Zugegeben war die Staffel bisher große Klasse. Folge 1-9, danach war dann etwas die Luft draußen, besonders Folge 11 gefiel mir weniger. #14 war aber wieder höchstes Niveau, und ich hoffe, es bleibt noch länger so.
Pacey wurde für eine Woche suspendiert – ist eine sehr interessante Situation: Er hat sich wie es typisch für ihn ist, für jemanden eingesetzt. Ist aber zu weit gegangen. Hat aber nicht gegen seine Prinzipien verstoßen. Wobei es für ihn so toll lief, und er jetzt nicht nur durch den Verweis, sondern auch die schlechte Note einen Rückschlag erleidet. Hoffe er lässt sich jetzt nicht fallen. 1 Woche – dann zurück zu normal. Und am Wichtigsten: Andie hat das am Ende der letzten Folge nicht so toll aufgenommen, war sauer, weil Pacey Unruhe in ihr Leben reinbringt. Pacey will sich auch nicht entschuldigen, Dawson gefällt mir, der hört ihm zu, und weiß, was er sagen muss. Ich finde, Pacey ist so der coole Typ, der in Situationen weiß was zu tun ist, während Dawson der nachdenkliche Junge ist, der gut reden kann. Natürlich nicht so eindeutig, aber so in etwa. Ein bisschen komisch ist es, dass die Suspendierungs-Woche innerhalb von 5 Minuten abgehandelt wird – aber ohne Pacey, da macht DC nicht so viel Spaß. Der Lehrer spielt Gott oder so, oder Diktator? Wohl Zweiteres, bevorzugt die, die er mag, die ihn mögen und verfolgt die anderen, lässt sie durchfallen. Finde ich gut, dass dieses Thema angesprochen wird, die Schule spielt in Teen-Serien eigentlich wenig Rolle, nur wenn sie gebraucht wird, Noten auch nur wenn sie für Nachsitzen oder Drama gebraucht werden – ein arroganter Lehrer? Interessantes Thema! Pacey geht weiter, er holt Zeugenschriebe ein, und ruft ein Lehrertreffer ein. Klasse! Es kommt anders – der Lehrer geht in Frühpension, hat Pacey was mitgegeben, auch wenn er nicht wirklich verstanden hat, auf was Pacey hinauswollte. Oder er wollte es nicht verstehen.
Was ist los mit
Dawson? Er gibt der leicht verzweifelten Joey einen Beziehungstipp für sie und Jack. Und er rät Pacey, endich wieder mit Andie zu reden – Mr. Dawson Cupid. Leider ist Pacey nicht bereit, sich zu entschuldigen.
Sehr interessante Reaktion:
Andie stürmt auf ihren Dad zu – Umarmung.
Jack macht da nicht mit, keine Teilnahme, kein Blick, kein Wort. Dinner abgesagt. Und Dinner angesagt. Jack bleibt stumm – Andie quasselt. Der Vater macht sich natürlich mit seiner Direktheit ggü. Jack unbeliebt, ich verstehe ihn, nach dem Tod von Tim, der Tragik mit seiner Frau, jetzt wird er nach Capeside geholt. Schwere Situation. Die Geschwister sind sich uneinig. Dann geht es bei den McPhee’s hoch her, der Vater geht wieder und kriegt von Jack ordentlich was zu hören – die Arbeit stellt er vor die Familie. Fast exakt der selber Vater Sohn Konflikt war in den ersten Folgen der 1. Staffel von Everwood so großartig, ist hier kein Mittelpunkt, deshalb nicht so genial, aber das mag ich sehr gerne. Und das war’s dann – dachte ich mir. Essig! Tür versperrt und Kerr Smith haut sein bisheriges Highlight raus, ganz, ganz stark gespielt, richtig klasse! Er spricht die Problem an, toll! Dass Jack schwul ist, tut eigentlich wenig zur Sache, führte aber zu der Ty-Jen Diskussion.
Joey alleine, führt zu
Dawson – der mit
Ty und
Jen ausgeht. Interessant. Ich hab genauso geschaut wie die 3, als Ty sich das Piano schnappt – cool! Er ist ein moderner Katholik oder so ähnlich, der aber auch seine Zweifel hat, was ihn dann – wie ich es immer so gerne nenne – zur Mitte bringt – genau da ist ja bei Jen schon Schluss. Richtig auch die Ironie, aber endlich sind die 3 in anderen Beziehungen. Deshalb können sie auch ungezwungen lachen. Schön. Schöner Moment. Moment. Bis Ty anfängt, den Papst zu zitieren. Ooh schwul ist böse, keine Wahl. Ich finde ja immer, man sollte sich über andere Charaktereigenschaften wie Lügen aufregen und nicht über so was. Vorallem erzählt Ty das so direkt, so ohne Gnade, so brutal ins Gesicht, Jack ist. Aus, fertig, selber Schuld, kein Mitleid. Toleranz sieht anders aus! Das ist also sein wahres Gesicht, wie auch immer, ich hoffe, Jen lässt ihn fallen. „How can you have such a narrow view about beeing gay?“ Es wird interessanter. “How can you be so narrowly liberal?” War ein klasse Konter, was aber trotzdem nicht Ty’s Meinung rechtfertigt, denn er nimmt die Sache zu aggressiv. Finde es aber klasse, wie das Thema so beidseitig beleuchtet wird.
Evelyn hat was zu sagen: „If Jack is gay, he does not need your judgement, young man.“

“What he[God] needs from you, from me, from everyone else in this world, is love and tolerance.”

Amen, Schwester, Amen!

Das war toll, das war wirklich toll, besser kann man es nicht sagen! Wobei es auch hier noch nicht vorbei ist,
Ty hat schon Recht, wenn
Jen wartet bis jemand kommt, der ähnlich wie sie denkt, dann wartet sie. Sie sollte versuchen, mit Ty’s Gedanken zusammen zu wachsen oder sich mit ihnen teils arrangieren bzw. ihn ihre Meinung zeigen. Natürlich nur, wenn ihr was an Ty liegt – was es ja tut.
Anmerkung dazu (angestachelt von anderen Kommentaren hier):
Stimmt schon, Ty ist ein Teen, und muss nicht zwangsläufig richtig handeln. Er kann Fehler machen. Und wenn er in seiner Bibelstunde oder wie auch immer ein falsches Bild vermittelt kriegt, dass Schwule halt so sein wollen usw. und böse sind und in der Bibel steht und das ist dann so und er das ständig hört und es natürlich für ihn glaubwürdig und nachvollziehbar ist, dann kann man seine Einstellung schon besser verstehen. Da kann ich dann auch nicht mehr ganz ehrlich sagen, Ty solle die Klappe halten, weil er nur seine Meinung sagt, die halt krass ist, aber nur deshalb so krass ist, weil sie so "boah, wie kann er nur, so ein Gestörter" ist, bzw. genau das Gegenteil von der Meinung von mir, dem Zuseher, Jen. Und wenn dir jemand genau die aus deiner Sicht "falsche" Meinung so kompromislos ins Gesicht präsentiert, dann gehst du hoch, dann bist du entrüstet und denkst dir nur: Was? Spinnt der? Der soll sich vertschüssen. Ty mochte ich bisher eigentlich, nur das Zusammenkommen gefiel mir weniger, weil Ty von Evelyn gebracht wurde und sich aufdränkte, aber er bringt ein neues, sehr interessantes Thema in die Serie, gefällt mir, weil er nicht schlicht ein neuer Freund ist. Cool!
Das Dawson-Joey Gespräch gefiel mir auch. Und die Entschuldigung zw. Andie und Pacey war einfach wunderschön. Mein Traumpaar! Schöner Schluss auch mit Jack’s Geständnis und Joey’s Akzeptanz.
Fazit: Was soll ich sagen? Klasse! Beste Folge der 2. Staffel – die hat sich dann auch mal die volle Punktzahl verdient! War von A-Z fesselnd, hatte starke Gespräche, Tiefgang, Pacey und der Lehrer kann wohl jeder Schüler irgendwie verstehen, dann war natürlich Jen vs. Ty vs. Homosexualität das kleine Highlight, mit dem Fazit: „All you need is love.“ Natürlich nicht ausklammern die McPhees, wo Jack auf den Tisch haut – und er hat Recht: Bisher haben sich die Kinder um die Mutter kümmern müssen, während der Vater die Arbeit als Ausrede findet um nicht dran denken zu müssen. Ebenso ganz stark!
5,5 Punkte.
