Ich bin ja auch mittlerweile zum großen Betty-Don-Shipper mutiert, auch wenn ich mir absolut nicht sicher bin, ob es für die beiden nicht besser wäre, wenn sie vielleicht sogar getrennt wären. Bei mir hat sich das aber schon im Laufe der ersten Staffel entwickelt (bei unsere denkwürdigen Diskussion über Betty und Don, und wer denn nun eigentlich Schuld an ihrem Dilemma ist). Ich konnte mich dann auch an Don Und Rachel gar nicht so richtig erfreuen (obwohl sie ja immer noch die Hammerchemie hatten), weil ich es so unendlich traurig fand, dass Don sich Rachel anvertrauen kann und Betty eben nicht. Ich war mir ja auch lange nicht sicher, ob und warum sich Don damals in Betty verliebt hat. Und ich bin echt froh, dass man darüber ein wenig Auskunft bekommen hat.
Am Anfang von S2 sah es dann ja so aus, als gäbe Don sich große Mühe sich mehr ins Familienleben und auch ins Eheleben zu integrieren, als bemühe er sich wirklich, Betty glücklich zu machen. Aber die Anzeichen, dass zwischen den beiden immer noch diese große Fremdheit und Distanz ist waren ja immer da. Allerdings hat mir die Inszenierung in #2.01 als Betty die Treppe herunterschreitet, und Don sie so verliebt anschaut echt Hoffnung gemacht, dass bei ihm doch große Gefühle da sind. Da war auch noch das Gefühl aus #1.13 mit Dons Sehnsucht nach Familie sehr präsent.
Als er Bobbie dann so schnell nachgegeben hat war ich dann auch total vor den Kopf gestoßen, zum einen weil ich so so furchtbar unsymphathisch finde, und zum anderen weil ich es eben auch Betty gegenüber so krass finde, dann auch noch dieses Essen der Ehepaare (mit der berühmten Szene), boah, da war ich echt mal wieder so sauer auf Don.
Als Betty Don dann zur Rede stellt war ich richtiggehend aufgeregt, weil Betty in dem Moment natürlich absolut im Recht ist, und Don nicht fähig entweder richtig zur Wahrheit zu stehen, oder sie eben komplett anzulügen. War absoluter Wahnsinn, ging mir unheimlich nahe.
Und dann die Entwicklung die beide durchmachen, als sie getrennt sind. Betty stürzt erstmal ab (fand da January absolut toll), versinkt total in Depressionen und kommt dann zu der Erkenntnis, dass sich für sie nicht all zu viel verändert hat, beängstigend. Ich denke, ohne die Schwnagerschaft wäre es für Don definitiv vorbei gewesen.
Und Don begibt sich nach seinem Jet-Set-Intermezzo zu Anna, und wieder zu sich selbst als Dick. Ich fand es unheimlich berührend ihn als Dick zu sehen, wie offen, locker und auch sensibel er sich da gibt. Wie herzlich er mit Anna umgeht. Und ich fand es toll, dass er durch sie realisiert, dass er eben Betty liebt. Bei seinem Brief an Betty bin ich echt dahingeschmolzen.
Nach der Schlussszene der 2. Staffel war ich völlig verstört, und dies neben dem Gespräch zwischen Peggy und Pete vor allem wegen dem Stand der Dinge zwischen Don und Betty. Ich war beim Anschauen der Staffel 300%ig überzeugt gewesen, dass wir noch innerhalb der Staffel eine Versöhnung erleben würden.
(...)
In der Schlussszene greift Don nach Bettys Hand (hab ich doch richtig in Erinnerung?) und sie bleibt steif und kommt ihm nicht entgegen. Das hat mich echt tief berührt.
Grundsätzlich hast Du das richtig in Erinnerung, er greift nach ihrer Hand, nachdem sie ihm von ihrer Schwangerschaft erzählt, aber auch wenn sie nicht überschwenglich reagiert, so habe ich ihre Reaktion nicht als komplett abweisend aufgefasst.
Interessant ist es sich dazu Matthew Weiners Kommentar zur Folge bei AMC.com anzuschauen:
Inside Mad Men.
Und ich hatte auch so das Gefühl, dass jetzt zwischen Betty und Don sicher nicht alles gut ist, es ist nicht vergeben und vergessen, aber sie wagen einen Neuanfang. Un dich bin jetzt auch supergespannt, wann S3 einsetzt (zeitlich), wieviel wir sehen von ihrem direkten Umgang danach, und wie die Dinge dann stehen.
Aber davon gab es schmerzlich wenig und was an Gespräch zwischen den beiden NICHT stattfand, war an anderer Stelle eher zuviel, denn mir klappte echt die Kinnlade herunter, als Don (zu Sterling glaub ich) sagte, er vermisse Betty gar nicht. Oder war es, dass er den Ehealltag nicht vermisst? Bin nicht mehr so sicher, es gab da jedenfalls dieses Gespräch zwischen den beiden, woraufhin Sterling sich ja gleich von seiner Frau trennte und diese Don die Schuld gab.
Es gab diese sehr, sehr offende Gespräch zwischen Don und Roger, gerade in einem Moment, wo ich mich schon fragte, wieso man so wenig Don-Roger-Szenen sieht, und speziell recht wenig Roger Sterling, vor allem in Anbetracht dessen, dass Roger ja in S2 erst Hauptcast wurde. Und da sagt Don ganz klar, dass es ihm nicht fehlt. Es gibt sicher noch einen Interpretationsspielraum, ob er jetzt Betty an sich meint, oder die Ehe. Ich fand die Aussage auch schon arg krass, und eben auch erleuchtend in Bezug auf Dons Gefühle. ich denke da liegt auch ein Großteil von Dons Problem, dass er einfach so wenig wirkloich fühlt, und er deshalb so einfach rumhuren kann (sorry für den Ausdruck, aber das ist mMn genau das was er macht
).
In S2 hat mich die Affäre mit Bobbie so ziemlich abgestoßen, denn die Anziehungskraft konnte ich da so rein gar nicht nachvollziehen! Als man dann Don mit der echten Mrs. Draper erlebte, klaffte eine wirklich riesige Kluft auf zwischen der Wärme dieser Frau (Name entfallen) und der Kühle um nicht zu sagen Kälte Bettys, und Dons jeweiliger Reaktion darauf.
Abstoßend trifft es ganz gut, ging mir nämlich genau so. Im Gegensatz zu seinen Affären mit Midge und Rachel konnte ich ihn da überhaupt nicht nachvollziehen, es wirkte auf mich schon fast so, als würde er es nur machen, weil es sich ihm eben gerade anbietet. Er weist sie ja auch immer wieder zurück, aber läßt sich dann doch wieder darauf ein. Konnte ich gar nicht verstehen.
Anna heißt sie, die erste Ms. Draper.
In S1 hatte ich ja immer den Eindruck, Betty steht unter Dons Pantoffel und kann sich nicht frei entfalten, weil er sie nur als Heimchen am Herd "duldet". In S2 hatte ich dagegen vielmehr den Eindruck, dass der Abstand innerhalb der Ehe und Dons Fremdgehen erst durch Bettys Kälte entstanden ist.
Ich tendiere ja dazu wenn es um die Schuldfrage geht Betty zu verteidigen, weil ich mich ganz oft mit ihr identifizieren kann, auch wenn sie so eine kalte Ausstrahlung hat, aber ich kann es echt nicht einschätzen, was jetzt was bedingt hat. Liegt es an Bettys Kälte, dass Don sich in seiner Ehe fremd fühlt und immer fremd gehen muss, oder liegt es an Dons emotionaler Distanz zu ihr, dass Betty so kalt geworden ist. Ehrlich, ich weiß nicht wierum es jetzt stimmt. Einerseits sehen wir Don mit Anna von einer sehr, sehr emotionalen Seite, also kann er es ja. Aber andererseits hat er sich in seiner Don-Existenz ja so einen Schutzmantel um sich aufgebaut, ich muss da immer an den Spruch aus S1 denken "For all we know he can be Batman".
Und dann sind da noch diese Spielchen die Betty gerne mal treibt, mit Glen, mit ihrer Freundin die sie zum Ehebruch anregt, dann diese Show gegenüber Dr. Wyatt am Ende von S1, über die ich noch viel mehr im Unklaren bin nach S2. Denn es wirkte da ja so, als ob sie von Dons Untreue weiß, aber ihre Reaktion als sie von seiner Affäre mit Bobbie erfährt war dann wieder ganz anders. Oder war das dann nur die Gewissheit und die Demütigung von Jimmy?