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US-TV-Kritiker und euer Leseverhalten

Verfasst: 20.06.2011, 17:39
von Schnurpsischolz
Bevor ich im "The Killing"-Thread noch weiter ins Off Topic abrutsche, eröffne ich mal hier das Thema, in dem wir uns allgemein darüber unterhalten können, was wir so an US-Serien-Kritikern lesen, wen ihr besonders mögt, wen eher weniger, zu welchen Serien ihr Reviews hier bei mfb aber generell auch auf anderen Seiten verfolgt und ich würde sagen, hier kann man dann natürlich auch gerne interessante Texte weiterempfehlen.

Ich bin ja wie bereits erwähnt, bekennender Alan Sepinwall-Fan, der für mich einfach der Inbegriff des TV-Kritikers ist. Er hat eine starke eigene Meinung, die ich mittlerweile nach fast zwei Jahren auf seinem Blog sehr gut einzuschätzen weiß und von dem ich Empfehlungen daher sehr gerne aufnehme. Aber richtig beeindruckend finde ich seine Interviews besonders mit den diversen Showrunnern, die aus dem ganzen Promotion-Einheitsbrei angenehm heraustechen.

Sein Kollege Daniel Feinberg schreibt für meine Begriffe leider zu wenig Reviews (bzw. zuviel über Reality-Kram, de rmich nicht interessiert), aber wenn er schreibt sind seine Texte auch immer ein Genuss zu lesen. Stilistisch find ich ihn sogar noch besser als Sepinwall, aber er schreibt halt nur sporadisch. Dafür gehört der Podcast der beiden bei mir zum Pflichtprogramm, könnte mich über sie jede Woche wieder wegschmeißen und musste mal sehr lachen, als ich in einem Kommentar beim AV Club gelesen habe, die beiden würden sich ja überhaupt nicht ausstehen können. ^_^ Diese Dialoge, die zu 90% aus Sticheleien bestehen kommen mir jedenfalls sehr entgegen.

Apropos AV Club, dort bin ich mittlerweile wirklich auch täglich, zumal man ja auch das Repertoir ständig erweitert und dieses Jahr z.B. den Sommer auch sehr attraktiv gestaltet mit "Arrested Development", "Alias", "Buffy", "Veronica Mars" u.a. Hier finde ich Reviews bspw. zu "Good Wife", die es auf anderen Seiten leider nur selten gibt, oder auch "Taras Welten", es hängt dabei aber viel davon ab, wer die Reviews schreibt. Mein Favorit ist Sean O'Neal, der sich besonders durch die Specials für mich hervortut, aber auch bei Buffy und Fringe sehr, sehr gute Arbeit abliefert. Des weiteren mag ich auch Ryan McGee sehr, der ebenfalls für Hitfix und den AV Club schreibt, aber dessen eher allgemeinen Texte auf seinem Blog für meine Begriffe sein Schmuckstück sind.

Es gibt darüber hinaus noch einige Kritiker, die ich alle paar Tage abgrase, Matt Roushs "Ask Matt"-Kolumne finde sehr gelungen, Jaime Weinman bildet einen angenehmen konservativen Gegenpol zu vielen Themen,.

Was ich nicht mehr ertrage, ist dieser Gossip-Journalismu, wie er bei EW und TVLine betrieben wird. Wer Schlagzeilen daraus zimmert, dass irgendwer irgendwas getweetet hat, oder riesen Überschrifetn und einen Artikel mit Null Substanz, das geht mir dann einfach nur auf die Nerven. Diese Seiten surfe ich echt nur noch an, um sie nach News für myFanbase abzusuchen, alles andere macht einfach keinen Spaß.

Wen suft ihr im Netz an, um Meinungen zum breiten Thema TV zu lesen? Wen könnt ihr empfehlen?

Und dann gleich mal ein paar empfehlenswert Texte aus den letzten Wochen:

James Poniwoziek: Cable TV's Better! No, Broadcast TV's Better! mit Links zu weiteren lesenwerten Artikeln zum Thema.

Todd VanDerWerff: The Good Wife has proven itself a worthy successor to The Wire

ausschweifende Interviews mit Dan Harmon: Dan Harmon walks us through Community’s second season (part 4 of 4)

Re: US-TV-Kritiker und euer Leseverhalten

Verfasst: 20.06.2011, 18:42
von philomina
Na, wundervoll - grad nur kurz, da ich durch diesen Kommentar...
Schnurpsischolz hat geschrieben:Apropos AV Club, dort bin ich mittlerweile wirklich auch täglich, zumal man ja auch das Repertoir ständig erweitert und dieses Jahr z.B. den Sommer auch sehr attraktiv gestaltet mit "Arrested Development", "Alias", "Buffy", "Veronica Mars" u.a.
...nun entdeckt habe, dass sie dort auch "Twin Peaks" Episode für Epsiode gereviewt haben, und gerade schon beim Lesen des ersten Textes musste ich squeeken, lachen und bekam gleichzeitig feuchte Augen 8-) Ach, ist das schön, dazu einzelne Episodenreviews zu lesen. Hab ich tatsächlich noch nie.

Kannte die Seite nicht und hab mich bis zur gerade beendeten Staffel von "Justified" nie besonders für US-TV-Kritiker interessiert. Das wird sich jetzt wohl ändern :D

Re: US-TV-Kritiker und euer Leseverhalten

Verfasst: 20.06.2011, 19:50
von JustinFected
Ich beschränke mich bisher eigentlich auf Tim Goodmans "The Bastard Machine", weil ich auffällig oft seiner Meinung bin. Da gibt's zwar im Normalfall (außer MM und BrBa) keine wöchentlichen Reviews, die brauche ich aber auch nicht.

Ansonsten lese ich im Normalfall keine Reviews, ich verfolge nur alle Jubeljahre mal Diskussionen auf TWoP. Um Reviews von dort mache ich einen Riesenbogen, da sie im Normalfall schlecht geschrieben und viel zu lang aufgrund des Bestrebens, jede noch so belanglose Einzelheit zu erfassen.

Welche Reviews ich auf mFb lese, hängt im Grunde einzig und allein vom Autor ab, da ist mir die Serie schon fast egal.

Re: US-TV-Kritiker und euer Leseverhalten

Verfasst: 25.07.2011, 09:23
von Schnurpsischolz
Zwei Sachen mal wieder, die lesenswert sind:

Glee Producers clarify graduation controversy

Ich versteh ja nicht, warum die Showrunner in solchen Fällen immer behaupten müssen, die Journalisten hätte sie falsch verstanden, oder sie hätten das so nicht gesagt etc. Hat denn niemand mal die Größe und sagt einfach "Wir haben unsere Meinung geändert"? WTF

Und was positives:

Beim AV Club gibt es jetzt ein ausführliches Interview mit Michael Schur über die 3. Staffel von "Parks abd Rec", ähnlich wie das mit Dan Harmon vor ein paar Wochen. Ich habs selber noch nicht gelesen, wird aber nachgeholt sobald ich die nötige Zeit dazu habe:
Michael Schur walks us through "Parks and Recreation"

EDIT: So, gelesen. Und gerade Seite 3, auf der Schur darüber spricht, wie die Show mit Ron und Leslie represäntiert ist klasse. Tolles Feature!

Re: US-TV-Kritiker und euer Leseverhalten

Verfasst: 25.07.2011, 10:24
von emil
Danke für den Link, Cindy. Ist schon alles seltsam mit diesem Hin und Her. Aber wenn sie sagen, sie hätten ihre Meinung geändert, denken wahrscheinlich alle Fans, dass sie einfach nur protestieren müssen und damit alle Storylines beeinflussen können (was ja durchaus auch mal so ist). Naja, mir ist es letztlich wurscht, Hauptsache sie machen es ordentlich.