Before Gilmore Girls (GG-FF)

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TheOCPudding

Before Gilmore Girls (GG-FF)

Beitrag von TheOCPudding »

Diese FF beschäftigt sich, wie der Name vielleicht schon sagt, mit der Geschichte vor dem eigentlichen Serienbeginn: Lorelais Schwangerschaft, Chris’ Verschwinden, erste Bekanntschaften in Stars Hollow, Rorys Geburt, . . .
Am Anfang jedes Kapitels steht ein Tagebucheintrag von Lorelai, den sie schreibt, als sie schon schwanger ist.
Ich hab jedoch ziemlich viel dazuerfunden, sodass es nicht langweilig wird.
Viel Spaß
lg Pudding

Liebe Sue

Liebes Tagebuch,
Es ist wohl, jetzt, da ich die erste Seite endlich aufgeschlagen habe, an der Zeit dir einen Namen zu geben. Es kommt mir immer noch ein wenig merkwürdig, dass gerade du meine beste Freundin werden sollst. Manche sagen du bist es schon. Aber wir kennen uns doch erst seit kurzem nicht wahr? Ich weiß natürlich, dass manchmal nur ein einziger Tag genügt um sich in jemanden zu verlieben – der Beweiß sind Chris und ich. Ich weiß auch, dass ein Wunder in nur wenigen Minuten entstehen kann, denn da muss ich nur an meinen dicker werdenden Bauch denken.
Zurück zu deinem Namen. Ich könnte dich Lorelai nennen, doch das könnte zu einigen Verwirrungen führen und du wärst dann schon die 3. Lorelai in unserer Familie. Deshalb nenne ich dich Sue. Das ist kurz und leicht zu merken und da du ein Buch bist, wirst du wohl auch nichts einzuwenden haben.
Also, Sue, alles auf Anfang, denn es gibt so vieles, dass ich dir erzählen will.


„Richard!“, Mrs. Gilmore war nicht in bester Stimmung, als sie erkannte, dass große Häuser nicht nur Vorteile sondern auch einige Nachteile mit sich führten. „Richard! Herr Gott noch mal!“
Mr. Gilmore, dem das aufbrausende Gemüt seiner Frau wohl bekannt war, kam nun doch noch gemächlich die Treppe, sich an dem hölzernen Geländer festhaltend hinunter, mit seinen Gedanken schien er jedoch noch bei der arbeit, die den größten Teil seines Lebens ausfüllte.
„Es ist 8:00, Richard“, Emily stemmte, eine vorwurfsvoll Miene aufsetzend, die Jände in die Hüften und wartete nun auf die Entschuldigung, die ihr hier durchaus angebracht erschien.
Tatsächlich schienen diese Worte ihren Mann wieder schlagartig in die Realität zurückzubefördern. Er betrachtete etwas verwirrt die Standuhr zu seiner Rechten, Verwirrung stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Tatsächlich“, murmelte er, immer noch ungläubig, dass er den jahrelang festgelegten Essensplan durcheinander gebracht hatte. „Emily!“, seine Stimme wurde ein wenig lauter als zuvor und er sah seine Frau nun direkt und mit hochgezogenen Brauen an. „Es ist 8:00!“
„Das weiß ich doch, Richard“, wenn sie allzu oft seinen Namen an jeden Satz dranhängte, hieß es nichts Gutes.
„Ist denn das Essen schon fertig?“, erkundigte sich Mr. Gilmore, nur der Höfflichkeit halber, da er die Antwort schon längst kannte.
„Das will ich doch hoffen“, Emily runzelte nun etwas verunsichert die Stirn und wandte sich dann so plötzlich um, dass Richard beinahe erschrocken zurückgewichen wäre. „Roberta!“, rief sie eindringlich nach dem neuesten Hausmädchen. „Roberta, ich hoffe das Essen ist fertig!“

Ein dunkles, pechschwarzes Tuch hatte sich sanft über ihnen ausgebreitet, die Nacht war nie schöner gewesen. Sterne funkelten am Himmel und es war erstaunlich wie viele von ihnen noch nach ihrem Tod weiterleben konnten. Der Mond tauchte die mit Blumen gesprenkelte Wiese in ein unheimliches, bläuliches Licht – was Lorelai jedoch nicht daran hinderte keine Angst zu haben. Sie grub die bloßen Zehen in die weiche Picknickdecke und legte den Kopf in Christophers Schoß, sodass sie, von oben betrachtet den Buchstaben L ergaben, schloss die Augen und wusste, dass in seiner Gegenwart Furcht überflüssig war.
Chris atmete tief und befreit aus, lehnte mit dem Rücken gegen den alten Baum, der seine knorrigen, belaubten Äste über das Paar ausbreitete und musste plötzlich lächeln: „Du hast ihnen also erzählt...“
„...dass ich bei euch esse“, beendete das Mädchen seinen angefangenen Satz. „Ja“, murmelte sie, ehe er zu Wort kommen konnte. „Ich bin wirklich genial.“
Chris grinste noch ein wenig breiter, beugte sich zu ihrem hübschen Gesicht nach vor, betrachtete für einen kurzen Moment die mondbeschienen, weichen Züge, die langen, dunklen Wimpern. Und dann, ohne eine Vorwarnung küsste er sie flüchtig und erfreute sich daran, wie sie die strahlend blauen Augen aufschlug und das wundervollste Lachen der Welt an seine Ohren drang.

Richard und Emily Gilmore saßen sich Gegenüber, das silberne Besteck klirrte leise gegen Porzellan, im Hintergrund war leise klassische Musik zu hören.
„Wo ist Lorelai?“, erkundigte sich Mr. Gilmore, als wäre ihm die Abwesenheit seiner Tochter erst jetzt aufgefallen.
„Es ist kein Gedeck für sie da“, erwiderte seine Frau, führte ihr halbvolles Glas an die Lippen und hielt noch einmal inne. „Du siehst also, sie ist Auswärts.“
„Ja, das sehe ich Emily“, Richard gab sich alle Mühe sich seine Ungeduld nicht anmerken zu lassen, wartete höfflich, bis Emily ihr Getränk wieder abstellte und ergriff erneut das Wort. „Wo genau isst sie denn?“
„Bei Christopher“, gab Mrs. Gilmore schließlich die gewünschte Auskunft und verbarg ein zufriedenes Lächeln hinter der schneeweißen Stoffserviette.
„Das ist gut“, meinte Richard und fuhr fort, sein Steak mit dem Messer zu zerteilen.
Zuletzt geändert von TheOCPudding am 27.05.2007, 22:41, insgesamt 1-mal geändert.
Myszka

Beitrag von Myszka »

Wow, die FF ist wirklich toll geschrieben. :up:
Ich muss zugeben, es ist sogar eigentich die erste FF die ich lese, bei der ich gespannt bin wie es weiter geht und mich jetzt schon auf den 2. Teil freue.
TheOCPudding

Beitrag von TheOCPudding »

hey, schön dass sie dir gefällt! ist immer toll ein fb zu bekommen, vor allem wenn sie gleich so sind wie deine ;) hier der 2. teil.

Die Höhle des Löwen

Vielleicht sollte ich dir, bevor ich weitere Einzelheiten meines perfekten Planes dem Essen mit meinen Eltern zu entfliehen preisgebe, erzählen, dass nichts wirklich perfekt ist, dass überall etwas auf einen lauert, dass einen zum Scheitern verurteilt. Und so hätte es mich eigentlich nicht überraschen sollen, dass meine Mum mich bereits erwartete.

Lorelai spürte, dass sie flog, sie war sich durchaus bewusst, dass sie schwebte, obwohl sie weiterhin mit beiden Füßen auf dem Boden stand, obwohl Körper, wie die von uns Menschen, nicht zum fliegen gemacht worden waren. Sie konnte Chris’ bewundernde Blicke spüren, wie sie ihren Körper abtasteten, während das Mädchen über die Einfahrt, die zu ihrem Haus führte, ging. Sie warf einen flüchtigen Blick über die Schulter, beobachtete wie sich Christopher mit jedem Schritt noch ein wenig entfernte, wie er, als sie nun die hölzerne Eingangstür erreicht hatte, kehrt machte und das Weite suchte – keiner wollte freiwillig in die Höhle des Löwen.
Lorelai seufzte schwer, kramte in ihrer schwarzen Handtasche, fand wonach sie suchte und zog den Schlüssel hervor, den sie auch sogleich in das vergoldete Schloss steckte. Sie drehte ihn herum, bis sie das vertraute Klicken hören konnte, öffnete die Tür und erstarrte auch schon im nächsten Moment: „Mum.“
Da stand sie, ihre Mutter im aschgrauen, strengen Kostüm, das Gesicht ausdruckslos, niemand hätte sagen können, was in ihr vorging, niemand außer Lorelai selbst, die Situationen dieser Art nur zu gut kannte.
„Ich habe mit den... telefoniert“, Mrs. Gilmores Mundwinkel zuckten kaum merklich, ihre Arme hatte sie steif nach unten gestreckt, die Hände regungslos, die Finger weit gespreizt – eine Frau, knapp vor der Explosion. „Ein interessantes Gespräch.“
„Schön, das freut mich für dich“, erwiderte ihre Tochter und drängte, mit dem Wissen, dass ihre Mutter ihr sofort folgen würde, an ihr vorbei.
„Lorelai, du kannst jetzt nicht weglaufen!“, beschwerte sich Emily auch schon, machte auf dem Absatz kehrt, überlegte es sich noch einmal anders. „Roberta!“
Das verschüchterte Hausmädchen kam auch schon herangetrippelt, demütig den Kopf gesenkt, das dunkle Haar zu einem Dutt gebunden: „Ja, Mrs. Gilmore.“
Ihre Arbeitsgeberin setzte jene Miene auf, die soviel hieß wie: Mein Gott, ich habe ganz vergessen, du weißt es nicht besser und ich muss dich an deine Aufgaben erinnern. Wozu habe ich dich eigentlich eingestellt?„Die Tür, Roberta“, erklärte Emily, jede Silbe betont und möglichst deutlich ausgesprochen, als würde sie mit einer neunzigjährigen, beinahe tauben Frau reden und nicht mit einem jungen Mädchen, dessen Gehör tatsächlich noch sehr leistungsfähig war. „Sie ist offen.“
Als sie sich nun wieder ihrer Tochter zuwenden wollte, war diese schon längst die hölzerne Treppe hinauf geflüchtet und in ihrem Zimmer verschwunden.

Es wäre mit Sicherheit besser gewesen, einfach gleich kehrt zu machen und durch die noch offene Tür zu verschwinden, doch in solchen Situationen, dann, wenn der Löwe vor dir steht, bist du oft so in Panik, dass du immer weiter in die Höhle und damit in dein Verderben rennst – und da übertreibe ich nicht.
Wahrscheinlich hätte ich es noch geschafft, aus meinem Fenster zu klettern und mir so doch noch zur Flucht verholfen, doch sie war schneller, wie immer.


„Lorelai!“, drang Emilys fordernde Stimme in ihr Zimmer und im selben Moment bemerkte das Mädchen, das unheilverkündende Rütteln an der Tür. „Mach schon auf!“
Doch nicht einmal im Traum würde sie daran denken, der Bitte ihrer Mutter Folge zu leisten und das wusste Mrs. Gilmore und wahrscheinlich überraschte es ihre Tochter deshalb so, dass sie es immer wieder versuchte.
Lorelai saß auf ihrem breiten Bett, auf der geblümten, rosa Tagesdecke, die sie noch nie leiden konnte, starrte an die Wand ihr gegenüber, die Knie, auf die sie das Kinn gebetet hatte an die Brust gezogen.
Emily schien nun langsam aufzugeben, sie trat einen Schritt von der hölzernen Tür zurück, holte einmal tief Luft und nun kam das, auf was das Mädchen nur gewartet hatte: eine Rede, auf die sie nie antworten würde aber nach der ihre Mutter kehrt machen und zu Richard rennen würde, um ihn über die neuste Frechheit seiner Tochter zu informieren.
„Ich weiß dass du mich angelogen hast. Du warst nicht bei den Haydens“, Mrs. Gilmore wollte sich schon zum gehen wenden, da schien ihr ganz zufällig noch etwas einzufallen, dass sie vorhin noch vergessen hatte zu sagen. „Christopher und seine Eltern werden morgen Abend bei uns essen, ich bin mir sicher, dass wir dieses Mal nicht auf deine Anwesenheit verzichten müssen.“

Wie recht sie doch damals hatte! Für Christopher hätte ich einfach alles getan: ich wäre über die nächste Klippe gesprungen, hätte mich vor ein heranbrausenden Auto geworfen, ich wäre durch Feuer mit ihm gegangen und in dem Fall aß ich mit meinen Eltern zu Abend.
Zuletzt geändert von TheOCPudding am 27.05.2007, 22:40, insgesamt 2-mal geändert.
linnaa

Beitrag von linnaa »

Wow, ich bin wirklich begeistert :D
Du hast wirklich Talent zum schreiben :up: :)

Die Idee mit dem Tagebuch und überhaupt die Idee, über das Leben der Gilmores vor der Serie, zu schreiben find ich super.

Ich find die Überschriften der beiden Teile (Kapitel ?) hast du sehr gut ausgesucht und die kursive Schrift der Teile, die Lorelai ins Tagebuch schreibt, find ich toll.
ihn über die neuste Frechheit seiner Tochter zu informieren

^_^ ^_^



So, ich hab leider auch ein paar Fehler gefunden, schreib dir die mal, damit du die verbessern kannst ;)

Im ersten Teil:
das silberne Bestick
Im zweiten Teil:
das vertrauten Klicken
nur gewartet hatte: ein Rede,
dass wie dieses Mal nicht auf deine Anwesenheit verzichten müssen
hier fehlt glaube ich ein wir zwischen dass und wie.

Freu mich sehr, sehr, seeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeehr auf mehr ;)

LG Lina :)
TheOCPudding

Beitrag von TheOCPudding »

danke mal für fb! und natürlich auch danke, dass du die fehler rausgesucht hast, hab sie auch gleich verbessert. ;) ich versuche es nächstes mal noch genauer durchzulesen und hoffe morgen den nächsten teil reinstellen zu können.
lg pudding
linnaa

Beitrag von linnaa »

hoffe morgen den nächsten teil reinstellen zu können
Hoff es auch :) ;)

LG Lina
TheOCPudding

Beitrag von TheOCPudding »

*schäm* hat wohl eher nicht geklappt^^ hatte viel zu tun und hab mich wohl mit zwei ffs ein wneig überfordert aber morgen kommt 100% der nächste teil! ehrenwort!
stylebabe

Beitrag von stylebabe »

Hey!
Mir gefällt deine FF total gut.
Ich finds interessant zu lesen, wie das Leben vor der Serie ausgesehen haben könnte.

Schnell weiterschreiben!
Lg,
Sarah
TheOCPudding

Beitrag von TheOCPudding »

Hey, dankeschön :D hier der versprochene teil, nicht allzu lang ich weiß :ohwell: hoffe ich hab nciht zuviele fehler :D
lg pudding

Tut mir leid

Du verstehst sicher, dass ich glaubte, nie wütender auf meine Mutter gewesen zu sein, doch da wusste ich noch nicht, was kommen würde und dass sich mein Zorn noch verdreifachen, wenn nicht sogar vervierfachen würde. Ich war eine tickende Bombe kurz vorm Explodieren und ich wusste, dass, würde meine Mutter die Tür zu meinem Zimmer auch nur einen Spalt öffnen, ich hochgehen würde.

Lorelai lag bäuchlings auf ihrem Bett, starrte das teure Puppenhaus an, mit dem sie nie gespielt hatte und bei dem schon feststand, dass sie es in nächster Zeit auch für keine sonderlich wichtige Aktion benötigte.
Das Mädchen stöhnte frustriert auf, rollte sich langsam auf die Seite und starrte das silbern glänzende Telefon an, welches ihr Nachtkästchen aus dunklem Holz zierte und eines der wenigen Dinge hier war, das sie auch wirklich benötigte. Sie streckte den Arm nach dem Hörer aus, ergriff diesen und wählte mit der noch freien Hand die ihr wohlbekannte Nummer.
Kaum hörte sie seine Stimme, da sprach sie, ohne auch nur ein einziges Mal inne zu halten: „Tutmirleidtutmirleidtutmirleid.“
„Lorelai?“, wunderte Christopher sich am anderen Ende der Leitung, er saß in seinem Zimmer an dem riesigen Schreibtisch und legte nun den Stift in seiner Hand beiseite. „Was tut dir leid...?“
Doch in dem Moment beantwortete sich die soeben gestellte Frage ganz von selbst, als Chris’ Mum die Treppe hinaufbrüllte: „Christopher!“
„Bleib dran“, murmelte der Junge in den Hörer, bevor er diesen von sich hielt. „Ja?“, rief er zurück und beugte sich dabei soweit aus seinem Stuhl, dass er beinahe auf dem Teppichboden gelandet wäre.
„Wir essen morgen bei den Gilmores!“, kam prompt die nicht allzu erfreuliche Antwort.
Und so klang nun auch Christophers Stimme, nicht allzu erfreut: „Ok, Mum!“ Kaum hielt er sich den Hörer wieder ans eine Ohr, da konnte er auch schon wieder Lorelais flehende Bitte hören: „Tut mir wirklich leid.“
Der Junge seufzte schwer: „Also, Essen bei euch.“
„Mit Mr. und Mrs. Dracula persönlich”, bestätigte das Mädchen grinsend.

Ich weiß noch, Chris konnte mich unglaublich schnell wieder beruhigen. Das hatte er schon immer gekonnt. Jetzt bin ich mir manchmal nicht sicher, ob es richtig war, ihn gehen zulassen, ich weiß einfach nicht, ob ich es ohne ihn schaffen werde. Ich meine, zwei Menschen finden sich und sie sind wie für einander geschaffen, als hätten sie die ganze Zeit nur nach dem jeweils anderen Ausschau gehalten, als wären sie ein Puzzle mit nur zwei Teilen, die man jedoch so exakt zusammenfügen kann, dass das Leben perfekt zu sein scheint.
linnaa

Beitrag von linnaa »

Wow, wieder ein super toller Teil :up:
Besonders der letzte Satz, superschön :<> :)

Ich kann mich nur wiederholen
Du hast wirklich Talent zum schreiben :up: :)
Freu mich auf mehr :D
Silvi

Beitrag von Silvi »

Ich muss linnaa zustimmen, wunderschön wieder, und der letzte satz ist echt hammer. Toll einfach nur, mir fehlen die Worte.. ;) :up: :up: :up:
stylebabe

Beitrag von stylebabe »

Du hast wirklich Talent.
Auch, wenn der Teil sehr kurz war, war er besonders geschriebn.
Du findest super Formulierungen und Ausdrücke.
Der letzte Satz ist echt :up: .
Schnell weiterschreiben.
Lg,
Sarah
Katharina

Beitrag von Katharina »

Wow, diese FF ist einfach genial. :up:

Wie schin viele vor mir gesagt haben, du hast einfach Talent, deine Formulierungen sind...unbeschreiblich. ;)
Die FF lässt sich total gut lesen und ist spannend, die Charaktere werden gut beschrieben, die Handlungen sind nachvollziehbar...ich liebe deine FF. :D Und das nach drei Teilen. :up:
TheOCPudding

Beitrag von TheOCPudding »

wow, soviel lob! da schäm ich mich gleich ncoh mehr, dass der teil nur so kurz war :ohwell: Der is aber länger ;)

Frühstück bei Hausdrachen
Es war ein Tag wie jeder andere, wenn man mal ausklammerte, dass Chris Gast in meinem heimatlichen Gefängnis sein würde. Er begann wie immer, aufstehen, waschen, anziehen, ein eher unangenehmes Frühstück mit den Hausdrachen . . . Du kennst das sicher, Sue, diese Tage, die wie immer beginnen und doch dein Leben verändern sollen.

„Könntest du mir mal bitte die Butter reichen“, forderte Emily ihre Tochter über den Tisch hinweg auf und deutete dabei bekräftigend in die entsprechende Richtung.
Doch Lorelai starrte nur auf ihren eigenen Teller, die Ellbogen links und rechts von demselben auf der schneeweißen Tischdecke abgestützt, das Kinn mit einem trotzigen Ausdruck in dem hübschen Gesicht auf den gefalteten Händen gebetet. Richard saß gegenüber seiner Frau, las mit regem Interesse die Morgenzeitung und schien nichts weiter von seiner Umgebung wahrzunehmen.
„Lorelai!“, Mrs. Gilmore betrachtete das Mädchen nicht ohne einen Hauch von Verständnislosigkeit. „Was soll denn das? Hast du mich denn nicht gehört?“
Die Gefragte ließ sich reichlich Zeit mit ihrer Antwort, die Wanduhr tickte gefährlich in die Stille hinein, das Rascheln von Papier war zu hören, Mr. Gilmore blätterte um.
„Ich bete“, erklärte Lorelai schließlich, wobei sie nicht eine Miene verzog, die blauen Augen fest an ihre Mutter geheftet. „Ich bete für die vielen arbeitslosen Hausmädchen, mögen sie niemals den Weg hierher finden“, setzte sie feierlich fort. „Und natürlich für Christopher, für den dasselbe gilt.“
„Aber das ist doch - !“, Emily stockte, atmete einmal tief durch, bedachte ihre Tochter mit einem wütenden, auch leicht entgeisterten Blick. „Richard!“, rief sie plötzlich aus und wandte sich hiermit an ihren Mann. „Richard!“
„Hm“, machte Mr. Gilmore ohne auch nur für einen Moment daran zu denken seine Lektüre beiseite zulegen.
„Hast du denn nicht auch was dazu zu sagen?“, verärgert wollte sie ihre Aufmerksamkeit erneut ganz und gar auf Lorelai richten, da fand sie - und das besänftigte ihre Wut nicht gerade - ihren Platz leer und verlassen vor.
Richard, der keine wichtigeren Veränderungen bemerkt zu haben schien, erinnerte sich für kurze Zeit an seine Pflichten, sowohl als Ehemann als auch als Vater: „Tu was deine Mutter sagt.“
Der Satz stand so im Raum und keiner der beiden, weder der Lesende noch die Verdatterte schienen es für nötig zu halten, auch nur ein Wort dieser Unterhaltung hinzuzufügen.

Zugegeben, wenn ich jetzt daran zurückdenke, würde ich gern alles anders machen. Die Zeit zurückdrehen. Nicht, dass ich das Gespräch am Frühstückstisch aus meinem Leben löschen würde. Nein. Ich möchte einfach noch mal durch diese Tür treten, das Haus verlassen und nie wieder zurückkehren. Doch so war es nicht und warum in Erinnerungen schwelgen, wenn man doch nichts ungeschehen machen kann? Was soll ich denn jetzt noch tun, wo nichts mehr sein wird wie früher?
Ich sitze hier und schütte dir mein Herz aus, weil niemand da ist, dem ich sonst anvertrauen könnte, was ich hier niederschreibe.


„Wir können uns noch vor dem Essen drücken“, meinte Lorelai, während sie an Chris’ Seite den Gang entlang und an den Kätchen vorbei ging. Die anderen Schüler - eilend, die meisten noch im berühmten Halbschlafzustand – wichen dem Paar dennoch geschickt aus, wagten es nicht sie voneinander zu trennen, weil eine solche Tat niemandem gestattet war.
Der Junge lachte auf, blieb an seinem Schrank stehen und schloss diesen auf: „Ist das dein Ernst?“ Er verstaute die soeben noch im Arm gehaltenen Bücher, beförderte eine dicke, blaue Mappe zutage und wandte sich schließlich wieder an seine Freundin.
„Sicher“, das Mädchen nickte bekräftigend.
„Hast du einen Plan“, erkundigte sich Christopher weiter, wobei er die Brauen soweit hochzog, dass sie beinahe unter seinem blonden Haar verschwanden.
„Natürlich“, erwiderte Lorelai und legte die Arme ums einen Hals. „Ein wasserdichter Plan, das wird kinderleicht.“
„Du weißt, dass wir nicht zaubern können, oder?“, erinnerte sie der Junge, er legte seinerseits die Arme um sie und verzog keine Miene.
„Hm“, sie hob fast ein wenig trotzig das Kinn. „Können wir nicht?“
Chris legte den Kopf leicht schief, ein Grinsen war kaum noch zu verbergen: „Nein.“
„Schade“, war Lorelais Kommentar, sie schien ehrlich enttäuscht. „Das muss ich wohl vergessen haben.“ Und mit dem altbekannten Läuten der Schulglocke legten sich ihre Lippen auf die seinen.

Nicht, dass ich dich jetzt mit allen Einzelheiten, den kleinsten Details nerven will. Doch ich erinnere mich zu genau. Diesen Kuss nicht hier schwarz auf weiß festzuhalten, das wäre wie die Tasse ohne Kaffee, denn nichts ist schlimmer als das.
linnaa

Beitrag von linnaa »

Ein super Teil :up: :)

Das Ende ist sehr witzig ^_^
Diesen Kuss nicht hier schwarz auf weiß festzuhalten, das wäre wie die Tasse ohne Kaffee, denn nichts ist schlimmer als das.
und der Anfang nach dem Monolog (Ist es einer? :D ) ist auch toll:
„Könntest du mir mal bitte die Butter reichen“, forderte Emily ihre Tochter über den Tisch hinweg auf
Ganz Emilys Art. Sie sagt bitte, meint es aber nicht so, sondern fordert es ^_^


Dein Schreibstil gefällt mir sehr :up:
Dieser Satz ZB:
Er verstaute die soeben noch im Arm gehaltenen Bücher, beförderte eine dicke, blaue Mappe zutage und wandte sich schließlich wieder an seine Freundin.
Die Wörter die du benutzt und wie du alles so beschreibst :D Voll gut :up:

Bin dann mal sehr gespannt wie es weitergeht :)
Silvi

Beitrag von Silvi »

Wieder ein toller Teil, bin schon gespannt wies weitergeht, also hau rein in die Tasten und schreib einen gaanz langen Teil!
Katharina

Beitrag von Katharina »

Wow, ich kann mich immer nur wiederholen: Dein Schreibstil ist wirklich toll! :up: Dieser Teil war, wie immer, genial. Deine Ideen sind toll, und wie du sie umsetzt, erst Recht. Ich finde, deine Texte sind lustig, und vermitteln trotzdem eine gewisse Wehmut..vor allem Lorelais Tagebucheinträge sind sehr schön! :anbet:
TheOCPudding

Beitrag von TheOCPudding »

hey, ihrlieben, schön dass es euch gefällt :)

Der „T-shirt-Wettbewerb“
Nun will ich aber mal zur Sache kommen.
Diesen Abend habe ich bis jetzt hartnäckig verdrängt, ich schwöre bei Gott, ich hätte es irgendwie geschafft bis zum Rest meines erbärmlichen Lebens nicht mehr daran zu denken – und dann kommst du und schmeißt meinen Plan durcheinander. Einfach so.
Ja genau, Sue, ich gebe dir die Schuld an all dem, denn irgendjemand ist immer der Schuldige, auf irgendeinen muss man immer alles abladen. Und wieso gerade du? Einfach so.


„Lorelai!“, rief Emily die Treppe hinauf, wie sie es so oft tat. „Nun komm doch endlich, sie werden jeden Moment da sein!“
„Emily“, Richard kam die Treppe hinunter, wobei er mit einer Hand am hölzernen Geländer entlang fuhr, in seiner Stimme lag tiefste Verwirrung. „Emily, wieso schreist du denn so?“
Mrs. Gilmore verschränkte entrüstet die Arme vor der Brust: „Deine Tochter hält es nicht führ angebracht nach unten zu kommen.“ Ihr Blick hätte den härtesten Felsen durchbohren können, weshalb sich wohl ihr Mann dazu genötigt fühlte auch etwas gegen dieses Unglück zu unternehmen.
„Lorelai!“, rief er seinerseits hinauf, wobei er sich zu diesem Zweck halb auf der letzten Stufe umwandte. „Tu was deine Mutter dir sagt!“
In dem Moment lief seine Tochter die Treppe auch schon halb hinab, als sie sogleich von Mum zurückgehalten wurde. „Was zum Teufel hast du denn da an?!“, entgeistert starrte sie Lorelai an, als hätte sie diese noch nie zuvor zu Gesicht bekommen. Das Mädchen strich ihr pinkes T-shirt glatt, auf dem quer über ihre Brust in weißen, unheimlich fetten und sehr sichtbaren Buchstaben ‚GROPE US’ zu lesen war.
„Mum“, erwiderte Lorelai in einem tadelnden Tonfall, aus welchem man ziemlich eindeutig das nach außen hin verborgene Lächeln erkennen konnte. „Du fluchst?“
„Also – das ist doch-“, und dann geschah es: Mrs. Gilmore war vollkommen sprachlos. Ihr Mund klappte auf und zu wie ein auf dem Trockenen liegender und nach Luft schnappender Fisch.
Mr. Gilmore war die letzte Stufe inzwischen hinabgestiegen, er hatte die Hände vor dem Bauch verschränkt und fühlte sich doch etwas hilflos, da seine Frau so plötzlich verstummt war. „Zieh dir was anderes-“, begann er schließlich in die plötzliche Stille hineinzusagen, als das bekannte Läuten der Glocke ihn unhöflicher Weise zu unterbrechen wagte.
„Ich geh schon“, rief Lorelai fröhlich aus, sprang die letzten Stufen hinunter und rannte zur Tür, welche sie auch sogleich aufriss. Das alles geschah so schnell, dass niemand, nicht einmal Emily Gilmore sie aufhalten hätte können.
„Das Hausmädchen muss gefeuert werden“, zischte sie mehr zu sich selbst, als zu irgendjemand anderen und setzte anschließend ein gezwungenes Lächeln auf. "Kommt nur herein“, ihre Stimme überfreundlich, forderte sie die Freunde auf doch das Haus zu betreten und nicht für den Rest ihres Lebens draußen zu bleiben um wie gebannt auf die Aufforderung von Lorelais T-shirt zu starren.
„Ja – natürlich“, Mr. Hayden führte seine Frau etwas verdattert herein. „Sicher.“
„Ähm“, Emily kam schnellen Schrittes auf die Gäste zu, sie wollte nun wild entschlossen das Beste aus dem Abend herausholen, soweit dies eben möglich war. „Nehmt doch die Jacken ab.“ Sie wandte sich ungeduldig um, während ihr Mann den Ankömmlingen nach der Reihe die Hand zur Begrüßung reichte. „Roberta!“
Das Hausmädchen kam schuldbewusst angelaufen, den Blick gesenkt nahm sie die ihr dargereichten Kleidungsstücke an. „Wie oft habe ich ihnen schon gesagt, dass im Haus nicht gerannt wird?“, beschwerte Mrs. Gilmore sich auch sofort, ihre Wut stieg ins unermessliche.
„Entschuldigen sie, Mrs. Gilmore“, kam die verschüchterte, unheimlich leise Antwort.
„Schickes Shirt“, raunte Chris, der dicht hinter seinen Eltern folgte seiner Freundin anerkennend zu.
Lorlai grinste und schloss die Tür: „Danke.“ Und dann, als der Junge seine Jacke an das unglückliche Hausmädchen weitergab, konnte sie das Kompliment nur erwidern: „Deins ist auch ein Blickfang.“ Das Grinsen wurde um einiges breiter und am liebsten hätte sie der knallroten Aufforderung folge geleistet, die auf seinem weißen T-shirt abgebildet war und durch einen Pfeil, der nach unten in derselben, unübersehbaren Farbe ausgerichtet war, unterstützt wurde: ‚GROPE ME'.

Ich weiß was du jetzt denkst, ich meine, ich vermute, dass du das denken würdest, wenn du könntest, du glaubst, wir hatten uns abgesprochen. Du glaubst, wir hatten alles genau durchdacht, bis ins kleinste Detail geplant. Doch die Wahrheit ist, wir hatten nie auch nur die kleinste Ahnung, dass der andere ein solches Kleidungsstück überhaupt besaß.
Ich nenne es mal Gedankenübertragung, wobei ich jetzt nicht andeuten will, dass ich an Hexerei oder ähnliches glaube; es ist wie es ist. Ich weiß, das klingt verrückt, aber ich war mir in dem Moment unglaublich sicher, dass das Band zwischen Chris und mir inzwischen so stark geworden war, dass ich einfach wusste, ich sollte dieses Shirt an gerade diesem Abend überstreifen.
Und wer weiß – vielleicht kam ihm ja in dem Moment auch derselbe Gedanke.
Silvi

Beitrag von Silvi »

Den Teil find ich ja cool. Vor allem wie du das mit der Verbindung zwischen Chris und Lore rübergebracht hast, also mit dem T Shirt, ich find das ur witzig =D
linnaa

Beitrag von linnaa »

Arme Sue :ohwell: ;)

Ich hab leider erst jetzt gesehen, dass du schon weitergeschrieben hast :(
Aber wie alle anderen Teile davor, find ich diesen Teil auch super gut :up:

Das mit den T-Shirts find ich auch witzig ^_^ , obwohl ich gestehen muss, dass ich nachgucken musste was "grope" bedeutet :schaem:
Aber ich hab mir schon so was in der Art gedacht ;)

Also schnell weiterschreiben, bitte :D
Antworten

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