Stuck with you - Wentworth Miller Fan Fiction
Verfasst: 06.11.2007, 15:53
Hallo zusammen,
ich muss gestehen, ich bin ein bisschen nervös. es ist meine erste fan fiction und zudem veröffentliche ich sie auch noch. naja, irgendwann ist immer das erste mal
fühlt euch frei kritiken, kommentare, hinweise oder anregungen zu schreiben und habt spaß!
...tigertone
- Stuck with you -
Kapitel 1 - Das Interview
Es war ein Tag wie er schlechter nicht hätte anfangen können. Es regnete schon seitdem sie vor 2 stunden aufgestanden war und es sah nicht so aus, als würden sich die Wolken über der Stadt der Engel noch lichten. Na toll, dachte Natalie. Das war's dann also mit dem Sommerkleid, dass ich zum Interview anziehen wollte.
Das Interview war ihr wichtig. Zum ersten Mal hatte sie von ihrem Chef etwas wirklich Großes bekommen. Sie arbeitete für die Los Angeles Times seit mittlerweile einem halben Jahr. Den Job hatte sie durch einen Freund bekommen und wollte nun natürlich beweisen, dass sie nicht nur durch ihre Verbindungen zum Team gehörte. Sie wollte eine Chance zu zeigen, was in ihr steckte.
Allerdings hatte Natalie bis jetzt nur eine kleine Kolumne, für die sie regelmäßig schrieb. Bis vor einer Woche. Da platzte die Bombe im Büro ihres Chefs Carl Preston.
"Natalie, ich will, dass sie am Mittwoch ein Interview machen. Es soll auf die Gesellschaftsseite und drei Spalten sind dafür vorgesehen." Das war ein Angebot, das Natalie natürlich nicht ablehnen konnte.
"Mit wem soll ich das Interview denn führen?" fragte sie vorsichtig.
"Mit Wentworth Miller, diesem Prison Break Schauspieler, hinter dem angeblich alle Frauen her sind." sagte Preston mit einem süffisanten Lächeln.
Natalie musste schlucken. Natürlich hatte sie von Wentworth Miller schon gehört. Eigentlich hatte sie gehofft, ihm irgendwann einmal zu begegnen, nachdem klar war, dass sie nach L.A. ziehen würde. Aber das dieser Wunsch tatsächlich einmal wahr werden würde?
"Ich will ein bisschen mehr als nur dieses übliche Gewäsch, was wir in jeder Klitsch-Zeitung lesen können. Ich will Hintergrund, ich will Emotionen, ich will Geheimnisse. Und jetzt machen sie sich an die Arbeit!".
Seit diesem Satz versuchte sich Natalie auf das Wesentliche zu konzentrieren aber selbst das regelmäßige Atmen viel ihr schwer. Zum Einen, weil sie wusste, dass an diesem Interview ihre Zukunft bei der Times hängen würde und zum anderen, weil sie schon schwitzige Hände bekam, wenn sie an Wentworth dachte.
Also stand sie jetzt in ihrem kleinen Badezimmer, föhnte sich ihre langen, braunen Haare und dachte über ihr Outfit nach.
Bloß nicht zu overdressed wirken, überlegte sie. Nicht, dass er noch denkt, ich würde mich für ihn so auftakeln.
Nachdem sie ihren Kleiderschrank in ein totales Chaos verwandelt hatte, stand ihre Wahl fest: eine dunkelblaue, leicht ausgestellte Jeans, die direkt auf den Hüftknochen saß und sie um ein paar Zentimeter größer aussehen ließ und ein weißes, taillenbetontes Hemd, dessen Kragen sie um zwei Knöpfe offen ließ. Ein taillierter schwarzer Blazer und schwarze bequeme Pumps rundeten das Bild ab. Zufrieden blickte sie in den Spiegel in ihrem Flur.
Das Make up war nicht zu auffällig, nicht zu schlicht und ausnahmsweise spielten heute auch mal ihre Haare mit und standen nicht in alle Richtungen ab.
Doch, heute siehst du gut aus, Nat, dachte sie und ließ die Wohnungstür hinter sich ins Schloss fallen.
Der Verkehr auf dem Highway war mal wieder unübertroffen. Eine Stunde hatte sie bis zum Hotel, in dem sie mit Wentworth Miller verabredet war, veranschlagt und seit zwanzig Minuten tuckerte sie in Schrittgeschwindigkeit über die Fahrbahn.
Wer kommt denn auch auf diese bescheuerte Idee, das Interview zu der Zeit zu machen, wenn alle Berufstätigen nach Hause wollen und dann auch noch in der Innenstadt? Natalie fluchte laut.
"Nun fahr doch zu, du Idiot! Gott, wenn das so weiter geht, brauch ich mich gar nicht mehr im Hotel blicken lassen."
Nach weiteren 15 Minuten schien sich der Verkehr zu lichten und sie gab Vollgas.
Zum Glück hat der Laden einen Parkservice! dachte Natalie, als sie mit quietschenden Reifen ihren alten Jeep vor dem Hyatt zum Stehen brachte. Sie gab dem Parkjungen ihre Schlüssel und rannte in die Vorhalle, geradewegs auf die Rezeption zu.
"Guten Tag, Natalie Cramer von der L.A. Times. Ich bin mit Wentworth Miller zu einem Interview verabredet. Können sie mir sagen, wo ich ihn finde?"
Die Frau an der Rezeption guckte in ihren Computer.
"Haben sie ein Glück ihn zu treffen," sagte sie mit einem Anflug von Neid in ihrer Stimme.
Wenn du wüsstest, dachte Natalie. Mein Job hängt davon ab.
Die Rezeptionistin guckte wieder von ihrem Computer auf.
"Zimmer 1113. Sie gehen zu einem dieser Fahrstühle dort drüben und fahren in den elften Stock. Dann einfach rechts halten. Sie können Zimmer 13 nicht verfehlen. Es ist eine unserer Suiten."
"Danke sehr." sagte Natalie und drehte sich um, um zum Aufzug zu laufen.
"Das kann doch nicht wahr sein!" entfuhr es ihr, als sie eine Horde älterer Leute vor den Fahrstühlen sah. "Die wollen doch wohl nicht alle den Aufzug nehmen."
Doch, sie wollten. Circa zwanzig Rentner quetschten sich in den Aufzug und Natalie blieb nichts anderes übrig, als sich ihnen anzuschließen. Dicht gedrängt, als wäre sie die sprichwörtliche Ölsardine, wartete Natalie darauf, dass sich die Türen des Aufzugs schlossen. Natalie schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass sie es noch rechtzeitig zum Interview schaffte. Zwei Minuten blieben ihr noch.
Langsam gingen die Türen zu. Puh, dachte Natalie und atmete tief ein. Gerade noch rechtzeitig!
Plötzlich schoss eine Hand durch den Spalt der sich schließenden Türen. Natalie erschrak. Schnell schob sie sich an einem circa 70-Jährigen, gutbeleibten Mann vorbei und drückte auf den Öffner.
"Danke, sie haben meine Hand gerettet", sagte eine tiefe Stimme.
"Schon gut, kein Problem." sagte Natalie und drehte sich um.
Kapitel 2 - Der Aufzug
Für einen Moment dachte sie, sie würde wegen der Enge im Fahrstuhl an einer Art Paranoia leiden. Stand tatsächlich kaum fünf Zentimeter von ihr entfernt der Mann, den sie interviewen sollte?
Das kann nicht wahr sein, dachte Natalie und blickte direkt in Wentworth Millers Augen.
Von Nahem sahen sie noch intensiver aus, als auf den Fotos, die sie sich immer wieder im Internet angeguckt hatte.
"Alles okay mit ihnen?" fragte er.
"Äh, ja es ist nur ... das es hier etwas eng..." stammelte Natalie während der Aufzug nach oben fuhr. Sie versuchte so neutral wie möglich zu gucken, blieb aber immer wieder mit dem Blick an ihm hängen. Deshalb bekam sie auch nicht mit, das Bewegung in die Fahrstuhlgruppe kam.
"Junge Dame würden sie uns mal durchlassen? Mädels, hier müssen wir raus." Eine Frau, Mitte 60 und weit davon entfernt ein Model für Diätpillen zu sein, drängte nach vorn. Sie schob Natalie zur Seite.
"Ähm, Entschuldigung." sagte Natalie zu der Frau und versuchte sich an die Wand des Fahrstuhls zu quetschen.
"Und sie, junger Mann, stehen auch im Weg!" die robuste Alte tippte Wentworth Miller auf die Schulter.
"Oh, Verzeihung, das war mein Fehler," sagte er mit einem charmanten Lächeln und versuchte dabei, ein paar Zentimeter auf dem Fahrstuhlboden gutzumachen.
Nein, komm nicht in meine Nähe, komm nicht in meine Nähe. Natalie war starr vor Nervosität. Je mehr Leute aus dem Fahrstuhl ausstiegen, desto näher rutschte Wentworth aus Platzmangel an sie ran.
Plötzlich standen sie sich direkt gegenüber. Keine handbreit passte mehr zwischen Natalie und ihren Interviewpartner. Wentworth, der größer war als sie, stützte sich mit einer Hand an der Aufzugwand ab und guckte ihr tief in die Augen.
"Ich hoffe, ich komm ihnen nicht zu nah?" fragte er und lächelte verschmitzt.
"Nein, nein, das ist schon okay. Ich kann ja noch etwas rücken, wenn alle raus sind." Natalie fühlte, dass sie rot wurde. Sie blickte nach unten und betrachtete ihre Schuhe.
Mein Gott, der Mann riecht so gut... dachte Natalie und atmete tief ein. Ein Gutes hat es ja, versuchte sie sich wieder in den Griff zu kriegen. Ich kann zumindest nicht später beim Interview auftauchen als er.
Der Aufzug leerte sich langsam.
"In welchen Stock wollen sie denn?" fragte Wentworth.
"Ich fürchte in den gleichen wie sie." schoss es aus Natalie raus. Am liebsten wäre sie im Boden versunken. Der Schauspieler zog die linke Augenbraue nach oben und guckte sie fragend an.
"Ich meine, ich bin Natalie Cramer von der L.A. Times. Wir haben ein Interview zusammen." Natalie riss sich von der Wand los, drückte den Rücken durch und zwang sich, ihm die Hand entgegen zu strecken. Wentworth sah erst sie an, dann ihre Hand und dann wieder sie. Er runzelte die Stirn.
"Ich glaube nicht, dass ich heute einen Interviewtermin habe."
"Doch, doch... ich hab's hier in meinem Terminplaner..." Natalie kramte panisch in ihrer Tasche. "Hier muss er doch irgendwo sein... ich hab's mir extra notiert... heute ist doch Mittwoch, oder?!" stammelte sie verzweifelt. Wentworth lachte schallend auf.
"Ich hab nur einen Scherz gemacht. Natürlich haben wir einen Termin. Aber ich dachte eigentlich, sie wären ein Mann."
Sie standen sich nun gegenüber mit einem Abstand, der groß genug war, dass Natalie seinen verführerischen Duft nicht mehr in der Nase hatte.
"Wie kommen sie denn darauf?" fragte sie skeptisch.
"Nun ja, meine Agentin hat ein bisschen recherchiert und mir gesagt, ich würde einen N. Cramer treffen. Und da dachte ich eben, sie wären ein Mann."
"Nein... ich bin kein... Mann." sagte Natalie leicht verwirrt.
"Das hab ich auch bemerkt," antwortete Wentworth und guckte ihr dabei tief in die Augen.
Mein Gott, jetzt sag doch irgendwas. Irgendwas interessantes, kreatives... dachte Natalie.
"Das Wetter ist ja heute wieder ziemlich... blöd, oder?" Kaum, dass sie das gesagt hatte, wäre sie am liebsten im Boden versunken. Wie dämlich kann man denn sein, schalt sie sich.
"Ja, stimmt. Blödes Wetter..." antwortete Wentworth und wandte seinen Blick von ihr ab.
Herzlichen Glückwunsch, jetzt denkt er, du bist total bescheuert! Natalie wäre am liebsten schreiend aus dem Fahrstuhl gerannt, als es plötzlich einen Ruck gab und die Lichter ausgingen.
ich muss gestehen, ich bin ein bisschen nervös. es ist meine erste fan fiction und zudem veröffentliche ich sie auch noch. naja, irgendwann ist immer das erste mal

fühlt euch frei kritiken, kommentare, hinweise oder anregungen zu schreiben und habt spaß!
...tigertone
- Stuck with you -
Kapitel 1 - Das Interview
Es war ein Tag wie er schlechter nicht hätte anfangen können. Es regnete schon seitdem sie vor 2 stunden aufgestanden war und es sah nicht so aus, als würden sich die Wolken über der Stadt der Engel noch lichten. Na toll, dachte Natalie. Das war's dann also mit dem Sommerkleid, dass ich zum Interview anziehen wollte.
Das Interview war ihr wichtig. Zum ersten Mal hatte sie von ihrem Chef etwas wirklich Großes bekommen. Sie arbeitete für die Los Angeles Times seit mittlerweile einem halben Jahr. Den Job hatte sie durch einen Freund bekommen und wollte nun natürlich beweisen, dass sie nicht nur durch ihre Verbindungen zum Team gehörte. Sie wollte eine Chance zu zeigen, was in ihr steckte.
Allerdings hatte Natalie bis jetzt nur eine kleine Kolumne, für die sie regelmäßig schrieb. Bis vor einer Woche. Da platzte die Bombe im Büro ihres Chefs Carl Preston.
"Natalie, ich will, dass sie am Mittwoch ein Interview machen. Es soll auf die Gesellschaftsseite und drei Spalten sind dafür vorgesehen." Das war ein Angebot, das Natalie natürlich nicht ablehnen konnte.
"Mit wem soll ich das Interview denn führen?" fragte sie vorsichtig.
"Mit Wentworth Miller, diesem Prison Break Schauspieler, hinter dem angeblich alle Frauen her sind." sagte Preston mit einem süffisanten Lächeln.
Natalie musste schlucken. Natürlich hatte sie von Wentworth Miller schon gehört. Eigentlich hatte sie gehofft, ihm irgendwann einmal zu begegnen, nachdem klar war, dass sie nach L.A. ziehen würde. Aber das dieser Wunsch tatsächlich einmal wahr werden würde?
"Ich will ein bisschen mehr als nur dieses übliche Gewäsch, was wir in jeder Klitsch-Zeitung lesen können. Ich will Hintergrund, ich will Emotionen, ich will Geheimnisse. Und jetzt machen sie sich an die Arbeit!".
Seit diesem Satz versuchte sich Natalie auf das Wesentliche zu konzentrieren aber selbst das regelmäßige Atmen viel ihr schwer. Zum Einen, weil sie wusste, dass an diesem Interview ihre Zukunft bei der Times hängen würde und zum anderen, weil sie schon schwitzige Hände bekam, wenn sie an Wentworth dachte.
Also stand sie jetzt in ihrem kleinen Badezimmer, föhnte sich ihre langen, braunen Haare und dachte über ihr Outfit nach.
Bloß nicht zu overdressed wirken, überlegte sie. Nicht, dass er noch denkt, ich würde mich für ihn so auftakeln.
Nachdem sie ihren Kleiderschrank in ein totales Chaos verwandelt hatte, stand ihre Wahl fest: eine dunkelblaue, leicht ausgestellte Jeans, die direkt auf den Hüftknochen saß und sie um ein paar Zentimeter größer aussehen ließ und ein weißes, taillenbetontes Hemd, dessen Kragen sie um zwei Knöpfe offen ließ. Ein taillierter schwarzer Blazer und schwarze bequeme Pumps rundeten das Bild ab. Zufrieden blickte sie in den Spiegel in ihrem Flur.
Das Make up war nicht zu auffällig, nicht zu schlicht und ausnahmsweise spielten heute auch mal ihre Haare mit und standen nicht in alle Richtungen ab.
Doch, heute siehst du gut aus, Nat, dachte sie und ließ die Wohnungstür hinter sich ins Schloss fallen.
Der Verkehr auf dem Highway war mal wieder unübertroffen. Eine Stunde hatte sie bis zum Hotel, in dem sie mit Wentworth Miller verabredet war, veranschlagt und seit zwanzig Minuten tuckerte sie in Schrittgeschwindigkeit über die Fahrbahn.
Wer kommt denn auch auf diese bescheuerte Idee, das Interview zu der Zeit zu machen, wenn alle Berufstätigen nach Hause wollen und dann auch noch in der Innenstadt? Natalie fluchte laut.
"Nun fahr doch zu, du Idiot! Gott, wenn das so weiter geht, brauch ich mich gar nicht mehr im Hotel blicken lassen."
Nach weiteren 15 Minuten schien sich der Verkehr zu lichten und sie gab Vollgas.
Zum Glück hat der Laden einen Parkservice! dachte Natalie, als sie mit quietschenden Reifen ihren alten Jeep vor dem Hyatt zum Stehen brachte. Sie gab dem Parkjungen ihre Schlüssel und rannte in die Vorhalle, geradewegs auf die Rezeption zu.
"Guten Tag, Natalie Cramer von der L.A. Times. Ich bin mit Wentworth Miller zu einem Interview verabredet. Können sie mir sagen, wo ich ihn finde?"
Die Frau an der Rezeption guckte in ihren Computer.
"Haben sie ein Glück ihn zu treffen," sagte sie mit einem Anflug von Neid in ihrer Stimme.
Wenn du wüsstest, dachte Natalie. Mein Job hängt davon ab.
Die Rezeptionistin guckte wieder von ihrem Computer auf.
"Zimmer 1113. Sie gehen zu einem dieser Fahrstühle dort drüben und fahren in den elften Stock. Dann einfach rechts halten. Sie können Zimmer 13 nicht verfehlen. Es ist eine unserer Suiten."
"Danke sehr." sagte Natalie und drehte sich um, um zum Aufzug zu laufen.
"Das kann doch nicht wahr sein!" entfuhr es ihr, als sie eine Horde älterer Leute vor den Fahrstühlen sah. "Die wollen doch wohl nicht alle den Aufzug nehmen."
Doch, sie wollten. Circa zwanzig Rentner quetschten sich in den Aufzug und Natalie blieb nichts anderes übrig, als sich ihnen anzuschließen. Dicht gedrängt, als wäre sie die sprichwörtliche Ölsardine, wartete Natalie darauf, dass sich die Türen des Aufzugs schlossen. Natalie schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass sie es noch rechtzeitig zum Interview schaffte. Zwei Minuten blieben ihr noch.
Langsam gingen die Türen zu. Puh, dachte Natalie und atmete tief ein. Gerade noch rechtzeitig!
Plötzlich schoss eine Hand durch den Spalt der sich schließenden Türen. Natalie erschrak. Schnell schob sie sich an einem circa 70-Jährigen, gutbeleibten Mann vorbei und drückte auf den Öffner.
"Danke, sie haben meine Hand gerettet", sagte eine tiefe Stimme.
"Schon gut, kein Problem." sagte Natalie und drehte sich um.
Kapitel 2 - Der Aufzug
Für einen Moment dachte sie, sie würde wegen der Enge im Fahrstuhl an einer Art Paranoia leiden. Stand tatsächlich kaum fünf Zentimeter von ihr entfernt der Mann, den sie interviewen sollte?
Das kann nicht wahr sein, dachte Natalie und blickte direkt in Wentworth Millers Augen.
Von Nahem sahen sie noch intensiver aus, als auf den Fotos, die sie sich immer wieder im Internet angeguckt hatte.
"Alles okay mit ihnen?" fragte er.
"Äh, ja es ist nur ... das es hier etwas eng..." stammelte Natalie während der Aufzug nach oben fuhr. Sie versuchte so neutral wie möglich zu gucken, blieb aber immer wieder mit dem Blick an ihm hängen. Deshalb bekam sie auch nicht mit, das Bewegung in die Fahrstuhlgruppe kam.
"Junge Dame würden sie uns mal durchlassen? Mädels, hier müssen wir raus." Eine Frau, Mitte 60 und weit davon entfernt ein Model für Diätpillen zu sein, drängte nach vorn. Sie schob Natalie zur Seite.
"Ähm, Entschuldigung." sagte Natalie zu der Frau und versuchte sich an die Wand des Fahrstuhls zu quetschen.
"Und sie, junger Mann, stehen auch im Weg!" die robuste Alte tippte Wentworth Miller auf die Schulter.
"Oh, Verzeihung, das war mein Fehler," sagte er mit einem charmanten Lächeln und versuchte dabei, ein paar Zentimeter auf dem Fahrstuhlboden gutzumachen.
Nein, komm nicht in meine Nähe, komm nicht in meine Nähe. Natalie war starr vor Nervosität. Je mehr Leute aus dem Fahrstuhl ausstiegen, desto näher rutschte Wentworth aus Platzmangel an sie ran.
Plötzlich standen sie sich direkt gegenüber. Keine handbreit passte mehr zwischen Natalie und ihren Interviewpartner. Wentworth, der größer war als sie, stützte sich mit einer Hand an der Aufzugwand ab und guckte ihr tief in die Augen.
"Ich hoffe, ich komm ihnen nicht zu nah?" fragte er und lächelte verschmitzt.
"Nein, nein, das ist schon okay. Ich kann ja noch etwas rücken, wenn alle raus sind." Natalie fühlte, dass sie rot wurde. Sie blickte nach unten und betrachtete ihre Schuhe.
Mein Gott, der Mann riecht so gut... dachte Natalie und atmete tief ein. Ein Gutes hat es ja, versuchte sie sich wieder in den Griff zu kriegen. Ich kann zumindest nicht später beim Interview auftauchen als er.
Der Aufzug leerte sich langsam.
"In welchen Stock wollen sie denn?" fragte Wentworth.
"Ich fürchte in den gleichen wie sie." schoss es aus Natalie raus. Am liebsten wäre sie im Boden versunken. Der Schauspieler zog die linke Augenbraue nach oben und guckte sie fragend an.
"Ich meine, ich bin Natalie Cramer von der L.A. Times. Wir haben ein Interview zusammen." Natalie riss sich von der Wand los, drückte den Rücken durch und zwang sich, ihm die Hand entgegen zu strecken. Wentworth sah erst sie an, dann ihre Hand und dann wieder sie. Er runzelte die Stirn.
"Ich glaube nicht, dass ich heute einen Interviewtermin habe."
"Doch, doch... ich hab's hier in meinem Terminplaner..." Natalie kramte panisch in ihrer Tasche. "Hier muss er doch irgendwo sein... ich hab's mir extra notiert... heute ist doch Mittwoch, oder?!" stammelte sie verzweifelt. Wentworth lachte schallend auf.
"Ich hab nur einen Scherz gemacht. Natürlich haben wir einen Termin. Aber ich dachte eigentlich, sie wären ein Mann."
Sie standen sich nun gegenüber mit einem Abstand, der groß genug war, dass Natalie seinen verführerischen Duft nicht mehr in der Nase hatte.
"Wie kommen sie denn darauf?" fragte sie skeptisch.
"Nun ja, meine Agentin hat ein bisschen recherchiert und mir gesagt, ich würde einen N. Cramer treffen. Und da dachte ich eben, sie wären ein Mann."
"Nein... ich bin kein... Mann." sagte Natalie leicht verwirrt.
"Das hab ich auch bemerkt," antwortete Wentworth und guckte ihr dabei tief in die Augen.
Mein Gott, jetzt sag doch irgendwas. Irgendwas interessantes, kreatives... dachte Natalie.
"Das Wetter ist ja heute wieder ziemlich... blöd, oder?" Kaum, dass sie das gesagt hatte, wäre sie am liebsten im Boden versunken. Wie dämlich kann man denn sein, schalt sie sich.
"Ja, stimmt. Blödes Wetter..." antwortete Wentworth und wandte seinen Blick von ihr ab.
Herzlichen Glückwunsch, jetzt denkt er, du bist total bescheuert! Natalie wäre am liebsten schreiend aus dem Fahrstuhl gerannt, als es plötzlich einen Ruck gab und die Lichter ausgingen.