Smash [NBC]
Verfasst: 20.03.2012, 21:15

"Smash" dreht sich um eine Gruppe von Charakteren, die gemeinsam ein Broadway-Musical über das Leben von Marylin Monroe auf die Bühne stellen wollen. Julia und Tom sind die Autoren des Stückes, Karen eine junge Darstellerin, die sich zur Favoritin auf den Part der Marylin Monroe mausert und Regisseur Derek Wills lässt nichts unversucht, um allen das Leben etwas schwerer zu machen... >>>mehr in unserem Serienlexikon
Nanu, da gibt's so viele "Glee"-Fans hier und immer noch keinen "Smash"-Thread?
Guckt denn wenigstens jemand?
Bei mir hat sich nach nur 7 Folgen eine innige Hassliebe zu der Serie entwickelt, die mich wahrscheinlich bis zum bitteren Ende "einschalten" lassen wird, auch wenn ich angesichts der unfassbar soapigen Storylines abseits der Proben für "Marilyn" fast permanent bloß am Augenrollen bin: Karen ist in ihrer Naivität und Mäuschenart dermaßen langweilig, dass ich wirklich bete, sie nicht womöglich doch noch als Marilyn auf der Bühne ertragen zu müssen, weil ich ihre Stimme fast genauso fade finde wie sie selbst. Die gesamte Storyline um Julia und Michael (und den zum Fremdschämen anregenden Leo) ist zum schreiend-Davonlaufen schlecht, klischeebeladen ohne Ende und eigentlich bloß noch durch eine ungewollte Schwangerschaft zu "toppen", die ich den Autoren glatt zutrauen würde. Ellis war im Piloten noch ganz unterhaltsam, geht mit seiner Wieselhaftigkeit seitdem aber echt bloß noch auf die Nerven. Eileen tut nicht weh, trägt aber auch nicht sonderlich viel zur Sehenswürdigkeit bei, während bei Ivy durchaus Potential vorhanden ist, aber vieles einfach zu überdramatisiert wird. So bieten die einzigen wirklichen Lichtblicke mittlerweile fast bloß noch Derek bzw. Jack Davenport, der diese Gratwanderung zwischen Arschloch und Kreativgenie wahnsinnig gut meistert und dabei auch noch unheimlich witzig ist, und (mit Abstrichen) Tom, der offenbar als gute Seele der Serie konzipiert wurde und auch als solche funktioniert. Kann mir für die Rolle auch kaum jemand besseren vorstellen als Christian Borle, den ich selbst ja schon am Broadway erlebt hab und schon da wahnsinnig stark und sympathisch fand. Bleibt bloß zu hoffen, dass er künftig nicht mehr allzu sehr in nervige Subplots wie die Julia/Michael-Liebschaft hineingezogen wird, sondern auch mal eine eigene anständige Storyline kriegt. Möglichst auch noch eine, die sich nicht bloß auf sein Liebesleben reduziert, aber da sollte ich mir wohl keine großen Hoffnungen machen, nachdem ja schon die ganze Zeit so offensichtlich auf eine Affäre mit Ivys "too straight"-Tänzerfreund hingearbeitet wird.

Musikalisch ist "Smash" für mich leider genauso ein zweischneidiges Schwert: Die Musicalnummern selbst finde ich bisher überraschend stark und größtenteils (wie jetzt beim Workshop) auch äußerst gelungen vorgetragen, aber sobald Songs (insbesondere die meist recht sinnfrei eingeworfenen Cover) in elendiger "Glee"-Manier wieder mal völlig unnötig mit Autotune und was weiß ich was noch allem zugeklatscht werden, krieg ich echt die Krise. Ich kapier einfach nicht, weshalb man bei solchen Sängern und in einer solchen Serie derart in Sound und Stimme rumpfuschen muss.