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Man kennt es doch immer wieder. Da steht man im Buchladen oder eben bei Amazon und weiß irgendwie gar nicht, wo man mal mit dem Suchen und Stöbern anfangen soll, besonders wenn es ein Geschenk sein soll für eine Person, die man so langsam erst richtig kennenlernt.

Nun gut, es gibt einen unschlagbaren Vorteil - man weiß schon ihre beiden Lieblingsbücher:
Ian McEwan: Abbitte
Italo Calvino: Wenn ein Reisender in einer Winternacht

Calvino habe ich selbst inzwischen auch gelesen, in Bälde folgt McEwan und natürlich würde ein zu verschenkendes Buch vorher auch gelesen werden - nichts ist schlimmer als Bücher zu verschenken, die man selbst nicht kennt.

Aber habt Ihr gute Tipps auf Lager, was für Bücher man sich beim o.g. Geschmack näher anschauen sollte?

Herzlichen Dank schon mal für Eure Mühen ...

Wenn sie Abbitte liebt, könnte/müsste ihr auch Jane Austens Die Abtei von Northanger (Northanger Abbey) gefallen, welches u.a. McEwan zu Abbitte inspiriert hat (was man mMn auch merkt).

Literaturschock hat geschrieben:Catherine Morland, eine siebzehnjährige Pfarrerstochter, ist leidlich hübsch und unbedarft. Ihre Freundin Isabella Thorpe weckt ein glühendes Interesse an den alten Schlössern und romantischen Heldinnen der Schauerromane. In Bath verliebt sich Henry Tilney, ein junger Geistlicher, in Catherine. Als sein Vater, General Tilney, sie auf den alten Familiensitz Northanger Abbey, ein ehemaliges Kloster, einlädt, wird ihr gesunder Menschenverstand durch das Rätsel um den Tod der Hausherrin und durch die Avancen des großspurigen John, Isabellas Bruder, auf eine harte Probe gestellt…

Kann gut sein, dass sie von dem Roman schon einmal etwas gehört hat, da ein Auszug aus diesem auch als Epigraph in Abbitte dient

Da Abbitte auch eins meiner Lieblingsbücher ist, scheinen wir einen ähnlichen Geschmack zu haben

Ich würde daher Stolz & Vorurteil von Jane Austen empfehlen.

Ich denke, daß grad bei Jane Austen eine sehr große Gefahr bestehen würde, dass sie es schon gelesen hat ...

Was mir da jetzt spontan einfällt ist Milan Kundera "Die Unerträgliche Leichtigkeit des Seins" oder auch Edith Wharton "Zeit der Unschuld".

Wenn Du Interresse hast, schreibe ich gern auch noch mehr. Kann ich aber beide sehr empfehlen.

Ehrlich gesagt kann ich mir kaum zwei unterschiedlichere Bücher vorstellen, von daher finde ich es generell nicht so einfach da etwas zu empfehlen. Calvino hab ich zwar selbst noch nicht gelesen, scheint mir aber eher in die postmoderne mindfuck-Richtung zu gehen. Wenn man danach geht, würde ich Paul Auster empfehlen, am besten die "New York Trilogy". Da besteht allerdings auch die Gefahr, dass es überhaupt nicht gefällt, da man die meines Erachtens nur lieben oder hassen kann.

Bei "Abbitte" wird es schon schwieriger, da es da viele Gründe gibt, weshalb man dieses Buch lieben könnte. Am ehesten würde ich vielleicht "Schuld und Sühne" empfehlen, das geht in eine ähnliche Richtung und ist auch sehr "pfiffig" geschrieben. Andererseits ist es kein zeitgenössischer Roman und könnte auf einige im Vergleich zu McEwan/Calvino durch den Schreibstil etwas zäh und/oder langweilig wirken (das Gleiche gilt für Austen). Ansonsten würde ich vielleicht noch Nabokovs "Lolita" oder Siri Hustvedts "Was ich liebte" empfehlen.