#3.19:
Claudia trifft zufällig auf ihren Violinlehrer, der sie mit seinem 14-jährigen Sohn Markus bekannt macht. Er ist merklich eifersüchtig auf die Aufmerksamkeit die
Claudia von seinem mal wieder Dad bekommt.
Grace’s Eltern melden sich, Charlie möchte sie gerne treffen, doch seiner Freundin passt es nicht, da die Eltern mit der Berufswahl, Wohnung und bisherigen Freunden immer was zu meckern hatten. Das Dinner verläuft bis auf den übermüdeten Owen glaube ich ganz gut. Ja, das tat es, sonst würden die Eltern nicht freiwillig bei
Charlie vorbeischauen, den sie mögen. Nur Grace traut dem Frieden nicht, etwas schwer verständlich, vielleicht waren Grace Ex-Freunde alle Gangster, die Eltern scheinen sehr nett zu sein – ja, der erste Eindruck, der zählt nur bedingt, ich weiß.
Charlie ist aber sofort begeistert und versteht nicht wieso Grace ihre Eltern rauswerfen will. „If you were less of a bitch, people would like you.“ Wie heißt es? Im Wein steckt Wahrheit? Dieser Satz kommt von
Bailey, der sicher etwas alkoholisiert und frustriert ist, aber sein Satz trifft sehr stark auf
Grace zu, die mich langsam zu nerven beginnt (genauer gesagt seit dem Feuer).
Julia plant eine Europareise und möchte Sam mitnehmen. Charlie stimmt dem natürlich absolut nicht zu, auch Grace ist dagegen. Julia wäre nach ihrer Graduation 18 und könnte dann mit
Sam legal loszuziehen. Aber dann: Sam’s berühmter Sager „Those people know much about the legal system“ war ein rassistischer Witz. Fand das Thema aber interessant, Sam ist natürlich kein Nazi, hat aber wohl schlechte Erfahrungen gemacht – da er in Amerika lebt und es dort eben diese gefährlichen Gegenden gibt, stammt seine Einstellung ja nicht von irgendwo. „It’s more complicated than this.“ Ich finde es ist typisch
Julia da noch 10x nachzuhaken.
Ich finde solche Aussagen auch nicht gut, aber Sam ist soweit ziemlich bis sehr in Ordnung, ihn wegen einer Fehlaussage als Rassisten hinzustellen – kein Wunder, dass Julia ständig Probleme mit ihren Freunden hatte.
Sam zeigt sich hervorragend gegenüber Grace’s Eltern – also jeder Mensch hat seine Fehler, nur weil Sam nicht 100 % jeden Menschen mag ist er jetzt böse?
Julia fängt wieder an mich zu nerven, dann fahr doch alleine nach Europa und lass Sam fallen – ist ja fast ein Seinfeld-Trennungsgrund.
Sie will es wirklich machen, da kann ich einfach nur den Kopf schütteln, Julia, du bist sooooo perfekt, so ohne jeglichen Fehler, Sam hat dich einfach nicht verdient, der böse Rassist, der sich über farbige Menschen lustig macht. Vielleicht wollte die Folge eigentlich sagen, dass Rassismus schlecht ist und Witze nicht gut sind, die Umsetzung kam bei mir nicht besonders gut an. Also das war schon höchst lächerlich, da hat Julia jegliche Glaubwürdigkeit vermissen lassen. Weil er so ist? So böse? So ein herzloser Bastard?
Ne, selbst ein dauerbetrunkener Bailey gefällt mir noch einen Tick besser als diese selbstgerechte Julia. Als wären wir bei der himmlischen Familie, wo man wegen so einem Witz wohl die Todesstrafe bekommt und nie wieder das Grundstück betreten darf. Sie redet mit Sarah, die weiß was verzeihen heißt, sie mag Bailey immer noch, sie mag ihn immer noch – und er hat sie betrogen, mit Callie geschlafen, sie blamiert, sie beleidigt.
Bailey soll einen Clown für Owen’s B-Day Party finden, mit 80 Mäusen ist das nicht ganz leicht. „You bought a round with your brothers’s clown money?“ Genialer Satz, was es nicht alles für irre Sachen gibt. Mehr als misstrauisch machte mich Bailey’s Entschuldigung, auf einmal sieht er alle Fehler ein und will weniger feiern. Ach was! Mit dieser Beichte bekommt er das fehlende Geld – da muss man sich schon fragen. Statt Spielzeugen kauft er Alkohol – Owen freut sich nicht, genau wie Bailey’s Gesundheit, er schaut schon total fertig aus. Nun müssen wir nur noch auf den großen Kollaps warten. Die Szene wo er sich rasiert und sich wegen seinem Zittern schneidet war krass. Er muss dann selber den Clown spielen. Einen betrunkenen Clown – was durchaus noch als Comedy durchgeht – allerdings für die Salingers selber zum Fremdschämen war. Als er dann
Charlie wegstößt war die Party schlagartig zu Ende. Hoffe der Clown kommt jetzt in die Reha. „You just met him, I knew him my whole life“ meint Charlie, als der Vater meint, Bailey hätte ein Alkoholproblem. Höchste Ironie, dabei wollte
Charlie doch Grace nicht glauben, dass ihre Eltern gar nicht so nett seien – wer kennt die Eltern länger? Sie oder er? „He’s just doing what I did.“ Aha, und das rechtfertig jetzt genau was?
Am Ende muss er es einsehen, dass Bailey ein Problem hat.
Fazit: Letztendlich war es eine ganz nette Folge, aber neben Bailey gingen mir auch Grace und ganz besonders Julia auf den Zeiger. Hoffe das ändert sich wieder. Hoffe Sam darf nächste Folge noch seinen Standpunkt vertreten – sonst wäre das furchtbar armselig.
3,5/5.
-------------------------------
#3.20:
Übrigens ätzt
Julia auch schon die ganze Zeit gegen
Grace – aber da sie schwarze Menschen respektiert ist sie ein Engel – Sam hingegen ein Rassist.
Ich könnte sie echt erwürgen, wie kann man nur so selbstgerecht sein.
Bailey wird eingeladen, es wird die titelgebende Intervention geben. Doch er taucht nicht auf. Julia muss weiter motzen, unfassbar, sie nervt mich echt, da ist mir Bailey als Alki immer noch um Meilen lieber. Arme Claudia, die Geschwister zwingen sie Bailey unter falschen Vorwand anzurufen, Owen sei etwas zugestoßen. Hart aber sie können ihn nicht ins Unglück laufen lassen. Doch er sieht nichts ein, zuckt wie erwartet aus. Sarah schafft es gerade noch ihn am Davonlaufen zu hindern. „It’s like you’re someone else, Bay.“ Den packt es dann ordentlich, unter Tränen gesteht er, er hätte bisher immer seine Familie als erstes gestellt, nun sei er dran, sein Leben sei nun wichtig. „You’re a thief, and a liar and a drunk.“
Ui, und weiter geht es.
Bailey fängt an tief in den Wunden von Julia und Charlie zu graben. „Just shut the hell up, Bailey.“
Ekelhaftes Benehmen, irgendwie unverständlich wieso er es nicht kapieren kann. Herrje, dann kriegt die arme
Sarah noch eine verbale Ohrfeige („I never loved you“). Das war unter aller sau (bei Julia sah ich es noch ein, die hat mich zuletzt mächtig genervt), aber hier hat er alle Niveaus unterschritten.
Sarah bleibt nur wegen Julia’s Bitte da, sie hätte Bailey schon länger in den Wind schießen müssen.
Joe wird angerufen, der vorbei kommt – finde ich gut, ein Nichtfamilienmitglied und Erwachsener.
Es geht weiter,
Bailey geht auf Charlie los, schlägt zu – und trifft nur ein Fenster.
Seine Hand blutet jetzt natürlich. Joe redet mit ihm – und wir erfahren überraschendes: „He was an alcoholic too.“ Es geht um Bailey’s Vater. Die ganze Familie erfährt dann davon – niemand wusste es, nicht einmal Charlie. Der Vater hatte eh 18 Jahre vor seinem Tod aufgehört, aber er war Alkoholiker und hatte sich helfen lassen. „I kind of feel better.“ Mag schon sein, wenn er jetzt nicht zu den AA geht wäre das blöd.
Claudia darf dann noch etwas reden, hoffentlich hört er auf sie. „Get help or get out of here.“
Fazit: Dafür dass es nur eine einzige Storyline gab war die Folge doch gelungen. Natürlich hatte sie schon Längen, aber war sonst weitgehend schlüssig. Hoffe das Thema ist jetzt erledigt, gebe mal
4/5, man hat sich bemüht, das Thema wurde bei mir bisher in keiner Serie (abgesehen „Rescue Me“ u. eventuell „Everwood“ kurz) so ausführlich behandelt.