Nachdem ich ebenfalls 2 Bücher von ihm gelesen habe (Stupid white men; Volle Deckung Mr. Bush) und Bowling for Columbine gesehen habe, muss ich jetzt auch mal meinen Senf dazugeben
Sicherlich sind viele seiner Aussagen reichlich überzogen, allerdings wären seine Bücher wohl kaum so populär, wenn er nicht bestimmte Dinge überspitzt darstellen würde.
Allerdins glaube ich, dass er mit Volle Deckung Mr. Bush ein etwas anderes Bild vonb Amerika zeichnet, als er es noch in Stupid White Men getan hat.
Vor allem sein Bild der amerikanischen Bevölkerung unterscheidet sich hier - meiner Meinung nach - von seinen vorigen Büchern.
Ich finde, dass dies sein bisher bestes Buch ist, einfach weil er hier auch andere Seiten der amerkanischen Gesellschaft aufzeigt und vor allem weil er hier mehr auf politische Aspekte als auf wirtschaftliche Verwicklungen eingeht (Natürlich lässt sich dies nicht einfach so trennen, doch kümmert er sich mehr um die politischen Aspekte und die politischen Verwicklungen der Bush-familie als um die wirtschaftlichen Seiten)
Zu den Filmen kann ich noch nicht viel sagen. Bowling for Columbine war sicherlich ein genialer Film, wie es sich mit 9/11 verhält - waiting for september.
Um auch die fehlenden Lösungsansätze zu erwähnen:
Ich glaube, dass Michael Moore in seinen Werken durchaus Lösungsvorschläge macht - auch wenn diese in der Realität nicht immer durchführbar wären.
Allerdings glaube ich, dass allein dadurch, dass er das Bewusstsein dafür schafft, dass es diese wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Missstände gibt, die Menschen zum Nachdenken anregt. Und sobald Menschen beginnen zu denken, erkennen, dass etwas nicht in Ordnung ist, wollen sie auch etwas verändern (in den meisten Fällen).
Wenn es so einfach wäre, für alle Probleme dieser Welt einfache Lösungen zu finden, hätten wir wohl keine. Weiters glaube ich, dass er damit den Menschen auch automatisch die Arbeit abnehmen würde, sich selbst mit einem Thema auseinanderzusetzen, wodurch diese nicht animiert würden, sich für eine Veränderung einzusetzen.
Ich glaube, dass Amerika einen Autor und Filmemacher wie Michael Moore dringend benötigt hat, denn wenn auch andere Menschen vor ihm sicherlich die Missstände in diesem Land angeprangert haben, so haben sie es doch nicht geschafft, einen so breiten Teil der Bevölkerung zu erreichen.
Auch wenn viele seiner Ansichten recht radikal erscheinen mögen, so ist doch anscheinend dies die Möglichkeit, auch Menschen anzusprechen, die sich ansonsten weder für Politik, Umwelt, Wirtschaft u.ä. interessieren würde.
Sicherlich kann man Moores Werke nicht als Allheilmittel für alle Probleme bezeichnen, doch bieten sie meiner Meinung nach einen guten Einstieg, um ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass etwas verändert werden muss (nicht nur in Amerika)