Deutschland - Kinderhorrorland?

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Evil Angel

Beitrag von Evil Angel »

Ich finde es immer wieder erschreckend, wie sich die Kinder und Jugendlichen heutzutage verhalten.
Dies wurde leider erst ganz am Schluss der Sendung so richtig offensichtlich als sie eine Statistik aufzeigten, die eindeutig zeigt, dass der Knackpunkt nicht die Staatzugehörigkeit ist, sondern das soziale Umfeld, die Schulbildung und Gewalt innerhalb der Familie.
Sehe ich auch so.. Also ich bin jetzt seit einiger Zeit 16 und gehe in die 12. Klasse eines Gymnasiums. Daher erlebe ich schon sehr direkt, wie ds alles "wirklich" ist, sage ich mal. Ich kenne so einige, denen schon einmal irgendetwas passiert ist (verprügelt, bestohlen, vergewaltigt, von den Eltern geschlagen usw.), jedoch auch einige, die selber gewisse Dinge tun (Diebstahl, Körperverletzung, Drogenkonsum&dealen, usw.). Vor allem aber auch so kleine Dinge, wie der Umgangston mit Lehrern, Eltern, mitschülern und sogar Freunden. Auffällig ist das vor allem bei Haupt-, Real- und Gesamtschülern, an Gymnasien weniger, doch auch gar nicht mal so wenig. Drei weitere Faktoren sind meiner Meinung nach aber auch der Umgang (die berühmten falschen freunde), das Verhältnis zu den Eltern und die Generation. Letzteres könnte aber auch einfach nur daran liegen, dass alles nur noch schlimmer wird. Teilweise sehe ich 8jährige die Schimpfwörter benutzen, die ich mit 13 noch nciht einmal kannte.
Ich frage mich vor allem, was für eine Zukunft diese Kinder und Jugendlichen haben. Bessern die sich irgendwann oder enden sie irgendwann bei HartzIV?
Ich denke viel können Politiker auch nicht tun. Das alles schnappt man ja in der Schule auf, und man will natürlich mit den anderen mithalten und wird dann natürlich auch so, wie die Freunde und die älteren..
Lenya

Beitrag von Lenya »

Okay, ich hab mir jetzt das meiste hier durchgelesen :)

Ich denke auch, obwohl es krass ausgedrückt ist, dass einfach jeder ein Kind kriegen kann.
Ich kenn genug rauen, die fleißig Kinder bekommen, nur damit sie vom Sozialamt nicht zu einem 1-Euro-Job geschickt werden können. Das ist doch schon arg, oder? Man sollte doch ein Kidn bekommen, weil man wirklich ein Kind will und nicht weil das Geld bringt oder sonstiges.

Ehrlich gesagt hab ich auch keinerlei Verständnis für Teenies, die keine Ausbildungsstelle finden und dann denken: Och, bekomm ich halt mal ein Kind. Ist ja auch knuffig und so.

Darüber hinaus geben viele Eltern die Erziehungsarbeit an Kindergärten undchulen ab, und das können diese Einrichtungen einfach beim besten Willen nicht leisten!
Die Eltern sind vorrangig für ihr Kind verantwortlich und sonst niemand!
Ich sehe nun auch immer öfter Eltern, die gar nicht mehr klarkommen mit ihren Kindern oder sich nicht mal Mühe geben. Ich finde, man muss ihnen Grenzen aufzeigen udn auch ein gewisses Maß an Disziplin beibringen. Erziehung wird meiner Meinung nach immer mehr zu einem Privileg, das leider nicht mehr viele Kinder genießen dürfen.

Ich denke auch, man sollte so ehrlich sein, und darauf achten, was in seiner eigenen Familie passiert. Ich würde hier z.B auch nicht mitbekommen, was die Nachbarn tun. Doch jeder hat doch eine Familie, die sowas mitbekommen muss.
Sich an Kindern zu vergehen ist eins der schlimmsten Verbrechen überhaupt, davor darf niemand die Augen verschließen, nur weil das ein unangenehmes Thema ist!
Glücksi

Beitrag von Glücksi »

@ Lenya
Du sprichst mir mit jedem Wort aus der Seele!


@ Kind bekommen wegen Zuschüssen
Klar, kann man auch hier nicht alle Mütter in einen Topf werfen, aber dieselbe Aussage habe ich von einer Frau bekommen, die selbst Harzt 4 Empfängerin ist. (Es war ihre Beobachtung, nicht sie selbst)



@ Erziehungsarbeit abgeben
Das ist mir auch schon häufig aufgefallen. Und ich begreife es ehrlich gesagt nicht.
Ich will doch mein Kind nach MEINEN Grundsätzen und Vorstellungen erziehen, oder haben die keine eigenen? :wtf:
Gut, viele haben vielleicht tatsächlich nichts dergleichen jemals selbst gelernt.
Aber jeder Mensch hat das Bedürfnis freundlich und respektvoll behandelt zu werden, dann sollte es doch wohl logisch sein, dass mein Kind genauso behandelt werden möchte. - Wenn selbst dieser einfache Gedankengang nicht drin ist, dann können einem Kinder solcher Eltern nur leid tun.

Den Kindergärten oder Schulen die alleinige Verantwortung aufzudrücken halte ich jedenfalls für unmoralisch.

Solche Eigenschaften wie Freundlichkeit, Rücksichtnahme, Höflichkeit und Respekt (um nur mal einige zu nennen) können Kinder nur entwickeln, wenn sie es vorgelebt bekommen und und auch am eigenen Leib erfahren.
Auch zusätzliche Erklärungen und Grenzen seitens der Eltern können nicht schaden. ;)

Mir fällt immer wieder auf, dass auffällig gewordene Jugendliche all diese Eigenschaften für sich einfordern, aber nicht im entferntesten auf den Gedanken kommen, selber so zu sein.


@ Nachbarn
Meine Wohnung ist so gelegen, dass ich überhaupt nicht mitbekommen würde, wenn in meiner Nachbarschaft ein Kind verhungern würde oder misshandelt würde.

Doch wie oft liest man, dass Angehörige sich eingeschaltet haben und NICHTS passiert ist!



Ach ja, habt ihr die neueste Idee der "von der Leyen" mitbekommen?
Sie hat den glorreichen Gedanken, dass doch die Großeltern sich für die Versorgung der Enkel 2-3 Jahre freistellen lassen könnten, damit die junge Mami ihre Ausbildung machen kann.
Sie wolle sich nun dafür einsetzen, dass die Firmen darauf eingehen müssen, sollte eine Oma den Wunsch dazu haben.
Das Kind solle dann fest bei den Großeltern leben, dass Erziehungsgeld aber zur Mama fließen...

Da frage ich mich doch: In was für einer Welt lebt diese Frau eigentlich?- In unserer ja wohl nicht, denn sonst würde sie nicht solche dusseligen Vorschläge machen!

Klar, da wäre ich auch als 45-jährige Frau total verrückt drauf, nachdem ich beruflich gerade wieder so einigermaßen Fuß gefasst habe, nochmal wieder 3 Jahre unbezahlte Vollzeit-Mutti zu spielen, weil meine Tochter und ihr Freund zu dämlich zum Verhüten waren. :motz:


Wenn sie das durchbekommt, dann stehen die beruflichen Chancen für Wiedereinsteigerinnen demnächst noch schlechter als sowieso schon. Denn dann hat man ja noch nicht einmal das Argument, dass man ja ohne Verpflichtung ist, da die Kinder schon aus dem gröbsten raus sind.
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Schnurpsischolz
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Beitrag von Schnurpsischolz »

Da muss ich jetzt aber mal ganz entschieden widersprechen:
Glücksi hat geschrieben:Da frage ich mich doch: In was für einer Welt lebt diese Frau eigentlich?- In unserer ja wohl nicht, denn sonst würde sie nicht solche dusseligen Vorschläge machen!
Genau darum geht es doch, diese Einstellung "unserer Welt" zu ändern. Das die Verantwortung der Erziehung nicht allein bei den jungen Frauen bleibt.
Damit will ich nicht sagen, dass die sich dann aus dieser herauswinden sollen. Aber es ist doch die ganze Gesellschaft verantwortlich, dass es möglich ist Kinder zu bekommen, zu erziehen und trotzdem eine berufliche Zukunft aufzubauen.

Das Ziel von Frau von der Leyen ist doch ganz klar, sie will erreichen, dass die Möglichkeit des Aussteigens aus dem Beruf für alle gilt. Zuerst für die Mütter, dann natürlich die Väter, und warum nicht die Großeltern? Und wenn diese Möglichkeit für alle besteht, fällt auch hoffentlich dieses Vorurteil weg, welches auf jungen Frauen lasstet, dass die doch eh bald ein Kind bekommt. Wenn das für alle zutreffen kann (im übertragenen Sinn) müssen die Firmen einfach dieses Risiko eingehen. Ist schon klar, dass sich sowas nicht von heute auf morgen ändert, aber mit der Zeit.

Und wenn man als potentielle Oma keine Lust dazu hat, zwingt einen doch keiner dazu
nochmal wieder 3 Jahre unbezahlte Vollzeit-Mutti zu spielen, weil meine Tochter und ihr Freund zu dämlich zum Verhüten waren.
das ist ja dann wohl eine rein private Angelegenheit.

Aber wenn ich z.B. aus beruflichen Gründen irgendwohin umziehen müßte, wo die Infrastruktur es nicht erlaubt meine Kinder in eine vernünftige Tagesbetreuung zu geben, mal ganz zu schweigen vom Preis, und meine Mutter wäre bereit mir da zu helfen, was spricht da dagegen?

Ich sehe dass als Übergangslösung, um gerade die Zeit zwischen 1 Jahr (Ende Elterngeld) und 3 Jahren (Rechtsanspruch auf KiGa-Platz) zu überbrücken, da eine flächendeckendes Angebot von Betreuungsplätzen ja nicht aus dem Boden gestampft werden kann.

Aber genau dahin wird es gehen, und dieses Ziel verfolgt Frau von der Leyen konsequent. Dafür ziehe ich meinen Hut, diese Frau hat eine genaue Vorstellung, die nichts mit Parteipolitik zu tun hat, und das setzt sie konsequent um. In 10 Jahren wird hoffentlich keine Frau überlegen müssen, wie sie es arrangiert bekommt, wenn sie jung ist, Kinder hat, aber auch arbeiten will und sicher auch muss.

Wenn ich Eure Beiträge so lese, bekomme ich den Eindruck, dass man als Eltern, wenn man seine Kinder in Kindertagesstätten unterbringt, diese dort abgibt und denkt "So, jetzt erzieht ihr mal, ich mach mir jetzt einen bunten"?
Natürlich liegt die Haupterziehung bei den Eltern, gerade was Werte und Moral angeht. Aber was spricht dagegen es in Zusammenarbeit mit kompetenten Erziehern zu tun?

Sicher gibt es auch diese Eltern, die ihre Kinder abgeben und sich für nichts interessieren, aber meint Ihr nicht, dass wenn diese nicht die Möglichkeit der Kinderbetreuung hätten, sie ihre Kinder zu Hause vorm Fernseher parken würden. Uns sind da die Kinder nicht besser im KiGa dran?
Lenya hat geschrieben:Darüber hinaus geben viele Eltern die Erziehungsarbeit an Kindergärten undchulen ab, und das können diese Einrichtungen einfach beim besten Willen nicht leisten!
Ja, diese Eltern gibt es, aber auch andere, die sehr wohl zu Hause ihre Kinder vernünftig erziehen, über die redet aber keiner.
Und ich bin schon der Meinung, dass Schulen und KiGa auch einen Teil der Erziehungsarbeit leisten können, nicht im Sinne von " anstatt der Eltern" sondern "zusammen mit den Eltern".
Glücksi

Beitrag von Glücksi »

@ Cindy
Ich weiß nicht, ich empfinde es eher so, dass es immer mehr dahin geht, dass alle Welt Verantwortung für die Kinder tragen soll, nur nicht die Eltern!

Es geht bei dieser Sache mit den Großeltern ja nur um Mütter die noch minderjährig bzw gerade in Schulabschluss oder Ausbildung stecken (oder stecken sollten).
Ein Politiker sagte, dass es sowohl das Recht als auch die Pflicht der Großeltern wäre, ihren Kindern beizustehen.
Ich befürchte bei der ganzen Sache das es eher auf eine Pflicht, denn als auf ein Recht herausläuft, denn wenn Oma ihren Kopf dafür hinhält, dann braucht es keine anderer zu tun, weder der Staat noch die Eltern.

Tut mir leid, ich finde es an der Zeit, dass jeder wieder die Verantwortung für sein eigenes Leben übernimmt.
Aber auch dazu muss man halt auch erzogen werden...

Ich glaube nämlich nicht, dass diese Idee bei den Firmen gut ankommt, sie haben dann immer die Sorge im Hinterstübchen, das ihre reife Mitarbeiterin auf einmal für drei Jahre den Abgang macht.
Die Rente wir in dieser Zeit ja auch nicht weiter einbezahlt, die Oma ist also doppelt geschädigt.


Es wird ein riesen bahei um diese Sache gemacht, dabei sind es wohl gerade 0,7% (wenn ich´s richtig im Sinn habe) die es wirklich betrifft.
Irgendwie doch viel Wirbel um nichts.

Nein, bei aller Liebe, ich habe bei v d Leyen nach wie vor den Eindruck, das sie nicht weiß wie das wirkliche Leben aussieht.


@ Erziehung Hand in Hand
Natürlich, der Meinung bin ich auch, und ich bin auch für genügend Kiga-Plätze damit jede Mutter die freie Wahl hat.
Glücksi

Beitrag von Glücksi »

*ich nochmal* :D


In der Samstagszeitung habe ich einen winzigkleinen Artikel entdeckt, über eine Sache, die ich total toll und absolut erwähnenswert finde.

Bundesweit haben 33.000 Schüler mit Putzen, Autowaschen und Rasenmähen ca 50.000 Spendengeleder erarbeitet.
Diese gehen an haitianische Kinder, die aus der Sklavenarbeit befreit wurden und denen nun Obdach und Bildung gegeben wird.


An all diese Jugendlichen kann ich nur sagen: Hut ab! :up: :up:

Schade das so ein Engagement nicht mehr Beachtung findet... :(
Evil Angel

Beitrag von Evil Angel »

Über etwas ähnliches habe ich gestern mit zwei Freunden geredet. Beim zappen blieben wir bei irgendnem Special bei Explosiv oder so hängen, das über die reichsten der reichen ging. Da dachten wir auch nur, dass diese Menschen so viel tun könnten. Mit dem, was sie allein an Zinsen verdienen, könnten sie irgendwo in der 3. Welt ne Schule bauen oder irgendsowas..
Aber theoretisch könnte man das ja auch schon bei weniger Einkommen machen, also zum Beispiel ein Patenkind haben oder Ähnliches. Ich denke, das hilft auch schon vielen Kindern.
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pia.julia
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Beitrag von pia.julia »

Evil Angel hat geschrieben:Aber theoretisch könnte man das ja auch schon bei weniger Einkommen machen, also zum Beispiel ein Patenkind haben oder Ähnliches. Ich denke, das hilft auch schon vielen Kindern.
Sehe ich auch so. Also meine Eltern haben zwei Patenkinder aus Africa. (weiß jetzt nicht mehr ganau welches Land). Eine kleinen Stadt in der Nähe von Köln (Freunde meiner Eltern wohnen da und haben sie darauf gebracht) bieten diese Patenschaft an und eine aus diesem Stadt fährt jedes Jahr einmal dahin und bringt Briefe und Fotos von den Kindern mit. Durch die paar Euro die man da Spendet kann die ganze Familie von diesen Kindern leben und die Kinder können zur Schule gehen. Also man muss nicht soderlich reich sein und zu helfen, finde ich.
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Glücksi

Beitrag von Glücksi »

Heute habe ich mal wieder das Zähneknirschen gekriegt!


Da wurden jetzt zwei Bücher herausgebracht die sich mit dem gegenteiligem Extrem der Rabenmutter beschäftigen, nämlich der Glucke.


Das eine Buch stellt die Freuden des Mutterseins in zartrosa Bonbonfarben dar. O-Ton v d Leyen: Wenn ich dieses Buch lese, dann habe ich wieder den wundervollen Geruch von Windeln gestillter Babys in der Nase. - Sie riechen nach Bäckerei.


:<> Wundervoller Windelgeruch?
Sorry, ich habe so lange es mir möglich war auch mein Kind gestillt, ich kann mich an keinen Bäckereigeruch erinnern. :roll:

Der Geruch eines Babys (wenn´s nicht gerade vollgeschissen ist) ist wundervoll, aber die Windeln sind mir jetzt ehrlich gesagt nicht in sonderlich positiver Erinnerung...

Sollte es nur mir so gehen, dann war vielleicht was mit meiner Milch nicht ok. ;)


Na, jedenfalls schwelgt dieses Buch wohl geradezu im Gefühlstaumel des wunderherrlichen Mutterseins.
Aber anscheind auf so übertriebener Weise, dass sich frisch gebackene Mamas für schlechte Mütter halten könnten, wenn sie selber nicht ständig so himmelhochjauzend empfinden.
Wenn sie tatsächlich mal genervt und völlig fertig sind, weil sie nun schon die sechste Woche dreimal Nachts aufstehen müssen...usw...usw...


Das andere Buch beschäftigt sich in negativer und ironischer Form mit der Muttergattung "Glucke".

Diese Autorin geifert über Mütter die für ihr Kind die teuerste Babycreme kaufen, sich selber aber garnichts mehr gönnen.
Über Mütter die ihrem Kind vor dem Sport die Schnürsenkel zumachen und Nachts Ökoplätzchen backen, damit ihr Kind auch nur das Beste vom Besten bekommt.

Ich kenne viele Mütter, so eine ist mir aber noch nie untergekommen.:D


Ganz ehrlich, ich habe langsam die Schnauze voll davon, nur mit diesen beiden Extremen (Rabenmutter/Glucke) konfrontiert zu werden, so als würde es die normale Mutter, die sowohl ihre Kinder als auch sich selbst gut versorgt und auch weiß wann und in welcher Form sie ihrem Kind mehr Freiraum lassen muss, überhaupt nicht geben.
Dabei machen die "extremen" nur einen kleinen Prozentsatz aus, es verzerrt also die Wirklichkeit.

Da wird Werbung gemacht, dass wieder mehr Kinder in Deutschland geboren werden sollen - ganz ehrlich, diesen Aufruf können sie sich schenken, wenn statt konkreter Hilfe und aufzeigen der Realität, solche "Werke" auf den Markt geworfen werden.


Womit ist der neuen Generation potentieller Eltern (speziell Müttern) wohl eher geholfen? - Mit einem Wechselbad aus Horrorgeschichten und Gluckenstorys, die wahlweise verachtet, hochgelobt oder zerrissen werden - oder mit der Realität. - Die einfach nur aufzeigen würde, dass Mutter zu sein Glück und Anstrengung bedeutet, dass einem sehr viel geschenkt aber auch viel abverlangt wird und Deutschland trotz aller Schwierigkeiten voll guter, ausgeglichener Mütter ist.
Lenya

Beitrag von Lenya »

@Glücksi:
Solche Bücher ignoriere ich eigentlich. Die schwimmen doch auf dieser Welle der Sinnlos-Bücher mit, wie etwa Das Lehrerhasserbuch oder Das Posthasserbuch :roll: Totaler Blödsinn!

@schnurpsischolz:
Kiga und Schule sollen die Erziehung ja unterstützen, natürlich. Wenn da aber keine großartige Vorarbeit von Seite der Eltern vorhanden ist, fällt das sehr schwer.
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Beitrag von Rightniceboy »

Jetzt die Tage wurde ein Baby das gerade 5 Monate alt war, in einer verschmutzten Wohnung in Berlin gefunden. Das Baby wurde sofort, den Eltern weg genommen. Nachbarn haben das Baby gehört wie es geweint hat.
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Re: Deutschland - Kinderhorrorland?

Beitrag von Schnurpsischolz »

Ich muss den Thread heute mal wieder aus der Versenkung holen.

Heute morgen im Radio habe ich einen Beitrag gehört, dass ein Ehepaar im Saarland die Gemeinde verklagt, weil sie eine Baugenehmigung für eine Kinderkrippe in ihrer Nachbarschafft erteilt hat. :wtf:

Die Begründung für die Klage ist, dass es ein reines Wohngebiet ist und deshalb eine solche Einrichtung nicht gebaut werden darf. Ich meine, wo sonst außer in einem Wohngebiet sollen denn die Kinder betreut werden? Und worüber regen sie sich denn bitte auf, natürlich machen Kinder Lärm, aber so eine Krippe ist doch nur von sagen wir mal 6 o. 7 Uhr bis 17 max. 18 Uhr geöffnet. Und Mittags machen doch kleine Kinder Mittagsschlaf, von was sind denn dann die Leute belästigt?

Wenn ich sowas höre bin ich einfach nur sprachlos. Welchen Stellenwert haben kleine Kinder in unserer Gesellschaft, dass sie nur als Störfaktor oder Lärmquelle empfunden werden?
Glücksi

Re: Deutschland - Kinderhorrorland?

Beitrag von Glücksi »

@ Schnurpsischolz
Tja, ich weiß auch nicht was in den Köpfen mancher Deutschen vor sich geht.
Irgendwie ist sich hier jeder selbst der Nächste.

"Mehr Kinder braucht das Land - damit unsere Rente sicher ist. Aber bitte nicht in meiner direkten Nachbarschaft, schließlich will ich meine wohlverdiente Ruhe haben."

Ist schon traurig... :(
JustinFected

Re: Deutschland - Kinderhorrorland?

Beitrag von JustinFected »

Da gibt's ja auch ähnliche Klagen in anderen Stadtvierteln, bevorzugt von vermeintlich reichen Gemeinden, die in Kindergärten bzw. -krippen in ihrer Nähe eine Wertminderung ihres Immobiliars sehen.

Ist halt immer eine Geschichte der Perspektive. Auf der einen Seite diejenigen, die selbst Kinder haben bzw. diejenigen, denen ein wenig Kinderlärm nichts ausmacht und auf der anderen Seite diejenigen, die einfach nur ihre Ruhe in ihrer beschaulichen Gegend haben wollen und teilweise wohl nie selbst Kinder hatten.

Ich finde es zu einfach, der letzteren Gruppe die alleinige Schuld in die Schuhe zu schieben, insbesondere weil genau diese teilweise die Macht haben, so ein Vorhaben scheitern zu lassen. Wenn ein Kompromiss gefunden werden kann, bei dem eine Kinderkrippe zwar in einem Wohngebiet, aber dort in einer Lage, in der Lärm möglichst wenige Leute stört, erbaut wird, ist wohl den meisten geholfen.
Wobei es natürlich nicht die Lösung des eigentlichen Problems sein kann. Dennoch wird es nicht möglich sein, die Einstellung von einigen Menschen zu Kindern, Lärm und dem Anspruch an ihre eigene Nachbarschaft, von grundauf zu ändern.
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Schnurpsischolz
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Re: Deutschland - Kinderhorrorland?

Beitrag von Schnurpsischolz »

@Phalanxx
Natürlich ist es zu einfach, den Leuten die klagen die alleinige Schuld zu geben. Für mich ist das erschreckende daran, was das über uns als Gesellschaft aussagt.

Für mich persönlich gibt es auch viele Dinge die mich stören und die ich gerne "beseitigt" hätte. Aber ich fange nicht an, wegen allem zu klagen. Und es gibt vieles was ich schon als Beeinträchtigung meiner Lebensqualität empfinde. Aber ich weiß auch, dass ich nicht allein auf der Welt bin. Aber das für viele Kinder nur als Sörfaktor empfunden werden finde ich immer wieder erschreckend. Klar rege ich mich auch mal über Kinder auf, aber deshalb gehe ich doch nicht vor Gericht um meine Ruhe zu haben?

Ein Kompromiss wäre sicher das Beste, wie ja meistens im Leben, aber oft scheitert sowas an den Gegebenheiten, es werden ja entsprechende Immobilien oder Grundstücke benötigt. Und durch so einen Rechtstreit wie in diesem Beisspiel verzögert sich ja dann das ganze immer sehr.
JustinFected

Re: Deutschland - Kinderhorrorland?

Beitrag von JustinFected »

Wenn man die nötigen geldlichen Mittel hat ist eine Klage eine wunderbar einfache Sache, zumindest einfacher als sich mit der Situation mit der nötigen Zeit und Geduld auseinander zu setzen.

Den konkreten Fall aus dem Saarland kenne ich jetzt nicht, aber meist sind es ja Nobelvierteln, die solche Klagen anstrengen. Und viele Gemeinden sind auf genau diese, und wenn es nur für Einnahmen und Image ist, eben angewiesen. Dementsprechend genießen solche Viertel dann auch eine höhere Machtstellung als "normale" Nachbarschaften, und genau diese nutzen sie jetzt aus.

Es ist ja auch immer eine Frage des eigenen Umfelds und seiner eigenen Vergangenheit und inwieweit man da mit Kindern zu tun hat. In den meisten "normalen" Nachbarschaften käme es zu so einer Klage doch gar nicht, weil dort viele eigene Kinder haben oder zumindest in Verwandtschaft und Freundeskreis, und die diese Sache ähnlich wie du und Glücksi sehen. Ich kenne in meiner Region keinen einzigen Fall, wo es allen Ernstes dazu kam, dass man gegen den Bau einer Kinderkrippe o.ä. geklagt hätte oder dass man überhaupt wahrnehmbar Unmut diesbezüglich geäußert hätte, eben weil da die Wertschätzung von Kindern eine komplett andere ist.

Eine Verzögerung des ganzen Rechtsstreits ist übrigens in vielen Fällen für Gegnern von Kinderkrippen o.ä. eine wünschenswerte Entwicklung, weil sie so a) länger ihre Ruhe haben und b) in einigen Fällen schon allein das ein Indiz für eine Entscheidung gegen eine Krippe ist.
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