Was sagt man einer Person die grade jemanden verloren hat?

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*Marie 163

Was sagt man einer Person die grade jemanden verloren hat?

Beitrag von *Marie 163 »

Hey
Is vielleicht nicht der richtige Thread bzw. das richitge Forum, aber es heißt ja "Was ihr wollt."

Naja, wie der Titel schon sagt, was würdet ihr einem Freund/ einer Freundin sagen, die grade ihre Mutter (Vater) verloren hat?
So ist es einer meiner Freundinnen erst gestern passiert, und jetzt weiß ich irgendwie nicht wie ich sie aufmuntern soll bzw. was ich ihr allgemein sagen soll.
Ich weiß das es hart ist jemanden zu verlieren, mein Vater ist damals auch gestorben, und damals war niemand für mich da. Aber ich will so gern für sie da sein, aber irgendwie hab ich schiss irgendwas falsches zu fragen/sagen.

Vielleicht habt ihr ja ne Idee... wäre sehr dankbar.
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Miha
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Beitrag von Miha »

Hallo..

Das tut mir sehr Leid für deine Freundin :(

Der Freund meiner Kommilitonin hat sich vor kurzem umgebracht.
Da gings mir so ähnlich wie dir.
Ich wusste auch nicht was ich sagen oder tun sollte..

Meine Kommilitonin meinte dann irgendwann, dass sie einfach normal behandelt werden will.

Fest drücken zur Begrüßung würde eigentlich schon alles sagen.
Und dann natürlich zuhören, wenn sie darüber reden will.
Aber nichts erzwingen und wenn du das Gefühl hast, dass deine Freundin vielleicht einfach nur abgelenkt werden möchte, dann mach mit und lenk sie ab.
Tu irgendwas, was euch Spaß macht.

Ich weiß nicht genau ob dir das weiterhilft, aber wenn sie wirklich deine Freundin ist, dann wirst du wahrscheinlich gar nichts falsches sagen können.

Bei Freundinnen ist das einfach so:
Man freut sich, wenn sie kommt und ist dafür dankbar.
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*Marie 163

Beitrag von *Marie 163 »

@Miha
Oha.. das mit deiner Komillitonin is ja auch was...

Ja, also sie hat selber nicht so wirklich viele Freunde und ich bin immer gern mit ihr zusammen und so und ich war jetzt 4 Jahre mit ihr in einer Klasse aber jetzt gehen wir auf verschiedene Schulen nach den Ferien, und ich will halt schon gern für sie da sein, weil ich sie echt gern hab.

Hab mir auch überlegt sie irgendwie abzulenken oder so... aber leider versagen meine Ideen grade...

Und ich will gerne zur Beerdigung gehen, aber ich will sie nicht gleich mit der Frage "Hey, wann ist die Beerdigung?" überfallen... das find ich taktlos.


Und es ist halt so dass jetzt schon in meiner Familie und auch von unseren Bekannten so viele gestorben sind... das ist schon glaub nicht mehr normal...
Zuletzt geändert von *Marie 163 am 24.08.2007, 16:37, insgesamt 1-mal geändert.
Josie80939

Beitrag von Josie80939 »

Der Vater meiner Kollegin ist auch vor kurzem gestorben.
Ich hab sie einmal gedrückt und gesagt, dass es mir sehr leid tut und wenn sie reden will, bin ich für sie da. Ansonsten war ich so wie immer, ich glaube, das wollte sie auch, sie hat nämlich über das Thema die erste Zeit nicht geredet. Heute können wir uns relativ normal darüber unterhalten.
Blacksun

Beitrag von Blacksun »

Hm von einer Komillitonin ist damals auch die Mutter gestorben, da wusste ich auch nicht so Recht wie ich mich da verhalten soll.

Man sollte sich vielleicht einfach nicht zuviele Gedanken machen wie man sich in so einer Situation verhalten muss, sondern einfach darauf hören was einem der Bauch sagt. Biete ihr doch einfach an so wie Josie es gemacht hat, das du einfach für sie da bist, ich denke das reicht den meißten schon. So habe ich es damals bei meiner Komillitonin auch gemacht. Ich denke so etwas hilft ungemein.
Lenk sie doch mit einem DVD Abend oder so etwas ab? Essen gehen zusammen? Vielleicht wenn ihr auch einfach mal zusammen nen Mädchen/Frauenabend macht, vielleicht hilft ihr das ja.

Das mit der Beerdigung ist natürlich nicht einfach, steht vielleicht demnächst eine Traueranzeige in der örtlichen Zeitung von euch? Vielleicht ist dort vermerkt wann die Beerdigung ist. Bei uns wird das zumindest meißtens so gemacht, anstatt Karten werden Anzeigen geschaltet. Eventuell erfährst du dadrüber den Termin und wenn nicht vielleicht kannst du den Vater fragen? Oder möchtest du das auch nicht?
*Marie 163

Beitrag von *Marie 163 »

@Blacksun

Ja, wir wollten eigentlcih heute ins Kino gehen weil nachn Ferien sehen wir uns vermutlich so gut wie nicht mehr, und dann ist ja gestern die Sache mit ihrer Mutter passiert.

Das Problem mit der Beerdigung ist, ist dass sie in ner andern Stadt wohnt wie ich, was hießt wir haben zwar die gleiche Zeitung, aber verschiedene Ausgaben also es sthet nicht alles in Zeitung 1 was auch in Zeitung 2 steht... Und den Vater möchte ich eigentlich nicht so gerne fragen...

Es ist halt echt immer schwer wenn jemand stirbt wie man sich dann verhält, da kann ich aus Erfahrung sprechen. Ich mein für mich war das irgendwie nie so ein großes Thema, aber wenn dann andere Leute sterben, dann ist das für mich irgendwie total hart...
Lenya

Beitrag von Lenya »

Vor kurzem ist auch der Vater einer guten Freundin von mir gestorben.
Ich habe meinen Freund gefragt, der selbst Erfahrung damit hat, wie ich mich verhalten soll und er meinte, ich soll nicht zu aufdringlich sein, wenn sie reden will kommt sie auf mich zu.
Also hab ich ihr eine Beileidskarte geschickt, in der u.a. stand, dass ich immer für sie da bin und sie anrufen kann, wann immer sie will, egal um welche Uhrzeit.

Als wir uns zum ersten Mal wieder sahen hab ich sie fest umarmt und ich denke auch, dass das alles gesagt hat. Zuviel reden ist wohl nicht angebracht in einer solchen Situation.
Cheepless

Beitrag von Cheepless »

Tja sowas ist echt nicht schön.
Da leiden dann nicht nur Angehörige sondern auch Freunde und viele andere, weil niemand weiß wie man mit demjenigen umgehen soll.
Das ist aber auch bei jedem anders. Manche erwarten es von ihren Freunden getröstet zu werden, andere wollen es dagegen nicht und möchten lieber allein sein und melden sich selbst wenn sie Zuwendung wollen.
Das ist wirklich schwer zu sagen, wenn man denjenigen nicht kennt dessen Elternteil verstorben ist.
Marissa_Atwood

Beitrag von Marissa_Atwood »

Ich weiß wie es dir geht,die Mutter von meiner besten Freundin ist auch vor 2 Jahren gestorben. Ich wusste auch nicht was ich sagen sollte. Ich meine,als ich das erfahren hab das war echt ein Schock für mich.
Ich hab mit ihr nicht viel dadrüber gesprochen,ich war einfach für sie da und hab was mit ihr unternommen..klar,man kann es nicht vergessen aber man kann sich wenigstens irgentwie bescheftigen,damit es sie nicht noch mehr quält.

Und es tut mir echt leid für deine Freundin. Einen Elternteil zu verlieren ist echt das Schlimmste!
leeloo

Beitrag von leeloo »

eigentlich ist nicht wichtig was man sagt, am meisten hilft man demjenigen der jemand verloren hat am meisten damit wenn man einfach da ist und zuhört... es gibt eigentlich nichts was man sagen kann was es besser macht... einfach da sein und denjenigen mal in den arm nehmen und am besten schauen das derjenige es nicht verdrängt sondern alles rauslässt... das hat mir auch immer am besten geholfen...
Marissa_Atwood

Beitrag von Marissa_Atwood »

leeloo hat geschrieben:eigentlich ist nicht wichtig was man sagt, am meisten hilft man demjenigen der jemand verloren hat am meisten damit wenn man einfach da ist und zuhört... es gibt eigentlich nichts was man sagen kann was es besser macht... einfach da sein und denjenigen mal in den arm nehmen und am besten schauen das derjenige es nicht verdrängt sondern alles rauslässt... das hat mir auch immer am besten geholfen...
Genau das meine ich! ;)
*Marie 163

Beitrag von *Marie 163 »

Also damals als mein Dad gestorben ist war eben keiner für mich da, noch nicht mal irgendeine Freundin, irgendwann hab ichs dann einfach verdrängt dass mein Vater nicht mehr lebt, und irgendwie fühl ich mich auch immer mies, wenn ich an seinem Geburtstag oder an Weihnachten (da ist er gestorben) nicht mit auf den Friedhof geh, weil ichs einfach nicht packe.

Naja, ich weiß auch wies meiner Freundin geht und ich hab sie gefragt ob es ok ist wenn ich auch zur Beerdigung kommen würde, und sie hat gemeint dass es ok ist und sie sich freuen würde, wenn ich kommen tät.
Naja, und in einer andern SMS hat sie gemeint ihr würde es gut gehen, und hat sich bedankt da ich ihr angeboten hab wenn sie reden will, dass sie mich jederzeit anrufen etc. kann.

Es ist halt echt nicht leicht was man sagen kann/soll, wenn jemand stirbt, das ist echt wahr. Man kann eigentlich nur nichts tun...

Aber anscheinend geht's ihr ein bisschen besser.

Als ich erfahren hab, dass ihre Mutter gestorben ist (sie hat mich angerufen), hab ich danach echt mitgeheult, weil ich echt wusste, wie schlimm es ist ein Elternteil zu verlieren, das ist noch schlimmer als Oma oder Opa zu verlieren. Und ich finds besonders schlimm dass ihre Mutter gestorben ist, weil eine Mutter ja eher die Bezugsperson ist.

Aber Danke für all eure Vorschläge... jetzt hab ich nur noch das Problem mit der Karte... ich hab kein Plan was ich denn da jetzt noch reinschreiben soll... :/
furikuri

Beitrag von furikuri »

Da sein. Nicht aufdrängen, aber zwanglos offerieren und offen sein für allerlei - der Wunsch nach Reden kann genau so plötzlich aufkommen und wieder verebben wie der Wunsch nach Ablenkung.

Es gibt weder Patentrezepte, noch kann man irgendwie was voraussagen. Jeder trauert anders und jeder Verlust ist anders.

Das einzig schlimme und verkehrte ist, wenn man jemanden was aufdrängen will (egal aus welcher Motivation) und irgendwelche Plattitüden von sich zu geben ...
LEONIE84

Beitrag von LEONIE84 »

Es gibt eigentlich keine falschen Worte und doch kann alles schief gehen. Man kann am Besten einfach nur da sein für die Person und auf Zeichen von Ihr warten, da man sonst sehr schnell etwas falsch machen kann. Es gibt da nicht den einen richtigen Weg um mit Trauer umzugehen. Es gibt Menschen die das ganze erstmal mit sich selbst ausmachen müssen und andere die Aufmerksamkeit und Hilfe benötigen.

Was die Karte angeht könnte man da ja vielleicht einen Spruch raussuchen. Googlen bietet da reichlich Möglichkeiten. Vielleicht findest du ja etwas aufmunterndes was deiner Freundin ein klein wenig hilft. So was ist bestimmt einfacher als wenn du versuchst selbst irgendwie etwas ganz schlaues und tröstendes schreiben zu wollen. Schlussendlich sind Karten, aber nur ein Stück Papier die hinterher keiner mehr anrühren mag. Es kommt viel mehr darauf an da zu sein und deine Freundin nicht alleine zu lassen.
tigertone

Beitrag von tigertone »

hallo zusammen,

echt harter stoff, aber ich hoffe, der thread hilft dir ein bisschen. mein vater ist vor nicht ganz 4 jahren gestorben. da ich die älteste von 3 geschwistern bin, haben mich alle relativ neutral behandelt. das war für mich auch sehr verständlich, denn jeder musste irgendwie für sich selbst mit der geschichte klarkommen. ich hätte ehrlich auch nicht gewusst, was ich getan oder gesagt hätte, wenn mich jemand hätte trösten wollen. du fühlst dich in dem moment, als wärst du der einzige mensch auf der welt - unheimlich verlassen - obwohl du in einem raum voller leute bist. mir ging es damals jedenfalls so.
deshalb war ich auch sehr froh darüber, dass die meisten meiner freunde und bekannten, mich einfach nur wortlos gedrückt haben und abgewartet haben. ich hätte ohnehin nicht mit den ganzen beileidsbekundungen umgehen können. jedes mal, wenn jemand fremdes kam und mir sein "herzliches beileid" ausgedrückt hat, hätte ich am liebsten zurückgefragt: Warum tut es dir denn überhaupt leid? Eine Kollegin von mir hat es dann meiner meinung nach ziemlich auf die spitze getrieben mit dem "jetzt muss ich mich so und so verhalten". ich hatte vorher nie viel mit ihr zu tun gehabt und es war uns beiden auch klar, dass wir nicht miteinander können. nachdem sie erfahren hat, dass mein vater gestorben ist, kam sie zu mir und sagte "Wenn du reden willst, ruf mich einfach an" :roll: das fand ich in diesem moment soooo unpassend... aber im nachhinein betrachtet denke ich, dass sie einfach selbst nicht wusste, wie sie mit der situation umgehen soll.
vor ein paar wochen ist dann der opa eines sehr guten freundes gestorben. da ich wusste, dass er krank war, hab ich einfach gefragt ob's ihm wieder besser geht und bin natürlich prompt ins "fettnäpfchen" getreten. Nach einer kurzen "oh mein gott, was soll ich ihm denn jetzt sagen"-schreckenssekunde hab ich ihn umarmt und ihm von meiner zeit damals erzählt, was ich gefühlt habe, was ich tun wollte und so weiter. später hat er mir dann erzählt, dass es ihm sehr geholfen hatte, das ganze nüchtern zu betrachten.
sicherlich spielen die emotionen in solchen zeiten extrem hoch, aber wenn du der meinung bist, du kannst mit einem satz oder einer geste helfen, dass sich deine freundin wieder besser fühlt, dann tu es.
tu das, was dir dein bauch sagt. das ist das beste.
sternschnuppe

Beitrag von sternschnuppe »

Ich denke am wichtigsten ist es die Wahrheit zu sagen, es macht es nur noch schlimmer wenn du sagst, dass es dir leid tut, nur weil du glaubst, dass man das so macht.
Natürlich kommt es auch immer auf die Person an, aber man sollte einfach nichts erzwingen.
Vor einen halben Jahr ist meine Patentante gestorben, ich weiß dass ist nicht zu vergleichen, aber ich hab sie eben wahnsinnig lieb gehabt, aber bis heute kennt noch keiner die ganze Geschichte ... Aber immer wenn jetzt jemand drüber redet komm ich damit noch garnicht kla, oder zumindest weil ich irgendwie mit keinem darüber redenn kann, weil dass dann alles wieder hochkommen würde.

Also am besten zeigt man jemandem, dass man für ihn da ist und sonst einfach auf den anderen einlassen ...


Sternschnuppe
nazira
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Beitrag von nazira »

Es gibt keine Worte,die die Person aufheitern können und ich spreche da aus Erfahrung. Vor zwei Jahren ist meine Mutter gestorben. Das war das schlimmste was in meinem Leben passiert ist und ich habe ihren Tod bis heute noch nicht richitg überwunden,da wir eine doch sehr enge Beziehung hatten. Ich hatte viele Menschen in meiner Umgebung,die versucht haben mich aufzuheitern oder versucht haben für mich da zu sein. Manche sagten "Ich kann verstehen,wie du dich jetzt fühlst" und das hat mich immer aufgeregt,weil sie es eben nicht wissen konnten,andere fragten mich "Wie geht es dir?" und das hat mich auch aufgeregt,doch am schlimmsten fand ich es,wenn wer sagte "Das wird schon wieder". Also es gibt nicht wirklich die richtigen Worte für so eine Situtation. Wichtig ist nur,dass du für deine Freundin da bist und ihr zuhörst. Auch wenn es niemand geschafft hat,dass es mir besser geht und mich das meiste was sie gesagt haben nur aufgeregt hat,bin ich froh,dass sie da waren und ich nicht alleine war.
IzzieStevens

Beitrag von IzzieStevens »

sag am besten gar nichts, ich kenn mich aus, es ist nur noch schmerzhafter wenn du sagst "du weißt ich bin immer fü mich da" oder so was
nazira
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Beitrag von nazira »

Nichts sagen ist aber schlimmer,denn damit zeigst du der Person,dass es dir egal ist was er/sie durchmacht.
Katharina

Beitrag von Katharina »

Ich habe jetzt genau das selbe Problem, heute Morgen ist die Mutter meines besten Freundes gestorben und ich weiß überhaupt nicht, was ich sagen soll...ich hab ihn gefragt, ob es ihm was ausmacht, wenn ich anrufe, und dann meinte er, das würde ihn freuen, also werde ich das wohl heute abend machen und dann frage ich ihn einfach, ob er darüber reden möchte oder nicht...ich fühle mich total schrecklich dabei, weil ich die ganze Zeit Angst habe, irgendetwas falsches zu sagen oder nicht richtig für ihn da zu sein...
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