Ich muss doch auch endlich mal meinen Senf zum bisherigen Verlauf der 3. Staffel hier abgeben.
philomina hat geschrieben: Die Folgen auf New Caprica haben mich ja schon nicht sooo sehr angesprochen,
Ich fand und finde den New Caprica Storyarc ja ganz großartig und halte das für das ambitionierteste und beste, was die Serie bisher fanbriziert hat. Das war schon im Finale von S2 so gut vorbereitet und dann hat man auf New Caprica die neue Ausgangslage wirklich bis ins letzte ausgenutzt um so richtig krasse Charakter- und Gesellschaftsstudien zu betreiben. Alles gerockt hat da definitiv Michael Hogan, der für seine Leistung da definitiv irgendeine Art von Preis verdient gehabt hätte, aber die Emmy-Jury ist auf dem Sci-Fi Auge ja blind

. Aber die ganze Herangehensweise an den revolutionären Untergrund, Selbstmordattentäter, die Moral der Widerstandskämpfer, die Einstellung der Besatzer (die Cylons wußten ja auch nicht so recht, was sie mit der Situation anfangen sollten), die kleinen Schicksale, das war wirklich ganz großes Kino. Starbuck hatte dabei natürlich das krasseste Schicksal, wobei mich dabei schon ein wenig gestört hat, dass es zu sehr auf die Psycho-Schiene ging. Katee Sackhoff hat alles gegegeben und ihre Darstellung war wirklich klasse, aber das war teilweise schon so arg schlimm, da war man irgendwie schon abgestumpft um überhaupt noch mitzuleiden.
Dafür fand ich die Rettung ja klasse, der absolute geile Moment war, als die Galactica direkt oberhalb der Oberfläche auftaucht.
Und die Szene, als alle wieder auf der Galactica sind und der Jubel ausbricht und sowohl Colonel Tigh und Kara die einzigen sind, die so verzweifelt sind, das war einfach nur herzzerreißend.
Die Selbstjustiz-Folge gehört für mich irgendwie thematisch noch zu New Caprica dazu, da begannen dann aber für mich die Probleme. Irgendwie war dann die ganze Geschichte nicht mehr so richtig stimmig, Gatea hätte mMn schon viel eher mit der Sprache rausrücken können und die Wirkung, die das Verhalten von Starbuck und Tigh auf die Crew hatten, kam bei mir nicht so recht an. Das Behandeln der Verräter ais den eigenen Reihen fand ich ganz gut gelöst, vorallem die beiden Standpunkte von Zarek und Roslin und die Aussage die dahinter steckt hatte mal wieder Hand und Fuß, ohne einen moralischen Zeigefinger zu heben, aber die Ausführung im Detail hat mich nicht überzeugt.
Überhaupt war für mich das Problem, dass man durch den New Caprica Teil die Stimmung und die Ausganglsage so verändert hat, dass die Folgen danach irgendwie belanglos rüberkamen. Ronald Moore hat ja damals selber auch in Interviews gesagt, dass er den Zeitsprung und all die Dinge auf New Caprica eingeführt hat, um das Grundgefüge der Serie durchzurütteln und um zu erreichen, dass die Zeit danach im All wieder an Bedeutung gewinnt, aber mMn hat er sich mit der Umsetzung der direkten Auswirkungen nicht so richtig gut hervorgetan. Das selbstzerstörerische Verhalten von Kara und Tigh hat man immer erzählt bekommen, aber nie so richtg überzeugend gezeigt. Für das was Kara da erlebt hat, war sie mir danach einfach immer noch zu normal.
Und seit man aus New Caprica aufgebrochen ist, hat die Story auf der Galactica irgendwie still gestanden. Da war keine Bewegung drinne und irgendwie auch keine "Entwicklungen der Charaktere". Man hatte zwar offensichtlich einige Ideen, wie sich das ganze auf die ausgewirkt hat, wußte dann aber nicht so recht, wie man das umnsetzt. Fat-Apollo war ja z.B. ein reiner Schuß in den Ofen. Das hat man gezeigt und dann hat er abgenommen. Null Aufbau oder Erklärung oder Konflikt dabei, das hätte man sich einfach auch schenken können.
Und ein weiteres Problem ist, dass der einzige Teil, wo fortlaufende Handlung stattfand auf dem Cylon-Baseship ist, aber für mich klappt das mit Baltar ohne jegliche Interaktion mit anderen Menschen irgendwie gar nicht mehr. Gerade die ersten paar Folgen nach New Caprica, wo man so gar keine Ahnung hatte, was das jetzt eigentlich soll, fand ich das alles wirklich nur strange. Ich hoffe mal, dass da bald mal noch was Interessantes kommt mit den Final Five und D'Annas freiwilligen Selbstmorden. Wie gsagt, die Folgen zwischen New Caprica und der #3.09 waren irgendwie wie Zeit schinden und nach dem emotionalen krassen Anfang ist es mir zumindest um so mehr aufgefallen, dass man im Moment nicht so richtig weiß, wo es hinsoll.
#3.08 war ja z.B. ganz krass, da hat man eine ganze Folge mit Bill Adama im Fokus und trotzdem passt es alles nicht so wirklich. Durch Edward James Olmos genießt man es trotzdem noch irgendwie, aber es war einfach so an den Haaren herbeigezogen.
#3.09
War dann aber wirklich genial, die Folge hat es ganz dringend gebraucht (und hätte einfach schon viel früher kommen müssen). Endlcih erfahren wir, was zwischen Lee und Kara vorgefallen ist und endlich gab es auch mal ein paar schöne Szenen zwischen Bill und Laura. Die Folge war wirklich superstimmig, auch sie alle mal wieder glücklich und entspannt zu sehen und New Caprica mal unter einem anderen Gesichtspunkt zu betrachten.
philomina hat geschrieben:Adama und Roslin beim In-die-Sterne-schauen,
Und beim Kiffen
Tolle Szenen, die beiden haben so eine Hammerchemie. Die Stimmung zwischen ihnen, wie sie da so ganz entspannt sind. Und wenn ich es nicht besser wüßte (bzw annehme, das man das nicht unerwähnt lassen würde), würde ich echt denken, dass da was gelaufen ist.
philomina hat geschrieben:Lee und Kara, die ihre Liebe (?) in die Wüste hinausschreien,
Das es irgendwie sowas ist, was zwischen ihnen vorgefallen ist, hatte ich mir ja schon gedacht, aber es dann nochmal zu sehen, war dennoch was ganz anderes. Und Jamie Bamber hat da echt alles gegeben, als Lee erfährt, dass Kara udn Anders geheiratet haben. Und krasses Ding, was Kara da abgezogen hat

Und ich finde es ja schon bemerkenswert, wieviel Selbsthass man ihr als Zuschauer dann doch wieder verzeiht.
philomina hat geschrieben:und auf der anderen Seite der Kampf zwischen Adama und dem Chief, mit dem Adama quasi allen Anwesenden den Kopf mal wieder zurechtgerückt hat
Krass, was der Mann für eine Ausstrahlung hat. Wie er da in den Ring gestiegen ist ...
#3.10
habe ich in der Zwischenzeit auch gesehen. Die Folge war jetzt wieder ein zweischneidiges Schwert. Der Fokus lag mir einfach zu stark auf Kat und sie mag ich einfach nicht so arg. Daher ging alles, was mit ihr zutun hat mir auch nicht sonderlich nahe. Auch der Mumbojumbo, warum man nun mit allen Schiffen durch den radiokativen Neben musste fand ich ziemlich schwammig. Dafür waren Baltar und D'Anna in Anstätzen mal halbwegs interessant, aber auhc nur halbwegs. Finde es etwas irritierende, dass Six nun so in den Hintergrund gerückt ist und man sich dafür auf D'Anna konzentriert. Aber ich hoffe einfach mal, dass die Erkenntnis die Baltar das von dem Hybrid gewonnen hat jetzt die Handlung anstößt und bleibe dahingehend mal optimistisch.