Rectify [Sundance]
Moderator: Freckles*
Rectify [Sundance]
Hat hier außer mir sonst noch jemand reingeschaut? Ich hab mich ja von dem "From the producers of Breaking Bad" verleiten lassen, zumal Melissa Bernstein schon vor einer gefühlten Ewigkeit in irgendeinem Q&A (oder wars im Podcast?) von der Serie erzählt hat und das recht vielversprechend klang. Hatte aber ehrlich gesagt keine allzu hohen Erwartungen, weil die Grundprämisse an sich ja eigentlich schon recht ausgelutscht ist (allein Damian Lewis spielte das ja im Grunde schon zwei Mal: in "Life" und "Homeland") und war dann entsprechend unheimlich positiv überrascht, wie anders die Serie ist. Und das gleich in mehrfacher Hinsicht.Sundance Channel hat geschrieben:After 19 years on Death Row for the rape and murder of his teenage girlfriend, Daniel Holden is going home. His conviction has been vacated due to new DNA evidence. Now he has to return to a world he no longer knows and his reentry into the outside world may be as unforgiving as prison. Daniel is haunted by the past, dogged by the present, and uncertain of the future. As he struggles to adapt to his new life, his homecoming reignites the fears of a small town and threatens to shatter his family’s fragile peace. Daniel’s alleged crime divided a community. Will his freedom tear it in half?
Ich find's vor allem großartig, wie der Schwerpunkt hier nicht auf das Offensichtliche (die Frage nach der Schuld), sondern vielmehr auf die Auswirkungen eines solchen Freispruchs auf alle(!) Beteiligten gelegt wird - und zwar völlig unabhängig davon, ob Daniel den Mord damals nun wirklich begangen hat oder nicht. Was die Sache nur noch faszinierender macht: Man muss sich als Zuschauer an die eigensinnige Erzählweise erst genauso gewöhnen wie Daniel an die unverhofft wiedergewonnene Freiheit. Man ist - so wie Daniel von der Welt draußen zunächst verwirrt, aber auch fasziniert ist und zunehmend an den kleinen Momenten des Lebens Gefallen findet - von der Serie erstmal ein wenig irritiert, weil der Plot derart nebensächlich und die komplexen, undurchsichtigen Charaktere so im Vordergrund stehen. Letztlich zieht einen die Serie aber mit all ihren liebevoll ausgearbeiteten Details, den grandiosen Bildern und dem mal etwas anderen Setting und der Atmosphäre im Allgemeinen völlig in ihren Bann. Bereue daher mittlerweile sehr, die vorab verfügbaren ersten drei Folgen sofort verschlungen zu haben, weil ich so schon seit über ner Woche wie auf Kohlen sitze und kaum abwarten kann, bis es übernächste Woche endlich weitergeht.
Bin vor allem von Aden Young, der mir zuvor noch nie untergekommen ist, zutiefst beeindruckt. Wahnsinn, wie er es schafft, einen potentiellen Mörder, der so oft einfach nur Löcher in die Luft zu starren scheint und derart wortkarg und undurchschaubar ist, allein durch seine krasse Mimik (die Augen!) und seine ganz eigene Art zu sprechen so glaubwürdig und unheimlich sympathisch (im eigentlichen Sinne des Wortes) rüberzubringen. Walton Goggins hätte das kaum besser hingekriegt. Aber auch der Rest des größtenteils eher unbekannten Casts macht seine Sache extrem gut, auch wenn mich drei der Hauptdarsteller (Ted Jr., dessen blonde Frau Whatshername und Daniels Mutter Janet) zunächst etwas irritiert haben, weil sie IMO allesamt drei anderen Schauspielern (Jonathan Crombie, Michelle Williams und Talia Balsam) bestechend ähnlich sehen. Abigail Spencer mochte ich ja schon in "Mad Men" sehr gern und Luke Kirby darf sowieso jederzeit und so oft er will über meinen Bildschirm flimmern.
Anyhoo... Nachdem "Top of the Lake" schon so großartig war, bin ich jetzt jedenfalls sehr gespannt, ob "Rectify" das hohe Niveau vielleicht sogar noch toppen kann und welch unverhoffte Serienperlen Sundance in nächster Zeit wohl noch so aus dem Ärmel schütteln wird.
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Re: Rectify [Sundance]
Als ich das las, war ich sofort an "Twin Peaks" erinnertLin@ hat geschrieben:Man ist - so wie Daniel von der Welt draußen zunächst verwirrt, aber auch fasziniert ist und zunehmend an den kleinen Momenten des Lebens Gefallen findet - von der Serie erstmal ein wenig irritiert, weil der Plot derart nebensächlich und die komplexen, undurchsichtigen Charaktere so im Vordergrund stehen. Letztlich zieht einen die Serie aber mit all ihren liebevoll ausgearbeiteten Details, den grandiosen Bildern und dem mal etwas anderen Setting und der Atmosphäre im Allgemeinen völlig in ihren Bann.
Bisher habe ich noch nicht reingeschaut, weil ich mir zu sehr selber auf den Füßen stand in der Annahme, die Serie aufgrund des Wissens, dass Walton eigentlich für diese Rolle vorgesehen war, nicht genießen zu können. Eigentlich aber wollte ich Ray McKinnons Projekt schon eine Chance geben, und nachdem ich deine Einschätzung hier gelesen habe, werde ich das nun auch angehen.Walton Goggins hätte das kaum besser hingekriegt.
Re: Rectify [Sundance]
Hehe. Das sind dann aber, glaub ich, wirklich die einzigen Parallelen zwischen den beiden Serien. Mich erinnert "Rectify" von der Machart bislang am ehesten noch an "Rubicon", nur dass es eben kein Verschwörungs-, sondern ein Familiendrama ist.philomina hat geschrieben:Als ich das las, war ich sofort an "Twin Peaks" erinnertLin@ hat geschrieben:Man ist - so wie Daniel von der Welt draußen zunächst verwirrt, aber auch fasziniert ist und zunehmend an den kleinen Momenten des Lebens Gefallen findet - von der Serie erstmal ein wenig irritiert, weil der Plot derart nebensächlich und die komplexen, undurchsichtigen Charaktere so im Vordergrund stehen. Letztlich zieht einen die Serie aber mit all ihren liebevoll ausgearbeiteten Details, den grandiosen Bildern und dem mal etwas anderen Setting und der Atmosphäre im Allgemeinen völlig in ihren Bann.
Ich hab Walton Goggins zwar noch nie als Schauspieler in Aktion erlebt, kann ihn mir aber rein äußerlich ehrlich gesagt überhaupt nicht in der Rolle vorstellen, weil er IMO älter wirkt, als er ist und einer der faszinierendsten Aspekte an Daniel Holdens Figur für mich ist, dass er durch die fast 20 Jahre im Gefängnis im Grunde nie so richtig die Gelegenheit hatte, erwachsen zu werden. Er kennt das Leben in Freiheit eben nur als Teenager und entsprechend verhält er sich dann auch oft. Daher empfinde ich Aden Young (welch passender Name! ) persönlich eigentlich als die bessere Wahl, weil er auf mich einfach deutlich jugendlicher wirkt. (Wobei der Eindruck vielleicht auch von seinem Spiel rührt, seine Körpersprache ist immer so wunderbar unbeholfen...)Bisher habe ich noch nicht reingeschaut, weil ich mir zu sehr selber auf den Füßen stand in der Annahme, die Serie aufgrund des Wissens, dass Walton eigentlich für diese Rolle vorgesehen war, nicht genießen zu können.
Na dann bin ich gespannt auf deine Meinung. Ist nämlich mit Sicherheit keine Serie für Jedermann.Eigentlich aber wollte ich Ray McKinnons Projekt schon eine Chance geben, und nachdem ich deine Einschätzung hier gelesen habe, werde ich das nun auch angehen.
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Re: Rectify [Sundance]
Habe nun die ersten beiden Episoden gesehen und würde mich nun gerne zügeln, was mir aber sicher nicht gelingen wird. Und so wird es mir genau so gehen:
Insgesamt empfinde ich die Serie geradezu als Offenbarung. Wie oft habe ich schon gedacht, wieviel man daraus machen könnte, jemanden aus einer "anderen Zeit / Welt" ins Hier & Heute hineinzuwerfen. Und so selten wird das ausgeschöpft. Bin gespannt, wie sie damit hier weiter verfahren, aber der Einstieg gefiel mir sehr gut. Der hilfsbereite Bruder, der aber aus der Generation Internet stammt, Daniel, der sich aufs Gras legt, Tawny, die ihm vom Donner vorschwärmt.
Bei Tawny bin ich mir noch nicht sicher, ob sie als Gläubige nur Daniels tortured soul retten will oder ob sie in ihm, der so lange weggesperrt war, etwas von ihrer natürlichen Naivität widerzuerkennen meint und deshalb tatsächlich, wie Ted vermutet, einen Crush hat. Ich bin jedenfalls sehr versucht, die beiden zu shippen
Das ist wirklich ungemein gespenstisch und hat mich auch abgelenkt, besonders bei Ted!
Die Schwester ist allerdings sehr cool! Allgemein frage ich mich wirklich, wie man sich als Familie wohl in so einer Situation verhalten würde. Ich empfinde beim Zuschauen diese gezwungenen Familienzusammenführungen jedenfalls als den puren Horror.
Lin@ hat geschrieben:Bereue daher mittlerweile sehr, die vorab verfügbaren ersten drei Folgen sofort verschlungen zu haben, weil ich so schon seit über ner Woche wie auf Kohlen sitze
Ja, das kann ich unterschreiben. Es ist ein bisschen wie Fliegen, man wird vom Geschehen eingekapselt, fühlt sich gleichzeitig losgelöst aufgrund der getragenen, bemüht munteren Stimmung, ist unterschwellig angespannt aufgrund der Ausgangslage, und plötzlich kommt ein Luftloch und man fällt und hält den Atem an - wie bei der Golfplatzszene, als Daniel Ted vom grausamen Gefängnisalltag erzählt. Dabei ist es wirklich interessant, wie man mit seinen Augen verfährt. Meistens sind sie im Schatten und wirken warm (oder verletzt / unsicher), hier waren sie plötzlich im Sonnenlicht und strahlten eiskalt hellblau. So direkt und provokant wie er da war, kein Wunder, dass Ted ihn creepy findet. Ted ist aber auch ein selbstgerechter Bengel, er hatte es nicht besser verdient!Lin@ hat geschrieben:Mich erinnert "Rectify" von der Machart bislang am ehesten noch an "Rubicon", nur dass es eben kein Verschwörungs-, sondern ein Familiendrama ist.
Insgesamt empfinde ich die Serie geradezu als Offenbarung. Wie oft habe ich schon gedacht, wieviel man daraus machen könnte, jemanden aus einer "anderen Zeit / Welt" ins Hier & Heute hineinzuwerfen. Und so selten wird das ausgeschöpft. Bin gespannt, wie sie damit hier weiter verfahren, aber der Einstieg gefiel mir sehr gut. Der hilfsbereite Bruder, der aber aus der Generation Internet stammt, Daniel, der sich aufs Gras legt, Tawny, die ihm vom Donner vorschwärmt.
Bei Tawny bin ich mir noch nicht sicher, ob sie als Gläubige nur Daniels tortured soul retten will oder ob sie in ihm, der so lange weggesperrt war, etwas von ihrer natürlichen Naivität widerzuerkennen meint und deshalb tatsächlich, wie Ted vermutet, einen Crush hat. Ich bin jedenfalls sehr versucht, die beiden zu shippen
Lin@ hat geschrieben:auch wenn mich drei der Hauptdarsteller (Ted Jr., dessen blonde Frau Whatshername und Daniels Mutter Janet) zunächst etwas irritiert haben, weil sie IMO allesamt drei anderen Schauspielern (Jonathan Crombie, Michelle Williams und Talia Balsam) bestechend ähnlich sehen
Das ist wirklich ungemein gespenstisch und hat mich auch abgelenkt, besonders bei Ted!
Ich muss zugeben, dass ich mir nach diesen beiden Episoden auch nur sehr schwer Walton anstelle von Aden Young vorstellen kann. Allerdings hat Walton dieses bedächtige Sprechen und der Welt entrückte Schauen auch drauf (Justified Ende Staffel 1!)Ich hab Walton Goggins zwar noch nie als Schauspieler in Aktion erlebt, kann ihn mir aber rein äußerlich ehrlich gesagt überhaupt nicht in der Rolle vorstellen, weil er IMO älter wirkt,
Ich könnte mir vorstellen, dass Walton das auch gut gemacht hätte. Dieses Agieren nach dem Schock (hier eben die Freilassung) gab es in "Justified" auch und da öffnet sich das Zuschauerherz auch ganz enorm. Bei Walton wäre dann wahrscheinlich die Ausstrahlung dieses jugendlich Unbeholfenen eine ganze Portion creepier gewesen. Das hätte dem Charakter eine weitere Nuance gegeben, bei der mir jetzt noch nicht ganz klar ist, ob sie ihm gut getan hätte, oder nicht. Ich empfinde hier mit Daniel eigentlich schon ungebremst mit, und das obwohl man nicht weiß, ob er es war. Es ist mir zum jetzigen Zeitpunkt tatsächlich fast egal. Als ihm am Ende der 2. Epi klar wurde, dass er in seinem intimen Moment belauscht wurde, brach mir fast das HerzEr kennt das Leben in Freiheit eben nur als Teenager und entsprechend verhält er sich dann auch oft. Daher empfinde ich Aden Young (welch passender Name! ) persönlich eigentlich als die bessere Wahl, weil er auf mich einfach deutlich jugendlicher wirkt. (Wobei der Eindruck vielleicht auch von seinem Spiel rührt, seine Körpersprache ist immer so wunderbar unbeholfen...)
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Re: Rectify [Sundance]
Oh Mann, Mädels, wenn ihr sowas schreibt (plus Luke Kirby), dann muss ich jetzt auch mal reinschauen
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Re: Rectify [Sundance]
philomina hat geschrieben:Habe nun die ersten beiden Episoden gesehen und würde mich nun gerne zügeln, was mir aber sicher nicht gelingen wird.
Ist auf jeden Fall ne Serie, die man eher mit dem Bauch als mit dem Kopf schaut, weil sie emotional so schnell gefangen nimmt.Es ist ein bisschen wie Fliegen, man wird vom Geschehen eingekapselt, fühlt sich gleichzeitig losgelöst aufgrund der getragenen, bemüht munteren Stimmung, ist unterschwellig angespannt aufgrund der Ausgangslage, und plötzlich kommt ein Luftloch und man fällt und hält den Atem an
Krass, was da allein in seinen Blicken immer mitschwingt, ne? Ich frag mich ja manchmal, wenn er mal wieder direktem Blickkontakt ausweicht und so völlig verloren wirkt, ob da nicht vielleicht auch autistische Züge dahinterstecken.- wie bei der Golfplatzszene, als Daniel Ted vom grausamen Gefängnisalltag erzählt. Dabei ist es wirklich interessant, wie man mit seinen Augen verfährt. Meistens sind sie im Schatten und wirken warm (oder verletzt / unsicher), hier waren sie plötzlich im Sonnenlicht und strahlten eiskalt hellblau.
Wobei ich ja fast das Gefühl hatte, dass er nur beschlossen hat, ihn "creepy" zu finden, weil er nicht wusste, wie er mit seinem Verhalten sonst umgehen sollte. Er scheint mir einfach ein relativ einfältiger Zeitgenosse zu sein, der sich überhaupt nicht vorstellen kann (oder es zumindest nicht will), welche psychischen Narben so ein Leben im Knast hinterlassen kann. Und entsprechend überfordert war dann auch. TMI!So direkt und provokant wie er da war, kein Wunder, dass Ted ihn creepy findet. Ted ist aber auch ein selbstgerechter Bengel, er hatte es nicht besser verdient!
Ich hab ja mehrere Reviews gelesen, in denen er explizit mit einem Außerirdischen verglichen wird und kann dem Eindruck nur zustimmen. Finde auch, dass solche Stories normalerweise immer viel zu oberflächlich erzählt werden, daher ist's echt erfrischend, wie hier deutlich tiefer gegraben wird.Insgesamt empfinde ich die Serie geradezu als Offenbarung. Wie oft habe ich schon gedacht, wieviel man daraus machen könnte, jemanden aus einer "anderen Zeit / Welt" ins Hier & Heute hineinzuwerfen. Und so selten wird das ausgeschöpft.
Ich denke, sie glaubt einfach generell an das Gute im Menschen bzw. an Reue/Vergebung und kann dadurch auch offener und unbefangener auf ihn zugehen. Fasziniert scheint sie definitiv von ihm, an einen richtigen Crush glaube ich nach den drei Folgen, die ich bisher gesehen habe, aber (noch?) nicht.Bei Tawny bin ich mir noch nicht sicher, ob sie als Gläubige nur Daniels tortured soul retten will oder ob sie in ihm, der so lange weggesperrt war, etwas von ihrer natürlichen Naivität widerzuerkennen meint und deshalb tatsächlich, wie Ted vermutet, einen Crush hat.
Geht mir ganz genauso. Selbst wenn sich herausstellen sollte, dass er doch schuldig ist, kann ich mir momentan eigentlich kaum vorstellen, dass das die emotionale Wucht der Story bzw. mein Mitgefühl für ihn in irgendeiner Weise schmälern würde. Weshalb ich auf eine Auflösung (im Übrigen genauso wie auf jedwede Thematisierung der Todesstrafe) auch ganz verzichten könnte.Ich empfinde hier mit Daniel eigentlich schon ungebremst mit, und das obwohl man nicht weiß, ob er es war. Es ist mir zum jetzigen Zeitpunkt tatsächlich fast egal.
Und die Tatsache, dass zumindest die Mutter irgendwann aufgehört hat, ihn im Gefängnis zu besuchen, macht die Sache nur noch mehr awkward. Wobei Daniel ja momentan noch so sehr damit beschäftigt scheint, mit sich selbst ins Reine zu kommen, dass ihm solche Dinge wie die enge Beziehung zwischen seiner Mutter und Ersatzsohn Ted Jr., die Janets schlechtes Gewissen ja nur noch verstärkt, überhaupt nicht auffallen, geschweige denn sie ihn stören. Habe generell das Gefühl, dass die Familie ein wesentlich größeres Problem mit der Frage nach dem richtigen persönlichen Umgang mit Daniel hat, als umgekehrt. Vielleicht versteht er sich deswegen mit Tawney auf Anhieb so gut, weil sie eben nicht direkt zur Familie gehört und ihre Beziehung daher nicht von Grund auf belastet ist.Allgemein frage ich mich wirklich, wie man sich als Familie wohl in so einer Situation verhalten würde. Ich empfinde beim Zuschauen diese gezwungenen Familienzusammenführungen jedenfalls als den puren Horror.
Mach das! Sind ja auch nur sechs Folgen, also keine allzu große Zeitinvestition.manila hat geschrieben:Oh Mann, Mädels, wenn ihr sowas schreibt (plus Luke Kirby), dann muss ich jetzt auch mal reinschauen
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Re: Rectify [Sundance]
Okay, #1.01 bis #1.03 geschaut - und es ist großartig!Lin@ hat geschrieben:Mach das! Sind ja auch nur sechs Folgen, also keine allzu große Zeitinvestition.
... wie bei der Golfplatzszene, als Daniel Ted vom grausamen Gefängnisalltag erzählt.
Bis zu dieser Szene war ich mir noch nicht 100%ig sicher, was Aden Youngs Schauspieltalent angeht, denn es ist ja unfassbar schwierig, einen derart passiven Menschen darzustellen und in so begrenztem Rahmen zu "schauspielern". Aber ganz allerallerspätestens hier hat er mich komplett umgehauen. Ich finde ihn optisch eh schon unheimlich interessant, weil er nicht aussieht wie irgendein 0815-Darsteller, sondern etwas sehr Besonderes an sich hat. Bei der Golfplatzszene dann hat er diesen Monolog so wahnsinnig gut abgeliefert, dass man echt nur den Hut ziehen kann - was für ein unglaublich guter Schauspieler!
Bei Tawny bin ich mir noch nicht sicher, ob sie als Gläubige nur Daniels tortured soul retten will oder ob sie in ihm, der so lange weggesperrt war, etwas von ihrer natürlichen Naivität widerzuerkennen meint und deshalb tatsächlich, wie Ted vermutet, einen Crush hat. Ich bin jedenfalls sehr versucht, die beiden zu shippen
Ich weiß nicht, ob ich unbedingt eine Lovestory brauche bei gerade mal 6 Folgen und bin da auch eher noch skeptisch, ob Tawny wirklich verknallt ist, als nicht vielmehr fasziniert. Ihre Ehe mit Ted ist ja eh alles andere als harmonisch (die Badszene... Gänsehaut!), wobei ich bei Ted noch nicht so genau weiß, was ich von ihm halten soll. Klar, er ist ein selbstgerechter Typ und relativ unsympathisch, aber im Umgang mit Janet wirkte er aufrichtig besorgt und seine Avancen gegenüber seiner eigenen Ehefrau sind ja eigentlich auch nicht ungerechtfertigt oder so, sodass er einem fast schon wieder etwas leid tun kann.Lin@ hat geschrieben:Ich denke, sie glaubt einfach generell an das Gute im Menschen bzw. an Reue/Vergebung und kann dadurch auch offener und unbefangener auf ihn zugehen. Fasziniert scheint sie definitiv von ihm, an einen richtigen Crush glaube ich nach den drei Folgen, die ich bisher gesehen habe, aber (noch?) nicht.
Lin@ hat geschrieben:(Jonathan Crombie, Michelle Williams und Talia Balsam)
Erstereren kenne ich nicht, die Ähnlichkeit zwischen "Janet" und Talia Balsam sehe ich nicht wirklich... dafür aber die zwischen "Tawny" und Michelle Williams/Carey Mulligan, gerade weil ja auch Luke Kirby mitspielt und dann über "Take This Waltz" wieder die Connection zu Michelle Williams besteht
Nope, Walton kann ich mir, so genial ich ihn finde, nicht in dieser Rolle vorstellen. Aden Young ist für mich in dieser Rolle eine absolute Entdeckung.Ich muss zugeben, dass ich mir nach diesen beiden Episoden auch nur sehr schwer Walton anstelle von Aden Young vorstellen kann. Allerdings hat Walton dieses bedächtige Sprechen und der Welt entrückte Schauen auch drauf (Justified Ende Staffel 1!)
Mir geht es ganz genauso und gerade das finde ich so ungemein krass. In gerade mal 2-3 Folgen schafft man es hier, einen potentiellen Frauenmörder so darzustellen, dass man echt sämtliche moralische Bedenken o.ä. über Bord wirft und es einem tatsächlich fast egal ist. (aber nur fast )Ich empfinde hier mit Daniel eigentlich schon ungebremst mit, und das obwohl man nicht weiß, ob er es war. Es ist mir zum jetzigen Zeitpunkt tatsächlich fast egal.
Echt? Ne, dafür bin ich zu neugierig. Jetzt wird's ja auch Zeit, dass die Leiche von dem Typen aus dem Piloten gefunden wird...Weshalb ich auf eine Auflösung (im Übrigen genauso wie auf jedwede Thematisierung der Todesstrafe) auch ganz verzichten könnte.
Jep, wie eine Mischung aus Neugeborenem und E.T. Young spielt das ganz großartig, finde ich, aber auch die Regie tut da wirklich was dazu. Ich finde, dass "Rectify" unglaublich ästhetisch ist und von Einstellungen und v.a. Licht wirklich ganz tolle Arbeit leistet, weil die Inszenierung oft so stark Daniels Blickwinkel repräsentiert (z.B. wenn er die Vorhänge aufreißt und das grelle Licht ihn blendet und die Kamera hier auch mit Unschärfe/Überbelichtung spielt).Ich hab ja mehrere Reviews gelesen, in denen er explizit mit einem Außerirdischen verglichen wird und kann dem Eindruck nur zustimmen. Finde auch, dass solche Stories normalerweise immer viel zu oberflächlich erzählt werden, daher ist's echt erfrischend, wie hier deutlich tiefer gegraben wird.
Ja, das denke ich auch. Ich glaube, dass Daniel völlig die Fähigkeit dazu fehlt, sich mit solchen Dingen wie dem richtigen Umgang mit seiner Familie auseinanderzusetzen nach 19 Jahren Einzelhaft. Ich denke, dass es ihm erst langsam klar wird, wie seine Verhaftung von der Außenwelt wahrgenommen wurde, was man ja z.B. in der Szene, in der er das "Album" seines kleinen Bruders mit den ganzen Zeitungsausschnitten gefunden hat, sieht.Habe generell das Gefühl, dass die Familie ein wesentlich größeres Problem mit der Frage nach dem richtigen persönlichen Umgang mit Daniel hat, als umgekehrt. Vielleicht versteht er sich deswegen mit Tawney auf Anhieb so gut, weil sie eben nicht direkt zur Familie gehört und ihre Beziehung daher nicht von Grund auf belastet ist.
Bin jedenfalls seeeehr begeistert, danke also für den Tipp. "Top of the Lake" war also auch gut? Und wann kommt denn endlich #1.04?
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Re: Rectify [Sundance]
manila hat geschrieben:Okay, #1.01 bis #1.03 geschaut - und es ist großartig!
Bei mir zog sich da auch alles zusammen. Creepy/awkward ohne Ende.Ihre Ehe mit Ted ist ja eh alles andere als harmonisch (die Badszene... Gänsehaut!)
Ich finde auch, dass sein Verhalten, so unsympathisch er oft wirkt, irgendwo auch total nachvollziehbar ist, wenn man mal darüber nachdenkt. Hatte zumindest bei besagter Badezimmerszene eigentlich nicht das zwingende Gefühl, dass er seine Frau in irgendeiner Weise misshandeln würde, auch wenn die Assoziation natürlich sofort gegeben war. Denke eher, dass er einfach (jetzt mal milde gesagt) kein sonderlich feinfühliger Mensch ist und entsprechend einfach nicht nachvollziehen kann, warum sein Verhalten Tawney so unangenehm ist, geschweige denn, weshalb sie ihrem eigenen Ehemann gegenüber so "prüde" ist (um es mal so auszudrücken, wie er es wahrscheinlich auffasst). Genauso ist seine Sorge um das finanzielle Wohl der Familie prinzipiell total nachvollziehbar, wirkt aber manchmal eben arschig, weil man als Zuschauer eben dazu tendiert, voll hinter Daniel zu stehen.wobei ich bei Ted noch nicht so genau weiß, was ich von ihm halten soll. Klar, er ist ein selbstgerechter Typ und relativ unsympathisch, aber im Umgang mit Janet wirkte er aufrichtig besorgt und seine Avancen gegenüber seiner eigenen Ehefrau sind ja eigentlich auch nicht ungerechtfertigt oder so, sodass er einem fast schon wieder etwas leid tun kann.
Wobei da zumindest in meinem Fall auch die Tatsache mitspielt, dass ich generell gegen die Todesstrafe bin, vor allem bei so jungen Tätern, die offensichtlich nicht ganz "normal" sind. Sprich, selbst wenn er schuldig wäre, ändert das nichts an der Tatsache, dass ich ihn nicht wieder im Todestrakt sehen wollen würde.In gerade mal 2-3 Folgen schafft man es hier, einen potentiellen Frauenmörder so darzustellen, dass man echt sämtliche moralische Bedenken o.ä. über Bord wirft und es einem tatsächlich fast egal ist. (aber nur fast )
Oh ja!Ich finde, dass "Rectify" unglaublich ästhetisch ist und von Einstellungen und v.a. Licht wirklich ganz tolle Arbeit leistet
Sogar ziemlich großartig. Cindy, Willi und ich waren allesamt sehr begeistert. Allein von den Bildern her (wie man's von Jane Campion gewohnt ist) unheimlich stimmungsvoll, dazu ne extrem aufwühlende Story und eine Elizabeth Moss in absoluter Bestform. Keine leichte Kost, aber sowas von lohnend!"Top of the Lake" war also auch gut?
Hab gestern gesehen, dass die letzten drei Folgen offenbar bei Netflix und/oder Amazon nun auch vorab verfügbar gemacht wurden. Mal schauen, ob ich direkt weitergucke oder mich vielleicht am Riemen reißen kann und mich an den normalen Wochenrhythmus anpasse...Und wann kommt denn endlich #1.04?
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Re: Rectify [Sundance]
Ja, ich denke, man würd es sich sehr einfach machen, Ted einfach als bösen Typen hinzustellen. Klar ist sein Verhalten alles andere als nett, aber es ist halt auch total nachvollziehbar. Daniel ist für ihn wie eine Art Bedrohung, zunächst mal beruflich wegen der Autofirma, dann aber auch privat, weil er plötzlich einen anderen "Bruder" (noch dazu ein leiblicher Sohn von Janet, nicht reingeheiratet) hat, der nun einen Platz zwischen ihm und Janet beanspruchen könnte, die ihm ja wirklich wichtig ist. Daher rührt sicher auch seine Anwandlung, Tawny zu unterstellen, sie sei in Daniel verknallt - Eifersucht. Ich finde solche Charaktere immer interessant, weil sie vom Publikum schnell als Hassfigur abgestempelt werden (Paradefall: Pete Campbell in "Mad Men"), aber eigentlich so agieren, dass man sich selbst eingestehen muss, dass man selbst auch so handeln könnte - und sie eben genau deswegen so verabscheut.Lin@ hat geschrieben:Ich finde auch, dass sein Verhalten, so unsympathisch er oft wirkt, irgendwo auch total nachvollziehbar ist, wenn man mal darüber nachdenkt. Hatte zumindest bei besagter Badezimmerszene eigentlich nicht das zwingende Gefühl, dass er seine Frau in irgendeiner Weise misshandeln würde, auch wenn die Assoziation natürlich sofort gegeben war. Denke eher, dass er einfach (jetzt mal milde gesagt) kein sonderlich feinfühliger Mensch ist und entsprechend einfach nicht nachvollziehen kann, warum sein Verhalten Tawney so unangenehm ist, geschweige denn, weshalb sie ihrem eigenen Ehemann gegenüber so "prüde" ist (um es mal so auszudrücken, wie er es wahrscheinlich auffasst). Genauso ist seine Sorge um das finanzielle Wohl der Familie prinzipiell total nachvollziehbar, wirkt aber manchmal eben arschig, weil man als Zuschauer eben dazu tendiert, voll hinter Daniel zu stehen.wobei ich bei Ted noch nicht so genau weiß, was ich von ihm halten soll. Klar, er ist ein selbstgerechter Typ und relativ unsympathisch, aber im Umgang mit Janet wirkte er aufrichtig besorgt und seine Avancen gegenüber seiner eigenen Ehefrau sind ja eigentlich auch nicht ungerechtfertigt oder so, sodass er einem fast schon wieder etwas leid tun kann.
Was die Ehe mit Tawney angeht, so fehlen hier glaub ich noch genug Infos, um diese Beziehung einordnen zu können. Da ist, finde ich, so eine unglaubliche Distanz zwischen Tawney und Ted, dass es da irgendeinen Grund für geben muss.
Großes Dito.Wobei da zumindest in meinem Fall auch die Tatsache mitspielt, dass ich generell gegen die Todesstrafe bin, vor allem bei so jungen Tätern, die offensichtlich nicht ganz "normal" sind. Sprich, selbst wenn er schuldig wäre, ändert das nichts an der Tatsache, dass ich ihn nicht wieder im Todestrakt sehen wollen würde.
Okidoki, wird hiermit vorgemerktSogar ziemlich großartig. Cindy, Willi und ich waren allesamt sehr begeistert. Allein von den Bildern her (wie man's von Jane Campion gewohnt ist) unheimlich stimmungsvoll, dazu ne extrem aufwühlende Story und eine Elizabeth Moss in absoluter Bestform. Keine leichte Kost, aber sowas von lohnend!"Top of the Lake" war also auch gut?
Aha, dann guck ich auch mal...!Hab gestern gesehen, dass die letzten drei Folgen offenbar bei Netflix und/oder Amazon nun auch vorab verfügbar gemacht wurden. Mal schauen, ob ich direkt weitergucke oder mich vielleicht am Riemen reißen kann und mich an den normalen Wochenrhythmus anpasse...Und wann kommt denn endlich #1.04?
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Re: Rectify [Sundance]
Sundance renews 'Rectify' for season 2
Yippie! Und das gleich für zehn Folgen!
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Re: Rectify [Sundance]
Sooo, endlich auch 1x03 geschaut
@Auflösung:
Puh, die Szenen auf dem Dachboden, wo Daniel nach 19 Jahren zum ersten Mal wieder seine Musik hört, seine Klamotten und seine Sachen findet, dann anschließend das Rumhängen mit den Kids und später die Träne haben mich gerade tierisch mitgenommen. Der gesamte Anfang der Episode war sowieso unheimlich berührend, weil man eben als Zuschauer dabei war, während Daniel Dinge (verrückte Kleinigkeiten, Herumspionieren...) machte, die man nur macht, wenn man meint, man sei allein.
Hätte ich jetzt nicht vermutet und all dies als Verhalten nach dem Schock und völlige Überforderung gewertet, aber es wird ja doch immer mal wieder erwähnt, dass Daniel schon als Junge seltsam gewesen sein soll. Vielleicht liegst du richtig?!Lin@ hat geschrieben:Ich frag mich ja manchmal, wenn er mal wieder direktem Blickkontakt ausweicht und so völlig verloren wirkt, ob da nicht vielleicht auch autistische Züge dahinterstecken.
Jep, da hatte er mich dann auch komplett überzeugt!manila hat geschrieben:Bei der Golfplatzszene dann hat er diesen Monolog so wahnsinnig gut abgeliefert, dass man echt nur den Hut ziehen kann - was für ein unglaublich guter Schauspieler!
Nur 6 Folgen? Das wusste ich noch gar nicht 9 oder 10 hätten es doch wenigstens sein dürfen. Aber schön, dass es schon eine Verlängerung gibt!!! Bei 6 Folgen allerdings sehe ich da definitiv auch keine Lovestory heranwachsen und brauche sie auch nicht, aber unterschwellig was fürs Herz steckt für mich da schon drinIch weiß nicht, ob ich unbedingt eine Lovestory brauche bei gerade mal 6 Folgen und bin da auch eher noch skeptisch, ob Tawny wirklich verknallt ist, als nicht vielmehr fasziniert.
McKinnon und Goggins waren ja ursprünglich zusammen in die Serie involviert. Ich bin nicht 100%ig sicher, dass die Rolle speziell für Goggins konzipiert wurde, aber zumindest hab ich das so aus Goggins' Interviews verstanden. Es wären dann 21 Jahre Inhaftierung gewesen. Kann mir gut vorstellen, dass manches auch erst nach Aden Youngs Casting auf ihn zugeschnitten wurde, aber im Grunde stand das Konzept mit Goggins. Wie gesagt, ich kann es mir auch nur sehr sehr schwer vorstellen und finde Aden Young absolut großartig in der Rolle! Der Gedanke flammt nur manchmal auf, wie die eine oder andere Szene wohl mit Goggins gewirkt hätte, und ich zweifle nicht, das er das hätte spielen können (Shane in "The Shield" spielte er auch sehr viel jugendlicher als er Boyd spielt), ich denke nur, es hätte noch sehr viel creepier gewirkt. Vielleicht wäre das aber auch auf eine andere weise besonders berührend gewesen. Naja, egal. Ich kann diesen Gedanken nur jedenfalls (noch?) nicht ganz abschaltenNope, Walton kann ich mir, so genial ich ihn finde, nicht in dieser Rolle vorstellen. Aden Young ist für mich in dieser Rolle eine absolute Entdeckung.
@Auflösung:
Ich bin zwar auch neugierig, aber hab es seltsamerweise überhaupt nicht eilig damit. Ich möchte es also schon irgendwann wissen, wäre aber völlig einverstanden damit, wenn es noch nicht in dieser Staffel rauskommt.Echt? Ne, dafür bin ich zu neugierig. Jetzt wird's ja auch Zeit, dass die Leiche von dem Typen aus dem Piloten gefunden wird...
Oh ja, das ist wirklich phantastisch gemacht! In dieser Hinsicht erinnern mich gerade die Außenaufnahmen ein wenig an den Film "A river runs through it". Am Schluss der 1x03 diese lange Einstellung nur auf das Licht, das durch den Türspalt in den dunklen Flur scheint, wie in der letzten Folge, wo Daniel von drinnen den Schatten durch den Türspalt sieht.Ich finde, dass "Rectify" unglaublich ästhetisch ist und von Einstellungen und v.a. Licht wirklich ganz tolle Arbeit leistet, weil die Inszenierung oft so stark Daniels Blickwinkel repräsentiert (z.B. wenn er die Vorhänge aufreißt und das grelle Licht ihn blendet und die Kamera hier auch mit Unschärfe/Überbelichtung spielt).
Oh Wahnsinn, ja, die Szene war der Hammer!Lin@ hat geschrieben:Bei mir zog sich da auch alles zusammen. Creepy/awkward ohne Ende.Ihre Ehe mit Ted ist ja eh alles andere als harmonisch (die Badszene... Gänsehaut!)
Ja, sehr gut beschrieben, und bei mir funktioniert das KonzeptGenauso ist seine Sorge um das finanzielle Wohl der Familie prinzipiell total nachvollziehbar, wirkt aber manchmal eben arschig, weil man als Zuschauer eben dazu tendiert, voll hinter Daniel zu stehen.
Auch von mir DITO!Wobei da zumindest in meinem Fall auch die Tatsache mitspielt, dass ich generell gegen die Todesstrafe bin, vor allem bei so jungen Tätern, die offensichtlich nicht ganz "normal" sind. Sprich, selbst wenn er schuldig wäre, ändert das nichts an der Tatsache, dass ich ihn nicht wieder im Todestrakt sehen wollen würde.
Ja, genau, man selber könnte ebenso handeln und hat es - auf die eigene Lebenssituation übertragen - wahrscheinlich auch schon diverse Male, hat sich dann aber hinterher schlecht gefühlt aufgrund von schlechtem Gewissen oder dem Fehlen desselbigen. Und solche Charaktere halten einem dies vor Augen.manila hat geschrieben:Ich finde solche Charaktere immer interessant, weil sie vom Publikum schnell als Hassfigur abgestempelt werden (Paradefall: Pete Campbell in "Mad Men"), aber eigentlich so agieren, dass man sich selbst eingestehen muss, dass man selbst auch so handeln könnte - und sie eben genau deswegen so verabscheut.
Puh, die Szenen auf dem Dachboden, wo Daniel nach 19 Jahren zum ersten Mal wieder seine Musik hört, seine Klamotten und seine Sachen findet, dann anschließend das Rumhängen mit den Kids und später die Träne haben mich gerade tierisch mitgenommen. Der gesamte Anfang der Episode war sowieso unheimlich berührend, weil man eben als Zuschauer dabei war, während Daniel Dinge (verrückte Kleinigkeiten, Herumspionieren...) machte, die man nur macht, wenn man meint, man sei allein.
Re: Rectify [Sundance]
Nur ganz kurz:
ETA:
Nachdem ich eben doch schon das Finale gesehen habe, kann ich bloß sagen: Brace yourself! Mir haben insbesondere die letzten beiden (famosen!) Folgen echt mehrfach das Herz gebrochen.philomina hat geschrieben:Puh, die Szenen auf dem Dachboden, wo Daniel nach 19 Jahren zum ersten Mal wieder seine Musik hört, seine Klamotten und seine Sachen findet, dann anschließend das Rumhängen mit den Kids und später die Träne haben mich gerade tierisch mitgenommen.
ETA:
Im Interview mit Sepinwall sagt McKinnon:philomina hat geschrieben:Ich bin nicht 100%ig sicher, dass die Rolle speziell für Goggins konzipiert wurde, aber zumindest hab ich das so aus Goggins' Interviews verstanden.
I didn't write it for Walton. I just wrote this story because I was compelled to write it. It was only after I wrote it that he said, "Hey, buddy. I think I could play this guy." And he could have.
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Re: Rectify [Sundance]
#1.04
Nur in den beiden letzten? Und das in #1.04 gehört noch nicht zu den herzbrecherischen Momenten? OMG, ich bin grad wieder sowas von mitgenommen! Daniels Reaktion auf Tawneys Umarmung und wie er es auch noch in Worte fasst... dann das im Gefängnis, als ihm die Bücher weggenommen wurden... und dann die ehemalige Schulkameradin, die sich ihm anbietet... Mir fiel die Kinnlade runter und gleichzeitig wurden die Augen feucht. Mensch, hat diese Serie eine emotionale WuchtLin@ hat geschrieben:Nachdem ich eben doch schon das Finale gesehen habe, kann ich bloß sagen: Brace yourself! Mir haben insbesondere die letzten beiden (famosen!) Folgen echt mehrfach das Herz gebrochen.
Ah ja, super, danke. Dann hat sich das ja geklärtI didn't write it for Walton. I just wrote this story because I was compelled to write it. It was only after I wrote it that he said, "Hey, buddy. I think I could play this guy." And he could have.Im Interview mit Sepinwall sagt McKinnon:
Re: Rectify [Sundance]
Doch, doch, aber #1.05 und #1.06 legen da halt noch ne ganze Schippe drauf. Zumindest hab ich's bis dahin noch geschafft, mich einigermaßen zusammenreißen und ohne Taschentücher auszukommen, was ich von den letzten beiden Folgen eben nicht mehr behaupten kann.philomina hat geschrieben:Und das in #1.04 gehört noch nicht zu den herzbrecherischen Momenten?
Ich hab das, glaube ich, in der Form und Konsistenz (man kommt ja teilweise gar nicht mehr zum Durchschnaufen, weil gleich die nächste heftige Szene kommt!) bislang wirklich nur bei "Six Feet Under" und "Criminal Justice" so erlebt. Klar, bei "Parenthood" musste ich zuletzt auch in fast jeder zweiten Folge flennen, aber da wird ja auch immer sehr bewusst bzw. gezielt (und zugegeben auch sehr gekonnt) auf die Tränendrüse gedrückt, während "Rectify" in der Hinsicht überhaupt nicht manipulativ wirkt, sondern sich die Emotionen vielmehr durch die grandiose Charakterarbeit und so unheimlich subtile Erzählart quasi ehrlich verdient. Was das Ganze für mich aber erst so richtig verheerend macht, ist, dass einem irgendwann nicht mehr nur Daniels Schicksal so krass ans Herz geht, sondern man auch von dem, was alle (und zwar wirklich alle!) anderen emotional durchmachen, völlig mitgenommen ist. Ich mein, allein....Mensch, hat diese Serie eine emotionale Wucht
#1.05
...die ganzen Szenen rund um die Taufzeremonie! Wie Daniel kurz davor (verständlicherweise) "austickt", weil seine Mutter und Amantha ihn permanent mit Samthandschuhen anfassen und mit ihren ganzen Sorgen, Erwartungen und Hoffnungen um/an/in ihn die ganze Situation nur noch schlimmer machen, während er so völlig verzweifelt an dem Glauben festhält, dass eine simple Taufe vielleicht wirklich alles ändern könnte... Für Amantha muss das hier doch sowas von bitter sein, zu realisieren, dass ihr geliebter Bruder, für dessen Freiheit sie so lange und so intensiv gekämpft hat, sich scheinbar lieber Tawney gegenüber öffnet und sich noch dazu etwas hingibt (dem Glauben an Gott bzw. an die Erlösung), an das sie selbst überhaupt nicht glaubt. Und dann erfährt sie von seinen Plänen ja zu allem Übel auch noch aus zweiter Hand und ausgerechnet von Teddy! Teddy wiederum lässt mit seiner offenen Ablehnung der ganzen Taufgeschichte gegenüber ja im Grunde einfach nur ehrlich durchblicken, dass er (völlig berechtigte!) Zweifel an Daniels Unschuld hat und sich auch deswegen um das (nicht nur finanzielle) Wohl seiner Familie sorgt - womit er ja eigentlich (jetzt vielleicht mal von der Schlussszene abgesehen) auch wirklch nichts anderes als Verständnis und Mitgefühl verdient hat. Und dann ist da ja noch Tawney, deren übersprudelnder Enthusiasmus gedämpft wird, als sie während dem wirren Gespräch mit Daniel nach der Taufe realisieren muss, dass Teddy vielleicht doch in gewisser Weise Recht hatte, die ganze Geschichte viel zu schnell ging und Daniels Motive womöglich doch nicht so ganz rein waren. Einfach Wahnsinn, wie nah hier Hoffnung und pures Glück, aber eben auch Schmerz und Enttäuschung beieinander liegen und wie grandios Aden Young und Adelaide Clemens all diese fließend ineinander übergehenden Emotionen hier rüberbringen.
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Re: Rectify [Sundance]
#1.05 und #1.06
Wenn ich Ende von 1.05 nicht sofort hätte weiterschauen können, wär ich, glaub ich, gestorben! Dass wir nun nach dem Ende der 1.06 ein GANZES JAHR darauf warten müssen, dass es weitergeht, grenzt schon körperliche Gewalt. Ich war sooo angespannt während der letzten Minuten der Episode, und dann bekam man wirklich keinerlei Moment zum Aufatmen.
- Ted Jr. war wie vom Donner gerührt und ich hab mir so gewünscht, dass es zumindest nochmal eine kurze Begegnung der beiden gibt, nur einen Blick. Ich verstehe es zwar so, als habe Teddy die "Lektion" verstanden, was ihn aber nur darin bestärkt, Daniel zu misstrauen.
- Die Mutter kommt endlich mal aus ihrer Lethargie heraus, aber erst in dem Moment, als es praktisch gesehen eigentlich schon zu spät ist. Für Daniel sind ihre Worte nichtsdestotrotz unwahrscheinlich wichtig.
- Tawney erkennt, dass sie in all ihrer Naivität ihre fröhliche, offenherzige, anziehende Wirkung auf einen Mann, der 19 Jahre keine Frau gesehen hat, völlig unterschätzt hat.
Die Szene vor Amanthas Haustür, als Daniel dort Jon nicht erwartet hat und völlig aus der Bahn geworfen wird, das sind solche toll ausgearbeiteten Details...
Richtig die Tränen kamen mir aber erst bei dem Abschied des Zellennachbarn. Boah, war das hart!
Daniel hat den Übergriff auf dem Friedhof erwartet, oder? Deshalb seine Verabschiedung bei Tawney vorher via Handy.
Wenn ich Ende von 1.05 nicht sofort hätte weiterschauen können, wär ich, glaub ich, gestorben! Dass wir nun nach dem Ende der 1.06 ein GANZES JAHR darauf warten müssen, dass es weitergeht, grenzt schon körperliche Gewalt. Ich war sooo angespannt während der letzten Minuten der Episode, und dann bekam man wirklich keinerlei Moment zum Aufatmen.
Unterschreibe ich so!Lin@ hat geschrieben:während "Rectify" in der Hinsicht überhaupt nicht manipulativ wirkt, sondern sich die Emotionen vielmehr durch die grandiose Charakterarbeit und so unheimlich subtile Erzählart quasi ehrlich verdient. Was das Ganze für mich aber erst so richtig verheerend macht, ist, dass einem irgendwann nicht mehr nur Daniels Schicksal so krass ans Herz geht, sondern man auch von dem, was alle (und zwar wirklich alle!) anderen emotional durchmachen, völlig mitgenommen ist.
- Ted Jr. war wie vom Donner gerührt und ich hab mir so gewünscht, dass es zumindest nochmal eine kurze Begegnung der beiden gibt, nur einen Blick. Ich verstehe es zwar so, als habe Teddy die "Lektion" verstanden, was ihn aber nur darin bestärkt, Daniel zu misstrauen.
- Die Mutter kommt endlich mal aus ihrer Lethargie heraus, aber erst in dem Moment, als es praktisch gesehen eigentlich schon zu spät ist. Für Daniel sind ihre Worte nichtsdestotrotz unwahrscheinlich wichtig.
- Tawney erkennt, dass sie in all ihrer Naivität ihre fröhliche, offenherzige, anziehende Wirkung auf einen Mann, der 19 Jahre keine Frau gesehen hat, völlig unterschätzt hat.
Die Szene vor Amanthas Haustür, als Daniel dort Jon nicht erwartet hat und völlig aus der Bahn geworfen wird, das sind solche toll ausgearbeiteten Details...
Richtig die Tränen kamen mir aber erst bei dem Abschied des Zellennachbarn. Boah, war das hart!
Daniel hat den Übergriff auf dem Friedhof erwartet, oder? Deshalb seine Verabschiedung bei Tawney vorher via Handy.
Re: Rectify [Sundance]
Ich hatte mir vor #1.05 ja vorgenommen, nur noch die eine Folge zu gucken und mir das Finale dann aufzusparen, aber: Pustekuchen! Noch so nem Cliffhanger ging das natürlich gar nicht.philomina hat geschrieben:Wenn ich Ende von 1.05 nicht sofort hätte weiterschauen können, wär ich, glaub ich, gestorben!
Ich frag mich ja bei der Mutter nach wie vor, was eigentlich genau hinter der "Lethargie" steckt. Ist sie einfach nur mit der Situation überfordert und weiß nicht, wie sie mit Daniel bzw. der Situation umgehen soll? Hat sie ein schlechtes Gewissen und hadert mit sich selbst, weil sie im Gegensatz zu Amantha irgendwann die Hoffnung aufgegeben, Daniel nicht mehr besucht und eine neue Familie gegründet hat? Oder hegt sie womöglich selbst Zweifel an der Unschuld ihres Sohnes? Letzteres hielt ich ja lange für gar nicht so unplausibel, aber Ted muss seine tiefe Überzeugung, dass Daniel unschuldig ist, ja irgendwo her haben und ich bezweifle, dass er sie von Amantha hat...- Die Mutter kommt endlich mal aus ihrer Lethargie heraus, aber erst in dem Moment, als es praktisch gesehen eigentlich schon zu spät ist. Für Daniel sind ihre Worte nichtsdestotrotz unwahrscheinlich wichtig.
Mochte ich auch sehr gern, vor allem, weil da in Daniels Monolog mal wieder so großartig durchschien, wie sehr seine Art zu sprechen von all den Büchern beeinflusst ist, die er in den letzten 20 Jahren gelesen hat.Die Szene vor Amanthas Haustür, als Daniel dort Jon nicht erwartet hat und völlig aus der Bahn geworfen wird, das sind solche toll ausgearbeiteten Details...
Jepp, das war auch bei mir der Moment, bei dem alle Dämme brachen.Richtig die Tränen kamen mir aber erst bei dem Abschied des Zellennachbarn. Boah, war das hart!
Ich hab das eher so verstanden, dass er sich einfach nur entschuldigen und ihr signalisieren wollte, dass sie keine Angst haben / besorgt sein muss, weil er jetzt erstmal auf Abstand gehen wird, um mit sich selbst ins Reine zu kommen und ihr (im wahrsten Sinne des Wortes) nicht mehr zu nahe zu treten. Hatte seine Reaktion auf die Angreifer eigentlich nicht so aufgefasst, als ob er darauf gewartet hätte, auch wenn er insgeheim wohl wusste, dass sowas früher oder später passieren würde.Daniel hat den Übergriff auf dem Friedhof erwartet, oder? Deshalb seine Verabschiedung bei Tawney vorher via Handy.
ETA: Ach ja, wer sich dafür interessiert, wie "Rectify" wohl aus den Augen eines Mannes aussehen muss, der Daniels Schicksal tatsächlich erleben musste, sollte diesen Artikel lesen. Insbesondere die Sache mit dem Einschlafen war mir in der Serie gar nicht soooo bewusst aufgefallen, macht aber natürlich total Sinn und erklärt im Nachhinein so einiges.
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Re: Rectify [Sundance]
So, hab im nächtlichen Marathon gestern noch die zweite Hälfte geschaut und bin wirklich wirklich restlos begeistert/mitgenommen/aufgewühlt/fasziniert... wow!
Und ja, ein Jahr auf neue Folgen warten, das erscheint mir grad auch verdammmmmt fies
Ach ja, was ich seit Tagen in Dauerschleife höre: http://www.youtube.com/watch?v=gYdlqjiQPAc
Diese Szene hat mich so mitgenommen, denn wie muss es sein, nach 19 Jahren ohne Musik wieder Musik zu hören?
Ich war am Ende von #1.05 auch völlig von den Socken und hatte tatsächlich für einen Moment geglaubt, Ted Jr. sei tot! Wahnsinnsszene!philomina hat geschrieben:Wenn ich Ende von 1.05 nicht sofort hätte weiterschauen können, wär ich, glaub ich, gestorben! Dass wir nun nach dem Ende der 1.06 ein GANZES JAHR darauf warten müssen, dass es weitergeht, grenzt schon körperliche Gewalt. Ich war sooo angespannt während der letzten Minuten der Episode, und dann bekam man wirklich keinerlei Moment zum Aufatmen.
Und ja, ein Jahr auf neue Folgen warten, das erscheint mir grad auch verdammmmmt fies
Die Taufszene und überhaupt diesen ganzen verrückten Tag, den Daniel da erlebt hat (die Ziegen, der Fight mit dem Pick-Up-Fahrer, erstmals wieder in den Laden seines verstorbenen Vaters zu gehen, etc.), fand ich auch enorm. Man bringt es so unglaublich gut rüber, wie für Daniel alles neu und anders und verstörend und gleichzeitig faszinierend ist, irgendwie ist seine "Entdeckungsreise" auch für den Zuschauer eine totale Offenbarung der Welt.Lin@ hat geschrieben: ...die ganzen Szenen rund um die Taufzeremonie! Wie Daniel kurz davor (verständlicherweise) "austickt", weil seine Mutter und Amantha ihn permanent mit Samthandschuhen anfassen und mit ihren ganzen Sorgen, Erwartungen und Hoffnungen um/an/in ihn die ganze Situation nur noch schlimmer machen, während er so völlig verzweifelt an dem Glauben festhält, dass eine simple Taufe vielleicht wirklich alles ändern könnte...
Auf jeden Fall. Umso schöner dann die "Versöhnungsszene" der Geschwister in #1.06, in der Daniel Amantha umarmt. Phänomenal.Für Amantha muss das hier doch sowas von bitter sein, zu realisieren, dass ihr geliebter Bruder, für dessen Freiheit sie so lange und so intensiv gekämpft hat, sich scheinbar lieber Tawney gegenüber öffnet und sich noch dazu etwas hingibt (dem Glauben an Gott bzw. an die Erlösung), an das sie selbst überhaupt nicht glaubt.
Auf jeden Fall berechtigt. Natürlich agiert Teddy wie der absolute A****, aber wie gesagt, es ist eine Reaktion, die man ihm unter den Umständen nicht wirklich übel nehmen kann.Teddy wiederum lässt mit seiner offenen Ablehnung der ganzen Taufgeschichte gegenüber ja im Grunde einfach nur ehrlich durchblicken, dass er (völlig berechtigte!) Zweifel an Daniels Unschuld hat und sich auch deswegen um das (nicht nur finanzielle) Wohl seiner Familie sorgt - womit er ja eigentlich (jetzt vielleicht mal von der Schlussszene abgesehen) auch wirklch nichts anderes als Verständnis und Mitgefühl verdient hat.
Ich glaube, dass hier alle Faktoren eine Rolle spielen und diese schwierige Situation ergeben. Man kann sich wohl gar nicht vorstellen, wie es für eine Mutter sein muss, wenn ihrem eigenen Sohn so etwas passiert. Man kann ihr ja auch nicht mal übelnehmen, dass sie Daniel "aufgegeben" hat, ich meine, wie furchtbar muss es sein, einen Sohn zu haben, dem jeden Moment die Todesstrafe ereilen könnte? Ich denke, da ist eine sehr tief sitzende Schuld in ihr und gleichzeitig einfach die totale Überforderung mit dieser absurden Situation.Ich frag mich ja bei der Mutter nach wie vor, was eigentlich genau hinter der "Lethargie" steckt. Ist sie einfach nur mit der Situation überfordert und weiß nicht, wie sie mit Daniel bzw. der Situation umgehen soll? Hat sie ein schlechtes Gewissen und hadert mit sich selbst, weil sie im Gegensatz zu Amantha irgendwann die Hoffnung aufgegeben, Daniel nicht mehr besucht und eine neue Familie gegründet hat? Oder hegt sie womöglich selbst Zweifel an der Unschuld ihres Sohnes?
Und jepp von mir.Jepp, das war auch bei mir der Moment, bei dem alle Dämme brachen.Richtig die Tränen kamen mir aber erst bei dem Abschied des Zellennachbarn. Boah, war das hart!
Ich glaube auch nicht, dass er den Übergriff antizipiert hätte. Habe ich das richtig verstanden, das war ein Trupp rund um den Bruder der verstorbenen Hannah oder?Ich hab das eher so verstanden, dass er sich einfach nur entschuldigen und ihr signalisieren wollte, dass sie keine Angst haben / besorgt sein muss, weil er jetzt erstmal auf Abstand gehen wird, um mit sich selbst ins Reine zu kommen und ihr (im wahrsten Sinne des Wortes) nicht mehr zu nahe zu treten. Hatte seine Reaktion auf die Angreifer eigentlich nicht so aufgefasst, als ob er darauf gewartet hätte, auch wenn er insgeheim wohl wusste, dass sowas früher oder später passieren würde.
Wow, interessant, danke!ETA: Ach ja, wer sich dafür interessiert, wie "Rectify" wohl aus den Augen eines Mannes aussehen muss, der Daniels Schicksal tatsächlich erleben musste, sollte diesen Artikel lesen. Insbesondere die Sache mit dem Einschlafen war mir in der Serie gar nicht soooo bewusst aufgefallen, macht aber natürlich total Sinn und erklärt im Nachhinein so einiges.
Ach ja, was ich seit Tagen in Dauerschleife höre: http://www.youtube.com/watch?v=gYdlqjiQPAc
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Re: Rectify [Sundance]
Ja, das hat mich auch sehr berührt. Wie man selbst über die Jahre auch gewisse sprachliche Eigenheiten von Freunden übernimmt, so übernahm er die von seinem Freundesersatz - den Büchern.Lin@ hat geschrieben:Mochte ich auch sehr gern, vor allem, weil da in Daniels Monolog mal wieder so großartig durchschien, wie sehr seine Art zu sprechen von all den Büchern beeinflusst ist, die er in den letzten 20 Jahren gelesen hat.
Gott, ja, die gesamte Sequenz mit W. Earl Brown wirkte komplett wie ein Traum und als Daniel nach dem Aussteigen tatsächlich fragte "Are you real?" hat mir das echt den Rest gegeben.manila hat geschrieben:Die Taufszene und überhaupt diesen ganzen verrückten Tag, den Daniel da erlebt hat (die Ziegen, der Fight mit dem Pick-Up-Fahrer, erstmals wieder in den Laden seines verstorbenen Vaters zu gehen, etc.), fand ich auch enorm. Man bringt es so unglaublich gut rüber, wie für Daniel alles neu und anders und verstörend und gleichzeitig faszinierend ist, irgendwie ist seine "Entdeckungsreise" auch für den Zuschauer eine totale Offenbarung der Welt.
Ich denke auch, dass es eine Kombination aus diesen beiden Dingen ist. Dazu ist diese Machtlosigkeit einfach auch unvorstellbar. Daniel war ein Teenager, als er ins Gefängnis kam. Die Mutter war also in einem Moment noch diejenige, die mehr oder weniger über das Leben ihres Sohnes zu bestimmen hatte, und im nächsten Moment war sie völlig machtlos. Und so blieb es dann. 19 Jahre sind ja auch so unwahrscheinlich lange. Sie wurde, was den Einfluss auf ihren Sohn anging aufs Abstellgleis gestellt und da wieder herunter zu kommen, muss wahnsinnig schwer sein.manila hat geschrieben:Ich denke, da ist eine sehr tief sitzende Schuld in ihr und gleichzeitig einfach die totale Überforderung mit dieser absurden Situation.
manila hat geschrieben:Ich glaube auch nicht, dass er den Übergriff antizipiert hätte. Habe ich das richtig verstanden, das war ein Trupp rund um den Bruder der verstorbenen Hannah oder?
Ja, das war Hannahs Bruder. Beim Schauen kam mir die Möglichkeit, dass Daniel dem Übergriff quasi entgegengegangen ist, auch noch nicht in den Sinn. Dafür war ich zu angespannt. Mittlerweile glaube ich es aber immer mehr. Als das vor dem Haus der Eltern passierte (was war es nochmal, ein Böller im Briefkasten?), wirkte er so, als er still auf der Bank saß, als würde nun ihm klar, welche Gefahr seine Anwesenheit für seine Familie bedeutet. Als er dann plötzlich aufstand und verschwunden war, hatte er, denk ich, die Entscheidung getroffen, dem Lynchmob den Wind aus den Segeln zu nehmen, indem er sich ihm stellt, damit seine Familie, die nichts dafür kann, in Ruhe gelassen wird. Der Ausflug und die Umarmung mit Amantha könnte ebenso ein Abschied sein wie der Anruf bei Tawney. Auf dem Friedhof mit den Kopfhörern, und so, schien er sich ja auch auf Wartezeit eingestellt zu haben. Er musste ja wissen, dass es den Lynchmob auf jeden Fall provozieren wird, wenn er sich an Hannahs Grab zeigt. Und als das Auto kam, ging er den Maskierten direkt entgegen. Er gerät zwar in Panik, als das zweite Auto kommt und es soviele Angreifer werden, aber am Anfang hatte ich den Eindruck, er geht auf das zu, was er erwartet hat.
Auch ließ er das Geschenk für Tawney (das war doch für sie, oder?) bei Amantha im Auto, weil er vielleicht wusste, dass er es vielleicht nicht mehr übergeben kann.
Ich könnte mir das Szenario jedenfalls so erklären.
Re: Rectify [Sundance]
Zeugt, finde ich, einmal mehr von der Qualität der Serie, dass der Cliffhanger hier wirklich funktioniert, weil man's Daniel trotz allem wirklich zutrauen könnte.manila hat geschrieben:Ich war am Ende von #1.05 auch völlig von den Socken und hatte tatsächlich für einen Moment geglaubt, Ted Jr. sei tot! Wahnsinnsszene!
Ich denke auch, dass ihr "Aufgeben" eine Art Selbstschutz war, weil sie den Schmerz einfach nicht mehr ertragen konnte. Den Tod seines eigenen Kindes zu erleben, ist ja schon schlimm genug, wenn sich der Tod dann aber auch noch über fast zwei Jahrzehnte(!) hinzieht, kann ich mir gut vorstellen, dass man das irgendwann psychisch einfach nicht mehr aushält und deswegen lieber auf Abstand geht.Man kann ihr ja auch nicht mal übelnehmen, dass sie Daniel "aufgegeben" hat, ich meine, wie furchtbar muss es sein, einen Sohn zu haben, dem jeden Moment die Todesstrafe ereilen könnte?
Genau. Mich hat das echt ein wenig überrascht, weil ich beim ersten Treffen der beiden eigentlich den Eindruck hatte, dass er die Rachegelüste seiner Mutter nicht teilte. Aber da hatte Amantha offensichtlich den besseren Riecher. Leider.Habe ich das richtig verstanden, das war ein Trupp rund um den Bruder der verstorbenen Hannah oder?
Hast du ein Spotify-Konto? Da gibt's nämlich ne offizielle Playlist von Rectify. Könnten andere Serien durchaus auch mal einführen, find ich. Ist immer so anstrengend, die selber zu machen. (Wär sonst wahrscheinlich auch nie drauf gekommen, dass der Titelsong von Balmorhea ist, weil er so großartig passt, dass ich ihn für extra dafür komponiert hielt.)Ach ja, was ich seit Tagen in Dauerschleife höre: http://www.youtube.com/watch?v=gYdlqjiQPAc
Diese Szene hat mich so mitgenommen, denn wie muss es sein, nach 19 Jahren ohne Musik wieder Musik zu hören?
Ich bin mir ehrlich gesagt gar nicht so sicher, ob das (zumindest zum Teil) nicht womöglich wirklich nur ein (Tag-)Traum / Produkt seiner Fantasie war, so wie auch der eine Flashback zwischendurch, in dem sein Zellennachbar plötzlich neben ihm sitzt. Klar, das Geld und der Dreck an seinen Schuhen und Klamotten deutet darauf hin, dass die ganze Geschichte wirklich passiert ist, aber als er im Finale mit Amantha wieder in diesem Hain steht, ist diese Ziegenfrau-Statue ja von Efeu umrankt, während sie in der Szene mit dem Goat Man "frei" dastand. Die Tatsache, dass der Typ ihn auch noch "son" nennt und Daniel direkt danach in dem Laden seines Vaters landet, deutet für mich darauf hin, dass ihn vielleicht lediglich die Erinnerung an seinen Vater in Gedanken dorthingetrieben hat und er beim "Wrestling" tatsächlich (wie er auch selbst später im Gespräch mit Tawney meint) vielmehr mit sich selbst rang, bis sein "Vater" ihm aufhalf und ihn von seinen Schuldgefühlen erlöste. Ich mein, wenn man bedenkt, wie belesen Daniel ist und wie sehr ihm Gott/Religion aufgrund von Tawney und der anstehenden Taufe momentan im Kopf herumschwirren, wär's halt echt alles andere als abwegig, wenn er sich diese "Sündenbock"-Episode (im wahrsten, biblischen Sinne des Wortes) unbewusst nur "ausgedacht" hätte, weil er sich eben nichts sehnlicher wünscht als Erlösung. Andererseits... who knows? Vielleicht gibt's in Georgia wirklich Männer, die Hilfe bei irgendwelchen Ziegentransporten brauchen und wir haben's hier mit einem wahrhaftigen Erleuchtungserlebnis zu tun. Das würde dann zwar das Efeu nicht erklären, aber theoretisch kann ja auch das Efeu Einbildung gewesen sein. Zumindest erinnere ich mich noch dran, dass Amantha in der Szene recht verdutzt dreinschaute, fast so, als ob sie die Statue gar nicht sehen würde...philomina hat geschrieben:Gott, ja, die gesamte Sequenz mit W. Earl Brown wirkte komplett wie ein Traum und als Daniel nach dem Aussteigen tatsächlich fragte "Are you real?" hat mir das echt den Rest gegeben.manila hat geschrieben:Die Taufszene und überhaupt diesen ganzen verrückten Tag, den Daniel da erlebt hat (die Ziegen, der Fight mit dem Pick-Up-Fahrer, erstmals wieder in den Laden seines verstorbenen Vaters zu gehen, etc.), fand ich auch enorm. Man bringt es so unglaublich gut rüber, wie für Daniel alles neu und anders und verstörend und gleichzeitig faszinierend ist, irgendwie ist seine "Entdeckungsreise" auch für den Zuschauer eine totale Offenbarung der Welt.
Wie dem auch sei, fand ich die Story gerade wegen ihrer Ambivalenz und der Art und Weise, wie sie in den beiden letzten Folgen noch nachwirkte, von vorne bis hinten absolut genial.
Ich persönlich hatte ja eher immer das Gefühl, dass er allein mit der schmerzenden Schönheit der Welt da draußen (Stichwort: "The beauty hurts more than the ugly") im Grunde schon so beschäftigt, um nicht zu sagen: überfordert, war, dass ihm die Gefahr, in der er schwebt, nie so richtig bewusst geworden ist - auch nicht nach der Sache mit dem Briefkasten. Von daher glaube ich eigentlich nicht, dass er den Angriff irgendwie geplant hat. Er meint ja später auch zu Amanda, dass er nicht weiß, was er machen soll. Aber so richtig wusste man ja nie, was in seinem Kopf wirklich vorging.philomina hat geschrieben:Als das vor dem Haus der Eltern passierte (was war es nochmal, ein Böller im Briefkasten?), wirkte er so, als er still auf der Bank saß, als würde nun ihm klar, welche Gefahr seine Anwesenheit für seine Familie bedeutet. Als er dann plötzlich aufstand und verschwunden war, hatte er, denk ich, die Entscheidung getroffen, dem Lynchmob den Wind aus den Segeln zu nehmen, indem er sich ihm stellt, damit seine Familie, die nichts dafür kann, in Ruhe gelassen wird.
Wobei ein Abschied ja auch einfach bedeuten könnte, dass er (wie der Polizist und später Amantha vorschlägt) der Stadt für eine Weile den Rücken zukehren wollte.Der Ausflug und die Umarmung mit Amantha könnte ebenso ein Abschied sein wie der Anruf bei Tawney.
Unbewusst kann sicherlich viel in ihm vorgegangen sein, aber ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass er mit seinem Besuch an Hannahs Grab irgendjemanden provozieren wollte. Dazu trauert er meines Erachtens einfach zu offensichtlich (und ehrlich) um seinen Dad, seinen Zellnachbarn und eben auch Hannah.Auf dem Friedhof mit den Kopfhörern, und so, schien er sich ja auch auf Wartezeit eingestellt zu haben. Er musste ja wissen, dass es den Lynchmob auf jeden Fall provozieren wird, wenn er sich an Hannahs Grab zeigt.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es für Amantha gedacht war (von der Form würde ich auf die Figur aus dem Laden ihres Vaters schließen), für Tawney kauft er ja erst später was im Buchladen ein.Auch ließ er das Geschenk für Tawney (das war doch für sie, oder?) bei Amantha im Auto, weil er vielleicht wusste, dass er es vielleicht nicht mehr übergeben kann.
Für mich mit das Tollste an der Serie: Dass sie einem nicht alles vorkaut, sondern man eben über die Motivationen der Figuren seine ganz eigenen Schlüsse ziehen kann und eben auch solche Sachen wie der Ausflug mit dem Goat Man ganz unterschiedlich interpretieren kann.Ich könnte mir das Szenario jedenfalls so erklären.
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Re: Rectify [Sundance]
So wie Lina dachte ich auch, es sei die Figur aus dem Autohaus und damit für Amantha.philomina hat geschrieben:Auch ließ er das Geschenk für Tawney (das war doch für sie, oder?) bei Amantha im Auto, weil er vielleicht wusste, dass er es vielleicht nicht mehr übergeben kann.
Aber hallo. Bzw. von der unfassbar guten Darstellung seitens Aden Young, den ich einfach so unbeschreiblich genial finde.Lin@ hat geschrieben:Zeugt, finde ich, einmal mehr von der Qualität der Serie, dass der Cliffhanger hier wirklich funktioniert, weil man's Daniel trotz allem wirklich zutrauen könnte.
Auch wenn es echt eine Tortur war, diese Szene anzusehen, bei der Daniel zuammengeschlagen wird: Als herauskommt, dass Hannahs Bruder dahintersteckt, kann man es ihm fast nicht mehr übel nehmen. Der kurze Blick in den Haushalt von Hannahs Bruder und Mutter hat genügt, um zu zeigen, wie extrem dieser Mord die Familie natürlich geprägt hat. Die Mutter ist völlig dahin, der Bruder muss irgendwie sein Leben weiterleben. Wie kann man es ihm also übelnehmen, sich an demjenigen zu rächen, den er dafür verantwortlich hält bzw. an dem einzigen, den er überhaupt dafür verantwortlich machen kann? Darin liegt für mich auch einer der fantastischen Aspekte der Serie, nämlich dass nie etwas nur schwarz/weiß ist.Genau. Mich hat das echt ein wenig überrascht, weil ich beim ersten Treffen der beiden eigentlich den Eindruck hatte, dass er die Rachegelüste seiner Mutter nicht teilte. Aber da hatte Amantha offensichtlich den besseren Riecher. Leider.
Nee, hab ich nicht... aber welches Lied ist das Intro? Dachte auch, es sei extra komponiertHast du ein Spotify-Konto? Da gibt's nämlich ne offizielle Playlist von Rectify. Könnten andere Serien durchaus auch mal einführen, find ich. Ist immer so anstrengend, die selber zu machen. (Wär sonst wahrscheinlich auch nie drauf gekommen, dass der Titelsong von Balmorhea ist, weil er so großartig passt, dass ich ihn für extra dafür komponiert hielt.)
Das hat mich auch wieder stutzig gemacht mit dem Efeu. Wie gesagt, ich glaube auch, dass dies hier bewusst offen gehalten wird. Und ja, genau das macht "Rectify" so großartig.Klar, das Geld und der Dreck an seinen Schuhen und Klamotten deutet darauf hin, dass die ganze Geschichte wirklich passiert ist, aber als er im Finale mit Amantha wieder in diesem Hain steht, ist diese Ziegenfrau-Statue ja von Efeu umrankt
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