So, auch auf die Gefahr hin, dass der ein oder andere meine Meinung nicht "nachvollziehen" kann, muss der Frust einfach raus:
philomina hat geschrieben:OMG, war das schrecklich!
In der Tat.

Bei S4 haben die Macher ja wenigstens noch den Mut aufgebracht, die Staffel mit einem großen Knall zu beenden, aber
diesen (mal wieder!) völlig an den Haaren herbeigezogenen und erzwungen abgerundeten Schluss fand ich ja mal völlig chickenshit. Da blieben einfach viel zu viele Fragen offen. Was an sich bei jeder anderen Serie nicht weiter schlimm wäre, weil man da einfach erwarten könnte, dass die ganzen losen Handlungsfäden in der nächsten Staffel nochmal aufgegriffen werden, aber bei "Dexter" geb ich mir da mittlerweile echt keine Illusionen mehr.
philomina hat geschrieben:Was etwas seltsam war, dass Dexter beim Sturz auf der Treppe eines der Messer in der Hand gehabt haben soll. Man sah es nicht und er hätte sich bei dem Sturz sicherlich selber damit verletzt, aber gut.
Ich find's ja echt irgendwie lustig, dass dich sowas stört, während weit größere Schnitzer und andere Seltsamkeiten hier von den meisten wohlwollend ignoriert oder gar nicht wahrgenommen werden.
Was war jetzt mit dieser komischen Emily? Wenn sich Chase schon so einfach überwältigen und ermorden hat lassen, hätte man da nicht wenigstens die Hintergründe zu der ganzen Rape-Geschichte etwas mehr beleuchten können? Und wieso ist Chase so doof, dass er den mexikanischen Straßenhändler einfach so ignoriert, obwohl er ganz genau weiß, dass dieser ihn nicht nur erkannt, sondern auch bemerkt hat, dass er jemanden im Kofferraum herumkutschiert?

Vor allem wenn's auch noch direkt in der Nähe von dem Camp war, wo er hinwollte. Kann ja schließlich nicht weit gewesen sein, wenn ein Schwenk mit dem Arm gereicht hat, dass Debra den Weg gefunden hat.

Jetzt mal ganz davon abgesehen, dass die Polizei doch eigentlich auf die Idee kommen sollte, denselben Property-Background-Check zu machen wie Dexter, wenn sie auf der Suche nach Chase ist und seinen echten Namen kennt... Und WTF sollte der Blödsinn mit dem Autounfall?!?

Wenn man schon so ein schrecklich billiges Mittel nutzt, um Chase über Dexters Ankunft im Camp zu informieren und Dexter kurzzeitig außer Gefecht zu setzen, dann sollte doch wenigstens auch das dort liegen gebliebene Autowrack irgendeine Rolle spielen? Debra und die Polizei können doch bei ihren Ermittlungen nicht einfach dran vorbeigelaufen sein? Und vor allem: WIESO IST DER FALL GELÖST UND DEBRA AUF EINMAL DIE HELDIN, BLOß WEIL SIE DEN TATORT GEFUNDEN HAT?!?

Sie haben doch Chase (wie auch Boyd und Cole) noch gar nicht gefunden! Wieso ist auf einmal alles vorbei? Sollte nicht allein die Zeugenaussage des Mexikaners dafür sorgen, dass man noch intensiver nach Chase sucht, weil er offenbar schon sein nächstes Opfer im Auto hat?

Und dann noch die Sache mit Quinn! Wieso wird er einfach so wieder freigelassen, obwohl im gesamten Van von Liddy seine Fingerabdrücke waren, er nachweislich Liddys Equipment besorgt hatte, er darüber hinaus mehrmals kurz vor dem Mord von ihm angerufen wurde und er sich dann auch noch so überaus verdächtig verhalten hat, indem er direkt nach einem Anwalt gefragt hat? Und wieso darf eigentlich Dexter (als Bruder der Freundin des "Angeklagten" UND als quasi-Erzfeind Quinns) den Bluttest durchführen? Muss da bei sowas nicht normalerweise jemand Unvoreingenommenes ran? Und was ist eigentlich mit den Santa Muerte-Morden? Läuft da nicht noch ein Bruder frei herum? Warum wurde der Fall einfach so fallen gelassen? Oder besser gefragt: Welchen konkreten Sinn hatte eigentlich diese Storyline?

Oder auch die gesamte Staffel? War doch im Grunde eine totale Filler-Staffel? Denn was hat sich schon großartig verändert seit dem Ende von S4? Harrison ist ein Jahr alt geworden und hat jetzt ne Nanny. Mehr doch eigentlich nicht. Und die ganze Lumen-Geschichte hat mich viel zu kalt gelassen und war viel zu vorhersehbar, als dass sie da noch großartig was hätte reißen können. Dementsprechend kann ich mich dem hier nur anschließen:
Fortinbras hat geschrieben:Furchtbares Staffelfinale einer schrecklichen Staffel.
Einziger potentieller Lichtblick, in den ich aber nicht allzu große Hoffnungen setze, weil's für Dexter-Verhältnisse einfach eine viel zu subtile Andeutung wäre: Debras eindeutig zweideutiger Kommentar am Ende zu Dex, von wegen, er sei doch sicherlich auch sehr froh darüber, dass das alles jetzt endlich vorbei sei. Hat da von euch etwa keiner gestutzt?
Eisregen hat geschrieben:ich hätts besser gefunden das Deb endlich rausfindet was Dexter treibt und sie dann laufen lässt.
Mir ging's bei der Szene im Camp auch noch so, aber nach dieser Aussage hab ich mich gefragt, ob Debra nicht womöglich sogar schon da (zumindest instinktiv!) wusste, wen sie da vor sich hat und deshalb auch nicht sehen wollte, wer sich genau hinter dem Vorhang verbirgt, also der Wahrheit quasi nicht direkt ins Auge sehen wollte. Ich kann mir ja eigentlich nicht so ganz vorstellen, weshalb sie Dexter im Verdacht haben sollte (Durch Quinn? Oder irgendwie durch das Autowrack?), verstehe andererseits aber auch nicht, auf was sie mit dem Kommentar und der vielsagenden Mimik dazu sonst eigentlich anspielen sollte. Denn was ist denn sonst großartig vorbei, worüber Dex froh sein sollte? Der Fall selbst war für ihn doch eigentlich ein Fall wie jeder andere?

Fände es persönlich super wenn es wirklich so wäre, und sie bereits Bescheid wüsste oder zumindest eine starke Ahnung hätte, bezweifle es aber irgendwie, da Dexter auf die Aussage ja so gar nicht wirklich eingegangen ist und man meinen sollte, dass die Serie bei sowas eigentlich gleich wieder den Holzhammer auspacken würde, damit auch ja keiner die unterschwellige Botschaft verpasst...
eve_susan hat geschrieben:Schönster Satz: "I will carry your darkness with mine."
Sorry, aber den Spruch fand ich ja total gezwungen. Denn ihre "darkness" ist ja nach dem Mord an Chase verschwunden, wie (und warum?) will Dex sie also bitte mit sich rumtragen?
Dexter versteht, warum Lumen gehen musste und doch liebt er sie.
Für mich hatte Dexters Hingezogenheit zu Lumen eigentlich nichts mit Liebe zu tun, sondern vielmehr bloß mit der riesigen Befreiung, die damit einherging, dass er sich selbst vor ihr nicht verstecken musste. Hätte es daher auch lieber gesehen, wenn die Beziehung zwischen den beiden rein platonisch geblieben wäre, aber das war den Machern wohl zu S3.
Dachte ja in dem MOment, als er das dachte, dass so ein tolles Ende für die Serie wäre... Er wird seinen Dark Passenger los und finden den Frieden im Leben mit Cody, Astor und Harrison. Doch das ist denke ich, Wunschdenken!
Mit so einem Ende könnte ich persönlich mich ja gar nicht anfreunden, von daher würde ich jetzt fast sagen, dass es gar nicht mal so unwahrscheinlich ist, dass es tatsächlich auf die Art enden wird.
