So, jetzt habe ich das Buch vor mir, das hilft mir, mich besser an das Gelesene zu erinnern.
Ich bin bisher doch tatsächlich bis Seite 149 gekommen
Gut, fangen wir mal an. Zuerst war ich über den Anfang ziemlich verwundert. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wieso Tolstoi mit der anscheinend zerrütteten Familie Oblonski anfängt. Es wurde ja nicht klar, dass Stepan (ich habe ich schon erwähnt, dass mich die ganzen Namen verwirren?

) mit Anna verwandt ist. Es wurde nicht einmal auf Anna hingewiesen, bis zu ihrem Besuch bei ihrem Bruder.
Aber jetzt weiß ich, dass es ein genialer Anfang ist. Ohne das man es merkt, bekommt man so viele Vorausdeutungen. Wie z.B. der Seitensprung von Stepan, der offensichtlich auf Annas Affaire anspielt. Oder das Zugunglück bei Annas Ankunft. Ein Mann auf den Schienen (ich weiß nicht mehr, ob gesagt wurde, ob es ein Selbstmord war), wenn man das Ende kennt, dann weiß man auch worauf dies hindeutet.
Das Verhältnis zwischen Stepan und seiner Frau finde ich merkwürdig. Es wirkt sehr kühl, was aber nicht sehr ungewöhnlich zu sein scheint, und Stepan scheint nicht sonderlich interessiert in seine Ehe oder seiner Frau zu sein. Ich glaube mich erinnern zu können, dass er nichts bereue.
Abwarten, vielleicht passiert zwischen den beiden noch etwas. Ansonsten erscheint mir die Versöhnung doch etwas zu einfach gewesen zu sein.
Ljewin kann ich gar nicht einschätzen. Man merkt von Anfang an, dass er anders ist. Man weiß aber nicht, inwiefern. Klar ist, dass er mit dem gesellschaftlichem Leben nicht viel am Hut hat und dass er in Kitty verliebt ist.
Vielleicht wird er sie auch heiraten. Gut, im Moment sieht es nicht so aus, da sie zwar von Wronski enttäuscht wurde, aber anscheinend immer noch eher ihn heiraten würde.
Die Sache mit seinem Bruder habe ich nicht verstanden. Er lehnt sich noch mehr gegen die Gesellschaft auf, als es Ljewin tut. Es wirkt aber so, als könne er nicht viel erreichen. Und gesundheitlich sieht es bei ihm ja auch nicht gut aus. Da bin ich mal gespannt, ob er wirklich zu Ljewin zieht.
Wronski wirkt auf mich wie ein Casanova. Ich denke, er ist der Typ, der das Leben in vollen Zügen genießt und sich um nichts und niemanden schert. Sonst hätte er vielleicht Kitty gegenüber anders reagiert und sie auf dem Ball nicht so bloß gestellt. Ich finde es auch mutig und ziemlich kopflos, dass er Anna hinterher reist. Er weiß doch, dass sie verheiratet ist. Aber anscheinend interessiert es ihn nicht.Im Moment hat er nur noch Augen für sie. Und sie scheint auch nicht abgeneigt zu sein. Wird er sie in die Katastrophe führen? Oder wird es da noch jemand anderen geben?
Interessant sind auch die Freunde von Wronski, die in seinem haus in Petersburg wohnen. Sie passen so gar nicht zu dem gesellschaftlichen Bild, dass am Anfang aufgebaut wurde.
So, das war es erstmal von mir
