O.C. California - A new beginning ...
Verfasst: 22.10.2007, 23:58
A new beginning ...
Cast

Ben McKenzie as Ryan Atwood - 25 - Architekt

Autumn Reeser as Taylor Townsend - 25 - Writer

Adam Brody as Seth Cohen - 25 - Comic-Book-Author

Rachel Bilson as Summer Cohen - 25 - Environmentalist

Peter Gallagher as Sandy Cohen - 47 - Professor

Kelly Rowen as Kirsten Cohen - 46 - Eventmanagerin

Mike Johnson - 15 - Pupil

Sophie-Rose Cohen - 5 - Kindergarten
Chapter I: Just like me ...
Die heiße Mittagssonne brannte heftig vom Himmel herunter, trieb all den Bauarbeitern, die an der Fertigstellung des neuen San Francisco Hochhaus Komplexes arbeiteten Schweißperlen auf die Stirn. Für sie war es eine wahre Tortur hier und heute in der brütenden Hitze zu arbeiten, doch was sollte es. Sie alle hatten Frauen und Kinder, die sie versorgen mussten, denn die meisten von ihnen verfügten weder über einen College-, geschweige denn einen High School Abschluss. Nicht so Ryan Atwood. Geschäftig aussehend, mit dem Handy am Ohr, berichtete er gerade seinem Boss von den Fortschritten des Bau's, während er eilig durch die noch unfertigen Gänge, vorbei an Maschinen, Baustoffen und erschöpftem Personal hastete. Wieder und wieder hatte er in den letzten Wochen da gestanden und sie alle beobachtet. Was für ein Glück er doch gehabt hatte, dass die Dinge in seinem Leben nach all dem Drama doch noch so gut verlaufen waren. Er hatte eine wundervolle Familie, ein Heim in das er jeden Tag zurückkehren konnte und er war nun Jungstar eines der größten Architekturbüro's in San Francisco. Das alles hätte er sich noch vor wenigen Jahren nicht träumen lassen und so wusste er dies auch vermutlich mehr zu schätzen als jeder andere Mensch auf der Welt.
Doch nun musste er sich sputen. Die kleine Sophie-Rose, Tochter seiner Adoptivfamilie den Cohens, hatte heute Geburtstag und sie hasste es auf den Tod, wenn ihr großer Bruder Ryan sich wie immer aufgrund seiner Arbeit verspätete und dann auch noch an so einem Tag. Ryan huschte ein kleines Lächeln über die Lippen beim Gedanken an die wutschnaubende Kleine. Gerade mal 5 Jahre alt und schon so zickig! Dennoch liebte er sie abgöttisch und sie ihn ebenso. Später einmal, so verkündete sie jeden Tag aufs Neue, wäre er derjenige, den sie einmal heiraten wollte.
Hastig verließ er die Baustelle, verabschiedete sich von allen indem er ihnen zuwinkte. Man mochte den jungen Atwood, stand er doch so weit über ihnen und war sich nicht zu fein auch mal ein bisschen Small Talk zuzulassen, oder den ein oder anderen nach dem Befinden seiner Frau und den Kindern zu fragen. Im Herzen, war dieser junge Mann eben immer noch einer von ihnen.
Wie immer dauerte es eine Weile bis er die stark befahrene Straße überqueren konnte, noch ein roter Balken mehr auf der Sophie-Rose-Wutskala, doch schließlich erwischte er eine minimalistisch kleine Lücke und spurtete in Windeseile hinüber auf die andere Seite, während er bereits unruhig nach seinen Autoschlüsseln kramte, mit denen er durch kurzen Knopfdruck den schnittigen Geländewagen öffnete. Dabei fiel sein Blick auf einen Jungen, der lustlos auf der nicht weit entfernten Mauer saß.
Schon viele Stunden saß der Junge, 15 vielleicht 16 Jahre alt, auf der niedrigen Mauer und wartete. Wartete vergeblich auf seine Mutter, die ihn nach dem riesengroßen Streit, den sie hatten wohl nicht abholen würde. Doch wo sollte er auch sonst hin. Das winzige, ärmliche Haus in dem er bis zum heutigen Tag sein Dasein gefristet hatte, war zumindest die einzige Möglichkeit für ihn einen warmen Schlafplatz zu bekommen. Etwas anderes hatte seine Mutter ihm wohl eher nicht bieten können, war sie doch zu beschäftigt mit dem Saufen oder damit sich einen neuen Kerl zu angeln. Das mag auch der Grund dafür sein, dass er bereits nach einer Stunde vergeblichen Anrufens, aufgegeben hatte und seitdem hier auf der Mauer die Passanten beobachtete. Eltern mit ihren Kindern, erfolgreiche Geschäftsleute. Plötzlich wurde er zappelig, fischte nervös die Visitenkarte aus der Tasche, die ihm sein Pflichtverteidiger zugesteckt hatte. Sollte er es wirklich wagen? Eigentlich hatte er das Angebot nicht wahrnehmen wollen, doch was blieb ihm nun anderes übrig wenn er nicht die Nacht auf der Straße verbringen wollte. Zögerlich steuerte er die Münztelefonzelle an und warf seine letzten paar Cent hinein. Ein Anruf, der sein Leben für immer verändern sollte, ahnte er es auch in diesem Moment nicht.
Ryan schüttelte leicht den Kopf, während er noch immer starr in die Richtung des Jungen starrte. Die Vergangenheit hatte ihn nun plötzlich ganz unverhofft eingeholt, ließ ihn wahres Mitleid für diesen Jungen empfinden, der ihm auf den ersten Blick doch so ähnlich zu sein schien. Ihm selbst war durch seinen Samariter Sandy Cohen ein schlimmeres Schicksal erspart worden, vielleicht war es an der Zeit dafür etwas zurückzugeben, sein Glück an jemand anderen weiterzutragen und dieser Junge hier war nun sein vom Himmel geschicktes Zeichen. Wie aus einem plötzlichen Impuls heraus drangen Worten aus seinem Mund, Worte, die dem Jungen vermitteln sollten, dass obwohl Ryan für ihn ein Fremder war, er doch nicht allein dastand. „Hey, brauchst du Hilfe?“ Ryan konnte sehen, wie sein Gegenüber zögerte. Auch er hatte damals zunächst seinen eigenen Stolz überwinden müssen, um Hilfe von jemandem anzunehmen, der offensichtlich stinkreich war, deshalb konnte er diese Reaktion auch nur allzu gut verstehen. So stand er kurz eine Weile da und beobachtete ihn, bis der Typ sich schließlich erhob, auf das Auto zuschlurfte, mit einem Ruck die Tür aufriss und sich in die teuren Sitze fletzte. Ryan zuckte dabei nur mit den Schultern und begab sich nun selbst in das innere des Wagens. „Ich bin Ryan, und du ...?“ Erwartungsvoll blickte er ihn an, bekam jedoch keine Antwort auf diese Frage. Und so startete er lediglich den Wagen, um den Heimweg anzutreten. Irgendwann würde er sicherlich seinen Namen preisgeben, da war Ryan fest von überzeugt.
Während der Fahrt herrschte vollkommene Stille, man hätte eine Stecknadel fallen hören, doch das störte Ryan nicht, war er doch viel zu sehr in Gedanken versunken. Sicher, er hatte keine Frau, der er die Situation erklären müsste, doch gerade heute, an Sophie-Rose' Geburtstag würde er alle anderen mehr als irgendwann sonst damit überrumpeln und vermutlich auch nicht begeistern. Dieser Gedanke hatte ihn auch noch nicht losgelassen als sie in die Auffahrt des wunderschönen Cohen-Heims einbogen. Schon von hieraus konnte er die kleine Runde sehen, die im Garten ausgelassen eine kleine Party feierte. Sein Adoptivbruder Seth und dessen Frischangetraute Summer, waren extra aus Providence für die Party angereist, umso nervöser wurde Ryan je näher es daran ging seinen Gast zu offenbaren und der Familie vorzustellen. „Mike.“ murmelte es da plötzlich neben ihm, sodass sich Ryan verdutzt von seinen Gedanken abwenden musste und nur ein leises „Hm?“ herausbrachte. „Ich heiße Mike ...“ wiederholte der Junge noch einmal und endlich begriff Ryan, dass er nun eine Antwort auf seine Frage erhalten hatte, was ihn lächeln ließ. „Na dann komm Mike, stürmen wir die Partygesellschaft.“ Fast synchron stiegen sie aus dem riesigen Auto, dabei blickte er seinen jungen Zögling nochmals aufmunternd an, denn er selbst war sich absolut sicher, dass die Cohen's auch diesem Jungen eine Chance geben würden genauso wie ihm.
Chapter 2: Surprises ...
„Ryaaaaaaan!“ Sobald die kleine Sophie ihren geliebten Bruder erlickte, sprang sie blitzschnell von ihrem Stuhl hoch und lief ihm direkt in die Arme, wo er sie auffing und einmal kurz durch die Luft wirbelte. Da tronte sie nun hoch oben in seinen Armen und strahlte ihn mit ihren wunderschönen blauen Augen an. „Happy Birtday, Kleine.“ strahlte nun auch er und stupste ihr dabei freudig auf die Nase. „Ich hab schon gaaaanz viele Geschenke bekommen.“ Sie deutete auf den riesigen Berg neben dem Tisch und fuhr dann fort. „Fehlt nur noch deins. Und ...“ sie stutzte kurz. „Wer ist das da denn überhaupt?“ Inzwischen hatte Ryan Mike völlig aus dem Gedächtnis verloren, so musste er auch kurz überlegen, was er nun sagen sollte. „Das ist ... ein Freund. Und er wollte unbedingt zu deiner Party kommen.“ Während er das sagte, setzte er die kleine wieder auf dem Boden ab. „Hm, na wenn das so ist. Dann setz dich.“ Inzwischen war sie zu einem der leeren Stühle gehüpft und hatte ihn für Mike zurück gezogen, der nun völlig hilflos dastand und nur zögerlich den ihm angebotenen Platz annahm. „Ich hoffe du hast auch ein Geschenk für mich dabei?“ forschte sie in ihrer niedlich kindlichen Art nach und stand dabei direkt vor seinem Gesicht.
„Um ehrlich zu sein ... das hab ich nicht.“ Während Mike das verkündete, war ihm sichtlich unwohl in seiner Haut, konnte doch Sophie-Rose auch recht erschreckend aussehen. Doch sie tat dies nur mit einem Schulterzucken ab und sprang zurück auf ihren eigenen Platz. „Dann musst du halt mit mir Spielen ... solange wie ich will.“ Ryan hatte das Schauspiel amüsiert beobachtet. Sophie war echt putzig wenn sie etwas haben wollte und meist konnte ihr das dann auch niemand abschlagen. Nun war es jedoch an der Zeit den Rest der Familie zu begrüßen, wobei er Summer und Kirsten mit einem kleinen Kuss bedachte und Seth per brüderlichem Händedruck. Bei Sandy angekommen, bemerkte er zunächst den leicht zweifelnden Ausdruck auf dessen Gesicht. „Komm, wir müssen kurz reden!“ war dann auch das, was er anstatt einer freundschaftlichen Umarmung erntete. So folgte er Sandy unauffällig in die Küche.
„Wer ist das?“ platzte dieser sofort mit der Tür ins Haus. Er schien nicht wütend zu sein, doch ein wenig ratlos. Ryan wusste, dass er Sandy nichts verheimlichen konnte und so entschied er sich dafür bei der Wahrheit zu bleiben, ganz schonungslos. „Ich hab ihn aufgegabelt als ich von der Arbeit nach Hause fahren musste. Ich musste so an den Tag denken, weißt du noch, damals als du mich von der Straße geholt hast?“ „Du glaubst gar nicht wie gut ich mich daran noch erinnern kann.“ Doch Ryan fuhr fort. „Und eben so wie du mir damals geholfen hast, dachte ich, dass auch dieser Junge eine Chance verdient hat. Findest du nicht auch?“ fragend und ebenso ein wenig ratlos blickte auch Ryan nun in Richtung Sandy, immerhin war dieser doch immer sein Retter in der Not gewesen, der der ihn aus so manchem Mist gerettet hatte. „Hast du dir das auch wirklich gut überlegt? Das ist eine riesige Verantwortung, die du dir da aufhalst.“ Sandy's Worte hallten immer wieder in Ryan's Kopf nach, versuchten ihn zur Vernunft zu bringen, doch im Grunde seines Herzens hatte er schon längst entschieden und war fest davon überzeugt das richtige zu tun. „Ja Sandy, das weiß ich, aber ich weiß auch was mit mir passiert wäre, wenn du mich nicht gerettet hättest! Ich ...!“ Das laute Klingeln der Türglocke unterbrach das Gespräch abrupt und ließ Ryan kurz durchschnaufen. Eigentlich wollte er nicht diskutieren und so kam ihm die Unterbrechung gerade recht. „Nun geh in den Garten und setz dich zu deiner Familie. Das wird schon alles glatt gehen.“ Wie auf der Flucht hatte Ryan blitzschnell die Küche verlassen und war in Richtung Haustür geeilt, ohne auch nur im mindesten zu wissen, wer da wohl kommen mochte. Seine Gedanken kreisten eh um die neue Situation hier mit Mike und sicher würde der Gast nur eine von Sophie's kleinen Freundinnen sein. So riss er die Pforte auch mit vollem Schwung auf und wurde beinahe vom Schlag getroffen. Sein Kinnlade fiel hinunter und wollte einfach nicht wieder zu gehen bis er schließlich in der Lage war doch noch einen Ton von sich zu geben. „Du ... ?“
Cast

Ben McKenzie as Ryan Atwood - 25 - Architekt

Autumn Reeser as Taylor Townsend - 25 - Writer

Adam Brody as Seth Cohen - 25 - Comic-Book-Author

Rachel Bilson as Summer Cohen - 25 - Environmentalist

Peter Gallagher as Sandy Cohen - 47 - Professor

Kelly Rowen as Kirsten Cohen - 46 - Eventmanagerin

Mike Johnson - 15 - Pupil

Sophie-Rose Cohen - 5 - Kindergarten
Chapter I: Just like me ...
Die heiße Mittagssonne brannte heftig vom Himmel herunter, trieb all den Bauarbeitern, die an der Fertigstellung des neuen San Francisco Hochhaus Komplexes arbeiteten Schweißperlen auf die Stirn. Für sie war es eine wahre Tortur hier und heute in der brütenden Hitze zu arbeiten, doch was sollte es. Sie alle hatten Frauen und Kinder, die sie versorgen mussten, denn die meisten von ihnen verfügten weder über einen College-, geschweige denn einen High School Abschluss. Nicht so Ryan Atwood. Geschäftig aussehend, mit dem Handy am Ohr, berichtete er gerade seinem Boss von den Fortschritten des Bau's, während er eilig durch die noch unfertigen Gänge, vorbei an Maschinen, Baustoffen und erschöpftem Personal hastete. Wieder und wieder hatte er in den letzten Wochen da gestanden und sie alle beobachtet. Was für ein Glück er doch gehabt hatte, dass die Dinge in seinem Leben nach all dem Drama doch noch so gut verlaufen waren. Er hatte eine wundervolle Familie, ein Heim in das er jeden Tag zurückkehren konnte und er war nun Jungstar eines der größten Architekturbüro's in San Francisco. Das alles hätte er sich noch vor wenigen Jahren nicht träumen lassen und so wusste er dies auch vermutlich mehr zu schätzen als jeder andere Mensch auf der Welt.
Doch nun musste er sich sputen. Die kleine Sophie-Rose, Tochter seiner Adoptivfamilie den Cohens, hatte heute Geburtstag und sie hasste es auf den Tod, wenn ihr großer Bruder Ryan sich wie immer aufgrund seiner Arbeit verspätete und dann auch noch an so einem Tag. Ryan huschte ein kleines Lächeln über die Lippen beim Gedanken an die wutschnaubende Kleine. Gerade mal 5 Jahre alt und schon so zickig! Dennoch liebte er sie abgöttisch und sie ihn ebenso. Später einmal, so verkündete sie jeden Tag aufs Neue, wäre er derjenige, den sie einmal heiraten wollte.
Hastig verließ er die Baustelle, verabschiedete sich von allen indem er ihnen zuwinkte. Man mochte den jungen Atwood, stand er doch so weit über ihnen und war sich nicht zu fein auch mal ein bisschen Small Talk zuzulassen, oder den ein oder anderen nach dem Befinden seiner Frau und den Kindern zu fragen. Im Herzen, war dieser junge Mann eben immer noch einer von ihnen.
Wie immer dauerte es eine Weile bis er die stark befahrene Straße überqueren konnte, noch ein roter Balken mehr auf der Sophie-Rose-Wutskala, doch schließlich erwischte er eine minimalistisch kleine Lücke und spurtete in Windeseile hinüber auf die andere Seite, während er bereits unruhig nach seinen Autoschlüsseln kramte, mit denen er durch kurzen Knopfdruck den schnittigen Geländewagen öffnete. Dabei fiel sein Blick auf einen Jungen, der lustlos auf der nicht weit entfernten Mauer saß.
Schon viele Stunden saß der Junge, 15 vielleicht 16 Jahre alt, auf der niedrigen Mauer und wartete. Wartete vergeblich auf seine Mutter, die ihn nach dem riesengroßen Streit, den sie hatten wohl nicht abholen würde. Doch wo sollte er auch sonst hin. Das winzige, ärmliche Haus in dem er bis zum heutigen Tag sein Dasein gefristet hatte, war zumindest die einzige Möglichkeit für ihn einen warmen Schlafplatz zu bekommen. Etwas anderes hatte seine Mutter ihm wohl eher nicht bieten können, war sie doch zu beschäftigt mit dem Saufen oder damit sich einen neuen Kerl zu angeln. Das mag auch der Grund dafür sein, dass er bereits nach einer Stunde vergeblichen Anrufens, aufgegeben hatte und seitdem hier auf der Mauer die Passanten beobachtete. Eltern mit ihren Kindern, erfolgreiche Geschäftsleute. Plötzlich wurde er zappelig, fischte nervös die Visitenkarte aus der Tasche, die ihm sein Pflichtverteidiger zugesteckt hatte. Sollte er es wirklich wagen? Eigentlich hatte er das Angebot nicht wahrnehmen wollen, doch was blieb ihm nun anderes übrig wenn er nicht die Nacht auf der Straße verbringen wollte. Zögerlich steuerte er die Münztelefonzelle an und warf seine letzten paar Cent hinein. Ein Anruf, der sein Leben für immer verändern sollte, ahnte er es auch in diesem Moment nicht.
Ryan schüttelte leicht den Kopf, während er noch immer starr in die Richtung des Jungen starrte. Die Vergangenheit hatte ihn nun plötzlich ganz unverhofft eingeholt, ließ ihn wahres Mitleid für diesen Jungen empfinden, der ihm auf den ersten Blick doch so ähnlich zu sein schien. Ihm selbst war durch seinen Samariter Sandy Cohen ein schlimmeres Schicksal erspart worden, vielleicht war es an der Zeit dafür etwas zurückzugeben, sein Glück an jemand anderen weiterzutragen und dieser Junge hier war nun sein vom Himmel geschicktes Zeichen. Wie aus einem plötzlichen Impuls heraus drangen Worten aus seinem Mund, Worte, die dem Jungen vermitteln sollten, dass obwohl Ryan für ihn ein Fremder war, er doch nicht allein dastand. „Hey, brauchst du Hilfe?“ Ryan konnte sehen, wie sein Gegenüber zögerte. Auch er hatte damals zunächst seinen eigenen Stolz überwinden müssen, um Hilfe von jemandem anzunehmen, der offensichtlich stinkreich war, deshalb konnte er diese Reaktion auch nur allzu gut verstehen. So stand er kurz eine Weile da und beobachtete ihn, bis der Typ sich schließlich erhob, auf das Auto zuschlurfte, mit einem Ruck die Tür aufriss und sich in die teuren Sitze fletzte. Ryan zuckte dabei nur mit den Schultern und begab sich nun selbst in das innere des Wagens. „Ich bin Ryan, und du ...?“ Erwartungsvoll blickte er ihn an, bekam jedoch keine Antwort auf diese Frage. Und so startete er lediglich den Wagen, um den Heimweg anzutreten. Irgendwann würde er sicherlich seinen Namen preisgeben, da war Ryan fest von überzeugt.
Während der Fahrt herrschte vollkommene Stille, man hätte eine Stecknadel fallen hören, doch das störte Ryan nicht, war er doch viel zu sehr in Gedanken versunken. Sicher, er hatte keine Frau, der er die Situation erklären müsste, doch gerade heute, an Sophie-Rose' Geburtstag würde er alle anderen mehr als irgendwann sonst damit überrumpeln und vermutlich auch nicht begeistern. Dieser Gedanke hatte ihn auch noch nicht losgelassen als sie in die Auffahrt des wunderschönen Cohen-Heims einbogen. Schon von hieraus konnte er die kleine Runde sehen, die im Garten ausgelassen eine kleine Party feierte. Sein Adoptivbruder Seth und dessen Frischangetraute Summer, waren extra aus Providence für die Party angereist, umso nervöser wurde Ryan je näher es daran ging seinen Gast zu offenbaren und der Familie vorzustellen. „Mike.“ murmelte es da plötzlich neben ihm, sodass sich Ryan verdutzt von seinen Gedanken abwenden musste und nur ein leises „Hm?“ herausbrachte. „Ich heiße Mike ...“ wiederholte der Junge noch einmal und endlich begriff Ryan, dass er nun eine Antwort auf seine Frage erhalten hatte, was ihn lächeln ließ. „Na dann komm Mike, stürmen wir die Partygesellschaft.“ Fast synchron stiegen sie aus dem riesigen Auto, dabei blickte er seinen jungen Zögling nochmals aufmunternd an, denn er selbst war sich absolut sicher, dass die Cohen's auch diesem Jungen eine Chance geben würden genauso wie ihm.
Chapter 2: Surprises ...
„Ryaaaaaaan!“ Sobald die kleine Sophie ihren geliebten Bruder erlickte, sprang sie blitzschnell von ihrem Stuhl hoch und lief ihm direkt in die Arme, wo er sie auffing und einmal kurz durch die Luft wirbelte. Da tronte sie nun hoch oben in seinen Armen und strahlte ihn mit ihren wunderschönen blauen Augen an. „Happy Birtday, Kleine.“ strahlte nun auch er und stupste ihr dabei freudig auf die Nase. „Ich hab schon gaaaanz viele Geschenke bekommen.“ Sie deutete auf den riesigen Berg neben dem Tisch und fuhr dann fort. „Fehlt nur noch deins. Und ...“ sie stutzte kurz. „Wer ist das da denn überhaupt?“ Inzwischen hatte Ryan Mike völlig aus dem Gedächtnis verloren, so musste er auch kurz überlegen, was er nun sagen sollte. „Das ist ... ein Freund. Und er wollte unbedingt zu deiner Party kommen.“ Während er das sagte, setzte er die kleine wieder auf dem Boden ab. „Hm, na wenn das so ist. Dann setz dich.“ Inzwischen war sie zu einem der leeren Stühle gehüpft und hatte ihn für Mike zurück gezogen, der nun völlig hilflos dastand und nur zögerlich den ihm angebotenen Platz annahm. „Ich hoffe du hast auch ein Geschenk für mich dabei?“ forschte sie in ihrer niedlich kindlichen Art nach und stand dabei direkt vor seinem Gesicht.
„Um ehrlich zu sein ... das hab ich nicht.“ Während Mike das verkündete, war ihm sichtlich unwohl in seiner Haut, konnte doch Sophie-Rose auch recht erschreckend aussehen. Doch sie tat dies nur mit einem Schulterzucken ab und sprang zurück auf ihren eigenen Platz. „Dann musst du halt mit mir Spielen ... solange wie ich will.“ Ryan hatte das Schauspiel amüsiert beobachtet. Sophie war echt putzig wenn sie etwas haben wollte und meist konnte ihr das dann auch niemand abschlagen. Nun war es jedoch an der Zeit den Rest der Familie zu begrüßen, wobei er Summer und Kirsten mit einem kleinen Kuss bedachte und Seth per brüderlichem Händedruck. Bei Sandy angekommen, bemerkte er zunächst den leicht zweifelnden Ausdruck auf dessen Gesicht. „Komm, wir müssen kurz reden!“ war dann auch das, was er anstatt einer freundschaftlichen Umarmung erntete. So folgte er Sandy unauffällig in die Küche.
„Wer ist das?“ platzte dieser sofort mit der Tür ins Haus. Er schien nicht wütend zu sein, doch ein wenig ratlos. Ryan wusste, dass er Sandy nichts verheimlichen konnte und so entschied er sich dafür bei der Wahrheit zu bleiben, ganz schonungslos. „Ich hab ihn aufgegabelt als ich von der Arbeit nach Hause fahren musste. Ich musste so an den Tag denken, weißt du noch, damals als du mich von der Straße geholt hast?“ „Du glaubst gar nicht wie gut ich mich daran noch erinnern kann.“ Doch Ryan fuhr fort. „Und eben so wie du mir damals geholfen hast, dachte ich, dass auch dieser Junge eine Chance verdient hat. Findest du nicht auch?“ fragend und ebenso ein wenig ratlos blickte auch Ryan nun in Richtung Sandy, immerhin war dieser doch immer sein Retter in der Not gewesen, der der ihn aus so manchem Mist gerettet hatte. „Hast du dir das auch wirklich gut überlegt? Das ist eine riesige Verantwortung, die du dir da aufhalst.“ Sandy's Worte hallten immer wieder in Ryan's Kopf nach, versuchten ihn zur Vernunft zu bringen, doch im Grunde seines Herzens hatte er schon längst entschieden und war fest davon überzeugt das richtige zu tun. „Ja Sandy, das weiß ich, aber ich weiß auch was mit mir passiert wäre, wenn du mich nicht gerettet hättest! Ich ...!“ Das laute Klingeln der Türglocke unterbrach das Gespräch abrupt und ließ Ryan kurz durchschnaufen. Eigentlich wollte er nicht diskutieren und so kam ihm die Unterbrechung gerade recht. „Nun geh in den Garten und setz dich zu deiner Familie. Das wird schon alles glatt gehen.“ Wie auf der Flucht hatte Ryan blitzschnell die Küche verlassen und war in Richtung Haustür geeilt, ohne auch nur im mindesten zu wissen, wer da wohl kommen mochte. Seine Gedanken kreisten eh um die neue Situation hier mit Mike und sicher würde der Gast nur eine von Sophie's kleinen Freundinnen sein. So riss er die Pforte auch mit vollem Schwung auf und wurde beinahe vom Schlag getroffen. Sein Kinnlade fiel hinunter und wollte einfach nicht wieder zu gehen bis er schließlich in der Lage war doch noch einen Ton von sich zu geben. „Du ... ?“