Gestatten, männlich! GG-FanFic
Hallo meine Lieben!
Zuerstmal vielen Dank für das super FB. Franzi, du solltest einen Preis für ein sehr originelles FB bekommen.
So, jetzt mal zmu Thema. Da wir ja heute nicht so tolle Nachrichten bekommen haben, dachte ich mir, ich schreibe einfach mal an meiner Story weiter. Das tut immer gut und das tat es auch.
Ich hoffe ihr werdet Spaß am Lesen haben!
XIV. Rationen - Optionen - Schritte
Sucht! - Kennen sie das, wenn man von etwas süchtig ist, wenn man ohne eine bestimmte Sache nicht mehr leben kann. Zumindest glaubt man das dann wohl.
Ich hatte in meinem ganzen Leben noch niemanden kennen gelernt, der derartig Kaffeesüchtig ist. Aber je mehr ich über diese Kaffeesucht erfahre, desto mehr lerne ich sie zu schätzen. Denn ihre Sucht verhilft mir zu “Spontan”-Gesprächen am Kaffeestand. Ich denke, ich muss nicht erklären mit wem ich mich dort so außerordentlich spontan treffe. - Ja, ganz genau. Mit Rory Gilmore!
Durch Zufall habe ich festgestellt, dass sie sich täglich an einem bestimmten Kaffeestand ihre Rationen holt, wobei ich zu Anfang nicht wusste, dass es tatsächlich mehrere Rationen sind. Ich bin erst von einer ausgegangen, aber nein, denn an langen Tagen kommt sie auf vier Rationen. Ja, was ist ein langer Tag? Gute Frage und sie verlangt nach einer Antwort. Doch zuerst sollte ich verrraten, wie ich an diese Informationen heran gekommen bin. Eigentlich ist das eine peinliche Geschichte, aber wahrscheinlich nicht peinlicher als das ohnehin schon berichtete. Natürlich ist es nicht mehr nötig zu erwähnen, warum ich oder besser gesagt, durch wen oder was ich in diesen Zustand des untergebenen, winselnden, mich selbst bebauchpinselnden, treu doofen Hündchen geworden bin.
Wohl wahr, das ist ein jämmerlicher Zustan, vor allem wenn man bedenkt, dass ich mal ein cooler, angesagter Typ war. Ich würde fast sagen James Bond ähnlich, denn wenns um Frauen geht, stand ich ihm in nichts nach. Sieht man mich jetzt an, ist von diesem Urzustand nicht mehr viel erkennbar.
Kommen wir zurück zum Punkt “langer Tag”. Also woher weiß ich das? Ganz einfach! Ein unabhängiger, lebensbewusster Mensch hat ja bekanntlich nichts besseres zu tun, als sich den kompletten Tag auf eine Bank zu setzen, die einem den unauffälligen Blickwinkel auf den, von meinem Beschattungsopfer vorgezogenen, Kaffeestand ermöglicht. Das macht man dann natürlich nicht einmal, sondern fünf Mal die Woche. Wenn sie glauben, dass sei schäbig, kann ich ihnen da gar nicht so richtig widersprechen.
Nun gut, weiter im Text. Meine Ergebnisse dieser Beschattung haben ergeben, dass ich nun im Besitz ihres Arbeitstages bin und somit weiß, wann sie sich auf den Weg zum Kaffeestand macht. Naja, vielleicht sollte ich noch erwähnen, das ich diese Aktion gleich zwei Wochen durchgezogen habe, um auch sicher zu gehen, dass nicht irgendein Suchtgang ihrerseits zufällig entstanden ist.
So, der Blick auf meine Uhr verrät mir, dass es gleich schon soweit ist. Ich habe verschiedene Ablaufpläne ausgearbeitet um mich mit ihr “zufällig” zu treffen. Somit habe ich jetzt drei fertig. Mit diesen drei Verschiedenen hoffe ich meine Tarnung aufrecht halten zu können. Da sie wirklich gut sind und ich finde auch für alle möglichen Vorkomnisse einsetzbar sind, bin ich mal so nett und erläutere sie ausführlicher.
Vorraussetzung: Man muss bis auf 30 Sekunden genau wissen, wann seine Zielperson den Kaffeestand erreicht.
1. Option: Zufallstreffen beim Kaffeekaufen (Zielperson kommt hinzu)
1. Schritt: In Tarnkleidung (in diesem Fall studentische Ausrüstung) zum erwarteten Zeitpunkt langsam und unauffällig zum Kaffeestand gehen.
Tipp: Wenn man Übung hat, kann man auch zügig zum Stand gehen. Fördert die Glaubwürdigkeit.
2. Schritt: Nach einem prüfenden Blick nach der Zielperson, sich Kaffee oder Wunschprodukt bestellen.
Wichtig: Bestellung muss 10 Sekunden bevor die Zielperson eintrifft erfolgt sein. Mehr als 10 Sekunden verkürzt die Rendevousphase, weniger birgt die Gefahr der Enttarnung.
3. Schritt: Kontaktaufnahme
Entscheidung treffen ob sie die Zielperson ansprechen oder warten wollen ob sie sie anspricht.
Tipp: Die Entscheidung variieren lassen. Im Idealfall spricht sie sie an.
4. Schritt: Überraschte Begrüßung mit unauffälligem Schwenk zu einem Gespräch.
5. Schritt: Plausch ausklingen lassen. Eventuell nach nächstem Zielort fragen um die Möglichkeit eines gemeinsamen Weges zu erfahren und somit mehr Gesprächszeit zu erlangen.
Tipp: Auch hier nicht zu oft nach Zielort fragen, da Enttarnung eintreten könnte. Weniger ist mehr!
6. Schritt: Freundliche Verabschiedung mit Entscheidungsfindung ob man nach einer Verabredung fragen sollte oder nicht. Dabei die Tagesform der Zielperson beachten.
2. Option: Zufallstreffen beim Kaffeekaufen (Zielperson kauft zuerst)
1. Schritt: Aus sicherem, unauffälligem Versteck zum Kaffeestand gehen, nachdem die Zielperson Kaffee bestellt hat.
Tipp: Wenn man Übung hat, kann man hier auf das Versteck verzichten und direkt zum Zielort gehen.
2. Schritt: Zielperson freundlich ansprechen, dabei Hauptaugenmerk auf den Verkäufer richten. -> Tarnungsaufbau garantiert.
3. Schritt: Gesprächsaufbau durch Zielperson erfolgen lassen. Wenn sie nicht will, leichter Aufbau oder Missionsabbruch.
4. Schritt: Nach Kaffeekauf Gespräch beenden. Keine Eigeninitiative. Zielperson entscheiden lassen ob späteres Treffen stattfinden soll oder nicht.
3. Option: Zielperson im Vorbeigehen ansprechen oder sich ansprechen lassen
1. Schritt: Entscheidung treffen, on man der Zielperson vor dem Kaffeekauf begegnen will oder hinterher.
Tipp: Kommt sie eilig zum Stand, vorher ansprechen, da sonst kein längeres Gespärch drin ist.
2. Schritt: Sobald die Zielperson in Sichtweite ist und sich zum bzw. vom Stand bewegt, in normalem Tempo am Stand vorbei gehen, aber in einem Winkel, so dass sie sicher sein können, dass sie sie sieht. Falls sie sie pertu nicht sieht, ansprechen.
Tipp: Hält man ein Buch in der Hand und tut so als würde man lesen, ist die Wahrscheinlichkeit einer Erstbegrüßung der Zielperson höher. Falls sie sie jedoch nicht anspricht, aber man hat bemerkt, dass sie einen gesehen hat, weiß man das sie kein Interesse an einem Plausch hat.
3. Schritt: Freundlicher Gesprächsaufbau. Keine Scheu vor höflichen Gesten. Als Gentleman kann man auch ruhig mal einen Kaffee ausgeben.
4. Schritt: Gespräch ausklingen lassen oder Zielperson zu ihrem nächsten Zielort begleiten.
So, wer mir nun sagt, dass das keine guten Optionen sind, hat einfach keine Ahnung.
Jetzt geht es auch schon los. Sehen sie zu und lernen dabei vom Meister persönlich.
Viertel vor Acht, pünktlich wie jeden Tag, macht sie sich auf den Weg zum Stand. Sie sieht gelassen und ruhig aus. Dann lassen wir sie sich doch erst mal an die Schlange anstellen. Zwei Personen sind noch vor ihr. Abwarten, wir haben noch Zeit. Nicht zu früh in die Bresche springen. Noch eine Person vor ihr. Es kann los gehen. Countdown bis zum Treffen kann starten.
10 - in Bewegung setzten
9 - Tempo dem Eifer des Kaffeeverkäufers anpassen
8 - die Person vor Rory erhält ihren Kaffee
7 - sie verabschiedet sich
6 - Tempo erhöhen
5 - Rory bestellt
4 - nochmal den Kopf frei machen
3 - abschätzen wie ihre Tagesform ist
2 - Rory holt das Geld aus der Tasche
1 - auf geht’s
“Morgen Rory!”, begrüße ich sie, als sie gerade ihren Kaffee gereicht bekommt.
“Guten Morgen Logan!”, entgegnet sie indem sie sich zu mir wendet.
“Einen kleinen Kaffee, bitte.”, bestelle ich, wobei ich Rory kaum einen Blick zuwerfe.
“Musst du auch schon so früh heute?”
“Ja, lässt sich manchmal nicht ändern.”, antworte ich, wobei ich noch ein “Mit etwas Milch, bitte.”, für den Verkäufer ranhänge.
“Da hast du wohl recht.”
“Zucker?”, fragt der Verkäufer.
“Nein, danke.”
Ich beobachte sie im Augenwinkel und man kann richtig sehen, wie sie überlegt, was sie als nächstes sagen könnte.
“Hast du heute länger?”, fragt sie dann schließlich.
“Es geht.”
“Bitte, ihr Kaffee.”
“Danke.” Er reicht ihn mir und als ich gerade Luft holen will um mich zu verabschieden, sagt sie: “Sollen wir uns vielleicht nachher in der Mensa zum Essen treffen?”
“Ja, warum nicht? Um halb zwei?”, schlage ich ihr vor und würde dabei am liebsten die Faust zum Sieg hochreißen.
“Okay, dann bis nachher.”
“Bis dann.”, verabschiede ich mich, wobei ich mich auch schon langsam in Bewegung gesetzt habe. Mit einem unauffälligen Seitenblick gehe ich noch sicher, dass sie sich auch auf den Weg macht hat und nicht doch noch was ergänzen möchte.
Besser hatte es doch gar nicht laufen können. Für alle die es nicht bemerkt haben, das war die 2. Option.
Hach, was für ein genialer Morgen. Ich musste zwar früh aufstehen und gehe jetzt tatsächlich zu einer Vorlesung, die ich mir eigentlich eher selten antue, aber dafür habe ich nachher ein “Date” mit Rory Gilmore. Wem wäre das nicht die Sache wert?
Zuerstmal vielen Dank für das super FB. Franzi, du solltest einen Preis für ein sehr originelles FB bekommen.

So, jetzt mal zmu Thema. Da wir ja heute nicht so tolle Nachrichten bekommen haben, dachte ich mir, ich schreibe einfach mal an meiner Story weiter. Das tut immer gut und das tat es auch.
Ich hoffe ihr werdet Spaß am Lesen haben!
XIV. Rationen - Optionen - Schritte
Sucht! - Kennen sie das, wenn man von etwas süchtig ist, wenn man ohne eine bestimmte Sache nicht mehr leben kann. Zumindest glaubt man das dann wohl.
Ich hatte in meinem ganzen Leben noch niemanden kennen gelernt, der derartig Kaffeesüchtig ist. Aber je mehr ich über diese Kaffeesucht erfahre, desto mehr lerne ich sie zu schätzen. Denn ihre Sucht verhilft mir zu “Spontan”-Gesprächen am Kaffeestand. Ich denke, ich muss nicht erklären mit wem ich mich dort so außerordentlich spontan treffe. - Ja, ganz genau. Mit Rory Gilmore!
Durch Zufall habe ich festgestellt, dass sie sich täglich an einem bestimmten Kaffeestand ihre Rationen holt, wobei ich zu Anfang nicht wusste, dass es tatsächlich mehrere Rationen sind. Ich bin erst von einer ausgegangen, aber nein, denn an langen Tagen kommt sie auf vier Rationen. Ja, was ist ein langer Tag? Gute Frage und sie verlangt nach einer Antwort. Doch zuerst sollte ich verrraten, wie ich an diese Informationen heran gekommen bin. Eigentlich ist das eine peinliche Geschichte, aber wahrscheinlich nicht peinlicher als das ohnehin schon berichtete. Natürlich ist es nicht mehr nötig zu erwähnen, warum ich oder besser gesagt, durch wen oder was ich in diesen Zustand des untergebenen, winselnden, mich selbst bebauchpinselnden, treu doofen Hündchen geworden bin.
Wohl wahr, das ist ein jämmerlicher Zustan, vor allem wenn man bedenkt, dass ich mal ein cooler, angesagter Typ war. Ich würde fast sagen James Bond ähnlich, denn wenns um Frauen geht, stand ich ihm in nichts nach. Sieht man mich jetzt an, ist von diesem Urzustand nicht mehr viel erkennbar.
Kommen wir zurück zum Punkt “langer Tag”. Also woher weiß ich das? Ganz einfach! Ein unabhängiger, lebensbewusster Mensch hat ja bekanntlich nichts besseres zu tun, als sich den kompletten Tag auf eine Bank zu setzen, die einem den unauffälligen Blickwinkel auf den, von meinem Beschattungsopfer vorgezogenen, Kaffeestand ermöglicht. Das macht man dann natürlich nicht einmal, sondern fünf Mal die Woche. Wenn sie glauben, dass sei schäbig, kann ich ihnen da gar nicht so richtig widersprechen.
Nun gut, weiter im Text. Meine Ergebnisse dieser Beschattung haben ergeben, dass ich nun im Besitz ihres Arbeitstages bin und somit weiß, wann sie sich auf den Weg zum Kaffeestand macht. Naja, vielleicht sollte ich noch erwähnen, das ich diese Aktion gleich zwei Wochen durchgezogen habe, um auch sicher zu gehen, dass nicht irgendein Suchtgang ihrerseits zufällig entstanden ist.
So, der Blick auf meine Uhr verrät mir, dass es gleich schon soweit ist. Ich habe verschiedene Ablaufpläne ausgearbeitet um mich mit ihr “zufällig” zu treffen. Somit habe ich jetzt drei fertig. Mit diesen drei Verschiedenen hoffe ich meine Tarnung aufrecht halten zu können. Da sie wirklich gut sind und ich finde auch für alle möglichen Vorkomnisse einsetzbar sind, bin ich mal so nett und erläutere sie ausführlicher.
Vorraussetzung: Man muss bis auf 30 Sekunden genau wissen, wann seine Zielperson den Kaffeestand erreicht.
1. Option: Zufallstreffen beim Kaffeekaufen (Zielperson kommt hinzu)
1. Schritt: In Tarnkleidung (in diesem Fall studentische Ausrüstung) zum erwarteten Zeitpunkt langsam und unauffällig zum Kaffeestand gehen.
Tipp: Wenn man Übung hat, kann man auch zügig zum Stand gehen. Fördert die Glaubwürdigkeit.
2. Schritt: Nach einem prüfenden Blick nach der Zielperson, sich Kaffee oder Wunschprodukt bestellen.
Wichtig: Bestellung muss 10 Sekunden bevor die Zielperson eintrifft erfolgt sein. Mehr als 10 Sekunden verkürzt die Rendevousphase, weniger birgt die Gefahr der Enttarnung.
3. Schritt: Kontaktaufnahme
Entscheidung treffen ob sie die Zielperson ansprechen oder warten wollen ob sie sie anspricht.
Tipp: Die Entscheidung variieren lassen. Im Idealfall spricht sie sie an.
4. Schritt: Überraschte Begrüßung mit unauffälligem Schwenk zu einem Gespräch.
5. Schritt: Plausch ausklingen lassen. Eventuell nach nächstem Zielort fragen um die Möglichkeit eines gemeinsamen Weges zu erfahren und somit mehr Gesprächszeit zu erlangen.
Tipp: Auch hier nicht zu oft nach Zielort fragen, da Enttarnung eintreten könnte. Weniger ist mehr!
6. Schritt: Freundliche Verabschiedung mit Entscheidungsfindung ob man nach einer Verabredung fragen sollte oder nicht. Dabei die Tagesform der Zielperson beachten.
2. Option: Zufallstreffen beim Kaffeekaufen (Zielperson kauft zuerst)
1. Schritt: Aus sicherem, unauffälligem Versteck zum Kaffeestand gehen, nachdem die Zielperson Kaffee bestellt hat.
Tipp: Wenn man Übung hat, kann man hier auf das Versteck verzichten und direkt zum Zielort gehen.
2. Schritt: Zielperson freundlich ansprechen, dabei Hauptaugenmerk auf den Verkäufer richten. -> Tarnungsaufbau garantiert.
3. Schritt: Gesprächsaufbau durch Zielperson erfolgen lassen. Wenn sie nicht will, leichter Aufbau oder Missionsabbruch.
4. Schritt: Nach Kaffeekauf Gespräch beenden. Keine Eigeninitiative. Zielperson entscheiden lassen ob späteres Treffen stattfinden soll oder nicht.
3. Option: Zielperson im Vorbeigehen ansprechen oder sich ansprechen lassen
1. Schritt: Entscheidung treffen, on man der Zielperson vor dem Kaffeekauf begegnen will oder hinterher.
Tipp: Kommt sie eilig zum Stand, vorher ansprechen, da sonst kein längeres Gespärch drin ist.
2. Schritt: Sobald die Zielperson in Sichtweite ist und sich zum bzw. vom Stand bewegt, in normalem Tempo am Stand vorbei gehen, aber in einem Winkel, so dass sie sicher sein können, dass sie sie sieht. Falls sie sie pertu nicht sieht, ansprechen.
Tipp: Hält man ein Buch in der Hand und tut so als würde man lesen, ist die Wahrscheinlichkeit einer Erstbegrüßung der Zielperson höher. Falls sie sie jedoch nicht anspricht, aber man hat bemerkt, dass sie einen gesehen hat, weiß man das sie kein Interesse an einem Plausch hat.
3. Schritt: Freundlicher Gesprächsaufbau. Keine Scheu vor höflichen Gesten. Als Gentleman kann man auch ruhig mal einen Kaffee ausgeben.
4. Schritt: Gespräch ausklingen lassen oder Zielperson zu ihrem nächsten Zielort begleiten.
So, wer mir nun sagt, dass das keine guten Optionen sind, hat einfach keine Ahnung.
Jetzt geht es auch schon los. Sehen sie zu und lernen dabei vom Meister persönlich.
Viertel vor Acht, pünktlich wie jeden Tag, macht sie sich auf den Weg zum Stand. Sie sieht gelassen und ruhig aus. Dann lassen wir sie sich doch erst mal an die Schlange anstellen. Zwei Personen sind noch vor ihr. Abwarten, wir haben noch Zeit. Nicht zu früh in die Bresche springen. Noch eine Person vor ihr. Es kann los gehen. Countdown bis zum Treffen kann starten.
10 - in Bewegung setzten
9 - Tempo dem Eifer des Kaffeeverkäufers anpassen
8 - die Person vor Rory erhält ihren Kaffee
7 - sie verabschiedet sich
6 - Tempo erhöhen
5 - Rory bestellt
4 - nochmal den Kopf frei machen
3 - abschätzen wie ihre Tagesform ist
2 - Rory holt das Geld aus der Tasche
1 - auf geht’s
“Morgen Rory!”, begrüße ich sie, als sie gerade ihren Kaffee gereicht bekommt.
“Guten Morgen Logan!”, entgegnet sie indem sie sich zu mir wendet.
“Einen kleinen Kaffee, bitte.”, bestelle ich, wobei ich Rory kaum einen Blick zuwerfe.
“Musst du auch schon so früh heute?”
“Ja, lässt sich manchmal nicht ändern.”, antworte ich, wobei ich noch ein “Mit etwas Milch, bitte.”, für den Verkäufer ranhänge.
“Da hast du wohl recht.”
“Zucker?”, fragt der Verkäufer.
“Nein, danke.”
Ich beobachte sie im Augenwinkel und man kann richtig sehen, wie sie überlegt, was sie als nächstes sagen könnte.
“Hast du heute länger?”, fragt sie dann schließlich.
“Es geht.”
“Bitte, ihr Kaffee.”
“Danke.” Er reicht ihn mir und als ich gerade Luft holen will um mich zu verabschieden, sagt sie: “Sollen wir uns vielleicht nachher in der Mensa zum Essen treffen?”
“Ja, warum nicht? Um halb zwei?”, schlage ich ihr vor und würde dabei am liebsten die Faust zum Sieg hochreißen.
“Okay, dann bis nachher.”
“Bis dann.”, verabschiede ich mich, wobei ich mich auch schon langsam in Bewegung gesetzt habe. Mit einem unauffälligen Seitenblick gehe ich noch sicher, dass sie sich auch auf den Weg macht hat und nicht doch noch was ergänzen möchte.
Besser hatte es doch gar nicht laufen können. Für alle die es nicht bemerkt haben, das war die 2. Option.
Hach, was für ein genialer Morgen. Ich musste zwar früh aufstehen und gehe jetzt tatsächlich zu einer Vorlesung, die ich mir eigentlich eher selten antue, aber dafür habe ich nachher ein “Date” mit Rory Gilmore. Wem wäre das nicht die Sache wert?
Zuletzt geändert von Maynooth160 am 05.05.2007, 00:10, insgesamt 1-mal geändert.
Huhu.
Uhiii.
Ein neuer Teil und ich bin gleich im richtigen Moment rein gekommen. *freufreu*
Naja , ich kann nur eins sagen bzw. tun und das ist
. Es war.
Super lustig und einfach brilliant. Geiler Teil.
Also Schreib bitte ganz schnell weiter.
Denn ich bin super gespannt , ob er das Treffen ohne tollpatschiges Verhalten und peinliche Vorfälle übersteht. Also hau in die Tasten.
LG Madeleine
Uhiii.
Ein neuer Teil und ich bin gleich im richtigen Moment rein gekommen. *freufreu*
Naja , ich kann nur eins sagen bzw. tun und das ist



Super lustig und einfach brilliant. Geiler Teil.
Also Schreib bitte ganz schnell weiter.
Denn ich bin super gespannt , ob er das Treffen ohne tollpatschiges Verhalten und peinliche Vorfälle übersteht. Also hau in die Tasten.
LG Madeleine
Hey Jacky,
danke für den tollen Teil!
Ich musste doch arg schmunzeln bei der Idee, dass Logan Huntzberger, der Typ schlechthin, einer Frau hinterher spioniert um ihren Tagesablauf festzustellen, sich dann Strategien überlegt um sie dann ganz plötzlich und "aus versehen" zu treffen! Toller Teil und eine super Idee!
Muss mir die drei Optionen und die Schritte mal merken, wer weiß wozu das gut ist
Übrigens habe ich die anderen Teile erst heute bemerkt. Mein Computer/ bzw. myFanbase hat mich einfach nicht benachrichtigt, dass du weiter geschrieben hast.
Dafür konnte ich dann heute aber wenigstens drei äußerst lustige Teile lesen, was meine Laune arg verbessert hat. Dankeschön dafür!
Ich freu mich schon auf den nächsten Teil!
LG Lizzi
danke für den tollen Teil!

Ich musste doch arg schmunzeln bei der Idee, dass Logan Huntzberger, der Typ schlechthin, einer Frau hinterher spioniert um ihren Tagesablauf festzustellen, sich dann Strategien überlegt um sie dann ganz plötzlich und "aus versehen" zu treffen! Toller Teil und eine super Idee!

Muss mir die drei Optionen und die Schritte mal merken, wer weiß wozu das gut ist

Übrigens habe ich die anderen Teile erst heute bemerkt. Mein Computer/ bzw. myFanbase hat mich einfach nicht benachrichtigt, dass du weiter geschrieben hast.


Ich freu mich schon auf den nächsten Teil!
LG Lizzi
Oh Jacky Dankeschön!
In diesen schweren und traurigen Tagen hast du es doch wirklich geschafft, dass ich mich wieder in meine kleine heile Gilmore Welt hineinversetzten konnte!
Das Kapitel war wieder genauso toll, wie ich mir Gilmore Girls wünsche
Die drei Optionen sind spitze! Vielleicht sollte ich mir auch mal einen Kaffeestand in meiner Uni suchen, an den dann die Zielperson leichte (bis starke) Ähnlichkeit mit Matt haben sollte
Also nochmal: Perfektes Timing für ein so schönes Kapitel


In diesen schweren und traurigen Tagen hast du es doch wirklich geschafft, dass ich mich wieder in meine kleine heile Gilmore Welt hineinversetzten konnte!
Das Kapitel war wieder genauso toll, wie ich mir Gilmore Girls wünsche

Die drei Optionen sind spitze! Vielleicht sollte ich mir auch mal einen Kaffeestand in meiner Uni suchen, an den dann die Zielperson leichte (bis starke) Ähnlichkeit mit Matt haben sollte

Also nochmal: Perfektes Timing für ein so schönes Kapitel

Hey Jacky, meine Liebe!
Wie kommst du eigentlich nur immer auf solche Ideen? Wow, ich bin einfach nur begeistert. Wieder sehr witzig geschrieben, so dass man immer wieder schmunzeln musste. Sich Logan so vor zu stellen ist einfach genial. Fehlt eigentlich nur noch der Martini und der schwarze Anzug um "unseren" James Bond noch das richtige Aussehen zu verpassen. Denn Inteligenz, Charme und gutes Aussehen hat er ja bereits...
Obwohl, würde das dann wohl die Tarnung auffliegen lassen?
Du siehst vielleicht schon, dass mir dieser Teil sehr gefallen hat. Also mach nur so weiter und hau, so bald du wieder kannst, in die Tasten. *knuddel*
deine Sue
Wie kommst du eigentlich nur immer auf solche Ideen? Wow, ich bin einfach nur begeistert. Wieder sehr witzig geschrieben, so dass man immer wieder schmunzeln musste. Sich Logan so vor zu stellen ist einfach genial. Fehlt eigentlich nur noch der Martini und der schwarze Anzug um "unseren" James Bond noch das richtige Aussehen zu verpassen. Denn Inteligenz, Charme und gutes Aussehen hat er ja bereits...


Du siehst vielleicht schon, dass mir dieser Teil sehr gefallen hat. Also mach nur so weiter und hau, so bald du wieder kannst, in die Tasten. *knuddel*
deine Sue
:<> wie es aussieht, bin ich mit die letzte, die hier ihre Bewunderung äußert. Ich weiß gar nicht, was ich noch schreiben soll. Es wurde alles schon gesagt. Wie kommt man nur darauf solche Pläne zu verfassen. Glaub mir beim leses dieses Teils bin ich fast vom Stuhl gekippt. Ich freu mich schon riesig auf weitere neue verrückte Ideen von dir!
*knuddel* dein Musketier

*knuddel* dein Musketier

Jacky du bist unglaublich! Dine FF heitert den stressigen lern- und arbeitsalltag auf
Deine Ideen sind unglaublich und über dein Schreibstil brauchen wir auch nicht zu diskutieren!
Beim FB haben viele gesagt, dass solche Pläne,wie Logan sie hat, doch durchaus übertrieben sind..allso ich muss sagen, auch ich habe meine Strategien um IHN zu treffen. Allso so unrealistisch ist das ganze nicht...okey, ich bin auch nicht ganz normal*hihihi*
Du siehst, ich kann mich durchaus in Logans Lage versetzen;)
Ich freue mich unglaublich auf den nächsten Teil, bitte schreib schnell weiter Jacky!
Vermisse dich, knuddel
Sandra

Deine Ideen sind unglaublich und über dein Schreibstil brauchen wir auch nicht zu diskutieren!

Beim FB haben viele gesagt, dass solche Pläne,wie Logan sie hat, doch durchaus übertrieben sind..allso ich muss sagen, auch ich habe meine Strategien um IHN zu treffen. Allso so unrealistisch ist das ganze nicht...okey, ich bin auch nicht ganz normal*hihihi*
Du siehst, ich kann mich durchaus in Logans Lage versetzen;)
Ich freue mich unglaublich auf den nächsten Teil, bitte schreib schnell weiter Jacky!
Vermisse dich, knuddel
Sandra
- Jana
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- Registriert: 08.01.2005, 21:09
- Geschlecht: weiblich
- Wohnort: Germany
- Kontaktdaten:
Ich schäme mich, dass ich es verpasst habe, die 2 Teile gleich nach erscheinung gelesen zu haben...und ärgern tu ich mich auch, weil sie mir shcon vorher den Tag versüßt hätten...
Superspitzenhammermäßig! Das Date war absolut süß und auch die Idee, dass Logan sich diese Optionen überlegt und alles drum herum...zum totlachen.
Danke, für dieses super entertainment!
Bleib am Ball! 
Superspitzenhammermäßig! Das Date war absolut süß und auch die Idee, dass Logan sich diese Optionen überlegt und alles drum herum...zum totlachen.

Danke, für dieses super entertainment!



Wow, was seid ihr nur für Hammer Leser! Vielen vielen vielen Dank! Wirklich, eure FB's gehen immer runter wie Öl.
So, ich habe mich wieder hingesetzt und ein neues Kapitel geschrieben. Jetzt muss ich mich entschuldigen, denn es ist etwas lang geraten. Aber ich hoffe, ihr werdet es überleben.
Viel Spaß beim Lesen!
XV. Wer zuletzt lacht, lacht am Besten!
Zum ersten Mal seit ich Rory kenne, habe ich absoluten Mist gebaut. Ja gut, die ein oder andere Panne und Peinlichkeit ist mir schon unterlaufen, aber nichts, absolut nichts, kommt dieser gleich.
Ich fasse mal zusammen.
Logan Huntzberger bekommt durch ein taktisch gut durchdachtes Manöver ein Essen von seinem Schwarm in der Mensa angeboten. Er nimmt es wahr und trifft sich mit ihr. Doch was passiert dann!
Alles ist im Null Komma Nix aus der Bahn gelaufen.
Es fing ungefähr so an.
“Und war dein Tag bis jetzt okay?”, fragte Rory.
“Ich kann mich nicht beschweren.”
“Mein Wochenende wird ziemlich stressig!”
“Wie kommt’s?”
“Dean!”
“Dean? Dein Freund?”
“Ja genau. Er kommt Freitag her und will mit mir den Abend verbringen. Seine genauen Worte waren, glaube ich, ‘ich will mal sehen was Studenten abends so treiben’.”
“Oh, das klingt doch nach viel Spaß.”
“Hm, ich weiß nicht. Ich glaube er stellt sich da zuviel vor.”
“Soll heißen?”
“Na was mache ich denn schon groß? Ich gehe mal mit Marty was trinken oder sitze mit Paris rum. Das ist nicht gerade spannend.”
“Freitag Abend, sagst du?”
“Ja.”, antwortet sie mit verzweifeltem Unterton.
“Warum kommt ihr nicht ins ‘Rich Mans Shoe’s’?”
“Du meinst um mit dir und deinen Freunden den Abend zu verbringen?”
“Wow, das klingt ja wahnsinnig nett.”, antwortete ich, denn ihre Skepsis war nicht zu überhören.
“Nein, so war das nicht gemeint. Ich will euch nur nicht zur Last fallen.”
“Was redest du denn da? ... Ich bin mit den Jungs sowieso immer da. Warum solltet ihr euch nicht anschließen können?”
“Ja, also gut. Warum nicht?”
Bis dahin lief alles gut, wenn man mal davon absieht, dass ich mir einen ganzen Abend Rory Gilmore mit Freund ansehen möchte. In mir steckt wohl doch ein Masochist! Jedenfalls setzte ich mir dann buchstäblich die Pistole an den Kopf.
“Okay, das klingt schon besser. ... Du wirst zwar in der Minderheit sein, aber ...”
“Wie, ich werde in der Minderheit sein?”, unterbrach sie mich.
“Naja, ich meine dein Geschlecht.”
“Achso!”
Was auch immer mich dann bei dem folgenden Satz geritten hatte? Er musste etwas mit dem Tonfall zu tun haben, den Rory bei ihrem ‘Achso’ angesetzt hatte. Vielleicht hatte sie mein Ego angekratzt oder was weiß ich. Auf jeden Fall setzte ich dann richtig nach.
“Na gut, so allein wirst du auch nicht sein. Meine Freundin wird auch da sein.”
“Freundin? ... Alles was man so von dir hört, hat mir eigentlich den Eindruck vermittelt, dass du nur Begleitungen hast, aber keine Freundin.”
“Ähm, ja, sie ist es auch noch nicht, aber ich spiele mit dem Gedanken.”
Den weitern Gesprächsverlauf muss man nicht wirklich wiedergeben. Es sei nur gesagt, dass man durchaus merkte, dass ich mit Rory schon eine vertraute, freundschaftliche Beziehung aufgebaut habe. Denn sonst hätte sie sich nicht in der Form über mich lustig gemacht, wie sie es dann praktizierte.
Kann es eigentlich etwas Schlimmeres geben, als die Tatsache, dass man sich mit dem Mädchen trifft, in das man sich verliebt hat, jedoch diese ihren Freund im Schlepptau hat und man selbst eine Freundin ankündigt, wobei man:
1. das eigentlich genau nicht will, weil man nahbar für seinen Schwarm sein möchte, und
2. noch nie eine Freunin hatte und damit jetzt auch nicht anfangen will.
Was ist das nur für eine verdrehte Welt, in die man eintaucht, wenn man sich verliebt hat. Ich meine, es stellt für mich kein Problem dar, ein Date für Freitag zu finden, aber eigentlich will ich das doch gar nicht. Ich will mit Rory ausgehen, richtig, aber sicher nicht mit Rory und Freund. Ich will mich mit Rory amüsieren, richtig, aber nicht mit einer pseudo-Freundin, von mir, im Schlepptau.
Wenn Doofheit wehtun würde, dann hätte ich seit ich Rory kennen gelernt habe, nur noch Schmerzen. Und das liegt nicht daran, dass sie doof ist, keineswegs, dass liegt an meinem bescheuerten Verhalten.
“Hey Logan! ... Okay, rein mit dir. Die Mädels holen wir auf dem Weg ab.”, begrüßt mich Finn, als ich in die Limosine einsteige.
“Hi, Jungs!”
“Was ist mit dieser Rory? Kommt sie ins Rich?”, fragt Colin interessiert.
“Ja, sie kommt direkt dorthin.”
“Allein?”
“Nein, sie bringt ihren Freund mit.”
“Hm, also kein Frischfleisch.”
Für diese Bemerkung würde ich ihn am liebsten Köpfen, aber vor nicht allzu langer Zeit, hätte ich wahrscheinlich das Gleich gesagt.
Irgendwie ist dieser Tag jetzt schon gelaufen. Normalerweise bin ich nicht abergläubisch, aber es würde mich nicht wundern, wenn heute Freitag der 13. wäre. Dann hätte dieses ganze Theater wenigstens einen Sinn.
Die Fahrt ging relativ schnell. Durch Colins Taktvermögen, hat er noch Steffanie und eine andere Freundin von ihr an Land gezogen. Claire hatte sich bereit erklärt mit mir auszugehen. Also alles in allem läuft es gut, doch ich weiß wirklich nicht, wie das wird, wenn ich auf Rory und diesen Typen treffe. Ich habe ja schon viel gemacht, aber ob ich mich so verstellen kann, dass man mir nichts anmerkt, kann ich einfach nicht sagen.
“Komm schon Logan, oder willst du im Wagen warten, bis wir wieder nach Hause fahren?”, holte mich Claire freundlich aus meinen Gedanken.
“Ich komme!”
“Alles okay?”, fragte Finn mich mit einem Anflug von Besorgnis.
Es muss schon weit gekommen sein, wenn Finn mir anmerkt, dass etwas nicht stimmt.
“Ja, alles okay.”, versuche ich mich überzeugend zu präsentieren.
In Wirklichkeit geht mir der Hintern auf Grundeis. Aber soll ich ihm das sagen? Wohl kaum! Ich kann niemandem etwas davon sagen. Es ist schon verrückt. Genau das wollte ich doch immer. Ich wollte, dass Rory mit mir und den Jungs etwas zusammen macht und jetzt ist es soweit, aber es kommt trotzdem nur Mist dabei raus. Es kann nur Mist dabei raus kommen. Warum hat sie auch so einen Loser als Freund? Der Typ kann mir nicht ansatzweise das Wasser reichen. Ich erkenne einen Loser schon auf 800m Entfernung. Doch das Alles spielt keine Rolle. Ich bin hier der Verlierer. Ich bin der, der eine Freundin erfunden hat. Ich bin der, der sich nicht traut, Rory die Wahrheit zu sagen. Ich bin der, der sogar Angst vor seinen Gefühlen hat. Was ist nur aus mir geworden? Ein Typ der sich alles traut, der jede Herausforderung annimmt. Der von einer Klippe springt, nur um den Kick zu spüren. Aber bei so einer Sache gebe ich klein bei.
“Hey, da sind wir ja doch zum rechten Zeitpunkt losgefahren.”, spricht uns jemand von hinten an. Es ist unschwer zu erkennen, wer das ist. Diese Stimme würde ich auch erkennen, wenn eine Bombe explodiert.
Ruckartig drehe ich mich um
“Ah, da seid ihr ja. Hallo ihr zwei!”, begrüße ich sie freundlich, wobei ich aber trotzdem meine Coolness wahren will.
Nach einem kurzen Vorstellungsprozess, machen wir uns geschlossen auf den Weg ins Pub. Rory und Dean laufen hinter uns her. Am Liebsten würde ich stehen bleiben, dem Kerl eine verpassen und mit Rory abhauen, aber das würde mir sicher nicht helfen.
“Setzen wir uns.”, schlage ich vor und stelle mich dabei neben einen Tisch der ausreichend Platz für uns alle bietet. Rory und Dean setzten sich mir und Claire direkt gegenüber. Jetzt kann ich mir das Elend auch noch den ganzen Abend ansehen. Finn und Colin sind schon wieder in ihrem Element und denken sich irgendeinen Mist aus, den sie mit irgendwelchen Leuten verzapen könnten.
Rory und Dean sitzen schweigend da und auch Claire bekommt die Zähne nicht auseinander. Was mich allerdings nicht besonders wundert, denn ein helles Köpfchen ist sie nicht.
“So, da wären wir.”, bricht Rory die Stille mit einer lapidaren Floskel, die auch eindeutig darauf schließen lässt, dass ihr das Schweigen mehr als unangenehm ist.
“Und Dean, du bist zum ersten Mal hier?”, versuche ich ein freundliches Gespräch aufzubauen, auch wenn sich jede einzelne Zelle meines Köpers dageben wert.
“Ja, ich war noch nie hier. Scheint ein netter Laden zu sein.”, antwortet er genauso freundlich.
“Man kann hier so manchen Abend rum kriegen. Hier ist eigentlich immer was los.”, ergänze ich und versuche vermehrt meine Gleichgüktigkeit ihm gegenüber zu verstecken.
“Rory hat erzählt, dass ihr euch aus der Redaktion kennt. Du bist also auch einer von diesen Studentenreportern, die alles aufsaugen und in Artikeln verarbeiten.”
“Also Logan mag ja alles sein, aber sicher kein ‘aufsaugender Studentenreporter’.”, mischt sich Rory mit einer gewissen spöttischen Tonlage ein.
“Wir kennen uns aus der Redaktion. Das ist richtig.”, versuche ich ihren Komentar zu übergehen. Aber mein Blick muss ihr wohl verständlich gemacht haben, dass der Spott nicht besonders angebracht war.
“Logan ist nicht oft da, aber wenn er etwas schreibt, dann ist es auch von großer Qualität.”, ergänzt sie und versucht mir damit wohl ein Friedensangebot zu stellen.
Dean quittiert das nur mit einem Kopfnicken.
Eine Kellnerein kommt zu uns an den Tisch und jeder kommt zu seiner Bestellung. Nur Dean würgt Rory ab und bestellt für sie beide. Jetzt kann man mir sagen was man will, aber Rory sieht nicht besonders glücklich mit ihm aus. Vor allem diese Aktion scheint ihr doch gegen den Strich zu gehen.
“Wenn ihr Hunger habt, die Burger sind hier wirklich gut.”, teilt Claire mit. Das war der erste Satz, den sie heute Abend bisher gebracht hat. Eine wahnsinnige Glanzleistung.
Rory wollte gerade etwas erwiedern, da mischt sich Dean ein. “Danke, wir haben schon gegessen oder willst du wirklich noch was essen, Rory. Du hast dem Italiener vorhin fast die ganze Küche geleert.”
Wow, wie charmant! Das glaubt man doch nicht. Der Typ ist ja echt was Besonderes. Ich muss mich wirklich zurückhalten um nicht loszulachen. Aber Rorys Mimik nach zu urteiln, ist sie gar nicht zufrieden mit der Situation. Also wollen wir doch mal in die Bresche springen. Wenn ich eins nicht ertragen kann, dann ist es so ein Gesicht von Rory.
“Und, Dean, was machst du so um auf eigenen Füßen zu stehen. Studierst du auch oder wo treibt es dich morgens hin?”, frage ich ihn und versuche dabei keineswegs Überheblich zu klingen.
“Ähm, nein, nein ich studiere nicht.” Oh der Junge kommt ins Stottern. “Ich habe ein paar Jobs.”
“Ein Paar?”
“Ja, ich arbeite in dem Lebensmittelladen in der Stadt und ... und ich arbeite manchmal für ein Bauunternehmen.”
Ein Bauarbeiter! Sie hat einen Bauarbeiter als Freund. Ich habe nichts gegen Bauarbeiter. Aber so einer passt einfach nicht zu ihr. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihre Großeltern mit so einem zufrieden sind.
“Dean baut auch am Hotel meiner Mutter.”, ergänzt Rory und in iher Stimme ist kein Anflug von Stolz zu hören.
“Hm, so so.”, erwidere ich, wobei es sein könnte, dass das tatsächlich etwas überheblich klang.
“Man tut was man kann.”, wirft Dean in den Raum und versucht mit Rory Kontakt aufzunehmen, die aber gar nicht so aussieht, als ob sie darauf scharf wäre. Sie sucht hingegen das Gespärch mit Steff.
“Rory kann ich dich mal kurz draußen sprechen?”, fragt sie Dean, wobei er aber auch schon aufsteht und ihr somit die Antwort vorschreibt.
Rory schaut mich etwas verwundert an, schwenkt dann über zu einem entschuldigenden Blick und folgt ihm wortlos.
Wenn ich raten sollte, würde ich sagen, dass der Typ ihr gerade sagt, wie ätzend es hier doch ist und dass sie sich so schnell wie möglich verabschieden sollten. Vielleich hängt er auch noch an ‘die passen gar nicht zu dir, Rory’ oder auch ‘die passen nicht zu uns, Rory’. Ja, genau so könnte es ablaufen. Die Frage ist nur, wie sie darauf reagiert. Habe ich mich wirklich so im Ton vergriffen, dass sie mit ihm geht oder habe ich ihre Blicke richtig gedeutet. Sie ist doch so selbstbewusst. Es kann ihr doch nicht ernsthaft gefallen, wie er mit ihr spricht. Wie ein kleines Hündchen, dass ‘bei Fuß’ gehen soll.
Nach wenigen Minuten marschieren sie auch schon wieder rein. Entweder ist Rory eine gute Schauspielerin und kann daher so gut ein freundliches Gesicht aufsetzten oder ich habe mich geirrt und es ist tatsächlich alles in Ordnung.
Rory setzt sich mir wieder gegenüber hin, nur Dean bleibt stehen.
“Ich habe leider ganz vergessen, dass ich morgen Früh raus muss. Daher sollte ich jetzt gehen. Es war nett mit euch.”, beginnt er seinen Vortrag. Dann nimmt er kurz mit Rory Blickkontakt auf, zumindest versucht er das, aber sie reagiert nicht. “Gut, dann sollte ich jetzt. Viel Spaß noch!” Er versucht wieder mit Rory Kontakt aufzunehmen, doch der Erfolg bleibt aus.
“Bye!”, verabschiedet er sich knapp und schon war es aus dem Pub verschwunden.
“Ärger?”, frage ich sie.
“Nein, alles in Ordnung.” Der Tonfall den sie benutzt, könnte auch genauso gut zu ‘ja und wie passen’. Ich möchte behaupten, dass ich der Einizge bin, der erkennt das es ihr nicht gut geht und genau das sollte ich ihr irgendwie zeigen. Ich habe schon oft genug selbst die Erfahrung gemacht, dass man gerne mit jemandem sprechen würde, aber nicht kann, weil niemand weiß wie es einem geht.
“Jetzt habe ich doch glatt vergessen, dass mein Vater noch bei mir anrufen wollte.” Ich taste meine Taschen ab und tue so, als ob ich mein Handy suchen würde. “Verdammt, ich habe es vergessen. ... Rory bist du nicht mit dem Auto da? ... Bis ich unseren Wagen wieder herbestellt habe, dauert es ewig.”
“Klar, ich kann dich fahren.”
“Super! ... Jungs, benehmt euch, wir sind gleich wieder da.”, melde ich uns salopp bei allen ab.
Wir sind gerade am Wagen angekommen und setzen uns rein, da fängt Rory von selbst an zu erzählen.
“Musst du wirklich dein Handy holen?”
Was soll ich jetzt sagen? Soll ich ihr sagen, was ich mir dabei gedacht habe oder soll ich bei der Handystory bleiben? Was nur?
“Nein, ich habe es hier.”, antworte ich aufrichtig und ziehe dabei mein Handy aus der Tasche.
“Dann hast du gemerkt, dass etwas nicht stimmt?”, fragte sie gedrückt.
“Ja, es kam mir so vor.”
“Er muss morgen nicht arbeiten.”, stellt sie in den Raum.
Mir fällt darauf nichts Besseres ein, als “Hm.”.
“Ihm passte die Situation nicht. Er meinte, was ich mit Leuten wie euch wollte.”
Ich nicke nur mit dem Kopf. Wenn ich eins weiß, dann das, dass Rory jetzt nur jemanden zu zuhören braucht.
“Ich denke wir sind zu verschieden. Wir leben uns immer mehr auseinander. Ich weiß nicht was ich machen soll.” Sie sieht mich kurz an und dann legt sie entsetzt die Hände vor ihr Gesicht. “Oh Gott, was mache ich hier. Ich erzähle dir von den Problemen mit meinem Freund. Das wird dir wahrscheinlich vollkommen egal sein. ...”
“Rory, wir sitzen hier, weil mir das eben nicht egal ist.”, unterbreche ich sie.
Und genau der Satz verwundert sie noch mehr, als die ganze Situation zuvor.
“Warum?”
“Was? Warum?”
“Warum ist es dir nicht egal?”
Okay ruhig bleiben. Jetzt nicht sofort ausrasten. Du kannst ihr nicht alles sagen, aber ein wenig.
“Weil du mir nicht egal bist.”
Mit diesem Satz habe ich sie Matt gesetzt. Sie sieht mich entsetzt an.
“Ich meine, wir kennen uns jetzt nicht allzu lange. Aber wir verstehen uns doch gut. Treffen uns manchmal auf dem Campus oder in der Redaktion. Es ist doch dann ganz logisch, dass ich nicht will, dass es dir schlecht geht.”
Warum sage ich ihr nicht einfach die Wahrheit? Diese Chance hier bekomme ich nie wieder. - Aber es wäre nicht richtig. Sie ist jetzt verletzlich. Es geht ihr nicht gut und ich sollte einfach nur für sie da sein. - Nichts weiter!
“Ja, das klingt logisch.”
“Hm, ich bin ja auch ein logischer Typ.”, ergänze ich verschmitzt.
“Oh ja, hatte ich ganz vergessen.”
Wir quatschen noch über so manchen Kram und ab und an, erzählt sie noch was über Dean. Nach einer Weile stellen wir fest, dass wir langsam wieder zu den Anderen gehen sollten. Ich will gerade aus dem Wagen aussteigen, da sagt Rory: “Logan! “. Gleichzeitig ergreift sie meinem Arm und sieht mir aufrichtig in die Augen. “Danke.”
Etwas Schöneres hätte sie nicht sagen können. Ich versuche in meinem Gesichtsausdruck nicht zu viel Freude wiederspiegeln zu lassen.
“Jederzeit.”, antworte ich und nicke ihr zu.
Wenn jetzt nicht gleich etwas passiert, kann ich nicht mehr an mich halten und muss etwas tun. Das ist so ein gefühlsbeladener Moment, den ich noch nie so erlebt habe.
“Na, dann wollen wir mal zurück gehen.”, werfe ich ihr mit einem bewusst aufgesetzten Ton entgegen.
“Okay, dann los.”, antwortet sie und wir gehen beide ins Pub.
Es ist unglaublich, wie viel Beherschung ich diesen kompletten Abend gezeigt habe. Jegliche Art von Herausforderung hatte sich mir geboten, aber ich bin locker geblieben und am Ende sitze ich hier mit Rory Gilmore ohne Freund. Wie heißt es doch so schön, ‘wer zuletzt lacht, lacht am Besten’.
So, ich habe mich wieder hingesetzt und ein neues Kapitel geschrieben. Jetzt muss ich mich entschuldigen, denn es ist etwas lang geraten. Aber ich hoffe, ihr werdet es überleben.
Viel Spaß beim Lesen!
XV. Wer zuletzt lacht, lacht am Besten!
Zum ersten Mal seit ich Rory kenne, habe ich absoluten Mist gebaut. Ja gut, die ein oder andere Panne und Peinlichkeit ist mir schon unterlaufen, aber nichts, absolut nichts, kommt dieser gleich.
Ich fasse mal zusammen.
Logan Huntzberger bekommt durch ein taktisch gut durchdachtes Manöver ein Essen von seinem Schwarm in der Mensa angeboten. Er nimmt es wahr und trifft sich mit ihr. Doch was passiert dann!
Alles ist im Null Komma Nix aus der Bahn gelaufen.
Es fing ungefähr so an.
“Und war dein Tag bis jetzt okay?”, fragte Rory.
“Ich kann mich nicht beschweren.”
“Mein Wochenende wird ziemlich stressig!”
“Wie kommt’s?”
“Dean!”
“Dean? Dein Freund?”
“Ja genau. Er kommt Freitag her und will mit mir den Abend verbringen. Seine genauen Worte waren, glaube ich, ‘ich will mal sehen was Studenten abends so treiben’.”
“Oh, das klingt doch nach viel Spaß.”
“Hm, ich weiß nicht. Ich glaube er stellt sich da zuviel vor.”
“Soll heißen?”
“Na was mache ich denn schon groß? Ich gehe mal mit Marty was trinken oder sitze mit Paris rum. Das ist nicht gerade spannend.”
“Freitag Abend, sagst du?”
“Ja.”, antwortet sie mit verzweifeltem Unterton.
“Warum kommt ihr nicht ins ‘Rich Mans Shoe’s’?”
“Du meinst um mit dir und deinen Freunden den Abend zu verbringen?”
“Wow, das klingt ja wahnsinnig nett.”, antwortete ich, denn ihre Skepsis war nicht zu überhören.
“Nein, so war das nicht gemeint. Ich will euch nur nicht zur Last fallen.”
“Was redest du denn da? ... Ich bin mit den Jungs sowieso immer da. Warum solltet ihr euch nicht anschließen können?”
“Ja, also gut. Warum nicht?”
Bis dahin lief alles gut, wenn man mal davon absieht, dass ich mir einen ganzen Abend Rory Gilmore mit Freund ansehen möchte. In mir steckt wohl doch ein Masochist! Jedenfalls setzte ich mir dann buchstäblich die Pistole an den Kopf.
“Okay, das klingt schon besser. ... Du wirst zwar in der Minderheit sein, aber ...”
“Wie, ich werde in der Minderheit sein?”, unterbrach sie mich.
“Naja, ich meine dein Geschlecht.”
“Achso!”
Was auch immer mich dann bei dem folgenden Satz geritten hatte? Er musste etwas mit dem Tonfall zu tun haben, den Rory bei ihrem ‘Achso’ angesetzt hatte. Vielleicht hatte sie mein Ego angekratzt oder was weiß ich. Auf jeden Fall setzte ich dann richtig nach.
“Na gut, so allein wirst du auch nicht sein. Meine Freundin wird auch da sein.”
“Freundin? ... Alles was man so von dir hört, hat mir eigentlich den Eindruck vermittelt, dass du nur Begleitungen hast, aber keine Freundin.”
“Ähm, ja, sie ist es auch noch nicht, aber ich spiele mit dem Gedanken.”
Den weitern Gesprächsverlauf muss man nicht wirklich wiedergeben. Es sei nur gesagt, dass man durchaus merkte, dass ich mit Rory schon eine vertraute, freundschaftliche Beziehung aufgebaut habe. Denn sonst hätte sie sich nicht in der Form über mich lustig gemacht, wie sie es dann praktizierte.
Kann es eigentlich etwas Schlimmeres geben, als die Tatsache, dass man sich mit dem Mädchen trifft, in das man sich verliebt hat, jedoch diese ihren Freund im Schlepptau hat und man selbst eine Freundin ankündigt, wobei man:
1. das eigentlich genau nicht will, weil man nahbar für seinen Schwarm sein möchte, und
2. noch nie eine Freunin hatte und damit jetzt auch nicht anfangen will.
Was ist das nur für eine verdrehte Welt, in die man eintaucht, wenn man sich verliebt hat. Ich meine, es stellt für mich kein Problem dar, ein Date für Freitag zu finden, aber eigentlich will ich das doch gar nicht. Ich will mit Rory ausgehen, richtig, aber sicher nicht mit Rory und Freund. Ich will mich mit Rory amüsieren, richtig, aber nicht mit einer pseudo-Freundin, von mir, im Schlepptau.
Wenn Doofheit wehtun würde, dann hätte ich seit ich Rory kennen gelernt habe, nur noch Schmerzen. Und das liegt nicht daran, dass sie doof ist, keineswegs, dass liegt an meinem bescheuerten Verhalten.
“Hey Logan! ... Okay, rein mit dir. Die Mädels holen wir auf dem Weg ab.”, begrüßt mich Finn, als ich in die Limosine einsteige.
“Hi, Jungs!”
“Was ist mit dieser Rory? Kommt sie ins Rich?”, fragt Colin interessiert.
“Ja, sie kommt direkt dorthin.”
“Allein?”
“Nein, sie bringt ihren Freund mit.”
“Hm, also kein Frischfleisch.”
Für diese Bemerkung würde ich ihn am liebsten Köpfen, aber vor nicht allzu langer Zeit, hätte ich wahrscheinlich das Gleich gesagt.
Irgendwie ist dieser Tag jetzt schon gelaufen. Normalerweise bin ich nicht abergläubisch, aber es würde mich nicht wundern, wenn heute Freitag der 13. wäre. Dann hätte dieses ganze Theater wenigstens einen Sinn.
Die Fahrt ging relativ schnell. Durch Colins Taktvermögen, hat er noch Steffanie und eine andere Freundin von ihr an Land gezogen. Claire hatte sich bereit erklärt mit mir auszugehen. Also alles in allem läuft es gut, doch ich weiß wirklich nicht, wie das wird, wenn ich auf Rory und diesen Typen treffe. Ich habe ja schon viel gemacht, aber ob ich mich so verstellen kann, dass man mir nichts anmerkt, kann ich einfach nicht sagen.
“Komm schon Logan, oder willst du im Wagen warten, bis wir wieder nach Hause fahren?”, holte mich Claire freundlich aus meinen Gedanken.
“Ich komme!”
“Alles okay?”, fragte Finn mich mit einem Anflug von Besorgnis.
Es muss schon weit gekommen sein, wenn Finn mir anmerkt, dass etwas nicht stimmt.
“Ja, alles okay.”, versuche ich mich überzeugend zu präsentieren.
In Wirklichkeit geht mir der Hintern auf Grundeis. Aber soll ich ihm das sagen? Wohl kaum! Ich kann niemandem etwas davon sagen. Es ist schon verrückt. Genau das wollte ich doch immer. Ich wollte, dass Rory mit mir und den Jungs etwas zusammen macht und jetzt ist es soweit, aber es kommt trotzdem nur Mist dabei raus. Es kann nur Mist dabei raus kommen. Warum hat sie auch so einen Loser als Freund? Der Typ kann mir nicht ansatzweise das Wasser reichen. Ich erkenne einen Loser schon auf 800m Entfernung. Doch das Alles spielt keine Rolle. Ich bin hier der Verlierer. Ich bin der, der eine Freundin erfunden hat. Ich bin der, der sich nicht traut, Rory die Wahrheit zu sagen. Ich bin der, der sogar Angst vor seinen Gefühlen hat. Was ist nur aus mir geworden? Ein Typ der sich alles traut, der jede Herausforderung annimmt. Der von einer Klippe springt, nur um den Kick zu spüren. Aber bei so einer Sache gebe ich klein bei.
“Hey, da sind wir ja doch zum rechten Zeitpunkt losgefahren.”, spricht uns jemand von hinten an. Es ist unschwer zu erkennen, wer das ist. Diese Stimme würde ich auch erkennen, wenn eine Bombe explodiert.
Ruckartig drehe ich mich um
“Ah, da seid ihr ja. Hallo ihr zwei!”, begrüße ich sie freundlich, wobei ich aber trotzdem meine Coolness wahren will.
Nach einem kurzen Vorstellungsprozess, machen wir uns geschlossen auf den Weg ins Pub. Rory und Dean laufen hinter uns her. Am Liebsten würde ich stehen bleiben, dem Kerl eine verpassen und mit Rory abhauen, aber das würde mir sicher nicht helfen.
“Setzen wir uns.”, schlage ich vor und stelle mich dabei neben einen Tisch der ausreichend Platz für uns alle bietet. Rory und Dean setzten sich mir und Claire direkt gegenüber. Jetzt kann ich mir das Elend auch noch den ganzen Abend ansehen. Finn und Colin sind schon wieder in ihrem Element und denken sich irgendeinen Mist aus, den sie mit irgendwelchen Leuten verzapen könnten.
Rory und Dean sitzen schweigend da und auch Claire bekommt die Zähne nicht auseinander. Was mich allerdings nicht besonders wundert, denn ein helles Köpfchen ist sie nicht.
“So, da wären wir.”, bricht Rory die Stille mit einer lapidaren Floskel, die auch eindeutig darauf schließen lässt, dass ihr das Schweigen mehr als unangenehm ist.
“Und Dean, du bist zum ersten Mal hier?”, versuche ich ein freundliches Gespräch aufzubauen, auch wenn sich jede einzelne Zelle meines Köpers dageben wert.
“Ja, ich war noch nie hier. Scheint ein netter Laden zu sein.”, antwortet er genauso freundlich.
“Man kann hier so manchen Abend rum kriegen. Hier ist eigentlich immer was los.”, ergänze ich und versuche vermehrt meine Gleichgüktigkeit ihm gegenüber zu verstecken.
“Rory hat erzählt, dass ihr euch aus der Redaktion kennt. Du bist also auch einer von diesen Studentenreportern, die alles aufsaugen und in Artikeln verarbeiten.”
“Also Logan mag ja alles sein, aber sicher kein ‘aufsaugender Studentenreporter’.”, mischt sich Rory mit einer gewissen spöttischen Tonlage ein.
“Wir kennen uns aus der Redaktion. Das ist richtig.”, versuche ich ihren Komentar zu übergehen. Aber mein Blick muss ihr wohl verständlich gemacht haben, dass der Spott nicht besonders angebracht war.
“Logan ist nicht oft da, aber wenn er etwas schreibt, dann ist es auch von großer Qualität.”, ergänzt sie und versucht mir damit wohl ein Friedensangebot zu stellen.
Dean quittiert das nur mit einem Kopfnicken.
Eine Kellnerein kommt zu uns an den Tisch und jeder kommt zu seiner Bestellung. Nur Dean würgt Rory ab und bestellt für sie beide. Jetzt kann man mir sagen was man will, aber Rory sieht nicht besonders glücklich mit ihm aus. Vor allem diese Aktion scheint ihr doch gegen den Strich zu gehen.
“Wenn ihr Hunger habt, die Burger sind hier wirklich gut.”, teilt Claire mit. Das war der erste Satz, den sie heute Abend bisher gebracht hat. Eine wahnsinnige Glanzleistung.
Rory wollte gerade etwas erwiedern, da mischt sich Dean ein. “Danke, wir haben schon gegessen oder willst du wirklich noch was essen, Rory. Du hast dem Italiener vorhin fast die ganze Küche geleert.”
Wow, wie charmant! Das glaubt man doch nicht. Der Typ ist ja echt was Besonderes. Ich muss mich wirklich zurückhalten um nicht loszulachen. Aber Rorys Mimik nach zu urteiln, ist sie gar nicht zufrieden mit der Situation. Also wollen wir doch mal in die Bresche springen. Wenn ich eins nicht ertragen kann, dann ist es so ein Gesicht von Rory.
“Und, Dean, was machst du so um auf eigenen Füßen zu stehen. Studierst du auch oder wo treibt es dich morgens hin?”, frage ich ihn und versuche dabei keineswegs Überheblich zu klingen.
“Ähm, nein, nein ich studiere nicht.” Oh der Junge kommt ins Stottern. “Ich habe ein paar Jobs.”
“Ein Paar?”
“Ja, ich arbeite in dem Lebensmittelladen in der Stadt und ... und ich arbeite manchmal für ein Bauunternehmen.”
Ein Bauarbeiter! Sie hat einen Bauarbeiter als Freund. Ich habe nichts gegen Bauarbeiter. Aber so einer passt einfach nicht zu ihr. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihre Großeltern mit so einem zufrieden sind.
“Dean baut auch am Hotel meiner Mutter.”, ergänzt Rory und in iher Stimme ist kein Anflug von Stolz zu hören.
“Hm, so so.”, erwidere ich, wobei es sein könnte, dass das tatsächlich etwas überheblich klang.
“Man tut was man kann.”, wirft Dean in den Raum und versucht mit Rory Kontakt aufzunehmen, die aber gar nicht so aussieht, als ob sie darauf scharf wäre. Sie sucht hingegen das Gespärch mit Steff.
“Rory kann ich dich mal kurz draußen sprechen?”, fragt sie Dean, wobei er aber auch schon aufsteht und ihr somit die Antwort vorschreibt.
Rory schaut mich etwas verwundert an, schwenkt dann über zu einem entschuldigenden Blick und folgt ihm wortlos.
Wenn ich raten sollte, würde ich sagen, dass der Typ ihr gerade sagt, wie ätzend es hier doch ist und dass sie sich so schnell wie möglich verabschieden sollten. Vielleich hängt er auch noch an ‘die passen gar nicht zu dir, Rory’ oder auch ‘die passen nicht zu uns, Rory’. Ja, genau so könnte es ablaufen. Die Frage ist nur, wie sie darauf reagiert. Habe ich mich wirklich so im Ton vergriffen, dass sie mit ihm geht oder habe ich ihre Blicke richtig gedeutet. Sie ist doch so selbstbewusst. Es kann ihr doch nicht ernsthaft gefallen, wie er mit ihr spricht. Wie ein kleines Hündchen, dass ‘bei Fuß’ gehen soll.
Nach wenigen Minuten marschieren sie auch schon wieder rein. Entweder ist Rory eine gute Schauspielerin und kann daher so gut ein freundliches Gesicht aufsetzten oder ich habe mich geirrt und es ist tatsächlich alles in Ordnung.
Rory setzt sich mir wieder gegenüber hin, nur Dean bleibt stehen.
“Ich habe leider ganz vergessen, dass ich morgen Früh raus muss. Daher sollte ich jetzt gehen. Es war nett mit euch.”, beginnt er seinen Vortrag. Dann nimmt er kurz mit Rory Blickkontakt auf, zumindest versucht er das, aber sie reagiert nicht. “Gut, dann sollte ich jetzt. Viel Spaß noch!” Er versucht wieder mit Rory Kontakt aufzunehmen, doch der Erfolg bleibt aus.
“Bye!”, verabschiedet er sich knapp und schon war es aus dem Pub verschwunden.
“Ärger?”, frage ich sie.
“Nein, alles in Ordnung.” Der Tonfall den sie benutzt, könnte auch genauso gut zu ‘ja und wie passen’. Ich möchte behaupten, dass ich der Einizge bin, der erkennt das es ihr nicht gut geht und genau das sollte ich ihr irgendwie zeigen. Ich habe schon oft genug selbst die Erfahrung gemacht, dass man gerne mit jemandem sprechen würde, aber nicht kann, weil niemand weiß wie es einem geht.
“Jetzt habe ich doch glatt vergessen, dass mein Vater noch bei mir anrufen wollte.” Ich taste meine Taschen ab und tue so, als ob ich mein Handy suchen würde. “Verdammt, ich habe es vergessen. ... Rory bist du nicht mit dem Auto da? ... Bis ich unseren Wagen wieder herbestellt habe, dauert es ewig.”
“Klar, ich kann dich fahren.”
“Super! ... Jungs, benehmt euch, wir sind gleich wieder da.”, melde ich uns salopp bei allen ab.
Wir sind gerade am Wagen angekommen und setzen uns rein, da fängt Rory von selbst an zu erzählen.
“Musst du wirklich dein Handy holen?”
Was soll ich jetzt sagen? Soll ich ihr sagen, was ich mir dabei gedacht habe oder soll ich bei der Handystory bleiben? Was nur?
“Nein, ich habe es hier.”, antworte ich aufrichtig und ziehe dabei mein Handy aus der Tasche.
“Dann hast du gemerkt, dass etwas nicht stimmt?”, fragte sie gedrückt.
“Ja, es kam mir so vor.”
“Er muss morgen nicht arbeiten.”, stellt sie in den Raum.
Mir fällt darauf nichts Besseres ein, als “Hm.”.
“Ihm passte die Situation nicht. Er meinte, was ich mit Leuten wie euch wollte.”
Ich nicke nur mit dem Kopf. Wenn ich eins weiß, dann das, dass Rory jetzt nur jemanden zu zuhören braucht.
“Ich denke wir sind zu verschieden. Wir leben uns immer mehr auseinander. Ich weiß nicht was ich machen soll.” Sie sieht mich kurz an und dann legt sie entsetzt die Hände vor ihr Gesicht. “Oh Gott, was mache ich hier. Ich erzähle dir von den Problemen mit meinem Freund. Das wird dir wahrscheinlich vollkommen egal sein. ...”
“Rory, wir sitzen hier, weil mir das eben nicht egal ist.”, unterbreche ich sie.
Und genau der Satz verwundert sie noch mehr, als die ganze Situation zuvor.
“Warum?”
“Was? Warum?”
“Warum ist es dir nicht egal?”
Okay ruhig bleiben. Jetzt nicht sofort ausrasten. Du kannst ihr nicht alles sagen, aber ein wenig.
“Weil du mir nicht egal bist.”
Mit diesem Satz habe ich sie Matt gesetzt. Sie sieht mich entsetzt an.
“Ich meine, wir kennen uns jetzt nicht allzu lange. Aber wir verstehen uns doch gut. Treffen uns manchmal auf dem Campus oder in der Redaktion. Es ist doch dann ganz logisch, dass ich nicht will, dass es dir schlecht geht.”
Warum sage ich ihr nicht einfach die Wahrheit? Diese Chance hier bekomme ich nie wieder. - Aber es wäre nicht richtig. Sie ist jetzt verletzlich. Es geht ihr nicht gut und ich sollte einfach nur für sie da sein. - Nichts weiter!
“Ja, das klingt logisch.”
“Hm, ich bin ja auch ein logischer Typ.”, ergänze ich verschmitzt.
“Oh ja, hatte ich ganz vergessen.”
Wir quatschen noch über so manchen Kram und ab und an, erzählt sie noch was über Dean. Nach einer Weile stellen wir fest, dass wir langsam wieder zu den Anderen gehen sollten. Ich will gerade aus dem Wagen aussteigen, da sagt Rory: “Logan! “. Gleichzeitig ergreift sie meinem Arm und sieht mir aufrichtig in die Augen. “Danke.”
Etwas Schöneres hätte sie nicht sagen können. Ich versuche in meinem Gesichtsausdruck nicht zu viel Freude wiederspiegeln zu lassen.
“Jederzeit.”, antworte ich und nicke ihr zu.
Wenn jetzt nicht gleich etwas passiert, kann ich nicht mehr an mich halten und muss etwas tun. Das ist so ein gefühlsbeladener Moment, den ich noch nie so erlebt habe.
“Na, dann wollen wir mal zurück gehen.”, werfe ich ihr mit einem bewusst aufgesetzten Ton entgegen.
“Okay, dann los.”, antwortet sie und wir gehen beide ins Pub.
Es ist unglaublich, wie viel Beherschung ich diesen kompletten Abend gezeigt habe. Jegliche Art von Herausforderung hatte sich mir geboten, aber ich bin locker geblieben und am Ende sitze ich hier mit Rory Gilmore ohne Freund. Wie heißt es doch so schön, ‘wer zuletzt lacht, lacht am Besten’.
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- Registriert: 26.04.2007, 12:12
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Erste
Edit, OK, doch nicht
Sooo cool, ich kann richtig mit Logan mitfühlen, und Rory tut mir echt leid, schreib schnell, schnell weiter!
LG Silke





Sooo cool, ich kann richtig mit Logan mitfühlen, und Rory tut mir echt leid, schreib schnell, schnell weiter!
LG Silke

Zuletzt geändert von Schneggala am 17.05.2007, 19:39, insgesamt 1-mal geändert.
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