Manu22 hat geschrieben:Schön Cindy, dass du endlich mitdiskutieren kannst. Und ich dachte schon, nach dem eher abschreckenden Beginn hat niemand mehr Lust, der Serie eine zweite Chance zu geben.
Finde mich auch und "Fringe" war nach meinem Marathon, der ja leider 'ne Woche zu früh zu Ende war (ab Mitte S2 konnte man aber auch nicht mehr aufhören

), auch eine der Serien, auf die ich mich diese Woche am allermeisten gefreut habe.
Das mit dem Beginn hat bei mir ja zum Glück gar nicht zugetroffen, hatte zuvor noch nie reingeschaut, weil mich da die Beschreibung usw. nie gereizt hat (so sexy ist Josh Jackson dann nun auch wieder nicht

), aber nach den alllgemeinen Lobgesängen zum Start von S3 und speziell den Beschreibungen (richtig gute Sci-Fi-Mythologie, aber nicht zu wirr, die eigentlich auch nur dazu dient um die Cahraktere näher zu beleuchten und immer wieder in ausweglose Situationen zu bringen, da packe man noch einen Darsteller/Charakter wie John Noble/Walter drauf und ich schlage sofort zu

) musste ich doch mal reingucken. Diese Art von Serie, wo es was zu spekulieren aber trotzdem richtig gute Charaktertiefe gibt hat mir wirklich noch gefehlt in meinem "Serienmuster".
Und ich muss auch sagen, wenn man sich nicht monatelang durchquälen muss und die guten Folgen nur ab und an passieren, kann man auch den vielgescholtenen Charakter Olivia richtig mögen und zu schätzen wissen. Ich muss sagen, ich mag sie wirklich richtig. Sie ist einfach eine der viel zu wenigen Network-TV-Frauencharakteren, die tough und intelligent sind und sich nicht über Männer und/oder Kinder definieren. Ich würde nicht so weit gehen sie eine Art Buffy-Charakter zu nennen, aber es gibt einfach so wenige Beispiele von Frauen, die so im Mittelpunkt stehen und um die herum eine interessante, spannende Geschichte erzählt wird, ohne das die am Ende doch wieder auf eine
Damsel in Distress hinausläuft und auch wenn Anna Torv lange gebraucht hat um sich reinzufinden (aber nun auch nicht länger als ein Taylor Kitsch in FNL oder Jensen Ackles in SPN, aber den männlichen Hotties wird sowas ja immer eher nachgesehen), macht sie sich doch mittlerweile ganz gut.
Und auch wenn du immer gegen den Pferdeschwanz schimpfst, ich finds gut, dass man das bewußt macht und auch die gewohnte "Hui, sonst sieht sie immer so fad aus und jetzt ziehen wir ihr mal ein Kleid an und alles ist gut" Taktik auch noch nicht angweendet hat. OK, aber das sollte jetzt keine allgemeine Tirade gegen schlechte Frauen-Klischees ausarten.
und dennoch fand ich die Episode interessanter als 75% der Staffel-Eins Episoden und 50% der Staffel-2-Folgen

Generell hab ich an Staffel 3 kaum was auszusetzen (und bekomme deshalb auch Magenschmerzen, wenn ich mir die Quoten anschaue

)
Das auf jeden Fall, keine Frage. Die Staffel ist enorm interessant und man hat auch das Gefühl, die Leute denken sich was dabei und wissen, was sie machen.
Sind die Quoten denn so schlecht? Bzw schlechter als im letzten Jahr? Ich habe ja immer den Eindruck, dass die Quoten zwar bescheiden sind, aber durchaus den Erwartungen von Fox aufgrund des Sendeplatzes entsprechen.
Und ich glaube das wird alles noch ganz ganz dramatisch, wenn Alt-Charlie und Lincoln herausfinden, dass Olivia nicht (B)Olivia ist. Was tun sie dann? Sehen sie Olivia als Feindin? Oder helfen sie Olivia zu fliehen, um selbst wieder (B)Olivia zurückzuholen? Und auf wessen Seite schlagen sie sich, falls es mal Olivia vs. Olivia heißen sollen? Kann es generell schon gar nicht mehr abwarten, bis die Staffel ihren Höhepunkt erreicht und die Story von "over here" mit der Story aus "over there" kollidiert.
Au ja, und erst die Dramatik over here, mit Peter und Walt, wenn sie realisieren, dass sie die falsche Olivia haben. Wobei ich ja auch ein klein wenig den Eindruck habe, dass entweder Peter oder Walter was ahnen. Wobei ich ja Peter aufgrund des Sex' doch eher ausschließe (wenn ja, wäre das schon arg krass).
Wobei ich diese kalte und berechnende Art bei Walternate einfach großartig finde und ich muss gar nicht wirklich mit ihm sympathisieren. Andererseits finde ich es auch gut, dass "Fringe" nicht sagt "Hier, das sind die Guten und das sind die Schlechten", sondern eben zeigt, dass gut und schlecht Ansichtssache ist. Trotzdem sollte Walternates bisherige Art nicht ganz verloren gehen.
Natürlich, John Noble rockt einfach nur, wobei er selber mal in nem Interview sagte, dass er den originalen Walter viel lieber spielt, weil der eine größere Herausforderung ist, im Gegensatz zu Walternate der mehr den Rollen entspricht, die er vorher schon immer gespielt hat.
Aber genau das meine ich, ich will bei Fringe die Leute von over there nicht als die reinen Bösen haben, weil das einfahc viel zu eindimensional wäre und dadurch die Moral viel zu simpel wäre. So wie es sich jetzt darstellt, wo beide Seiten aus ihrer Sicht irgendwie recht haben und wo man sehen kann, wie sich Walter als Charakter entwickelt hat, mit ensprechenden Einlüssen in seinem Leben. Walter unter dem Einfluss von William Bell, Walternate ohne Bell als Partner dafür mit dem traumatischen Verlust von Peter in der Kindheit usw. Faszinierend.
Ja, BISHER funktioniert es noch gut. Und dass es "over there" weiterhin gut funktionieren wird bezweifle ich noch nicht. Aber ich befürchte leider, dass die Geschichte rund um Bolivia da schon anders ausfällt ... mir gefällt es zwar bisher sehr sehr gut und die Folgen "over here" sind auch total spannend, aber doch wirkte es schon in der letzten Folgen einfach nur unglaubwürdig, dass Peter nicht erkennt, dass es nicht "seine" Olivia ist. Hoffe mal, man fidnet da in der nächsten Folge eine gute Lösung, statt Peter wieder mit einem "Hey, seit wir aus dem anderen Unsiverum zurück sind verhälst du dich so komisch. Als seist du eine andere Person. Aber ich mach mir mal keine Gedanken, schließlich gibt es ja keine Doppelgängerin, die genauso ausschaut wie du und genau die Charakterzüge aufgewiesen hat, wie du sie jetzt plötzlich aufweist" kommen lassen.
Jap, geht mir auch so, war arg an der Schmerzgrenze, dass er den Braten nicht gerochen hat, andererseits darf man die suggestive Kraft hinter "ich will die Wahrheit nicht erkennen" auch nicht unterschätzen. Andererseits sehe ich es auch ein bischen unter dem Gesichtspunkt für zukünftige SLs, die Ausgangslage für Peter und Olivia, der ohne sein Wissen mit ihrer Doppelgängerin geschlafen hat ist einfach zu genial verdreht, da werden wirklich wieder gute, alte Buffy-Erinnerungen wach. Da ist Drama pur garantiert
Apropos Drama, ich bin ein wenig auf Entzug was die Walter-Peter-Dynamik angeht.
