Bücher zur Serie

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Moderator: Freckles*

DC_Fan1980

Re: Bücher zur Serie

Beitrag von DC_Fan1980 »

Moin zusammen,
nu bin ich auch neugierig geworden. Meine nächste Anschaffung wird wohl dein Buch sein, sonst kann ich ja nicht mehr ruhig schlafen. Bin wirklich sehr gespannt wie es sich liest. Wenn ich es durch habe, melde ich mich nochmal.
Schönen Urlaub Reinhard!
Ansch

Re: Bücher zur Serie

Beitrag von Ansch »

ich hab das buch auch erst vor ca. einer woche entdeckt.. habe es dann direkt bestellt.. (ist allerdings noch nicht da).. aber ich hab richtig angst das buch zu lesen weil ich befürchte das mir der roman die ganze serie irgendwie "kaputt" macht.. ich bin nämlich eigentlich sehr glücklich damit, das Joey und Pacey am Ende zusammen sind (ich weiß jetzt natürlich nicht wie das in diesem buch am ende aussieht.. aber ich hab schon irgendwie meine zweifel ob es nach dem was ich bisher davon gelesen habe so bleiben wird...)
colinx

Re: Bücher zur Serie

Beitrag von colinx »

Gibt jetzt ein neues Buch von Reinhard (Bicher): "Das späte Dawson's Creek".
Der erste Teil einer dreiteiligen Serie, die sozusagen DC Revue passieren lässt. Bin leider noch nicht dazu gekommen, mir das Buch zu bestellen, werde dann aber natürlich eine kurze Review posten. Bin schon sehr gespannt und erhoffe mir wieder ein paar neue Sichtweisen. ;)
Kulle

Re: Bücher zur Serie

Beitrag von Kulle »

Erstmal eine Warnung: Dieser Post geht auch die Handlung des Buches ein, daher ist er ein Spoiler.

Ich habe das Buch jetzt ungefähr zu drei Vierteln durch und gebe mal ein Statement ab:
Der Schreibstil gefällt mir nicht. Das liegt an vielen kleinen Dingen, z.B. dem inflationären Gebrauch von drei Pünktchen "..." an jedem zweiten Satzende oder an den Dialogen. Inhaltlich finde ich auch manches unschlüßig. Z.B. dass Dawson als idealer Vater dargestellt wird, aber seine Tochter mal eben zwei Tage allein zu Hause lässt (in der Obhut eines 16jährigen). Das passt so garnicht in die eher konservative und heile Welt von Dawson und Dawson's Creek. Die schon angesprochene Neigung zu kurzen Absätzen missfällt mir auch. Dadurch wird die Handlung an manchen Stellen viel zu schnell voran getrieben. Eben lebt Joey noch unglücklichmit Pacey in New York, dann trifft sie Dawson nach einem Jahrzent wieder und sofort ist klar, dass die beiden zusammenkommen. Das nach PJ wieder DJ kommt folgt zwar durchaus der Serienlogik, aber in dieser werden solche Entwicklungen länger vorbereitet und wirken schlüßiger.
Das DC-Flair fehlt mir einfach, den Dialogen fehlt es an vielen Stellen an der typischen intellektuellen Brillianz der Serie.
Auch die Sprache finde ich teilweise etwas altbacken und überhaupt nicht DC-like.

Gelungen finde ich aber wie die Vergangenheit, die in der Serie nur kurz abgehandelt wird, z.B. das "Dawson & Joey - Best friends forever" oder die Daydream Believer-Sache in dem Buch neu aufgegriffen wird. Es hat mir auch gefallen, dass die Handlung im Buch zu verschiedenen Zeitpunkten stattfindet. Die Entwicklung der Charaktere auf der Basis der Serie finde ich auch gelungen. Genauso habe ich mir Dawson mit 40 vorgestellt, und die anderen Charaktere auch. Auch im Buch sind die Charaktere nicht einseitig sondern haben viele Facetten und die DC-typischen Gefühlsschwankungen. Ich muss zugeben, und das passiert mir bei Romanen echt selten, dass ich während des Lesens auch Bilder vor Augen hatte (natürlich die Schauspieler und das Setting von DC) und dauernd die (deutschen Synchron-)stimmen von DC im Kopf hatte. Ich bin darin nicht besonders bewandert, aber ich würde des so einschätzen, dass das Buch die Fantasie anregt und einen in die DC-Welt eintauchen lässt. Hierfür ein großes Kompliment.
Als bekennender DJler ist das Buch für mich natürlich optimal :D. So komme ich doch noch halbwegs zu meinem Happy End ;). Ebenfalls ein Lob für das vereinzelte Einbringen von sozial- und zukunftskritischen Elementen (wie sie auch in der Serie vorkommen), auch wenn ich persöhnlich nicht daran glaube, dass es in 20 Jahren keine Handys mehr geben wird ;).

Insagesamt kann ich das Buch als das Werk eines Amateurs - im wahrsten Sinne des Wortes - würdigen. Der Autor ist ein riesen DC-Fan, das merkt man. Er kennt jedes noch so kleine Detail und hat das Buch vorallem aus Liebe zur Serie geschrieben und um seine Gefühle mit anderen Fans zu teilen. Er ist kein besonders guter Schriftsteller, aber das ist nicht das, worauf es in diesem Buch ankommt, denn wie man sieht ist es ihm trotzdem gelungen, mich dazu zu bringen, das Buch zu Ende zu lesen :).
Ich kann das Buch jedem Fan empfehlen. Jemandem der dagegen die Serie nicht gesehen und geliebt hat wird das Buch, auch wenn keine Verständnisfragen auftauchen, wahrscheinlich nicht gefallen.


Hat eigentlich jemand dieses Buch gelesen?
dc_fan

Re: Bücher zur Serie

Beitrag von dc_fan »

Da jetzt schon soooo viel über "Griff nach den Sternen" gepostet wurde, muß ich auch Reinhards weitere Bücher ansprechen: "Das späte Dawson's Creek" sowie "Dawson's Creek - Das Zentrum".

Diese beiden analytischen Bücher, die anhand von Episodenbeschreibungen und jeweils immer nachfolgenden Reviews die dritte und vierte Serienstaffel ("Das Zentrum") und die fünfte und sechste Serienstaffel ("Das späte...") interpretieren und analysieren, versuchen die oft von der Gesellschaft unterschätzte Genialität und Einzigartigkeit von DC hervorzuheben und zu unterstreichen.

Da die breite Masse (damit meine ich keinesfalls die leidenschaftliche Fangemeinde hier auf mFb) diese Serie oft als "pubertrierende Teeny-Soap" abestempeln, was DC auf keinen Fall ist, bieten diese Bücher endlich das, was die breite Masse endlich begreifen sollte - DC ist mehr als nur eine langweilige, kurzzeitige und vorherrsehbare Soap - sie ist, wie Reinhard Bicher auf seiner offiziellen Seite großartig geschrieben hat, eine Lebensphilosophie.

Und diese beiden Bände, auf die im Sommer der letzte Band, "Dawson's Creek - Die Wurzeln", folgen und die Buchreihe vervollständigen wird, sind, wie ich finde, einfach großartig verfasst worden. Der Autor liebt diese Serie - und das merkt man ihm an. Dabei scheut er sich keinesfalls vor einer kritischen Bemerkung, knüpft Vergleiche und zu verschiedenen Staffeln und offenbart hoffentlich vielen, wie einzigartig diese Serie doch ist.

Ich jedenfalls, habe schon die "Wurzeln" vorbestellt und freue mich riesig darauf.

Was meint ihr? Wer hat die Bände gelesen und wie fandet ihr sie?
castaways

Re: Bücher zur Serie

Beitrag von castaways »

@ dc fan, kulle, joey_potter etc.
Habt herzlichen Dank für das Interesse an und für die interessanten und vielfältigen Beiträge zu meinen Büchern. Ich habe alle mit großer Aufmerksamkeit gelesen und mich über jeden einzelnen gefreut.
So wünsche ich Euch allen nun das Beste für das kommende Jahr, viel Freude und Erfolg!
creekler

Re: Bücher zur Serie

Beitrag von creekler »

Lieber Castaways, Reinhard

Ich bin ein riesiger DC Fan und nachdem ich seit einem Jahr alle Staffeln auf DVD besitze und diese bald in und auswendig kann, habe ich angefangen in diesem Forum zu lesen.
Erstmals möchte ich Dir und auch Schnupfen ein Kompliment machen! Ich habe alle Eure Beiträge mit grossem Interesse gelesen. Ich finde es toll, wie ihr Euch über die Serie ausgetauscht habt und Details heraus gefunden habt, die ich ohne Euch nie entdeckt hätte.
Ich finde es jammerschade, dass ich dieses Forum erst vor einem Jahr gefunden habe, aber besser als nie!
Eigentlich wollte ich gar keine Beiträge in diesem Forum schreiben, da ich mich bestimmt nicht so gut ausdrücken kann, wie ihr, aber da ich nun auch noch den Griff nach den Sternen gelesen habe, muss ich mich wirklich dazu äussern.
Also gleich vorneweg, ich finde das Buch klasse! Ich habe mir lange überlegt, ob ich das Buch bestellen soll oder nicht. Lange dachte ich, dass es vielleicht irgend eine Vorstellung von mir kaputt machen könnte, oder dass Du mit den Darstellern etwas machst, was mir wirklich nicht gefällt. Aber schlussendlich hat eben die Neugier die Überhand gewonnen und nun habe ich es fertig gelesen. Was mir daran wirklich gut gefällt, sind die Rückblenden auf die Serie, da sind mir doch viele Bilder vor den Augen aufgetaucht und ich fand das wirklich wunderschön. Auch das Kapitel Versprechungen, in dem die Zeit vor dem Serienbeginn beschrieben wird, hat mir sehr gut gefallen. Irgendwie kann man darin sehr gut erkennen das das Trio Dawson, Joey und Pacey noch nie richtig gut funktioniert hat, weil auch damals schon eine gewisse Eifersucht, allerdings mehr von Pacey’s Seite aus, bestanden hat. Trotzdem sind die drei Freunde unheimlich tief miteinander verbunden und jedes Mal wenn ich das lese, wünschte ich mir, ich hätte selber solche Freunde aus meiner Jugendzeit. Auch mir ist es so ergangen, dass ich Jen schmerzlich vermisst habe! Wie hätte sie doch Dein Buch noch bereichern können. Ich finde aber, Du hättest eventuell etwas mehr über Amy schreiben können, so quasi als Jen Ersatz. Was mir auch nicht ganz logisch erschien, warum Du Andie einen anderen Beruf gegeben hast, sie war doch im Serienfinale Ärztin mit Leib und Seele! Aber das sind nur Details. Das Buch zu lesen war für mich ein Vergnügen, wenn auch ein eher trauriges. Ich danke Dir für Deine Aufwendungen, sie haben sich ehrlich gelohnt.
Was mir allerdings bei diesem Buch so richtig bewusst geworden ist, möchte ich hier doch noch erwähnen, obwohl es vielleicht ein anderes Thema betrifft.
Es ist ja extrem auffällig, wie viele Paare am Ende mit der grossen Jugendliebe zusammen sind, Dawson und Joey, Pacey und Andie, Josephine und Oliver, Lilli und Alexander, das ist doch im wahren Leben überhaupt nicht so oder?
Ist jemand von Euch mit Euren grossen Jugendliebe zusammen?
Ich glaube das ist eher so ein Wunschdenken. Obwohl Joey ja wirklich keine leichte Jugend hatte mit ihrem Schicksal, habe ich sie irgendwie immer beneidet um diese beiden tollen Freunde aus der Kindheit und später auch um Jen und Jack. Ich finde es wirklich unrealistisch, dass man im Erwachsenenleben noch mit allen Freunden aus der Jugend einen so guten Kontakt hat. Aber das war wahrscheinlich der Erfolg der Serie, dass man sich in die Darsteller hinein versetzen kann und am liebsten in Capesid leben würde! So jetzt hab ich genug geschrieben.
Castaways nochmals ein grosses Lob von mir!
castaways

Re: Bücher zur Serie

Beitrag von castaways »

Hallo creekler!

Vielen Dank für Dein Statement!
Ich freue mich sehr, dass Du den "Griff", aber auch DCM klasse fandest.
Es ist wirklich schade, dass Du erst so spät zum Forum gestoßen bist und deshalb nicht mit dabei warst. Du hättest mit Sicherheit hochinteressante Beiträge verfasst.
Für mich jedenfalls war die Zeit von DCM, der gedankliche und verbale Austausch mit Schnupfen und allen anderen eine ganz große Bereicherung meines Lebens, eine Zeit, die ich niemals missen möchte.
Letzten Endes hat mich diese Zeit ja auch zum Verfassen der "DC - Trilogie" angespornt.

Einige Dinge zu Deinem Statement möchte ich nun aber doch anmerken:

Thema Andies Beruf:
Offenbar besitzt Du die offiziellen DVDs mit Bonusmaterial.
In der Originalversion des Serienfinales, wie es über den Bildschirm geflimmert ist, wird von Andie nicht gesprochen, so auch nicht von ihrem Beruf als Arztin. Scheinbar sind die betreffenden Szenen dem Cutter zum Opfer gefallen. Da ich nur die Versionen der tatsächlich im TV gelaufenen Episoden besitze, ist mir das herausgeschnittene Material nicht bekannt. Es war für mich von besonderer Wichtigkeit, mich zu 100% auf die "filmische Wahrheit" zu stützen und das waren nun mal diese tatsächlich gelaufenen Originale.
Ich habe mich jedenfalls ungläubig bei der Nase gepackt, Deine Anmerkung zum Anlass genommen und sofort ins SF hineingeguckt; da wird in Zusammenhang mit anderen Protagonisten oder handelnden Personen ganz am Rande lediglich über Audrey gesprochen.
Sollte ich da aber doch etwas übersehen haben - was ich nicht ganz glauben kann ;) - bitte ich um Korrektur.
Meine Interpretation einer möglichen beruflichen Zukunft Andies beruhen unter anderem auf eine Szene aus Staffel 4 "Future Tense" - "Himmel und Hölle", wo Jen, Andie und die sturzbetrunkene Joey über ihre künftigen Möglichkeiten "diskutieren".

Thema Amy:
Ich denke, eine detaillierte Aufarbeitung der Zukunft von Jack, Doug und Amy hätte genug Stoff für einen ganzen Roman geliefert. Da wäre ein bloßes Kapitel im ohnehin schon ziemlich umfangreichen "Griff" wahrscheinlich viel zu wenig gewesen.

So, das wäre es vorderhand von mir...
Vielen Dank nochmal für das große Lob!
creekler

Re: Bücher zur Serie

Beitrag von creekler »

Ja da hast Du recht, die Szenen mit Andie aus dem Serienfinale wurden geschnitten.
Und auch mit Jack, Amy und Doug gebe ich Dir recht, man hätte viel über dieses tolle Trio schreiben können...
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Schnupfen
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Re: Bücher zur Serie

Beitrag von Schnupfen »

@creekler
Ich danke dir für das Kompliment und kann mich Reinhard nur anschließen: Schade, dass du nicht früher hier zugegen warst. Wäre schön, mehr von dir zu lesen - wenn nciht in den Epi-Threads vielleicht in diversen Threads des DC-Boards?
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castaways

Re: Bücher zur Serie

Beitrag von castaways »

Ich freue mich sehr, Euch allen mitteilen zu dürfen, dass der 3. und letzte Band meiner "DC - Trilogie", "Dawson´s Creek - Die Wurzeln", also die Analyse der 1. und 2. Staffel, mit heutigem Datum offiziell erschienen ist. :D
Damit ist meine umfangreiche schriftstellerische Auseinandersetzung mit dieser unnachahmlichen TV Serie nunmehr beendet.
Ein Auge lacht, eines weint - doch alles muss einmal ein Ende haben...
Mein Ziel jedenfalls wäre dann erreicht, wenn Euch die Lektüre genauso viel Freude bereiten sollte, wie mir selbst das Verfassen. :D
colinx

Re: Bücher zur Serie

Beitrag von colinx »

Endlich habe ich mit dem 3. Teil, "die Wurzeln", diese DC-Bücher-Triologie vollzählig. Da es sich ja mehr um ein Lexikon als einen Roman handelt, habe ich auch noch nicht alle 3 Bücher komplett durch. Ich benütze die Bücher eher als Nachschlagewerk, oder aber auch einfach um in Erinnerungen zu schwelgen. Die Inhaltsangaben sind für uns DC-Freaks natürlich oftmals nicht nötig, da man doch schon alles auswendig weiß, hin und wieder können aber auch die nicht schaden (wie ich selbst feststellen musste - ach ja, das Gedächtnis). Den Inhalt der Reviews kennt der aufmerksame DCM-Leser/Poster zwar auch größtenteils, doch oftmals finden sich ein paar neue Gedankengänge. Der Schreibstil ähnelt dem aus "dem Griff".

Alles in allem eine wirklich schöne Triologie, die sich mit den netten Covern auch gut im Buchregal macht. :)

Noch jemand eines der Bücher gelesen und Meinungen dazu?
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Re: Bücher zur Serie

Beitrag von Schnupfen »

Dank Holland-Urlaub hab ich nun auch den "Griff" gelesen. Bevor ich zu meiner Meinung zum Buch komme, muss ich 1. sagen, dass ich überhaupt kein Roman Leser bin (Mit Ausnahme von HDR - udn das eben nur wegen groooooßer Liebe zum Film - hab ich seit Teenietagen keinen ROman mehr freiwillig gelesen!), und 2. echt Probleme hatte, mir Joey, Dawson, Pacey, Jack und Andie mit knapp 40 oder Amy mit 15 oder Lily und Alex als Jugendliche oder Gale als 60jährige vorzustellen, was ich nicht so sehr auf Reinhards Schreiben, sondern auf meine teils auch mein 1. begründende mangelnde Phantasie im Lesen zurückführe und daher auch in der Einleitung und nicht in der Meinung zum Buch schreibe.

Zu jenem bin ich zweigeteilter Meinung bzw. hab da zwei unterschiedliche SItuationen durchgehend erlebt:
Die Rückblicke fand ich toll. Im Grunde alle in der Serie jemals erwähnten Ereignisse vor 101 wurden eingebettet, teilweise wunderbar verbunden und sagten schön viel über die Kids aus. Plus: Passten in meine Wahrnehmung und mein Fürmöglichhalten von "DC" usw.
Einiges in der Zukunft (bzw. im Ist des Buches) tat dies jedoch nicht. Mir ist klar, dass die Intention des Buches war, Joey und Dawson zusammen zu bringen. Nach dem Serienfinale kann man das wohl aber nur durch einiges an Biegen hinkriegen. Somit wurden Joey und Paces mir zu schnell getrennt (ja, ich weiß, das Auseinanderleben dauerte lange, aber im Buch wurde es nicht intensiv analysiert, um hier wirklich ein Verstehen und Fürmöglichhalten entstehen zu lassen), die Beziehung der zwei passte leider auch einfach nicht zu dem, was ich nach den sechs Staffeln bzw. v.a. S3, S4 und dem SF für passend und möglich erachte (und ja, ich weiß, hier sind wir wieder beim typischen Thema), Pacey war mir zu sehr der "Buh-Mann" und, tja..., auch bei Dawson und Joey gings dann nciht ganz nach meinem Geschmack. Weniger aber, weil ich es so nicht für möglich erachten würde, nein, denn dass die zwei ein erneutes Zusammen so sachlich angehen (Dawson spricht mit Pacey, mit Jo, vor einer impulsiven Handlung spricht er auch erstmal mit Joey ganz sachlich, alle planen alles, etc.) mag durchaus passend und endlich auch ein erwachsenen Szenario für die zwei darstellen. Aber es war einfach kein wirklich (mich) fesselndes, weil Planen und Besprechen halt nicht spannend und überraschend ist... Das sollte wohl durch Jos Unfall, Dawsons Anfall, die Naturkatastrophe und Joeys Unfall reingebracht werden, ging bei mir aber auch nicht ganz auf. Ersteres war im Grunde unwichtig, die Situation zwsichen Pacey und Dawson hätte man sicher auch anders geraderücken können (wobei das für mich gar nicht mehr nötig gewesen wäre). Dawsons Anfall erinnerte mich zu sehr an Jens und blieb dann ja auch total ohne Folgen, was ihn letztlich komplett unwichtig macht. Die Katastrophe diente natürlich der Zurückführung nach Capeside (und geht für mich daher klar), wäre in der Serie ein zu großes Event gewesen, auch wenn sowas bei andren Serien wie "Desperate Housewives" mittlerweile gut im TV eingebettet wird. Und, tja, Joeys Unfall musste natürlcih plötzlich kommen, war mir aber zu plötzlich und zu viel, ist sicher ein Ende für die zwei, das die Lesergeister scheidet und dies auch darf.
Jo und Dawson bzw. Jo als neuer Teenie-Hauptchara fand ich da interessanter. Von Jack, Doug und Amy hätte ich - oh, Überraschung - gerne mehr gehabt, aber das wäre ja am Ziel des Buches vorbei gegangen, schon klar. Audrey hätte ich auf der Hochzeit oder so auch gerne gehabt, war aber sicher zu viel, da ja bereits Andie zurückgebracht wurde, verstehe ich, ist okay und in Anbetracht ihres (von mir nie bedauerten) Fehlens im SF auch fast logisch. Gretchen am Ende wieder als Dawsons Vertraute (und evtl. mehr) zurückzubringen, fand ich dagegen super. Insgesamt kam mir der Epilog aber zu plötzlich nach dem Unfall und machte auch zu viel mit den ganzen Charas (Trennungen, Umzüge, etc.) als dass es richtig (bei mir) ankommen konnte. Joeys Tod sehe ich nicht als notwendig für eine wieder gute Freundschaft von Dawson und (Nicht-Trauzeuge :() Pacey - aber das ist wohl wieder ne Ansichts- oder Auslegungssache, ähnliche wohl auch zu der Frage "Kann es wirklich sein, dass sich alle "zig" Jahre asu den Augen verlieren?", die ja in kleinerem Ausmaß auch scon in der Serie thematisiert und von mir nie unterstützt wurde.

Fast vergessen, aber wichtig: Was ich auch vermisst habe, war die Sprache der Capesider. Ganz selten blitzte mal deren Niveau, Komplexität, Charme, Gedankenschwere und Gefühlsbetontheit auf. War sicherlich schwer, sowas in einen Roman, den ja auch nicht-DC-ler lesen sollen, zu packen, einen Tick mehr hätte ich mir da aber definitiv gewünscht. Wenn dann ab und an mal über die Gefühlswelt debatiert werden durfte, war ich aber immer mal wieder zufrieden. :-)

Reinhard, du wirst das ja sicher lesen, hoffe, das klingt nicht zu negativ. Wollte nur ehrlich mal ein Feedback geben, da ich dich ja sehr schätze. Deine Liebe zu und dein Wissen über die Kids ist deutlich zu merken, genauso auch dein komplexes Wahrnehmen von Zusammenhängen und Hintergründigem. Wie gesagt, grad in den Rückblicken kam das super durch. Highlight war für mich übrigens der einzige Gänsehautmoment beim Lesene: Als - weiß nicht mehr, wann... - "As I lay me down" zufällig läuft... :D :up:
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Leaving was the right thing to do. It’s just hard to say goodbye.
„One day at a time“
castaways

Re: Bücher zur Serie

Beitrag von castaways »

@ schnupfen

Lieber Micha! Ebenso erstaunt wie überrascht und erfreut habe ich zur Kenntnis genommen, dass Du Deinem Grundsatz, keine Romane lesen zu wollen, untreu geworden bist und noch dazu meinen "Griff" für dieses Unterfangen hergenommen hast! :D
Ich nehme dies tatsächlich als die, von Dir erwähnte Wertschätzung meiner Person und freue mich über Deine Zeilen, die ich insbesondere in Kenntnis Deines kritischen Geistes überhaupt nicht negativ sehe.
Im Gegenteil; jede(r) Autorenkollege(In) könnte sich glücklich schätzen, in dieser Art und Weise rezensiert zu werden.

Zu einigen Dingen, die Du angemerkt hast, möchte ich nun aber doch Stellung nehmen.

1.) Die "Capeside - Diktion"und die Vermttlung der Gefühlswelt:
Wie Du richtig vermutest, ist dies in Romanform nur sehr schwer möglich und untrennbar mit dem "Capeside Feeling" und somit auch mit dieser Location verbunden, somit auch im Gegensatz zum Film kaum in der Form vermittelbar. Zusätzlich sind die (alten) Protagonisten allesamt reife Erwachsene und sehen die Dinge nun mal nicht mehr aus der Sichtweise von Teenagern bzw. Aduleszenten. Zusätzlich weist der Roman ohnehin schon einen sehr starken Schwerpunkt in Richtung Dialoge auf; da war einfach nicht mehr drinnen, sonst hätte man letztlich gleich ein Drehbuch schreiben müssen. Natürlich ist die Wahrnehmung der Capeside Kids als reife und letztlich dann auch alternde Erwachsene ungewohnt und schwierig; primär auch für mich, obwohl ich zum Zeitpunkt des Verfassens nur ein paar Jährchen älter und somit sehr wohl in der betreffenden Altersklasse war, wie z.B. Dawson im "Griff". Allerdings war es eine hochinteressante Herausforderung, die Charaktere dahin zu versetzen.

2.) Zum Thema des "Konstruierens": Auch das lässt sich nirgendwo verhindern. Nichts, keine Handlung, keine Verläufe ergeben sich von selbst. Wie Du aber richtig bemerkt hast, diente sehr viel dazu, die Leute nach Capeside zurückkehren zu lassen.

3.) Ernsthaft allerdings muss ich die Kritik zurückweisen, dass Pacey quasi als "Buhmann" dasteht. Er hat sich einfach durch das langjährige Zusammenleben und die notwendige Zusammenarbeit mit Joey primär in diese Ruchtung entwickelt, ja entwickeln müssen, um der DC Logik zu gehorchen, von der ich versucht habe, sie nie aus den Augen zu verlieren und damit auch niemals die "filmische Wahrheit" der Serie zu verlassen oder zu vergessen.

4.) Joeys tragischer Unfall:
Auch wenn ich Gefahr laufe, mich zu wiederholen: Ich habe oftmals in den verschiedensten Foren, Medien oder bei anderen Anlässen, wie z.B. Lesungen versucht, gerade diesen Knackpunkt zu verdeutlichen.
Die Tatsache,dass diese Frau definitiv zwischen den zwei Männern steht und deren Freundschaft erst wieder vollständig "gekittet" sein kann, wenn es sie quasi nicht mehr gibt, ist ein Nebengedanke, der jedoch keineswegs von entscheidender Wichtigkeit ist.
Viel mehr geht es um die UMSTÄNDE. Wir haben in DCM oftmals darüber diskutiert, ob es denn tatsächlich so ist, dass immer nur die äußeren Umstände daran schuld waren, dass D/J nicht klappen konnte. Und immer blieb ein wenig schaler Geschmack...
Die Metapher dazu im "Griff" definiert Joeys Tod und damit das unwiderrufliche irdische Ende der D/J Beziehung einerseits als schicksalhaft, bedingt duch eine Verquickung von unglücklichen äußeren Umständen , wo dann letztlich der entscheidene "GRIFF" daneben geht; andererseits aber auch gewissermaßen mit dem (natürlich unbeabsichtigten) Verschulden des "Produkts" der beiden, nämlich von Mitch und der Tatsache, dass die beiden zu diesem Zeitpunkt ja von Dawson alleine gelassen worden sind.
Wo fängt das Verschulden an, wo hört es auf; wo fangen die äußeren Umstände an, wo hören sie auf...
Das muss jede(r) für sich selbst entscheiden; da ist jeder Blickwinkel anders.
Für mich jedenfalls hat die Metapher das Problem in weitestem Sinne gelöst.

5.) Doug, Jack, Amy etc.:
Diese Storyline wäre natürlich interessant und machbar gewesen, hätte aber weitere Kapitel notwendig gemacht, die die ohnehin umfangreichen Ausmaße des Romans und die Möglichkeiten einfach gewaltig überschritten hätten. Außderdem hat natürlich der großartige und enorm entwicklungsfähige Charakter der Jen Lindley massivst gefehlt, was für mich den Anreiz dazu nicht gerade gefördert hat. So habe ich es in Zusammenhang mit dieser möglichen Story bei Rückblenden und Aufarbeitungen im Kontext belassen.

Last not Least:
Ich freue mich sehr, dass die vielen Rückblenden, die ja auf in DC gegebene, oft winzig kleine Indizien beruhen, Gefallen gefunden haben.

Weiters ist es natürlich richtig, dass ich sehr wohl auch auf den Leser, die Leserin Rücksicht nehmen musste, der (die) mit DC nicht so ganz vertraut ist, um neben dem Hardcore/Insider - Kreis auch noch ein weiteres Publikum zu erreichen.

"As I Lay Me Down": Bei dieser Idee (irgendwann im Dezember 2003 spätnachts gekommen) ist auch mir die Gänsehaut den Rücken hinunter gelaufen! ;)
Eigentlich schade und kaum verständlich, dass diese Szene die einzige sein soll, wo ein derartiges "Gänsehaut" - Gefühl entsteht. :?:

So, das wärs einmal fürs Erste!

Gruß!
Reinhard
castaways

Re: Bücher zur Serie

Beitrag von castaways »

Viele Monate sind wieder vergangen; die Liebe zu DC und die Verehrung der Serie jedoch nicht...
So ist es nicht zufällig, dass im heurigen Frühling der "Griff" als eigene US Edition in New York erschienen ist.
Und so nehme ich diese so erfreuliche Tatsache zum Anlass, allen treuen Lesern und Leserinnen ein friedvolles Weihnachtsfest und alles Gute für ein glückliches Neues Jahr zu wünschen!
In diesem Zusammenhang hoffe ich sehr, dass das im "Griff" enthaltene "Weihnachtskapitel" da und dort dazu beigetragen hat, ein wenig Adventstimmung und Vorfreude auf das Weihnachtsfest zu erzeugen. :)

So grüßt Euch und das ganze MFB Team ganz herzlich

Reinhard
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Re: Bücher zur Serie

Beitrag von Schnupfen »

Wow! Glückwunsch, Reinhard! :) :up:
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castaways

Re: Bücher zur Serie

Beitrag von castaways »

Herzlichen Dank Micha! :)
Ich muss zugeben - die US Edition ist in der Tat sehr eindrucksvoll geworden; eben angepasst an die US Normen. Ich bin nun letzten Endes sehr gespannt, wie sich der Titel am deutschsprachigen US Markt (Chicago usw.) entwickeln wird.
Wie auch immer: Ein schönes Neues Jahr Euch allen DC Fans :)
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