Also
Dexter macht sich bisher wirklich gut, auch wenn 12 Folgen wenig erscheinen, lieber wenig und kaum Füller, also die Handlung wesentlich halten, als 22 Folgen (wobei ich da normal auch nichts gegen habe). Vor allem gibt es einen Staffelfall und daneben noch eine folgenübergreifende Handlung – super!
„Most people have a hard time dealing with death. But I’m not most people. It’s the grief that makes me uncomfortable. Not because I’m a killer, really. I just don’t understand all that emotion which makes it tough to fake. ”
Eigentlich schon ziemlich böse, was
Dexter da ablässt, er kann nichts dafür (gibt ja solche Mafia-Bosse, die wirklich so drauf sind!), aber ihn verstehen kann wohl auch kaum einer. :p Krass, wie jährlich im Bundesstaat Florida 25.000 Häftlinge entlassen werden – nicht nur rein wegen dem Ende der Haftstrafe, sondern auch Verkürzung, oder zu geringe Strafe. Bisher war es einfach: Ein Kinderschänder. Ein zwielichtiger Pornoproduzent. Ein Fahrerflüchtiger. Passt in Dexter’s Beuteschema. Kann man wohl auch verstehen (wenn man es verstehen kann oder will oder however). Heute allerdings ist ein wohl kaum 20 Jähriger Junge an der Reihe, der vor ein paar Jahren einen Gleichaltrigen brutal abgestochen hatte. Ui, da muss ich doch mal nachdenken, ob das so toll denn jetzt ist.

Dazu passend ein Flaschback zum Vater. „When you take a man’s life, you’re not just killing him, you’re snuffing out all the things he’ll ever become.” Sehr schön gesagt! Trotzdem klasse gefilmter Ausflug in den Urwald,
Dexter verhindert die Rekonstruktion des Mordes, klasse Moment, hab mich bei dem Alligator auch geschreckt, aber Dexter’s Reaktion war herrlich, wie er rumtaumelt. Okay, verstanden: Dex denkt anders, Dex fragt sich selber, warum er den Jungen gerettet hat. Den Täter bringt er auch nicht um, da der vergewaltigt wurde, also semi-unschuldig hinter Gittern landete.
Auch ein krasser Rückblick, wie
Dexter die Medizin verhindert, damit der Vater weiter wie er es sich wünscht leiden kann, eh schon fast tot, aber Dex fehlte noch das Selbstvertrauen. Die beiden Perücken waren allerdings lachhaft schlecht.

Der Vater stirbt an einer Überdosis. Böse Krakenschwester – der erste Mord. Und so fing die ganze Gaudi an. Okay, war schon ganz amüsant, wie
Dexter mit der Frau kämpft (war halt alles noch nicht ausgereift), aber dass diese Frau eine Massenmörderin war fand ich etwas übertrieben. Muss dennoch zugeben: Ohne war es nicht, immerhin meinte die Dame, sie hätten den toten nur einen schmerzfreien Abschied bereiten wollen, ist schon etwas anders zu werten als ein Kindermörder.
Harry hat dann noch 1 ganzes Jahr gelebt.
Rita: „I can’t help it, I kill things (bezog sich auf Bäume).“
Dexter nur so “that must be aweful.”

So eine Scheiße,
Dexter hätte diesem Typen gleich die Schaufel reinstecken sollen. Gut, dann halt ein Messer. Das Auto von Rita ist dahin. Rita tut mir so leid, ohne Dexter wäre sie komplett verloren.
Debra meldet sich danach bei den Jungs, der Icetruck-Killer hat erneut zugeschlagen. Dexter’s Reaktion auf eine zerschnibbelte Leiche in einem Icehockey Tor? „This is like a dream!“

Ich mag seinen Humor, herr-lich! “No blood, no need for me” sagt der Blutspritzeranalyst.
Debra im Anzug macht doch gleich was her!

Der Killer geht in die „Offensive“ will im größeren Rahmen spielen, seine Morde werden scheinbar öffentlicher. Debra hat es weiterhin schwer,
La Guerta will sie nicht unterstützen, sie soll mit Doakes zusammenarbeiten. „I give you Tony Tucci, the Icetruck-Killer.“ Glaubt sie – gut, laut Überwachungsband ist der abgängige Nachtwächter natürlich ein offensichtlicher Täter. Nur warum sollte er die Bänder nicht gleich vernichten? Wäre doch dämlich. „Bullshit“ meint
Debra. Genau das ist es eben, warum würde jemand ein Spiel spielen, um dann mal eben ein Überwachungsband liegen zu lassen? Wir sind hier nicht bei CSI, Gott sei Dank nicht, deshalb ist es nicht der Mörder!

La Guerta sieht es anders, bin mal gespannt, wie lange das Spiel Dex/Deb vs. Chefin noch anhält. Witzig wird es werden, wenn
Debra mal eben alles was La Guerta zu glauben scheint wegwischt. Wobei die Chefin schon arrogant und dumm ist, sorry, aber wenn man sich ein Band nicht ansieht, sondern sofort glaubt, könnte man jeden x-beliebigen Krimifreund hinsetzen.
Deb geht leider direkt zum Chef, der ist sauer, weil sie ihre Vorgesetzte hintergeht, was schon stimmt, da muss sie aufpassen. Aber Maria
La Guerta kriegt auch ihr Fett weg vom Oberboss, sie arbeitet rein für ihre politische Karriere, somit zählt nur Aufklärungsquote, Soforterfolg, lange Sicht oder das große Bild gibt es praktisch nicht. Ihr Fehler! Zwar nicht dumm, aber falsch, egoistisch, hochnäsig.
„You just opened a dangerous door.“ Oh ja.
Doakes kann es nicht abwarten und stört Guerrero bei einer Kirchenzeremonie. „You don’t play by the rules, why should I?“ Wo wir beim Thema sind: 3 Kollegen nehmen Doakes nach der Arbeit mit, Clown-Masken auf und in Dexter-Manier… Also Doakes nicht, der hat aber eine Cop-Frau und gleichzeitig die Schwester von Mac(?) gevögelt – natürlich weiß Guerrero, von wem die Aktion ausging. Ganz starker Einfall!
Toller Schluss, wo
Dexter über Masken spricht – Doakes, La Guerta – wie er immer ein Außenseiter bleiben wird, der von draußen reinschaut, aber nicht reinpasst.
Fazit: Es geht dahin, schöne Mischung, langsam kriegen alle Charaktere mehr Profil, die Fälle bleiben spannend, der Icetruck-Killer beschäftigt un simmer noch und Guerrero ist auch noch nicht Geschichte. Das ganze garniert mit einem tollen Soundtrack, starken und teils witzigen Voice-Overs und überzeugenden Flashbacks.
4,25 Punkte.
