Ich und sie (GG-Fanfic)

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Schnubkelchen

Beitrag von Schnubkelchen »

Das war ein unglaublich toller Teil!
Wie ich letztes mal schon schrieb, ich mag deinen Schreibstil sehr!
Freu mich auf den nächsten Teil.
Lg, Elli
Vendola

Beitrag von Vendola »

So, jetzt äussere ich mich mal zu deiner neuen Geschichte.

Wie schaffst du es nur jede einzelne FF so genial zu gestalten? Unglaublich. Ich bin schon wieder der grösste Fan deiner Story und freue mich auf die Fortsetzung. Und ich bin schon gespannt, wo Rory steht. Hat sie Familie? Findet sie Logan auch anziehend? Fragen über Fragen...
Maynooth160

Beitrag von Maynooth160 »

Mädels, ich danke euch! Super FB!

Jetzt haben auch die Stammkunden die Story entdeckt. ;)
Vielen Dank, freut mich sehr, dass euch auch diese Story gefällt. Auch wenn es die gleiche Perspektive wie 'Gestatten, männlich' ist, finde ich doch, dass sie ganz anders wirkt und somit nicht langweilig erscheint. Hoffe ich jedenfalls!

Also bis zum nächsten Kapitel! :D
-Ace-

Beitrag von -Ace- »

Endlich kennt er super Reporterinn Lorelai Leigh Gilmore. Echt ein tolles kappitel höhrt sich an also ob logan jetzt schon verknallt ist. Will mehr oh nichts da *heul* hoffe aber das bald etw. da ist GLG Ace
beauty

Beitrag von beauty »

Viel mehr interessiert es mich, wer die intelligente Schönheit ist. [...] Denn sie ist umzingelt von einem Vogelschwarm, der am liebsten an ihre picken möchte, weil ihre Anziehungskraft unglaublich stark scheint.
Ich nähere mich ihr immer mehr, jedoch will ich mich nicht in den Schwarm einfügen. Geduld ist hier wohl das maßgebliche Argument.
^_^ Ja endlich wird er aufmerksam auf diese "intelligente Schönheit" Hach ich habe ein dickes Strahlen im Gesicht. Bitte bitte lass ihn nicht zu leicht an sie ran. Er soll auch mal sehen, wie es ist, wenn er einem hübschen Mädchen oder einer hübschen Frau hinterher rennt. :D Man(n) kann ja nicht alles sofort bekommen. *gg*
Wieder ein sehr sehr gelungener Teil und ich hoffe du wirst noch zu vielen weiteren Teilen inspiriert, die es mit diesem aufnehmen können! *knuddel*

deine kleine Franzi :)
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Jana
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Beitrag von Jana »

Wow, ich kann mich nur meinen Vorrednern anschließen. Die Idee, dass Rory und Logan sich im Berufsleben kennenlernen ist klasse und weckt sehr großes Interesse, wie es wohl weitergehen wird.
Du hast es wirklich sehr gut geschafft, dich in diesesn anderen Logan hinein zu versetzen. :up:
Ich bin echt gespannt, was du aus der Story noch rausholst, aber ich bin mir sicher, es wird wieder spitzenmäßig. :)
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arcobaleno

Beitrag von arcobaleno »

Liebe Jacky

Ich habe deinen neue FF (juhui) schon vorher entdeckt, aber da ich in den Ferien war, hatte ich keine Zeit FB zu geben.

Natürlich habe ich einen Freudesprung mit doppeltem Salto gemacht, als ich entdeckt habe, dass du eine neue FF reingestellt hast. Als ich sah, dass du wieder aus der Sicht von Logan schreibst, kam noch ein Überschlag dazu.
Ich bin begeistert, vielleicht merkst du es! :) Die Idee deiner Storyline ist bemerkenswert, wie kommst du immer darauf? Wie du Logans Leben beschreibst, seine Gedanken, wie du Mitchum so gut rüberbringst und wie du Rory eingebracht hast...echt, respekt! :anbet:

Ich freue mich, wenn du einen neuen Teil online stellst!
Knuddel Sandra
Maynooth160

Beitrag von Maynooth160 »

Hallo meine Lieben! :D

Ja, ich sollte mich schämen, weil ich länger nichts Neues on stellen konnte, aber leider lässt es meine Zeit momentan schwerlich zu.
Trotzdem danke ich euch vielmals für euer FB. Es war mal wieder super zu lesen und ermuntert immer wieder, sich doch irgendwie, irgendwann Zeit zu nehmen. Und genau das habe ich auch gemacht. Ein neuer Teil ist fertig und ich hoffe, er gefällt euch.

Also viel Spaß beim Lesen!


4. Der erste Kontakt

Wie zu erwarten lief die zweite Sitzung, Versammlung, Tagung oder auch Folter, genau so erfolgreich wie die erste. Hätte mein Vater sofort auf mich gehört, wäre ihm dieses sinnlose Spektakel erspart geblieben und somit auch der dabei stetig ansteigende Blutdruck mit gefolgter schlechter Laune.
Ich habe mir den ganzen Tag nur das Ende dieser Runde der hirnlos, verkalkten Neurotikern gewünschten. Und was will ich sagen, nach fünf Stunden des aufopfernden, gewaltverherrlichenden Beisammenseins, hat die Allgemeinheit eingesehen, dass wir in diesem, eigentlich eindeutigen Punkt, nicht zu einer eindeutigen Entscheidung kommen werden. Traurig, aber wahr!
Doch dieser Tag soll nicht vollkommen nutzlos und nicht erwähnenswert gewesen sein, denn meine Mission steht noch bevor. Logan Huntzberger, der Mann, der eigentlich niemandem hinterher rennt, hat sich zum Ziel gesetzt, eine Frau anzusprechen, die eigentlich so gar nicht in sein Beuteschema passt. Nichts desto trotz, muss ich es tun. Ich kann doch nicht zulassen, dass sich diese unschuldige Schönheit mit einem der, nennen wir sie mal freundlich, alten Herren einlässt. Welche Frau will denn altes, marodes, poröses Fleisch, wenn sie junges, knackiges, gut durchtrainiertes haben könnte? Mit einem Wort, keine!
Ein gut durchdachter Plan wäre hier vielleicht angebracht, aber mal ehrlich, welche Frau, die genau weiß was sie für einen spitzen Mann vor sich stehen hat, lässt mich abblitzen? Es wäre ein Ding der Unmöglichkeit, wenn ich ihr näher käme, mich ihr freundlich vorstelle, ihr schlussendlich ein gemeinsames Essen anbiete und sie dies mit einem, “Nein, danke.”, ablehne. Ganz klar, die Punkte liegen alle auf meiner Seite. Es kann gar nichts schief gehen. Auch wenn ich es eher vorziehe, mich von solch einer anscheinend intelligenten Frau fern zuhalten, bin ich durchaus bereit, hier eine Ausnahme zu machen. Wie heißt es doch so schön, Ausnahmen bestätigen die Regel!

Nun sind aber genug der erklärenden Worte gefallen, gehen wir zur entscheidenden Ausführung über. Auch wenn jetzt so manchem Mann die Nervosität packen würde, bin ich ruhig wie ein Papagei der gerade dahingeschieden ist. Nervosität ist eine Schwäche, auch wenn man sie in Extremsituationen empfinden sollte, darf man sie nicht zeigen. Denn dann verliert man den Respekt und die Glaubwürdigkeit. Außerdem würde sie mir das Image wegnehmen. Cool und nervös, passt einfach nicht zusammen.
Momente kommen, Momente gehen, aber jetzt ist er gekommen. Sie steht allein vor ihrem Platz und packt ihre Aktentasche mit einer Unmenge von Papieren. Wer jetzt noch an ihrem Engagement zweifelt, hat den Knall nicht gehört!
Rücken wir noch einmal kurz die Krawatte zurecht und streichen das Haar glatt, dann kann es auch schon los gehen.
“Mrs Gilmore?”, begegne ich ihr mit einer begrüßenden Frage, wobei die eigentliche Frage eher in dem ’Mrs’ liegt. Es wäre naiv von vornherein auszuschließen, dass sie nicht verheiratet sein könnte.
“Miss Gilmore.”, antwortet sie freundlich, korrigierend und reicht mir dabei die Hand zur Begrüßung. Ich würde mal sagen, der erste Punkt geht an mich, aber das Spiel ist noch nicht gewonnen.
“Oh, Entschuldigung.”, versuche ich meine absichtliche Frage durch eine unwissende zu tarnen. “Ich bin Logan Huntzberger.”, ergänze ich dann und schüttele ihre Hand mit einem festen, jedoch frauenfreundlichem Händedruck.
“Ja, ich weiß wer Sie sind. Freut mich sehr Sie kennen zu lernen.”
“Die Freude liegt ganz auf meiner Seite. ... Ich wollte ihnen persönlich sagen, wie großartig ich ihr Engagement finde. Nicht jeder hätte es geschafft, diese Runde zum Schweigen und zuhören zu bringen. Es war wirklich bemerkenswert.”, fange ich das ganze mit einer freundlichen Hochachtung an. Einerseits entspricht es meiner Überzeugung, aber andererseits und viel entscheidender, heimst es einen weiteren Pulspunkt für mich ein.
Sie sieht mich einen Moment fragend an, doch dann scheint sie verstanden zu haben.
“Ach so, Sie meinen gestern. ... Ich würde es eher als Glücksfall bezeichnen. Ich sah in dieser Art von Diskussion keinen Sinn und somit habe ich die Initiative ergriffen. Wahrscheinlich bin ich da nur irgendjemandem zuvor gekommen.”, erklärt sie sich.
“Bescheidenheit! - Eine sehr seltene Eigenschaft in unserem Geschäft.”, mache ich ihr ein weiteres Kompliment und verbuche den nächsten Punkt.
“Hm, ich würde es nicht bescheiden nennen, sondern eher realitätsnah.”, kontert sie schlagfertig. Sie scheint keine Hemmungen zu haben, obwohl sie weiß, wer ich bin.
“Okay, ich gebe mich geschlagen.”, hebe ich meine Hände hoch und präsentiere ihr mein Lächeln, welches jede Frau schwach werden lässt.
“Das ging ja schnell.”, entgegnet sie mir mit einem aufrichtigen Lächeln, welches nicht schöner sein könnte.
Jetzt kommt langsam die Frage auf, wann ich sie fragen soll. Warte ich noch länger, könnte das Gespräch schon vorbei sein und ich habe meine Chance verpasst, sie zum Essen einzuladen, frage ich sie jetzt sofort, könnte es aufdringlich erscheinen. Das sind Probleme, die sich mir sonst nicht stellen. Liegt wohl daran, dass ich mich sonst nicht mit solch einem Format Frau einlasse.
“Leider hat es alles nichts geholfen. Die klärende Lösung ist nicht zu Tage getreten.”, bricht sie den kurzen stillen Moment. Vielleicht habe ich zu lange nachgedacht.
“Wenn sie mich fragen, war das von Anfang an klar. Zu viele verschiedene Einstellungen und Überzeugungen treffen hier aufeinander. Da kann man bei so einem entscheidenden Thema, keine Lösung erwarten. ... Wenn wir eine erarbeitet hätten, wäre das wirklich ein Wunder gewesen.”
“Sie glauben, dass war von Anfang an nicht möglich?”, fragt sie mich verwundert.
“Sie nicht?”, setze ich entgegen und lasse einen überraschten Unterton mitschwimmen.
“Natürlich nicht! ... Was sollte solch eine Versammlung überhaupt bringen, bzw. warum sollte man sie überhaupt einberufen, wenn man von Anfang an, an keine Lösung glaubt?”
“Sehen Sie, genau das ist meine Rede. Das habe ich meinem Vater sofort gesagt. Ich wollte auch gar nicht erst hier erscheinen.”
“Sie wollten nicht kommen?”, fragt sie entsetzt und ich glaube, wir entfernen uns immer mehr von dem entscheidenden Moment.
“Wundert Sie das? ... Ich bin jetzt schon viele Jahre in diesem Geschäft. Auch während meiner Studienzeit, war ich schon ein Mitglied des Clubs. ... Glauben Sie mir, in solchen Versammlungen bekommt man keine Lösungen für solche Themen. Da gehen die Meinungen einfach zu weit auseinander.”
“Vielleicht ist das nur eine Einstellungssache. Wenn man schon mit so einer Einstellung hier ankommt, kann das nichts werden.”, sagt sie etwas gekränkt über meine Ausführung.
“Glauben Sie mir. Ich bin einer der wenigen, der so denkt. Mein Vater, wie auch alle anderen am Tisch, sind der Überzeugung, dass diese Versammlungen was bringen. Selbst, wenn sie so enden wie heute. Ich habe einfach nur mit dem Thema abgehakt. ... Wie gesagt, dass ist meine Überzeugung und die muss keiner teilen. Auf jeden Fall bin ich hinterher nicht enttäuscht. Und ich hoffe, Sie verurteilen mich jetzt nicht, wegen meiner Meinung.”
“Nein, warum sollte ich? Jedem seine Meinung. Ich finde es nur schade.”, erklärt sie sich mit getrübter Stimme.
“Das ist es ja auch, aber so sieht es nun mal aus.”, versuche ich ihr entgegenzukommen. Allerdings habe ich keine Ahnung, wie ich jetzt noch auf ein Essen kommen soll. Das Gespräch hat sich ganz anders entwickelt, als vorher gedacht.
“Scheint so.”, entgegnet sie knapp. “Ich muss dann jetzt auch gehen. Ich habe noch einiges zu erledigen.”, versucht sie das Gespräch rasch zu beenden.
Entweder ich frage jetzt oder nie mehr.
“Was halten Sie von einem Essen? Der Tag war lang und wenn Sie mich fragen, könnte ich jetzt wirklich was zu essen vertragen.”, frage ich sie freundlich und versuche aus der entstandenen Spannung rauszukommen.
“Nein, ich kann leider nicht. Ein Snack zwischendurch muss genügen. Ich habe wirklich noch viel zu tun. ... Es hat mich gefreut, Mr. Huntzberger. Vielleicht sieht man sich in nächster Zeit mal wieder.”, entschuldigt sie sich und reicht mir die Hand zum Abschied.
“Wenn Sie so viel zu tun haben? ... Machen sie es gut.”, verabschiede ich mich und reiche ihr ebenfalls meine Hand.
“Sie auch!”, entgegnet sie mir und schon dreht sie sich um und marschiert aus dem Raum.
Was ist da gerade nur passiert? Ich wollte sie bloß zum Essen einladen, doch daraus ist ein hitziges Gespräch entstanden. Vielleicht wäre ein durchdachter Plan besser gewesen. Mein Gott, ist das eine Frau!
arcobaleno

Beitrag von arcobaleno »

ERSTE!

Hey Jacky, wie schön das du Zeit gefunden hast einen neuen Teil zu schreiben!*freudetanz*
Mein Gott, ist das eine Frau!
hihi, dass finde ich auch! Du triffst Rory genau und Logan seine Überheblichkeit ist schon fast zum lachen. Endlich hat eine Frau, und was für eine Frau, ihn auf den Boden zrückgeholt, ja schon fast runter gerissen ;)

Ich liebe es einfach deine Storys zu lesen und ich habe auch hier, wie schon bei den Gilmore Girls Folgen ein "Ritual"...Die FFs machen das Warten auf die 7. Staffel viel erträglicher!:D

Ich hoffe, du stells bald einen neuen Teil online!
Knuddelz und lass dich nicht stressen,
Sandra
Vendola

Beitrag von Vendola »

Wirklich toller Teil. Ich finde es einfach genial, wie Logan's Ego mit den Jahren noch grösser geworden ist, so von wegen 'Sie kann eine Einladung doch überhaupt nicht ausschlagen' :D Ich könnte mir denken, Logan hätte sich wirklich so entwickelt, hätte er Rory nicht schon früher kennengelernt.

Ich finde diese Perspektive wirklich toll, und irgendwie kommt es mir völlig anders als bei 'Gestatten, männlich..' vor, da Logan's Gedanken nun irgendwie 'reifer' sind :D

Was ich damit sagen will: Diese FF ist genial, mach weiter so :D
oktober

Beitrag von oktober »

Ich kann nur sagen: Weiter so! Die FF liest sich richtig gut.Man will am liebsten immer weiter lesen.
Maynooth160

Beitrag von Maynooth160 »

Hallo meine Lieben!

Vielen Dank euch drei! Das FB war mal wieder Balsam für die Seele.
Endlich hat eine Frau, und was für eine Frau, ihn auf den Boden zrückgeholt, ja schon fast runter gerissen
Du sagst es, Sandra. Wenn er am Abgrund gestanden hätte, würde er jetzt mit Luzifer eine Runde Karten spielen. So tief wäre er gelandet. ;) ^_^
wie Logan's Ego mit den Jahren noch grösser geworden ist, so von wegen 'Sie kann eine Einladung doch überhaupt nicht ausschlagen'
Allerdings, Vendola, ich könnte mir vorstellen, dass so ein Ego schon sehr viel Balast ist. ;)
Ich kann nur sagen: Weiter so! Die FF liest sich richtig gut.Man will am liebsten immer weiter lesen.
Super, Oktober. Dann habe ich mein Ziel ja erreicht. :D


So und natürlich habe ich auch wieder etwas mitgebracht. Also viel Spaß beim Lesen!

5. Gewollte und ungewollte Offenbarungen

Sommer, Sonne, leider kein Strand, jedoch Colin und Finn.
Nach den vergangenen anstrengenden Arbeitstagen, die gefüllt waren mit sinnlosen Gesprächen und einer anschließenden Abfuhr nach Hollywood Manier, gönne ich mir einen freien Tag mit meinen Freunden.
Jetzt wo wir den Tag mit einer Runde Golf begonnen haben, sitzen wir im Restaurant und beköstigen unsere Seelen. Wenn man mich fragt, habe ich das wirklich nötig. Die Abfuhr von der, deren-Namen-ich-nicht-laut-aussprechen-möchte, war alles andere als vorauszusehen, enorm demütigend und nicht im Geringsten angemessen. Obendrein ist es auch unendlich peinlich und somit werden es weder meine Jungs, noch sonst irgendjemand jemals erfahren.
Unglaublich aber wahr, ich muss eine Abfuhr, vor den Abfuhrrekordhaltern überhaupt, vertuschen!
“Und was wollen wir gleich machen?”, fragt Finn euphorisch. Er scheint einen guten Tag zu haben, denn selbst die Grotten schlechte Vorführung auf dem Grün, hat seine gute Laune nicht gemindert. Entweder er ist, wie schon gesagt, einfach nur gut drauf oder hat wieder eine Flamme in Aussicht. Ich tippe da eher auf Letzteres. Wobei sich dann die gute Laune nicht mehr lange halten wird.
“Ist mir alles egal, Hauptsache wir landen heute Abend im Pub.”, erläutert Colin, der etwas lustlos in seiner Paella stochert. Ganz im Gegensatz zu Finn, ist er heute nicht mit guter Laune oder viel Sportsgeist gesegnet. Wenn ich raten sollte, würde ich sagen, dass er gestern eine Abfuhr bekam, die sich richtig gewaschen hat. Er nimmt sich das bei manchen Fällen ziemlich zu Herzen. Zwar zeigt er es nicht in der Öffentlichkeit und geht auch nicht damit Hausieren, aber seinen Freunden enthält er es nicht vor. Früher war das nicht so. Da hat er Abfuhren gut weggesteckt, aber ich glaube, er meint seine Uhr läuft langsam ab. Auch wenn ich ihm schon etliche Male erklärt habe, dass es da draußen einen Haufen hässlicher Typen gibt, die mit 40 noch eine Frau abbekommen und er nun wirklich nicht zu den unattraktiven, reichen oberen Zehntausend gehört, wird er auch sicher noch eine entsprechende Frau finden, die sich nicht von seiner arroganten Ader abschrecken lässt.
“Dann sollten wir uns eine Massage gönnen und später gehen wir dann in den Pub.”, versuche ich einen erträglichen Vorschlag zu machen.
“Ja, super Idee. Vielleicht ist auch diese hübsche Asiatin da. Mein Gott, die Frau kann mit ihren Händen einen Mann wirklich glücklich machen.”, wirft Finn begeistert ein.
“Genau, und deswegen wird sie mich massieren.”, entgegne ich ihm mit einer gehörigen Portion Sarkasmus und Ironie.
“Hättest du wohl gern.”
“Finn, sieh es endlich ein. Ich bin der, der die Fäden in der Hand hält.”
“Ja, vielleicht in deinem Büro, aber sicher nicht in der realen Außenwelt.”, kontert Finn forsch, jedoch mit dem gleichen Spaß wie ich.
“Autsch, der war hart.”
“Könnt ihr euren Rivalenscheiß heute vielleicht mal lassen.”, mischt sich Colin ein und es wird eindeutig klar, dass seine Laune innerhalb von wenigen Augenblicken noch gedämpfter, bzw. fast schon eisig, geworden ist.
Finn und ich sitzen die restliche Zeit schweigend ab und versuchen das Essen zu genießen, bis wir uns dann schließlich auf den Weg zur Massage machen.

“Das war das Beste, was ich seit langem erlebt habe.”, sagt Finn, während er aus dem Auto klettert und sich dabei wie ein Berserker reckt.
“Ich wusste immer schon, dass du ein armseliges Leben führst.”, werfe ich weiterhin mit gewohntem Sarkasmus ein und steige ebenfalls vor dem Pub aus dem Auto aus.
“Ja ja, jetzt wissen alle, wie cool ihr seid. Kommt jetzt, sonst trinke ich allein.”, steigt Colin ebenfalls aus und geht Schnurr stracks in den Pub.
“Wow, wer hat den denn gebissen?”
“Keine Ahnung, Finn, aber wir sollten ihn vielleicht nicht zu sehr reizen heute.”
“Wenn du meinst. Aber ich lasse mir nicht den Abend versauen. Falls es euch schon aufgefallen ist. Ich arbeite wirklich für mein Geld und habe nicht jeden Tag um spätestens drei Uhr Schluss.”, antwortet Finn etwas gereizt.
“Hast ja recht. ... Na dann komm, wollen wir mal zeigen, was wir noch alles drauf haben. Ich wette da darin ist Frischfleisch.”, entgegne ich ihm mit der gleichen Begeisterung, die er vorhin gezeigt hat und läute damit die geplante Partystimmung ein.
Als wir jedoch den Pub betreten, sehen wir einen geknickten Colin in einer der Sitzecken. Finn lässt sich davon nicht entmutigen und setzt sich weiterhin gut gelaunt neben ihn.
“Okay, bringen wir es hinter uns, damit wir endlich feiern können. ... Wer will nicht? Wer hat dich abblitzen lassen? Oder was ist los mit dir?”, fordert Finn Colin auf.
Dieser sieht ihn nur mit einem kurzen Blick an, senkt dann seinen Kopf wieder und starrt die Tischplatte an.
“Komm schon, Colin, was muss das für eine Frau sein, die dich so fertig macht?”, setzt Finn nach.
“Du hast wohl auch nur Weiber im Kopf, was?”, fährt Colin plötzlich aus der Haut.
“Was soll das jetzt?”
“Ich habs satt ständig den Scheiß von irgendwelchen Frauen zu hören. Wo lebt ihr eigentlich?”
Colins Lautstärke ist drastisch angestiegen. Was zur Folge hat, dass jetzt die meisten der Anwesenden unseren Tisch als Schauobjekt betrachten.
“Okay, beruhig dich wieder. Es sei denn, du willst hier alle unterhalten.”, versuche ich die Situation zu entspannen.
“Genau, außerdem redest du selber von nichts anderem.”, ergänzt Finn, was Colin allerdings wieder in Rage bringt, jedoch entgegnet er ihm nur einen finsteren Blick.
“Finn, lass gut sein. ... Colin, jetzt erzähl schon was los ist. Wenn du es uns nicht sagen kannst, wem dann?”, senke ich meine Stimme und versuche einen beruhigenden, vertrauenswürdigen Ton anzuschlagen.
Nach mehrmaligen tiefem ein- und ausatmen, beginnt Colin schließlich sich seine Last von den Schultern zu reden. Wie sich rausstellt, hat er sich in einem Geschäft verkalkuliert und hat somit mächtig Verlust gemacht. Das wiederum hat ihn auf seiner Erfolgsleiter einige Sprossen nach unten geworfen und wer Colin kennt, der weiß, dass das eine halbe, wenn nicht sogar ganze, Tragödie für ihn bedeutet. Er kann einfach keine Rückschritte verkraften. Natürlich geht das vielen so, aber er ist nun mal in meiner direkten Umgebung und daher interessiert es mich nicht, was andere für Probleme haben, sondern was mein Freund für Probleme hat.
Als er sich dann endlich Luft gemacht hat, versuche ich ihm entgegen zu kommen und spreche mit ihm ein Paar Möglichkeiten durch, wie man ihn da wiederrausholen könnte.
Diese Vorschläge müssen gefruchtet haben, denn seine Laune steigt vom Keller hoch in den ersten Stock. Somit kann auch wieder Finn, dem Abend besser entgegen sehen.
“Wie war eigentlich das Essen mit dieser ... Ich weiß nicht ... Wie hieß sie noch? ... Die Frau von den Versammlungstagen?”, stottert Finn und sieht mich fragend an.
Und damit haben wir den Salat. Wie soll ich da wieder raus kommen?
Ich könnte jetzt einfach drauf los lügen und ihnen irgendeinen Scheiß verkaufen, aber verdammt das sind meine besten Freunde. Das kann ich doch nicht bringen. Was bleibt mir also dann zu sagen? - Die Wahrheit? - Nein, das geht nicht. Logan Huntzberger bekommt keine Abfuhren!
“Es lief etwas kompliziert.”, fange ich das Ganze schwammig an.
“Wie kompliziert?”, klingt sich jetzt auch Colin ein.
“Ich habe sie angesprochen und ihr gesagt, wie gut ich ihre Arbeit fand. ... Dann, dann haben wir darüber gesprochen und dadurch entstand dann eine hitzige Diskussion. Ich habe ihr meinen Standpunkt klar gemacht, zu dem ich auch weiterhin stehe, und sie war geschockt.”, führe ich das Ganze in einem sachlichen, jedoch verklemmtem Ton weiter.
“Sie hat dich abblitzen lassen.”, stellt Colin triumphierend fest, wobei er einen ganz ruhigen, trockenen Ton anschlägt. Es ist für ihn augenscheinlich eine Wohltat das aussprechen zu dürfen, ohne das es eine Lüge ist.
Im ersten Moment weiß ich gar nicht wie ich darauf reagieren soll. Eigentlich kann ich es jetzt nicht leugnen. Obwohl ich dies sehr gerne tun würde. Für unsere zukünftige Freundschaft wäre da sicher besser, denn ich bin davon überzeugt, dass sie mir diese Sache, mit voller Begeisterung, etliche Male vorhalten werden und noch viel schlimmer, sie werden sie mit noch mehr Begeisterung unter die Leute bringen.
“Ich würde nicht sagen, dass sie mich abgewiesen. Sie hatte einfach keine Zeit.”, versuche ich es zu verschönen.
“Wow! Ich glaubs nicht. ... Dich hat jemand abblitzen lassen. Das sollte gefeiert werden.”, platz es aus Finn wiederum euphorisch heraus.
So gerne ich diesen Tag einfach aus meinem Leben gestrichen hätte, wird er jetzt ewig darin verankert sein. Dafür werden die Beiden mit Sicherheit sorgen. Sie fangen damit jetzt sogar schon an. Unsere Sitzecke füllt sich mit irgendwelchen, mir unbekannten, Leuten und alle trinken begeistert ihre Drinks, die ihnen Finn und Colin zu diesem erwähnenswerten Anlass spendieren.
Das Entsetzliche an diesem Theater ist, dass ich, je mehr sich darüber lustig machen, merke, dass mir die Abfuhr gar nicht so einfach von der Seele geht. Aber das wiederum nicht, weil es meine Erste war, sondern weil sie sie mir erteilt hat.
Schneggala
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Beitrag von Schneggala »

Erste ;-)

Ich liebe Deine FFs, diese hier ganz besonders, ich könnte mich schief lachen über den arroganten, von sich selbst eingenommenen Logan, der anscheinend gerade eine harte Bruchlandung in der Realität macht, zum schießen!

Will schnell mehr,


:anbet: :anbet: :anbet: :anbet:


LG Silke
Probleme sind Lösungen in Arbeitskleidung
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arcobaleno

Beitrag von arcobaleno »

Good Morning

Ein neuer Teil-ein neuer Teil*singsing* :)
Und wie immer ist er dir seeeeehr gut gelungen*hihi*
Sorry bin ein bisschen aufgedreht heute :D

Dein Teil zeigt irgendwie, dass die Freundschaft zwischen den drei nicht nur Oberflächlich ist. Klar sprechen sie nicht sofort offen über ihre Gefühle, sie sind ja Männer *g* aber sie sind füreinander da und hören sich die Probleme der jeweils andern an und versuchen zu helfen, dass fand ich schön!:)

Das Finn und Colin ein richtiges Fest aus Logans Abfuhr machen...tja, sowas passiert halt! Und ich denke, er wird es Überleben. Aufjedenfall hat er so gemerkt, dass ihm etwas an ihr liegt!*SIEG*

Jacky du siehst, ich bin mit deiner Storyline vollkommen einverstanden!=) Und was ich von deinem Schreibstil halte, dass habe ich schon oft gesagt. Du schreibst atemberaubend. Und ich freue mich schon auf deinen ersten Roman!

in love, Sandra
Katharina

Beitrag von Katharina »

Ach, da kommt man aus dem Urlaub zurück und findet hier zwei neue Teile vor, genial! Ich liebe deinen Schreibstil, du beschreibst sowohl Logan als auch Rory absolut treffend und auch unser Lieblingspärchen FInn und Colin ist mit von der Partie! Besser kann es ja gar nicht mehr kommen. Aber ich freue mich schon auf die nächste Begegnung von Logan und Rory und vor allem auf Logans Reaktion, wenn er sie das nächste mal sieht. In dem Sinne: zwei tolle Kapitel und füttere uns schnell mit neuen Teilen! ;)
simara

Beitrag von simara »

Ich merke gerade, dass ich zu den zwei letzten Teilen noch gar kein Feedback gegeben habe! Das muss ich jetzt natürlich schnell nachholen, damit diese grandiose Story nicht allzuweit nach hinten rutscht.

Also: Das Gespräch zwischen Rory und Logan zu lesen, hat echt sehr viel Spaß gemach! Logans Gedanken, wie er das Gespräch plant und es ihm dann mehr und mehr entgleitet sind zum schießen!Und dann lässt Rory Logan auch noch freundlich aber direkt abblitzen. Wenn er nicht so ein eingebildeter Schnösel (nur im besten Sinn des Wortes natürlich;) ) wäre, könnte man direkt Mitleid mit ihm haben. Ich bin echt gespannt, was da noch auf ihn zukommt! Am Ende muss er sich noch über einen aktuellen Freund von Rory behaupten? Ich bin gespannt!

Der zweite Teil war natürlich auch klasse! Finn und Colin. Ich glaub mehr brauch ich nicht zu sagen, da es jedesmal urkomisch wird, wenn die zwei mit von der Partie sind. Oder vielleicht doch, ein kleines Zitat, mit dem ich mein Geschwafel auch gleich beenden werde ;)
“Wow! Ich glaubs nicht. ... Dich hat jemand abblitzen lassen. Das sollte gefeiert werden.”
Maynooth160

Beitrag von Maynooth160 »

Hallo meine Lieben!

Zuerstmal vielen Dank euch vieren. Das FB war wieder super zu lesen und wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich den Ansporn auch viel mehr ausnutzen um euch mehr Teile zu präsentieren.
Aber leider sieht es mit der Zeit leider mau aus. Daher liegt momentan immer etwas Zeit (und Geduld ;) ) zwischen den Kapiteln.

Nichts desto trotz, habe ich gerade ein Kapitel fertig bekommen und da ich ja nicht gemein sein will, stelle ich es euch on. ;) :D

Na dann, viel Spaß beim Lesen!


6. Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt

Heute ist so ein Tag der in meiner Lebensgeschichte bisher vielleicht fünf Mal vorgekommen ist. Ein Tag an dem ich ganz für mich allein sein will. An dem ich versuchen will wieder aufzutanken. Wenn ich es in einem Satz erklären müsste, würde ich sagen, dass mein Akku leer ist und wieder aufgeladen werden muss.
Solche Tage passen eigentlich nicht zu mir. Oder besser gesagt, sie passen nicht zu meinem Image. Nicht zu dem Logan Huntzberger, den ich verkörpern möchte.
Mein Vater hat es in meiner Kindheit, in meiner Teenagerzeit, wie auch zu meiner Studentenzeit geschafft, mich total auszusaugen. Er hat mich ausbrennen lassen. Natürlich war ihm das nie bewusst. Obgleich ich nicht denke, dass es ihn gestört hätte, wenn er es bemerkt hätte. Vielmehr hätte er mich als Weichling bezeichnet und wäre sehr schnell darüber hinweggegangen.
Ja, solche Erinnerungen dokumentieren doch sehr stark, wie gut unsere Vater/Sohn-Beziehung ist.
Vater = “Ja, Sir.” Sohn= “Mach deine Arbeit.”

Eigentlich habe ich keine Ahnung, wie man sich erholt, bzw. wie man einfach mal abschaltet ohne irgendetwas im Hinterkopf zu haben. Natürlich sollte ich das können. Ein junger Mann, der schon immer wusste wie er die angenehmen Seiten des Lebens genießen kann, muss doch wissen wie man sich entspannt und erholt. Tja, so ist es leider nicht. Es stimmt, ich weiß wie und wo ich mich an den Strand legen kann und ich weiß auch wo ich die richtige Begleitung dafür finde. Aber das ändert alles nichts daran, dass das alles nur Momente sind, in denen ich den Schein wahren will. Wenn ich mit Finn und Colin unterwegs bin und wir irgendwelche Begleitungen bei uns haben, ist das natürlich keine Arbeit für mich. Ich sehe dies selbstverständlich als Vergnügen an, jedoch gibt es keinen Moment den ich mit irgendjemandem verbracht habe, in dem ich ganz entspannt war. Es gibt immer ein Ziel, ein Ereignis, eine Herausforderung oder sonst was. Niemals ist es einfach nur ein Tag. Ein Tag ohne Planung gibt es bei mir nicht. Auch wenn ich so groß erzähle, dass ich in den Tag hinein lebe, völlig unbeschwert alles erledige, so ist das nur Gerede. Ich will es mir vielleicht selber einreden. Vielleicht will ich mir selber weis machen, dass ich so leben würde. Aber das tue ich nicht und das kann ein Mensch in meiner Position auch gar nicht. Wie auch? Wie sollte das funktionieren? Ich trage die Verantwortung über etliche Angestellte. Ich trage die Verantwortung über mein eigenes Leben. Ich bin kein 0815-Mensch, der morgens zur Arbeit geht, nach der Stechuhr wieder nach Hause kommt und seine Verantwortung am Arbeitsplatz lässt. So ist es nicht. Ich bin in einer leitenden Position und alle die die in solchen Positionen stehen, haben nicht den Luxus in der Form zu denken. Gewiss, einige denken so, aber ich bin keiner von denen. Auch wenn ich es mir gerne selber einrede.
Heute ist so ein Tag an dem mir dies alles richtig bewusst wird. So viele Menschen zählen auf mich. Sie hören mir zu. Sie fragen mich. Sie wollen Antworten. Sie wollen Rat. Sie wollen Bestätigung. Sie wollen die Gewissheit, dass sie morgen auch noch einen Arbeitsplatz haben. Sie wollen Sicherheit. Das ist es was sie wollen und das ist was ich ihnen geben will. Und genau das ist es, was ich mir selber nicht eingestehen will. Das ist der Grund für meine Unsicherheit. Das ist der Grund warum ich heute alleine mitten im Park sitze und nach Antworten suche. Vielleicht sogar nach Sicherheit.
Mein Vater hat mir immer schon sehr deutlich gemacht, wie meine Zukunft auszusehen hat und wie viel ich dann zu bewältigen habe. Das Einzige was mir dazu einfiel, war das Vergnügen. Was ich auch in meiner Schulzeit und Studentenzeit gemacht habe, war Spaßabhängig. Kein Tag ist vergangen (ohne meinen Vater), an dem ich nicht nach Spaß gesucht habe. Natürlich sind dafür Finn und Colin die geeignetsten Freunde und daher ist mir/uns, das auch so gut gelungen. Auch nach der Unizeit läuft diese Taktik gut, aber nun ist alles eingetreten, wovor ich mich immer versucht habe zu drücken. Oder besser gesagt, wofür diese Lebenseinstellung erst entstanden ist.
Eigentlich habe ich keine Ahnung was ich hier mache. Ich habe heute Morgen die Wohnung verlassen und bin einfach hierher gegangen. Jetzt sitze ich hier. Hier, im Park. Als ob ich hier irgendeine Lösung oder Antwort finden würde.
“Ich hatte gerade zwei Möglichkeiten. 1. Ich hätte mich einfach umdrehen können und so tun, als ob ich Sie nicht gesehen hätte oder 2. Ich sage hallo und setze mich zu Ihnen, insofern Ihnen das Recht ist.”, erklärt mir jemand hinter meinem Rücken.
Nach der Stimme zu urteilen, kann das nur eine Person sein und ja, ich habe Recht. Ihr Anblick ist verräterisch.
“Miss Gilmore! Ich hätte Sie hier nicht erwartet. Aber bitte, setzen Sie sich.”, lade ich sie freundlich ein und deute auf den freien Platz neben meiner Rechten.
“Ehrlich gesagt, habe ich Sie hier nicht erwartet. ... Wenn ich Mittags ein wenig Zeit habe, suche ich mir gerne einen ruhigen Platz und schreibe ein wenig. ... Das ist wohl eine alte Marotte von mir.”, erklärt sie mir, während sie sich mit offensichtlichem Abstand setzt.
“Das heißt ich stehle Ihnen ihre freie Zeit?”
“Nein, das heißt, dass ich heute nicht schreiben werde.”, antwortet sie mit einem Unterton, der mich mit anderen Worten auch als Trottel hätte bezeichnen können.
“Normalerweise ist dies hier auch nicht ein typischer Platz, wo ich mich aufhalten würde.”
“Trotzdem sind Sie hier.”, kontert sie wiederum schlagfertig. Vielleicht kann man ihr so Manches nachsagen, aber sicher nicht, dass sie auf den Mund gefallen ist.
“Das stimmt. Ich dachte hier wäre ein guter Platz um zu entspannen.”
“Entspannen? ... Ich dachte nicht, dass Sie das nötig hätten. Bei unserem letzten Zusammentreffen machten Sie, unter einer Menge von aufgebrachten Unternehmern, einen sehr entspannten Eindruck.”
Unglaublich! Will sie mich aus der Reserve locken? Anscheinend ist sie mit dem Thema noch nicht durch.
“Vielleicht lag das daran, dass ich mir von Anfang an nichts von diesem Zusammentreffen versprochen habe.”, setze ich ihr jetzt entgegen. So schnell lasse ich mich nicht Schach Matt setzen.
“Sie sind also immer noch davon überzeugt, dass diese Meetings keinen Sinn haben und dadurch keine Lösungen entwickelt werden können.”
“Ich hätte es nicht besser formulieren können.”, antworte ich provokant.
Darauf hat sie wohl nichts mehr zu sagen, denn sie schüttelt einfach nur unverständlich mit dem Kopf.
“Glauben Sie denn, wenn ich dort mit mehr Willenskraft erschienen wäre, dass das Ganze einen anderen Ausgang gehabt hätte?”, frage ich freundlich nach und versuche ihr damit etwas entgegen zu kommen.
“Vielleicht.”, antwortet sie knapp.
“Vielleicht? ... Ich hätte jetzt mehr von Ihnen erwartet.”
Mehr von mir erwartet? ... Ich bin mir nicht zu Stolz zuzugeben, dass ich es nicht weiß. Vielleicht wäre es anders ausgegangen, aber sicher wissen kann ich es nicht.”, entgegnet sie mir leicht verstört.
“Ja, ich gebe mich geschlagen. ... Vielleicht werde ich es beim nächsten Mal anders Handhaben.”, antworte ich und setze mein bestes Lächeln nach.
“Nehmen Sie eigentlich überhaupt irgendetwas ernst?”, fragt sie mich jetzt weitaus aufgebrachter.
“Habe ich Sie verärgert?”
“Verwundert Sie das? ... Ist Ihnen noch nie eine Frau begegnet, die ihren Job ernst nimmt und versucht Erfolge zu erzielen und nicht nur alles auf die leichte Schulter nimmt.”, kontert sie, wobei in ihrer Stimme keine Wut zu hören ist, sondern viel mehr Enttäuschung. Sie kennt mich insgesamt erst einige Stunden und ich habe es schon geschafft mich in einem schlechten Licht zu präsentieren.
“Um ehrlich zu sein, nein. ... Jedenfalls nicht so wie Sie. Es macht Ihnen überhaupt nichts aus, wem Sie da gerade vor den Kopf stoßen. Sie urteilen über einen Menschen und dann teilen Sie ihm das auch sofort mit.”
“Für Sie ist wohl alles nur ein Witz.”, ergänzt sie kopfschüttelnd und steht auf.
“Was habe ich an mir, dass Sie so wütend macht? ... Ich gebe ganz offen zu, dass ich in so kurzer Zeit solch eine Reaktion noch in keiner Frau ausgelöst habe.”
“Finden Sie es selber heraus.”, antwortet sie knapp und ehe ich es mir versehe, dreht sie mir den Rücken zu und geht ihrer Wege.
Eigentlich hätte das ein angenehmes Gespräch werden können. Vielleicht hätte sich dieser, ohnehin schon verkorkste Tag, in einen angenehmen wenden können. Doch anscheinend bin ich in ihren Augen ein totaler Idiot.
Jetzt stellt sich nur eine Frage, warum stört mich das so?
yvonypony

Beitrag von yvonypony »

Hab deine FF erst jetzt entdeckt und in einem verschlungen. Muss sagen sie gefällt mir sehr gut, toll eine FF einmal aus einer anderen Perspektive zu erleben. Ich habe deine andere FF ("Gestatten, männlich") noch nicht gelesen, aber wenn sie so gut ist, wie diese hier, muss ich dass unbedingt nachholen.

Wie gesagt, bin begeistert und hoffe die nächsten Teile folgen bald.
Sophies

Beitrag von Sophies »

Hallo
das Kapitel war wirklich toll, du hast Logans Gedanken echt super geschrieben.
Das Gespräch zwischen Rory und Logan einfach nur super! Hat mich ein bisschen an das erste Treffen der beiden in der Serie erinnert.
Konnte mir so richtig vorstellen wie sie im Park sitzen und diskutieren ;)

Meine Lieblingsstelle in diesem Teil, warum weiß ich auch nicht ist mir aber sofort ins Auge gesprungen
Maynooth160 hat geschrieben: Doch anscheinend bin ich in ihren Augen ein totaler Idiot.
Jetzt stellt sich nur eine Frage, warum stört mich das so?
Lg Lulu
beauty

Beitrag von beauty »

Wow Logan rennt ja wirklich in Rorys Gegenwart in jedes Fettnäpfchen.
Wieder ein sehr gelungener Teil! *daumen hoch* :up: Ich freu mich schon auf deine neuen Teile! Das ist Logan wie man sogar etwas Mitleid mit ihm haben könnte.

Tut mir leid ist mal wieder ein sehr knappes Fb, aber muss jetzt leider los zur Arbeit.

*fettes knuddel* Franzi :schaem:
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