Eure Meinung zu #1.06 Das Baby

Moderator: Freckles*

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Petra
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Eure Meinung zu #1.06 Das Baby

Beitrag von Petra »

Heute geht es mit der Folge "Das Baby" weiter. Bei Bessie ist es nun endlich soweit, denn die Wehen haben eingesetzt. Doch auch sonst ereignet sich so manches in Capeside.

Wie ist eure Meinung zu der Folge? Was gefällt euch daran was eher nicht?
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Liebe ist...
Soul Reaver

Beitrag von Soul Reaver »

Zu Jen:
Oh endlich mal eine Folge,die ich im Kopf habe ^_^ !
Das einzige,dieser Folge was bei mir bis ins hohe Alter hängen bleiben wird,ist,dass Jen am Anfang deutlich klar macht,dass sie nicht an Gott glaubt und sich dann nach der Geburt plötzlich umentscheidet,nur weil sie einen Geburtsvorgang beobachtet hat und alles dabei geglückt ist.Dieser plötzlicher Glaube an Gott irritiert mich einwenig,da sie am Anfang doch einen starken atheistischen Eindruck hinterlassen hat und man geglaubt hätte,dass sie nicht so leicht zu überzeugen wäre.
(Ein echter Atheist hätte auf die Äußerung von der Großmutter"Sag mir jetzt,dass du nich mehr an Gott glaubs!" mit "Die Geburt ist was schönes,ok!Aber welchen Grund gibt es,Gott damit in Verbindung zu bringen.Ich könnte sogar sagen:"Sag bloß nicht,dass du jetzt nicht an die Evolution glaubst"",geantwortet)
^_^
Jen war ab dieser Folge für mich kein Atheist mehr.



Zu Dawson
Dass er bei der Geburt auch nebenbei die Emotionen von Joey festgehalten hat, fand ich toll.

Zu Pacey und Tamara
Dass Tamara verschwindet ist für beide das Beste,denke ich.


Zu Joey
Ich fand sehr mutig,dass sie ihre Angst überwunden hat und ihrer Shwester die Hand gehalten hat :up:


Zu Bessie
Als bei ihr die Wehen eingesetzt haben,hat man ihr wahres Gesicht gesehen ^_^ (Ich hoffe nicht,dass alle Frauen so bei der Shwangerschaft sind :schaem: )
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Schnupfen
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Beitrag von Schnupfen »

Folge 6 ist die Episode, von der ich gar nicht mehr wusste, wie schön sie ist...

Warum?

Zu allererst wegen der (für mich) herzzerreißenden Geschichte von Pacey und Tamara lag. Furchtbar traurig zu sehen, wie sie sich (mittlerweile) lieben und schätzen, aber (spätestens jetzt) nicht mehr zusammen sein können...

Damit verbunden lag es auch an Pacey - spätestens heute dürfte der letzte gemerkt haben, wie cool er ist! :-) Zumindest das auch, aber auch wie respektvoll, sensibel, groß und reif für sein Alter ist!

Nicht zuletzt auch wegen den Worten wie Pfeilen - heute v.a. aus Bessies und Grams Mund! Wunderbar. Das lieben wir. (Und vermissen wir später.)


capesider007 hat geschrieben:Zu Jen:
Oh endlich mal eine Folge,die ich im Kopf habe ^_^ !
Das einzige,dieser Folge was bei mir bis ins hohe Alter hängen bleiben wird,ist,dass Jen am Anfang deutlich klar macht,dass sie nicht an Gott glaubt und sich dann nach der Geburt plötzlich umentscheidet,nur weil sie einen Geburtsvorgang beobachtet hat und alles dabei geglückt ist.Dieser plötzlicher Glaube an Gott irritiert mich einwenig,da sie am Anfang doch einen starken atheistischen Eindruck hinterlassen hat und man geglaubt hätte,dass sie nicht so leicht zu überzeugen wäre.
(Ein echter Atheist hätte auf die Äußerung von der Großmutter"Sag mir jetzt,dass du nich mehr an Gott glaubs!" mit "Die Geburt ist was schönes,ok!Aber welchen Grund gibt es,Gott damit in Verbindung zu bringen.Ich könnte sogar sagen:"Sag bloß nicht,dass du jetzt nicht an die Evolution glaubst"",geantwortet)
^_^
Jen war ab dieser Folge für mich kein Atheist mehr.
Da hast du wohl was falsch verstanden.
Sie sagt nicht, dass sie jetzt an Gott glaubt. Das hätte nicht gepasst. (Auch wenn ich Grams Verbindung von Geburt und Gott da VOLL verstehen kann!) Sie sagte, sie habe den Glauben an die Menschheit wiedergefunden.
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Soul Reaver

Beitrag von Soul Reaver »

Aha.Kann sein.Muss ich mir das nochmal anschauen hab wohl was zum Essen in der entscheidenden Szene geholt. :schaem:
WhiteRoses

Beitrag von WhiteRoses »

So, ich fand die Folge ganz okay.

Toll, fand ich, dass die Geschichte zwischen Ms Jacobs und Pacey endlich vorbei ist, das musste eben so enden, wie ich find! Und es war ja klar, das alles rauskommt, wenn er in ner Toilette labbert. :wtf:

Irgendwie fand ich Dawson's Art beim Filmen voll witzig ^_^ Vor allem, als er Grams gefilmt hat und die ihn rausgeworfen hatte ^_^ göttlich! Ja und wie er Joeys Emontionen gefilmt hatte, fand ich auch toll. :up:

Die Anfangsszene, wo Joey plötzlich abhauen wollte: voll komisch, als Jen plötzlich da war, habe nicht damit gerechnet und auch nicht damit, dass Joey deswegen geht, naja whatever...

Ach ja die Szene zwischen Jen und Grams mit dem Kalender, fand ich so witzig ^_^ und als Jen mit der Bibel runter ist, also die Art wie sie die Bibel gehalten hat: ich kenne da so Leute, die würden ausrasten dabei +lol+

Oh je, wo Bessie so viel geblutet hat, dachte ich schon, die verliert ihr Kind oder so :( und Joey tat mir bei dem ganzen auch leid, weil man selten ihre Gefühle sieht, wie ich finde.

Jap, das wars, denk ich ^^
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Schnupfen
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Beitrag von Schnupfen »

WhiteRoses hat geschrieben:Ach ja die Szene zwischen Jen und Grams mit dem Kalender, fand ich so witzig ^_^ und als Jen mit der Bibel runter ist, also die Art wie sie die Bibel gehalten hat: ich kenne da so Leute, die würden ausrasten dabei +lol+
Wie hat sie die denn genau gehalten?
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„One day at a time“
WhiteRoses

Beitrag von WhiteRoses »

na ja also sie hat es so geschlendert(?) gehalten lol so als wärs voll was normales. Interessiert mich jetzt zwar nicht, aber ich kenne eben so Leute die würden ausrasten, wenn jemand so mit einem heiligen Buch umgeht. lol
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Schnupfen
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Beitrag von Schnupfen »

WhiteRoses hat geschrieben:na ja also sie hat es so geschlendert(?) gehalten lol so als wärs voll was normales. Interessiert mich jetzt zwar nicht, aber ich kenne eben so Leute die würden ausrasten, wenn jemand so mit einem heiligen Buch umgeht. lol
Echt? Dann sollten die mal meine Bibel sehen... :D
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Lenya

Beitrag von Lenya »

Ich mag die Folge auch total gern.
Ich finde es schön, dass man hier zum ersten Mal wirklich viel von Bessie mitbekommt weil sie ein sehr sympathischer Charakter ist. Auch die Beziehung von Joey und ihrer Schwester ist sehr schön dargestellt, finde ich.
Meine Lieblingsszene ist die, in der Dawson im Krankenhaus anruft und Bessie ihm den Hörer aus der Hand nimmt und den Kerl am anderen Ende der Leitung richtig zusammenstaucht *g* zum brüllen!

Die Beziehung von Jen und ihrer Grandma wird hier auch ein bisschen weitergeführt, finde ich, Ich genieße die Folgen in den ersten beiden Staffeln sowieso, in denen sie sich mal nicht "bekriegen", sondern man merkt dass sie sich eigentlich gern haben.
Vor allem merkt man hier erstmals wie herzensgut Grams doch eigentlich ist... ich liebe diesen Charakter!

Weiß jemand von euch, wo es Screencaps zu dieser Folge gibt? Ich würde gerne ein paar Sigs und Avas dazu beasteln.
WhiteRoses

Beitrag von WhiteRoses »

Lenya hat geschrieben:Weiß jemand von euch, wo es Screencaps zu dieser Folge gibt? Ich würde gerne ein paar Sigs und Avas dazu beasteln.
Ich kenne nur diese Seiten mit Caps, sind aber nur mit Jen und Dawson :( Jen Caps & Dawson Caps

Welche bestimmten Szenen willst du von Screencaps haben? Kann dir welche machen, wenn du möchtest.
Joe B.

Beitrag von Joe B. »

Die von Steve Miner inszenierte Folge ist in zwei Plotsegmente unterteilt. Zum einen wird der Handlungsstrang um das Baby erzählt, zum anderen wird die Love Story von Pacey und Tamara zu einem Unhappy End geführt.

Die Episode beginnt mit einem gemeinsamen Videoabend zwischen Dawson und Joey. Sie sehen sich einen Schwarz-Weiß-Film an, an dessen Schluss der Loner von dannen geht (was auf das Ende dieser Szene hinweist: Dawson bleibt allein zurück). Es wird die Parallele zu # 101 gezogen, weil Joey nach Filmende das Weite suchen will. Das Déjà Vu-Erlebnis der Dawson-Joey-Situation wird gebrochen, als überraschend auf Jen umgeschnitten wird, die man nicht im gleichen Raum erwartet hatte. Erstmals nimmt sie an einem der legendären Filmabende teil. Jen fühlt sich wie ein Fremdkörper, der das gemeinsame Ritual von Dawson und Joey allein durch ihre Anwesenheit stört. Deshalb will auch sie gehen. Die beiden Frauen machen die Sache für Dawson zu kompliziert. Er fasst die Dreieckskonstellation zusammen und präsentiert seinen Vorschlag: sollen doch beide bleiben. Da spielen aber wiederum die Damen nicht mit. Mit dieser Szene verdichtet sich noch einmal das Beziehungsgeflecht. Dawson steht im Brennpunkt des Interesses zweier Mädchen. Die Tragweite dieser Problematik hat er noch nicht realisiert. Er will einfach nur einen Film anschauen. Die für ihn unkomplizierteste (und sicherste) Sache der Welt. Doch er zieht wieder einmal den Kürzeren und scheitert an den Hürden der Außenwelt. Die Szene, die sonst keinen weiteren Bezug auf den Inhalt der Episode nimmt, steht mehr oder weniger für sich und treibt den Love-Triangle-Plot der gesamten ersten Staffel voran (und bereitet gleichzeitig den emotionalen Showdown in der nächsten Folge vor). Zum ersten Mal sehen wir in Dawsons Zimmer über dem Bett das „Scream“-Plakat hängen. Wurde auch Zeit, dass Kevin Williamsons Masterpiece, mit dem ihm der Durchbruch als Drehbuchautor gelang, in die Hall of Fame aufgenommen wird.

Bei den Potters dreht sich alles um die bevorstehende Geburt. Die hochschwangere Bessie ist gereizt, streitsüchtig und legt sich sogleich mit Joey an. Bodie bemüht sich, seine impulsive und gestresste Freundin bei Laune zu halten und stiftet Frieden. Grams stößt indessen in Jens Zimmer auf einen Kunstkalender, in dem männliche Aktmodelle abgebildet sind. Ihrer Empörung begegnet Jen souverän schlagfertig, indem sie eine ironische Salve auf deren religiöse Sittsamkeit abfeuert. „In meinem Haus gaffen wir keine nackten Männer an.“ - „Nein, wir beten sie an.“ Letztlich werden hier noch einmal die unterschiedlichen religiösen Überzeugungen von Großmutter und Enkelin definiert. Denn Jen glaubt nicht an Gott. Zumindest nicht so, wie es Grams tut. Jen behauptet, durch ihren Nichtglauben sei sie erwachsen geworden. Interessant, wie die Protagonisten das Thema Erwachsenwerden für sich selbst definieren: Für Jen ist es Atheismus, für Dawson ist es die Anerkennung der Realität, für Joey ist es (wie wir später erfahren) Selbstfindung, für Pacey wird es das Überwinden seiner Minderwertigkeitskomplexe sein.

Der Pacey-Tamara-Plot neigt sich seinem Ende zu. Leider viel zu früh, da aus der Fallhöhe der beiden noch reichlich Handlungsmaterial herausgeholt hätte werden können. Pacey bittet Tamara, mit ihm einen gemeinsamen Abend wie ein „normales“ Paar zu verbringen. Seine Hoffnungen auf ein Date werden aber nicht eingelöst. In der Schultoilette berichtet Pacey seinem Freund Dawson vom gegenwärtigen Stand der Dinge. Dabei geht hervor, dass er Zukunftspläne hat und denkt, seine Beziehung zu Tamara wird noch lange andauern. Unglücklicherweise wird die Unterhaltung von einem weiteren Schüler belauscht, der sich auf dem Klo versteckt hat, um heimlich eine zu rauchen. Schnitt. Unmittelbar darauf informiert Jen Dawson darüber, dass sich auf dem High School Campus das Gerücht herumgesprochen hat, Pacey würde mit Mrs Jacobs schlafen. Das worst case scenario ist eingetroffen: die verbotene Liebschaft ist aufgeflogen. Als Jen von Dawson wissen will, ob da was Wahres dran ist, reagiert dieser diplomatisch und wie ein verlässlicher Freund. Er hat Pacey versprochen, Stillschweigen zu bewahren. Seinem Ehrenkodex bleibt er selbst jetzt treu, wo das Geheimnis keines mehr ist. „Ich kann dich nicht belügen, das hab ich dir schon mal gesagt. Tu mir nur einen Gefallen und tu, als hättest du mich das nie gefragt.“ In der nächsten, etwas simpel aufgebauten Sequenz erfährt nun auch Pacey auf dem Schulflur, dass er aufgeflogen ist. Bei der anschließenden Unterhaltung mit Dawson im Lehrmittelraum badet er erstmal kräftig in Selbstmitleid, bevor er sich des ganzen Ausmaßes der Katastrophe bewusst wird: „Es ist verheerend. Dieses Ereignis ist einer der seltenen Meilensteine, der die erste Hälfte des Lebens von allem abtrennt, was danach folgt.“ Dawson will ihm aus der Patsche helfen, worauf Pacey entgegnet: „Das ist der falsche Augenblick, um Filme nachzuspielen.“ Pacey weiß eben, dass sich sein Freund die Antworten auf die Fragen des Lebens aus Filmen holt. Was ihm in seiner Lage nicht angemessen erscheint. Doch Dawson rät ihm, nach außen hin mit Coolness über die Angelegenheit hinwegzuspielen, um dem Gerücht jegliche Glaubwürdigkeit zu entziehen. Die Taktik geht aber nur begrent auf. Die Szene, wie Pacey erhobenen Hauptes über den Flur marschiert und dabei in den Mittelpunkt des Interesses seiner Mitschüler rückt, erinnert nicht zufällig an den thematisch verwandten 80er-Jahre Streifen „Teen Wolf“. Auch dort marschierte Michael J. Fox als High School-Versager, der von niemand respektiert wurde, nach seinem „Outing“ durch die Menge, die ihn daraufhin das erste Mal mit anderen Augen sah. Paceys Lockerheit ist aufgesetzt und bricht zusammen, nachdem er um die Ecke verschwunden ist.

Im Englisch-Unterricht nimmt Tamara „Romeo und Julia“ durch. Die tragisch gescheiterte Liebesgeschichte steht exemplarisch für das, was Tamara und Pacey droht. Die Schüler ziehen Pacey, als auch Tamara mit ihren Anspielungen auf „verbotene Früchte“ auf. Tamara wird nun klar, dass der Super-GAU eingetreten ist. Man weiß über ihre Liaison mit ihrem Schüler Bescheid. Als Pacey anschließend auf der Bank am Hafen den Kopf hängen lässt, tritt Joey zu ihm und will ihn durch die Bezeichnung „du verführter Minderjähriger“ auf witzige Weise beistehen. Pacey ist aber viel zu sehr mit sich und seinen Problemen beschäftigt, deshalb glaubt er nicht, dass ihn Joey auch nur ansatzweise verstehen kann. Diese kontert clever: „Du wirst angestarrt, wenn du durch die Gänge gehst. Die anderen flüstern hinter deinem Rücken. Du schnappst plötzlich deinen Namen in Gesprächen von Fremden auf. Und bald stellt sich ein richtiger Verfolgungswahn ein (…) Stell dir vor, du hättest was noch Schlimmeres getan. Zum Beispiel eine hochschwangere, unverheiratete Schwester mit einem schwarzen Freund zu haben und mit den beiden zusammenzuwohnen, während der Vater wegen Drogen eingesperrt ist.“ Joeys familiäre Back Story, die als Äquivalent zur Mutterkarte funktioniert, bietet sich hier passenderweise zum Vergleich an. Durch ihre eigenen Hintergründe vermittelt sie Pacey, dass es noch schlimmer hätte kommen können. Sie spendet Pacey Trost. Einer der wenigen freundschaftlichen Momente zwischen Joey und Pacey in der ersten Staffel. „Wir haben tatsächlich etwas gemeinsam. Wir liefern den engstirnigen Provinzlern Stoff für Gerüchte.“ Joey geht sogar noch über einfaches Aufmuntern hinaus, da sie ihm bereits unterschwellig die Lösung für sein Problem unterbreitet: „Beten, dass eine noch bessere Geschichte auftaucht.“ Diese Geschichte, mit der er seinen Kopf - und den von Tamara - wieder aus der Schlinge herausbekommt, muss er sich aber erst noch einfallen lassen. Joey appelliert somit indirekt an Paceys Handlungsbereitschaft. Sie ist eine der ersten, die Pacey dazu antreibt, über sich hinauszuwachsen und mit ganzer Kraft für jemand anderes einzustehen. In diesem Falle für Tamara. In den nächsten Staffeln werden Paceys legendäre selbstlose Aktionen und Gesten noch eine wichtige Rolle spielen. Erstaunlich - aber auch konsequent - dass Joey für diese Wandlung Paceys die Initialzündung liefert.

Als Joey nach Hause kommt, trifft sie auf Bessie, die den Wagen in den Schlamm gesetzt hat. Die Wehen haben bereits eingesetzt und bis zur Geburt ihres Babys ist es nun nur noch eine Frage der Zeit. Mangels Alternativen beschließen die beiden Schwestern das Naheliegendste zu tun und über den Creek zum Leery-Haus zu rudern. Obwohl Joey schon reichlich Übung beim Rudern hat, ist Bessie noch immer eine Spur pragmatischer - und kräftiger. Trotz ihres hochschwangeren Zustandes schnappt sie sich das Paddel und rudert los. Ärzte hätten ihr sicher davon abgeraten, denn durch die Anstrengung platzt die Fruchtblase. Der Topos von der vorzeitigen Geburt, der häufig in Filmen aufgegriffen wird, erzeugt Spannung. Dawsons Eltern sind offensichtlich nicht zuhause. Wo sie in dieser Folge stecken, wird nicht weiter erklärt. Joey macht ihren Freund staubtrocken auf den „Notfall“ aufmerksam: „Meine Schwester bekommt ihr Baby.“-„Cool, ich gratuliere.“-„Auf eurem Rasen.“ Dawson verständigt sofort einen Krankenwagen. Capeside ist in medizinischer Hinsicht aber offensichtlich tiefste Provinz. Oder wie es Bessie ausdrückt: „der Arsch der Welt.“ Denn bis der Doc anrückt, wird mindestens eine Stunde vergehen. Da Dawson nicht genügend Druck macht, schnappt sich Bessie den Hörer und macht ihrem Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung unmissverständlich Feuer unter dem Hintern. Nina Repeta spielt die werdende Mutter am Rande des Nervenzusammenbruchs absolut überzeugend. Ihr energischer Auftritt vermittelt authentisch, dass mit schwangeren Frauen nicht zu spaßen ist.

Pacey sucht die Aussprache mit Tamara. Bevor er sich jedoch entschuldigen kann, nimmt sie ihm bereits den Wind aus den Segeln und fährt ihm gehörig über den Mund. Pacey hat die Grenzen der Diskretion überschritten und somit einen Kardinalsfehler begangen. Tamara ist völlig aufgebracht. Die Kunde von ihrer verbotenen Affäre hat bereits die Runde im Lehrerzimmer gemacht. Tamara wird zur Verantwortung gezogen werden. Im Angesicht drohender juristischer Konsequenzen hilft ihr Paceys Entschuldigung auch nicht weiter. Sie greift seinen Vorschlag auf, Dinge wie andere Paare zu tun und macht kurzerhand Schluss. Auf diesen Schlag war man zwar schon länger vorbereitet, nun trifft er den Zuschauer aber ähnlich wie Pacey direkt in die Magengrube.

Im zweiten Akt spitzen sich die Konflikte zu. Bessies Wehen folgen in immer rascheren Abständen. Und kein Arzt weit und breit. Dawson und Joey beratschlagen was zu tun ist und kommen auf die naheliegendste Lösung - sie wenden sich in der direkten Nachbarschaft an Mrs Ryan um Hilfe. Diese ist schließlich gelernte Krankenschwester - und hat offensichtlich auch Erfahrungen als Hebamme. Joey beißt in den sauren Apfel und klopft widerwillig bei der alten Dame an, vor der sie seit jeher Angst gehabt hatte. Katie Holmes spielt großartig, wie sie ihr Anliegen atemlos zur Sprache bringt. Natürlich packt sie Grams bei ihrer Berufsehre, die ohne zu zögern zu Hilfe eilt.

Doug konfrontiert indessen Pacey mit dem Gerücht und den daraus entstandenen Konsequenzen. Bevor Doug auf den eigentlichen Tatbestand kommt, muss er erst wieder auf seinem kleineren Bruder rumhacken, den er diesmal als Lügner und Hochstapler hinstellt. Ironie des Schicksals, dass Pacey zu diesem Zeitpunkt eigentlich gar keiner ist. Später, als er Tamara durch seine Notlüge „rettet“, wird er sich durch sein falsches Geständnis Respekt verschaffen. Verdrehte Welt. Das zerrüttete Verhältnis der beiden Brüder wird auch wieder von Pacey untermauert. Nachdem er Doug erneut als schwul hingestellt hat, weil er weiß, dass er ihn damit auf die Palme bringt, nennt er das Dilemma innerhalb der Familie Witter beim Namen: „Offensichtlich gibt es in unserer Familie keinen Zusammenhalt.“ Kein Spaß, in solch einer Family aufzuwachsen. Pacey, das Opfer gestörter verwandtschaftlicher Verhältnisse, muss nun also über sich hinauswachsen.

Dawson ist voll in seinem Element, als er Bessie den Vorschlag macht, die Niederkunft auf Video zu dokumentieren. So dass Bodie, der sich andernorts um einen Job bewirbt, die Geburt seines Kindes nachträglich miterleben kann. Bessie ist einverstanden, räumt sich bei diesem doch sehr intimen Werk aber das Recht für den Final Cut ein. Als Joey mit Grams erscheint, ist Bessie alles andere als erfreut. Sie kann Mrs Ryan nicht leiden, da deren vorurteilsbeladene Äußerungen aus der vorangegangenen Episode noch immer zwischen ihnen stehen. Dawson, stets auf der Suche nach Konflikten, freut sich über den Zwist. Grams ignoriert die persönlichen Meinungsverschiedenheiten und konzentriert sich völlig auf ihre Profession. Sie weist die Teenager an, ihr zur Seite zu stehen und bezeichnet Dawson als Mr. De Mille. Der Junge mit der Videokamera wird hier mit dem großen amerikanischen Regisseur Cecil B. De Mille verglichen, der sich vor allem durch seine biblischen Monumentalfilme (u.a. Die zehn Gebote) einen Platz im Hollywood-Olymp erobert hat. Auch Bessie erteilt einen ironischen Seitenhieb auf die Bibel, als sie Joey als Judas bezeichnet, weil sie sich von ihrer Schwester verraten fühlt. Grams bleibt bei all dem ausgesprochen cool und kehrt ihre autoritäre Seite raus. Auch wenn die Vorbehalte gegen sie groß sein mögen, für Bessie ist es beruhigend, nun auf die Hilfe eines Profis zählen zu können.

Pacey muss ins Rathaus, wo eine Anhörung im Fall Tamara angesetzt ist. Als er Tamara noch einmal versichern will, wie leid ihm alles tut, funkt ihre Anwältin dazwischen. Sie hat ihrer Mandantin jeden persönlichen Kontakt zu Pacey untersagt und tritt als Zwischeninstanz auf. Pacey kann diese befremdliche Form der Kommunikation nicht verstehen. Denn sie versetzt ihn auf einen Schlag in die Welt der Justiz und somit in die Welt der Erwachsenen. Angesichts der dramatischen Lage, in die er seine Geliebte gebracht hat, muss er das Spiel mitspielen. Folglich bittet er die Anwältin, Tamara auszurichten, dass es ihm Leid tut. Bevor Tamara vor dem Ausschuss die Wahrheit ans Licht bringt, tritt Pacey dazwischen und setzt sich für sie ein. Er verkündet nun die von Joey initiierte Geschichte, die besser ist und dem Gerücht ein Ende bereitet. Auf äußerst cleverem und glaubwürdigem Weg schildert er der Jury seine Situation. Er stellt sich selbst in einem schlechten Licht dar, als ein hormongesteuerter Teenager, der Tagträume bezüglich seiner sexy Lehrerin hat. „Sehen sie mich doch an. Ein mittelmäßiger Schüler, der jeden Tag bei Mrs Jacobs im Unterricht sitzt und dabei nur von einem träumt. Wie es wohl wäre, ein bisschen besser auszusehen, ein bisschen intelligenter und etwa 15 Jahre älter zu sein. Denn dann - und nur dann - könnte Mrs Jacobs mich vielleicht als irgend jemand anderen ansehen als einen ihrer Schüler.“ Paceys Lüge ist ein bemerkenswerter Akt von Zivilcourage. Er macht sich selbst öffentlich zum Affen und zum Gespött der Leute, um jemanden zu beschützen, der ihm am Herzen liegt. Er rettet damit zwar auch seine eigene Haut, in erster Linie geht es ihm aber nur um das Wohlergehen seiner Geliebten, die mit wesentlich drastischeren Strafmaßnahmen als er selbst hätte rechnen müssen. Paceys Engagement in dieser politisch brisanten Situation rückt seinen edlen Kern in den Vordergrund und zeichnet den jungen Mann endlich als einen komplexen Charakter aus. Als sich Doug anschließend für das schlechte Verhalten seines Bruders bei Tamara entschuldigen will, reagiert diese für ihn mit einer überraschenden Äußerung. Sie sagt, er könne stolz auf Pacey sein, der sich zu einem „sehr sensiblen, äußerst höflichen, hochintelligenten jungen Mann“ entwickelt hat. Obwohl die Beziehung zwischen Pacey und Tamara gescheitert ist, geht Tamara nicht mit Schwermut aus der turbulenten Geschichte heraus. Vielmehr hat ihr Pacey durch seine Geste bewiesen, dass Tugenden wie Anständigkeit und Aufopferungsbereitschaft noch immer zum Sieg führen. Der Glaube an das Gute im Menschen, den DC so hochhält, ist damit wiederhergestellt.

Bei Bessie haben mittlerweile die Presswehen eingesetzt. Dawson hält die aufwühlende Phase in einer Halbtotale fest und verdichtet schließlich auf Joey, die im Hintergrund sitzt. Ihre Körperhaltung mit den angewinkelten Knien, den verschränkten Armen und ihr Gesichtsausdruck lassen sofort erkennen, wie unwohl sie sich fühlt. Die Schmerzensschreie ihrer Schwester und das viele Blut, das diese verliert, machen sie fix und fertig. Auch Jen glaubt, dass es Schwierigkeiten gibt. Ihre Großmutter hat die Situation zwar im Griff und sieht noch keinen Grund zur Besorgnis - doch fordert sie den vollen Einsatz ihrer Enkelin, um Komplikationen zu vermeiden. Eine Geburt ist nun mal eine blutige Angelegenheit und bringt selbst jemand mit starken Nerven aus der Ruhe. Da Grams improvisieren muss und weder Medikamente noch PTA gegen die Geburtsschmerzen hat, macht sie Bessie den Vorschlag zu beten. Obwohl ein Gebet in dieser Situation zwar ziemlich unpassend und vielleicht auch fatalistisch wirkt, hilft es. Selbst jemand, der wie Jen wenig mit Gott anfangen kann, wird durch das Vater Unser tief bewegt. Joey hat sich der Szenerie inzwischen entzogen und ist nach draußen an die frische Luft gegangen. Dawson folgt ihr, um sie aufzumuntern und ihr zu versichern, dass Mrs Ryan alles unter Kontrolle hat. Joey ist angespannt. Sie sagt, dass sie Bessie stets an ihre Mutter erinnert. Und nun, wo Bessie vor Schmerzen schreit, erinnert sie sie an den Tod ihrer Mutter. Der Akt der Geburt wird damit in einen höheren Zusammenhang mit dem Tod gestellt. Das Thema Leben und Tod, das in DC häufig aufgegriffen wird (man denke beispielsweise an Dawsons Kommentar im Finale, dass der Tod eigentlich gar nicht das Gegenteil von Leben ist, da das Leben kein Gegenteil hat), wird hier emotional ergreifend miteinander verknüpft. Bessie hat indessen keine Kraft mehr. Als Joey zurückkehrt, ergreift sie ihre Hand und vermittelt ihr somit ihre Anteilnahme. Das, was im Normalfall Väter bei der Geburt tun können. Allein ihre Anwesenheit und ihr Mitgefühl wirkt sich schon positiv auf die gebärende Mutter aus. Dieser innige, sehr ergreifende Augenblick endet schließlich damit, dass der kleine Alexander das Licht der Welt erblickt. Joey hat in übertragener Weise ihre Angst vor dem Tod überwunden und somit einem neuen Leben die Bahn geebnet.

Die letzte gemeinsame Szene zwischen Pacey und Tamara (zumindest in der 1. Staffel) findet auf der Veranda vor Tamaras Haus statt. Tamara hat sich wieder gefangen und entspannt sich bei einem Gläschen Wein, während sich Pacey vorsichtig heranpirscht. Er hofft, dass sie beide, nun nachdem die Klage abgewiesen wurde, eine zweite Chance erhalten Tamara muss ihm seine Illusionen jedoch rauben. Sie wird Capeside verlassen. Die beiden spielen ein letztes Mal durch, was hätte sein können, doch letztlich müssen sie sich der Realität stellen. Diese Szene ist die erste der vielen Abschiedsszenen in DC. Die Abschiedsszenen haben wegen ihrer emotional aufgeladenen Atmosphäre und dem süßen Trennungsschmerz stets eine mitreißende Wirkung. So verhält es sich auch mit dem Schluss zwischen den Liebenden. Leann Hunley beweist noch einmal, wie sie durch zurückhaltendes Spiel maximale Power erzeugt. Ihr Schmerz über den Verlust scheint sogar noch größer als der von Pacey zu sein. Ihre nach außen kontrollierte Art, mit diesem Schmerz umzugehen, lässt sie als Mensch aus Fleisch und Blut erscheinen - und längst nicht mehr wie die Sexphantasie eines pubertierenden Teenagers. Hier erfahren wir auch ihr Alter. Tamara ist 36 und somit 21 Jahre älter als ihr jugendlicher Liebhaber. Selbst wenn die beiden noch länger liiert gewesen wären, aufgrund des großen Altersunterschieds hätte es nie gut gehen können. Wie Gale in der letzten Episode, so sagt auch Tamara, dass sie trotz ihres fortgeschrittenen Alters immer noch nicht wie eine Erwachsene mit derartigen Situationen umgehen kann.

In den ausklingenden Minuten werden noch einmal die wesentlichen Fragen dieser Episode gestellt. Im Grunde waren Gegensatzpaare das übergeordnete Element der Folge: Ankunft und Abschied, Leben und Tod, Lüge und Wahrheit. Bei Grams ging es um Glauben und Nichtglauben. Als sie Jen nun nach dem Wunder der Geburt die Frage stellt, ob sie noch immer nicht an Gott glaubt, antwortet diese, dass sie zumindest den Glauben an die Menschheit wiedergefunden hat. Die Versöhnlichkeit dieser Situation findet sich auch in der finalen Szene mit Joey. Joey nimmt den kleinen Alexander auf den Arm, der die Augen ihrer Mutter hat. Was sinngemäß bedeutet, dass trotz des frühen Todes ihrer Mutter ein Stück von ihr stets weiterleben wird. Das Prinzip Liebe, Glaube, Hoffnung wird also auch hier gefeiert. Lediglich bei der letzten Szene mit Pacey überwiegt die bittersüße Melancholie. Pacey schreitet den Strand entlang und blickt ein letztes Mal auf Tamara, die im beleuchteten Fenster steht, bevor sie das Licht aus macht. Pacey verabschiedet sich hier von seiner ersten großen Lieben, nur für sich selbst. Das Leben wird weitergehen, so wie das Meer in der letzten Einstellung stets neue Wellen an den Strand spült.
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Schnupfen
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Beitrag von Schnupfen »

Joe B. hat geschrieben:Der Pacey-Tamara-Plot neigt sich seinem Ende zu. Leider viel zu früh, da aus der Fallhöhe der beiden noch reichlich Handlungsmaterial herausgeholt hätte werden können.
Was stellst du dir da z.B. vor?
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„One day at a time“
castaways

Beitrag von castaways »

@ Joe B:

Treffender geht es nicht mehr! :) :)


Ich möchte nur einige wenige Dinge verstärken, die meines Erachtens nach noch einmal gepostet werden sollten:
Die charakterliche Wandlung des Pacey erscheint mir für die ganze "DC - Zukunft" extrem wichtig zu sein!
Er ist aus seinem eigenen Schatten getreten und beginnt hiermit eine eigene Storyline, die zumindest einmal die 2. und 3. Staffel maßgeblich prägen wird.
Diese erste große Liebe hat den Jungen verändert, hat ihm Kraft gegeben.
Ich bin zwar nicht ganz unglücklich, dass Tamara Jacobs jetzt einmal der filmischen Vergangenheit angehört, aber für Paceys Entwicklung war sie ohne Zweifel extrem wichtig.
Neben den grundsätzlichen Werten, wie Menschlichkeit, den Glauben an das Gute und vor allem HOFFNUNG, die neben den Antipoden Leben (Geburt) und Tod, neue Liebe und Trennung, Heldenhaftigkeit und Fehlerhaftigkeit, in ganze DC subtil und gleichzeitig so eindringlich vermittelt werden, steht für mich in dieser Episode die Entwicklung der Beziehung zwischen Joey/Pacey im Vordergrund. Nicht dass etwa schon zukünftige Entwicklungen vorweg genommen werden, aber man merkt deutlich, wie sich diese beiden jungen Leute ganz plötzlich ersthaft ihrer "Gemeinsamkeiten" bewusst werden und welchen mentalen Einfluss die kluge Joey auf den Jungen hat. Und das lange noch bevor sie sich ihrer magischen Anziehungskraft auf Männer bewusst wird...

Die zwei zentralen Elemente dieser so wichtigen Folge sind für mich das gemeinsame Beten des Vater Unser und die ergreifende Szene mit dem unterstützenden Handgriff Joeys.
Und noch ein Element wird deutlicher als je zuvor: Dawsons Unreife und dessen Auswuchs an Filmbesessenheit! Ich denke, dass es nur eine Ausrede war, das Geburtsvideo für Bodie zu drehen.
Ganz wichtig erscheint mir auch der stetige Aufbau des "Triangles", das uns ja in weiterer Folge in unterschiedlichen Konstellationen dramatisch beschäftigen wird.
Zur Beziehung zwischen Grams und Jen bzw. zu den anderen Jugendlichen ist schon weitgehend alles gesagt worden.
Ganz persönlich aber: Ich schätze die Figur der Mrs. Ryan mit ihrem durchaus postiven Einfluss ganz außerordentlich. Diese Folge zeigt IMO deutlich, wie wichtig gerade dieser Charakter in Zukunft für alle Beteiligten werden wird!
Soul Reaver

Beitrag von Soul Reaver »

Ich bin so stolz auf dich Joe B *schluchz*.
Du bist wirklich vernarrt in DC!
Das finde ich total cool! :up:
castaways

Beitrag von castaways »

@ Joe B.

Eine winzige kritische Anmerkung hätte ich nun aber doch noch zu Deinem Beitrag:
Du schreibst, es würde nicht geklärt, wo Dawsons Eltern sind.
Das trifft nicht 100% zu!
Im Gespräch mit Jen vor dem Schultor, als ihm von derselben von dem Gerücht über Pacey berichtet wird, erklärt Dawson kurz die Vorzüge der elterlichen Eheprobleme: Mitch und Gale wären nämlich über besagtes Wochenende zu einer Partnertherapie gereist - vielleicht der Hinweis auf eine sturmfreie Bude...

Das wars auch schon![/quote]
Isabel

Beitrag von Isabel »

Ich kann mich noch sehr gut an die Folge erinnern. Die Mischung aus Witz (Bessie und Joey rudern rüber zu Dawson) und Dramatik(Die Komplikationen bei der Geburt) fand ich sehr gut. Vorallem hat man etwas mehr über den Tod von Joeys Mutter erfahren und wie sie sich dabei gefühlt hat. Vorher war das alles wirklich mehr Sarkasmus,wenn sie von ihrem verkorksten Leben berichtet hat.
Was ich nich verstanden hatte ist,warum Grams nicht gefahren ist. Sie müsste doch wohl ein Auto haben bei den Entferungen in Capeside? Oder sie hätten bei Dawson Jemanden angerufen,der hingefahren wäre. Da hätte es doch bestimmt Jemanden gegeben. Aber wahrscheinlich gings dann mit der Geburt sowieso zu schnell,also hätte das keinen Sinn mehr gemacht.
Joe B.

Beitrag von Joe B. »

@ Schnupfen

Der Pacey-Tamara-Plot hatte einen starken Aufhänger: Die Beziehung zwischen einer erwachsenen Frau, die darüberhinaus Lehrerin ist (also einen Schutzbefohlenen-Auftrag hat), und ihrem minderjährigen Schüler. Von der Basis eine sehr konfliktbehaftete Konstellation, die Assoziationen an den "Lolita"-Topos weckt. Und diese Dinge sind ja nicht völlig aus der Luft gegriffen, die passieren immer wieder mal. Der Handlungsstrang hätte natürlich noch viel Stoff hergegeben. Schade, dass der Plot schon in der Mitte der ersten Staffel abgewürgt wurde. Wir können aber gerne mal ein wenig kreativ herumspinnen und überlegen, was noch passieren hätte können. Sekunde, ich lege mal "Don´t stand so close to me" von Police als dazu geeigneten Hintergrund-Soundtrack auf... ;)
Man nimmt die Grundlage (Charaktere, Umfeld) und baut diese einfach weiter aus. Also, da hätten wir Tamara, eine 36-jährige, attraktive, alleinstehende Lehrerin. Sie wohnt ihn einem schönen Haus am Strand, fährt ein rotes Sportcabrio, besitzt Immobilien, ist also einigermaßen wohlhabend. Sie interessiert sich für Literatur, Musicals, Filme und hatte in ihrem bisherigen Leben zahlreiche Probleme mit Männern (obwohl es noch nicht so viele gab, die ihr wirklich etwas bedeuteten). Dann trifft sie neu in der Stadt ein und lernt diesen selbstbewussten, draufgängerischen aber auch sensiblen 15-Jährigen namens Pacey kennen, der sich selbst für einen Loser hält. Ihre Beziehung wurde bis zu dieser Folge vorwiegend sexuell definiert. Wenn es nun keinen Schlussstrich gegeben hätte, und ihre Storyline weitergegangen wäre, hätte es sich beispielsweise angeboten, dass ihre Liebe und Zuneigung stärker in den Vordergrund gerückt wäre. Dass Tamara also ganz eindeutig die erste große Liebe von Pacey geworden wäre. Da die beiden ihre Beziehung weiterhin geheimhalten hätten müssen, hätten sich noch jede Menge spannender Wendungen angeboten. Möglicherweise wäre Tamara auf Paceys Vorschlag eingegangen und sie hätten versucht, Dinge zu tun, die ein "normales" Paar auch tut. Die Gefahr, dabei entdeckt zu werden (vielleicht von einem anderen Schüler, der die beiden dann erpresst), hätte den Druck auf die beiden zusätzlich erhöht. Oder sie hätten in ihrer sexuellen Beziehung Fortschritte gemacht und kein Sexperiment ausgelassen. Die Affäre hätte dann auch selbstzerstörerische Ausmaße annehmen können. Wenn z.B. einer von beiden dem anderen hörig geworden wäre. Wir sind zwar immer noch bei DC, aber ein Schuss 9 1/2 Wochen wäre sicher aufregend gewesen. Oder Tamara wäre schwanger geworden und man hätte das Thema Schwangerschaftsabbruch auf den Tisch gebracht. Oder Paceys Eifersucht hätte Futter bekommen, weil sich ein anderer (gleichaltriger) Mann an Tamara ranmacht. Vielleicht wäre auch ihr Ex-Mann zurückgekehrt. Oder Tamara hätte es nicht ertragen, dass sich Pacey plötzlich für ein anderes Mädchen interessiert. Und, und, und...
Ich will damit nur zeigen, dass sich der Plot noch beliebig weitererzählen ließe. Natürlich auf dem anspruchsvollen DC-Niveau, wo einerseits Klischees bedient, andererseits Klischees auch gebrochen werden. Das Ende ihrer Love Story ist zwar dramaturgisch notwendig, hätte aber auch später kommen können. Denn bisher hat sich der Pacey-Plot überwiegend über seine Liebe zu der älteren Lehrerin definiert. In der zweiten Hälfte der ersten Staffel fällt diese Ebene weg und er wird als Mitspieler in den anderen Plots herangezogen. Die Interaktion mit seinen Freunden lässt ihn zwar auch reifen, die Liebe zu Tamara hätte ihn aber ebenfalls zu einem "Mann" gemacht. However: es ist ja nicht unser Job, rückwirkend noch Handlungsvorschläge zu machen, auch wenns ein Spaß ist.

@ Soul Reaver

Merci. Tja, ich mag die Serie wirklich, bin eben ein DCM. :D

@ castaways

Du hast mal wieder völlig recht. Mitch und Gale sind nicht anwesend, weil sie andernorts versuchen, ihre Ehe zu retten. Hab ich übersehen. :wtf:
zwilling-1984

Beitrag von zwilling-1984 »

Mit Abstand einer meiner Lieblingsfolgen von DC. Die Mischung aus Emotion, Humor und harter Realität innerhalb von ca. 60 Minuten gepackt war wirklich super in Szene gesetzt.

Für mich ist diese Folge eine Folge mit vielen kleinen Happy Ends.

1.
Jen und ihre Grandma kommen sich durch das "Wunder der Geburt" endlich ein Stück näher. Zwar konnte Mrs. Ryan ihre Enkelin noch immer nicht von dem Glauben an Gott überzeugen, aber immerhin hat sie ihrer Enkelin den Glauben an die Menschheit zurückgegeben. Beide wissen sich in dieser Folge zu schätzen.

2.
Joey und Bessie verstärken ihren schwesterlich Zusammenhalt durch die Geburt des kleinen Alexander. Für mich wurde hier gezeigt, wie sehr es wichtig sein kann, in guten wie auch in schlechten Zeiten für einander da zu sein. Bessie hat ihre kleine Schwester hingebungsvoll unterstützt, als ihre Mutter gestorben ist und ihr Vater ins Gefängnis musste. Nun ist Joey an der Reihe. Zwar hat sie Anfangs enorme Probleme mit der Situation und ist maßlos überfordert, doch nach eine kurzen Aussprache mir Dawson, der ihr mal wieder eindrucksvoll die Augen geöffnet hat, ist Joey ganz für Bessie da und unterstützt sie bei der Geburt ihres Sohnes/Neffen. Es wird deutlich gezeigt, dass Bessie nur auf die Unterstützung ihrer kleinen Schwester gewartet hat. Beide hat das gemeinsam Erlebe noch enger zusammengeschweißt.

3.
Paceys und Tamaras Beziehung findet ein jähes Ende, da Pacey während des Gespräches mit Dawson auf dem WC belauscht wird und sein kleines Geheimnis plötzlich zu einem "Flummi" mutiert, der sich nicht mehr lenken lässt. Innerhalb kürzester Zeit weiß die ganze High School von der verbotenen Beziehung. Pacey zeigt für mich in dieser Folge wahre Größe und rette Tamara mit seiner Lüge während der Anhörung im wahrsten Sinne den "Arsch" (entschuldigt die Ausdrucksweise *g*). Durch die Aussprache zwischen Tamara und Pacey am Schluss der Folge finden beide ihren inneren Frieden und wissen, dass es trotz allem jetzt der richtige Zeitpunkt ist, einen Schlussstrich zu ziehen. Es gibt ein letztes Mal Streicheleinheiten und eine zärtliche Umarmung. Pacey nimmt endgültig Abschied und wünscht Tamara alles Gute für die Zukunft. Beide wissen, die gemeinsame Zeit wird sie für immer verbinden und auf eine gewisse Art und Weise "positiv" verfolgen.
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Beitrag von Schnupfen »

Isabel hat geschrieben:Was ich nich verstanden hatte ist,warum Grams nicht gefahren ist. Sie müsste doch wohl ein Auto haben bei den Entferungen in Capeside? Oder sie hätten bei Dawson Jemanden angerufen,der hingefahren wäre. Da hätte es doch bestimmt Jemanden gegeben. Aber wahrscheinlich gings dann mit der Geburt sowieso zu schnell,also hätte das keinen Sinn mehr gemacht.
Ich schätze, man sollte keine Schwangere mit dem Auto transportieren, wenn die Fruchtblase geplatzt und die Geburt so nahe ist...
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castaways

Beitrag von castaways »

@ Joe B.

Sicherlich hätte man die T/P Beziehung in alle von Dir dargelegten Richtungen ausbauen bzw. weiterführen können. Ich glaube nur, dass die Drehbuchautoren gerade was diese brisante Beziehung zu diesem Zeitpunkt der ersten Staffel betrifft, ein wenig die Courage verlassen hat.
Vielleicht war da auch ein gewisser Druck der US - Öffentlichkeit oder der Produzenten da. Immerhin war ja DC erst in den Startlöchern, man wollte da einfach kein erhöhtes Risiko eingehen und hat diesen Plot auf diese Weise abgewürgt.
Aber das Thema "abwürgen" begegnet uns ja im Laufe von DC mehrmals. ;)

@Schnupfen

Die Sache mit dem Autotransport siehst Du völlig richtig!
Ich hab das bei meiner Frau in Zusammenhang mit der Geburt meines Sohnes selbst erlebt. Gebärende mit geplatzter Fruchtblase sollen weder gehen noch mit einem normalen Fahrzeug transportiert werden.
Damit hat Grams IMO medizinisch völlig richtig gehandelt!
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