Olympische Spiele 2008

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Coffee

Re: Olympische Spiele 2008

Beitrag von Coffee »

overratedashell hat geschrieben:Ich guck die Olympischen Spiele hier in den USA aber leider berichten die meistens nur ueber Team USA. Aber ich hab gehoert die deutschen Fussballfrauen sind im Halbfinale nicht schlech. Ansonsten guck ich gern Gymnastics (ich glaub das heisst Turnen auf deutsch)..
Was glaubst Du wohl warum die sich nur auf Team USA konzentrieren?? ;)

Und was glaubst Du, was bei mir in Australien abgeht?

Verstaendlich, dass das eigene Land am meisten Coverage kriegt.

Ich schau mir die Olympiade gern an, auch wenn natuerlich ein schaler Beigeschmack bleibt, wegen der Politischen und Menschenrechtlichen Situation.

Die Aussies haben leider nicht ganz so ueberzeugt im Schwimmen wie in den Vorjahren aber dafuer haben sie in andern Sportarten geglaenzt, wo wir bislang nicht so gut waren.

Z.b. im Basketball. Da haben sie soeben Litauen besiegt :D
Das ist mitunter die groesste Sensation des Turnieres.
Wenn man bedenkt, dass wir keine eigene Basketball Liga haben, also eigentlich schon aber die Haelfte der Teams sind Konkurs gegangen, da es niemand interessiert..

Heute haben wir auch noch Gold und Bronze im Triathlon geholt, sowie 2 mal Gold im Segeln.
Das duerfte die erfolgreichste Delegation seit Jahren sein.
Und das hat uns auf Platz 3 des Medallien Spiegels gebracht. Vor den Deutschen (;)) und den Briten. :D
*Marie 163

Re: Olympische Spiele 2008

Beitrag von *Marie 163 »

Hab jetzt wenn ich Zeit hatte immer mal wieder nebenher geschaut, meistens lief's dann aufs Synchronspringen oder Schwimmen raus. :roll:
Vom Fechten und Bogenschießen kriegt man ja nicht wirklich viel mit, was ich echt bedauernswert finde. Fahrrad fahren ist doch halb so interessant wie eine ausergewöhnliche Sportart, die vlt. nicht jeder macht. Rad fahren, da kann man sich doch auch die Tour de France anschauen.
Und nerven tut mich auch das ewige Leichtathletik. Das kann man auch so angucken, nein, man muss ja ausgerechnet bei Olympia das alles übertragen...
colinx

Re: Olympische Spiele 2008

Beitrag von colinx »

Mein Interesse an den Spielen hält sich sehr in Grenzen. Abgesehen von den unfreundlichen Sendezeiten finde ich die wenigsten Sportarten interessant. Allerdings bekommt man dann doch immer wieder solche außerordentlichen Leistungen wie die von Phelps oder Bolt mit und beschäftigt sich also doch damit.

Was meint ihr? Sind solche Leistungen wie von Phelps und Bolt ohne "unerlaubte Mittel" überhaupt möglich? (Um mal das Doping-Thema aufzufahren, dass nach solchen Leistungen natürlich immer wieder von den Medien hervorgebracht wird). :D

Meiner Meinung nach ist jeder/jede hochgradig naiv der/die meint, dass solche Leistungen nur mit hartem Training, Veranlagung und 12000kcal Essen (@Phelps) möglich sind. Desweiteren gibt es bestimmte Länder (wie eben die Vereinigten Staaten; von China möchte ich ja garnicht sprechen), die schon seit Jahrzehnten systematisches Doping betreiben. Warum sollte gerade der beste der besten clean sein? Nur noch einmal: 11 Tage, 8 Goldmedaillen, 7 Weltrekorde, 1 Olympiarekord. Oder: Drei Mal innerhalb kürzester Zeit unter 10 Sekunden laufen. Ein Mensch, der 43 (!) Km/h läuft. Die Liste könnte so weiter gehen. Warum sind die Zeiten heute um sovieles besser und schneller als vor 10 Jahren? Weil das Training besser geworden ist, oder die Ernährung, oder ganz einfach weil immer bessere Mittel erfunden werden. Was macht die Jamaikaner dieses Jahr um sovieles besser als andere Länder? Ich behaupte ganz einfach einmal, dass mindestens 70% der Sportler bei Olympia gedopt sind und unerlaubte Mittel zu sich nehmen.

Die ganze Sache ist festgefahren und "Schuld" sind irgendwie wir selbst bzw. die Gesellschaft. Wer lächzt immer nach höher, weiter, besser und schneller? Wir alle wollen doch die Weltrekorde purzeln sehen, wollen in den Medien davon Berichte lesen, wollen zu diesen Idolen aufschauen. Leistungen die sich ständig verbessern, lassen sich nun einmal besser Vermarkten als Zeiten, die für Jahre gleich bleiben. Des Weiteren darf man nicht die immensen Geldsummen vergessen. Deswegen halte ich auch ein "mit dem Finger auf die Athleten zeigen" für falsch. Das sind Leistungssportler und das ist deren Beruf.

Ich habe ehrlichgesagt kein Problem mit der Tatsache, dass gedopt wird, sondern nur mit der Tatsache, dass man uns für blöd verkaufen will (ala: das macht nur eine Minderheit). Wenn jeder (oder fast jeder) Sportler dopt, sind die Chancen wiederrum gleich, nur eben verschoben. Die Relativleistungen bleiben de facto unverändert. Ich denke nicht, dass Phelps DAS Wundermittel erfunden hat, dass ihn so schnell macht, was wiederrum bedeutet, dass er trotzdem besser ist (härter trainiert, disziplinierter ist, vom Körperbau Vorteile hat) als die anderen und sich die Siege verdient hat. Trainieren und für den Sport leben, das müssen trotzdem alle Sportler (auch wenn sie gedopt sind). und das verdient meiner Meinung nach trotzdem großen Respekt.
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Rightniceboy
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Re: Olympische Spiele 2008

Beitrag von Rightniceboy »

@colinx Es ist immer leicht alle in eine Schublade zu packen, nur weil einer aus der Mannschaft gedopt hat müssen gleich der Rest das auch machen. Was für naives denken, und ausserdem wenn der Phelps wirklich doping betreibt dann würden die Ärzte bei Olympia das schon feststellen. Das IOC hat vor beginn der Spiele gesagt, sie hätten irgendwas mit 600 Ärzte im einsatz die dafür verantwortlich seien.
HL-Fan

Re: Olympische Spiele 2008

Beitrag von HL-Fan »

colinx hat geschrieben: Was meint ihr? Sind solche Leistungen wie von Phelps und Bolt ohne "unerlaubte Mittel" überhaupt möglich? (Um mal das Doping-Thema aufzufahren, dass nach solchen Leistungen natürlich immer wieder von den Medien hervorgebracht wird). :D

Das Doping-Thema hängt mir echt zu Hals heraus. Es wird ja keinem mehr irgendetwas geglaubt.
Zu Bolt kann ich nicht viel sagen. War schon sehr merkwürdig, wie er nach 70 - 80 Metern ausgelaufen ist. Der hat sich etwas geärgert, weil er bestimmt nicht bei Olympia den Weltrekord laufen wollte, gibt natürlich nicht so viel Geld.
Phelps soll ja eine körperliche Ausnahme sein: Oberkörper und Beine fast gleich lang, kann die Füße in ganz merkwürdige Stellungen bringen und darf deswegen auch nicht joggen usw. weil das seine Gelenke nicht aushalten würden.
Wird schon raus kommen, ob die beiden gedopt haben. Obwohl der Phelps sich ja andauernd freiwillig testen lässt. Und hat der Bolt nicht gesagt, er wäre seit Ankunft in Peking 4 x getestet worden und hätte schon fast kein Blut mehr zu laufen ^_^ (Kann aber auch ein anderer 100m-Läufer gewesen sein).
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Schnurpsischolz
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Re: Olympische Spiele 2008

Beitrag von Schnurpsischolz »

colinx hat geschrieben:Allerdings bekommt man dann doch immer wieder solche außerordentlichen Leistungen wie die von Phelps oder Bolt mit und beschäftigt sich also doch damit.

Was meint ihr? Sind solche Leistungen wie von Phelps und Bolt ohne "unerlaubte Mittel" überhaupt möglich? (Um mal das Doping-Thema aufzufahren, dass nach solchen Leistungen natürlich immer wieder von den Medien hervorgebracht wird).
Zu dem Thema kann ich eigentlich nur jedem empfehlen einmal diesen Artikel aus dem SPIEGEL zu lesen. Der war für mich sozusagen der letzte Schritt zur Erkenntnis, dass Spitzensport untrennbar mit Doping verbunden ist. Und zwar in dem Maße, dass Doping nicht die Ausnahme, sondern die Regel ist. Bis dahin habe ich zwar schon geahnt, dass es die breite Masse betrifft, aber ein Teil von mir wollte immer noch an die Heile Welt des sauberen Sportlers glauben.

Zu glauben, wer dopt wird erwischt, ist mittlerweile nur noch naiv. Erwischt werden die, die zu doof sind es richtig zu machen. Von daher wird es da immer eine Zweilklassengesellschaft geben, auf der einen Seite die, die sich gezieltes und geplantes Doping leisten können, sei es durch hohe Einnahmen (US-Sportler) oder durch organisiertes Staatsdoping (China) und auf der anderen Seite die, die irgendwie rumpfuschen und dann vielleicht erwischt werden.

Und auch ein Michael Phelps ist meiner Meinung nach nicht sauber, auch er wird Mittelchen nehmen, wahrscheinlich zur Regeneration. Nichtdestotrotz ist eine unglaubliche Leistung, die er da vollbracht hat, und die ist nicht allein auf Doping aufgebaut.

Am scheinheiligsten bei der ganze Sache finde ich eigentlich den ganzen Trupp der Kommentatoren aber auch der Zuschauer, die voller Senationsgier das Spektakel verfolgen (gerade der 100m-Lauf ist da besonders schlimm), die Rekorde purzeln sehen wollen, und dann hinterher noch schnell den Spruch ablassen "Hoffentlich war das jetzt auch sauber" :wtf: .

Die Konsequenz für mich ist, dass der Leistungssport seine Vorbildfunktion verloren hat, eher ein Gladiatorenspektakel geworden ist, und das ich alles versuchen werde,damit meine Kinder nicht irgendwann mal Leistungssportler werden. :ohwell:
colinx

Re: Olympische Spiele 2008

Beitrag von colinx »

Rightniceboy hat geschrieben:Was für naives denken, und ausserdem wenn der Phelps wirklich doping betreibt dann würden die Ärzte bei Olympia das schon feststellen.
Wer denkt hier naiv? :roll:
Wie es auch schon Schnurpsischolz erwähnt hat, werden doch nur diejenigen erwischt, die entweder zu dumm sind und nicht aufpassen, oder die, die sich systematisches Doping nicht leisten können. Eine Zweiklassengesellschaft also auch hier. Diejenigen, die erwischt werden, sind doch nur die Spitze eines riesigen Eisberges. Damit sollte man sich meiner Meinung nach abfinden.
HL-Fan

Re: Olympische Spiele 2008

Beitrag von HL-Fan »

Rightniceboy hat geschrieben:@colinx Es ist immer leicht alle in eine Schublade zu packen, nur weil einer aus der Mannschaft gedopt hat müssen gleich der Rest das auch machen. Was für naives denken, und ausserdem wenn der Phelps wirklich doping betreibt dann würden die Ärzte bei Olympia das schon feststellen. Das IOC hat vor beginn der Spiele gesagt, sie hätten irgendwas mit 600 Ärzte im einsatz die dafür verantwortlich seien.
Das ist wirklich naiv von dir!
Das ist doch der eigentliche Wettkampf: Dopingmittel zu finden die nicht oder nur sehr schwer nachzuweisen sind.
Die Doping-Mafia legt vor und die Antidoping-Kontroll-Organe hecheln hinterher. Wer es sich leisten kann ist immer auf dem neuesten Stand und wer es sich nicht leisten kann, wird wahrscheinlich erwischt. Und das wird immer so weiter gehen! Neue Dopingmittel - neue Doping-Tests ...
Coffee

Re: Olympische Spiele 2008

Beitrag von Coffee »

Ich stimme meinen Vorpostern zu, heutzutage kann man doch kaum mehr im Spitzensport mithalten, ohne das man gedopt hat. Es waer naive zu glauben, dass die Stars nicht gedopt sind.

Was mich allerdings nervt, dass die Stars nur nen 2 Jaehrigen Bann kriegen und danach wieder mit dabei sein duerfen. Ich bin ja der Meinung, wenn man einmal erwischt wird, dann sollte man fuer immer gesperrt werden. Vielleicht kriegt man so wieder "saubere" Spiele.

Man nehme sich das Bespiel des Tunesiers, der dem Australier Grant Hackett die Gold Medaille uber 1500 Meter Freestyle weggeschnappt hat. Der wurde bereits mit Doping erwischt aber statt fuer 2 Jahre nur fuer 18 Monate gesperrt. Da hab ich einfach kein Verstaendnis dafuer.

Das liegt moeglicherweise daran, dass der Schmerz, wir haben mit Gold gerechnet, noch tief sitzt aber ich denke, dass es mir auch so ergehen wuerde, wenn es einem anderen Athlethen so ergangen waer.

Heutzutage erwarten die Zuschauer immer neue Rekorde, der Druck fuer die Spitzensportler ist extrem hoch, da kann man es irgendwie schon verstehen, dass die zu unerlaubten Mitteln greifen. (Das soll aber jetzt keine Entschuldigung sein)

Das mit Phelps's Koerper hab ich auch gehoert aber ich mag daran genausowenig glauben, wie an die Aufbauenden Text Messages von seiner ach so vergoetterten Mutter :roll:

Das Rennen ueber 100 Meter Butterfly hat mich zu der Ueberzeugung gebracht, dass bei der Olympiade alles gemacht wird, damit Phelps den Rekord von Mark Spitz einstellt. 7ter nach der 50 meter Marke und dann einen hundertstel vor (oder war er hinter dem Serben, wir werden es nie erfahren) Serben anschlug... Egal wie weit die Serben den Protest gezogen haetten, es haette sich nie was daran geaendert. Aber ich wage zu behaupten, dass man sich das Video genauer angeschaut haette, waer Phelps 2ter geworden..

(ja, ich geb es zu, ich mag Phelps nicht, ob das vlt an dem Aussehen liegt oder daran dass er zu gut ist? Ich weiss es nicht.)
JustinFected

Re: Olympische Spiele 2008

Beitrag von JustinFected »

Coffee hat geschrieben: Das Rennen ueber 100 Meter Butterfly hat mich zu der Ueberzeugung gebracht, dass bei der Olympiade alles gemacht wird, damit Phelps den Rekord von Mark Spitz einstellt.
Nach dem Satz habe ich aufgehört, weiterzulesen.

Und hier ging es weiter:
(ja, ich geb es zu, ich mag Phelps nicht, ob das vlt an dem Aussehen liegt oder daran dass er zu gut ist? Ich weiss es nicht.)
Klar, die Schwimmer schwimmen langsamer, die Schiedsrichter entscheiden nur für Phelps und manipulieren Lichtschranke/whatever und anschließend auch die Slow motion, in der man sieht, dass Phelps früher anschlägt als der Serbe. Alles eine große Verschwörung gegen die armen Australier. Ach, eigentlich gegen jeden.


Zum Thema ansonsten: Unschuldsvermutung.
Aber grundsätzlich kann sich gern jeder dopen. Mir doch egal, ist ja nicht mein Körper.
Coffee

Re: Olympische Spiele 2008

Beitrag von Coffee »

Phalanxxx hat geschrieben:
Coffee hat geschrieben: Das Rennen ueber 100 Meter Butterfly hat mich zu der Ueberzeugung gebracht, dass bei der Olympiade alles gemacht wird, damit Phelps den Rekord von Mark Spitz einstellt.
Nach dem Satz habe ich aufgehört, weiterzulesen.
Jedem seine freie Meinung. Du hast Deine, ich meine :)

Und zum Thema Doping. Klar, so lange man nicht erwischt wird, ist man unschuldig, ist ja ueberall so, nicht nur im Sport..
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Re: Olympische Spiele 2008

Beitrag von Rightniceboy »

Coffee hat geschrieben:
Phalanxxx hat geschrieben:
Coffee hat geschrieben: Das Rennen ueber 100 Meter Butterfly hat mich zu der Ueberzeugung gebracht, dass bei der Olympiade alles gemacht wird, damit Phelps den Rekord von Mark Spitz einstellt.
Nach dem Satz habe ich aufgehört, weiterzulesen.
Jedem seine freie Meinung. Du hast Deine, ich meine :)

Und zum Thema Doping. Klar, so lange man nicht erwischt wird, ist man unschuldig, ist ja ueberall so, nicht nur im Sport..
Und ich hab meine Meinung Coffee :D die sollte auch azeptiert werden.

Zum Thema Doping mir ist das sowas von egal sollen sie doch nehmen, sie werden dann schon sehen was sie davon haben. Wenn sie erwischt werden dann werden sie lebenlang von solchen Veranstaltungen ausgeschlossen. Dann können sie ihre Karriere die sie mühsam aufgebaut haben, vergessen. Weil ihr Ruf dann auch im Arsch ist.
colinx

Re: Olympische Spiele 2008

Beitrag von colinx »

Rightniceboy hat geschrieben:Wenn sie erwischt werden dann werden sie lebenlang von solchen Veranstaltungen ausgeschlossen. Dann können sie ihre Karriere die sie mühsam aufgebaut haben, vergessen. Weil ihr Ruf dann auch im Arsch ist.
Eben nicht.
"Ersttäter" für ein paar Monate, "Wiederholungstäter" dann in manchen Fällen lebenslänglich, oftmals aber auch das nicht. Das ganze ist aber sowieso sehr scheinheilig, aber es wirkt halt in der Öffentlichkeit besser, wenn hin und wieder jemand positiv getestet wird...

Edit: Habe mich jetzt nicht nur auf die Olympischen Spiele bezogen, da kann es schon sein (bin mir aber nicht sicher), dass man für immer von diesen ausgeschlossen ist.
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Re: Olympische Spiele 2008

Beitrag von Lin@ »

colinx hat geschrieben:Warum sollte gerade der beste der besten clean sein? Nur noch einmal: 11 Tage, 8 Goldmedaillen, 7 Weltrekorde, 1 Olympiarekord.
Und warum sollte es nicht mal möglich sein, große sportliche Leistungen abzuliefern ohne gleich gedopt gewesen zu sein? Was mich persönlich am meisten stört, ist ja, dass bei so Großereignissen wie Olympia immer nur auf die Zeiten und Weiten dort geguckt wird und nie so wirklich auf die Entwicklung, die der Sportler in den vielen, vielen Trainings- und Wettkampfsjahren davor durchlaufen hat. Der Mensch hat seit dem Teenageralter immer wieder immer größere und größere Erfolge eingefahren. Hat er dann die Doping-Dosis immer weiter erhöht? Ohne jemals erwischt zu werden? Der kam nicht einfach so aus dem nichts und schwamm halt mal so viele Weltrekorde. Ich halte das vielmehr für eine logische Folge von den vielen verdienten (!) Siegen, die er in den Jahren davor eingeheimst hat.

Nennt mich naiv, aber ich halte es einfach für wesentlich wahrscheinlicher, dass ein Mensch durch seine Statur und hochentwickelte Trainingsmethoden einfach derart erfolgreich geworden ist, als dass er schon seit Jaaaahren Doping betreibt, welches in den unzähligen Bluttests, denen er im Laufe dieser Jaaaahre unterzogen wurde, nicht ein einziges Mal aufgedeckt wird.
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Re: Olympische Spiele 2008

Beitrag von bubu »

Lin@ hat geschrieben:Der Mensch hat seit dem Teenageralter immer wieder immer größere und größere Erfolge eingefahren. Hat er dann die Doping-Dosis immer weiter erhöht? Ohne jemals erwischt zu werden?
Natürlich nicht. Wenn man nichts drauf hat kann man dopen wie man will, Weltklasse wird man nicht.
Aber wenn man einer der Besten ist wird man durchs Doping halt noch ein bischen besser als der Rest. Und bekommt Gold.
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Re: Olympische Spiele 2008

Beitrag von HL-Fan »

Nur mal zwischendurch:
Mein Vater hat mich letztens stutzig gemacht. Wir haben den 100 Meter Herren zusammen geguckt. Da meine er plötzlich: "Mich würde mal interessieren, wo das endet. Die können doch nicht irgendwann die 100 Meter in 7 oder vielleicht sogar 5 Sekunden laufen. Irgendwann ist doch Feierabend!" Da hat er doch irgendwie Recht, oder?
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Re: Olympische Spiele 2008

Beitrag von Rightniceboy »

HL-Fan hat geschrieben:Nur mal zwischendurch:
Mein Vater hat mich letztens stutzig gemacht. Wir haben den 100 Meter Herren zusammen geguckt. Da meine er plötzlich: "Mich würde mal interessieren, wo das endet. Die können doch nicht irgendwann die 100 Meter in 7 oder vielleicht sogar 5 Sekunden laufen. Irgendwann ist doch Feierabend!" Da hat er doch irgendwie Recht, oder?
Ich weiß nicht ob dir das weiter hilft.




Laufdisziplinen

Regeln




Die Kurzstreckenläufe von 100 bis 400 Meter werden in Bahnen gelaufen. Ebenso die Hürdenläufe. Bei den Hürden-Disziplinen müssen die zehn Männer-Hürden, in einer Höhe von 106,7 Zentimeter (110 Meter) bzw. 91,4 Zentimeter (400 Meter), überlaufen werden. Bei den Frauen messen die Hürden 84 Zentimeter (100 Meter), bzw. 76,2 Zentimeter (400 Meter).
Die Mittel- und Langstrecken werden nicht in Bahnen gelaufen (außer die ersten 100 Meter im 800-m-Lauf).

Beim 3000 Meter-Hindernislauf werden siebeneinhalb Runden gelaufen, in denen jeweils vier 91,4 Zentimeter hohe Hindernisse und ein 3,66 Meter breiter Wassergraben zu bewältigen sind. Beim Staffellauf wird ein Stab von einem Läufer zum anderen übergeben und bis ins Ziel gebracht. Bei Verlust oder Überschreiten des Wechselraumes wird die Staffel disqualifiziert. Die 4x100-m-Staffeln werden in Bahnen gelaufen, 4x400 Meter nur die erste Runde plus 100 Meter der zweiten Runde. Wechselraum sind 20 Meter, wobei die Läufer bereits 10 Meter zuvor anlaufen kann.

Rekorde werden nur anerkannt, wenn der Rückenwind bei Kurzstrecken nicht stärker als 2m/s und beim Mehrkampf nicht stärker als 4 m/s war.

Marathonlauf und Geher-Wettbewerbe finden auf der Straße statt. Beim Gehen ist eine ununterbrochene Bodenberührung vorgeschrieben. Die Ferse eines Beines muss aufgesetzt sein, bevor das andere Bein den Boden verlässt.

Die Anzahl der Finalisten beträgt: 800 Meter - acht, 1500 Meter - zwölf, 5000 Meter - sechzehn, 10.000 Meter - zwanzig Läufer


http://www.lc-osterhofen.de/index.php/regeln
JustinFected

Re: Olympische Spiele 2008

Beitrag von JustinFected »

Rightniceboy hat geschrieben:
HL-Fan hat geschrieben:Nur mal zwischendurch:
Mein Vater hat mich letztens stutzig gemacht. Wir haben den 100 Meter Herren zusammen geguckt. Da meine er plötzlich: "Mich würde mal interessieren, wo das endet. Die können doch nicht irgendwann die 100 Meter in 7 oder vielleicht sogar 5 Sekunden laufen. Irgendwann ist doch Feierabend!" Da hat er doch irgendwie Recht, oder?
Ich weiß nicht ob dir das weiter hilft.
Mit Sicherheit nicht. Hat ja nicht einmal ansatzweise was mit ihrer Frage zu tun.

Aber klar, irgendwann ist das Ende der Fahnenstange erreicht. Der menschliche Körper ist ja auch nicht unendlich belastbar. Da können das richtige Material und Doping irgendwann auch nichts mehr reissen.
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Re: Olympische Spiele 2008

Beitrag von BrightBlueEyes »

HL-Fan hat geschrieben:Nur mal zwischendurch:
Mein Vater hat mich letztens stutzig gemacht. Wir haben den 100 Meter Herren zusammen geguckt. Da meine er plötzlich: "Mich würde mal interessieren, wo das endet. Die können doch nicht irgendwann die 100 Meter in 7 oder vielleicht sogar 5 Sekunden laufen. Irgendwann ist doch Feierabend!" Da hat er doch irgendwie Recht, oder?
Darüber habe ich mich auch vor kurzem mit einem Freund unterhalten. Klar gibt es mittlerweile bessere Trainingsgeräte, härtere Trainings, bessere Muskel und andere Präparate und sicher auch neue Präparate, die noch nicht auf der Dopingliste stehen. Neuerdings wird ja anscheinend die Möglichkeit von Gen-Doping genutzt.
Aber normal sind ständig steigende Weltrekorde nicht, irgendwann muss Schluss sein. Zwar kann es sein, dass sich ein Mensch evolutionär weiter entwickelt, was er auch tut. Dies braucht aber viele Jahrhunderte und kann nicht innerhalb von ein paar Jahren geschehen.
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Re: Olympische Spiele 2008

Beitrag von Rightniceboy »

OK Phalanxxx ist das besser??????????? ;)

Das aussichtslose Ringen mit der Exponentialfunktion

Französische Forscher sehen in der Entwicklung der Sportrekorde der vergangenen Jahrzehnte ein simples Muster: Eine Exponentialfunktion soll nahezu perfekt beschreiben, wann welche neuen Bestleistungen aufgestellt werden und wo die absolute Grenze liegt.

Höher, schneller, weiter - so lautet das Motto der Olympischen Spiele, die Pierre Coubertin 1896 in der Neuzeit wiederbelebte. Der Ehrgeiz nach neuen Rekorden treibt Tausende Sportler weltweit an. Sie trainieren jahrelang extrem hart, mancher schluckt auch verbotene Substanzen, nur um ein Ziel zu erreichen: der Beste zu sein, und möglichst auch noch der Beste aller Zeiten.

All das Schinden, Quälen und Verausgaben könnte jedoch schon bald vergeblich sein, glauben französische Sportwissenschaftler. Spitzensportler sind schon so nah an die Grenzen des menschlichen Körpers gerückt, dass in 20 Jahren bei den meisten klassischen Disziplinen keine bahnbrechenden Rekorde mehr möglich sind, erklärt Jean-François Toussaint vom Pariser Institut für Biomedizinische und Epidemiologische Forschung des Sports. Schon im vergangenen Jahr hätten die Sportler bei ihren Rekorden 99 Prozent der körperlichen Leistungsfähigkeit ausgeschöpft, schreiben Toussaint und seine Kollegen im Fachblatt "PloS One".

Dass die Zeit neuer Weltrekorde zu Ende geht, prophezeien Sportwissenschaftler schon länger und begründen dies vor allem mit körperlichen Faktoren. Das Team von Toussaint geht einen etwas anderen Weg und verlässt sich bei seinen Prognosen allein auf Mathematik: Die zeitliche Entwicklung von Rekorden lasse sich sehr gut mit einer Exponentialfunktion beschreiben, sagt der Forscher im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE.

Immer flachere Kurve

Die Idee, ein Modell mit einer solchen Funktion zu nutzen, habe nahe gelegen, erklärt Toussaint. Zum einen verliefen viele biologische Prozesse wie exponentiell abfallende Funktionen. Zum anderen habe auch der Blick auf die Rekordentwicklung gezeigt, dass diese exponentiell verläuft.

Insgesamt 3263 Weltrekorde aus Dutzenden klassischen Disziplinen vom Marathonlauf bis zum Gewichtheben haben die Wissenschaftler in ihr Modell eingegeben. In praktisch allen Disziplinen zeigte sich ein ähnliches Bild: Die Rekorde purzelten zu Beginn häufig und wurden meist deutlich verbessert. Doch je näher man der Gegenwart kommt, umso flacher verläuft die Kurve. Ein neuer Rekord liegt meist nur noch marginal unter beziehungsweise über dem alten - eine typische Exponentialkurve.

Das Modell beschreibt nicht nur die Rekordentwicklung, es liefert zugleich die absolute Grenze für jede Disziplin. Das ist jene waagerechte Linie im Diagramm, an die sich die Exponentialkurve mit zunehmender Zeit immer enger anschmiegt. Beim 100-Meter-Lauf der Herren liegt diese Grenze beispielsweise bei 9,726 Sekunden, holländische Forscher sehen den 100-Meter-Rekord langfristig hingegen bei 9,29 Sekunden (mehr...). Beim Marathon der Männer halten Toussaint und sein Team 2:03:08 für die Grenze. Zum Vergleich: Derzeit stehen die Weltrekorde bei 9,74 Sekunden und 2:04:26 (Marathon).

Neben dem absoluten Rekord verrät der Kurvenverlauf aber auch, wann laut dem Modell in Zukunft mit welchen Rekorden zu rechnen ist. Bei den 100-Meter-Sprintern rechnet Toussaint in den kommenden Jahren nur noch mit Steigerungen im Bereich von Tausendstel-Sekunden - logisch wenn der absolute Rekord nur 1,3 Hundertstelsekunden unter dem derzeitigen Bestwert liegt, gelaufen 2007 vom Jamaikaner Asafa Powell.

"Nach dem Zweiten Weltkrieg passierte etwas Neues"

Größere Sprünge sind zum Beispiel noch beim Frauenmarathon möglich, glauben die Forscher. Wohl erst im Jahr 2045 würden die weltbesten Läuferinnen ein Niveau von 99,95 Prozent des Maximalwertes erreichen. Im 1500-Meter-Lauf der Frauen wurde dieses Level hingegen schon 1998 erreicht, hier sind neue Rekorde umso schwerer zu erreichen.



Ganz so simpel, wie das Modell zunächst erscheint, ist es allerdings nicht. Die Rekordkurven bei den Disziplinen 400 Meter Schwimmen der Frauen und 50 Kilometer Gehen der Männer sind laut Toussaint in Wahrheit zwei Kurven. Die Exponentialkurve beschreibe den Verlauf immer nur stückweise, erklärt der Forscher. "In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg passierte etwas Neues, das zeigen die Daten. Es gab große Verbesserungen bei Ernährung, Medizin und im Training." Deshalb gehen die Forscher in beiden Disziplinen von zwei Rekordlimits aus: Das eine galt bis etwa 1945, das andere, deutlich höhere, erst danach.

Eine Kurve, die in Wahrheit zwei sind - das klingt nicht gerade nach einem überzeugenden Modellansatz. Der Wiener Sportmediziner Norbert Bachl, der sich ebenfalls intensiv mit sportlichen Grenzen beschäftigt, hält das Vorgehen seiner französischen Kollegen aber durchaus für sinnvoll. "Das Training wurde nach dem Zweiten Weltkrieg stark verwissenschaftlicht", sagt er im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. Dies habe tatsächlich für einen großen Sprung im Leistungsvermögen gesorgt.

Was bewirkt Gen-Doping?

Er zweifelt jedoch, ob die Beschreibung der Rekorde mit Exponentialkurven in jedem Fall sinnvoll ist. "Es ist eine saubere Rechnung, aber es ist Mathematik." Die Biologie halte sich nicht immer an Prognosen der Mathematik. Das Talent von Sportlern folge einer Gaußschen Verteilung, es gebe viele mittelmäßige und wenige in der Spitze. "Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass es eines Tages doch eine Talentekonstellation gibt, die eine sprunghafte Verbesserung eines Rekordes ermöglicht." Bachl glaubt beispielsweise daran, dass Männer eines Tages den Marathon unter zwei Stunden laufen könnten - Toussaints Kalkulation ergibt als absolute Grenze 2:03:08.

Bachl verweist zudem auf neue Techniken wie Gen-Doping, die für einen Sprung der Rekorde sorgen könnten. Zumindest die Doping-Sünden der Vergangenheit glauben die französischen Forscher in ihrem Modell wiederzufinden: Der Verlauf der Rekorde beim 400-Meter-Freistil-Schwimmen der Frauen etwa zeige in den achtziger Jahren einen steileren Abfall als die theoretische Kurve, erklärt Toussaint. "Dadurch hat sich die absolute Grenze jedoch nicht nach unten verschoben, man hat sich ihr nur etwas schneller angenähert." Zudem gebe es Doping schon seit Jahrzehnten, nur die Dopingmittel hätten sich im Lauf der Zeit geändert.

Ganz gleich, ob man die Exponentialkurven von Toussaints Team nun für bare Münze nimmt oder nicht: Auf jeden Fall werden neue Weltrekorde in Zukunft immer schwerer zu erreichen sein. Das olympische Motto von "höher, schneller, weiter" müsse wohl überdacht werden, erklären die französischen Sportmediziner. Einen neuen Vorschlag haben sie bereits: "gesünder".


http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 28,00.html
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