Mein Führer - Die wirklich wahrste Wahrheit über A. Hitler
- Maret
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Also, genaugenommen haben die Amis tatsächlich Komplexe wegen dem Vietnamkrieg. Kennst du eine Parodie, in der sich die Amerikaner über Vietnam lustig machen?Lin@ hat geschrieben:
Ich finde Deutschland MUSS endlich lernen mit seiner Vergangenheit umzugehen. Haben die Amis etwa Komplexe wegen dem Vietnam-Krieg? Ich sage nicht, dass man sich über die "dunkle Geschichte" lustig machen soll, ich sage nur, dass man endlich aufhören sollte, sie wie ein "rohes Ei" zu behandeln. Und ich denke, dass Filme wie "Mein Führer" durchaus dazu beitragen könnten.
Für mich ist Vergangenheit bewältigen einfach etwas anderes, als Vergangenheit zu veralbern. Bewältigung ist gut und das findet auch seit Jahren in Deutschland statt, nämlich in Form vernünftiger Filme und Bücher und der Möglichkeit, Geschichte zu studieren, ehemalige KZ`s zu besuchen etc. DAS ist für mich Bewältigung. Man verschließt nicht die Augen, sondern setzt sich damit auseinander. Ein Film wie "Mein Führer" ist keine Bewältigung, sondern eben Veralberung und das gefällt mir einfach nicht. Zumal der Fokus offenbar auf das Leiden der jüdischen Bevölkerung liegt und das ist nicht witzig!
Auch eine Auseinandersetzung mit Humor ist eine Auseinandersetzung. Und oftmals kann dies mit Humor sogar leichter geschehen.
Es gibt einige gute Komödien zu dem Thema - nicht nur von Chaplin sondern auch von einem weiteren Deutschen: Ernst Lubitsch - "Sein oder nichtsein". Oder der Film, in dem Juden ihre eigene Deportation vorgaukeln (Zug des Lebens).
Generell die Möglichkeit vom Tisch zu wischen, sich einem Thema humoristisch zu nähern, halte ich für viel zu voreilig. Immer noch besser als der dreimillionste Betroffenheitsfilm, der auch schon längst zu Abstumpfungserscheinungen geführt hat.
Und auch bevor man jetzt sich in Sachen "Mein Führer" ergeht, sollte man sich erstmal den Film selbst anschauen.
Was Helge Schneider angeht - ich bin wahrlich kein Fan von ihm, aber das, was ich im Trailer von ihm gesehen habe, hat mich sehr positiv überrascht.
Und Vietnam - warten wir mal ab, bis das auch 60 Jahre vorbei ist ...
Es gibt einige gute Komödien zu dem Thema - nicht nur von Chaplin sondern auch von einem weiteren Deutschen: Ernst Lubitsch - "Sein oder nichtsein". Oder der Film, in dem Juden ihre eigene Deportation vorgaukeln (Zug des Lebens).
Generell die Möglichkeit vom Tisch zu wischen, sich einem Thema humoristisch zu nähern, halte ich für viel zu voreilig. Immer noch besser als der dreimillionste Betroffenheitsfilm, der auch schon längst zu Abstumpfungserscheinungen geführt hat.
Und auch bevor man jetzt sich in Sachen "Mein Führer" ergeht, sollte man sich erstmal den Film selbst anschauen.
Was Helge Schneider angeht - ich bin wahrlich kein Fan von ihm, aber das, was ich im Trailer von ihm gesehen habe, hat mich sehr positiv überrascht.
Und Vietnam - warten wir mal ab, bis das auch 60 Jahre vorbei ist ...
Zuletzt geändert von furikuri am 05.01.2007, 09:23, insgesamt 1-mal geändert.
Der Meinung bin ich auch!Also, genaugenommen haben die Amis tatsächlich Komplexe wegen dem Vietnamkrieg. Kennst du eine Parodie, in der sich die Amerikaner über Vietnam lustig machen?
Für mich ist Vergangenheit bewältigen einfach etwas anderes, als Vergangenheit zu veralbern. Bewältigung ist gut und das findet auch seit Jahren in Deutschland statt, nämlich in Form vernünftiger Filme und Bücher und der Möglichkeit, Geschichte zu studieren, ehemalige KZ`s zu besuchen etc. DAS ist für mich Bewältigung. Man verschließt nicht die Augen, sondern setzt sich damit auseinander. Ein Film wie "Mein Führer" ist keine Bewältigung, sondern eben Veralberung und das gefällt mir einfach nicht. Zumal der Fokus offenbar auf das Leiden der jüdischen Bevölkerung liegt und das ist nicht witzig!
Ich find es furchtbar was damals passierte. Nicht dass ich denke ihr hättet eine andere Meinung! Aber ich finde man soll über das alles nicht lachen. Ich hab den Film zwar nicht gesehen, aber ich kann mir gut vorstellen, dass der Film auf andere abschwächend wirkt.
Wie gesagt ich glaube nicht, dass dieser Film bei Ausländern gut ankommt.
Müssen wir über sowas lachen um " drüber wegzukommen"? Kann man drüber hinwegkommen? Muss man mit dieser Vergangenheit umgehen können? Und kann der Film dabei helfen? Ist es denn nicht auch traurig, würde eine Kömodie über Hitler uns dabei helfen?
Man muss, denke ich, die Vergangeneheit akzeptieren, da man nichts dran ändern kann. Und das kann man ganz leicht ohne Film.
Wer geht besser mit dem Thema um: Einer der viele Dokumentationen schaut und sich informiert? Oder jm. der sich die Komödie anschaute?
Natürlich nimmt man den Film mit seinem Vorwissen nicht ernst. Aber was ist mit jm. der kaum oder gar keins hat? Stellt euch vor wie es sich auf denjenigen auswirkt.
Ich bin schockiert über viele eurer Meinungen.

Wie steht es denn mit Deinen Gefühlen zu "Bay of Pigs"? Oder "Bloody Sunday"? Oder allgemein was die Briten mit den Indern angestellt haben? Oder Vietnam? Oder allgemein die Kolonialmächte? Stalin? Golfkriege? ...?caro91 hat geschrieben:Kann man drüber hinwegkommen? Muss man mit dieser Vergangenheit umgehen können?
Was darf Satire? Wie weit darf sie so was als Setting nehmen?
Ich denke nicht, daß man sich bei solch einer Diskussion dann an WW2 festbeißen sollte, nur weil wir jetzt Deutsche sind. Keiner von uns hat damit was zu tun gehabt, auch wenn einem scheinbar immer gern die Erbsünde eingeredet wird ...
Natürlich hatten wir nichts damit zu tun! Genauso wenig Leute zu dieser Zeit damit was zu tun hatten. Aber diese Geschehnisse sind leider hier in Deutschland passiert (bin ja eig. Luxembourgerin...) und die dieser Teil der deutschen Geschichte wird womöglich nie verziehen sein. Ein Jude denkt an diese Geschichte wenn er Deutschland hört... was man ihm auf keinen Fall verübeln darf. Man muss sich in seine Situation hineinversetzen.
Stellt euch vor: Eure ...Großmutter starb in einem Lager wegen Hunger( u.a). Ihr Sohn (euer Opa) erlebt ihren Tod mit. Von den Aufsehern wurden ihm die Arme weggenommen, grundlos...(ich will da micht jetzt nicht vertiefen)
Wir schreiben das Jahr 2007: Ihr sitzt vor dem englischem Fernseher und hört von einer deutschen Kömodie, die von Hitler handelt. Über dem Fernsehen hängen die Bilder deiner Familie...
Was denkst du jetzt über die Deutschen?
@furikuri: Wie es mit meinen Gefühlen steht? Wie wohl! Natürlich sind auch schreckliche Dinge in anderen Ländern geschehen. Aber soweit ich weiß, wurden darüber keiine Komödien ausgestrahlt, oder? Da bin ich ganz sicher kein Fachmann für
Stellt euch vor: Eure ...Großmutter starb in einem Lager wegen Hunger( u.a). Ihr Sohn (euer Opa) erlebt ihren Tod mit. Von den Aufsehern wurden ihm die Arme weggenommen, grundlos...(ich will da micht jetzt nicht vertiefen)
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Was denkst du jetzt über die Deutschen?
@furikuri: Wie es mit meinen Gefühlen steht? Wie wohl! Natürlich sind auch schreckliche Dinge in anderen Ländern geschehen. Aber soweit ich weiß, wurden darüber keiine Komödien ausgestrahlt, oder? Da bin ich ganz sicher kein Fachmann für
So erstmal was von mir, ich werde mir diesen Film keinesfalles ansehen, da ich es einfach nicht lustig finde über Hitler zu lachen. Dass ist nicht lustig, da kann man so viel machen wie man will. Ich lache gerne, aber über Hitler würde ich als allerletztes lachen, also sprich wahrscheinlich nie. Meine Großeltern mussten den Krieg miterleben und man sieht ihnen heute noch an das diese Zeit schrecklich war. Sie reden nicht darüber. Klar es ist schon länger her, aber man kann sowas nicht vergessen. Niemals, ein Film über Hitler rauszubringen finde ich mutig aber ehrlich gesagt fast Geldverschwändung! Ich weiß ja nicht ob sich sowas gelohnt hat.caro91 hat geschrieben:Stellt euch vor: Eure ...Großmutter starb in einem Lager wegen Hunger( u.a). Ihr Sohn (euer Opa) erlebt ihren Tod mit. Von den Aufsehern wurden ihm die Arme weggenommen, grundlos...(ich will da micht jetzt nicht vertiefen)
Wir schreiben das Jahr 2007: Ihr sitzt vor dem englischem Fernseher und hört von einer deutschen Kömodie, die von Hitler handelt. Über dem Fernsehen hängen die Bilder deiner Familie...
Was denkst du jetzt über die Deutschen?


Was andere Länder jetzt denken, so wie Caro geschrieben hat, will ich gar nicht wissen. Wie schon vor einigen gesagt wurde, die WM hat unser Image aufpoliert, ich weiß jetzt aber nicht ob es dass Image dann immer noch so gut ist. Ist zwar eine Komödie über Hitler, aber eine Trägodie oder so über Hitler wäre da passender gewesen, da wir uns nicht über Hitler lustig machen würden.

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Ich denke, über dieses schwierige Thema wird man sich nie ganz einigen können. Ich bin einfach der Meinung, dass es Dinge gibt, über die man sich nicht lustig machen sollte und die Vernichtung von Millionen von Menschen ist eines davon. Es gibt soviele Themen für Komödien, aber es muss auch Grenzen geben. Man kann und sollte nicht alles durch den Kakao ziehen, schon gar nicht, wenn man damit bloß Geld scheffeln will. Wenn sich am Ende sogar der Hauptdarsteller negativ äußert, dann kann man davon ausgehen, dass wir es hier nicht mit einem guten Film zu tun haben. Im übrigen gibt es sehr wohl gute Komödien zu dem Thema, z.B. "Das Leben ist schön" mit Roberto Benigni, aber hierbei handelt es sich um eine Tragikkomödie, die das Thema sensibel angeht und den Schrecken nicht verulkt, sondern mutige und hoffnungsvolle Menschen zeigt. "Mein Führer" dagegen ist eine Parodie mit einem Komiker als Hitler. Das hat in meinen Augen einfach nichts mit Vergangenheitsbewältigung zu tun.
Ich habe keine Probleme damit, wenn sich Leute den Film ansehen, aber ich hoffe doch sehr, dass sie begreifen, was sie da sehen und wie es wirklich war. Leider wissen viele das nicht. Meine Oma ist schon sehr alt und wird sterben, ohne jemals zu erfahren, was aus ihrer Schwester geworden ist, die vor 60 Jahren in ein KZ deportiert wurde. Ich denke nicht, dass sie den Film lustig fände und ich habe diesen Gedanken eben auch immer im Hinterkopf. Deswegen werde ich mir den Film nicht ansehen.
Ich habe keine Probleme damit, wenn sich Leute den Film ansehen, aber ich hoffe doch sehr, dass sie begreifen, was sie da sehen und wie es wirklich war. Leider wissen viele das nicht. Meine Oma ist schon sehr alt und wird sterben, ohne jemals zu erfahren, was aus ihrer Schwester geworden ist, die vor 60 Jahren in ein KZ deportiert wurde. Ich denke nicht, dass sie den Film lustig fände und ich habe diesen Gedanken eben auch immer im Hinterkopf. Deswegen werde ich mir den Film nicht ansehen.
Das sehe ich genauso, meine Großeltern haben alle den Krieg miterlebt. Ich hoffe das sie von diesem Film auch nichts mitbekommen haben, denn ich denke da kommen schlimme Gefühle wieder hoch.Maret hat geschrieben:Meine Oma ist schon sehr alt und wird sterben, ohne jemals zu erfahren, was aus ihrer Schwester geworden ist, die vor 60 Jahren in ein KZ deportiert wurde. Ich denke nicht, dass sie den Film lustig fände und ich habe diesen Gedanken eben auch immer im Hinterkopf. Deswegen werde ich mir den Film nicht ansehen.

@Caro: Ja, schon verwunderlich das der Film so gut aufgenommen wid. Ich hab mir echt gedacht (im Kino als die Vorschau kam)ähmm...hallo was gibt es denn da zu lachen. Da manche wirklich gelacht haben als würden sie dort eine normale Komödie sehen.

Das sehe ich genauso. Aber der Film will sich ja auch nicht über die Vernichtung der Juden lustigmachen, sondern über die Person Hitler und die der Nazis, zumindest wenn man dem Macher des Filmes Glauben schenken mag. Hab gerade in unserer Tageszeitung ein Interview mit ihm gefunden, indem er dazu was sagt. Werde es gleich nochmal holen...Maret hat geschrieben:Ich bin einfach der Meinung, dass es Dinge gibt, über die man sich nicht lustig machen sollte und die Vernichtung von Millionen von Menschen ist eines davon.
Ich denke, es liegt dem Macher durchaus fern, sich über die Vernichtung von Millionen von Juden lustig zu machen, v.a. da er selbst einer ist und er seine Mutter auch als eher konservative Jüdin beschreibt...
Wir reden ja hier auch nicht von Komödie sondern Satire. Und natürlich gibt es zu den erwähnten Geschehnissen entsprechende Satiren (wie es ja auch schon welche zum WW2 gibt). Nur um 2 zu nennen:
Jugoslawien: No Mans Land
Golfkrieg: Three Kings
Jugoslawien: No Mans Land
Golfkrieg: Three Kings
Okay, ich nochmal.
) mit dem Film und der Thematik beschäftigt. Und bei so einem kontroversen Film ist das vorprogrammiert. Und somit auch eine Möglichkeit zu "Vergangenheitsbewältigung" gegeben. Sowohl die Filmemacher als auch der Kinobesucher wird sich garantiert auch ernsthaft mit dem Thema beschäftigen/beschäftigt haben.
Klar, ich verstehe, wenn man über bestimmte Dinge einfach nicht lachen kann, weil man schlicht selbst irgendwelche persönlichen Erfahrungen gemacht hat, die dies unterbinden, aber das heißt IMO noch lange nicht, dass man keine Komödie/Satire über das Thema drehen sollte.

So spontan fällt mir keine ein, was nichts heißen muss, weil ich generell nicht so auf Kriegsfilme stehe. Aber eigentlich hab ich mit "Komplexe" auch was ganz anderes gemeint. Was ich sagen wollte, ist, dass Amerika sich trotz den vielen (!) Tiefpunkten in seiner noch relativ kurzen Geschichte immer noch als eine "Grande Nation" (um mal den frz. Begriff zu klauen) hält. Sie sind stolz auf ihr Volk und wohl die größten Patrioten, die es gibt. Vollkommen unabhängig von der Indianer-Ausrottung, dem Vietnam- oder auch dem Irak-Krieg (nur um mal paar Beispiele zu nennen). Ich bin kein Fan von überschwenglichem Patriotismus, aber in dieser Hinsicht könnten die Amis uns meiner Meinung nach eine gehörige Scheibe Selbstbewusstsein abschneiden.Maret hat geschrieben:Also, genaugenommen haben die Amis tatsächlich Komplexe wegen dem Vietnamkrieg. Kennst du eine Parodie, in der sich die Amerikaner über Vietnam lustig machen?
Die Vergangenheitsbewältigung liegt ja auch nicht darin, dass man ins Kino geht und sich scheckig lacht. Sie kommt vielmehr dadurch zustande, dass man sich im Nachhinein (oder wie hier auch im VornehereinMaret hat geschrieben:Für mich ist Vergangenheit bewältigen einfach etwas anderes, als Vergangenheit zu veralbern. [...] Man verschließt nicht die Augen, sondern setzt sich damit auseinander. Ein Film wie "Mein Führer" ist keine Bewältigung, sondern eben Veralberung und das gefällt mir einfach nicht.

Folglich halte ich es auch für vollkommen irrelevant, ob man sich nun eine Komödie/Satire oder eine Doku anschaut. Man kann in beidem einen Weg finden, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Wobei da IMHO die Wirkung von einer Komödie garantiert größer ist, da sie schlicht mehr Aufmerksamkeit erregt. Dokus zum NS gibt es wie Sand am Meer. Eine davon langweiliger als die andere, würde ein gequälter Schüler womöglich meinen. Man kennt sie einfach und nur die wenigsten schaffen es wirklich noch zu schocken bzw. auch nur zum Nachdenken anzuregen.caro91 hat geschrieben:Wer geht besser mit dem Thema um: Einer der viele Dokumentationen schaut und sich informiert? Oder jm. der sich die Komödie anschaute?
Und jetzt noch kurz zu dem "Lachen über Hitler" bzw. das Schicksal der Juden. Ihr müsst bedenken, im Gegensatz zu einer WW2-Reportage hat eine Komödie bzw. eine Satire im Grunde keinerlei Anspruch auf Richtigkeit, es ist pure FIKTION! Somit lacht man eigentlich auch nicht über Hitler oder die Juden. Man lacht lediglich über die Figuren und die Ereignisse des Films. Und diese Trennung ist wichtig!Sandraa hat geschrieben:So erstmal was von mir, ich werde mir diesen Film keinesfalles ansehen, da ich es einfach nicht lustig finde über Hitler zu lachen. Dass ist nicht lustig, da kann man so viel machen wie man will. Ich lache gerne, aber über Hitler würde ich als allerletztes lachen, also sprich wahrscheinlich nie.
Klar, ich verstehe, wenn man über bestimmte Dinge einfach nicht lachen kann, weil man schlicht selbst irgendwelche persönlichen Erfahrungen gemacht hat, die dies unterbinden, aber das heißt IMO noch lange nicht, dass man keine Komödie/Satire über das Thema drehen sollte.
So, hab nochmal die Zeitung von Omma und Oppa geholt und das waren die zwei wichtigsten Fragen in dem Interview:
Ansonsten kann ich Lin@ in fast allem eigentlich nur zustimmen. Als ich das gelesen habe, war das genau das, was ich in vielen Dingen denke. Leider kann ich mich nicht so gut darin ausdrücken
Bin halt Mathestudentin, was will man erwarten? 
Finde das schon ganz interessant und, was er sagt, klingt teilweise ja auch recht vernünftig.Frage: Wie hoch war die Hemmschwelle, eine Komödie über den menschenverachtenden Diktator Hitler zu drehen?
Levy: Es gab keine Hemmschwelle, die Nazis zu Komödienfiguren zu machen. Das war eine Art Urschrei, der aus mir herausmusste: Ich will die runterholen von jeder Art von Glaubwürdigkeit, Größe und denkmalgeschützter Steinernheit. Hier in Deutschland wird so oft in Dokumentationen und Spielfilmen dem gehuldigt, was die Nazis angerichtet haben. Nicht positiv, durchaus kritisch - aber mit so einer dokumentarischen Ehrfurcht vor der Wahrheit und der Realität. Da wollte ich mich nicht darauf einlassen.
Wenn, dann bestimmte ich die Regeln der Geschichte und nicht die Geschichte. Deshalb habe ich mit unglaublich großer Lust und diabolischer Freude die Nazis im Film Sachen sagen lassen, die sie natürlich nie gesagt hätten. Die müssen sich selber entlarven.
Frage: Wie weit darf Satire gehen? Hatten Sie auch Skrupel?
Levy: Ich bin ein wandelnder Skrupel. Es ist nicht so, dass ich mich kaltblütig über meine jüdische Identität hinweg setze. Es war ein Drahtseilakt. Das Barometer war ich selbst. Und mein "Überbarometer" ist meine Mama als Repräsentantin des orthodoxen, konservativen Empfindens und als Überlebende des Holocausts. Ich habe ihr das Buch von "Mein Führer" geschckt und sie hat geseufzt "Musst Du es Dir immer so schwer machen?". Aber ich habe zu ihr gesagt: "Ich muss den Film jetzt machen, es schreit aus mir heraus." Humor ist eine wirklich subjektive Sache. Aber das gemeinsame Lachen ist eine Art Säuberung und Läuterung.
Es gibt keine Möglichkeit, Witze über den Holocaust zu machen. Aber über die Machthaber kann man eine böse Komödie machen und sie ein Stück weit ihrer Größe entheben. Humor ist letztlich eine Waffe und eine zersetzende Kraft, um sich von bestimmten Lähmungen zu befreien. Ich will den Zuschauern Mut machen, ich nicht beeindrucken zu lassen von der Übergröße dieses Systems, obwohl das Wirken übergroß war.
Quelle: WNZ
Ansonsten kann ich Lin@ in fast allem eigentlich nur zustimmen. Als ich das gelesen habe, war das genau das, was ich in vielen Dingen denke. Leider kann ich mich nicht so gut darin ausdrücken


Ist schade wenn man sich bei einem Dokumentarfilm langweilt! Das liegt dann aber mit Sicherheit daran, dass man keinerlei Interesse an der deutscheDokus zum NS gibt es wie Sand am Meer. Eine davon langweiliger als die andere, würde ein gequälter Schüler womöglich meinen. Man kennt sie einfach und nur die wenigsten schaffen es wirklich noch zu schocken bzw. auch nur zum Nachdenken anzuregen.
Und wenn man insgesamt die Art einer Doku nicht mag, kann man doch immer noch auf Kriegsfilme zurückgreifen, die das Thema sensibel anpackt und mit Fakten der Zeit füllt.
Mit einer Komödie/Satire kann ich micht nicht auseinandersetzen! Der Film besteht aus derben Gags , was ich in der Vorschau so gesehen habe, und hat, und hat kaum geschichtlichen Hintergrund. Was soll er also bewirken? Sollen wir uns dank einer Satire von Helge Schneider besser mit der Thematik auseinandersetzten können

Habe ihc richtig verstanden? Es gibt kaum Dokus, die dich schocken? Da wundere ich mich jetzt aber.Man kennt sie einfach und nur die wenigsten schaffen es wirklich noch zu schocken bzw. auch nur zum Nachdenken anzuregen.
Ja aber wie kann man sich denn jetzt mit Hitler und seinen Opfern auseinandersetztenIhr müsst bedenken, im Gegensatz zu einer WW2-Reportage hat eine Komödie bzw. eine Satire im Grunde keinerlei Anspruch auf Richtigkeit, es ist pure FIKTION! Somit lacht man eigentlich auch nicht über Hitler oder die Juden. Man lacht lediglich über die Figuren und die Ereignisse des Films. Und diese Trennung ist wichtig!
n Geschichte hat.
Man darf mir die Kritik nicht übel nehmen. ich bin auf dieses Thema wirklich sehr empfindlich
@furikuri: Ich habe keinen dieser Filme gesehen aber auf IMDB steht--Genre: Drama / War
2. Das beweist jetzt eig. nur dass es auch andere Satiren gibt, die von Kriegen handeln und kann jetzt nichts an meiner Meinug änder

Oh mein Gott!
Hoffentlich sieht sich das keiner an!
Bitte nicht!
also so einen scheißdreck...
also ein Kriegsfilm oder Kriegsdrama wo mal Witz un Humor vorkommt (Jarhead oder NVA) kucke ich auf jeden Fall an...
aber so was? ich bitte euch...
also ich werd ihn bestimmt nicht angucken...
jedoch sollte jeder selber entscheiden, was er anguckt...
selbst der Hauptdarsteller, Helge Schneider, hat sich in einem Interview gegen den Film ausgesprochen...
Hoffentlich sieht sich das keiner an!
Bitte nicht!
also so einen scheißdreck...
also ein Kriegsfilm oder Kriegsdrama wo mal Witz un Humor vorkommt (Jarhead oder NVA) kucke ich auf jeden Fall an...
aber so was? ich bitte euch...
also ich werd ihn bestimmt nicht angucken...
jedoch sollte jeder selber entscheiden, was er anguckt...
selbst der Hauptdarsteller, Helge Schneider, hat sich in einem Interview gegen den Film ausgesprochen...
Nicht unbedingt. Es gibt mittlerweile einfach viel zu viele Reportagen oder Dokus über den zweiten Weltkrieg, die alle einen gewissen Anspruch erfüllen wollen, es aber teilweise einfach nicht schaffen, weil sie sich einfach zu sehr ähneln und man vieles schon irgendwo anders gesehen hat. Und genau deswegen schocken mich auch die meisten nicht mehr.caro91 hat geschrieben:Ist schade wenn man sich bei einem Dokumentarfilm langweilt! Das liegt dann aber mit Sicherheit daran, dass man keinerlei Interesse an der deutschen Geschichte hat.
Na ja, aber die typischen Hollywood-Kriegsfilme finde ich ehrlich gesagt teilweise noch viel "verwerflicher", weil sie die Sensibilität der Menschen gegenüber diesem Thema meist einfach nur ausnutzen, um eine pseudo-rührende oder sonstige Geschichte zu erzählen, die sonst wahrscheinlich kein Mensch anschauen würde.caro91 hat geschrieben:Und wenn man insgesamt die Art einer Doku nicht mag, kann man doch immer noch auf Kriegsfilme zurückgreifen, die das Thema sensibel anpackt und mit Fakten der Zeit füllt.

Und was tust du dann jetzt gerade?caro91 hat geschrieben:Mit einer Komödie/Satire kann ich micht nicht auseinandersetzen!

Ja.caro91 hat geschrieben:Sollen wir uns dank einer Satire von Helge Schneider besser mit der Thematik auseinandersetzten können![]()

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Es ist nur die Frage, ob so ein Blickwinkel begrüßenswert ist. Ich finde die Vorstellung, dass sich 12-Jährige oder noch jüngere Kids, die über die wahren Hintergründe noch nicht so viel wissen, den Film ansehen und sich scheckig lachen, erschreckend. Ich will nicht eines Tages an einer Gruppe Kids vorbeilaufen und Sätze wie "Mann, der Hitler war vielleicht ein witziger Typ" hören. Man kann sich nicht mit einer schrecklichen Vergangenheit auseinandersetzen, wenn man sie als große bunte Ulkkomödie vorgesetzt bekommt. Jetzt mal ehrlich, wenn ihr wollt, dass ein junger Mensch, der kaum etwas über den Nationalsozialismus weiß, erfährt, wie es damals war, würdet ihr ihm diesen Film zeigen?Lin@ hat geschrieben:Ja.caro91 hat geschrieben:Sollen wir uns dank einer Satire von Helge Schneider besser mit der Thematik auseinandersetzten können![]()
Vielleicht nicht unbedingt "besser", aber definitiv bewusster und auch von einem anderen Blickwinkel aus.
Ach komm, das ist doch aber auch nicht der Sinn und Zweck dieses Films 12-jährige über den Nationalsozialismus aufzuklären. Dafür gibt es für Eltern und Lehrer genug andere (Doku-)Filme und Bücher.Jetzt mal ehrlich, wenn ihr wollt, dass ein junger Mensch, der kaum etwas über den Nationalsozialismus weiß, erfährt, wie es damals war, würdet ihr ihm diesen Film zeigen?
Und selbst wenn Lehrer auf eine solche Idee kommen würden, dann gibt es übrigens auf der Homepage des Films Material für die Schule zum Vor- und Nachbereiten des Films zum downloaden. Nicht um die Schüler über den Nationalsozialismus aufzuklären, wohlgemerkt, sondern um ihnen unter anderem den Zusammenhang der Filmgeschichte mit der "realen" Geschichte nahezubringen.
Satire, Parodie, Witz u.s.w. funktionieren doch auch nur, wenn ich das Original kenne bzw. Kenntnisse über das angesprochene Thema habe. Das heißt über eine Parodie von Hitler kann ich nur lachen, wenn ich auch einigermaßen eine Vorstellung vom echten Hitler habe. Von daher bezweifle ich, dass Jugendliche völlig unvorbereitet in den Film gehen und dann hinterher denken, dass Hitler ein Comedian war.
Wenn ein Jugendlicher die Fakten über die deutsche Vergangenheit nicht kennt, finde ich es auch bedenklich, ihn z. B. mit Jugendbüchern wie dem unsäglichen "Damals war es Friedrich" o. ä. allein zu lassen, denn auch dadurch wird er ein völlig verzehrtes Bild von der damaligen Zeit erhalten, wenn er nichts darüber weiß.
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Das dies nicht der Zweck des Films ist, weiß ich auch, aber das hält junge Leute nicht davon ab, sich den Film anzusehen und möglicherweise einen falschen Eindruck zu bekommen.Maimädchen hat geschrieben:Ach komm, das ist doch aber auch nicht der Sinn und Zweck dieses Films 12-jährige über den Nationalsozialismus aufzuklären. Dafür gibt es für Eltern und Lehrer genug andere (Doku-)Filme und Bücher.Jetzt mal ehrlich, wenn ihr wollt, dass ein junger Mensch, der kaum etwas über den Nationalsozialismus weiß, erfährt, wie es damals war, würdet ihr ihm diesen Film zeigen?
Das jeder, der sich den Film anguckt, vorher das Thema studiert hat, halte ich für Utopie. Es werden viele Leute in den Film gehen, die sich vorher leider noch nie ernsthaft mit der Materie auseinandergesetzt haben. Viele werden einfach in den Film gehen, um zu lachen wie über Scary Movie und co. und das finde ich bedenklich.
An die Mods:
Wäre es irgendwie möglich, noch nachträglich eine kleine Umfrage an diesen Thread anzuhängen? Würde mich nämlich echt interessieren wie so die Allgemeinheit denkt, die sich hier jetzt noch nicht geäußert hat. Nur so als Idee...
@Maret: Ich verstehe deine Bedenken, aber ich kann sie nicht wirklich teilen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass jemand, der keinerlei Ahnung von Geschichte hat, sich so einen Film anschaut. Man muss doch auch damit rechnen, dass da verschiedene "Insider"-Gags vorkommen, die man womöglich gar nicht versteht, wenn man sich vorher nicht zumindest ein klitzekleines bisschen damit beschäftigt hat. Außerdem gibt es auf der Welt doch genügend Komödien, die man sich anchauen könnte, warum sollte da also ein ignoranter 12-Jähriger gerade DEN Film anschauen wollen. Fans von Helge Schneider sind ja meist auch schon älter... Apropos: Hat der Film eigentlich eine Altersbeschränkung?
Wäre es irgendwie möglich, noch nachträglich eine kleine Umfrage an diesen Thread anzuhängen? Würde mich nämlich echt interessieren wie so die Allgemeinheit denkt, die sich hier jetzt noch nicht geäußert hat. Nur so als Idee...
@Maret: Ich verstehe deine Bedenken, aber ich kann sie nicht wirklich teilen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass jemand, der keinerlei Ahnung von Geschichte hat, sich so einen Film anschaut. Man muss doch auch damit rechnen, dass da verschiedene "Insider"-Gags vorkommen, die man womöglich gar nicht versteht, wenn man sich vorher nicht zumindest ein klitzekleines bisschen damit beschäftigt hat. Außerdem gibt es auf der Welt doch genügend Komödien, die man sich anchauen könnte, warum sollte da also ein ignoranter 12-Jähriger gerade DEN Film anschauen wollen. Fans von Helge Schneider sind ja meist auch schon älter... Apropos: Hat der Film eigentlich eine Altersbeschränkung?