Die besten Gedichte der Welt

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Moderator: Freckles*

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Blondchen
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Beitrag von Blondchen »

Ja, das kenne ich, aber mich nervt dieses ständige "Mami"...!
Außerdem, klar, es geht unter die Haut, aber ich weiß gar nicht genau, was mir daran nicht gefällt, trotzdem weigert sich mein Kopf das, (wie nennt man es eigentlich genau? Kurzgeschichte?) zu mögen, echt komisch..
"Man braucht nichts im Leben zu fürchten, man muss nur alles verstehen."
Marie Curie
Lenya

Beitrag von Lenya »

Ja, es klingt ein bisschen gestelzt, das stimmt. Man sollte ees aber jedem Teenie mal zu lesen geben, wenn er drauf und dran ist zum ersten Mal Abends wegzugehen :D
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Blondchen
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Beitrag von Blondchen »

Ja, das stimmt, es schreckt ab, Gott sei Dank, aber an sich ist es doch etwas theatralisch... Aber das heißt nicht, dass der Inhalt schrott ist, im Gegenteil, er kommt bei mir nur nicht so gut an, obwohl ich während ich ihn las, weinen musste. :o
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Lenya

Beitrag von Lenya »

:D Ehrlich? Wie reagierst du denn dann auf etwas, DAS gut bei dir ankommt?
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Blondchen
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Beitrag von Blondchen »

:D ^_^ Ja, gute Frage! ^_^ :D Ich glaub, mein Problem ist einfach, dass ich an sich etwas gegen Kitsch, überzogene Romantik und Theatralik habe. Aber dieser Text ist nicht nur kitschig, überzogen und theatralisch, ich darf nicht darauf achten, wie es erzählt wird, sondern WAS erzählt wird.
Und das, was erzählt wurde, hat mich zum weinen gebracht, weil es einfach nur tragisch ist, die Art der Übermittlung, weil ich Theatralik nicht ertragen kann.
Wow, ich sollte Tiefenpsychologe werden, die können das, was sie erzählten, auch nachher nicht mehr verstehen, kannst du mir folgen? :D :roll: :schaem:
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Marie Curie
Lenya

Beitrag von Lenya »

Na klar, ich versteh was du meinst :)
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Blondchen
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Beitrag von Blondchen »

Hach, da bin ich beruhigt... ;) :roll:
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Marie Curie
sandmann993

Beitrag von sandmann993 »

1.
Mein Leben

Mein Leben, ein Leben ist es kaum,
Ich gehe dahin als wie im Traum.
Wie Schatten huschen die Mensch hin,
Ein Schatten dazwischen ich selber bin.
Und im Herzen tiefe Müdigkeit -
Alles sagt mir: Es ist Zeit ...

Theodor Fontane
2.
Wie er wolle geküsset seyn


Nirgends hin / als auff den Mund /
da sinckts in dess Hertzens Grund.
Nicht zu frey / nicht zu gezwungen /
nicht mit gar zu fauler Zungen.

Nicht zu wenig / nicht zu viel!
Beydes wird sonst Kinder-spiel.
Nicht zu laut / und nicht zu leise /
Beyder Mass' ist rechte Weise.

Nicht zu nahe / nicht zu weit.
Diss macht Kummer / jenes Leid.
Nicht zu trucken / nicht zu feuchte /
wie Adonis Venus reichte.

Nicht zu harte / nicht zu weich.
Bald zugleich / bald nicht zugleich.
Nicht zu langsam / nicht zu schnelle.
Nicht ohn Unterscheid der Stelle.

Halb gebissen / halb gehaucht.
Halb die Lippen eingetaucht.
Nicht ohn Unterscheid der Zeiten.
Mehr alleine denn bei Leuten.

Küsse nun ein Jedermann /
wie er weiss / will / soll und kan.
Ich nur und die Liebste wissen /
wie wir uns recht sollen küssen.

Paul Fleming
3.
Für immer

Ich möchte für immer empfinden...

Mit dir geboren worden zu sein
Aus der Unendlichkeit des Seins
In eine Welt der Vergeistigung des Staubes

Mit dir gewachsen zu sein
Aus der Unschuld der kindlichen Neugierde
In die Tiefe des menschlichen Strebens

Mit dir gereift zu sein
Aus der unbändigen Kraft des Suchens
In das beglückende Gefühl der Gemeinsamkeit

Mit dir Früchte des Lebens zu ernten
Aus dem Wunsch das Leben zu beschützen
In die Sicherheit das Leben zu erhalten

Mit dir zu leben
Aus dem Gefühl einer tiefen Dankbarkeit
In die Ewigkeit um zu Staub zu werden

Für immer...


Reinhard Lehmitz
Mariella

Beitrag von Mariella »

Weiss jemand von euch zufällig ein Gedicht, dass auch für ne Hochzeitskarte passend wäre? Es sollte nicht zu lang sein und vielleicht auch im weitesten Sinne etwas damit zu tun haben. Das wäre echt super!
Lenya

Beitrag von Lenya »

Ich hab da was, weiß aber nicht ob sich das dafür eignet:

In Freud und Leid
ist mein Zuhause in deinen Armen
in einer Welt die so unehrlich ist,
dass es mir das Herz bricht
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Blondchen
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Beitrag von Blondchen »

Ich hab auch ein paar Gedichte zur Hochzeit:

Der Sommerfaden

Da fliegt, als wir im Felde gehen,
ein Sommerfaden über Land,
ein leicht und licht Gespinst der Feen,
und knüpft von mir zu dir ein Band.
Ich nehm ihn für ein günstig Zeichen,
ein Zeichen, wie die Lieb es braucht.
O Hoffnungen der Hoffnungsreichen,
aus Duft gewebt, von Luft zerhaucht!

Ludwig Uhland


Zur Hochzeit

Was das für ein Gezwitscher ist!
Durchs Blau die Schwalben zucken
und schrei’n: „Sie haben sich geküßt!",
vom Baum Rotkehlchen gucken.

Der Storch stolziert von Bein zu Bein;
„Da muß ich fischen gehen -„
der Abend wie im Traum darein
schaut von den stillen Höhen.

Und wie im Traume von den Höhen
seh ich Nachts meiner Liebsten Haus,
die Wolken darüber gehen
und löschen die Sterne aus.

Joseph Freiherr von Eichendorff

und eher was Allgemeineres:

Das wahre Glück kann nichts anderes sein
als sich hinzugeben, ohne sich zu verlieren,
weil man sich widerfindet, in etwas Besserem
als man selbst ist.

Also ich find die sehr schön
;) :D
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Marie Curie
Mariella

Beitrag von Mariella »

Danke für die Gedichte ihr zwei! Mal schauen, welches ich nehme...
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Blondchen
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Beitrag von Blondchen »

Kein Problem, wir helfen immer wieder gern, Mariella ;) :D
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Marie Curie
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Reiko-Fan
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Beitrag von Reiko-Fan »

Ich hab ein ganz tolles gefunden...zum ersten Mal hab ich es zwar bei "Sarah and Marc in Love" gehört, aber es ist eines der schönsten Gedichte die es gibt:

Was es ist

Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinning
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Julie Gardner: "There's a cost to travelling with the Doctor."
David Tennant: "Oh absolutely. Seventy-three pence."
Anja

Beitrag von Anja »

Sind meine eigenen! :tounge: :tounge:

Ansonsten ich finde fast alle älteren Gedichte ganz gut.

Anja
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Blondchen
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Beitrag von Blondchen »

@Reiko-Fan:
Ja, das ist von Erich Fried, ich wollt es auch gerade posten ^_^ Was für ein Zufall! :D Wirklich schön!
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Marie Curie
Blacksun

Beitrag von Blacksun »

Ich hab auch ein paar Gedichte die ich schön finde:

Nachtfalter
Nachtfalter kommen verloren
Wie Gedanken aus dem Dunkel geboren,
Sie müssen dem Tag aus dem Wege gehen
Und kommen zum Fenster um hellzusehen.
Und in die Nachstille versunken,
Flattern sie zuckend und trunken,
Sie haben nie Sonne, nie Honig genossen,
Die Blumen alle sind ihnen verschlossen.
Nur wo bei Lampen die Sehnsucht wacht,
Verliebte sich grämen in schlafloser Nacht
Da stürzen sie in das Licht, sich zu wärmen,
Das Licht, das Tränen bescheint und Härmen:
Die Falter der Nacht, die Sonne nie kennen,
Sie müssen an den Lampen der Sehnsucht verbrennen.

von Max Dauthendey


Gefunden
Ich ging im Walde
So für mich hin,
Und nichts zu suchen,
Das war mein Sinn.
Im Schatten sah ich
Ein Blümchen stehn,
Wie Sterne leuchtend,
Wie Äuglein schön.

Ich wollt es brechen,
Da sagt es fein:
Soll ich zum Welken
Gebrochen sein ?

Ich grubs mit allen
Den Würzlein aus,
Zum Garten trug ichs
Am hübschen Haus.

Und pflanzt es wieder
Am stillen Ort;
Nun zweigt es immer
Und blüht so fort.

Johann Wolfgang von Goethe

Kuß
Auf die Hände küßt die Achtung,
Freundschaft auf die offne Stirn,
Auf die Wange Wohlgefallen,
Sel'ge Liebe auf den Mund;
Aufs geschloßne Aug' die Sehnsucht,
In die hohle Hand Verlangen,
Arm und Nacken die Begierde,
Übrall sonst die Raserei.

:roll: von Franz Grillparzer

Hast du die Lippen mir
Hast du die Lippen mir wundgeküßt,
So küsse sie wieder heil,
Und wenn du bis Abend nicht fertig bist,
So hat es auch keine Eil.
Du hast ja noch die ganze Nacht,
Du Herzallerliebste mein!
Man kann in solch einer ganzen Nacht
Viel küssen und selig sein.

Heinrich Heine

Sterne mit den goldnen Füßchen
Sterne mit den goldnen Füßchen
Wandeln droben bang und sacht,
Daß sie nicht die Erde wecken,
Die da schläft im Schoß der Nacht.

Heinrich Heine

Nur liebend ist dein Herz ein Herz

Was ist die Welt, wenn sie mit dir,
durch Liebe nicht verbunden?
Was ist die Welt, wenn du in ihr,
nicht Liebe hast gefunden?
Verklage nicht in deinem Schmerz
des Herzens schönste Triebe.
Nur liebend ist dein Herz ein Herz,
was wär' es ohne Liebe?

Wenn du die Liebe nicht gewannst,
wie kannst du es ermessen,
ob du ein Glück gewinnen kannst,
ob du ein Glück besessen?

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

*hust* Ich denke mal das reich erst einmal :)
JENNA RINK

Beitrag von JENNA RINK »

reiko.fan;
ich wollte auch gerade das gedicht reinschreiben (es ist was es ist)
ich liebe dieses gedicht.
Lenya

Beitrag von Lenya »

Da sind ja einige tolle Gedichte dabei! Am besten gefallen mir "Was es ist" und "Nachtfalter" :)
JENNA RINK

Beitrag von JENNA RINK »

ich kenne ein so tolles gedicht von kästner,muss es aber erst raussuchen,dann stell ichs rein
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