatsstreich", erscheint mir recht gut gelungen, obzwar auch hier wieder outriert, also reichlich übertrieben wird.
Sonst, ja da gibt es einige witzige Dialoge, was Dawson und Pacey betrifft; Joey und Bessie, das passt auch...

Abschließend ein weiteres schlimmes Indiz für das drohende Abdriften von DC in Richtung einer 0815 Teenie Soap: Die Minit Men! - Ohne eine derartige Truppe geht ja offensichtlich gar nichts...

Völlig richtig, Joe B., da müssen wir jetzt durch!
Isabel

Beitrag von Isabel »

Mein Fall ist die Folge auch nicht. Im Grunde gab es nur einen positiven Ansatz,nämlich der Anfang mit Jen und Jack. So hatte ich mir die Entwicklung der Beiden nach der 2.Staffel vorgestellt. Das Jen zu den Cheerleadern geht konnte ich auch noch nachvollziehen,wenn man mal an die Folge denkt,wo sie in Cliffs Film mitspielt. Jacks Sprung ins Footballteam nachher fand ich unglaubwürdiger,wenn man dran denkt was für eine Einstellung er in der 2.Staffel zu den Footballspielern hatte.

Bei Dawson&Joey hatte ich mir alles total anders vorgestellt. Ich dachte man würde zu sehen bekommen,wie sehr die Beiden den Sommer über gelitten haben,bzw. das sie aneinander gedacht haben. Stattdessen ausgerechnet gleich am Anfang dieser Schock: Dawson sabbert eine Blondine im Bus an. Wie ihr schon geschrieben habt,war der Teil der Folge Schwachsinn.

Bei Pacey wars genau das selbe wie mit Dawson. Statt darauf eingegangen wurde wie er den Sommer ohne Andie so gemeistert hat,nachdem er am Ende der 2.Staffel am Boden war,schmeißt er Strippartys im Haus der Leerys.

Ich hab mich einfach die ganze Folge lang gefragt,wo der Bezug zu den Ereignissen der 2.Staffel ist. Deswegen fand ich die Folge auch ziemlich mies. Die Szene zwischen Pacey und Joey war auch sehr schön,aber wenn ich an die weitere Staffel denke kann ich die Szene auch nicht wirklich genießen :roll:
WhiteRoses

Re: [DCM] Eure Meinung zu #3.01 Ein Schlag ins Wasser

Beitrag von WhiteRoses »

colinx hat geschrieben: Hier meine Meinung:

Nach den grandiosen ersten beiden Staffel ist die erste Folge der dritten Staffel wahrlich ein "Schlag ins Gesicht" eines jeden DC-Fans. Man erkennt sofort, dass Kevin Williamson nicht mehr an Board ist. Das hat zur Folge: Charakterwendungen, die niemand versteht: Andie, die Pacey betrügt, Dawson, der sich daneben benimmt, und eine Joey, die sich Dawson anbietet (!). Dawsons Reaktion hierbei ist vielleicht nicht die Reaktion eines normalen 16-jährigen Jungen, aber durchaus zu verstehen und zu begrüßen. Er hat vernünftig gehandelt, im Sinne der Beziehung der beiden. Am Ende der Folge kann man jedoch schon erkennen, in welche Richtung die 3. Staffel verläuft. Nicht wirklich zur Freude meinerseits. ;)
Im negativen Sinne muss man auch noch Eve erwähnen, die zum Glück nicht lange in Dawsons Creek bleibt. Das ist auch gut so, denn sie passt überhaupt nicht in die Welt des Dawsons Creek.

Fazit: Eine katastrophale Episode mit einem Kulturschock.
Ich muss dem hier echt zustimmen:
1. Andie, die Pacey betrügt? :o :roll:
2. Dawson der total nervt..
3. und eine Eve, die noch mehr nervt. (Was hat sie da zu suchen..)

Und ja, diese Folge, ist ein echtes Fiasko!
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Schnupfen
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Re: [DCM] Eure Meinung zu #3.01 Ein Schlag ins Wasser

Beitrag von Schnupfen »

colinx hat geschrieben:Nach den grandiosen ersten beiden Staffel ist die erste Folge der dritten Staffel wahrlich ein "Schlag ins Gesicht" eines jeden DC-Fans. Man erkennt sofort, dass Kevin Williamson nicht mehr an Board ist.
Ohne Frage, ja.
Sinds denn ab S3 komplett neue DC-Macher oder sind einige geblieben?
Das hat zur Folge: Charakterwendungen, die niemand versteht: Andie, die Pacey betrügt, Dawson, der sich daneben benimmt, und eine Joey, die sich Dawson anbietet (!).
Bei Andie (3.02!) und Dawson stimme ich zu, außerdem würde ich noch Pacey hinzufügen, der Dawson einfach so in einen Strip-Club mitnimmt. Auch out of character.
Bei Joey wäre ich aber vorsichtig. Natürlich ist es ne extreme Aktion, aber eine, die man verstehen kann, wenn man sich überlegt, wie sehr sich Joey nach Dawson sehnt und wie sehr sie der neue Dawson und Eve irritieren, verunsichern, verletzen und am Selbstbewusstsein und - verständnis nagen. Out of character ist das mMn nicht vollkommen.
Am Ende der Folge kann man jedoch schon erkennen, in welche Richtung die 3. Staffel verläuft. Nicht wirklich zur Freude meinerseits. ;)
Hehe. Tja... des einen Leid, des anderen Freud. :-)
Sehr, sehr schöne und erstaunlicherweise gar nicht so abwegige Szene am Ende. In S1 wär das noch nicht möglich gewesen, ist mein Eindruck...
Im negativen Sinne muss man auch noch Eve erwähnen, die zum Glück nicht lange in Dawsons Creek bleibt. Das ist auch gut so, denn sie passt überhaupt nicht in die Welt des Dawsons Creek.
Bei Eve bin ich anderer Ansicht als viele Fans. Zwar würde ich sie auch nicht vermissen, aber deplatziert oder einfach dumm finde ich sie auch nicht (so wie viele Charaktere in S5 und S6).

Man muss sich überlegen, wer Eve ist.
Sie ist nicht ein stupid eingeführter Charakter wie z.B. Nelly Nr. 2 = Berlinda, sondern hat einen Grund, warum sie in Capeside aufgetaucht ist, der auch einiges Gutes ins Rollen bringt (bzgl. Jen). Bevor dies aber klar wird, ist sie zur Herausforderung und Durchleuchtung Dawsons dar. Denn sein (nicht zum letzten Mal) aufkommender Wunsch, anders zu sein, sein Leben mehr zu leben, ist durchaus nachzuvollziehen und berechtigt. Eve ist das Gegenteil von Dawson und damit das, was sich Dawson zu diesem Zeitpunkt wünscht bzw. sein will.
Insofern finde ich Eve nicht so falsch und unpassend. Unpassender finde ich vielmehr einen Dawson, der ne Strip-Party in seinem Haus veranstaltet - null nachzuvollziehen. DA haben sich die Autoren was geleistet, nicht bei der Figur der Eve! Eves Verhalten finde ich nciht abwegig, sondern was Dawson draus macht und wie er drauf reagiert (und auch wie z.B. Jen NICHT darauf reagiert und Dawson nicht kritisiert für so etwas)!
Allerdings streite ich nicht ab, dass sie es auch (!) bei Eve etwas übertrieben haben... Femme Fatale und Phantasiegestalt und -sinn hin und her, sie hätte etwas mehr down to earth sein können. Wenn sie in 1 oder 2 Episoden vorgekommen wäre, hätte es gereicht und eher gepasst.
Fazit: Eine katastrophale Episode mit einem Kulturschock.
Keine Frage, auch für mich ist 3.01 die schlechteste aller Episoden von 1.01 bis 3.01. In den ersten zwei Staffeln und unter deren Machern wäre so etwas nie passiert. Die neuen Macher versuchen deutlcih einen Imagewechsel, wollen jugendlicher und hipper sein, neue Zuschauer ködern. Auf Kosten der DC-Sensibilität.
Dennoch ist sie nicht durch die Bank (!) katastrophal: Sie spricht Wichtiges bei den verschiedensten Charakteren an und ist keinesfalls ein Totalausfall wie die meisten Episoden aus S5 und S6, wo man kaum etwas wiedererkannte.



Dass das Thema "P&A" auf die nächste Epi verschoben wird, ist nicht tragisch, wäre sonst zu viel geworden. Dass J&J zu kurz kommen, finde ich aber schade. Ihre Story mutet an wie eine Füller-Story, wird sich ja aber zu mehr entwickeln... Hier hätte ich gerne etwas mehr Tiefe und Rückblick auf den Sommer gehabt. Gerade bei den zwei!

Erfahren, was Dawson in Philadelphia gemacht hat, brauche ich nicht, ist nicht wichtig. Auch bzgl. Joey muss ich nciht mehr wissen außer dass sie arbeitet und Geld verdient und sich nicht bei Dawson melden wollte. Bzgl. Pacey kann mich sich auch denken, dass es hart war, er es aber überstanden hat (sogar ohne Dawson!)...

Zu D&J:
Natürlich wäre ein anderes Zusammentreffen zwischen den beiden schöner gewesen, aber so, wie es war, kann ich es auch nachvollziehen. Ist nicht abwegig. Beide lieben sich noch; Joey will ihn zurück, hat sich aber nicht zur Kontaktaufnahme getraut; Dawson hat Angst, dass es wieder so schlimm wird wie im letzten Jahr. Beides verständlich. Gegen diese Entwicklung habe ich ncihts. Bad Timing - wie immer...



@Joe B.
Was stimmt deiner Meinung nach nciht an Dawsons Bitte und macht sie unglaubwürdig?
Ausgangssituation ist, dass er die Beziehung zu Joey nicht mehr aufnehmen will, weil er nicht nochmal solch ein Dramenjahr haben will. Darum geht es Joey nun schlecht. Er sieht das, kann aber nicht für sie da sein, weil das seiner Einstellung widerspricht. Er will aber, dass sie nicht so sehr leidet, sondern getröstet wird und schickt deshalb einen gemeinsamen Kumpel zu ihr. Er hätte auch Jen oder Jack schicken können, ja, sicher, aber Pacey lag für ihn näher, da es sein bester Freund ist...


castaways hat geschrieben:Abschließend ein weiteres schlimmes Indiz für das drohende Abdriften von DC in Richtung einer 0815 Teenie Soap: Die Minit Men! - Ohne eine derartige Truppe geht ja offensichtlich gar nichts...
Die wer?
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Leaving was the right thing to do. It’s just hard to say goodbye.
„One day at a time“
castaways

Beitrag von castaways »

@ schnupfen

Vielleicht hab ich es nur falsch geschrieben, aber ich meinte eigentlich die in den letzten Jahre völlig erfolglose "Footballtruppe", deren neuer Trainer zu sein nun Mitch die zweifelhafte Ehre hat; jenes Team, dass in baldiger Zukunft auch Jacks Weg betimmen wird.
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Beitrag von **Glory** »

Ich habe die Folge noch nicht gesehen... aber ich liebe die 3. Staffel und ich finde sie gar nicht niveaulos oder schrecklich, so wie die meisten meinen... klar, Teenie-Soap-mässig, aber... Hey, ist das nicht auch eine Teeniesoap, sind das nicht alles Teenies? Und so geschwollen labern sie ja immer noch! Also ich liebe Dawsons Creek in dieser Staffel sehr! Gut, hat wahrscheinlich auch mit der Pacey Joey Sache zu tun!

Außerdem wollen wir bei dieser Folge nicht den lustigen Mitch vergessen, als er nach Hause kommt und sein Haus voller Stripperinnen sieht :D Wie er Brüllt "Daaaaaaawson!" Saukomisch... und zwischen mir und meiner Freundin ein rießen DC-Running-Gag!

Dawsons Bitte an Pacey kommt mir ziemlich recht und im Verlauf sehen wir auch, dass Pacey Joey besser tut, als Dawson es jemals getan hat, meiner Meinung nach! *steinigt mich nicht*

Ich liebe die Dritte staffel auch sehr weil sie dennoch sehr locker wirkt, zumindest lockerer als die zwei staffeln davor, die für mich natürlich auch immer wieder sehenswert sein werden, allerdings sind sie doch sehr dialogschwer und das mag ich einfach an der dritten, mehr Taten, weniger bla bla!
Bild
Vielen Dank an Miss P. fürs Set
Haley James-Scott "Halo"
Joe B.

Beitrag von Joe B. »

@ Josey @ castaways

Herzlichen Dank für euren freundlichen Empfang. Ich war eigentlich gar nicht weg, sondern habe auch die gesamte letzte Staffel mit großem Interesse verfolgt, was ihr hier für Statements kundgetan habt. Ich war sicher nicht immer einer Meinung mit allem, was gesagt wurde, aber ihr habt doch einige fundamentale Erkenntnisse zum Besten gegeben. Und weil ich eine Babypause eingelegt habe und mit DCM in Verzug gekommen bin, hat mir auch die Energie gefehlt, mit am Ball zu bleiben. Demnächst werde ich mich aber wieder gelegentlich zu Wort melden.

@ Schnupfen

Was daran nicht stimmt, dass Dawson die Initialzündung für die Joey-Pacey-Beziehung liefert? Nun, da muss ich ein wenig ausholen. Also wenn man sich die dritte Staffel komplett betrachtet, wird diese ja vom horizontalen Dawson-Joey-Pacey-Plot zusammengehalten. Die sich behutsam entwickelnde Love Story zwischen Joey und Pacey wird, ähnlich wie in der Literatur, in verschiedene Kapitel eingeteilt. Ich will jetzt nicht groß inhaltlich vorgreifen, aber da in dieser Folge das erste Kapitel des Dramas aufgeschlagen wird, sehen wir uns die Annäherung der beiden doch nochmal genauer an. Hier finden sich zwei Szenen, die Pacey an Joey binden. Meiner Ansicht nach geschieht das nicht aus einer schlüssigen, organischen und durch die Figuren motivierten Haltung heraus, sondern allein durch das aufgesetzte Hinkonstruieren des Autoren. Nach dem Bootsunfall stellt Rob Joey die Frage: „Kennst du diesen Idioten?“ Und Joey antwortet: „Ich dachte, ich würde ihn kennen.“ Sie gibt also zu, dass sie sich von Dawson entfremdet fühlt. Als Joey und Dawson schließlich das erste Mal in trauter Zweisamkeit sind, findet dieses Happening im Rahmen der absurden Strip Party statt. Während vor der Zimmertür leichtbekleidete Gogo-Girls tanzen, wirft sich Joey Dawson aus nicht nachvollziehbaren Gründen an den Hals. Von Romantik und psychologischer Feinfühligkeit, wie man sie bis dato in DC gewohnt war, keine Spur. Katie Holmes und James van der Beek bemühen sich zwar redlich, gegen das ihnen neu auferlegte Image anzuspielen, scheitern aber an der Dämlichkeit dieser grotesken Situation. Das, was jeder erwartet, wird zuerst ausgespielt. Joey entschuldigt sich bei Dawson für das, was sie ihm am Ende der zweiten Staffel angetan hat. Sie nimmt den Bruch auf ihre Kappe. Und was hat sie zu ihrer Entschuldigung beizusteuern? Sie behauptet, es sei ihr peinlich gewesen, nicht früher mit ihm Kontakt aufgenommen zu haben. Aha, es war ihr also peinlich. Sie schämt sich aber offensichtlich nicht, selbst eine Strip Show in Dawsons Zimmer einzulegen. Als sie beginnt, sich vor Dawson auszuziehen, entspricht das Null dem Charakter der Joey, den wir zwei Jahre lang kennenlernen durften. Eine absolut widersprüchliche und unverständliche Geste. Nun gut, hier wird aber die Aussage getroffen, Dawson und Joey sind sich fremd geworden und können nicht mehr da weitermachen, wo ihre Beziehung zuletzt endete. Deshalb setzt man uns also neue und ungewohnte Verhaltensweisen vor. Erstaunlicherweise findet sich doch noch ein Dialog, der die Szene zielgenau erfasst. „Was ist denn? Was stimmt nicht?“ – „Gar nichts stimmt, Joey, weil das nicht zu dir passt.“ Der Autor hätte sich seine Worte besser zu Herzen nehmen sollen. Joey wirft dem ihr fremdgewordenen Dawson vor, dass es ihm nur noch um Sex geht. Seltsam, dass sie sich nun auf genau dieses ihr unheimliche Terrain mit wehenden Fahnen vorwagt und selbst wie eine Fremde agiert. Nach dieser eigenartigen Sequenz, von der Joey im Finale der 4. Staffel behauptet, es sei der peinlichste Augenblick ihres Lebens gewesen, stürzt sich Dawson gleich wieder ins Getümmel der Party, bevor er sich an Pacey mit der Bitte wendet, dass er sich um sie kümmern soll. Auf den ersten Blick ein verständlicher Zug. Nach eigener Aussage liebt und begehrt Dawson Joey noch immer. Aber es ist momentan nicht der richtige Zeitpunkt, um seine Gefühle auszuleben. Da er sich aber weiterhin um sie sorgt, bittet er die naheliegendste Person, nämlich Pacey, für sie den Seelentröster zu spielen. Ich würde diese Entscheidung Dawsons sofort akzeptieren, wenn sie nicht durch die vorhergehenden Entwicklungen und nicht zuletzt durch die Antifrau Eve so unsinnig initiiert worden wäre. Die Motivationen und die Wendepunkte, die zu diesem Punkt geführt haben, lassen jedes Gespür für menschliche Psychologie vermissen und verkennen überdies total den Geist der Serie. Daher glaube ich auch nicht, dass es Dawson ist, der Pacey um diesen Gefallen bittet, sondern es ist der einfallslose Autor, der mal wieder einen Plot Point unterbringen musste. Man ist hier nicht mehr in der Geschichte drin und empfindet die Vorgänge auch nicht als stimmig, sondern ist ein außenstehender Betrachter, der sich durch die Künstlichkeit der Situation abgestoßen fühlt. Wie dem auch sei, hier wurde der Grundstein für den großen Spannungsbogen gelegt. Es wird also Dawson die Schuld, oder zumindest die Verantwortung, für die boy-meets-girl-story seiner besten Freunde in die Schuhe geschoben. Zumindest bleibt Pacey hier seinem Charakter treu. Er sträubt sich, wie man es auch nicht anders von ihm erwartet hätte. Die „Hassliebe“, die die Beziehung zwischen ihm und Joey bislang auszeichnete, ist noch nicht in Vergessenheit geraten. Eigentlich gibt er vor, dass er sie nicht ausstehen kann, tief drinnen bedeutet sie ihm aber doch etwas. Und hat es schon immer getan. Aber Vorsicht: Liebe ist hier noch lange nicht im Spiel. Hier wird gezeigt, dass er in erster Linie seinem Kumpel Dawson einen Gefallen tun will. Es ist kein Eigeninteresse an Joey, sondern es ist Uneigennutz gegenüber Dawson, der ihn diese Bürde annehmen lässt. Die Schlussszene zeigt den zweiten Abschnitt des Joey-Pacey-Plots. Diese Szene sticht aus der gesamten Folge heraus, da hier wieder das altbewährte DC-Feeling aufkommt. Pacey tut wie ihm geheißen und rudert zu Joey, um mit ihr zu reden. Interessant ist, dass über beiden der übermächtige Schatten Dawsons schwebt (wie er es die gesamte Staffel über tun wird). Pacey und Joey bleiben eigentlich relativ wertneutral, legen weder große Abneigung, noch besondere Sympathie füreinander an den Tag. Bis Pacey plötzlich wieder in seine Heldenrolle schlüpft und Joey vermittelt, was im Augenblich wirklich für sie das beste ist. Indem er auf seine eigenen Erfahrungen bezüglich Andie anspielt, erzeugt er zwischen beiden ein seelisches Einverständnis. Jetzt, wo ich mir die Szene nochmal ansehe, gefällt sie mir eigentlich immer besser. Aus dem Satz „Wer weiß, vielleicht werden wir sogar nochmal beste Freunde“ – „Pacey, ich bin wirklich schon deprimiert genug.“ geht eindeutig hervor, dass die Serienmacher bereits genau wussten, wie die Staffel enden wird. Ein dezenter Hinweis, der noch nicht zuviel verrät, aber schon die ganze Konsequenz des Dramas beinhaltet. Wo wir schon bei den Machern sind: Es ist ja bekannt, dass Kevin Williamson nach der 2. Staffel ausgestiegen ist. Alles, was er sagen und erzählen wollte, hat er getan (einschließlich seines eigenen offiziellen Coming Outs zeitgleich zum Jack-Coming Out). Ansonsten wurden neue Autoren verpflichtet, die maßgebliche Autorität hinter der Serie, Paul Stupin, ist aber geblieben. Stupin ist ja nicht nur Executive Producer von DC, sondern war auch von Anfang an erheblich an der Entwicklung des gesamten Serienkosmos beteiligt. Von ihm stammte überhaupt die Idee zu einer neuartigen Teenager-Serie. Daher ist es umso erstaunlicher, dass Mr. Stupin die qualitativen Verluste zu Beginn der 3. Staffel hingenommen hat. Meines Wissens kam es bei der Erstausstrahlung in den USA in den ersten Folgen der 3. Staffel zu erheblichen Zuschauerverlusten. Als das Studio die sinkenden Quoten registrierte, kam es zu einem kurzfristigen Produktionsstop. Dieser wurde in erster Linie dazu verwendet, um die Bücher wieder mit der gleichen Qualität wie in den ersten beiden Staffeln zu versehen. Ich denke mal, das war auch der Zeitpunkt, wo sich die Kunstfigur Eve spurlos vom Acker gemacht hat. Denn spätestens wenn diese aus dem Hut gezauberte Figur wieder in den Hut zurückgezaubert wird, ist auf Planet Dawson wieder alles beim alten. Und dann geht’s erst so richtig los. Die dritte Staffel ist bemerkenswert, da sie die Fans in zwei Lager spaltet. Die einen werden absolut beglückt vom Rausch der Gefühle, die das Ineinander-Verlieben von Joey und Pacey mit sich bringt. Und den anderen – zu denen ich mich zähle – wird das Herz gebrochen. Im weiteren Verlauf der Staffel wird dann auch wieder deutlich, was DC so einzigartig macht. Wir erleben eine Geschichte mit, die sich zwischen zwei Polen abspielt. Auf der einen Seite das Echte, das Realistische, das, womit man sich wegen der Nähe zum richtigen Leben auch hervorragend identifizieren kann (nämlich die sich anbahnende Love Story zwischen Joey und dem „echten Menschen“ Pacey) – auf der anderen Seite die höhere, idealisierte und umso unerreichbarere Liebe (nämlich die zu dem „Heiligen“ Dawson). Genau diese Dualität erzeugt das wunderbare Flair der Serie. Wie könnte es im wirklichen Leben aussehen? Und wie könnte es in einer besseren (Film-)Welt aussehen? Dieses „philosophische“ Spannungsfeld, das weit darüber hinausgeht, ob Joey letztendlich mit Pacey oder Dawson zusammenkommen wird, wird konsequent bis zur allerletzten Instanz im Serienlfinale durchgehalten. Daher empfiehlt es sich auch, die schwachen Folgen der dritten Staffel durchzustehen.
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Schnupfen
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Beitrag von Schnupfen »

@Joe
Danke für deine Erläuterung.
Einiges deiner Argumentation stützt sich, so meine ich es erkannt zu haben, auf die Wirkung der Ereignisse auf dich, ist also recht subjektiv motiviert - was durchaus legetim ist.
Auf mich wirkt sowohl Joeys Anbieten als auch Dawsons Bitte nicht so - von daher brauchen wir da nicht viel diskutieren und können, denke ich, die Meinung des anderen stehen lassen.

Joe B. hat geschrieben:Meines Wissens kam es bei der Erstausstrahlung in den USA in den ersten Folgen der 3. Staffel zu erheblichen Zuschauerverlusten. Als das Studio die sinkenden Quoten registrierte, kam es zu einem kurzfristigen Produktionsstop. Dieser wurde in erster Linie dazu verwendet, um die Bücher wieder mit der gleichen Qualität wie in den ersten beiden Staffeln zu versehen. Ich denke mal, das war auch der Zeitpunkt, wo sich die Kunstfigur Eve spurlos vom Acker gemacht hat.
Meine Information ist, dass es erst später zum Produktionsstopp kam und die Episoden 14 und 15 ("Tabula Rasa" und "Rettet Green") die ersten Folgen nach dem Stopp sind, was mMn auch zu bemerken ist.
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Joe B.

Beitrag von Joe B. »

@Schnupfen.
Ich gebe dir völlig recht, dass sich die Diskussion erübrigt, wenn die subjektive Wahrnehmung die Argumentation prägt. Deshalb bemühe ich mich, allgemeine Gesetzmäßigkeiten der Serie zum objektiven Vergleich heranzuziehen. Also wie der Serienkosmos und die Figuren mitsamt ihrer Beziehungen bisher definiert wurden. Wenn man mit diesen Regeln auf einmal bricht, fallen Fehler oder Widersprüche im Hinsicht auf Dramaturgie, Motivation der Charaktere, holprige Wendungen, etc. eben umso deutlicher auf. Daher sollen das durchaus ojektive Interpretations- und Diskussionsansätze sein.

Finde ich ziemlich erstaunlich, dass erst mit Folge 14 und 15 die Notbremse gezogen wurde. Vor allem, da bereits vorher mit# 8 "Rat mal wer zum Essen kommt", #9 "Tango für vier", #11 "Luftschlösser", 12 "Nordlicht" und # 13 "Schmetterlinge im Bauch" Episoden zu sehen waren, die wieder absolut die Brillanz der frühen Folgen aufwiesen. Hier hatten die Autoren längst zu alter Klasse zurückgefunden. Die dann auch bis zum Ende beinahe ausnahmslos beibehalten wird.
castaways

Beitrag von castaways »

Ich möchte mich jetzt in eure zugegebenermaßen äußerst subtile Diskussion nicht einmischen, doch überrascht mich tatsächlich der späte Zeitpunkt der Notbremse. Also ich sehe da keinen merklichen Unterschied, wenn man jetzt z.B. auch "Tausend kleine Wunder" oder "Die Hexeninsel" oder - trotz Eve- "Indian Summer" hernimmt; diese Episoden gehören meiner Erachtens schon wieder zu den recht typischen DC Folgen - back to the roots!
Aber man sollte da jetzt nicht vorgreifen. In absehbarer Zeit werden wir hier ja ohnehin viel damit zu tun haben und eine 3. Staffel Diskussion sollte erst nach deren Ende geführt werden.
Maynooth160

Beitrag von Maynooth160 »

Ja, hurra, endlich ist die 3. Staffel dran. Ach ich freue mich so. :D

Naja, ich komme zwar etwas spät mit meiner Meinung, aber wie heißt es doch so schön, besser spät als nie. ;)

Die Folge ist im Großen und Ganzen ganz gelungen. Ja, sie versuchen in dieser Staffel wieder mehr Schwung rein zu bringen und das nicht zuletzt durch Eve.
Naja, Eve ist so eine Sache für sich. Ich persönlich finde den Charakter vollkommen ungeeignet für die Gruppe. Sie passt da von vorne bis hinten nicht rein. Ein absoluter Störfaktor. Also wenn das so gewollt war von der Produktion, ist das hervorragend gelungen. :roll:

Eine entscheidende Veränderung wird in dieser Folge eingeleitet, die ich ganz besonders gerne sehe.
Mein absolute Lieblingssezene dieser Folge ist die am Steg mit Joey und Pacey. Oh ja, das lässt das PJ-Herz höher schlagen!
Als ich das zum ersten Mal gesehen habe, hätte ich nie gedacht, dass da so etwas schönes raus werden kann. Wie man sich sio irren kann?

Die Trennung von Dawson und Joey war meiner Meinung nach gut gewählt. Die 2., ja und eigentlich auch die 1. Staffel drehte sich immer nur darum ob, wann und wie sie zusammen kommen und wie sie es bleiben.
Auf Dauer wäre das eine langweilige SL geworden, aber so haben sie gut die Kurve gekriegt.

Die Party (mit dem Vergleich aus "Lockere Geschäfte") hat mir gut gefallen. Pacey konnte dort mal wieder seine typische durchgeknallte Art zeigen und auch Dawson hat sich mal gehen lassen. Einmal war er nicht der durchdachte Dawson sondern ein Jugendlicher der auch mal über die Stränge schlägt.
Nyah

Beitrag von Nyah »

Mir gefällt die S3 sehr gut besonders die letzen Folge und das Finale. Besonders gefällt mir in dieser Folge die Entwicklung von Jack und Jen. " Wie ein altes Ehepaar" :anbet:
Die Entwicklung von Dawson & Joey war irgendwie vorhersehnbar nach dem riesen Zoff am Ende von S2. Aber das Joey sich Dawson angeboten hat fand ich doch ein bissl aus der Luft gegriffen. :wtf: Nun hat Dawson also Pacey beauftragt sich um Joey zu kümmern. So werden Joey und Pacey sich näher kommen.
Eve :down: *igitt* Diese Frau hätte echt nicht sein müssen. Sie ist so ein voller Telenovelacharakter. Die Autoren wollten Eve ja auch zum Maincast übernehmen, deswegen die unrealistische Verbindung zu Jen und Jens Mum. :roll: Voll der Müll! Sie soll Jens Halbschwester sein oder so? So etwas ist echt wie aus einer Telenovela. Zum Glück kam sie so schlecht beim Publikum an und deswegen wurde sie dann wieder rausgeschmissen!
Ich hab da noch eine Frage bezüglich der Opencredits:
Wieso wurde bei S3 ein anderes Opencredit gemacht? Warum? Mitten in S3 sieht man, dann das Opencredit von S4. Das versteh ich eigentlich nicht? Wieso wurde dieses Opencredit nicht für die gesamte S3 verwendet? Die Szenen von dort mit den Cast fand ich eigentlich ganz schön...hat wer dafür eine Erklärung?
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Schnupfen
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Beitrag von Schnupfen »

Nyah hat geschrieben:Die Autoren wollten Eve ja auch zum Maincast übernehmen, deswegen die unrealistische Verbindung zu Jen und Jens Mum. :roll:
Ehrlich? Das hatten sie vor?
Hab ich noch nie gehört. Hast du ne Quelle?
Wieso wurde bei S3 ein anderes Opencredit gemacht? Warum? Mitten in S3 sieht man, dann das Opencredit von S4. Das versteh ich eigentlich nicht? Wieso wurde dieses Opencredit nicht für die gesamte S3 verwendet? Die Szenen von dort mit den Cast fand ich eigentlich ganz schön...hat wer dafür eine Erklärung?
Ab welcher Folge kommen neue Opening Credits?

Mir gefallen die der S3 sehr gut - genauso wie die von S1 und S2. SInd ja in der gleichen Art - das wurde sehr schön beibehalten.
Bild
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„One day at a time“
Nyah

Beitrag von Nyah »

Schnupfen hat geschrieben: Ehrlich? Das hatten sie vor?
Hab ich noch nie gehört. Hast du ne Quelle?
Ich hab das mal bei den Neuigkeiten von www.dawsonscreek.com gelesen. Aber das ist schon Jahre her. Da lief die S3 erst in den USA. Also leider finde ich das nicht mehr. Aber sie wollten schon früher Andie rausnehmen und dafür Eve in die Gruppe integrieren. Und deswegen sollte Eve ja angeblich Jens Schwester sein, aber weil Eve wirklich niemanden gefiel haben die Autoren sie dann wieder rausgeschrieben, deswegen ihr schneller Abgang, weil das eigentlich nicht vorgesehen war...Aber ich bin mal froh, dass sie bald wieder weg ist.
Ab welcher Folge kommen neue Opening Credits?
Das weiß ich leider nicht auswendig, aber ich bin mir so ziemlich sicher, dass schon bei den letzen Folgen ein anderes Open Credit war. Ich werde mal nachschauen... Und ich wundere mich nur warum? Wieso haben die dort schon das Open Credit von S4 verwendet?
Mir gefallen die der S3 sehr gut - genauso wie die von S1 und S2. SInd ja in der gleichen Art - das wurde sehr schön
Ja mir gefällt es auch total gut. Sehr schöne Bilder von Katie und Michelle! :up:
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