Betty kann sich anders als ihre Kinder nicht an davonfliegenden Tauben erfreuen.
Don trifft einen alten Bekannten, der ihm glaube ich ein Jobangebot macht. Jedenfalls glaubt dessen Frau, Don könnte über andere Dinge als Werbung reden – wer’s glaubt. „I did do some modeling“ meint Betty (bzw. January Jones) zu
Jim Hobart. Wollte kurz noch anmerken, dass ich es erschreckend finde, wie sogar Betty raucht. Jaja, die Gleichberechtigung, aber ist es nicht etwas ladyunlike dies während eines Gesprächs zu tun? Wäre echt klasse, würde Betty Werbung machen, da käme sie raus und müsste nicht weiterhin ihr sich ständig wiederholendes Leben der Hausfrau erleben.
Don reagiert leicht amüsiert, glaubt wohl nicht dran, dass Betty diese Modelsache wirklich machen würde. „I was a model when I met Don.“ Bah, das ist schon bitter irgendwie, natürlich mach ich ihr keine wirklichen Vorwürfe, nur hat sie ihr Leben aufgegeben, um Hausfrau zu werden!

Da sie ihre Kinder wohl mit ~21 bekam war ihr normales Leben dann schon zu Ende. Finde ich erschreckend.
Jedenfalls ist die Kennenlerngeschichte sehr sehr interessant, Betty war Model, Don Texter für eine kleine Firma, sie mochte ihn gleich weil er selbstbewusst wirkte, lehnte aber ein Date ab, er schickt ihr einen getragenen Mantel – und schon sind sie ein Paar – und schon ist sie schwanger – und schon ist ihr altes Leben vorbei. Erschreckend finde ich. „Suddenly I really felt so old.“

Die Mutter hielt von Modeln gar nichts. “She called me a prostitute.” Und dann geschieht etwas Unerwartetes: Nicht nur spricht der Psychiater, er (nennen wir es so) provoziert
Betty („you are angry at your mother“), sie setzt sich zur Wehr und wirft ihm vor er höre ihr nicht zu. Die Mutter ist ja erst kürzlich verstorben, etwas überraschend vermisst Betty sie. Sie merkt selber, wie sie eigentlich alles richtig gemacht hat, nämlich früh geheiratet hat, Kinder bekam, aber nun hat schon länger die große Leere eingesetzt. Etwas überraschend will sie das Angebot annehmen (hörte sich erst anders an) und Don kann auch nichts erwidern, dieser harmonische Paarmoment in der Küche war toll, hoffe es hilft Betty über die Leere hinwegzukommen.
Betty kriegt den Job, freut sich und selbst Don freut sich für sie. Sehr anständig. Aber ich hätte lieber nicht gesehen, wie sie diese Werbephotos machen, diese „wir sind so eine glückliche Familie“ heile Welt, furchtbar.

Witzig fand ich dann allerdings, wie der Hund die Taube frisst, tja, das hatte echt was.

Die Kinder waren nicht so begeistert davon, wohl noch zu jung um diese Art von schwarzem Humor zu verstehen.

Der freundliche Taubenmann verspricht dann, den Hund zu erschießen, wenn er noch eine Taube frisst.

Don ist daheim dann genau wie
Betty gut gelaunt, irgendwie verständlich warum. Was das genau sollte weiß ich nicht. Jedenfalls kriegt Don die Bilder von Betty ins Büro geschickt (warum auch immer) und ist nicht begeistert – aber wer wäre das denn bitte, wenn er seine Frau fröhlich lächelnd neben einem fremden Mann sehen würde? Klar, da es sich um die gleiche Firma handelt, wo
Don hinwechseln könnte entscheidet er sich prompt – mit einer satten Gehaltserhöhung auf $ 45.000 (nun ca. deutlich mehr als 10 Petes) – für seine jetzige Firma. Er wirft
Jim vor, er hätte ihn durch seine Frau kaufen wollen, was ich auch glaube. Don schmeckt es als Werbemensch wohl besonders nicht, dass seine Frau nun Produkte verkauft, weil er selber genau weiß, dass seine Firma nicht nur wirbt, sondern auch eine heile Welt vorgaukelt. Tja, und wie es kommt verliert
Betty ihren Job so schnell wie sie ihn über Nacht bekommen hat – sie tat mir echt leid, weil sie nun einen weiteren Grund hat um unglücklich zu sein.
Dieser
Jim Hobart meint es verdammt ernst, will Don unbedingt abwerben, der zeigt sich allerdings zögerlich – und das zurecht, immerhin verdient er sehr gut und überarbeitet sich wohl kaum, also warum das riskieren? Die McCann Erickson ist international tätig, größer und
Don kriegt sicher eine bessere Position – bei dem doch recht mittelständigen Betrieb kann er ja kaum aufsteigen – Sterling und Cooper sind wohl die einzigen Leute über ihm. Das Angebot ist allerdings sagen wir „traumhaft“ oder besser „verführerisch“ – nun hat Don wohl erstmals die Qual der Wahl: Soll ich oder soll ich nicht? Ja und
Roger? „I think you’re one in a million, Draper.“ Huch, Mr. Sterling hält verdammt viel auf Don – hat irgendwie sofort Wind von den Wechselgerüchten bekommen. Klasse Gegenüber, wie Roger sauer dreinschaut, während Don ganz relaxt mit Begriffen wie „Bigger“, „The World“ und „Pan Am“ auftrumpft. Ich denke Don’s Abgang würde die Firma schwer treffen.
Roger: „I’m taking this very personally.“
Don: “Why? It’s business!”
Roger: “Is it?”
Wie dem auch sei, wenn
Don es drauf hat (was ich denke), hat er hier das große Los gezogen: Er kann zu (noch) besseren Bedingungen bleiben, oder er wechselt und kriegt den großen Job. Das Gerücht geht schon um, die Kollegen diskutieren.
Pete: „He’s not ten times better than me.“

Hehe, also da wäre ich mir nicht so sicher, scheinbar verdient Don hier stolze $ 30.000 im Jahr.
Vorerst muss er sich noch um die interessante Campagne für
Nixon gegen den großen Widersacher
John F. Kennedy kümmern. Jedenfalls ist Don grantig, weil Nixon in den Umfragen zurückliegt (bzw. es ein knappes Rennen ist) und von der Agentur natürlich ein Wunder erwartet, was aber keine einfache Sache ist, sauschwer wird es werden. „Are you trying to say that we can’t win?“ fragt
Pete zu Recht. Und ausgerechnet er hat eine tolle Idee, wobei ich zugeben muss sie nicht ganz überrissen zu haben. Es geht halt darum, Kennedy auszubooten, da dieser immer mit Nixon gleichziehen wird muss man ihn schwächen. Bin mal gespannt, würde es Pete schon gönnen Erfolg zu haben. Die Lucky Strike Werbung aus dem Piloten ist der Renner, ein weiter Grund Don nicht verlieren zu wollen. Witzige Szene, wo
Mr. Cooper reinplatzt und wissen will was denn abgeht. Pete meldet sich zögerlich – doch er ist der Held: Scheinbar haben sie alle Fernsehwerbeplätze gekauft und nun darf Kennedy sein Gesicht etwas schlecht sichtbar im Radio präsentieren. Mr. Cooper ist begeistert und lobt
Pete – freut mich.

Allerdings schafft er es immer wieder ganz lässig sein Ansehen runterzuziehen, in dem er
Hildy blöd anmacht, sie solle doch einen Drink haben – obwohl sie mehrfach ablehnt.
Peggy gibt es auch noch, die ruiniert ihren Rock – und
Joan meldet mal wieder blöd von der Seite – wie sie es immer tut.

Da muss noch viel kommen, bisher kann ich sie nur nicht mögen. Ihre Haare hat sie glaube ich noch greller gefärbt, also ich steh weiterhin dazu: Die Frau ist gruselig, ich mag sie nicht, ich finde sie optisch als auch von der Ausstrahlung her überhaupt nicht ansprechend.

Denke Joan will so perfekt wie möglich aussehen, aber sie wirkt für mich künstlich.
Peggy kriegt von mir seit geraumer Zeit viele Daumen rauf, wie sie sich Joan stellt und ihr direkt ins Gesicht spricht, gut so! Sie will also wirklich schreiben. Die Jungs machen sich über
Peggy lustig,
Kenny insbesondere und schon hat er die Faust von
Pete in der Fresse.

Genial waren aber Roger und Don, die sehen das natürlich (oder zumindest hätten sie es hören müssen ^^) und gehen ungerührt vorbei, tolle „I don’t give a fuck as long as my company runs“ Haltung, da hat man gemerkt, wie viel ihnen ihre Mitarbeiter bedeuten.

Zum Glück klärt der eine Typ den Streit und beide reichen sich die Hände.
Am Ende der Folgen gibt es ein Dinner, doch
Betty ist nicht mehr euphorisch.
Don schwärmt, er hätte gerne eine Mutter gehabt wie Betty, und meint darin sei sie ausgezeichnet. Toll, ich dachte schon er lobt sie und sagt sie könne alles machen was sie will, aber nein, schade, das war daneben.

Dann ist alles wie gehabt, Betty macht das was sie scheinbar am Besten kann: Den Haushalt – Tag aus, Tag ein. Krass, wie sie zu Bobby Helms „My Special Angel“ mit Tschik im Mund die Tauben abknallt – DAS hätte ich mal überhaupt nicht erwartet!
Fazit: Keine Ahnung was los ist, wie schon in Folge 8 legt man auch heute einen Zahn zu, schön angenehmes Tempo, viel Betty, auch Don stand gut im Zentrum, sehr interessant. Auch die Dialoge gefielen mir heute sehr gut, nicht mehr langatmig, sondern informativ, da geht es gar nicht um den Humor, heute gab’s wenig zu lachen, aber das tat der Stimmung überhaupt keinen Abbruch. Wenn man so weiter macht ist die Serie auf Dauer auf einem steilen Weg nach oben! War eigentlich schon wieder ein Highlight.
4,25 Punkte.
