Nach der für mich herausragenden Folge zuvor war dies wieder eine "nur" gute, was in erster Linie an der nicht wirklich überzeugenden Delia-SL liegt. Daran kann leider auch die Tatsache, dass ich den kleinen Arnie höchst amüsant finde (
"I've decided you're my girlfriend." 
), nichts ändern. Angsthase Delia lässt sich im Museum einsperren - da fragt man sich zwangsläufig, ob die Autoren plötzlich vergessen haben, wie uns der Charakter bisher präsentiert wurde.

Egal, es gab ja noch andere, wesentlich bessere Geschichten.
Der Einstieg mit dem Rückblick hat mir recht gut gefallen, weil er einmal mehr verdeutlicht hat, wie sehr Amy immer noch auf den "alten" Colin fixiert ist. (BTW, die junge Amy war nicht besonders gut getroffen, aber das tut ja nichts zu Sache.

) Demzufolge ist es auch keine große Überraschung, dass sie ihm weiterhin bedingungslos zur Seite steht, auch wenn er es sich langsam aber sicher mit jedem in seinem Umfeld verscherzt. Da weiß man echt nicht, ob man Amy lieber bemitleiden soll aufgrund der misslichen Lage und sie doch einfach nur wachrütteln will in Anbetracht ihrer zunehmenden Naivität (man denke an den Dialog mit Ephram am Klavier oder an die Vorwürfe Bright gegenüber).
Die "Anfälle" von Colin finde ich persönlich auch beim erneuten Schauen immer noch genauso beklemmend wie beim ersten Mal. Und man kann ihm sein Verhalten ja nicht einmal wirklich übel nehmen, so offensichtlich daneben es auch ist. Krass hingegen - wieder einmal - die Reaktion des beinahe gesamten Umfelds: Der Trainer entschuldigt sich, der Direktor macht gute Mine zum bösen Spiel, die Chorleiterin lässt ihm seine Späße durchgehen, usw.

Umso mutiger dann natürlich die Offenheit von Ephram ...
EPHRAM: That guy in there with the bat wasn't you.
COLIN: OK, so I lost it. But I got it under control. You can keep me in line, you can help me.
EPHRAM: Help you cover?
COLIN: God, would you get over this? You know, the rest of the world already has.
EPHRAM: Maybe if I knew you when you were still the golden boy, I could ignore it too but right now, you scare me.
COLIN: OK. If that's the way you want it.
EPHRAM: Not so much a choice.
COLIN: You know, what is this? Some last-ditch effort to get me off Amy? Huh? To get her to think I'm still being spoon-fed applesauce? You know, no wonder my sister took off and left you alone.
EPHRAM: You believe whatever you want. The rest of the world already does.
EPHRAM: You're no secret. You're only getting by because Dumbo here and the whole world has decided to kiss your ass.
COLIN: I'm getting by because there's nothing wrong with me.
EPHRAM: Oh, and you're a good judge of that. I bet you thought it would stop with the puking but it didn't. You got a lot worse up ahead. That's probably why Laynie left. She didn't want to watch. But yeah, good job that you have everyone else in line. What'd you do to keep Amy quiet? You'd threatened to break up with her?
..., der den alten Colin ja nicht kennt und das Geschehen somit unvoreingenommen wahrnimmt. Und nicht zu vergessen Bright, der auch endlich die Augen nicht mehr vor der bitteren Wahrheit verschließt.
Die Geschichte rund um Andy und den Reporter fand ich ansich wenig spektakulär, auch wenn letzterer gegen Ende einen nicht uninteressanten Denkansatz bot: Hat Andy (überspitzt ausgedrückt) das Recht, der Menschheit sein einzigartiges chirurgisches Talent vorzuenthalten? Abgesehen davon war Harold wieder einmal herrlich überdreht (
"Hello, fellow healer!" 
).
Ganz toll dann der Schluss, als alle denselben Artikel in der Zeitung lesen, aber völlig unterschiedlich darauf reagieren: Ephram regt sich darüber auf, während Andy schon etwas Derartiges erwartet hat; Bright fragt sich, was bloß aus seinem besten Freund geworden ist; Harold ist stolz auf Amy(s Worte) ... tja, und Colin & Amy sehen darin eine Bestätigung ihrer kleinen heilen (Schein-)Welt, an der sie weiterhin krampfhaft festhalten.
