Gossip Girl FF 3: "Where is Blair?"
Verfasst: 20.02.2008, 22:18
Der Frühling versprach sehr mild zu werden - auch jenseits von New York. Blair Waldorf ging einsam und mit gesenktem Blick die Straßen entlang und fühlte sich erbärmlich. Was machte sie nur so gottverlassen in einer fremden Stadt, in einem fremden Land, auf einem fremden Kontinent?
Immerhin war sie weit weg von Chuck, der ihr wohl ewig ihre Nachlässigkeit in Sachen Verhütung vorwerfen würde, wobei er selbst schuld daran war, dass er sie so heftig liebte, dass dauernd das Kondom platzte. Und sie war weit weg von ihrer überfürsorglichen Mutter, die ihr zwar zugesichert hatte, immer auf ihrer Seite zu stehen, aber was nützte das ohne Chucks Liebe?
Blair hatte vor einer Woche beunruhigt von ihrer ausbleibenden Regel wieder einen Schwangerschaftstest gemacht. Diesmal fiel er leider nicht mehr so für SIE positiv aus wie damals, als sie noch zwischen Nate und Chuck stand. Auch ihre Ärztin hatte sie mit erschreckender Nüchternheit bezeugt, dass Blair tatsächlich schwanger war.
Dabei hatte sie sich so auf das College gefreut. Yale... Weiter weg als jetzt war diese Universität noch nie gewesen! Was nicht nur an der Entfernung lag. Mit einem Kind konnte sie doch unmöglich studieren. Blair hatte erst vor kurzem von ihrer Mutter erfahren, dass diese in ihrem Alter schon eine Abtreibung hatte vornehmen lassen. Eleanor ahnte nicht, dass Blair nun dachte, dass sie dies nun ebenfalls von ihrer Tochter verlangen würde. Natürlich war ihre Schwangerschaft ein gewaltiges Hindernis, allerdings hegte Blair jetzt schon Gefühle für diesen ungeborenen Wurm. Sie streichelte oft ihren Bauch, auch wenn man noch nichts sehen konnte.
Die ganze Situation wäre für sie wesentlich einfacher gewesen, wenn sie in Chuck einen jungen Mann hätte, der ihr als Vater liebend zur Seite stehen würde. Dann würden sie sicherlich alles bewältigen. Aber Chuck war immer noch ein freiheitsliebender Mensch, sehr egoistisch und trotz seiner Liebe zu ihr ein kleines Schwein. Sie konnte ihrem Kind doch keinen Vater zumuten, der andere Menschen wie Dreck behandelte. Sie zweifelte auch daran, dass Chuck sich jemals mit den Gedanken, Vater zu werden, anfreunden könnten. Vielleicht würde er sie zur Abtreibung drängen und das wiederum ließ Blair wieder aufschluchzen.
“Hallöchen! Ein vertrautes Gesicht und noch dazu weinend? Ich denke, du brauchst dringend Hilfe?!”
Blair zuckte zusammen und erkannte mit ein wenig Grauen diese bekannte Stimme. Zögerlich drehte sie sich um und blickte erstaunt in das grinsende Gesicht vom schwulen Tom. Da flog sie schon fast bis ans andere Ende der Welt - nun ja, zumindest nach Europa - und dann traf sie ausgerechnet diesen verrückten Kerl.
“Tom! Was suchst du hier?”
“Ich mache hier mein Jodel-Diplom! Kleiner Scherz, Sweetie! Aber dasselbe könnte ich dich fragen. Ich hätte dich in Paris, Mailand oder sonst wo erwartet, aber nicht hier. Übrigens: Das Oktoberfest startet erst im September.”
“Ich bin nicht zum Feiern hier, du Idiot!”
“Das heißt hier DEPP... Aber leider ohne Johnny!”
Blair konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Auch wenn Tom noch so verrückt war, er schaffte es doch immer wieder, andere zum Lachen zu bringen. Und waren Schwule nicht die besten Freundinnen? Blair ließ sich schneller als erwartet von ihm zu einem Stadtbummel überreden. Er kannte die besten und teuersten Boutiquen (und hätte Blair fast eine bayerische Tracht eingeredet) und lud die inzwischen etwas fröhlichere junge Lady ins “Starbucks” ein, ja selbst in München schätzte man amerikanische Leckereien. Dort erzählte Blair ausgerechnet Tom ihr Leid und von ihren Ängsten in Bezug auf ihre Schwangerschaft und die Reaktion von Chuck. Tom versicherte ihr immerhin Zuspruch und auch Hilfe.
Aber es würde schwierig werden, diesem teuflischen Traumpaar gerade in so einer heiklen Situation zu helfen.
**************************************************************************************
Am nächsten Tag in New York...
Lily van der Woodsen war froh, dass sie dank ihres Schlüssels ungehindert in die Wohnung kommen konnte. Mit einem mehr als schlechten Gewissen schlich sie sich in die “Van der Humphrey” - Residenz und hoffe, dass auch Rufus inzwischen wieder zu Hause war. Sie hatten sich noch in der Schweiz im Streit voneinander getrennt. Aber der Gute konnte eben nicht verstehen, dass Lily sich gerne eine prunkvolle Hochzeit wünschte. Rufus dagegen wollte lieber in aller Stille heiraten, ein Standesamt würde völlig ausreichen. Wie unromantisch! Lily dagegen hatte von ihrer Großmutter auch ein altes Schloss in Europa geerbt, in dem sie gerne zusammen mit Hunderten von Freunden feiern wollte.
Sie war verletzt gewesen, als Rufus ihre Idee als lächerlich abgetan hatte. Nach ihrem fürchterlichen Streit hatten sie nicht mehr miteinander gesprochen. Rufus war aus dem Hotel ohne ein Wort verschwunden und Lily war ihm nun hinterher geflogen.
Inzwischen war ihre Wut verraucht, sie hatte nur noch unbändige Sehnsucht nach ihrem Liebsten. Sie würden sich über die Hochzeitsplanung schon noch einigen. Lily schlich sich ins Schlafzimmer und sah ihren Liebsten dort selig schlummern. Sie hätte sich wundern sollen, warum er auf einmal wieder so kurze Haare hatte, allerdings waren sie dank dem Bett so verwuschelt und sie war auch vor lustvoller Liebe blind. Seine nackte Brust brachte ihre Lenden wieder in Wallung und sie streichelte ihn vergnügt.
“Rufus” murmelte aber zu ihrem Entsetzen nur:
“Ah... Margieee!”
Dachte dieser verdammte Schuft etwa immer noch an diese ehemalige Lehrerin? Lily kamen die Tränen und schlug ihm mit der flachen Faust gegen die Brust, so dass der attraktive Mann mit Schrecken aufwachte. Er schrie auf und sie auch noch an:
“Wer sind Sie denn?”
Lily war äußerst perplex und fragte sich, was für ein dummes Spiel Rufus mit ihr spielte. Ob er noch böse auf sie war und sich an ihr rächen wollte? Was für ein blödsinniger Einfall. Aber da kam ausgerechnet auch noch eine alte Bekannte nur in verführerischen Dessous in das Schlafzimmer.
“Lily! Ich habe dich nicht so früh erwartet!”
Lily wären vor Schreck fast die Zähne aus dem Mund geflogen, zum Glück hatte sie noch echte. Sie konnte es kaum glauben, dass Rufus sie scheinbar mit diesem Doch-Flittchen betrogen hatte. Margie war für sie immer ein Dorn im Auge gewesen, auch wenn diese ihr zum Schluss leid getan hatte.
Margie wusste, was Lily nun dachte und sah auch die Bleiche im Gesicht ihres Freundes, der noch nicht ahnte, welche Ähnlichkeit er mit dem Verlobten dieser blonden Lady hatte, die ihn immer noch wutentbrannt anstarrte.
Nun wurde auch Jenny von dem Lärm geweckt und sie lief ins Schlafzimmer.
“Oha! Was machst du jetzt schon hier, Lily? Und wo ist Dad?”
“Bist du blind, Kleine?” Lily zeigte auf den halb nackten Mann im Bett, der immer noch angesichts dieser chaotischen Aufregung am frühen Morgen verwirrt war. Mit Schrecken erkannte Lily, dass dieser sogar ganz nackt war, als Matthew genervt und trotz der zahlreichen Weiblichkeit um ihn aus dem Bett stieg. Sie schaute für Margies Geschmack ein wenig zu lange auf dessen Lenden und in dem Augenblick wurde Lily gewahr, dass er NICHT Rufus war. Denn dieser hatte dort ein gewisses Muttermal...
“Wer zum Teufel ist das, Margie?”
“Mein Freund Matthew. Reg dich nicht auf, Lily. Jenny hat uns eingeladen, hier zu übernachten. Ich wollte mich um Chuck kümmern, weil er sich um Blair sorgt, die spurlos verschwunden ist.”
“Und was suchst du hier mit einem Matthew, der noch dazu Rufus so ähnlich sieht, den du ja früher begehrt hast?”
Margie biss sich auf die Lippen und hätte am Liebsten Lily gleich mit gebissen. Warum musste diese das einfach so rausposaunen. Matthew hatte sich inzwischen ausgerechnet den Morgenmantel von Rufus angezogen und starrte seine Freundin ungläubig an.
“Ich habe eine Ähnlichkeit mit einem Ex-Lover von dir?”
Es war nur allzu selbstverständlich, dass Matthew enttäuscht von seiner Freundin war, die ihm diese Tatsache bisher verschwiegen hatte. Margie flehte mit Bitten um sein Verständnis, während Lily schon Kopfschmerzen bekam. Kaum war sie wieder daheim, begann neues Chaos - natürlich wieder dank Jenny, für die diese Situation natürlich urkomisch war.
Vor allem, da jetzt ausgerechnet auch noch Rufus in die Wohnung kam. Es dauerte nicht lang, bis er seine Koffer abgestellt hatte und diese verrückte Truppe in seinem Schlafzimmer antraf.
“Was geht denn hier ab? Und wieso hat dieser Typ mir meine Attraktivität kopiert?” Völlig von den Socken starrten sich die beiden Doppelgänger an, während Jenny nur albern kicherte. Lily und Margie hingegen waren der Verzweiflung nahe. Nur Dan, der seinen Vater vom Flughafen abgeholt hatte, bewahrten kühlen Kopf und befahl alle an den “runden” Esstisch. Es gab so einiges zu erklären und es dauerte wohl Stunden bis sich alle Gemüter beruhigt hatten.
Margie und Matthew entschuldigten sich für ihre Frechheit, einfach im Schlafzimmer der Humphreys ihre Liebe zu verbreiten und wollten sich sofort ein Hotel nehmen. Zu Lilys Frust und Rufus’ Kummer aber bot Dan ihnen einfach an, in seine ehemalige Wohnung zu ziehen. Die bekanntlich unter der Humphrey-Residenz lag... Dan und Serena hatten seit einige Wochen eine neue Wohnung, weit entfernt in Yale, wo sie bald studieren wollten. Sie kamen aber immer noch ab und an zu Besuch und wohnten derzeit im “Palace”.
Margie hatte indes nicht nur mit Matts Eifersucht zu kämpfen, sondern auch noch mit Lily, die nicht mehr eifersüchtig, aber besorgt war. Wie eine mütterliche Glucke kümmerte sie sich um die junge Frau, die scheinbar wieder einem Unglück hinterher lief. Dass Matthew auch noch Schauspieler war, war wie gefundenes Fressen für die besorgte Lady van der Woodsen.
“Kind, du willst doch nicht ernsthaft mit diesem Kerl glücklich werden? Er ist für dich doch nur ein Rufus-Ersatz. Sorry, aber du hast was Besseres verdient. Ich kenne da einige nette junge Männer...”
Sowohl Jenny als auch Margie verdrehten die Augen. Das hatte gerade noch gefehlt, dass Lily ausgerechnet Margie verkuppeln wollte, was natürlich auch Matt ärgerte. Matt verstand sich weder mit Lily noch mit Rufus gut, der immer noch Probleme damit hatte, dass Matthew so gut wie er selbst aussah. Dabei hatte sich Rufus immer für einzigartig gehalten...
Jenny wurde wieder ernster und erkannte, dass die Situation zwar für Außenstehende komisch war, die arme Margie aber wieder mehrfach leiden durfte. Zuerst musste sie diese Sache mit Matt klären und nebenbei auch mit Lily klar kommen, die angeblich für Margie nur das Beste wollte. Und das sollte bitte keine “billige Kopie” von Rufus sein.
Margie war richtig froh, als sie einen Anruf von Chuck erhielt, der sich mit ihr im “Palace” treffen wollte. Sie wollte sich jetzt um den verzweifelten, von Blair verlassenen, Jungen kümmern, während Jenny dafür sorgen sollte, dass sich Rufus und Matt nicht noch prügelten.
Langweilig wurde es hier bestimmt nie werden...
Immerhin war sie weit weg von Chuck, der ihr wohl ewig ihre Nachlässigkeit in Sachen Verhütung vorwerfen würde, wobei er selbst schuld daran war, dass er sie so heftig liebte, dass dauernd das Kondom platzte. Und sie war weit weg von ihrer überfürsorglichen Mutter, die ihr zwar zugesichert hatte, immer auf ihrer Seite zu stehen, aber was nützte das ohne Chucks Liebe?
Blair hatte vor einer Woche beunruhigt von ihrer ausbleibenden Regel wieder einen Schwangerschaftstest gemacht. Diesmal fiel er leider nicht mehr so für SIE positiv aus wie damals, als sie noch zwischen Nate und Chuck stand. Auch ihre Ärztin hatte sie mit erschreckender Nüchternheit bezeugt, dass Blair tatsächlich schwanger war.
Dabei hatte sie sich so auf das College gefreut. Yale... Weiter weg als jetzt war diese Universität noch nie gewesen! Was nicht nur an der Entfernung lag. Mit einem Kind konnte sie doch unmöglich studieren. Blair hatte erst vor kurzem von ihrer Mutter erfahren, dass diese in ihrem Alter schon eine Abtreibung hatte vornehmen lassen. Eleanor ahnte nicht, dass Blair nun dachte, dass sie dies nun ebenfalls von ihrer Tochter verlangen würde. Natürlich war ihre Schwangerschaft ein gewaltiges Hindernis, allerdings hegte Blair jetzt schon Gefühle für diesen ungeborenen Wurm. Sie streichelte oft ihren Bauch, auch wenn man noch nichts sehen konnte.
Die ganze Situation wäre für sie wesentlich einfacher gewesen, wenn sie in Chuck einen jungen Mann hätte, der ihr als Vater liebend zur Seite stehen würde. Dann würden sie sicherlich alles bewältigen. Aber Chuck war immer noch ein freiheitsliebender Mensch, sehr egoistisch und trotz seiner Liebe zu ihr ein kleines Schwein. Sie konnte ihrem Kind doch keinen Vater zumuten, der andere Menschen wie Dreck behandelte. Sie zweifelte auch daran, dass Chuck sich jemals mit den Gedanken, Vater zu werden, anfreunden könnten. Vielleicht würde er sie zur Abtreibung drängen und das wiederum ließ Blair wieder aufschluchzen.
“Hallöchen! Ein vertrautes Gesicht und noch dazu weinend? Ich denke, du brauchst dringend Hilfe?!”
Blair zuckte zusammen und erkannte mit ein wenig Grauen diese bekannte Stimme. Zögerlich drehte sie sich um und blickte erstaunt in das grinsende Gesicht vom schwulen Tom. Da flog sie schon fast bis ans andere Ende der Welt - nun ja, zumindest nach Europa - und dann traf sie ausgerechnet diesen verrückten Kerl.
“Tom! Was suchst du hier?”
“Ich mache hier mein Jodel-Diplom! Kleiner Scherz, Sweetie! Aber dasselbe könnte ich dich fragen. Ich hätte dich in Paris, Mailand oder sonst wo erwartet, aber nicht hier. Übrigens: Das Oktoberfest startet erst im September.”
“Ich bin nicht zum Feiern hier, du Idiot!”
“Das heißt hier DEPP... Aber leider ohne Johnny!”
Blair konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Auch wenn Tom noch so verrückt war, er schaffte es doch immer wieder, andere zum Lachen zu bringen. Und waren Schwule nicht die besten Freundinnen? Blair ließ sich schneller als erwartet von ihm zu einem Stadtbummel überreden. Er kannte die besten und teuersten Boutiquen (und hätte Blair fast eine bayerische Tracht eingeredet) und lud die inzwischen etwas fröhlichere junge Lady ins “Starbucks” ein, ja selbst in München schätzte man amerikanische Leckereien. Dort erzählte Blair ausgerechnet Tom ihr Leid und von ihren Ängsten in Bezug auf ihre Schwangerschaft und die Reaktion von Chuck. Tom versicherte ihr immerhin Zuspruch und auch Hilfe.
Aber es würde schwierig werden, diesem teuflischen Traumpaar gerade in so einer heiklen Situation zu helfen.
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Am nächsten Tag in New York...
Lily van der Woodsen war froh, dass sie dank ihres Schlüssels ungehindert in die Wohnung kommen konnte. Mit einem mehr als schlechten Gewissen schlich sie sich in die “Van der Humphrey” - Residenz und hoffe, dass auch Rufus inzwischen wieder zu Hause war. Sie hatten sich noch in der Schweiz im Streit voneinander getrennt. Aber der Gute konnte eben nicht verstehen, dass Lily sich gerne eine prunkvolle Hochzeit wünschte. Rufus dagegen wollte lieber in aller Stille heiraten, ein Standesamt würde völlig ausreichen. Wie unromantisch! Lily dagegen hatte von ihrer Großmutter auch ein altes Schloss in Europa geerbt, in dem sie gerne zusammen mit Hunderten von Freunden feiern wollte.
Sie war verletzt gewesen, als Rufus ihre Idee als lächerlich abgetan hatte. Nach ihrem fürchterlichen Streit hatten sie nicht mehr miteinander gesprochen. Rufus war aus dem Hotel ohne ein Wort verschwunden und Lily war ihm nun hinterher geflogen.
Inzwischen war ihre Wut verraucht, sie hatte nur noch unbändige Sehnsucht nach ihrem Liebsten. Sie würden sich über die Hochzeitsplanung schon noch einigen. Lily schlich sich ins Schlafzimmer und sah ihren Liebsten dort selig schlummern. Sie hätte sich wundern sollen, warum er auf einmal wieder so kurze Haare hatte, allerdings waren sie dank dem Bett so verwuschelt und sie war auch vor lustvoller Liebe blind. Seine nackte Brust brachte ihre Lenden wieder in Wallung und sie streichelte ihn vergnügt.
“Rufus” murmelte aber zu ihrem Entsetzen nur:
“Ah... Margieee!”
Dachte dieser verdammte Schuft etwa immer noch an diese ehemalige Lehrerin? Lily kamen die Tränen und schlug ihm mit der flachen Faust gegen die Brust, so dass der attraktive Mann mit Schrecken aufwachte. Er schrie auf und sie auch noch an:
“Wer sind Sie denn?”
Lily war äußerst perplex und fragte sich, was für ein dummes Spiel Rufus mit ihr spielte. Ob er noch böse auf sie war und sich an ihr rächen wollte? Was für ein blödsinniger Einfall. Aber da kam ausgerechnet auch noch eine alte Bekannte nur in verführerischen Dessous in das Schlafzimmer.
“Lily! Ich habe dich nicht so früh erwartet!”
Lily wären vor Schreck fast die Zähne aus dem Mund geflogen, zum Glück hatte sie noch echte. Sie konnte es kaum glauben, dass Rufus sie scheinbar mit diesem Doch-Flittchen betrogen hatte. Margie war für sie immer ein Dorn im Auge gewesen, auch wenn diese ihr zum Schluss leid getan hatte.
Margie wusste, was Lily nun dachte und sah auch die Bleiche im Gesicht ihres Freundes, der noch nicht ahnte, welche Ähnlichkeit er mit dem Verlobten dieser blonden Lady hatte, die ihn immer noch wutentbrannt anstarrte.
Nun wurde auch Jenny von dem Lärm geweckt und sie lief ins Schlafzimmer.
“Oha! Was machst du jetzt schon hier, Lily? Und wo ist Dad?”
“Bist du blind, Kleine?” Lily zeigte auf den halb nackten Mann im Bett, der immer noch angesichts dieser chaotischen Aufregung am frühen Morgen verwirrt war. Mit Schrecken erkannte Lily, dass dieser sogar ganz nackt war, als Matthew genervt und trotz der zahlreichen Weiblichkeit um ihn aus dem Bett stieg. Sie schaute für Margies Geschmack ein wenig zu lange auf dessen Lenden und in dem Augenblick wurde Lily gewahr, dass er NICHT Rufus war. Denn dieser hatte dort ein gewisses Muttermal...
“Wer zum Teufel ist das, Margie?”
“Mein Freund Matthew. Reg dich nicht auf, Lily. Jenny hat uns eingeladen, hier zu übernachten. Ich wollte mich um Chuck kümmern, weil er sich um Blair sorgt, die spurlos verschwunden ist.”
“Und was suchst du hier mit einem Matthew, der noch dazu Rufus so ähnlich sieht, den du ja früher begehrt hast?”
Margie biss sich auf die Lippen und hätte am Liebsten Lily gleich mit gebissen. Warum musste diese das einfach so rausposaunen. Matthew hatte sich inzwischen ausgerechnet den Morgenmantel von Rufus angezogen und starrte seine Freundin ungläubig an.
“Ich habe eine Ähnlichkeit mit einem Ex-Lover von dir?”
Es war nur allzu selbstverständlich, dass Matthew enttäuscht von seiner Freundin war, die ihm diese Tatsache bisher verschwiegen hatte. Margie flehte mit Bitten um sein Verständnis, während Lily schon Kopfschmerzen bekam. Kaum war sie wieder daheim, begann neues Chaos - natürlich wieder dank Jenny, für die diese Situation natürlich urkomisch war.
Vor allem, da jetzt ausgerechnet auch noch Rufus in die Wohnung kam. Es dauerte nicht lang, bis er seine Koffer abgestellt hatte und diese verrückte Truppe in seinem Schlafzimmer antraf.
“Was geht denn hier ab? Und wieso hat dieser Typ mir meine Attraktivität kopiert?” Völlig von den Socken starrten sich die beiden Doppelgänger an, während Jenny nur albern kicherte. Lily und Margie hingegen waren der Verzweiflung nahe. Nur Dan, der seinen Vater vom Flughafen abgeholt hatte, bewahrten kühlen Kopf und befahl alle an den “runden” Esstisch. Es gab so einiges zu erklären und es dauerte wohl Stunden bis sich alle Gemüter beruhigt hatten.
Margie und Matthew entschuldigten sich für ihre Frechheit, einfach im Schlafzimmer der Humphreys ihre Liebe zu verbreiten und wollten sich sofort ein Hotel nehmen. Zu Lilys Frust und Rufus’ Kummer aber bot Dan ihnen einfach an, in seine ehemalige Wohnung zu ziehen. Die bekanntlich unter der Humphrey-Residenz lag... Dan und Serena hatten seit einige Wochen eine neue Wohnung, weit entfernt in Yale, wo sie bald studieren wollten. Sie kamen aber immer noch ab und an zu Besuch und wohnten derzeit im “Palace”.
Margie hatte indes nicht nur mit Matts Eifersucht zu kämpfen, sondern auch noch mit Lily, die nicht mehr eifersüchtig, aber besorgt war. Wie eine mütterliche Glucke kümmerte sie sich um die junge Frau, die scheinbar wieder einem Unglück hinterher lief. Dass Matthew auch noch Schauspieler war, war wie gefundenes Fressen für die besorgte Lady van der Woodsen.
“Kind, du willst doch nicht ernsthaft mit diesem Kerl glücklich werden? Er ist für dich doch nur ein Rufus-Ersatz. Sorry, aber du hast was Besseres verdient. Ich kenne da einige nette junge Männer...”
Sowohl Jenny als auch Margie verdrehten die Augen. Das hatte gerade noch gefehlt, dass Lily ausgerechnet Margie verkuppeln wollte, was natürlich auch Matt ärgerte. Matt verstand sich weder mit Lily noch mit Rufus gut, der immer noch Probleme damit hatte, dass Matthew so gut wie er selbst aussah. Dabei hatte sich Rufus immer für einzigartig gehalten...
Jenny wurde wieder ernster und erkannte, dass die Situation zwar für Außenstehende komisch war, die arme Margie aber wieder mehrfach leiden durfte. Zuerst musste sie diese Sache mit Matt klären und nebenbei auch mit Lily klar kommen, die angeblich für Margie nur das Beste wollte. Und das sollte bitte keine “billige Kopie” von Rufus sein.
Margie war richtig froh, als sie einen Anruf von Chuck erhielt, der sich mit ihr im “Palace” treffen wollte. Sie wollte sich jetzt um den verzweifelten, von Blair verlassenen, Jungen kümmern, während Jenny dafür sorgen sollte, dass sich Rufus und Matt nicht noch prügelten.
Langweilig wurde es hier bestimmt nie werden...