"Kaffeetage" - GG Fanfiction (L/L)

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~Kathrin~

Beitrag von ~Kathrin~ »

:D Zoe, WOW! das ist echt net tolle Fortsetzung, danke! :)

Aber eines hab ich net ganz kapiert: Weiß Luke jetzt schon, dass Lorelai schwanger ist?

Super Arbeit, bitte schnell weiterschreiben... :D
ZoeP

Beitrag von ZoeP »

~Kathrin~ hat geschrieben:Aber eines hab ich net ganz kapiert: Weiß Luke jetzt schon, dass Lorelai schwanger ist?
Nein, es weiß noch niemand außer Lorelai (und dem Arzt).
Ab übermorgen habe ich Ferien (Thüringen). Dann - und das schwöre ich - werde ich mir ein paar Epis der 2. Staffel reinziehen und weiterschreiben ;) Und nochmal: Ihr seid so lieb zu mir, ich weiß das wirklich zu schätzen.
~Kathrin~

Beitrag von ~Kathrin~ »

:D :D :D jaaaaa *freu*
Spoiler
mach wenigstens hier wahr, was wohl in Staffel 7 in nem völlig falschen Weg ausgelegt wird :ohwell:
wir geben dir doch gerne FB.. vor allem bei ner so guten Story!
knudifudi

Beitrag von knudifudi »

Ich habe diese Geschichte erst jetzt gelesen und finde sie einfach klasse :anbet: Hut ab!

Ich kann die Fortsetzung nicht mehr erwarten. Hopp an die Arbeit! ;)
Nanni

Beitrag von Nanni »

Hey...also ich hab jetzt auch mal angefangen zu lesen und finde deine FF echt super :up:
ZoeP

Beitrag von ZoeP »

Hallöchen ;)
Komme gerade aus dem Urlaub - ihr ahnt gar nicht, wie erholsam drei Wochen Irland sein können... ;) Im Urlaub bin ich übrigens am Produktivsten: Habe jede menge neue zeilen für Kaffeetage fabriziert. Die Story ist unter anderem auf www.seshaty.de archiviert und dort bisher in 5 Teile eingeteilt. Deshalb nicht wundern, wenn ich hier von "Teilen" rede...

Anmerkung: Hier kommt Teil 6. Eigentlich hatte ich so zwischen 6 und 7 Teile geplant, aber irgendwie schleichen sich so viele Kleinigkeiten ein... ich weiß ehrlich nicht, wann ich fertig bin ;) Ich sollte mir unbedingt Staffel 1 und 2 auf DVD besorgen und einen GG-Marathon einlegen, um wieder in Stimmung für ein paar JavaJunkie-Szenen zu kommen. Hab' leider momentan nicht das Geld, sie mir zu kaufen (Führerschein!). Momentane Begleitmusik: Alle Songs von Robbie Williams (habe eine lange MP3-Liste...) Da ich im Moment unter einer Art Schreibblockade leide (ich habe zwar Ideen, aber irgendwie fällt mir das Schreiben selbst momentan so schwer. Es fließt nicht so richtig und jeder Satz muss zehnmal umgeschrieben werden, bevor er mir immer noch nicht gefällt...), wäre es lieb, wenn ich mir kleine Patzer nachseht. Auch wenn das eine L/L-FF ist, gibt es in Lors Leben natürlich auch andere Menschen, denen ich so gut es geht ihren Tribut erweise. Sookie zum Beispiel. Aber gerade diese Szenen fallen mir schwer. Seid also lieb ;)

Ich habe Teil 6 fürs Forum in kleinere Abschnitte aufgeteilt, damit die einzelnen beiträge nicht ellenlang werden...
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Sie standen noch immer ganz nah aneinander zwischen hohen Stapeln von Kartons. Lorelai grinste. Sie hatte geglaubt, sich erst durch ein langes Gespräch mit Luke arbeiten zu müssen, weil er vielleicht einen Rückzieher machen wollte. Dem war offenbar nicht so.
Luke trat einen Schritt zurück und räusperte sich.
"Und jetzt?"
"Du könntest mir einen Kaffee machen. Die Reise war ziemlich anstrengend, ich hatte bestimmt seit 20 Stunden keinen mehr..."
Luke ging hinter den Tresen und goss ihr einen Pot Kaffee ein.
"Davon habe ich ja bis zum nächsten Jahrtausend genug", meinte er und schob ihr die Tasse zu.
"Genau, und..." Lorelai wollte gerade etwas sagen, als ihr sein seltsamer Gesichtsausdruck auffiel. Sie folgte seinem überraschten Blick und entdeckte nun ebenfalls die Versammlung der Stars Hollow Bürger vor dem Diner, die gerade auseinanderging und so tat, als wäre sie nur zufällig hier. Luke ging zum Fenster und zog die Jalousien zu.
"Jetzt brauchen wir es wenigstens niemandem mehr selbst zu erzählen", lachte Lorelai.
Luke schüttelte den Kopf, amüsiert, dass sie es so leicht nahm. Dann trat er an sie heran und wurde ernst.
"Lorelai?"
"Hm?" Sie stellte ihre Tasse ab.
"Wie... soll es jetzt eigentlich weitergehen?"
Ein Schatten huschte über ihr Gesicht. Dann legte sie ihre Hand auf seinen Arm und lächelte. "Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht. Aber wir könnten damit anfangen, das Date nachzuholen, welches du vor einem halben Jahr vorgeschlagen hast."
Luke schien erleichtert. "Gut."
"Es war deine Idee - was schlägst du vor?"
"Kino?", fragte er zögernd.
"Damit liegst du bei mir immer richtig. Hast du eine Ahnung, was morgen Abend läuft?"
Luke zog ein wenig hilflos die Schultern nach oben. "Nein."
Lorelai winkte ab. "Ist sowieso egal."
"Wieso?"
"Na, weil wir bestimmt mit anderen Dingen beschäftigt sind", grinste sie.
Luke gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
"Da wir das geklärt haben - wie war eigentlich dein Seminar?" Er ging hinter den Tresen zurück und begann, nebenbei die Tafel mit dem Tagesangebot zu säubern.
"Oh, ganz okay. Ziemlich stressig." Lorelai nahm einen weiteren Schluck Kaffee. "Jedenfalls habe ich jetzt verschiedene Zeugnisse, die meine absolut einwandfreie Qualifikation für alles bestätigen, was auch nur im Entferntesten mit einem Hotel zu tun hat. Managen, Kellnern, Putzen, Werbung, Diplomatie..."
"Dachdecken", warf Luke ein schrieb etwas auf die dunkle Fläche der Tafel.
"Auch das. Schornstein reinigen, Wirbelstürme fernhalten, Wunder vollbringen..."
"Ich seh' schon, du wirst meine Hilfe gar nicht mehr brauchen."
"Untersteh dich!", meinte Lorelai und drohte ihm mit einem Kaffeelöffel. "Für den ganzen Handwerkerkram bist du zuständig. Die Stunden habe ich geschwänzt."
"Na dann. Ich nehme sieben Dollar fünfzig die Stunde."
"Gibt es Rabatt bei guter Führung?"
"Immer", erwiderte er und beugte sich über den Tresen, um sie zu küssen.
"So gerne ich dir weiter beweisen würde, wie gut ich mich führen kann... Ich sollte dann langsam nach Hause gehen. Rory kommt in zwei Stunden von der Schule und wir müssen zum Abendessen bei meinen Eltern."
"Trotz des Streits?"
"Gerade deshalb." Sie seufzte. "Noch geht Rory zur Schule."
"Na dann. Sehen wir uns morgen?"
"Ich brauche doch mein Frühstück", grinste sie. "Und wir haben ein Date."
"Richtig. Ein Date."
Das hörte sich irgendwie seltsam an. Neu. Fremd. Gut.
Lorelai stand auf und ging zur Tür. "Bis dann."
Er sah sie mit einem warmen, liebevollen Ausdruck an. "Schön, dass du wieder da bist."
Sie warf ihm ein letztes Lächeln zu und ging, mitten durch eine Menge von Leuten, die vorgaben, gerade zufällig dort gewesen zu sein und es nicht wagten, ihr irgendwelche Fragen zu stellen...

***

Lorelai saß wartend auf den Stufen ihres Hauses, als sie Rory entdeckte, die auf ihrem Heimweg die Straßenseite wechselte. Als die jüngere Gilmore ihre Mutter entdeckte, breitete sich ein Strahlen auf ihrem Gesicht aus und sie begann, loszulaufen. Stürmisch umarmten sich Mutter und Tochter, unendlich erleichtert, nach einer halben Ewigkeit wieder zu ihrem alten Leben zurückzukehren. Beide fingen gleichzeitig an zu sprechen, lachten dann und umarmten sich erneut.
"Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie froh ich bin, wieder zu Hause zu sein", sagte Rory überschwänglich.
"Multipliziere es mit sieben und addiere die größte Zahl, die dir einfällt. Dann kommst du in die Nähe meiner Erleichterung, dass das Seminar vorbei ist und ich dich wiederhabe." Lorelai schob Rory vor sich her ins Haus. "Also. Wir haben eine halbe Stunde, bevor wir wieder losmüssen. Zieh dich um und erzähl - wie geht es dir?"
Rory schlüpfte aus ihrem Pullover und nuschelte etwas von 'Ganz gut' und 'Nicht mehr so aufgebracht'. Dann tauchte sie wieder auf.
"Ich meine, wir haben fast nie über dich geredet. Aber sie scheinen sich wirklich abgeregt zu haben. Immerhin haben sie ihre Launen nie an mir ausgelassen."
"Das ist gut. Sonst hätten sie mich aber richtig wütend erlebt."
"Oh, das Ganze ist noch steigerbar?", meinte Rory mit einem Hauch Ironie in der Stimme.
Lorelai ignorierte den Kommentar. "Und sonst? Wie geht es Dean?"
"Prima." Rory hielt zwei Kleider hoch und Lorelai wählte eines aus. "Er hat sich entschieden, nach der High School doch auf ein College zu gehen und hat angefangen, sich Unterlagen zuschicken zu lassen."
Lorelai rollte mit den Augen. "Das ist ja wahnsinnig toll, aber mit 'Wie geht es Dean' meinte ich eigentlich 'Wie geht es euch beiden'..."
"Oh." Rory streifte sich das Kleid über und drehte sich um, so dass Lorelai es hinten zubinden konnte. "Gut. Letzte Woche haben wir einen Videoabend mit seiner Familie gemacht. Sie scheinen mich wirklich zu mögen."
"Alles andere hätte mich auch gewundert." Lorelai kramte in Rorys Schmuckkiste auf der Kommode nach einer passenden Kette und legte sie ihr um. Dann fuhr sich Rory durch die Haare und drehte sich um.
"Na, für fünf Minuten?"
"Hervorragend! Komm, tratschen wir im Auto weiter." Lorelai ging ins Wohnzimmer und holte ihre Handtasche. Sie selbst war schon seit über einer Stunde fertig - in einem Twinset, welches elegant die leichte Bauchwölbung verdeckte. Rory zog im Laufen noch ihre Schuhe an und folgte ihrer Mutter.
Auf der Fahrt nach Hartford erkundigte Lorelai sich nach Jess.
"Du würdest staunen", begann Rory. "Er hat sich ganz schön entwickelt. Hatte ein paar Schwierigkeiten, sich einzugewöhnen, aber Luke hat ihn an der kurzen Leine gehalten. Inzwischen ist er ganz umgänglich geworden."
"Unterschätze nie die Macht von Stars Hollow!", warf Lorelai ein.
Rory grinste. "Oder Luke. Du hättest sehen sollen, wie er ihn Anfang des Jahres an einem Arm durch die Straßen geschleift hat, weil Jess irgendeinen Briefkasten mit Silvesterknallern hochgehen lassen musste. Ich glaube, schon allein wegen dieser Peinlichkeit ist er ruhiger geworden."
Lorelai lachte. "Du hast nicht zufällig Videoaufzeichnungen?"
"Leider nicht", meinte Rory mit echtem Bedauern. "Aber lass dir die Sache von Luke erzählen. Er baut dann immer so ein grimmiges Grunzen ein."
"Wo du gerade von Luke sprichst..." Lorelai richtete ihren Blick konzentriert auf die Straße und rutschte auf ihrem Sitz hin und her. "Ich glaube, da gibt es Neuigkeiten."
Und dann erzählte sie Rory die ganze Geschichte - von jenem Freitag Abend, an dem sie Streit gehabt hatten, über den Besuch in London bis zu ihrem Wiedersehen. Den Fakt, dass sie mit Luke geschlafen hatte und nun schwanger war, ließ sie aus, auch wenn ihr Gewissen dabei aufschrie.
Rory war ziemlich überrascht.
"Warum hast du am Telefon nichts gesagt? Ich habe mich schon gewundert, wieso Luke so seltsam war in den letzten Wochen..."
"War er das?"
"Ziemlich."
"Na ja... Ich dachte irgendwie, dass ich über so etwas nicht am Telefon reden sollte. Außerdem wusste ich ja selbst nicht genau, was aus uns wird."
"Na, das sind doch mal Neuigkeiten..." Rory lehnte sich in ihrem Sitz zurück, noch immer ein wenig irritiert. Sie hatte von all dem nichts gemerkt. "Und?"
"Was und?"
"Liebst du ihn?"
Lorelai seufzte. "Ich glaube, es ist noch ein bisschen früh, um es Liebe zu nennen. Ich weiß ganz ehrlich selbst nicht, was ich genau empfinde. Aber er bedeutet mir wirklich viel."
"Das ist doch ein guter Anfang." Rory grinste und schüttelte dann den Kopf, als könne sie es immer noch nicht glauben.
"Aber tu mir einen Gefallen...", bat Lorelai.
"Jeden, solange ich nicht wieder den Bojangles singen und auf dem Tisch tanzen muss, so wie vor drei Jahren zu deinem Geburtstag..."
"Nein, obwohl mich das auf tolle Ideen bringt." Lorelai warf ihr einen frech grinsenden Seitenblick zu. Dann wurde sie ernst. "Bitte sag deinen Großeltern nichts davon. Von mir und Luke, meine ich. Das ist noch zu frisch."
"Okay." Rory zuckte mit den Achseln. "Es gibt doch genug anderes, über das wir reden können."
"Zum Beispiel meine hervorragenden Abschlusszeugnisse. Das stimmt sie vielleicht milde."
"Wozu?"
"Ich will nicht, dass sie mir für dein letztes Schuljahr den Chilton-Kredit streichen. Du kannst nichts für unseren Streit und sollst auch nicht darunter leiden."
"Ich glaube nicht, dass sie das tun würden. Besonders Grandpa. Dazu hat er mich viel zu lieb."
"Aha."
"Nein, ehrlich. Ich glaube, er hat sich richtig daran gewöhnt, dass ich dort wohne. Ein paar Mal war ich zum Abendessen bei Dean - Grandma erzählte mir später, dass Grandpa ständig fragte, wo ich bin. Und er hat mir den Globus geschenkt."
"Den Kinsey-Globus?" Lorelai zog staunend ihre Augenbrauen nach oben. "Den er von seinem Großvater bekommen hat? Das Unikat, welches ich als Kind nicht mal anfassen durfte?"
"Genau den." Rory huschte ein Grinsen übers Gesicht. "Allerdings weiß ich nicht, ob ich ihn mit nach Hause nehmen darf oder ob er zu meinem Hartford-Mobiliar gehört."
Lorelai schüttelte den Kopf. "Nicht zu fassen..."
"Was?"
"Er muss dich wirklich lieb haben."
"Du sagst das so ehrfürchtig", meinte Rory.
"Und das ist noch eine Untertreibung. Aber das sind wirklich gute Vorraussetzungen für unser Freitagsessen."
Da musste Rory ihrer Mutter zustimmen.
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ZoeP

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"Hallo Sofie", begrüßte Rory das Hausmädchen, welches ihnen die Tür öffnete.
"Hallo Rory." Die junge Frau lächelte sie an. "Guten Abend, Miss Gilmore."
"Ach, Lorelai ist völlig in Ordnung. Miss Gilmore klingt so... alt", winkte sie ab, während sie Sofie ihren und Rorys Mantel gab. Das Hausmädchen nickte und brachte sie zur Garderobe.
"Wie ich sehe, versteht ihr euch gut."
Rory nickte. "Kaum zu glauben, aber Sofie ist jetzt schon über zwei Monate hier."
"Ich vermute, daran bist du nicht ganz unschuldig."
"Ich übe guten Einfluss auf Grandma aus."
"Wenn man vom Teufel spricht", murmelte Lorelai zu Rory rüber und lächelte ihrer Mutter mühsam entgegen. Es war plötzlich, als wäre ihr Streit erst gestern gewesen.
"Rory, Lorelai. Schön euch zu sehen." Auch Emilys Lächeln wirkte aufgesetzt. Sie umarmte Rory und wandte sich dann Lorelai zu.
"Hallo Lorelai. Wie ich sehe, bist du gut wieder auf amerikanischem Boden angekommen. Wie geht es dir?"
"Gut, Mutter, und selbst?" Oh, wie sie diese Art Gespräche hasste...
"Sehr gut. Dein Vater erwartet uns bereits im Esszimmer. Es gibt Kaninchenbraten."
"Das klingt gut", versuchte Rory, die künstlich warme Stimmung zu lockern.
"Nicht wahr?" Emily ging vor ihnen her ins Esszimmer. Lorelai warf Rory einen hilflosen Blick zu den diese ebenso hilflos erwiderte.
"Richard, Rory und Lorelai sind hier."
Richard sah von seiner Zeitung auf. "Oh, hallo. Rory, schön dich zu sehen."
Rory umarmte ihren Großvater. "Hi Grandpa."
Richard erhob sich. "Lorelai, wie geht es dir? Lass dich ansehen. Gut siehst du aus."
"Ich finde, sie hat ein bisschen zugenommen", warf Emily ein und Lorelai wurde für einen Moment blass. Dann warf sie ihrer Mutter ein eisiges Lächeln zu.
"Das liegt am guten europäischen Essen. Aber danke für das Kompliment, Mom."
"Lasst uns anfangen", schlug Richard vor, bevor noch irgendjemand etwas sagen konnte. Rory setzte sich und blickte ihre Mutter warnend an. Sie wollte nicht, dass der Abend in einem Desaster endete. Wenn Emily sich nicht zurück halten konnte, dann musste Lorelai eben die bissigen Bemerkungen herunterschlucken.
Der Abend verlief alles in allem ganz gut. Emily hörte nicht auf, kleine Sticheleien fallen zu lassen oder hin und wieder gespielt überrascht die Augenbrauen nach oben zu ziehen, wenn Lorelai von ihren Erfolgen auf dem Seminar erzählte. Richard verhielt sich freundlich gegenüber ihr und Rory und Lorelai war ihm dankbar dafür. Nach drei Gängen und einer Käseplatte - Emily hatte ihre Vorliebe für französische Gewohnheiten entdeckt - konnten sie endlich die Tür des Gilmoreanwesens hinter sich schließen und nach Hause fahren.
"Hast du gemerkt, dass sie mich kaum angesehen hat?", bemerkte Lorelai auf dem Weg zum Auto.
"Ja." Rory ging zur Beifahrertür und stieg ein.
Lorelai öffnete ihre Tür. "Und dass sie deinen Namen stets zuerst genannt hat?"
"Auch das."
Lorelai stieg ein und ließ den Motor an. "Aber ansonsten war es nicht die Hölle, die ich erwartet hatte..."
"Das denke ich auch."
"Du bist so einsilbig..."
"Müde", murmelte Rory und sank in ihren Sitz zurück.
"Na dann", meinte Lorelai und fuhr los. "Ab nach Hause."
"Home Sweet Home...", murrte Rory noch und schlief auf der Fahrt ein.

***

Nachdem Rory müde ins Bett gefallen war - Lorelai erinnerte sie dreimal daran, ihre Schuhe auszuziehen - ließ sich die ältere der Gilmores auf dem Sofa nieder, um Sookie anzurufen.
Es klingelte viermal, bevor sie ranging.
"St. James, hallo?"
"Hallo Schätzchen."
"Lorelai? Oh mein Gott, du bist wieder da. Wie geht es dir?"
"Diese Frage habe ich heute einfach schon zu oft gehört."
"Aber nicht von mir, deiner besten Freundin, die dich seit einem halben Jahr nicht gesehen hat. Und dein letzter Anruf ist auch schon so lange her, dass die Neandertaler ihn hätten mithören können."
"Tut mir echt Leid", grinste Lorelai. "Ich hatte wahnsinnig viel zu tun. Dafür komme ich jetzt mit bedruckten Blättern wieder, durch die ich eine saftige Gehaltserhöhung anfordern könnte. Oder ein eigenes Hotel aufmachen."
Stille am anderen Ende der Leitung. Dann ein girrendes Lachen. "Ist das dein Ernst?"
"Ja. Ich habe verschiedene Zeugnisse und Urkunden bekommen. Und außerdem ein halbes Jahr lang gutes Geld verdient. Ich denke, es wird Zeit, dass wir unsere Hotelpläne wieder auskramen..."
Diesmal ertönte am anderen Ende der Leitung ein Quietschen das irgendwo zwischen totalem Enthusiasmus und halber Ohnmacht angesiedelt war.
"Das ist ja großartig. Ich meine... Unser Hotel. Lorelai, weißt du was das heißt?"
"Nein, sag es mir." Lorelai wechselte den Hörer ans andere Ohr.
"Unser Traum. Wirklichkeit. Ich hatte schon aufgegeben..."
"Ganz ruhig, Sookie, du redest in unvollständigen Sätzen. Ich schlage vor, wir treffen uns morgen Mittag auf einen Kaffee. Ich komme im Hotel vorbei. Dann können wir über alles reden."
"Und ein bisschen tratschen." Sookie war ganz aus dem Häuschen.
"Das an erster Stelle", stimmte Lorelai zu. "Aber jetzt sollte ich schlafen gehen."
"Tu das. Dein Jetlag muss furchtbar sein."
"Es hält sich in Grenzen. Aber mal sehen, wie es mir morgen geht..." Lorelai gähnte.
"Okay. Schlaf gut. Bis morgen."
"Gute Nacht, Sookie."
"Ja. Ein eigenes Hotel. Wow."
"Gute Nacht, Sookie!" Lorelai musste lächeln.
"Oh. Gute Nacht, Süße."
Dann legte sie auf.
Lorelai behielt den Hörer noch eine Weile in der Hand. Wenn alles gut ging, dann würde sie morgen Sookie von ihrem Plan erzählen, das Independence Inn zu kaufen. Wenn Mia bereit war, das Hotel in ihre Hände zu geben, dann konnten sie und Sookie daraus ein wunderschönes Inn mit ihrer individuellen Note machen. Ein paar Umbauten hier und da, kleine Änderungen... Aber das würde sie morgen mit Sookie besprechen. Für heute sollte sie tatsächlich ins Bett gehen.
Lorelai stand auf und löschte das Licht im Wohnzimmer. Dann sah sie, dass bei Rory noch Licht brannte und die Tür halb offen stand. Leise schlich sie ins Zimmer. Da lag sie, ihre Rory, endlich wieder zu Hause und bei ihr - und hatte noch ihre Schuhe an. Vorsichtig streifte Lorelai sie ihr von den Füßen und stellte sie neben dem Bett ab. Dann löschte sie das Licht und schloss die Tür.
Wenige Minuten später fiel sie todmüde in ihr eigenes Bett, das sich noch nie so gut wie jetzt angefühlt hatte, und schlief ein.

***

Als Lorelai am nächsten Morgen aufwachte, war es erst halb sechs. In London wäre jetzt Mittagszeit und Lorelai knurrte der Magen. Verdammter Jetlag!
Nachdem sie eine Minute lang an die Decke gestarrt hatte und sich fragte, ob sie mal wieder streichen sollte, setzte sie sich schließlich auf. Der Vorteil des Jetlags war eindeutig, dass sie ohne die morgendliche Übelkeit aufstehen konnte. Also zog sie sich ein weites T-Shirt über, welches sie vor Jahren bei einem Baseballspiel gekauft und noch nie getragen hatte. Dann schlüpfte sie in ihre weiche Trainingshose und ging nach unten. Ihr Gepäck lag noch immer halb ausgepackt im Wohnzimmer. Mit einem tiefen, missmutigen Grunzen ging Lorelai daran vorbei in die Küche. Dann seufzte sie. Der Kühlschrank war völlig leer. Wo waren die Mainzelmännchen, wenn man sie wirklich brauchte?
Eine Weile stand Lorelai vor dem ebenfalls leeren Küchenschrank und runzelte die Stirn. Dann nahm sie einen Zettel und hinterließ Rory die Nachricht, dass sie bei Luke frühstücken würde. Nachdem sie sich ihre Handtasche vom Sofa geangelt hatte, verließ sie das Haus. Die Stadt war an einem Sonnabendmorgen um diese Uhrzeit wie ausgestorben. Lorelai genoss es, niemandem weiter zu begegnen, denn ihr war irgendwie nicht nach Smalltalk.
Auch bei Luke's war noch nicht viel los. Das kleine Glöckchen bimmelte friedlich, als sie das Diner betrat. Luke stand hinter dem Tresen und sortierte frische Muffins auf die Auslage. Er hatte sie noch nicht bemerkt. Außer Lorelai waren nur vier weitere Gäste da - ein älteres Pärchen, das zu Stars Hollow gehörte wie Eternal Flames zu den Bangles und ein weiteres Paar, das wohl auf der Durchreise sein musste, denn sie hatte die beiden noch nie zuvor gesehen. Vielleicht waren sie auch neu hergezogen.
"Go, Blackheads, Go?", lenkte Luke ihre Aufmerksamkeit auf sich und sah sie stirnrunzelnd an.
Lorelai war einen Moment verwirrt, blickte dann an sich runter und grinste. "Das gehört zu meinen Jugendsünden an einem Wochenende in Chicago. Sie hatten damals nur noch die XXL und ich wollte unbedingt eins haben."
Sie beugte sich über den Tresen und küsste ihn. "Guten Morgen."
"Morgen..." Er sah noch einmal kopfschüttelnd auf ihr Shirt. "Und wieso kramst du deine Jugendsünde gerade heute aus? Ist das ein versteckter Hinweis?"
Sie lachte. "Nein. Aber meine Sachen sind entweder auf einem großen Wäschehaufen in der Küche oder noch in den Koffern. Ich kann ja schlecht nackt durch die Stadt laufen."
"Hätte ich gar nichts dagegen", murmelte Luke und grinste. "Wieso bist du eigentlich schon so früh auf?"
"Jetlag."
"Ah."
"Mein Magen meinte, es wäre Zeit für's Mittagessen."
"Na dann. Was darf's denn sein?" Luke wischte sich seine Hände an einem Handtuch ab und legte eine Glasglocke über die Muffinschale.
"Mmh..." Lorelai überlegte eine Weile. "Toast und Rührei. Mit Tomaten. Und Salat. Und einer Portion Pommes mit Chili."
"Wir haben auch noch zwanzig Kilo Gurken im Lager."
"Mach dich nur lustig. Wenn du dich von Flugzeugessen und Emilys Hasenbraten ernähren müsstest, würdest du auch nach Lukes Frühstück schreien." Sie zog die Muffinschale zu sich herüber und hob die Glocke ab. Dann nahm sie sich einen Blaubeermuffin mit Schokoguss.
"Du weißt, dass wir dafür eine Zange haben?"
Sie grinste. "Dass habe ich wohl in den letzten sechs Monaten vergessen."
Er schüttelte den Kopf. "Hoffnungslos."
"Wo bleibt mein Frühstück?"
"Sklaventreiber."
Sie warf ihm einen mitleidvollen Blick zu. "Wir leben nun mal in einer Dienstleistungsgesellschaft..."
"Dann erweise mir bitte den Dienst, nicht unbedingt meine Gäste zu vergraulen, während ich dein Frühstück mache."
"Damit kann ich leben", grinste sie und Luke verschwand in der Küche.

Zwei Stunden und einige Portionen später hing Lorelai über dem Tresen.
"Wieso hast du mich nicht nach dem sechsten Toast gestoppt?", jammerte sie. "Oder nach dem dritten Teller Pommes."
Luke musste bei ihrem Anblick schmunzeln. "Das habe ich. Aber du wolltest nicht auf mich hören."
Lorelai stöhnte. "Mentale Notiz: Lukes Ratschläge ernst nehmen."
"Gute Einstellung." Luke reichte ihr ein Glas Wasser.
"Danke." Sie nahm einen Schluck und richtete sich auf. "Ich hasse Jetlags."
"Das wird schon wieder." Er stützte sich mit den Ellenbogen auf dem Tresen ab.
"Ja", meinte sie und beugte sich zu ihm und grinste. "Ich könnte ein bisschen Ablenkung gebrauchen."
Luke erwiderte ihr Grinsen. Dann schrak er hoch und machte einen Schritt zurück. Lorelai folgte seinem Blick zur Tür. Es war Rory, mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht.
"Stör ich?", fragte sie unschuldig und setzte sich neben Lorelai.
"Nein", meinte Luke und räusperte sich. "Wir haben nur..."
"Schon gut." Lorelai legte ihre Hand auf seine. "Sie weiß Bescheid."
"Oh." Wie hätte er auch etwas anderes erwarten können?
Rory grinste noch immer. "Ein bisschen komisch ist es schon."
"Hm?" Er sah sie verwirrt an.
"Na ja. Jetzt muss ich meinen Kaffee nicht mehr bezahlen..."
"Wer sagt das denn?" Luke entging, dass sie ihn auf den Arm nahm.
Lorelai hob abwehrend die Hände. "Meine Idee war das nicht."
Dann lachte Rory. "Schon gut, Luke. War nur ein Scherz."
"Oh." Er bedachte erst sie und dann Lorelai mit einem skeptischen Blick. "Ich schwöre, das hat sie alles von dir."
"Und ich bin stolz drauf", stimmte Lorelai zu und legte ihrer Tochter einen Arm um die Schulter.
"Genau." Rory lehnte sich kurz an. "Und jetzt hätte ich gerne ein Frühstück. Toast und Rührei."
"Lass mich raten..." Luke zog eine Grimasse. "Mit Tomaten. Und Salat. Und einer Portion Pommes mit Chili."
Rory sah ihn einen Moment lang an. "Gute Idee."
Luke stöhnte auf und verschwand erneut in der Küche.
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ZoeP

Beitrag von ZoeP »

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Später ging Lorelai mit Sookie zum Mittagessen. Da im Independence die Hochsaison anfing, hatte sie nicht viel Zeit und bereitete ihnen dort etwas zu. Während Sookie in der Küche herumrannte und mit sich selbst sprach, zog Lorelai durch das Hotel. Sie betrachtete jeden Raum als würde sie ihn gerade zum ersten Mal sehen, sog tief den Duft von frischer Wäsche, Begrüßungsseifenproben und Holzdielen ein und stellte sich vor, was sie alles verändern könnte...
Mitten in einem ihrer Streifzüge überfiel Sookie sie plötzlich und wollte wissen, was an den Gerüchten über sie und Luke dran war, die durch die Stadt gingen. Lorelai lachte und erzählte auch Sookie die ganze Geschichte - diesmal mit allen auch nicht jugendfreien Details. Die Schwangerschaft allerdings verschwieg sie auch ihrer besten Freundin, was gar nicht so leicht war, wenn man plötzlich auf Sookies mexikanisches Risotto keine Lust mehr hatte und stattdessen chinesisches Terriaky-Hühnchen wollte. Lorelai schob ihre Appetitlosigkeit auf die Fressorgie am Morgen und erzählte in der Zeit, in der Sookie aß, über ihr letztes halbes Jahr in London. Nach dem Essen kamen sie auf die Hotelpläne zu sprechen.
Sookie hatte bereits Bilder von großen Menükarten und weltbekannten Speisen im Kopf, einer Erweiterung der Küche und zusätzlichen Speisekammern. Doch Lorelai lachte nur und ignorierte die Tagträumereien ihrer Partnerin, um ihr die wesentlichen Fakten zu erläutern. Gegen Ende der Woche wollte sie mit Mia sprechen, ob das Independence Inn zu verkaufen sei. Dann würden sie sich über den Preis einigen. Mit einem Anwalt wollten sie und Sookie Verträge durchgehen, die eine gleichrangige Partnerschaft regelten und den Kredit... Und am Ende kamen sie nur zu einem lächelnden Fazit: Ihr Traum würde endlich wahr werden.

***

Als Lorelai an diesem Sonnabendnachmittag nach Hause kam, spürte sie einen erneuten Anfall von Jetlag. Rory war bei Lane, also entschloss sie sich, den Stecker des Telefons herauszuziehen und es sich auf dem Sofa bequem zu machen. Die Kissen sahen tatsächlich verlockend nach Entspannung aus. Lorelai hatte sich kaum hingelegt, als die Müdigkeit auch schon die Oberhand gewonnen und sie mit sich genommen hatte.

Ein Klingeln ließ sie hochschrecken, benommen und orientierungslos.
Lorelai rieb sich die Augen und sah auf die Uhr. Zehn nach Sieben!
"Lorelai?" Es klingelte erneut. Dann ein Klopfen. Sie kannte die Stimme, war sich im Moment jedoch nicht sicher, wem sie sie zuordnen sollte. Noch immer ein wenig verwirrt taumelte sie zur Tür und öffnete. Es war Luke.
"Wie siehst du denn aus?", entfuhr es ihm und er ließ seinen Blick von ihren zerzausten Haaren und dem verschlafenen Gesicht über die zerknitterten Sachen bis zu ihren nackten Füßen wandern.
"Oh Gott...", murmelte sie. "Luke, ich... Woah."
Sie fuhr sich über das Gesicht und schüttelte den Kopf, um klarer denken zu können.
"Tut mir wahnsinnig Leid. Ich habe verschlafen."
"Verschlafen?" Er brauchte einen Moment, dann begriff er. Sie sah ihn mit kleinen, müden Augen an. Dann drehte sie ihm den Rücken zu und tapste in die Küche. Er folgte ihr. Sie goss sich ein Glas Wasser ein und nahm einen großen Schluck.
"Hör mal", meinte er. "Wenn du zu müde bist, dann können wir das auch verschieben."
Lorelai schüttelte den Kopf. "Gib mir fünf Minuten. Oder zehn. Dann bin ich wieder ansprechbar. Verdammte Zeitzonen..."
Luke musste leise lachen. "Gut. Der Film beginnt um acht. Das sollten wir schaffen."
"Um acht?", wunderte sich Lorelai. "Ich dachte, sie fangen immer um sieben an..."
"Hier schon", grinste er. "Aber ich habe uns Karten in Hartford besorgt. Und danach einen Tisch beim Italiener reserviert."
Lorelai pfiff durch die Zähne. "Und dann schlägst du vor, unser Date zu verschieben? Niemals..."
Sie näherte sich ihm und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. "Zehn Minuten..."
"Okay." Er sah ihr nach, wie sie nach oben ging, und ließ sich dann in der Küche nieder. In einer Ecke stapelte sich ein großer Berg Wäsche. Am Kühlschrank hing eine Liste mit Dingen, die dringend eingekauft werden mussten. Sie war bereits einen halben Meter lang - und der Stift baumelte direkt daneben.
Neun Minuten und vierzehn Sekunden später kam Lorelai die Treppe heruntergeeilt, in einem hübschen violetten Sommerkleid und einer schwarzen Strickjacke. Wie sie es in der kurzen Zeit geschafft hatte, wusste Luke nicht, aber sie sah bezaubernd aus. Ihre Haare hingen ihr offen und gebändigt über die Schulter und ihre Schlaffältchen hatten einem frischen Lächeln Platz gemacht.
"Fertig", meinte Lorelai und zog den Riemen ihrer Sandale straffer.
"Na dann", erwiderte Luke und folgte ihr nach draußen.
Die zarte Mailuft war kühl, aber nicht kalt. Auf dem Weg nach Hartford sprachen sie über Lorelais Zukunftspläne für das Hotel und über die Ereignisse in Stars Hollow, die sie verpasst hatte. Taylor hatte wohl inzwischen über hundert neue Regelungen aufgestellt, was Rasenhöhe und Regenlautstärke in Dachrinnen betraf. Dass Luke extra zu den Stadtversammlungen gegangen war, um sie später auf dem Laufenden zu halten, fand Lorelai süß, doch das würde sie ihm sicher nicht sagen. Luke war nicht der Typ Mann, der 'süß' als Kompliment auffasste.

Der Film war gar nicht schlecht. Eine romantische Komödie mit einem Hauch Action - und trotz des Mangels an bekannten Schauspielern wirklich unterhaltsam. Wenn sie nicht alles täuschte, dann hatte sich sogar Luke, der Filmmuffel, amüsiert und am Ende gehofft, dass alles gut ausgehen würde.
"Na ja", meinte er später, als sie in Richtung des Restaurants liefen. "Er war schon ganz okay."
Lorelai grinste. "Das habe ich an deiner Hand gemerkt, die in der letzten Szene plötzlich ein bisschen stärker zugegriffen hatte."
"Oh. Tut mir Leid."
Er legte einen Arm um ihre Schulter und zog sie näher zu sich. Schweigend gingen sie weiter und genossen die Gegenwart des anderen. Nach wenigen Minuten hatten sie den Italiener erreicht. Luke hielt ihr die Tür auf und Lorelai lächelte still.
Ein junger Kellner führte sie zu ihrem Tisch und brachte ihnen Wasser und Weißbrot. Dann verschwand er mit einer knappen Verbeugung wieder. Lorelai griff nach der Karte.
"Warst du schon mal hier?", fragte sie und überflog die Vorspeisen.
"Nein." Auch Luke sah in seine Karte. "Aber meine Eltern waren früher oft hier. Mein Vater hat mir häufig davon erzählt."
Lorelai wirkte plötzlich ein wenig betroffen. "Das ist wirklich schade."
"Was?"
"Dass deine Eltern nicht mehr leben."
Luke lächelte matt. "Ich behalte sie in guter Erinnerung."
"Das ist gut."
Sie sahen sich an und in Lukes Blick lag Dankbarkeit für ihr Verständnis. Dann räusperte er sich.
"Also, was hältst du von einer Pestoplatte als Vorspeise und danach der Pasta Torriagi?"
Lorelai suchte das Gericht auf der Karte und nickte dann. "Klingt gut."
"Möchtest du Rotwein?"
Sie überlegte kurz. Würde es verdächtig klingen, wenn sie ablehnte?
"Nein, heute nicht", meinte sie schließlich und hoffte, er würde nicht nachfragen.
Tat er nicht. Stattdessen schlug er seine Karte zu und legte seine Hand auf ihre, was ihr einen warmen Schauer den Rücken runterlaufen ließ.
"Lorelai?"
"Hm?"
"Du sagtest, du willst sicher sein, dass wir auf derselben Seite sind."
Sie zog kurz die Stirn in Falten und erinnerte sich dann an ihr Telefonat. "Ja."
Er wandte seinen Blick nicht von ihr ab. "Okay. Ich möchte, dass du weißt, wie glücklich ich über das hier bin. Du bedeutest mir wirklich viel und ich möchte nicht, dass wir uns wegen irgendeinem Missverständnis oder aus einer Laune heraus wieder trennen."
Lorelai wusste nicht, was sie sagen sollte. Seine Worte berührten sie und sie war erstaunt, dass er so ehrlich zu ihr war. Normalerweise sprach Luke nicht über seine Gefühle, abgesehen von seiner tiefen Abneigung gegen Taylor.
"Das..." Ihr Mund war trocken. "Das möchte ich auch nicht."
Sie lächelte und er drückte ihre Hand sanft ein wenig fester.
*x*x*x*x*x*x*x*x*x*x*x*x*x*x*x*x*x*x*x*x
So. Hier ist Teil 6 zuende. Allerdings hatte ich diese eine Szene im Kopf und ich kann dann - wenn ich, wie im Urlaub, viel zeit habe - nicht aufhören, bevor die Szene aufgeschrieben ist. Da aber vorher noch soviel anderes in der Handlung passiert... Musste auch das alles zur Tastatur getragen werden. Violá - Teil 7 folgt ;)
ZoeP

Beitrag von ZoeP »

Ich weiß, hier sollte eigentlich die Fortsetzung folgen - aber die ist noch auf dem laptop. Den müsste ich jetzt anschalten und das zeug auf Diskette speichern (uralter laptop!) und dann rüberholen. Da es jedoch 3:15 Uhr ist... *gähn*... Ich stehe morgen zeitig auf (Zahnarzt!), dann mache ich das als erstes im Morgengrauen...
;)
ZoeP

Beitrag von ZoeP »

Nun aber (jaja, das Morgengrauen ist längst vorbei... und meine Geduld mit Zahnärzten und Laptops ebenso...)

Anmerkung - Teil 7: Inzwischen geht das Schreiben wieder etwas besser und macht auch wieder Spaß. Ich warne euch vor: Nach dem etwas leichteren Teil 6 kommt hier in der zweiten Hälfte ein bisschen schwererer Inhalt. Sollten hier Rory/Jess-Fans dabei sein... Sorry. Ich glaube nicht, dass Jess ein schlechter Mensch ist, aber als Rorys Freund war er einfach nicht geeignet. Deshalb werden die zwei hier stets nur gute Freunde sein. Auch wenn Dean später viel zu eifersüchtig war - hey, er hatte ja auch einen Grund - war er wirklich ein toller erster Freund für Rory. Und was das JavaJunkie-Leben angeht - L&L gehören zusammen. Punkt.

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Sonntagvormittag fuhren Rory und Lorelai zum nächsten WalMart, um endlich wieder den Kühlschrank und das übrige Küchenmobiliar zu füllen. Am Ende gaben sie mehr als vierhundert Dollar aus, doch das Waffeleisen und die sprechende Küchenuhr, die Lorelai unbedingt mitnehmen wollte, waren nicht ganz unschuldig daran. Es dauerte eine Weile, ehe sie alles im Auto verstaut hatten, und gleich zweimal so lange, ehe sie es in Stars Hollow wieder ausgeladen hatten.
Lorelai begann, die Regale ihrer Schränke mit Lebensmitteln zu füllen, während Rory weiterhin damit beschäftigt war, Tüten ins Haus zu tragen.
"Wozu sagtest du, brauchen wir acht Packungen Rice Crispies?", stöhnte Rory und stellte zwei Packungen Toilettenpapier neben dem Bad ab.
"Wenn die große Hungersnot ausbricht, brauchen wir uns darum keine Sorgen machen!" Lorelai schob eins nach dem anderen fünf Gläser Erdnussbutter ins Regal. Dann sortierte sie diverse Joghurtbecher, Brotaufstriche und Dips in den Kühlschrank, gefolgt von verschiedenen Saftflaschen und einem Kilo Tomaten. Nachdem sie eine Großfamilienpackung Schokoriegel verstaut hatte, seufzte sie und war sich sicher, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis ihre Heißhungerattacken zu offensichtlich wurden. Sie musste dringend einen günstigen Zeitpunkt finden, um mit Rory über das Baby zu reden. Lange würde sie es auch nicht mehr verstecken können.
"Und was willst du bitteschön mit zehn verschiedenen Teigmischungen anfangen?" Rory stellte weitere Tüten auf dem Küchenfußboden ab.
"Backen."
"Backen?" Rory massierte sich den rechten Oberarm.
Lorelai nickte. "Das kann doch gar nicht so schwer sein, oder? Und frische Schokocookies sind einfach das Beste!", schwärmte sie.
"Na dann..." Rory verschwand, um sich der letzten Ladung anzunehmen.
Lorelai brachte einige Hygieneartikel ins Bad und überlegte, wo sie die acht Zahnpastatuben unterbringen sollte. Vielleicht war sie heute doch ein wenig zu übermütig einkaufen gegangen. Achselzuckend stopfte sie die Tuben in eine Schublade zu den Handtüchern und ging zurück in die Küche, um den Tiefkühlschrank mit Pizzen, Lasagnen und Paellapfannen zu füllen.
"So", schnaufte Rory und ließ zwei Tüten fallen. "Das waren die letzten."
"Hey, kein Grund sie so achtlos hinzuschmeißen", empörte sich Lorelai.
"Marshmallows", meinte Rory nur und kickte von außen gegen eine Tüte.
"Ah."
Rory krempelte ihre Ärmel hoch und stemmte die Hände in die Hüften. "Und jetzt?"
"Dein Kram..." Lorelai zeigte auf einen Stapel Blöcke und Kugelschreiber, mit denen Rory sich für das kommende Schuljahr eingedeckt hatte.
"Und wo sind meine Post-its? Und die Karteikarten?" Rory wühlte in zwei noch unausgepackten Tüten.
"Keine Ahnung. Versuchs mal hier unten." Sie schob eine weitere Tüte mit dem Fuß unter dem Tisch und Rorys Richtung. Rory verschwand unter dem Tisch und tauchte wenig später wieder auf, verschiedenfarbige Post-its und weiße Karteikarten in der Hand.
"Gefunden."
"In einem geordneten Haushalt gehr nichts verloren", meinte Lorelai und stapelte Schachteln mit Oreo-Cookies gleich neben den Nutri-Grain-Riegeln übereinander. Dann begann sie, Colaflaschen im untersten Fach neben der Spüle zu verstauen.
"Seit wann leben wir geordnet?", wollte Rory wissen und ging in ihr Zimmer, um dort all ihre Schulsachen auf das Bett fallen zu lassen. Als sie wieder kam grinste Lorelai nur und legte die vielen übrig gebliebenen Tüten zusammen.
"Seit ich 'Leben mit Feng-Shui - wie Sie ihr Chi ins Fließen bringen' gelesen habe."
Rory runzelte die Stirn. "Das hast du nie gelesen."
"Eben."
"Ah."
Sie mussten beide grinsen. Dann stopfte Lorelai den Tütenhaufen in den Schrank mit den Putzmitteln und klopfte sich die Hände ab.
"Fertig."
"Mission Weltuntergangsvorbereitung beendet", ergänzte Rory und salutierte scherzhaft.
Lorelai ließ sich auf einen Stuhl sinken und seufzte.
"Erinnere mich daran, dass wir das nie wieder tun."
"Keine Sorge, das werde ich!", versprach Rory und rieb sich die Oberarme, um die Muskeln zu entspannen.

***

Später am Abend hockten sie zusammen vor dem Fernseher und sahen 'Frühstück bei Tiffany's'. Sie hatten den Film so oft gesehen, dass sie die Dialoge auswendig kannten und sich jetzt einen Spaß daraus machten, andere Gespräche darüber zu setzen und sich lustig zu machen.
Lorelai hielt einen Eimer Popcorn auf dem Schoß und nuschelte etwas Unverständliches über eine der Frisuren.
"Was?" Rory sah ihre Mutter von unten an. Sie hatte sich vor die Couch gehockt und streckte gemütlich die Füße von sich, die Arme um ein Kissen verschränkt.
"Nischo wischtisch." Lorelai schluckte das Popcorn runter.
"Wie war eigentlich dein Date gestern?", wollte Rory auf einmal wissen.
"Wie kommst du denn jetzt darauf?"
"Einfach so", meinte Rory achselzuckend.
Lorelai legte ihre Füße auf den kleinen Couchtisch und lächelte. "Schön."
Rory sah sie erwartungsvoll an. "Und weiter?"
"Na ja, wie ein Date eben."
"Ach komm schon, Mum. Wo ward ihr? Hat er dich nach Hause gebracht? Was hatte er an?"
Lorelai lachte und stopfte sich mehr Popcorn in den Mund, um Zeit zu gewinnen. Dann erzählte sie Rory von ihrem gestrigen Abend.
"Am Ende hat er mich nach Hause begleitet und mich an der Tür verabschiedet."
"Ah", grinste Rory. "Dabei habt ihr nicht zufällig den Blumentopf vom Geländer gestoßen?"
Lorelai strich sich eine Strähne hinters Ohr. "Nein."
"Dann war das wohl eine streunende Katze."
"Genau", grinste Lorelai.
"Es ist gut zu wissen, dass du glücklich bist", meinte Rory, griff über ihre Schulter in den Popcorneimer und wandte sich wieder dem Film zu.
Lorelais Lächeln verschwand. War sie glücklich? Na ja, sie war zumindest nicht unglücklich. Die Sache mit Luke lief wirklich gut. Gestern Abend hatte sie noch lange wachgelegen und das Kribbeln in ihrem Bauch genossen. Sie hatte es nicht für möglich gehalten, aber sie war tatsächlich verliebt in Luke. Nach all den Jahren, die sie sich gekannt hatten und Freunde gewesen waren, hatte sie sich verliebt. Dass er ihr wichtig war und sie eine starke Zuneigung zu ihm empfand, war ihr schon lange klar geworden, aber dass sie beim Gedanken an ihn so euphorisch werden konnte und er automatisch ein Lächeln auf ihr Gesicht zauberte, wenn er sie ansah... Das war neu. Und es machte die Lage noch viel komplizierter.
Lorelai hatte das Gefühl, es nicht ertragen zu können, sollte er sie wegen des Babys abweisen, oder noch schlimmer, nur deswegen mit ihr zusammen bleiben würde. Sie wusste, dass er wirklich viel für sie empfand. Aber ob das schon ausreichte, um eine Familie zu gründen?
Und dann war da noch Rory. Jetzt wäre eigentlich ein guter Zeitpunkt, um mit ihr darüber zu reden. Aber Lorelai hatte Angst. Nachdem sie ein halbes Jahr bei ihren Großeltern gelebt hatte, könnte sie sich auch verändert haben. Vielleicht waren sie gar nicht mehr so unzertrennlich, wie früher. Was, wenn ihre Freundin und Tochter ihre Entscheidungen plötzlich in Frage stellte... Lorelai seufzte und versuchte, nicht an die Konsequenzen zu denken. Solange niemand von dem Baby wusste, war es irgendwie noch unwirklich und weit weg. Sie hatte doch noch genügend Zeit...
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ZoeP

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Ihre Entscheidung, die Schwangerschaft noch eine Weile für sich zu behalten, verstärkte sich am nächsten Tag. Lorelai kam in ihrer Mittagspause zu Luke, der gerade die Muffin-Wünsche von vier Sprösslingen aufnahm. Die Kleinen waren zwischen fünf und neun und eindeutig Geschwister.
Lorelai setzte sich auf ihren Stammhocker und beobachtete Luke dabei, wie er die Stirn kraus zog, weil das jüngste - ein kleines Mädchen mit rotblonden Haaren - ihre Meinung plötzlich änderte und statt Schokorosine Erdbeerzitrone wollte. Luke grummelte und packte den Muffin um. Als der älteste bezahlte und Luke stolz das Geld gab, stellte der fest, dass es zehn Cent zu wenig waren. Betreten sahen sich die Kinder an.
"Müssen wir dir einen zurückgeben?", wollte der Größte wissen und war offenbar bereit, seinen zu opfern.
Luke sah ihn kurz verblüfft an.
"Nein", räumte er dann ein. "Aber wehe ihr kleckert oder krümelt meinen Laden voll."
Strahlend nahmen die vier die Papiertüte entgegen und stürmten aus dem Laden, um sich draußen über die Muffins herzumachen. Lorelai blickte den vier rotblonden Haarschöpfen nach und lächelte.
"Süß, oder?"
Luke warf ihr einen missmutigen Blick zu. "Alles was an denen süß ist sind die zuckerverklebten Finger. Der Rest geht einem auf die Nerven."
Lorelais Lächeln erstarb. "Du bist kein Fan von jungem Gemüse, hm?", meinte sie so scherzhaft sie konnte.
"Nicht, wenn es laut und hektisch ist, nein." Er legte die Muffinzange neben die Auslage und wischte sich die Hände an seinem Handtuch ab.
Damit stand es fest. Luke wollte keine Kinder. Dass hatte er schon damals, kurz vor Jess' Ankunft, klar gemacht. Lorelai schluckte den Kloß runter, der sich in ihrem Hals festgesetzt hatte, und setzte ein Lächeln auf.
"Bekomme ich ein Stück Pflaumenkuchen?"
"Klar", meinte er und seine Laune schien sich zu bessern, als er ihr kurz darauf einen Teller mit Kuchen zuschob. Nachdem er zwei Gästen im Diner Kaffee nachgegossen hatte, gesellte er sich zu ihr.
"Hast du schon mit Mia gesprochen?"
"Nein." Lorelai stocherte in dem Stück Kuchen rum. "Ich wollte erst einmal ausrechnen, wie viel wir im Höchstfall zahlen könnten."
"Das ist vernünftig", stimmte Luke zu.
Sie aß ein Stück von ihrem Kuchen. Luke machte ihn immer mit etwas Zimt zwischen den Pflaumen und den Streuseln. Sie liebte Zimt.
"Und wie läuft es sonst im Hotel?"
"Gut. Die Vertretung hat sich hervorragend um die Buchhaltung gekümmert. Ich mache also genau da weiter, wo ich vor London aufgehört habe."
"Also hast du den ganzen Tag nichts zu tun und faulenzt?", neckte er sie.
"Ha!" Sie zielte mit ihrer Kuchengabel auf ihn. "Von wegen. Ich renne zwischen dem Hotel und meiner Waschmaschine hin und her, um endlich den Berg in der Küche abzuarbeiten. Rory hat inzwischen schon eine Flagge gehisst, damit sie den Weg zu ihrem Zimmer überhaupt noch findet."
"Das ist ein tragisches Schicksal."
"Genau. Sie könnte traumatisiert werden und später eine Waschphobie entwickeln."
Luke lachte kurz und Lorelai fühlte sich besser. Er war noch immer der alte Luke. Er war ihr Luke. Und auch wenn er fremde kleine Kinder nicht sonderlich mochte, hatte sie die Hoffnung, dass es bei einem eigenen Kind ganz anders aussehen würde.

***

Inzwischen war Lorelai schon wieder zwei Wochen in Stars Hollow und hatte sich eingelebt. Das Telefonat mit Mia war so gut verlaufen, wie es nur gehen konnte, und ein von Lorelai engagierter Anwalt kümmerte sich um den Kaufvertrag. Mia war, entgegen Lorelais Befürchtungen, erfreut gewesen, dass sie und Sookie das Hotel übernehmen wollten. Das bedeutete für sie etwas weniger Last und das gute Gewissen, das Hotel in liebevollen Händen zu wissen.
Nachdem dieser Stein ins Rollen gebracht worden war, kehrte für Lorelai der Alltag wieder ein. Sie hatte die Wäscheberge in die Knie gezwungen, ein weiteres Freitagsessen überstanden und zwei weitere Dates mit Luke genossen, obwohl sie beide viel arbeiteten und sich sonst nur im Diner sehen konnten. Der Freitagabend rückte näher und mit ihm die inzwischen anstrengende Auswahl der passenden Kleidung. Lorelai stand vor ihrem inzwischen wieder gefüllten Kleiderschrank und ging die verschiedenen Outfits durch. Nach vier Kleidern, zwei Twinsets und einem Kostüm entschied sie sich schließlich für ein burgunderrotes, loses Kleid, dass sie leicht umspielte und einer dunklen Strickjacke. Sie drehte sich vor dem Spiegel um sich selbst. Nichts war zu sehen.
Dann ging sie nach unten und wartete auf Rory.
"Bist du fertig?"
"Gleich... Ich kann meine Ohrringe nicht finden."
"Welche?" Lorelai ging zur Kommode im Flur.
"Die grünen mit den silbernen Anhängern..." Rory schien geräuschvoll in ihren Schreibtischschubladen zu suchen.
Lorelai öffnete die oberste Schublade der Kommode und zog die gesuchten Schmuckstücke hervor.
"Hab sie."
Rory kam zu ihr und nahm die Ohrringe entgegen. "Danke." Sie steckte sie an. "Ich frage besser gar nicht, woher du das wusstest?"
Achselzuckend ging Lorelai vor ihr her zur Tür. "Ich habe sie mir letzte Woche ausgeborgt, zu dem hellgrünen Rock und dem dunklen Pullover."
Rory gab ein missmutiges Grunzen von sich, während Lorelai die Tür hinter sich ins Schloss fallen ließ und zum Auto ging.
"Ich hab ja wirklich nichts dagegen, wenn du meine Sachen borgst, Mum", begann sie schließlich.
"Schon gut", winkte Lorelai ab. "Das nächste Mal leg ich sie zurück."
"Danke."

***

"Bist du soweit?" Lorelai sah Rory fragend an.
Die lachte leise. "Ich stehe hier nicht vor der Tür meiner Eltern und habe Angst, zu klingeln..."
"Ich habe keine Angst", verteidigte sich Lorelai. "Ich habe Erfahrung!"
"Ah. Dann bewege deinen erfahrenen Finger endlich zum Klingelknopf."
"Schon gut..." Lorelai klingelte.
Nach einer Weile hörte sie Schritte. Diesmal war es Emily, die ihnen die Tür öffnete. Sie wirkte erstaunlich gut gelaunt, irgendwie fröhlich.
"Kommt rein, ihr zwei." Sie trat einen Schritt zurück, um sie hereinzulassen.
"Sofie!", rief sie dann. "Sofie! Hast du das Klingeln nicht gehört?"
Sofie kam herbeigeeilt und nahm die Mäntel der beiden. "Tut mir Leid, Miss Gilmore, in der Küche war es so laut."
"Na, macht nichts. Geh lieber wieder zurück, bevor etwas anbrennt."
"Ja, Miss Gilmore." Und mit einer leichten Verbeugung war sie wieder verschwunden.
Lorelai und Rory tauschten einen Blick, der dieselbe Frage enthielt: Was ist heute mit Emily los? Sie entschuldigte es normalerweise nicht, wenn ein Dienstmädchen seinen Aufgaben nicht nachkam. Und dem Türklingeln zu antworten gehörte eindeutig zu Sofies Aufgaben...
"Was wollt ihr trinken? Einen Martini, Lorelai?" Sie ging ins Wohnzimmer und bedeutete den Beiden, Platz zu nehmen.
"Nein, danke. Heute nicht." Vielleicht würde es ein zweites Mal funktionieren, Alkohol abzulehnen ohne eine Erklärung abliefern zu müssen.
"Nun gut. Dann einen Sherry?"
Offenbar nicht bei Emily. Lorelai lächelte matt. "Nein, danke Mom. Ich hätte lieber ein Wasser. Ich musste heute bereits mit einem Gast anstoßen und der Sekt war ziemlich schwer." Das war die erstbeste Ausrede, die ihr einfiel. Emily schien es hinzunehmen, denn sie stöpselte die Sherryflasche wieder zu und goss ihr und Rory Wasser in ein Glas.
"Wo ist Grandpa?", wollte Rory wissen, als sich Emily setzte und Richard nicht auftauchte.
"Oh, er ist gestern nach Hong Kong geflogen, zu einem Kunden."
"Ah." Lorelai nippte an ihrem Wasser.
"Und, wie war eure Woche?", begann Emily eine leichte Konversation.
"Ganz nett", meinte Lorelai nur und fragte sich ernsthaft, was hinter der guten Laune ihrer Mutter steckte.
"Wirklich in Ordnung", stimmte Rory zu.
"Hast du dich wieder eingelebt?", erkundigte sich Emily bei Rory. "Du fehlst uns hier sehr, weißt du."
"Na ja..." Rory zog unbewusst ihre Schulterblätter zusammen. "Es gibt doch kein schöneres Bett, als das zu Hause, nicht?"
"Aber keine Sorge", scherzte Lorelai. "Die guten Manieren aus euren Knigge-Kursen hat sie noch nicht abgelegt. Neulich hat sie ihre Pommes mit der Gabel gegessen!"
Emily spitzte ihre Lippen. "Nur zu deiner Information, wir haben Rory jede erdenkliche Freiheit gelassen. Sie musste keineswegs irgendwelche Manieren erlernen."
"Grandma", versuchte Rory, sie zu beruhigen. "Das war doch nur ein Spaß."
Bevor einer der drei etwas sagen konnte, kam Sofie ins Wohnzimmer. "Das Essen ist fertig, Miss Gilmore."
"Nun denn." Emily erhob sich. "Lasst uns essen."
Rory und Lorelai folgten ihr ins Esszimmer. Es gab eine Bouillabaisse, Salat mit Croutons und eine Fischplatte. Emily schien ein französisches Kochbuch geschlachtet zu haben. Lorelai wurde beim Geruch des Fisches übel, doch sie nahm schnell einen Schluck Wasser und setzte sich, sodass ihr der Geruch der Bouillabaisse in die Nase stieg.
Emily wartete, bis auch Rory saß.
"Guten Appetit", meinte sie dann.
Das Essen verlief recht schweigsam. Lorelai hatte keine Lust, irgendwelche Kommentare über das Essen zu machen. Emily schien sich in ihrer Laune wohl zu fühlen und Rory war einfach nur froh, dass es keine Sticheleien gab.
Als Sofie das Dessert hereinbrachte - kleine Crèpes mit heißen Himbeeren - wurde Emily wieder gesprächiger.
"Nun, Lorelai, wie du ja erwähntest, wirst du bald Hotelbesitzerin sein?"
Lorelai legte ihre Gabel beiseite. "Ja. Sookie und ich kaufen das Independence Inn."
"Habt ihr euch auch gut abgesichert?"
"So sicher wie das Grün von Kermit dem Frosch."
"Lorelai, darüber scherzt man nicht."
Sie seufzte. "Natürlich sind wir abgesichert. Mehrfach. Und Cliff & Roberts prüfen den Vertrag ganz genau, bevor wir irgendetwas unterschreiben."
"Das ist gut", meinte Emily beruhigt. "Unterschätze nie die Last eines schlechten Vertrages."
"Bist du jetzt ein Glückskeks?"
Emily warf ihr einen missbilligenden Blick zu.
"Bist du dir sicher, dass du das Hotel mit der Köchin gemeinsam kaufen willst? Eine Partnerschaft ist immer ein Risiko, und gerade mit einem unzuverlässigen Menschen..."
"Sookie ist nicht unzuverlässig", unterbrach Lorelai ihre Mutter. "Sie ist mir eine große Hilfe."
Doch Emily ließ nicht locker. "Da du ja jetzt mit zusätzlicher Arbeit eingedeckt bist, wirst du sicherlich wesentlich weniger freie Zeit haben." Sie schnitt sich ein Stückchen Crèpe ab und schob es sich vornehm mit der Gabel in den Mund.
"Ach", winkte Lorelai ab. "Immer noch genug, um die Wiederholungen von den Waltons zu erwischen."
"Ich meine das ernst, Lorelai."
"Worauf willst du hinaus, Mom?", fragte Lorelai leicht genervt.
"Dass du ab jetzt kaum noch Zeit für Rory haben wirst und sie deshalb zu uns ziehen wird."
"Wie bitte?", riefen Lorelai und Rory gleichzeitig.
"Grandma...", wollte Rory widersprechen, doch Emily schnitt ihr das Wort ab.
"Nein, Rory, ich weiß dass du zu deiner Mutter hältst, aber wenn du darüber nachdenkst, wirst du erkennen, dass es so besser ist. Du wärst näher an Chilton und hast hier viel mehr Platz als zu Hause. Die letzten sechs Monate haben gezeigt, dass du dich hier wunderbar entwickelst."
Lorelai lachte hysterisch auf. "Mom, komm mal wieder runter. Rory ist meine Tochter und sie wird sich bei mir entwickeln."
"Du hast gar keine Wahl, Lorelai. Richard und ich haben das bereits entschieden."
"Ach ja?" Lorelai schob ihren Teller von sich. Sofort kam Sofie, um ihn mitzunehmen. "Ich glaube nicht, dass das eure Entscheidung ist."
"Ist es doch", meinte Emily bestimmt.
"So?"
"Ganz Recht. Andernfalls würden wir unseren Anteil an Rorys Schulgeld zurücknehmen."
Lorelai sog hörbar die Luft ein.
"Grandma, das ist nicht dein Ernst!" Rory sah Emily entsetzt an.
"Ich fasse es nicht." Lorelai stand auf und warf die Serviette auf den Tisch. "Du willst Rorys Zukunft zerstören, nur um dich an mir zu rächen?"
Emily setzte sich noch etwas gerader hin. "Das hier hat nichts mit dir zu tun, Lorelai, sondern damit, dass Rory so die Türen für ihre Zukunft geöffnet werden. Sie ist eine Gilmore und sie sollte stolz darauf sein."
"Das bin ich doch", warf Rory ein, verärgert dass Emily über sie hinwegsprach, als wäre sie gar nicht da. "Aber dazu muss ich doch nicht hier leben."
Emily stand auf und machte einen Schritt auf Rory zu. "Rory, Schätzchen, eines Tages wirst du uns dankbar sein."
"Nein." Lorelai verschränkte die Arme vor der Brust. "Das wird sie nicht, denn sie wird nicht zu euch ziehen. Dann streicht doch das Schulgeld. Ich habe in den letzten Monaten genügend Geld zusammengespart, um das letzte Schuljahr zu finanzieren."
"Aber du kaufst ein Hotel", meinte Emily trocken.
"Diesen Traum habe ich jetzt schon so lange, er kann auch noch ein wenig länger warten. Aber du wirst mir Rory nicht wegnehmen."
Emily zog ihre Augenbrauen hoch und legte einen Arm um Rory. "Rory gehört hier her."
"Grandma!" Rory befreite sich aus ihrem Griff. "Wieso fragst du nicht mal danach, was ich will?"
Sofie kam etwas näher zu Rory. "Vielleicht sollten Sie wirklich auf das hören, was Rory möchte."
Emily warf dem Dienstmädchen einen eiskalten Blick zu und Sofie wusste, dass sie besser den Mund gehalten hätte.
"Pack deine Sachen und geh. Du bist entlassen." Emily warf ihr einen letzten geringschätzigen Blick zu und wandte sich dann wieder an Lorelai. "Also?"
Lorelai schüttelte wütend den Kopf. "Komm Rory. Wir gehen."
Rory sah hilflos zwischen ihrer Mutter und Großmutter hin und her. Lorelai nahm ihre Handtasche und verließ das Esszimmer. Rory sah Emily an.
"Wie konntest du nur!", meinte sie schließlich und folgte ihrer Mutter durch die große Halle nach draußen. Wieso mussten Freitagabende immer in einem einzigen großen Streit enden? Wieso konnte Emily Lorelais Leben nicht so akzeptieren, wie es war? Rory stieg neben Lorelai ins Auto. Lorelai sagte kein Wort und fuhr los.
"Es tut mir Leid", begann Rory nach einer ganzen Weile, doch Lorelai schüttelte den Kopf.
"Das hier hatte nichts mit dir zu tun, Schatz. Es war Emilys neuste Idee, mich dafür zu bestrafen, dass ich kein Gilmoreleben führe, wie sie es sich wünscht."
"Aber was machen wir jetzt?"
Sie seufzte. "Wie ich bereits sagte. Es ist kein Problem, dein letztes Schuljahr zu finanzieren."
Rory wurde in ihrem Sitz immer kleiner. "Aber das Hotel..."
"Steht auch in zwei oder drei Jahren noch dort", vollendete Lorelai den Satz. "Und Mia wird es sicherlich auch dann noch an uns verkaufen."
Rory sah sie schuldbewusst an. Lorelai lächelte ein wenig.
"Deine Chance auf Harvard liegt in Chilton. Das ist momentan viel wichtiger."
Damit war für Lorelai das Gespräch beendet. Rory fühlte sich nicht wirklich besser, aber es gab nichts, das sie hätte tun können. Von zu Hause wegziehen und nicht mehr bei ihrer Mutter wohnen? Darüber würde sie sich frühestens Gedanken machen, wenn sie auf die Uni ging.
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ZoeP

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Eine halbe Stunde später fuhr Lorelai in die Einfahrt vor ihrem Haus und hielt an.
"Rory, hör mal", meinte sie. "Ich würde ganz gerne noch mal bei Luke vorbeifahren. Der Abend war einfach..." Sie ließ den Satz unvollendet, doch Rory verstand.
"Ein bisschen Trost holen, hm?"
Lorelai nickte. "Kann ich dich allein lassen?"
"Klar." Rory ließ sich von ihrer Mutter umarmen und stieg dann aus. Lorelai sah ihr noch nach, wie sie im Haus verschwand und machte sich dann auf den Weg zu Lukes. Da um diese Zeit nicht mehr viel los war, parkte sie direkt vor dem Laden.
Er war bereits menschenleer, als sie eintrat.
"Hallo Fremder", meinte Lorelai und setzte sich.
"Hey." Er gab ihr einen Kuss. "Du siehst müde aus."
Sie nickte. "Der Abend war mal wieder wunderbar gewesen."
"Streit mit deiner Mutter?" Er trocknete einen Becher ab und stellte ihn zu den anderen ins Regal.
Lorelai schnaubte kurz auf. "Ich glaube, dafür gibt es kein Wort. Wenn ein Streit wie ein lästiges Insekt ist, dann war das heute ein chemisches Insektenspray, nur dazu geschaffen, alles andere auszurotten."
Luke legte eine Hand auf ihre, um sie zu beruhigen. "Auch ein Insektenspray verflüchtigt sich irgendwann."
Lorelai nickte müde. "Vielleicht. Aber lass uns über was anderes reden. Hast du noch Schokodonuts?"
Er lachte. "So spät noch?"
"Ich habe schrecklichen Heißhunger auf Frustschokolade."
Luke verschwand kurz in der Küche und kam mit einem Teller zurück, auf dem ein Schokodonut lag.
"Engel", murmelte Lorelai und biss ab. "Das ist auf jeden Fall besser als Minicrèpes."
"Hm?"
"Schon gut", winkte sie ab. Dann beobachtete sie Luke dabei, wie er nacheinander die Tische abwischte und begann, die Stühle hochzustellen.
"Denkst du nicht manchmal, dass du keine Lust mehr auf das alles hast?"
"Was?" Er sah sie fragend an.
"Na ja." Sie machte eine ausschweifende Geste über die Tische. "Das hier. Würdest du nicht manchmal lieber etwas völlig anderes tun?"
"Nein", antwortete Luke ohne zu überlegen. "Das hier war mein Traum und ich habe ihn mir erfüllt. Sicher gibt es auch weniger schöne Seiten an dem Job, aber das ist es, was ich kann."
Lorelai verstand, was er meinte. Sie seufzte.
"Ist alles in Ordnung?" erkundigte er sich und stellte den letzten Stuhl hoch. Dann kehrte er zur Theke zurück und holte eine Sprühflasche und einen Lappen hervor, um die Barhocker abzuwischen.
"Ich weiß auch nicht." Lorelai biss sich auf die Unterlippe. "Manchmal glaube ich, dass es völlig egal ist, ob wir gerade tun, was wir tun. Wir können sowieso nicht alles kontrollieren."
Luke sprühte die ersten beiden Hocker ein und wischte sie ab.
"Nein. Aber es ist auch nicht wichtig, immer die Kontrolle zu haben. Den Überblick zu behalten, reicht schon." Er grinste und bedeutete ihr, kurz von ihrem Platz aufzustehen. Lorelai rutschte von dem Barhocker herunter.
"Ich sollte nicht so viel darüber nachdenken", meinte sie und Luke nickte zustimmend. Dann wollte er ihren Hocker einsprühen, doch das Reinigungsmittel war alle.
"Recht hast du", erwiderte er und hob dann die Sprühflasche hoch. "Ich geh mal schnell die Flasche nachfüllen."
"Ich lauf nicht weg", sagte sie. Luke ging hinter ins Lage und sie konnte ihn kramen hören.
"Was hältst du eigentlich davon, wenn wir uns nächste Woche Kirks neuen Film anschauen?", drang seine Stimme dumpf aus dem Lager.
"Ich weiß nicht. Wenn er schlimmer wird, als der letzte, dann auf jeden Fall."
Ihr Donut war inzwischen alle. Also angelte sie sich eine ihrer großen, gelben Lieblingstassen und nahm sich die Kaffeekanne mit dem koffeinfreien Kaffe. Ein kleiner Rest war noch drin.
"Kirk hat jedem, der es hören wollte, erzählt wie viel Erfahrung er inzwischen gesammelt hat und dass sein neues Werk wesentlich professioneller ist."
Lorelai schenkte sich ein und stellte die Kanne auf den Tresen. Im Stehen nahm sie einen Schluck. Der Kaffee war sogar noch warm!
"Das kann ja nur bedeuten, dass er sich schrecklich blamiert. Ich bin dabei."
"Okay. Die Premiere ist am Dienstag." Luke kehrte mit einer vollen Flasche zurück und sprühte die restlichen Hocker ein. Dann wischte er kurz drüber und ging hinter die Theke zurück.
"Im Kino?" Lorelai wollte sich setzen, doch das Polster war noch feucht.
"Nein, beim Stadtpavillon." Er nahm ihren Teller weg und stellte ihn in die Küche.
"Ah, dafür hat er also die Leinwand bestellt, wegen der er sich heute Morgen mit Taylor stritt." Sie nippte an ihrem Kaffee.
"Wahrscheinlich." Luke grinste. Dann stellte er die Kaffeekanne zurück, um auch die Theke abwischen zu können. Als er bemerkte, dass es die koffeinfreie Kanne war, lachte er kurz auf.
"Du hast Heißhunger auf Schokolade und trinkst koffeinfreien Kaffee. Man könnte meinen, du bist schwanger."
Plötzlich hörte er das Zersplittern einer Tasse auf dem Boden. Erschrocken sah er, dass Lorelai sie hatte fallen lassen. Dann blickte er sie an und erkannte das Entsetzen in ihrem Blick. Gerade als er ihr sagen wollte, dass es bloß ein Scherz war, schlich sich eine Ahnung in sein Bewusstsein. Sein Blick wanderte zu ihrem Bauch und ruhte eine Weile darauf. Konnte das ein? Fragend glitt sein Blick zurück zu ihr. Sie hatte die Lippen fest zusammengepresst.
"Oh Gott", murmelte er nur, unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen.
Lorelai stand einfach da und wusste nicht, was sie tun sollte. Es zu leugnen war sinnlos, doch als sie seinen Blick sah, glaubte sie, alles würde sich in ihr zusammenkrampfen. Sie wollte etwas sagen, konnte jedoch nicht. Dann schluckte sie und spürte, wie ihre Augen zu brennen begannen. Es war vorbei. Luke wollte keine Kinder, er hasste Kinder. Vorsichtig machte sie einen Schritt rückwärts.
Luke rührte sich nicht.
Lorelai hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Sie musste hier raus!
"Ich..." Ihre Stimme versagte. "Es tut mir Leid", flüsterte sie und drehte sich um. Sie verließ das Diner, ohne ihn noch einmal anzusehen, stieg in ihr Auto und fuhr heim.
Zu Hause ging sie nach oben und schälte sich aus dem Kleid. Sie streifte sich ein bequemes Shirt über, kroch in ihre Lieblingspyjamahose und ging wieder nach unten, um Rory gute Nacht zu wünschen. Doch als sie im Wohnzimmer stand, verließen sie plötzlich alle Kräfte. Sie brach weinend neben der Couch zusammen und verkrampfte ihre Hände zu Fäusten.
Das war alles zu viel. Erst Emily, die immer wieder ihr Leben schlecht machte, etwas an ihren Freunden auszusetzen hatte und ihr nicht einmal einen Kaufvertragsabschluss zutraute. Und dann die ungewisse Zukunft mit Rory, ihre aufgeschobenen Pläne und das Baby... Und Luke. Sie hatte ihn verloren, da war sie sich sicher. Und dieses Gefühl des Verlustes tat so weh, dass sie kaum atmen konnte.
Lorelai zog ihre Knie an und schlang die Arme darum. Die Tränen rannen ihr die Wangen herunter. Und obwohl sie wusste, dass das kleine Wesen in ihrem Bauch nichts dafür konnte, verfluchte sie es in dem Moment, nur um sich danach schrecklich schuldig dafür zu fühlen. Lorelai spürte, wie die Hilflosigkeit sie einhüllte und schließlich völlig verschlang.
*x*x*x*x*x*x*x*x*x*x*x*x*x*x*x*x*x*x*x*x

So. das war Teil 7, soweit. Ich weiß es ist gemein, das so offen hängen zu lassen, aber nach dem ganzen lesefutter seid ein bisschen geduldig. Ich muss an meiner Seminararbeit schreiben (tausend Fachbücher wälzen... Mir hängen Bibliotheken zu den Ohren raus!). Falls ihr euch nach der Logik des letzten Absatzes fragt (z.B. Wenn Rory zu Hause ist, müsste sie das doch hören, wenn Lorelai weint etc.) - ja, das tut sie auch, aber ich habe einfach noch nicht weitergeschrieben ;) Ihr seht also, auch Rory wird bald davon wissen.
Ich hoffe, dass ich die Story nach ein, höchstens zwei weiteren Teilen beenden kann. Ich hasse es, Storys offen zu lassen...
Weiß eigentlich einer, wann in deutschland neue Folgen kommen? (Nur mal so am Rande...)
Kinderschoko

Beitrag von Kinderschoko »

Irland hat dir anscheinend sehr gut getan und der FF ;)) :D
Die Teile waren einfach großartig!
Nur noch 2 Teile? :(
In Österreich beginnen die neuen Folgen am 26. in Deutschland weiß ich aber nicht :ohwell:
Bitte schreib schnell weiter! :anbet: :anbet: :up:
ZoeP

Beitrag von ZoeP »

Hab's gerade endeckt: 29. August ;)
~lucky~

Beitrag von ~lucky~ »

Ich liiieeebeee diese Story!

Wirklich super geschrieben, kaum hatte ich den 6. Teil gelesen war auch schon der 7. da und ich konnte mich einfach nicht zurückhalten und musste ganz einfach weiterlesen. Ich sage nur toll, toll, toll. :anbet: :anbet: :anbet:

Also über Emily könnt ich mich schon wieder aufregen. Warum sollte Rory bei ihr wohnen! Während Lorelai weg war fand ich das ja OK, aber jetzt ... sicher nicht! Was glaubt diese Frau eigentlich, wer sie ist! :motz:

Und jetzt hat Luke endlich von der Schwangerschaft erfahren ... wurde schließlich auch schon höchste Zeit, denn viel länger hätte sie das sicher nicht mehr vor ihm verheimlichen können. Aber die Art und Weise wie er's erfahren hat ... naja :ohwell: ... er hätte sicher mit vielem gerechnet, aber sicher nicht damit ... ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt, wie er mit der Sache umgeht.

Ich bin natürlich auch sehr neugierig, wie Rory das Ganze aufnimmt. Sie wird aber bestimmt für Lorelai da sein und ihr wieder auf die Beine helfen. Lorelai tut mir im Moment richtig Leid. :(
ZoeP hat geschrieben:Ich weiß es ist gemein, das so offen hängen zu lassen ...
Ja und wie gemein das ist *bösenBlickzuwerf* :D .
Ich freu mich schon wahnsinnig auf die Fortsetzung ... kann es kaum erwarten. :schaem: :D
ZoeP

Beitrag von ZoeP »

Ich weiß, dass ist keine Fortsetzung, aber das habe ich in einer ziemlich langen Nacht verfasst, nachdem ich mit Teil7 fertig war und irgendwie soviel in meinem Kopf rumgeschwirrt war... Eigentlich wollte ich das erst ganz ans Ende stellen. Aber ich dachte, vielleicht interessiert es euch...
Seht es als kleines Zwischenstück - ich schütte euch hier mein Herz aus ;)

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Making Of Kaffeetage

Normalerweise schreibt man eine Fanfiction und begnügt sich damit, im Header eventuell ein, zwei Zeilen Kommentar zu verfassen. Wenn ich FFs nur in Archiven veröffentliche, handhabe ich das genauso. Da ich Kaffeetage jedoch in einem Forum veröffentliche, wo man direkt diskutieren kann, ist man viel mehr mit den Lesern verbunden, irgendwie.
Kaffeetage ist eine FF, die mir viel bedeutet. Zum einen, weil sie über einen langen Zeitraum geschrieben wurde (schaut euch nur mal das Datum an! 16.05.2004!) und zum anderen, weil sie meine erste GG-FF war, in der ich all meine kleinen und großen Ideen untergebracht habe. Mein Stil hat sich während dieser Zeit verändert, ebenso wie meine Welt. Und weil ich selbst immer ganz begierig darauf bin, zu erfahren, was eigentlich hinter einer FF und dem Verfasser steckt, habe ich mich entschlossen, eine Art "Blick hinter die Kulissen" zu verfassen. Wer darauf absolut keine Lust hat, der überspringe diesen Text einfach.
Kaffeetage begann titellos, was für mich damals etwas seltsam war. Normalerweise fällt mir zuerst ein Titel und dann die Geschichte drumherum ein. Doch an einem Abend, als ich vergeblich nach vernünftigen GG-FFs gesucht hatte, beschloss ich, meine eigene zu verfassen und tippte darauf los, ohne Ziel. Da ich nicht wusste, ob überhaupt jemand Interesse daran hatte, stellte ich den Anfang hier ins Forum und gab dem Ganzen den Titel "Kaffeetage", einfach weil er leicht und locker zur ersten Szene passte. Dann kam mir die Idee mit dem Seminar in London, und was daraus werden könnte: Mehr Gehalt, Zertifikate - ein weiterer Schritt zum eigenen Hotel für Lorelai. Ja, und irgendwie hat sich dann alles verselbstständigt. Luke und Lorelai führten Gespräche, die einfach so entstanden, aus der jeweiligen Situation heraus. Und es machte Spaß, die zwei handeln zu lassen. Und dann kam mir mein Jahr Amerika dazwischen. In der letzten Woche vor meinem Abflug stellte ich noch Teil 4 fertig, den ich schon so im Kopf hatte (besonders die letzten beiden Szenen...). Eigentlich wollte ich in den USA weiterschreiben, doch eine chaotische Tastatur und das Leben als Austauschschüler machten mir einen Strich durch die Rechnung. Als Entschädigung konnte ich dort jedoch die brandneuen Folgen der 5. Staffel sehen - was jedoch auch den Nachteil hatte, dass L&L jetzt tatsächlich zusammen waren. Damit fehlte der Serie eine gewisse Spannung, die ich für die FF aber noch brauchte. Also schrieb ich auch nicht weiter, als ich schon längst wieder in Deutschland war. Und dass, obwohl ich eine ganz bestimmte Szene aus Teil 7 im Kopf hatte. Sie lief in meinem Kopf ab, wie ein Stückchen Film: Luke scherzt über koffeinfreien Kaffee, Lorelai lässt ihre Tasse fallen - und sitzt später weinen zu Hause auf dem Fußboden.
Die meisten Szenen sehe ich ebenso vor mir. Ich schaue sozusagen "Eigenkino", samt Kameraeinstellungen und allem, was dazu gehört. Wie die Szenen in meinen Kopf kommen, weiß ich auch nicht immer. Aber dann kribbeln meine Finger und ich muss sie aufschreiben. Erst jetzt, nach über einem weiteren Jahr, kam ich endlich dazu. Angestachelt von einer guten Freundin, der "Kaffeetage" gefiel und die wissen wollte, wie es weitergeht - und von euch. Anfangs hat sich irgendwie niemand so richtig für die FF interessiert. Aber dann kleckerten Feedbacks und Kommentare ein und ich begann, wieder richtig Lust auf die FF zu bekommen. Wenn da nicht Staffel 6 gewesen wäre...
Nun gut. Die neuen Handlungen ignorierend machte ich mich daran und klappte den Laptop auf. Nichts. Gähnende Leere. In meinem Kopf, auf dem Bildschirm, in den Fingern. Schreibblockade. Die Szenen zogen sich wie Kaugummi dahin und wollten nicht wachsen. Mit viel Geduld schaffte ich es, Teil 5 fertig zu stellen. Immer wieder musste ich Sätze überarbeiten, die mir nicht gefielen. Ich hatte das Gefühl, jeden Ausdruck, jede Metapher und jedes Bild schon einmal verwendet zu haben und mich im Kreis zu drehen.
Einem guten Rat aus einem Buch folgend blieb ich am Ball und suhlte mich nicht in Schreibblockadenmitleid. Und siehe da - nach einer Weile machte es wieder Spaß. Lorelai war wieder die lebenslustige Frau, die ich in den ersten beiden Staffeln so mochte. Wen kümmert Staffel 6, wenn "Kaffeetage" doch irgendwo Anfang Staffel 2 beginnt?
Obwohl ich zu Beginn nur um die 6 Teile geplant hatte, waren es dann mehr geworden. So viele Details schlichen sich ein, und zwischen den wichtigen Szenen gab es kleinere Handlungen, die nach Aufmerksamkeit bettelten. Es ist als Schreiber nicht immer leicht, eine Balance zu finden, zwischen dem was die Leser wissen möchten, und dem was man ihnen zusätzlich vermitteln möchte. Also bewegt man sich auf einer Gradwanderung zwischen einer zu schnell voranschreitenden Handlung mit zu vielen Dialogen und einer langweiligen, ewig verzögerten Handlung ohne Aussagekraft. Ich hoffe, ich habe einen guten Weg gefunden. Ich liebe Details. Lorelai, die mit einem Löffel in der Tasse spielt. Rory die kleine Männchen auf ihren Block zeichnet. Luke, der sein Diner sauber hält, wischt, abtrocknet, Muffins sortiert oder Kaffee aufsetzt. Deswegen sind meine GG-Figuren immer mit irgendetwas beschäftigt - auch wenn sie sich unterhalten.
Meine erste Idee für die Szene, in der Luke von Lorelais Schwangerschaft erfährt, war übrigens folgende: Sie liegen bei Lorelai im Bett, er schläft, es ist früh am Morgen. Plötzlich wird Lorelai schlecht und sie rennt auf Toilette, um sich zu übergeben. Luke folgt ihr, leicht besorgt. Als er dann den Scherz mit der Schwangerschaft macht, übergibt sich Lorelai erneut und schafft es dann nicht mehr, ihn anzulügen. Sie sollten sich bereits in dieser Szene versöhnen, aber ich habe den Gedanken verworfen, weil er unlogisch war. Luke nimmt diese Nachricht nicht einfach hin. Er braucht Zeit, um nachzudenken. Außerdem hätte er ihren Bauch bemerken müssen, wenn sie zusammen geschlafen haben. Da waren zu viele Details unausgereift. Also suchte ich nach einer anderen Variante - violà, die Tasse fiel zu Boden.
Die Frage, wie Rory davon erfährt, habe ich auch lange vor mir hergeschoben. Zuerst sollte Lorelai es ihr am Telefon erzählen. Aber das passte nicht. Dann sollte sie es ihr gleich nach der Heimkehr erzählen, aber Lorelai war eher der Typ, der zuerst mit Luke darüber geredet hätte, weil er der Vater ist, und weil sie Angst hatte, dass Rory sich von ihr abwenden könnte (immerhin hatte sie sechs Monate bei Emily und Richard gewohnt!). Also malte ich mir aus, dass sie ja zusammen im Diner sein könnten, wenn Luke davon erfährt. Das schien mir ganz gut geeignet - Lorelai rennt an ihr vorbei und sie sieht er verwirrt hinterher. Frage: Wie weiter? Ich wollte gerne eine Szene drin haben, in der alle drei bei Lorelai zu Hause sind, ratlos und durcheinander. Also entschied ich mich für die Variante, die ihr gelesen habt (bzw. noch lesen werdet).
Es ist also nicht so (zumindest bei mir!), dass die Szenen so dahinperlen und alles fließt. Ich mache mir viele Gedanken über Inhalt und Ausdruck, versuche den Sprachstil der einzelnen Personen einzuhalten. (Rory spricht tatsächlich etwas vornehmer als ihre Mum, die hin und wieder gerne flucht.) Und gerade weil soviel Arbeit und Hingabe in der FF steckt, fühlt man sich verletzbar und ist aufgeregt, sobald ein neuer Kommentar darunter steht. Es ist natürlich schön, eine Aufforderung zum Weiterschreiben zu lesen (das spornt wirklich an!), aber am schönsten sind die von Herzen kommenden Bemerkungen, dass die Story einen bewegt hat oder man bei dieser und jener Szene herzhaft lachen musste. Ein Lächeln zaubert ihr auch auf mein Gesicht, wenn ihr sagt, ich bin nah am Stil der Serie dran. Denn das ist doch das Ziel eines jeden FF-Schreibers, oder? Eine möglichst realitätsnahe Episode zu verfassen, weil einem der "echte" Stoff nicht genug ist...
Damit bedanke ich mich bei allen "Kaffeetage"-Lesern (auch den Kritikern - habt ihr gemerkt? Sie haben sich nicht mehr so oft auf die Lippe gebissen. Dafür aber gegrinst...) und hoffe, ihr bleibt meinen Storys treu. Es wird bestimmt nicht die letzte sein.
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~Kathrin~

Beitrag von ~Kathrin~ »

:anbet: :anbet:

Zoe, BIG COMPLIMENT!

So great! I love it!

Also, bitte gaaaaaanz schnell weiter schreiben, ich liebe diese FF so sehr! Und ich kann mich über die Teile nicht beklagen.. ich finde sie sehr gelungen. Mir macht Luke nur Sorgen, bitte lass es ihn akzeptieren, (aber du hast ja geschrieben in einem deiner Kommentare, dass L/L zusammen gehören, also war die Bitte eigentlich überflüssig ;) )

Und Rory freut sich hoffentlich auch über ein Geschwisterchen (bitte ein Mädel.. NEIN BESSER: Twins!)

Und auch vielen Dank für das "Making of", es ist wirklich interessant, zu wissen, wie eine FF entstanden ist bzw. entsteht.
~Jessica~

Beitrag von ~Jessica~ »

:anbet: Du warst sehr sehr fleissig! Ich liebe deine ff! Ich wünschte du hättest immer Ferien und könntest immer so viel schreiben...

Das Making of finde ich interessant, da ich bis jetzt noch nicht wusste, was so in den Köpfen der kreativen SchreiberInnen vor sich geht. Das deine Figuren immer irgendetwas machen, ist einfach spitze, denn genau das macht es aus, dass sie genau die Gleichen sind wie in der Serie (Charakter und Handlungen)
Und was das JavaJunkie-Leben angeht - L&L gehören zusammen. Punkt.
^_^ :anbet: Danke!


Was ist mit Emily los? Die ist ja sowas von unfreundlich geworden, hat sie irgendwie das Gefühl, dass Rory sich von Ihrer Mutter trennen würde und bei Ihr wohnen! :wtf:



Also lass dir genügend Zeit zum schreiben, wenn's dann auch wieder so viele Teile sind 8-)
ZoeP

Beitrag von ZoeP »

~Jessica~ hat geschrieben::anbet: Du warst sehr sehr fleissig! Ich liebe deine ff! Ich wünschte du hättest immer Ferien und könntest immer so viel schreiben...
Danke *strahl* Du machst mich glücklich...
Was ist mit Emily los? Die ist ja sowas von unfreundlich geworden, hat sie irgendwie das Gefühl, dass Rory sich von Ihrer Mutter trennen würde und bei Ihr wohnen!
Emily ist kein von Grund auf schlechter Mensch. Aber sie hat Lorelei nie verziehen, das sie kein "Gilmore-Schnick-Schnack-Schicki-Micki"-Leben führen wollte. Und dann hat sie immer versucht, Rory da hinein zu ziehen (Ihre Geburtstagsparty mit allen Leuten, das Debut, und viele kleine Bemerkungen...) Sicher, sie liebt Rory. Aber sie geht zuweit.
Gerade in Staffel 5. Deshalb habe ich hier ein bisschen meine Aggression darüber ausgelassen, und "meine" Rory hält zu ihrer Mutter. Obwohl man bedenken muss, dass "meine" Rory noch fast 3 Jahre jünger ist...

Ich hab übrigens schon weitergetippt (NOCH sind Ferien - in Thüringen). Aber das wäre wieder ein offenes Stück, also schreibe ich lieber größere Teile und stelle alles zusammen rein.

Ach ja, wo du es erwähnt hast...
~Kathrin~ hat geschrieben:Und Rory freut sich hoffentlich auch über ein Geschwisterchen (bitte ein Mädel.. NEIN BESSER: Twins!)
Bitte bitte schreibt immer mal auf, wie ihr euch vorstellt, dass es weitergeht. das finde ich nämlich total spannend (und nein, das schreibe ich jetzt nicht aus Ideenmangel, die FF ist vom Inhalt her bereits fertig). Aber es ist interessant zu sehen, was ihr euch wünscht/vorstellt usw. ;)
~Kathrin~

Beitrag von ~Kathrin~ »

:D dann werde ich mir mal n bissel Gedanken machen, wie ich mir das wünsche :tounge:

Ich wünsche mir, dass Luke und Rory in Lorelais Schwangerschaft unterstützen. Ich will sehn, wie sie ins Krankenhaus rasen, als die Wehen einsetzen, am besten die Wehen während einer Versammlung und Lorelai schreit ganz Stars Hollow zusammen, damit jeder gleich weiß, was Sache ist :D ; dass Luke und Rory bei der Geburt dabei sind, dass Lorelai bei der Geburt gezeigt wird, mit allen Schmerzen, und die Freude, wenn sie die Twins in ihren Armen hält. Luke soll endlich den Softie zum Vorschein bringen und bei der Geburt weinen.

Ich wünsche mir, dass Lorelai beim Arzt entdeckt, dass sie Twins bekommt, dass Luke nur nur nur glücklich darüber ist, mal seine Abneigung gegen kleine Menschen vergisst, weil es ja sein eigen Fleisch und Blut ist!

Ich wünsche mir, dass es ein Mädel-Zwillingspaar ist, die Namen wüsste ich jetzt allerdings auf die Schnelle keine schönen, die auch Lorelai und Luke aussuchen würden :roll: EDIT Jetzt hätt ich schöne Namen: Jenna und Mary... :D

Ich wünsche mir, dass auch noch ein wenig das Leben dann als 5-er-Pack-Family gezeigt wird, wie Luke als liebevoller Vater agiert, und Lorelai einfach nur glücklich ist.

Ich wünsche mir, dass Emily und Richard sich über noch 2 Enkel freuen, dass sie Lorelai endlich so akzeptieren, wie sie ist.

Ich hoffe, das war net zu viel auf einmal, ich bin gespannt, wie du es gemacht hast und ich werd mich auch natürlich mit deinen Gedanken zufrieden geben :D ; Aber du sagtest ja, du möchtest die Wünsche hören, und das waren sie jetzt erst mal :tounge:

Zoe, bitte bitte beeil dich noch die 1 Wochen Ferien in Thüringen auszunutzen und die FF fertig zu schreiben.. ich bin süchtig!
Dein Schreibstil gefällt mir total, und dass deine Charaktere immer was tun, ist auch etwas, warum mir die FF so gefällt ;)
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