Erwartet hatte ich etwas Innovatives mit Charme und Skurilität. Habe ich absolut bekommen!
Die Adjektive, die ich für mein Urteil über die Pilotfolge benutzte ("Quietschbunt, pfiffig, skuril, lustig und charmant"), konnte ich für jede weitere Folge beibehalten.
Bis auf eine Folge (1.02) fand ich jede Epi gut - die Hälfte (1.01, 1.04, 1.07, 1.08) sogar sehr gut! Schwächen gab's für mich also nicht viele - ab und an mal wurde dem "Fall der Woche" zu viel Raum gegeben bzw. er konnte jenen nicht durchgängig unterhaltend füllen (Dafür, dass ich eigentlich nie ein "Fall der Woche"-Fan bin, in welcher Serie auch immer, geht das Konzept für mich in "PD" allerdings klar!). Und anfangs fehlte mir etwas Ernst, Emotion, Tiefgang.
Doch ansonsten hab ich wirklich immer mit nem Grinsen vorm Bildschirm gesessen und mich an den flotten, pointierten Dialogen udn Off-Kommentaren, sowie der detailverliebten und comicartigen Welt, in der sogar gesungen wird, gefreut.
Ich mag alle Charaktere.
Lily dank ihres Sarkasmus und den Zusammenspiel mit
Vivian von Anfang an.
Olive hat sich dann - trotz der Synchro - schnell auf den 2. Platz in meinem Herzen gespielt. Großartig, dass die Autoren mit ihr und ihrer Liebe zu Ned nicht nach dem Love Triangle-Schema F verfahren, sondern überraschen, indem andere, v.a. Chuck, davon wissen und es eben nicht als großes Problem im Miteinander dahingestellt wird.
Emerson find ich aufgrund seiner distanzierten, mies gelaunten Art klasse - hoffe, er bleibt so. Und obwohl ich selten auf Serienhauptfiguren und -paare stehen, haben auch
Ned und Chuck durch ihr Schmachten, ihr bitteres Problem und ihre unheimlich positiven Einstellungen zu allem und jedem in mein Herz gespielt. Toll auch, dass die Tanten, obwohl Chuck nicht mit ihnen agieren kann, durch Olive mit den anderen verknüpft sind. Überhaupt haben alle Figuren, die man bisher zusammen sah, ne tolle Chemie und können bspw. auch als Duo überzeugen.
Kurz: Eine tolle Idee samt Umsetzung. Um die Serie wirklich zu meinen Lieblingsserien zu zählen (und auch, um mich auf jede nächste Folge riesig zu freuen), fehlt mir etwas Tiefgang und Identifikationsmaterial. Aber das ist in dieser Serienwelt und dem Grundstyle wohl einfach schwierig und daher auch nicht nötig.
Ich bin gespannt, wie sich S2 schlägt. Nun, da Chuck von der Sache mit ihrem Dad weiß, könnte da ein bißchen Epi-übergreifendes und Spannung fehlen. Anderseits bieten, wie Schnurpsischolz schon schrieb, die Unwissenheit der Tanten über Chucks Lebendigkeit, Olives Wissen von Lilys Geheimnis und ihre Gefühle für Ned, sowie Emersons Tochter ja noch genug Material. Bin aber gespannt, wie es mit Chuck und Ned weitergeht - einfach nur zusammenleben und -arbeiten ist ja auf Dauer etwas wenig. Davor, dass sich die Idee tot läuft (@Schnurpsischolz) hab ich allerdings keine Angst...
Annika hat geschrieben:Das Problem für mich ist hier: Was ist die Haupthandlung? Da ich diese nie wirklich erkannt habe, habe ich es schnell gelassen, dass dies ein störender Faktor für mich ist, sondern habe mich einfach immer nur von den Charakteren begeistern lassen. Für mich war die Handlung der Serie demnach eigentlich nur, wie Ned ein Leben mit dieser Gabe verbringt, wie Chuck sich damit abfindet, dass sie durch den Tod ein Leben gefunden hat, in dem sie sich wohlfühlt, wie Olive damit umgeht, dass eine neue Person in ihrem Leben ihr gesamtes Weltbild zerstört hat. Und genau das habe ich in jeder Episode gesehen, weswegen ich auch immer gut unterhalten wurde.
Langweiliger Kommentar, aber egal: Sehe das genau wie du.
