"Rock 'n' Love" - Gossip Girl Fanfic

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Evil Angel

Beitrag von Evil Angel »

WHOA, die wird echt immer besser! es gab so viele tolle stellen, die meisten waren die mit Chuck.. :D aber "The CW" war auch nciht schlecht *gg

Freu mich total auf alles weitere.. Beschreibst du eigentlich auch Mauritius (wenn es denn klappt?) xD
mattyfan

Beitrag von mattyfan »

:D Danke! Die Sache mit CW war ne kleine freche Anspielung auf das Löschen einer Fanfic (keiner von meinen zum Glück ^_^ ) von den CW-Forum-Moderatoren ;)
*lol* Da ich mein Fernweh möglichst gering halten will und auch meinen Sabberfaktor nach Ed Westwick (der leider viel zu jung für mich ist ^_^ ) wird Mauritius leider nicht näher beschreiben. Dafür machen sie dort eine sehr interessante Bekanntschaft. Aber dazu näher in meiner Fortsetzung "Dan's Dirty little secret" (wobei ich jetzt sogar schon diese beendet habe und den 3. Teil dieser Endlos-Story schreibe ^_^ )... Irgendwie brauch ich das, um die Zeit bis zum 21.04. zu überbrücken ;)

Und weiter gehts ;)

Oktober 1986...


Lily Rhodes hatte ihren letzten Streit mit Rufus, der immerhin schon monatelang zurücklag, längst vergessen und trotz aller Unterschiede waren die beiden wieder ein Herz und eine Seele. Sie hatte jedes Konzert seiner Band in der Schule besucht und auch, wenn sie nun auf diese langweilige Mädchen-Eliteschule ging, so hieß das nicht, dass sie weniger Zeit mit Rufus verbrachte.

Ihre Mutter konnte das ungestüme Mädchen kaum noch bremsen und Lily dachte schon, dass sie ihre gestrenge Mom im Griff hatte. Was Lily mehr Sorgen bereitete, war die Tatsache, dass Rufus nun auf Tournee ging. Glücklicherweise zuerst in den Staaten, aber sie wollte sich nicht die Zeit ausmalen, in der er fernab von seiner großen Liebe an exotischen Plätzen oder auch “nur” Europa tourte.

Lilys Herz brannte doch jetzt schon so voller Sehnsucht, dabei war Rufus erst vorgestern nach Texas geflogen. Aber zum heutigen Konzert wollte sie unbedingt dabei sein, und da kam es der vor Liebe übermütigen Lily durchaus gelegen, dass ihre Mutter über das Wochenende mit Ellys Mutter verreist war. Das verliebte Mädchen ahnte nicht, dass dies nur ein Vorwand ihrer Mutter gewesen war, in Wirklichkeit wollten die beiden besorgten Mütter ihr hinterher reisen.

Lily packte ihre nötigsten Kleidungsstücke in eine Tasche. Zum Glück hatte sie inzwischen neben der altmodischen Kleidung, die sie für ihre Mutter anzog, durchaus noch flippigere Sachen, die auch leichter zu pflegen waren. Sie blickte auf die Uhr und erschrak. Wenn sie den Flieger noch erwischen wollte, musste sie sich beeilen. In dem Moment, als sie aber mitsamt ihrem Gepäck aus der Wohnung wollte, kam ihr auch schon Elly entgegen.

Lily erkannte ihre sonst so lebensfrohe Freundin nicht wieder. Auch, wenn sie schon seit Monaten nur noch das Nötigste miteinander sprachen, aber Lily machte sich ernsthaft Sorgen um sie.

“Wo willst du denn hin?” Die sichtlich abgemagerte und bleiche Eleanor Waldorf blickte verwundert auf die Tasche ihrer Freundin. Aber dann fiel ihr wieder ein, dass “Lincoln Hawk” ja auf große Tour unterwegs waren.
“Ach ja... Dein Rocker!”
“Er ist kein Rocker. Das heißt, sicher ist er das. Aber Rufus ist vor allem mein Freund. Elly, was ist los? Können wir im Taxi miteinander reden? Ich muss zum Flughafen.”

Elly nickte betreten, sie war ja schon froh, dass Lily so ein großartiger Mensch war und überhaupt noch mit ihr sprach. Und das nach all dem, was Elly ihr angetan hatte.
Nur wenige Minuten später saßen die beiden Freundinnen im Taxi und nach einem kurzen Schweigen fiel Ellys Kopf auf Lilys Schulter. Sie weinte bitterlich und Lily zerriss es das Herz, dass sie ihre Freundin in diesem Zustand einfach alleine lassen musste. Aber sie konnte sich doch nicht zweiteilen und bald würde sie Rufus kaum noch sehen können. Sie wollte einfach jede letzte Sekunde genießen, die ihnen blieb. Auch wenn sie unter allen Gossip Girls der Stadt schon als DAS Groupie schlechthin galt, ihr war das egal. Sie wollte doch eh nur einen - und dieser wollte nur sie. Hoffentlich blieb das auch so, aber trotz ihrer Jugend hatte Lily schon großes Vertrauen zu ihrem Freund.

“Elly, nun sag mir nun doch endlich, was los ist. Ich weiß ja so gut wie gar nichts mehr von dir.”

“Sei froh, ich wünschte, ich würde auch nicht alles von mir wissen. Aber...aber seit dieser Abtreibung... Lily, ich hab mein Kind getötet! Ich dachte, ich könnte dies verkraften, aber ich kann es einfach nicht vergessen. Oh Gott! Und Harold weiß nicht mal davon...”

Lily erschrak fürchterlich und fragte sich, was ihr sonst noch alles entgangen war in letzter Zeit. Vor lauter Verliebtheit hatte sie gar nicht bemerkt, wie schlecht sich ihre Freundin fühlte. Auf einmal kamen in ihr schreckliche Schuldgefühle hoch. Elly aber bemerkte, wie Lily dem Taxifahrer schon ein Zeichen geben wollte, umzudrehen und hielt plötzlich ihre Hand fest.

“Bitte nicht, Lily! Wenn du mir schon einen Gefallen tun willst, dann flieg zu Rufus! Werdet wenigstens ihr glücklich! Und lass dir bitte von niemanden einreden, er wäre schlecht für dich. Liebt euch, aber seid bitte auch vorsichtig.”
“Aber Elly, ich kann dich doch nicht so alleine lassen.”

“Doch, du musst sogar. Lily, es hat mir schon gut getan, dass du mir zugehört hast. Ich werde es schon schaffen. Wirst du zurückkommen?”

Lily lächelte auf und strich ihrer Freundin sanft über das brünette Haar. Endlich waren sie sich wieder so nahe wie schon lange nicht mehr. Lily hoffte sehr, dass Elly trotz allem weiterhin ihren Weg gehen würde und dass auch sie ihr Glück fand. Vielleicht sogar mit diesem Harold...

“Natürlich, Süße! Rufus und ich sind inzwischen so vereint in unserer Liebe, dass wir jede Entfernung zwischen uns kaum noch spüren. Bald werde ich ihm nicht mehr hinterher reisen können, aber er wird auch wieder zu mir zurückkommen. Ach ja... Soll ich dir aus Texas einen Cowboy mitbringen?”

“Yeehaw!”, antwortete Elly - endlich wieder mit einem schallenden Lachen, in das die glückliche Lily nur allzu gerne mit einfiel. Die beiden hielten noch fest ihre Hände, bis sie am Flughafen angekommen waren. Nach einer längeren Umarmung trennten sie sich etwas widerwillig, aber sie wussten immerhin, dass sie immer aufeinander zählen konnten - wo immer sie auch waren.


Stunden später in Texas...

Das Konzert von “Lincoln Hawk” war ein voller Erfolg gewesen - nicht zuletzt wegen dem temperamentvollen, blonden Mädchen in der vordersten Reihe, dass nicht nur den Frontman Rufus anheizte, sondern auch den ganzen Saal. Es gab niemanden, der nicht dieses lebhafte Wesen bewunderte - nicht nur, weil sie in den Armen von Rufus Humphrey liegen durfte.

Kurz vor der anschließenden Autogrammstunde drückte Rufus seiner Liebsten noch unzählige Küsse auf ihre sinnlichen Lippen und beide fühlten sich so unendlich frei und glücklich.

“Ich bin so stolz auf dich, Honey!”, flüsterte Rufus ihr so zärtlich ins Ohr, dass sie eine Gänsehaut bekam.

“Was soll ich dann erst von dir behaupten, mein Rockstar? Ich liebe dich, Rufus Humphrey!”

“Ich liebe dich noch viel mehr, Lily Rhodes!”, konterte Rufus so schlagartig, dass beide herzhaft lachen mussten. Gleich darauf wurde aber Rufus von einem ungeduldigen Bandkollegen mitgezogen und während Rufus fleißig Autogramme schrieb - ohne Küsse für die armen Mädchen, die sich mit den anderen Bandmitglieder begnügen mussten - beschloss Lily, draußen etwas frische Luft zu schnappen.

Sie erschrak aber nicht schlecht, als ihr gegenüber wenig später Mrs. Waldorf und ihre eigene Mom auftauchten. Ehe Lily auch nur einen Ton rausbringen konnte, zischte CeCe Rhodes ihre rebellische Tochter an:

“Mein Fräulein, ich habe dein Treiben lange genug geduldet. Ich habe es satt, dass du mir auf der Nase herumtanzt. Komm sofort mit mir nach Hause!”

“Und was, wenn ich nicht will?” Lily zog eine Schnute, wie ein enttäuschtes Kleinkind. Sie hoffte, ihre Mutter erweichen zu können, aber diese war wie immer hart wie Stein.

“Du bist immerhin noch minderjährig! 17 ist kein Alter, vergiss das nicht! Außerdem hätte ich da eine kleine Aufmunterung für dich...” Lily zog eine Kreditkarte heraus, nein, sogar mehrere...
Sie bot diese ihrer erstaunten Tochter wie auf einem Präsentierteller an. Wie lange hatte sich Lily schon eigene Kreditkarten gewünscht. Aber sollte sie allein wegen Shopping-Spaß ohne Ende ihre wundervolle Liebe zu Rufus gefährden? CeCe nutzte die Unentschlossenheit des beeinflussbaren Mädchens und genoss deren Leiden.

“Lillian, ich kann dir viel mehr bieten als dieser arme Schlucker. Und was meinst du, was der gute William van der Woodsen dir bieten kann? Er will dich sogar mit auf die Yacht seines Vaters nehmen. Ihr könnt ganz Europa erforschen, ach, was sag ich: die ganze Welt. Lily, sei nicht dumm. Was sind schon ein paar abenteuerliche Küsse eines kleinen Rockers gegen ein Leben voller Luxus und Stil? Ich kenne dich, du genießt unser Leben.”

Lily schüttelte energisch den Kopf, weniger gegenüber ihrer Mutter als gegenüber ihr selbst. Sie hasste diese Zweifel, die in ihr aufkamen und die ihre Mutter so geschickt ausnutzen konnte. Warum konnte sie nicht einfach “Nein!” sagen, was war schon dabei? Sicher, sie würde mit nach New York müssen, aber lange Zeit konnte CeCe ihr den Umgang mit Rufus nicht verbieten. Obgleich sie ihrer Tochter sicherlich nichts mehr schenken würde...

CeCe nahm keine Rücksicht mehr auf ihre Tochter, sie wollte diese nur noch mürbe machen, ehe dieser peinliche Humphrey wieder dazwischen funken konnte.

“Lily, Kind. Bitte schmeiß dein Leben nicht so einfach weg. Du weißt, dass du keinen Cent deines Erbes erhältst, wenn du mich in Stich lässt. Ich habe meine Mutter auch nicht enttäuscht, und du weißt, dass sie mir vor kurzem sehr viel Geld vermacht hast. Das Geld brauch ich nicht, aber ich werde es dir gerne schenken. Du kannst ab sofort wie eine Königin leben, Lily. Also, komm mit!”

Lilys Knie wurden wackelig und sie wusste nicht mehr weiter. Zu verlockend war das Angebot ihrer Mutter und sie musste zugeben, dass ihre Zukunft ebenso wacklig schien wie ihre Knie gerade. Was sollte aus ihr werden, sofern Rufus sie doch einmal für ein anderes Groupie sitzen ließ? Dann hatte sie nichts mehr und würde wohl unter den Obdachlosen landen. Eine Beziehung zu William, noch dazu mit ihrem eigenen Reichtum schien verlockender wie nie zuvor.

Und trotzdem, als sie die Augen schloss, sah sie einfach nur die traurigen, dunklen Augen von Rufus, dann sah sie diese wieder fröhlich aufblinzeln, sie sah sein Lächeln, spürte innerlich seine Küsse und Zärtlichkeiten. Nein, so einfach würde sie ihre große Liebe nicht aufgeben. Liebe sollte eben auch Opfer bringen.

“Tut mir leid... Nein, es tut mir nicht leid, Mom. Aber ich kann dein Angebot nicht annehmen. Du kannst mich vielleicht für den Rest seiner Tournee von ihm fernhalten, aber nicht für immer. Wir werden immer zueinander finden, wir lieben uns einfach zu sehr.”

CeCe’s Lächeln erstarb nun entgültig. Sie konnte nicht begreifen, wie ihr eigenes Fleisch und Blut so dumm sein konnte. Aber wenn es im Guten nicht ging... Wenig später machte die eiskalte Mutter ihrer Tochter auf unmissverständliche Weise klar, dass es nicht nur ihr schlecht ergehen würde, wenn sie weiterhin dieses Groupie-Leben führen wollte. CeCe machte sofort deutlich, dass sie Rufus’ Leben ruinieren würde, sie hatte ja genügend Beziehungen. Lily schluchzte auf, ihr wurde klar, dass sie keine andere Wahl hatte. Sonst würde sie sich ihr Leben lang Vorwürfe machen - wenn Rufus das nicht schon tun würde.


Eine Stunde später...

Rufus traute seinen Ohren kaum und zweifelte an Lilys Verstand. Vielleicht war das arme Mädchen auch nur einfach übermüdet? Aber warum wollte sie sich dann unbedingt von ihm trennen?

“Rufus, ich weiß, du verstehst das jetzt nicht. Aber ich habe noch mal über uns nachgedacht. Wir sind einfach zu unterschiedlich.”

“Yeah, du bist blond und ich bin blöd. Scherz beiseite. Süße, was ist denn mit dir? Dass du mich plötzlich nicht mehr liebst, kaufe ich dir nicht ab!”

Lily erkannte schmerzhaft, dass sie ihre Taktik ändern musste, so schwer ihr es auch fiel. Aber sie könnte Rufus nie los werden (auch wenn sie das eigentlich gar nicht wollte), wenn sie ihm nicht deutlich, sehr deutlich, zu verstehen gab, dass ihre Liebe keinen Sinn hatte.

“Rufus, rede bitte nicht von Liebe! Wir sind beide noch Teenager, was wissen wir schon.”

Wenn er nur nicht wieder diesen traurigen Dackelblick aufsetzen würde...
“Lily, ich glaub jetzt wirklich, dass dir vielleicht jemand was in die Cola getan hat. Vor gut einer Stunde hast du mir noch deutlich deine Liebe erklärt.”

“Gott, Rufus! Bist du so naiv oder tust du nur so? Ich habe dich NIE geliebt. Sicher, wir hatten beide unseren Spaß, aber dabei sollten wir es belassen. William dagegen...”

Rufus’ Augen weiteten sich vor Schreck und Lily erkannte, dass ihre Methode nun wirksamer wurde. Was war schon gefährlicher für einen Mann als ein anderer Mann? (Nun ja, eine Mutter vielleicht, aber davon sollte Rufus nie erfahren)

“Ah, William heißt also dein plötzlicher Sinneswandel. Warum auf einmal, Lily? Erklär mir das bitte? Bisher hast du doch mit mir viel mehr Spaß gehabt und vergiss nicht, wie sehr wir uns geliebt haben...”

Aus den verzweifelten Augen ihrer Freundes rannen schon die Tränen, so dass Lily, deren Herz schier in alle Teile zersplitterte, wegsehen musste. Warum konnte er nicht einfach gehen? Warum zwang er sie nur, ihn noch mehr zu verletzen. Sie musste jetzt einfach das Ganze beenden - auch wenn sie sich dafür ewig hassen würde.

Mit bemüht kalter Stimme erwiderte Lily: “Geliebt? Ich erinnere mich, dass mich William vorgestern noch viel besser geliebt hat. Schau nicht so... Ich danke dir ja, dass du mir die Angst genommen hast. Aber so richtig perfekt ist es nur mit... RUFUS!”

Lily hatte erreicht - was ihre Mutter wollte. Mit einem Mal lief Rufus davon und drehte sich nicht mehr um. Er rannte wie um sein Leben, dieses verdammte Mädchen sollte ja nicht seine Tränen sehen. Wie konnte sie ihn so verletzen? Nie wieder wollte er zulassen, dass er sich so zum Narren machte. Nie wieder wollte er an die wahre, große Liebe glauben.

Plötzlich stieß er mit einem dürren, blondgelockten Mädchen zusammen, dass ihn nicht mal ausschimpfte, sondern nur anlächelte. Dieser süße Kerl gefiel Alison sehr, aber dieser nahm sie nicht einmal wahr und rannte weiter. Das Mädchen seufzte und zog ihre Mappe mit den Zeichnungen, die sie fallen gelassen hatte, wieder hoch. Irgendwann würde sie eine große Künstlerin sein und dieser Junge würde ihr dann endlich Beachtung schenken...

Wenig später saß ein anderes blondes Mädchen im Taxi neben ihrer triumphierenden Mutter, die ohne Schuldgefühle mit ihrer Freundin über die neueste Mode quatschte. Das weinende Bündel Elend neben ihr nahm sie gar nicht wahr. Lily Rhodes hatte ihrer großen Liebe heute das Herz brechen müssen - nur, damit dieser sein Leben genießen konnte. Wenn Rufus doch irgendwann nur erfahren könnte, was der wirklich Grund ihrer Trennung war. Lily jedenfalls würde für längere Zeit nicht mehr glücklich werden und auch wenn das Leben nun die Weichen für die beiden getrennten Herzen stellte - so würden sie einander nie vergessen!

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Wieder zurück im Jahr 2008...

Lily lag immer noch auf dem Schoß von Rufus und hatte den letzten Teil ihrer Geschichte selbst erzählt. Rufus war wie erstarrt und hatte vor einigen Minuten aufgehört, sie zu streicheln. Lily schnurrte wie ein Kätzchen und bettelte so um mehr Zärtlichkeit, aber sie wusste genau, was ihm auf der Seele brannte.

“Lily, oh mein Gott! Dann hast du mich nicht einmal wegen des Geldes verlassen, sondern...”

“Weil ich dein Leben nicht ruinieren wollte. Mutter hätte das bestimmt getan. Aber wer weiß, wozu es gut war.”

Lily setzte sich wieder auf, strich ihr langes blondes Haar vom Gesicht und blickte ihren geliebten Rufus mit unendlicher Liebe an. Was für Höllenqualen sie in den letzten Jahrzehnten erleiden mussten. Allerdings bereute Lily es nicht, dass sie solch wunderbaren Kinder bekommen hatte. Diese waren auch ganz ergriffen von der unglücklichen Liebesgeschichte ihrer Eltern. Bis auf Jenny vielleicht, die herzhaft gähnte. So sehr sie ihrem Vater auch das Glücklichsein gönnte, aber es würde wohl noch einige Zeit dauern, bis sie Lily an seiner Seite akzeptiert hatte.

Rufus nahm zärtlich Lilys Gesicht in seine Hände und wollte sie am Liebsten gar nicht mehr loslassen.
Was für ein großes Opfer sie doch für ihn gebracht hatte und wie dumm war er gewesen, dass er es wirklich damals einfach so hinnahm. Ihre Trennung kam so plötzlich, warum hatte er nicht mehr um sie gekämpft?

“Lily, ich schwöre dir: Ich werde dich nie wieder gehen lassen, egal, was für einen Unsinn du mir auftischst. Ich liebe dich mehr als mein Leben. Oh Lily, es tut mir alles so leid!”

Lily ließ sich nur allzu gerne wieder in seine starken, aber zitternden Arme fallen, die sie fest an sich drückten. All die unterdrückten Gefühle kamen nun hoch und beide waren froh, dass sie diese nun endlich offen zeigen konnten.

“Nun werden wir endlich eine große Familie! Schau nicht so, Dan... Du darfst doch trotzdem mit Serena glücklich sein. Wir Humphreys haben halt einen guten Geschmack!”

Alle, bis auf Jenny lachten herzhaft, und planten schon fröhlich ihre Zukunft. Bis Lilys Hand auf einmal klingelte und sie daran erinnerte, wie grausam das Leben doch sein konnte. Lily stockte der Atem, als sie von Dr. House (nicht verwandt oder verschwägert mit dem berühmten Fernseh-Arzt...) erfuhr, dass ihre Mutter schon seit Wochen in seiner Klinik lag. Sie hatte Krebs im Endstadion und wollte ihre Tochter und ihre Enkelkinder ein letztes Mal sehen.

“Oh mein Gott! Und wir dachten, dass sie uns damals angelogen hat!” Lily weinte sich an Rufus Schulter aus, während Serena kühlen Kopf bewahrte und für sie alle ein Taxi bestellte. Jenny aber wollte lieber zu Hause bleiben und so bat Serena ihren Freund, lieber bei seiner Schwester zu bleiben. Sie wollte alleine von ihrer Oma Abschied nehmen, was Dan auch verstand.



Während die Humphreys nun zum Krankenhaus fuhren, traf Chuck sich mit Blair in dem Penthouse der Waldorfs. Er hatte es einfach nicht bis morgen abwarten können, zumal die Tickets ja auch für morgen ausgestellt waren. Zwei heiße Wochen Mauritius, wobei sicherlich die Sonne nicht das heißeste dort sein würde...

“Macht es dir Spaß, mir beim Koffer packen zuzusehen, Bass?” Blair warf, inzwischen leicht genervt, einen letzten Blick in den Kleiderschrank, der schon halb leer geräumt war. Sicherlich würden die Beamten am Flughaften nicht gerade begeistert sein von ihrem Übergepäck, aber mit ihrem Charme konnte die durchtriebene Brünette noch jeden um den Finger wickeln. Und man konnte von ihr nicht verlangen, dass sie jeden Tag das Gleiche anzog, zumindest vier- oder fünfmal am Tag wollte sie sich schon in Schale werfen.

“Yeah!”, antworte Chuck knapp und war etwas verblüfft, was in so einem kleinen Koffer alles hineinging. Aber er hatte noch nicht die zwei anderen Koffer erspäht, die Blair noch vor seiner Ankunft gepackt hatte. Ihm war es herzlich egal, was Blair anzog - sie war für ihn eh nackt am Begehrenswertesten. Blair tat ihm immerhin den Gefallen und warf ihm einen roten Slip ins Gesicht.

“Lecker! Aber ohne Inhalt schmeckt das etwas fade!”

“Schwein!”, erwiderte Blair - aber nicht ohne ein amüsiertes Grinsen. Liebte sie Chuck? Sie konnte diese Frage noch nicht beantworten, vielleicht gab es die wahre, große Liebe auch gar nicht. Auch wenn ihre Freundin Serena noch so glücklich mit ihrem Dan war - aber sie waren doch noch einfach viel zu jung, um zu wissen, was Liebe überhaupt bedeutet.
Was bedeutete Chuck? Vor allem Dingen Spaß und wilde Spielchen. Nicht, dass Blair aufgehört hatte, tief in ihrem Herzen eine kleine Romantikerin zu sein. Aber ihr Exfreund Nate hatte ihr deutlich bewiesen, dass Romantik nicht unbedingt etwas mit Liebe zu tun hatte. Seine ungerechtfertigten Vorwürfe, die sie sich so lange hat anhören müssen, gingen ihr gehörig auf den Geist. Und immer noch musste er sich bei Serena ausheulen, die zwar hoch und heilig schwor, dass Nates Gejammere inzwischen auch ihr auf die Eierstöcke ging, was aber Blair nicht gerade beruhigte. Serena übte auf diesen unentschlossenen Jungen immer noch eine gewisse Anziehungskraft aus, was Blair inzwischen wirklich leid war. Dann genoss sie doch lieber weiterhin eine unverfängliche Affäre mit Chuck Bass, der durchaus auch seine romantischen Seiten hatte.
Blair musste unwillkürlich lächeln, als sie an ihren 17. Geburtstag zurückdachte. Chuck war zum ersten Mal richtig süß gewesen, als er ihr seine Gefühle gestand. Wer hätte es je für möglich gehalten, dass dieser Kerl mal so etwas wie Schmetterlinge im Bauch empfinden konnte? Er hatte sie getröstet, als sie auf ihrem Handy das Foto von Nate und Jenny empfangen musste. Er hatte ihr ein wertvolles Collier geschenkt und ihr zärtlich auf die Schulter geküsst. Sie musste zugeben, dass sie selbst in diesem Moment Schmetterlinge in sich gespürt hatte.

“Eigentlich wollte ich dich ja heute noch ins Palace einladen, aber wenn du weiterhin so vor dich hin träumst...”

Blair hätte Chuck fast schon laut gedankt, dass er sie wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt hatte. Sie hatte wirklich nicht vor, sich nach Nate erneut ernsthaft zu verlieben und Chuck Bass war auch nicht gerade der Typ “Mann fürs Leben”. Natürlich hieß es gerade deshalb, besonders vorsichtig zu sein.

“Hast du was zum Verhüten dabei?”, fragte sie, während sie endlich ihren dritten Koffer mit Mühe und Not zubekommen hatte.

“Klar! Ein Foto von Dan Humphrey, von Ärzten und Apothekern empfohlen! Aber du weißt, dass das nicht nur Männersache ist.”

“Was du nicht sagst! Komm, lass uns diese Nacht noch abfeiern, ehe wir morgen...”

“Unsere Pflicht auf Mauritius verüben müssen.” Chuck grinste wieder so schmutzig, dass Blair nicht wusste, ob sie lachen oder weinen sollte. Allerdings war gerade seine teuflische Art so anziehend und so entschied sie sich fürs Lachen. Wenig später rundeten sie den Abend mit einer ganz persönlichen Party im Palace ab. Weder Chuck noch Blair konnten ihre gemeinsame Reise noch abwarten, nicht ahnend, dass diese so einige Überraschungen mit sich bringen würde.



Es war schon spät in der Nacht, als Lily zusammen mit Rufus, Serena und Eric schweigend wieder nach Hause fuhr. Wieder lehnte ihr Kopf an seiner Schulter und während er ihr tröstend über die feuchten Wangen strich, dachte Lily noch einmal über die letzten Worte ihrer erst vor einer Stunde verstorbenen Mutter nach.

“Lily, ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass du mir verzeihst. Doch, eines wünsche ich mir fast noch mehr. Bitte werde mit Rufus endlich glücklich und sorge dafür, dass Serena auch immer bei ihrem Dan bleibt. Ihr liebt euch und wenn ich eines in den letzten Monaten verstanden habe, dann das. Es war gut so, dass wir keinen Kontakt mehr hatten in letzter Zeit. Dadurch konnte ich endlich erkennen, was es heißt, einsam und verlassen zu sein. Mein Kind, wie gerne würde ich meine Schandtat von früher ungeschehen machen. Bitte lerne daraus und sei deinen Kindern eine bessere Mutter, als ich es war. Ich bin froh, dass du endlich glücklich bist. Bitte verzeih mir, dann kann ich endlich meinen Frieden finden.”

Natürlich hatte Lily ihrer Mutter unter heftigen Tränen verziehen und wenig später starb CeCe friedlich in den Armen ihrer Tochter. Selbst mit Rufus hatte diese sich ausgesprochen und genau wie Lily es erwartete hatte, konnte ihr Liebling ihrer Mutter einfach nicht mehr länger böse sein. Lily ging es durch Mark und Bein, als sie sah, wie sehr es ihre Mutter berührte, dass dieser Mann ihr so einfach verzeihen konnte.

“Rufus, du bist wirklich der wundervollste Mann auf Erden! Lieb mich heute Nacht bitte so wie bei unserem ersten Mal.”

Rufus lächelte und küsste seinen blonden Engel wieder zärtlich auf den Mund.

“Liebste, ich verspreche dir, dass ich dich noch viel schöner lieben werde. Gemeinsam werden wir heute Nacht die Sterne vom Himmel holen.”

Lily schmiegte sich selig an Rufus Brust, während Eric sich kurz nach Barts Limousine zurücksehnte, auf dem Rücksitz des Taxis war es doch recht eng, besonders wenn sich die beiden neben ihm so viele Kuscheleinheiten gönnten.

Wenig später machte Rufus sein Versprechen war und liebte Lily so innig, dass ihr Herz fast explodierte. Die beiden störten sich auch nicht an der lauten Musik von Jenny, die mit der Situation einfach nicht klar kommen wollte. Da konnte sie auch Eric nicht trösten oder vielleicht war es auch gerade wegen ihm. Er wurde inzwischen auch immer befangener in ihrer Gegenwart und Jenny wusste, dass sie dies Lily zu verdanken hatte. Er kam im Gegensatz zu Serena nicht damit klar, die Tochter des Freundes seiner Mutter zu lieben. Und so unterhielt er sich lieber mit ihr angestrengt über die neuesten Kino-Filme. Jenny war es leid und sie erkannte, dass unbedingt eine neue Frau für ihren Vater her musste...

Dan und Serena indessen genossen genau wie ihre Eltern in dieser Nacht wieder ihre Liebe und ahnten nicht, dass nur wenige Wochen später, eben diese junge, sonst so starke Liebe, auf die Probe gestellt werden würde...


Denn zwei Wochen später war Chuck Bass wieder im Land. Im Handgepäck hatte er nicht nur eine völlig verstörte Blair neben sich sondern auch noch interessante Neuigkeiten. Dass sie aber auch ausgerechnet auf Mauritius diesen “alten Bekannten” von Dan Humphrey kennen lernen durften. Chuck nannte das “Ein Fingerzeig des Teufels”, während Blair einfach nur geschockt war. Aber beide waren sich einig, dass sie nun dringend etwas unternehmen mussten. Chuck ging es hauptsächlich um seinen Spaß und darum, Dan und Serena leiden zu sehen. Aber Blair sorgte sich wirklich aufrichtig um ihre beste Freundin. Diese musste unbedingt die Wahrheit ihres angeblich so lupenreinen, ach so braven, Dan Humphrey erfahren.

Und diese Wahrheit sollte alles zerstören...

(Vorläufiges) Ende
Evil Angel

Beitrag von Evil Angel »

Ahhh, es wird wirklich immer toller! :D

"ber sie waren doch noch einfach viel zu jung, um zu wissen, was Liebe überhaupt bedeutet. " die wiederholung dieses satzen war total toll. insgesamt (abgesehen von Chuck-szenen (die mal wieder super waren)) für meinen geschmack etwas zu kitschig.. Aber was ist das für ein bekannter? Und was für eine probe für die beziehung? es ist bestimmt riiichtig schockierend.. ^^
mattyfan

Beitrag von mattyfan »

:D Danke dir! Eins kann ich versprechen: Die Fortsetzung wird mehr "schräg" als kitschig ^_^
Mit 2 neuen Figuren, die etwas mehr Aufregung bringen ^_^
Nur bitte ich um Nachsicht: Die Fortsetzungen sind vielleicht nicht ganz so gut geschrieben, da ich nebenbei auch noch diese Teile mit nem Onlinetranslator in englisch übersetzen musste - das schlaucht ganz schön! :schaem:

Also, viel Spaß gleich mit "Dan's dirty little secret" :D
die netti

Beitrag von die netti »

ja ich kann das nur bestätigen das da noch einiges kommen wird :D
Evil Angel

Beitrag von Evil Angel »

hui, da freu ich mich jetzt aber.. Werde gleich mit der nächsten FF von dir anfangen :)
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