Fahrenheit 9/11
Durch geschicke Schnitte, Aneinanderreihung, vielleicht auch Weglassung kann man aber auch sehr gut eigene Fakten inszenieren. So richtig und wichtig der Film auch sein mag, vermisse ich einen gewissen kritischen Umgang mit ihm ...manila hat geschrieben:Mich hat der Film sehr beeindruckt. Natürlich dient er als Propaganda, aber es sind ja doch Fakten, die Michael Moore da aufführt und nicht irgendwelche dahergezogene Sachen, das darf man nicht vergessen.
Es gibt genügend Bush-Hasser, die ihm das Material zuspielen ... Besonders Redakteure und/oder andere Mitarbeiter von Zeitungen und Sender ...Mich erstaunt es nur, wie der Mann an die Informationen rankommt...
Noch was bezüglich den Oscar-Chancen ...
Abgesehen davon, daß ich kaum glaube, daß er wirkliche Chancen auf einen Oscar gehabt hätte (schließlich sind die Oscars auch nichts anderes als Politik), halte ich das mit der Verpaßten Oscar-Chance einfach für eine geschickt gestrickte Legende, es sei denn, daß er sie noch vor den Oscars auch noch ins US-Fernsehen bringt (und kein Sender wollte sie jedenfalls vor den Wahlen zeigen) ...
Siehe dazu Regel 3.3.b:
b) after the three-month period, the film may play in non-theatrical forms provided they are outside the U.S. (No film which is shown inside the U.S. in any non-theatrical form prior to its qualifying Los Angeles run shall be eligible for Academy Awards.)
Eine Regel, die ausdrücklich belegt, daß die Oscar-Chancen nun hinfällig sind, habe ich nicht gefunden ...
ich habe mir die dokumentation angeschaut und muss sagen, am anfang fand ich sie sehr gut gemacht. nachher wurde mir langweilig, es wurde alles zu langatmig geschnitten und mehr als einmal kam der amerikanische patriot durch.
natürlich habt ihr recht, wenn behauptet wird, daß moore selbst gern die wahrheit ausschmückt bzw verdreht. dennoch fand ich den film als informationsquelle gut. man hat die hintergründe des 11. septembers und die zusammenhänge einzelner familien in diesem politischen konflikt endlich mal ein kleines bisschen mehr verstanden.
natürlich habt ihr recht, wenn behauptet wird, daß moore selbst gern die wahrheit ausschmückt bzw verdreht. dennoch fand ich den film als informationsquelle gut. man hat die hintergründe des 11. septembers und die zusammenhänge einzelner familien in diesem politischen konflikt endlich mal ein kleines bisschen mehr verstanden.
Okay, es steht zwar "shall" da, aber im Endeffekt bedeutet die Regel das schon, dass er nicht nominiert werden sollte...erik hat geschrieben:
Noch was bezüglich den Oscar-Chancen ...
(No film which is shown inside the U.S. in any non-theatrical form prior to its qualifying Los Angeles run shall be eligible for Academy Awards.)
Eine Regel, die ausdrücklich belegt, daß die Oscar-Chancen nun hinfällig sind, habe ich nicht gefunden ...
Im übrigen glaube ich auch nicht, dass der Film eine Chance auf einen Oscar gehabt hätte. Dafür ist auch einfach die Qualität (imho) zu schlecht und natürlich ist das Thema viel zu kurzlebig...
Eine interessante Auslegung des Englischen ...Sweety hat geschrieben:Okay, es steht zwar "shall" da, aber im Endeffekt bedeutet die Regel das schon, dass er nicht nominiert werden sollte...


- manila
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Da hast du durchaus recht, Erik. Moore versteht es wahnsinnig gut, Fakten für sich sozusagen zu nützen. Aber wenn man den Film aufmerksam (und auch kritisch) sich ansieht, kann man die Fakten wohl nicht wegleugnen.erik hat geschrieben:Durch geschicke Schnitte, Aneinanderreihung, vielleicht auch Weglassung kann man aber auch sehr gut eigene Fakten inszenieren. So richtig und wichtig der Film auch sein mag, vermisse ich einen gewissen kritischen Umgang mit ihm.
"There's a crack in everything. That's how the light gets in."
Wer sich übrigens für die Quellen zu den Behauptungen in Fahrenheit 9/11 interessiert:
http://www.michaelmoore.com/books-films/f911reader
http://www.michaelmoore.com/books-films/f911reader
Wer möchte den Beweis haben, daß es ihm doch vor allem um klingelnde Kassen geht? Hier bitte:
POLIT-DOKU
Michael Moore plant "Fahrenheit"-Fortsetzung
Alles noch einmal von vorne: Polit-Aktivist Michael Moore lässt nicht locker. In einer geplanten Fortsetzung seiner erfolgreichen Dokumentation "Fahrenheit 9/11" will er alle republikanischen Wähler wachrütteln. Die Themen bleiben gleich: Irak, Terrorismus und George W. Bush.
http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,327529,00.html
So blauäugig kann doch selbst Moore nicht sein und wirklich denken, daß er damit irgendwelche republikanischen Wähler erreichen wird können ...
Dafür werden aber wieder alle eh schon anti-Bush gestimmten Menschen reinrennen ...
POLIT-DOKU
Michael Moore plant "Fahrenheit"-Fortsetzung
Alles noch einmal von vorne: Polit-Aktivist Michael Moore lässt nicht locker. In einer geplanten Fortsetzung seiner erfolgreichen Dokumentation "Fahrenheit 9/11" will er alle republikanischen Wähler wachrütteln. Die Themen bleiben gleich: Irak, Terrorismus und George W. Bush.
http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,327529,00.html
So blauäugig kann doch selbst Moore nicht sein und wirklich denken, daß er damit irgendwelche republikanischen Wähler erreichen wird können ...
Dafür werden aber wieder alle eh schon anti-Bush gestimmten Menschen reinrennen ...

Ja, hier und anderswo gab es einige solcher Kandidaten ...Sandra hat geschrieben:Hat das ernsthaft jemand angezweifelt?

Und für Moore selbst war natürlich die Wiederwahl Bushs das Beste, was ihm passieren konnte - eine bessere Lizenz zum Gelddrucken gibt's ja gar nicht ...

Naja, es war wohl die letzte Wiederwahl. Ich glaube nicht, dass Moore in Bushs letzter Amtsperiode noch mal so viel reißen kann, wie vor der Wahl.
Ich fand den Film auf jeden Fall erschreckend. Ob es wirklich so viele Zufälle geben kann? Wenn man bedenkt, dass solche Menschen so viel Macht haben, bekommt man direkt Angst. Wobei wir wohl niemals die ganze Wahrheit erfahren werden, so verstrickt und mysteriös das ganze ist.
Ich fand den Film auf jeden Fall erschreckend. Ob es wirklich so viele Zufälle geben kann? Wenn man bedenkt, dass solche Menschen so viel Macht haben, bekommt man direkt Angst. Wobei wir wohl niemals die ganze Wahrheit erfahren werden, so verstrickt und mysteriös das ganze ist.
Auch grad Michael Moore Fans sei Manufacturing Dissent ans Herz gelegt - eine Doku über Moore ... 
Infos über den Film aus einem 3sat-Magazin: http://www.youtube.com/watch?v=H3uRiYjZTqk

Infos über den Film aus einem 3sat-Magazin: http://www.youtube.com/watch?v=H3uRiYjZTqk
Manufacturing Dissent ist übrigens ein sehr interessanter Film und wird hiermit jedem ans Herz gelegt.
Anfangs hatte ich Bedenken, dass die Dokumentation dieselben Fehler macht wie die von Moore. Allerdings, und das fand ich sehr positiv, lässt der Film sehr viel öfter bloße Fakten sprechen als Moore es sich bei seinen Machwerken erträumen könnte.
Es reicht manchmal eben einfach, zwei kurze Beiträge von Moore zu seiner Oscar-Rede hintereinander zu zeigen mit zwei völlig sich widersprechenden Aussagen. Das ist zwar recht banal, zeigt aber ganz gut, in welche Richtung Manufacturing Dissent geht. Mehr Fakten, weniger Gefühlsduselei mit Gesprächspartnern.
Und nein, der Film ist nicht aus der rechten Ecke wie Moore-Fanatiker gern immer mal wieder andere glauben machen.
Dass man Moore nicht ernstnehmen kann, ist nun ja seit einigen Jahren hinlänglich bekannt. Das aber schön zusammengepackt in einem Paket in Form eines Films zu sehen, war doch mal wirklich nötig. Es geht zwar noch besser, aber informativer als alle Moore Filme zusammen ist er allemal.
PS: Chomsky hat übrigens auch einen klitzekleinen Auftritt.
Anfangs hatte ich Bedenken, dass die Dokumentation dieselben Fehler macht wie die von Moore. Allerdings, und das fand ich sehr positiv, lässt der Film sehr viel öfter bloße Fakten sprechen als Moore es sich bei seinen Machwerken erträumen könnte.
Es reicht manchmal eben einfach, zwei kurze Beiträge von Moore zu seiner Oscar-Rede hintereinander zu zeigen mit zwei völlig sich widersprechenden Aussagen. Das ist zwar recht banal, zeigt aber ganz gut, in welche Richtung Manufacturing Dissent geht. Mehr Fakten, weniger Gefühlsduselei mit Gesprächspartnern.
Und nein, der Film ist nicht aus der rechten Ecke wie Moore-Fanatiker gern immer mal wieder andere glauben machen.
Dass man Moore nicht ernstnehmen kann, ist nun ja seit einigen Jahren hinlänglich bekannt. Das aber schön zusammengepackt in einem Paket in Form eines Films zu sehen, war doch mal wirklich nötig. Es geht zwar noch besser, aber informativer als alle Moore Filme zusammen ist er allemal.
PS: Chomsky hat übrigens auch einen klitzekleinen Auftritt.

Re: Fahrenheit 9/11
Ich hab mir den Film gestern angeschaut und war echt erschüttert, ich glaube so nahe ist mir fast noch kein Film gegangen ich hatte teilweise echt tränen in den Augen. Was da alles abgezogen wurde ist echt unvorstellbar....... wie konnte es so weit kommen das so jemand wie G.W Bush an die Macht kommt???? zweimal? Und warum ändert sich so wenig durch solche Filme? ich möchte nicht sagen das ich alles was Michael Moore sagt für gut und richtig halte, aber im Grunde stimme ich schon mit ihm überein das es so nicht weiter gehen kann und das Bush (bzw.Republikaner) eine große schuld an der heutigen terrorgefahr tragen.
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