Eure Meinung zu #3.03 Harvard, Harvard, über alles

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Schnupfen
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Eure Meinung zu #3.03 Harvard, Harvard, über alles

Beitrag von Schnupfen »

Weiter gehts mit der dritten Folge der 3. Staffel: "Harvard, Harvard, über alles". Eure Meinung?

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Viel Spaß beim Diskutieren!



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Hier meine Meinung:

3.03 ist die erste Eve-Folge, in der ich sie lieber als Dawson mag. Das heißt was, oder?
Allerdings nicht, weil die Autoren mit Dawson Schindluder getrieben haben (das haben sie mit Andie mehr). Im Gegenteil: Abgesehen von der Tatsache, dass es mir etwas untypisch vorkommt, dass Dawson den Umschlag überhaupt annimmt (dies aber nur zu seinem bisherigen S3-Chara passt), ist sein Verhalten in dieser Folge, v.a. das in Bezug auf Eve und darausfolgend auf Pacey, durchaus nachzuvollziehen und zu ihm passend. Es zeigt seine große Schwäche, Verantwortung für missliche Lagen, die ihm passieren, auf andere abzuwälzen (hier auf Eve), antstatt auf sich selbst zu schauen. Nicht zum ersten Mal kommt er mit seinem Ego in Konflikt. Eve fordert ihn heraus (und in Folge die ganze Clique) und er schafft es nicht, sich dagegen zu wehren und die Dinge klar zu sehen. Stattdessen lässt er sich von Eve treiben (was mir Eve erstmals richtig sympathisch macht!) und wird absolut arschig zu Pacey: Nicht nur dass er wie schon in "Parties und andere Peinlichkeiten" (S2) Pacey als Loser bezeichnet und damit sein unbewusstes Bild von seinem besten Freund preisgibt, nein, er beleidigt ihn in Bezug auf Andie auch noch zutiefst! Bin immer wieder geschockt, wenn ich das sehe.

Stellenweise wird also Dawson wieder mal out of character geführt, umso mehr aber noch Andie, die nicht nur die Lösungen gestohlen hat, sondern auch noch ihre Freunde anlügt und unschuldig spielt, als diese den Umschlag suchen. Absolut nicht nachvollziehbar.

Jen kommt in dieser Folge nur selten zum Zuge: Kurz in Andeutung auf das, was mit Henry noch kommen wird; und dann v.a. als Ermutigung für Jack.
Dessen Storyline ist nicht unbedingt die unterhaltsamste (stattdessen für uns Deutsche furchtbar ami-klischeehaft), könnte aber für die Zukunft wichtig sein. Wir werden sehen, ob ihm das Durchboxen persönlich etwas gebracht hat.

Neben dem Twist zwischen Eve und Arsch-Dawson gefiel mir wieder mal alles zwischen Joey und Pacey am besten: Eine Freundschaft ist am entstehen, begleitet von vertrauensvollen und intimen Szenen, sowie von gewohnt sarkastischen - sehr schön!

Fazit: Durch den von Eve ausgelösten Briefumschlag eine recht unterhaltsame, spannende und interessante Folge - und damit die beste seit Staffelbeginn.
Zuletzt geändert von Schnupfen am 21.10.2006, 13:33, insgesamt 1-mal geändert.
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nameless89
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Beitrag von nameless89 »

Die dritte Folge der dritten Staffel,geht merkwürdig weiter und enttäuscht mehr als das sie überzeugt:
Als allererstes muss ich sagen,dass ich mir vor 5min diese Folge das erste Mal angesehen habe und entsetzt war: Andie&Pacey,dass Traumpaar aus Staffel 2,ist nicht mehr zusammen! Okay vielleicht könnte man das akzeptieren,wenn das nicht so dermaßen schlecht und unglaubwürdig in Szene gesetzt worden wäre! Andie,die in 221 noch so beteuert hat,dass sie Pacey liebt und das er die wichtigste Person in ihrem leben ist,betrügt ihn einfach! Das passt nicht zu ihr und auch die Erklärung,finde ich nicht gerade besonders überzeugend,denn ein Mensch der einen anderen so dermaßen liebt,wie es Andie beteuert hat,macht sowas einfach nicht!
Hier nochmal ein Zitat aus Folge 221:

Pacey: „ Vergiss dein Versprechen nicht,ok? Du und ich wieder zusammen,glücklich,gesund und verliebter denn je!“
Andie: „ Daran werde ich immer denken“

Gehört zwar eher zur zweiten Folge dieser Staffel,aber ich wollte das hier nochmal aufgreifen um besser auf diese Folge einzugehen!
In dieser Folge wird also gezeigt,wie sich das damalige Traumpaar nach der Trennung verhält: Andie scheint diese Trennung irgendwie völlig egal zu sein,sie wirkt nicht traurig oder fertig,sondern macht einfach weiter nach dem Motto: Ist doch nur halb so schlimm,war doch nur Pacey! Dies steht im völligen Widerspuch,zu Andie aus Staffel 2,die Pacey angeblich so geliebt hat! Wenn man nach dieser Folge geht,merkt man das sie wohl nur so getan hat und Pacey für sie nur eine kleine Spaßbeziehung war,denn wenn sie ihn wirklich lieben würde und er der wichtigste Mensch in ihrem Leben wäre,dann würde sie versuchen ihn wiederzubekommen,doch was tut sie? Sie gibt Pacey seine Geschenke zurück und beendet damit endgültig diese Beziehung! Mein Gott,gefühlskälter geht es wohl nicht,kein Wunnder,dass sich Pacey da zur Flasche greift! Eins haben die Schreiber von DC geschafft,was noch keine Serie vor ihnen geschafft hat: Sie haben einen Charakter,denn ich über 22 Folge geliebt habe,in 2 Folgen völlig zerstört und ihn zu einer Person gemacht,die ich einfach nur noch hassen kann! Schade Schade! Aus dieser Person hätte man noch soviel machen können,aber nicht so! Das Ende setzt dem ganzen noch die Krone auf: Die liebe und loyale Andie,stiehlt doch tatsächlich die Prüfungsergebnisse und betrügt beim Eingnungstest! Ich frage mich gerade,was diese Psychologen,wohl mit ihr in dieser Anstalt angestellt haben,weil eine so krasse Wandlung,kann ich mir sonst nicht erklären! Da stellt sich für mich noch eine wichtige Frage: Warum haben die Macher von DC,dass Paar Andie und Pacey über eine ganze Staffel Höhen und Tiefen durchleben lassen und sie in der vorletzten Folge,sogar noch groß ihre Liebe beschwören lassen,wenn man dies dann in der nächsten Staffel einfach sein lässt und die Beziehung so mir nichts dir nichts einfach beendet? Da hätte man sich die Mühe auch sparen können. Meiner Meinung hätte diese Beziehung einen würdigeren Abgang verdient.

Noch einer hat wohl eine heftige Gehrinwäsche bekommen: Dawson! In den beiden ersten Folgen fand ich das alles ja noch teilweise lustig,doch was jetzt geschieht finde ich einfach nur schlimm: Der liebenswerteDawson,wandelt zu einem oberflächlichen Teenanger,der hinter einer noch oberflächlicherin Person hinterherläuft und der alles macht was diese Person sagt! Dawson!? Wo bist du? Der Dawson,denn ich kenne würde einer solchen Person wie Eve,diese Prüfungsaufgaben um die Ohren hauen und sich niemals auf sowas einlassen,aber naja er hat sich eben geändert! Eine Änderung,auf die ich gerne verzichten könnte!

Nach all diesen negativen Punkten will ich mich auch mal positiv äußern,weil mein absoluter Liebling Pacey immer noch so ist,wie früher und ich seine Entscheidungen zu 100% verstehen kann. Er merkt,dass Andie nicht mehr Andie ist,sondern eine völlig neue und gefühlskalte Person und betäubt diesen Schmerz im Alkohol! Vielleicht nicht die beste Lösung,aber trotzdem nachvollziehbar. Und das er Dawson eine runterhaut finde ich noch nachvollziehbarer,weil endlich irgendwer Dawson zu Vernunft bringen sollte. Am Ende mach er dann ja auch Schluss mit Eve,die jetzt hoffentlich Geschichte ist und nie wieder in dieser Serie auftauchen wird.

Auch positiv zu erwähnen ist der tolle Handlungsstrank um Jen(die ich langsam aber sicher wirklich mag) und dem tollen Jack,der jetzt dank Jen und diesem Neuen auch selbstsicherer wird! Finde ich sehr gut und zu diesem Neuen ist noch zu sagen,dass er wirklich symphatisch wirkt,aber mal schauen,wie es weitergeht!

Eine Person habe ich noch vergessen und zwar Joey,die auch wie immer ist und es diesmal mit dem Prüfungstress,inklusive Alpträume zu tuhen bekommt. Auch sie ist es,die mir aus der Seele spricht,wenn es um das Thema Eve und Dawson geht,denn sie bringt die Sache auf dem Punkt! Auch bemerkenswert ist,dass Pacey besoffen wie er ist,zu allererst zu Joey torkelt und zu niemanden sonst! Ich freue mich echt schon auf auf weitere Pacey/Joey Szenen,wie am Ende von 301,weil Joey und Pacey bestimmt ein schönes Paar werden und sie auch sicherlich nicht so gemein ist wie Andie am Ende der Beziehung. Das und Jen und Jack,sind die einzigen Hoffnungen,in dieser wirklich merkwürdigen Staffel,die hoffentlich bald wieder besser wird und auch Andie sollte sich schleunigst ändern und wieder so werden wie früher,denn so wie sie momentan ist,kann sie die Serie ruhig sofort verlassen! Traurig,aber wahr,was aus diesem einst tollen Charakter geworden ist.
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Beitrag von Schnupfen »

nameless89 hat geschrieben:Da stellt sich für mich noch eine wichtige Frage: Warum haben die Macher von DC,dass Paar Andie und Pacey über eine ganze Staffel Höhen und Tiefen durchleben lassen und sie in der vorletzten Folge,sogar noch groß ihre Liebe beschwören lassen,wenn man dies dann in der nächsten Staffel einfach sein lässt und die Beziehung so mir nichts dir nichts einfach beendet?
Auch hier heißt die Erklärung: Pacey&Joey.
Für die zwei wurde P&A zerstört. (Und das Dumme ist, dass ich nicht wüsste, für welches Paar ich mich entscheiden sollte, wenn ich die Wahl hätte...)
Auch positiv zu erwähnen ist der tolle Handlungsstrank um Jen(die ich langsam aber sicher wirklich mag)...
Strike! :D
Andie sollte sich schleunigst ändern und wieder so werden wie früher,denn so wie sie momentan ist,kann sie die Serie ruhig sofort verlassen! Traurig,aber wahr,was aus diesem einst tollen Charakter geworden ist.
:ohwell:
Da wollten dei Macher wohl, dass wir Eve mehr mögen als Andies Satan-Version. Das haben sie aber nicht geschafft! :)
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Beitrag von nameless89 »

Auch hier heißt die Erklärung: Pacey&Joey.
Für die zwei wurde P&A zerstört. (Und das Dumme ist, dass ich nicht wüsste, für welches Paar ich mich entscheiden sollte, wenn ich die Wahl hätte...)
Ich muss aber auch sagen,dass es mir sehr schwer fällt,weil ich jetzt Mitte 3te Staffel bin und alle P&J Szenen einfach unheimlich klasse sind! Ich bin auch der Meinung,dass man diese Beziehung hätte beenden können! Aber nicht sofort in der 2ten Folge und nicht so!
Zuletzt geändert von nameless89 am 14.10.2006, 23:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Schnupfen »

nameless89 hat geschrieben:Ich bin auch der Meinung,dass man diese Beziehung hätte beenden könnn! Aber nicht sofort in der 2ten Folge und nicht so!
Wie hätte man es denn z.B. machen können, sodass man dennoch die P&J-Beziehung in S3 entstehen hätte lassen können? Hast du Ideen?
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Beitrag von nameless89 »

Darüber habe ich mir echt den Kopf zerbrochen und konnte teilweise deshalb auch Nachts nicht schlafen und da sind mir ein par Ideen gekommen:

1) Pacey&Andie bleiben erstmal zusammen und nebenbei entsteht die Freundschaft zwischen Joey und Pacey,daraus wird dann mehr und Pacey trennt sich wegen der Beziehung zu Joey ( Aber das wäre dann auch hinterhältig und ich glaube,dass Joey sowas auch nicht machen würde und Pacey erst recht nicht)

2) Andie& Pacey bleiben bis zur 10ten Folge zusammen,merken dann aber das sie beide völlig andere Vorstellungen vom Leben haben: Andie will unbedingt nach Harvard und Pacey macht sich dagegen nichts aus seiner Zukunft! Daraus entsteht ein Streit der sich zuspitzt und dann folgt die Trennung. Pacey ist so fertig,dass er wen braucht mit dem er reden kann und da kommt dann Joey ins Spiel,die ihm dann hilft. Freundschaft entsteht und dann Liebe! ( Fände ich eigendlich ganz okay,besser auf jedenfall als das Andie fremdgeht)

3) Andie kommt überhaupt nicht wieder! Ihr Zustand bessert sich nicht und sie zieht mit ihrem Vater woanders zu einem Arzt der ihr vielleicht besser helfen könnte! Pacey ist völlig fertig und da kommt wieder Joey ins Spiel! (Auch nicht der Knaller,aber immerhin eine Alternative)

4) Beide entfremden sich und wollen einen Neuanfang und trennen sich dann rein freundschaftlich! ( Fände ich auch okay)
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Schnupfen
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Beitrag von Schnupfen »

nameless89 hat geschrieben:Darüber habe ich mir echt den Kopf zerbrochen und konnte teilweise deshalb auch Nachts nicht schlafen...
Oha, Schlafprobleme wegen P&A? Du Armer...

Zu deinen Ideen: Interessant! Kurze Kommentare von mir:
1) Pacey&Andie bleiben erstmal zusammen und nebenbei entsteht die Freundschaft zwischen Joey und Pacey,daraus wird dann mehr und Pacey trennt sich wegen der Beziehung zu Joey ( Aber das wäre dann auch hinterhältig und ich glaube,dass Joey sowas auch nicht machen würde und Pacey erst recht nicht)
Ne Dreieckgeschichte zwischen P&A&J wäre natürlich möglich gewesen, wäre allerdings ne Vierergeschichte gewesen. Problem: Wenn in einer Beziehung mit A bei P Gefühle für J entstanden wäre, wäre alles aus S2 auch nicht mehr glaubwürdig und so fantastisch gewesen.
Zudem hast du Recht: Eine Zuspitzung der Lage mit Trennung und neuer Beziehung würde nicht zu J und P passen. Bzgl. Dawson standen die Dinge ja anders.
2) Andie& Pacey bleiben bis zur 10ten Folge zusammen,merken dann aber das sie beide völlig andere Vorstellungen vom Leben haben: Andie will unbedingt nach Harvard und Pacey macht sich dagegen nichts aus seiner Zukunft! Daraus entsteht ein Streit der sich zuspitzt und dann folgt die Trennung. Pacey ist so fertig,dass er wen braucht mit dem er reden kann und da kommt dann Joey ins Spiel,die ihm dann hilft. Freundschaft entsteht und dann Liebe! ( Fände ich eigendlich ganz okay,besser auf jedenfall als das Andie fremdgeht)
Den DC-Kennern wird dieses Szenario sicher etwas bekannt vorkommen... Will aber nicht spoilern - Nameless kennt ja die weiteren Staffeln noch nicht.
Diese Idee wäre allerdings auch unglaubwürdig, da es nicht dazu kommen würde, dass P sich nichts aus seiner Zukunft macht, wenn er noch mit A zusammen wäre, denn da verhielt er sich ja ganz anders!
3) Andie kommt überhaupt nicht wieder! Ihr Zustand bessert sich nicht und sie zieht mit ihrem Vater woanders zu einem Arzt der ihr vielleicht besser helfen könnte! Pacey ist völlig fertig und da kommt wieder Joey ins Spiel! (Auch nicht der Knaller,aber immerhin eine Alternative)
Andies Zustand bessert sich nicht und sie kommt nicht wieder? BAD.
4) Beide entfremden sich und wollen einen Neuanfang und trennen sich dann rein freundschaftlich! ( Fände ich auch okay)
Wäre möglich, würde aber - wie Fall 1 - die große Liebe aus S2 unglaubwürdig erscheinen lassen.


Alles also bittere Möglichkeiten... Da das Fremdgehen am besten mit Andies Labilität begründet werden kann (und ja auch wird), finde ich es nicht mehr aber auch nicht weniger bitter als die 4 Fälle.
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castaways

Beitrag von castaways »

Bevor ich mich dem (traurigen) Kapitel Andie/Pacey ausführlicher widme, möchte ich 2 positive Aspekte von 3.03 voranstellen:
Der Vorspann: Eve hat nun also Joeys Platz aus der ersten Staffel eingenommen; die Szene in Dawsons Zimmer glänzt mit markigen Sprüchen, das TV/Film - Chambre betreffend; in einer weltanschaulichen Debatte verschwimmen die Grenzen zwischen Fantasie und Wirklichkeit; aber auch die Beobachterrolle wird in Frage gestellt. Eve stellt Dawson in seinen eigenen Lebensfilm und weist die Rollen in dem Szenario zu.

Die Schlussszene: Dawson und Pacey setzen eine vertrauensbildende Aktion und stellen den Sinn ihrer Schlägerei in Frage. Allerdings wird hier bereits ein interessanter Ausblick gewährt: Wenn schon eine Prügelei, dann wenigstens wegen eines Mädchens...

Das wars aber auch schon mit dem für mich Positiven.
Dawson ist seit seinen Ferien in Philadelphia out of charakter; daran besteht kein Zweifel.
Ungeachtet der Schlussszene aus 3.02, die wir ja schon eingehend diskutiert hatten, ist eines aber auch für mich als bekennenden DJ ler klar. Die beiden passen im Moment als Couple nicht zusammen, der Weg für PJ ist frei und in dieser Lebensphase auch sinnvoll.
Wie der Weg allerdings "freigeschaufelt" wird, ja das ist - wie ja schon ausführlich angesprochen worden ist - ein sehr Fragwürdiger.
Die bereits skizzierten alternativen AP Szenarien sind leider alle nicht restlos befriedigend. Am ehesten wäre für mich noch die Idee eines längerfristigen Aufenthalts Andies im Sanatorium ein gangbarer Ansatz gewesen.
Die Autoren hatten aber mit der (therapiebedingten?) Charakter und Wesensänderung Andies bestimmt nicht den besten Weg gewählt.
Aber bitte...
Joey hat sich wieder gefangen, ihre Charakterzüge sind wieder OK und ihre Aktivitäten nachvollziehbar.
Das wäre IMO auch noch als positiv zu werten...

Zu den anderen plots...später
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nameless89
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Beitrag von nameless89 »

Ja ist es klar,dass keiner dieser Alternativen besonders befriedigend ist,denn wie schafft man es eine so groß aufgebaute Beziehung zu beenden? Das ist echt schwer zu sagen,aber jetzt Andie völlig zu ändern finde ich auch mies,aber naja es geschieht ja aus einem guten Grund; P&J!

castaways schrieb:
Der Vorspann: Eve hat nun also Joeys Platz aus der ersten Staffel eingenommen; die Szene in Dawsons Zimmer glänzt mit markigen Sprüchen, das TV/Film - Chambre betreffend; in einer weltanschaulichen Debatte verschwimmen die Grenzen zwischen Fantasie und Wirklichkeit; aber auch die Beobachterrolle wird in Frage gestellt. Eve stellt Dawson in seinen eigenen Lebensfilm und weist die Rollen in dem Szenario zu.
Darauf bin ich noch gar nicht eingegangen,aber diese Szene fand ich auch richtig toll,nur Eve anstelle von Joey zu sehen fand ich schon sehr gewöhnungsbedürftig!
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Schnupfen
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Beitrag von Schnupfen »

castaways hat geschrieben:Die Autoren hatten aber mit der (therapiebedingten?) Charakter und Wesensänderung Andies bestimmt nicht den besten Weg gewählt.
Wobei ich unterscheiden würde zwischen der Veränderung, die Andie in der und durch die Therapie durchgemacht hat (Seitensprung), der Veränderung, die sie aufgrund der Trennung und Kälte von Pacey durchmacht (denn z.B. das Klauen der Lösungen und alles, was noch kommt, würde ich eher dieser Ursache zuordnen).
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Josey*

Beitrag von Josey* »

IMO ist dies eine weitere Folge, die am Anfang stark enttäsucht, aber zum Ende hin wieder versöhnt...

Eve legt Dawson den Apfel vor, hier in Form der Lösungen des PSAT... ich meine, wer hätte hier nicht zugegriffen? Außer dem Dawson aus S1+2 natürlich... er begründet es damit, dass er zumindest seinen Freunden die Chance geben will, darüber nachzudenken. Aber die ganze Art finde ich so absurd, allein den Umschlag mit in die Schule zu nehmen und vor den Mathematikprüfungen darüber zu reden... :wtf:
Und hier ist es wieder Pacey, der reagiert, wie wir es wohl tun würden... "ich könnte innerhalb von 10 Minuten Kopien für uns alle machen" :D Natürlich ist es verführerisch, doch angeblich will keiner etwas damit zu tun haben. Doch der Umschlag verschwindet... in dem Punkt spielt Eve wieder einmal Dawson's Alter Ego, er will natürlich nicht glauben, dass es einer von seinen Freunden war, der den Umschlag genommen hat, ohne etwas zu sagen... aufgestachelt von Eve sucht er also denjenigen auf, dem er das zutraut... nämlich Pacey. Obwohl es doch eigentlich klar ist, dass Pacey es nicht verheimlicht hätte, dass er den Umschlag hat...warum auch, ihm ist sowas doch nicht peinlich.
Es kommt zu dem ziemlich hässlichen Schlagabtausch, der mich, genau wie Schnupfen, jedes Mal wieder schockiert...

Lediglich das Ende versöhnt wieder, als Dawson endlich tacheless mit Eve redet "Jetzt wo ich dich kenne, mag ich dich nicht mehr" wobei er hier ja wirklich seine Wut auf sich selbst wieder einmal auf jemand anderes abschiebt, anstatt sich mal über sich selbst klarzuwerden und dass er ganz klar nicht unfehlbar ist...

Und als Pacey und er die Prüfung vor Beginn verlassen, selbst nach so einem Streit sind sie wieder Freunde, wissen, dass sich da lediglich einiges angestaut hatte. Es braucht nicht einmal eine Entschuldigung oder ein weiteres Wlort über den Vorfall. Trotzdem sehe ich das genauso wie Schnupfen, Dawson offenbart wieder einmal was er anscheinend wirklich von Pacey denkt/ dass er in seiner Wut auch ganz anders kann...

Im Vorspann versuchen sich die Macher wieder einmal selber auf die Schippe zu nehmen, wie schon z.B. in "Drehbuch für einen Kuss". Dort gelang es IMO aber sehr viel besser... trotzdem ganz amüsant wie Dawson sich über Felicity aufregt und Eve ihm dann sagt, dass sie wie er ist... ganz gut gemacht.

Jack und Jen kommen sehr kurz, bis auf jacks Befürchtungen, das die anderen Spieler ihm das Leben schwermachen weil sie wissen, dass er schwul ist... doch dank seines tollen Mantras "bumms" schafft er es dann natürlich doch noch und ist der gefeierte Held. Dabei sehen wir auch wieder Henry und seinen ersten "Versuch", Jen näherzukommen. Als Jack sagt "du bist eine Klasse tiefer" dachte ich früher immer, das wäre anders gemeint, er meint ja aber wirklich die Klassenstufe. Je öfter ich die Staffel schaue, desto mehr kommt Henry mir nurnoch wie ein pubertierender Junge vor, der einfach nur die Anführerin der Cheerleader scharf findet... früher habe ich da immer mehr gesehen.

@nameless: Die Möglichkeiten, wie P&A hätten auseinandergehen können finde ich sehr interessant. Schlaflose Nächte sind wirklich produktiv :)
Am besten gefällt mir die 2. Möglichkeit die du nennst, aber wie Schnupfen schon erwähnt hat, sowas ähnliches wird noch kommen...

Naja, wir müssen uns hier halt leider mit einer fremdgehenden, ihre Freunde belügenden, stehlenden und intriganten Andie begnügen... :ohwell:
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nameless89
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Beitrag von nameless89 »

Und als Pacey und er die Prüfung vor Beginn verlassen, selbst nach so einem Streit sind sie wieder Freunde, wissen, dass sich da lediglich einiges angestaut hatte. Es braucht nicht einmal eine Entschuldigung oder ein weiteres Wlort über den Vorfall. Trotzdem sehe ich das genauso wie Schnupfen, Dawson offenbart wieder einmal was er anscheinend wirklich von Pacey denkt/ dass er in seiner Wut auch ganz anders kann...
Das zeigt auch wieder,was für gute Freunde die beiden sind! Außerdem zeigtes,dass Pacey seinem besten Freund wirklich einiges verzeiht,weil er ja schon in der 2ten Staffel von Dawson fertig gemacht wurde und da hat er ihm auch einfach so verziehen,was zeigt was für ein toller Mensch Pacey doch ist!
castaways

Beitrag von castaways »

Wie angekündigt - die anderen Plots.
Bleiben wir kurz bei Henry: Ich persönlich konnte ihn nie leiden, kann aber nicht genau sagen, warum das so ist. Ich denke jedoch, dass die Auffassung, es handle sich bei dieser Person lediglich um einen klassisch affengeilen, schmachtenden, pubertierenden Jugendlichen, durchaus nachvollziehbar ist. Ich möchte in diesem Zusammenhang allerdings vermerken, dass diese Meinung bei mir immer schon so bestanden hatte.

Jacks kometenhafter Aufstieg zum Superfootballer: Manta hin, Manta her; das geht mir einfach zu schnell, ist brutal hinkonstruiert und damit nicht überzeugend...
Obleich Jen ein wenig zu kurz kommt, hat sie doch in der Szene mit Jack, der aus mehreren triftigen Gründen das Leibchen hinwerfen will, ihren Zentralauftritt, der tiefgründig und voller hintergründigem Witz ist. (z.B. Metapher in Zusammenhang mit dem "...Verscherzen mit jemandem, der die Luft absperren kann... ;) )

Die Schlägerei: Ja, das ist wirklich schlimm; die gehört zu den Szenen, die ich regelmäßig mit Begeisterung im Schnelllauf duchziehen lasse.
Abgesehen von Dawsons "Affektgedanken" bezüglich Pacey ist mir allerdings ein Detail aufgefallen, das mir nicht ganz verständlich ist: Eve macht Dawson klar, dass jene Person das Kouvert mit den Prüfungsunterlagen gestohlen hat, an welche er, Dawson, als erstes gedacht hätte. Sodann - mit der ohnmachtigen Wut im Bauch - geht er zu JOEY! Er konnte doch nicht wissen, dass sich Pacey zu genau der gleichen Zeit an demselben Ort sturzbetrunken befinden würde. Man könnte also durchaus implizieren, dass Dawson primär an Joey als Schuldige gedacht hat...
Hmmm...
Was meint ihr zu dem verwegenen Gedanken?

Zum Kapitel Andie hat - so glaube ich - Josey bereits die passenden Worte gepostet...
Traurig, aber wahr!
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Beitrag von Schnupfen »

castaways hat geschrieben:Abgesehen von Dawsons "Affektgedanken" bezüglich Pacey ist mir allerdings ein Detail aufgefallen, das mir nicht ganz verständlich ist: Eve macht Dawson klar, dass jene Person das Kouvert mit den Prüfungsunterlagen gestohlen hat, an welche er, Dawson, als erstes gedacht hätte. Sodann - mit der ohnmachtigen Wut im Bauch - geht er zu JOEY! Er konnte doch nicht wissen, dass sich Pacey zu genau der gleichen Zeit an demselben Ort sturzbetrunken befinden würde. Man könnte also durchaus implizieren, dass Dawson primär an Joey als Schuldige gedacht hat...
Hmmm...
Nein, das hat er ganz sicher nicht. Joey wäre die letzte, an die er denken würde - das ist klar.
Ich denke, dass er bei Witters war, wo sie ihm sagten (denn Joey hatte ja bei denen Bescheid gegeben, wo Pace ist), dass er bei Joey an der Tanke ist. Ganz einfach. ;)
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castaways

Beitrag von castaways »

@ schnupfen

Nachvollziehbarer Gedanke!
Sicher hätte Dawson schnursracks zu den Witters gehen können. Dort hätte er von Paceys Verbleib gehört. Er hätte sich 2 und 2 zusammenreimen önnen, dass Pacey nicht grundlos bei der Hafentankstelle nächtigt. Pacey hätte auftragsgemäß in der Absicht,sich um sie zu kümmern, zu Joey gehen können, was aber nicht unbedingt naheliegend ist.
Dawson weiß, wie Paceys Hirn funktioniert ("Nordlicht"), also muss er demnach annehmen, dass der Freund besoffen und für seine Altvorderen nicht "herzeigbar" sein muss.
Na schön!

Andererseits ist Dawson out of charakter, er ist völlig von der Rolle, steht neben sich; hat sein "moralinsaures 5.23 ^_^ " Ego in Philadelphia oder sonst irgendwo gelassen.
Er ist von Eve "infiziert"; hat sich soeben von Joey allerhand Grauslichkeiten sagen lassen müssen; da wäre für mich schon dieser gewagte Gedanke eventuell in Frage gekommen.
Welchen Grund hätte außerdem Pacey gehabt, den PSAT überhaupt zu machen. Vorbereitet war er ohnehin nicht, eine akademische Ausbildung ist ihm sicher nicht in die Wiege oderauf den Weg gelegt worden und eine Andie, die da etwas forcieren hätte können, gibt es de facto nicht mehr.
Warum daher dann Dawsons erster Gedanke an Pacey?
Letztlich macht das auch keinen Sinn!
Für Pacey ist der PSAT wurscht; für Joey jedoch ist er von vitalem Interesse; doch Betrügen als absichtliche Gaunerei ist bei beiden kein Charaktermerkmal!

Ich denke, wir sollten dieses heikle Thema noch ein wenig weiterdiskutieren!
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nameless89
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Beitrag von nameless89 »

Ich kann das auch nicht nachvollziehen,weil weder Pacey noch Joey dafür bekannt sind,soetwas zu tuhen!
Pacey ist das,seit er nicht mehr mit Andie zusammen ist,eh alles egal und Joey würde niemals etwas unrechtliches tuhen und das müsste Dawson eigendlich auch klar sein! Wenn er man eiunmal vernünftig überlegen würde,dann müsste er am Ende eigendlich auf Andie kommen,weil es die war,die sich am Meisten Mühe dafür gegeben hat nach Harvard zu kommen! Aber dieser "neue" Dawson merkt soetwas natürlich nicht.

Nochetwas zu Andie: Bin jetzt bei Folge 14 und da ist Andie wieder die alte,was mir wirklich sehr zusagt und hoffentlich bleibtt das auch so,denn so ist sie eine echte Berreicherung für die Serie!
Joe B.

Beitrag von Joe B. »

Die dritte Folge ist mal wieder ein klassischer Fall von life imitates art. Oder sollte man sagen: art imitates life imitates art.

Der Teaser beginnt etwas verstörend, weil nun nicht mehr Joey, sondern der Fremdkörper Eve zum TV-Schauen bei Dawson anzutreffen ist. Sie sehen sich FELICITY an, eine Serie, die im Fahrwasser von DC das Licht der Mattscheibe erblickte. Dawson und Eve haben eine Grundsatzdebatte über den qualitativen Unterschied zwischen Film und Fernsehen. Fachmann Dawson betrachtet Filmkunst als das höhere Kulturgut und wird deshalb sogleich von der Soapfigur Eve als Snob heruntergeputzt. Diese erste Szene ist trotz der Mitwirkung von Eve ein Riesenspaß, weil sich die Autoren mal wieder alter DC-Tugenden besonnen und selbstreflektierende Seitenhiebe auf das eigene Metier eingebaut haben. Alles, was im Teaser erzählt wird, ist als reine Ironie zu verstehen. Beispiel Dawson: „Serien hasse ich schon aus Prinzip.“ Nachdem Dawson als alter Ego von Felicity entlarvt wurde („Wenn man eine Folge dieser weinerlichen Selbstanalysen miterlebt hat, kennt man sie alle. Zugegeben, sie ist ja ganz hübsch. Aber welche Heldin soll das sein? Sie kann sich nicht entscheiden, ist gelähmt von naiv-romantischen Vorstellungen, wie die Welt um sie herum sein sollte. Sie wirkt geschwätzig und reichlich dumm. – Sie ist wie du!“), gehen die Autoren sogar so weit, den Vergleich Dawsons mit einer Serienfigur noch auf ein höheres Verständnis-Level zu heben: „Sie ist wie du, außer dass sie im College ist, ein Mädchen und… - eine fiktive Figur in einer Fernsehserie.“ Tja, Dawson, und was bist du?

Hier haben wir als Zuschauer, die normalerweise ins DC-Geschehen regelrecht eintauchen, Capeside längst hinter uns gelassen und sind in einer Parallelwelt angekommen, die irgendwo zwischen dem bisher etablierten Serienkosmos (also das, was wir innerhalb der Serie als real empfinden) und der Arbeit der Drehbuchautoren (also dem Bereich hinter den Kulissen) anzusiedeln ist. In solchen Augenblicken scheitert die Identifikation mit den Protagonisten, da sie einem ja explizit als künstliche TV-Geschöpfe vorgeführt werden. Andererseits bereitet es auch ein diebisches Vergnügen, zu sehen, wie sich die Autoren über die eigene Serienschöpfung lustig machen. Da dieses ironische Spiel ja ein beliebtes Stilmittel in DC (wie überhaupt im Gesamtwerk von Kevin Williamson) ist, haut es einen nicht total heraus, sondern wird als zwischenzeitlicher Zwerchfellkitzel empfunden, der die Sache auflockert. Gerade in den Eve-Episoden, die an Künstlichkeit und Unglaubwürdigkeit ihresgleichen suchen, tut ein derartiger intertextueller Kniff besonders gut.

Die Szene arbeitet genüsslich auf eine Pointe hin. Zuerst wird noch einmal auf das Wesen der Dramaturgie eingegangen, das Serien ein ständiges Auf und Ab vorschreibt, um den Zuschauer bei der Stange zu halten: „Offensichtlich hast du die letzte Staffel nicht gesehen. Da war überhaupt nichts perfekt. Und das beanstande ich ganz allgemein am Fernsehen. Es ist nicht Realität, es ist Perfektion.“ Diese kritische Äußerung macht zwar Sinn, passt aber nicht so recht zum Filmverständnis unseres Spielberg-Fans Dawson. Gerade die eskapistischen, überhöhten und unrealistischen Blockbuster der Marke Spielberg sind ja seine Favoriten, und nicht unbedingt die realistischen Filme aus der Dogma-Schmiede. Aber egal. Wir sind ja gegenwärtig in der Eve-Ära der dritten Staffel, da muss man sich auch mal ein wenig weiter aus dem Fenster lehnen. Da selbst die Autoren bereits bemerkt haben, wie selten dämlich Eve ist, müssen sie nun natürlich auch Stellung zu dieser befremdlichen Kopfgeburt beziehen: „Kapierst du nicht, dass ich deshalb auftauche? Sieh mal, eine neue Staffel, da muss ein wenig Abwechslung rein. Zum Teufel mit dem Status Quo.“ Auf dieser Ebene find ich Eve beinahe witzig. Nichtsdestotrotz ist sie für mich immer noch eines der größten Übel im gesamten DC-Universum, das man uns am besten erspart hätte. Denn ihre kessen Bemerkungen (die 1:1 dem Vortrag eines Filmtheoretikers entsprungen sein könnten) regen zwar den Geist und den Intellekt an, machen aber einen Riesenbogen ums Herz und die Gefühle. Und das ist es, was sie ganz allgemein so störend und unecht wirken lässt. Durch Eve geht die Identifikation mit der Serie flöten und man ist nicht mehr emotional eingebunden.

Im Gespräch zwischen Dawson und Eve wird ein filmanalytischer Point of View eingenommen, der den Subtext offenlegt: „Eine Verführerin, die die moralische Festigkeit unseres Helden prüfen wird. – Wird er es unbeschadet überstehen?“ Genau diesen dramaturgischen Ursache-Wirkungs-Komplex haben die Serienmacher mit der Einführung Eves im Sinn gehabt. Mir scheint, als würden sie ihn nun aus Hilflosigkeit (Was machen wir nur mit dem Antikörper Eve? Welche Handlungselemente können wir durch sie noch ansprechen? Und vor allem: wie werden wir sie so schnell wie möglich wieder los?) mühsam ans Tageslicht zerren. Die pre-title-sequence wird konsequent aus der Perspektive von außen, und nicht von innen erzählt, weshalb man hier aber ein Nachsehen haben kann. Der Schluss ist ja zielsicher inszeniert: „Weißt du, was ich noch hasse? Dass die immer an der spannendsten Stelle Werbung bringen.“ Schnitt und Unterbrechung durch die Titel-Sequenz. Klasse gemacht und wirklich komisch.

Die anschließende Handlung wird mal wieder durch eine extrem konstruierte Wendung initiiert. Eve überreicht Dawson die Prüfungsaufgaben zum PSAT. Fragen nach Motivation, Absichten, woher sie ihn hat, etc. erübrigen sich. Wenn man bei Eve zuviel Fragen nach innerer Logik und überhaupt nach Nachvollziehbarkeit stellt, ärgert man sich nur grün und blau. Wenn man über diesen aufgesetzten Vorfall aber hinwegsieht, erhält man doch noch eine Folge, die aufgrund der losgetretenen Gruppendynamik und wegen des Whodunit-Spannungsmotivs durchaus unterhaltsam ist. Im Gegenteil zu vielen von euch habe ich mit dieser Folge wesentlich weniger Schwierigkeiten als mit den Episoden zuvor.

Im Rahmen des Whodunits (wer hat den Umschlag geklaut?) wird man als Zuschauer dazu animiert, nach dem Täter zu rätseln. Und wie in Kriminalfällen üblich, ist es nicht der Naheliegendste, der die Tat verursacht hat, sondern der, der scheinbar das am wenigsten ausgeprägte Motiv dafür hatte. Mir erscheint es absolut plausibel, dass Dawson Pacey verdächtigt und dass sich später Andie als Betrügerin herausstellt. Beim ersten Mal sehen hatte ich überhaupt keine Ahnung, wer schuld ist. Deshalb hatte die Spannungskurve für mich durchaus funktioniert. Wenn man allerdings den deutschen Titel HARVARD, HARVARD ÜBER ALLES betrachtet, wird hier bereits der Fokus auf Andie gelegt, die ja eigentlich nur als Nebenfigur auftritt. Außer dass sie unbedingt den Willen hat, nach Harvard zu kommen, hat diese Folge ja nichts mit der Eliteuniversität zu tun. Der Titel, ein Ausspruch Paceys, ist also denkbar schlecht gewählt, verweist er doch auf Andies Tatabsichten und somit auf die Lösung des Rätsels.

Über den aufdringlich pathetischen Plot von Jack und die Henry-Story möchte ich eigentlich kein Wort verlieren, da sie in meinen Augen unfreiwillig komisch und somit Trash sind. Geschmackssache - und auf jeden Fall nicht meiner. Was aber an dieser Folge von Bedeutung ist, ist die (angeknackste) Beziehung von Dawson und Pacey. Denn diese wirkt sich auf die Ereignisse der nahen Zukunft aus. Die beiden schaffen es zum Schluss zwar wieder, Waffenstillstand zu schließen und kehren auch wieder zu ihrer loyalen Haltung zurück (Pacey folgt Dawsons Entschluss, den Test abzubrechen), doch das Auseinanderdriften ist nicht mehr aufzuhalten. Pacey, der vorher zu Recht stark enttäuscht von den Verdächtigungen seines altes Freundes war, findet hier noch einmal zu alter Integrität zurück. Das spiegelt sich auch in dem STAR WARS-Zitat wieder: „Was hat dich solange aufgehalten?“ Auch der Ausblick auf die weiteren Entwicklungen wird vorgegeben: „Wenn wir uns schon gegenseitig verdreschen, sollte es wenigstens wegen eines Mädchens sein“, sagten sie und gingen der untergehenden Sonne entgegen.
ForVanAngel

Re: Eure Meinung zu #3.03 Harvard, Harvard, über alles

Beitrag von ForVanAngel »

Wie geil ist es bitte, dass sich Dawson Felicity anschaut? War bei SFU Nate schon mit Friends witzig. :D Gut, Eve meint Felicity = Dawson. Herrliche Selbstparodie. Dawson: „You obviously weren’t watching last season. It was far away from perfect.” ^_^ Einfach witzig, wobei ich auch perplex war, weil ich nicht wirklich glauben konnte, was da gerade gesprochen wurde. Übrigens hatte ja Pacey letzte Folge erklärt, warum Eve so toll sei (weil sie einfach locker ist und das Gegenteil von Joey), und die erklärt jetzt selber, was ihre Aufgabe ist: Die Dinge aufzumischen, den braven Dawson Fehler bzw. Wagnisse machen lassen. ;)

Ich mag das „neue“ Theme, bringt eine total neue Stimmung, aber auch toll Kerr Smith u. Meredith Monroe zu sehen. :)

Ich bin übrigens ein Trottel, warum kam mir Parker, der mit Jen anbandelte so bekannt vor? „Mord Nach Plan“, Michael Pitt. Furchtbar. Oder er ist Jack’s Love Interest, mal gucken. Scheinbar steht er auf Jennifer, die laut Jack nichts für ihn ist – sicher ist sie speziell, aber derzeit sehr angenehm, da mag ich sie sogar.

College-Eignungstest. Joey hat große Chancen lt. Mr. Pitt, während sich Dawson seine Chancen durch einen Pre-Test von Eve erhöht. Ich fand es sehr amüsant, wie der Hauptcast um den Umschlag mit den Testergebnissen (wenn sie überhaupt drinnen sind!) stehen und völlig unschlüssig sind was sie jetzt machen sollen. :) Umschlag nach Feueralarm weg – okay, ich gebe es zu: Das ist nicht nur wegen dem Vorspann ein neues Dawson’s Creek. Ich könnte mir vorstellen, dass Eve den Alarm ausgelöst hat, sich den Test geholt hat, um Unruhe zu stiften – das wäre vollkommen dämlich. Und wurde immer nerviger – mein Gott, Dawson ist selber Schuld und steigert sich auch noch rein und lässt sich von Eve rumschubsen, die mit ihm spielt, „wer immer du denkst hat den Test“, gähn. Joey: „Dawson, this has got to stop.“ Dawson zu Eve: „Now that I know you, I don’t really like you.” 8-) Schön gesagt. Diente nur dazu, Dawson in Streit mit Pacey zu bringen – Dawson ist wirklich blind, er glaubt seinem Freund, den er sein Leben lang kennt nicht – aber einem Mädchen, das er seit ein paar Wochen kennt. Gott sei Dank merkt es Dawson am Ende – schöner Moment, wie er sich wieder mit Pacey versteht. Tja, und als wäre es Ironie, mochte ich bisher Andie 10 und Jen etwa 5 – ist Andie total auf dem absteigenden Ast, während ich Jen wie geschrieben mag. Andie hat den Test gestohlen, missfällt mir, was mit ihr gemacht wird. :(

Wie zu erwarten war geht’s Jack als Nicht-Runningback mies, er hat halt auch nicht die Figur, um sich durch riesige Muskelmassen zu schieben (wieso muss er das tun? Gut ich kenn mich im Football nicht wirklich aus – muss ich mich schlaumachen). Jen u. Jack ist aber immer noch eine riesige Freude.

Dieser Rob gefällt mir nicht, ob er nun aus persönlichen oder geschäftlichen Gründen auf Joey sauer ist, ist egal. Komische Träume.

Traurig – obwohl nicht traurig präsentiert – war Andie’s Schachtel mit Geschenken von Pacey – die sie ihm zurückgibt. Wirklich schade, hätte doch länger gehen müssen.


Fazit: Nach der klassen letzten Folge, wo schöne Dramamomente bzw. Gespräche stattfanden, ging’s heute schlichtweg dahin – so eine „alle sind glücklich“ Folge macht mir Sorgen. Ich will nicht sagen Eve hätte mich genervt (kam aber schon gefährlich nahe), aber das mit den Testergebnissen war letztendlich langweilig. Stimmung war eigentlich ganz gut, aber es gab keinerlei Höhepunkte – somit der bisherige „Tiefpunkt“. Nicht falsch verstehen, schlecht war die Folge ja nicht, aber es ging wenig weiter und was passierte war kaum packend, eher schwerfällig – sie können es deutlich besser.
3 Punkte. Und das macht dann diese Durchschnittsfolge auch zu einer der paar schlechtesten der Serie bisher – was für die Qualität von DC spricht. :ohwell:
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Re: Eure Meinung zu #3.03 Harvard, Harvard, über alles

Beitrag von Schnupfen »

ForVanAngel hat geschrieben:Wie zu erwarten war geht’s Jack als Nicht-Runningback mies, er hat halt auch nicht die Figur, um sich durch riesige Muskelmassen zu schieben
Hä? Schonmal Kerr Smith (auch damals) gesehen? :wtf: ;)
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Re: Eure Meinung zu #3.03 Harvard, Harvard, über alles

Beitrag von ForVanAngel »

Schnupfen hat geschrieben:
ForVanAngel hat geschrieben:Wie zu erwarten war geht’s Jack als Nicht-Runningback mies, er hat halt auch nicht die Figur, um sich durch riesige Muskelmassen zu schieben
Hä? Schonmal Kerr Smith (auch damals) gesehen? :wtf: ;)
:?: Naja, SO ein Viech ist er jetzt nicht - außerdem achte ich da auch nicht so drauf. :tounge: Wollte jetzt aber keine Kerr-Fans beleidigen. :schaem:
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