Eure Meinung zu #5.06 Far Away Places

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Schnurpsischolz
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Eure Meinung zu #5.06 Far Away Places

Beitrag von Schnurpsischolz »

Roger fasst unter dem Einfluss von LSD eine folgenschwere Entscheidung seine Ehe betreffend, Don und Megan machen einen Ausflug und Peggy sieht sich mit einer schwierigen Präsentation konfrontiert.

>>> Hier geht es zur Episodenbeschreibung
>>> Hier geht es zur Review von Cindy
Zarina
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Re: Eure Meinung zu #5.06 Far Away Places

Beitrag von Zarina »

Puh, eine sehr sperrige Folge, meiner Meinung nach. 3 Episoden, jeweils aus Sicht von Peggy, Roger und Don.

Abe wünscht Peggy einen "Scheißtag" und den hat sie dann auch... :(
Tatsächlich waren die bewusst surrealen Szenen mit Roger und Jane auf LSD gefälliger anzuschauen als die ebenfalls bizarren Erlebnisse von Peggy und Don, die waren nämlich auch höchst surreal, aber auch einfach nur "ganz normaler Wahnsinn" und damit umso beängstigender.

Zunächst mal Peggy, die nach einem fiesen Streit mit Abe (Thema wie immer: sie denkt nur an die Arbeit, er fühlt sich nicht ausreichend gewürdigt) schon mal so gründlich miese Laune hat, dass natürlich auch die Präsentation misslingt. Sie lässt sich sogar dazu hinreißen, dem Kunden Vorwürfe zu machen, weil dieser ihre Arbeit nicht versteht bzw. nicht leicht zu überzeugen ist. Schließlich wird sie vom Projekt abgezogen (kurzer Auftritt von Pete, sehr cool).
Dann geht sie ins Kino, kifft mit einem Fremden und gibt ihm kurzerhand einen Hand Job. Puh, was soll ich dazu sagen, mir fällt nichts ein, ich fand das halt ... scheiße. Ein Streit mit ihrem Freund und schon geht sie fremd. :roll:
Schließlich wird sie von Ginsberg geläutert, der ihr ganz beiläufig erzählt, dass er in einem Konzentrationslager geboren wurde und sein Adoptivvater ihn aus einem Waisenhaus herausgeholt hat. Das hat mich sehr berührt und offenbar auch Peggy beeindruckt, die daraufhin vielleicht feststellt, dass der doofe Streit mit Abe nur Lebenszeitverschwendung war und sie ihm auch einfach offen sagen kann, dass sie seine Nähe braucht. 

Dann die Episode mit Roger und Jane. Was soll man dazu groß sagen, die skurilen Halluzinationen (inklusive Cooper auf dem Geldschein :D ) waren äußerst unterhaltsam und gut gemacht. Offenbar hört er Jane tatsächlich nie zu, dass er tatsächlich die Mitteilung von Jane nicht bekommen hat: "Wir treffen uns heute mit meinen Freunden und probieren LSD aus" und dann ganz überrascht ist, dass der Abend wohl doch nicht so langweilig wird. :schaem:

Das Gespräch mit Jane dann auf dem Teppich ist erst sehr theaterhaft inszeniert, gleichzeitig aber doch sehr ehrlich und mit selten gezeigter Nähe zwischen den Eheleuten, obwohl es ja ironischerweise darum ging, dass sie eben keine gemeinsame Basis mehr haben und sich trennen werden. Jane hat offenbar diese Nähe auch gespürt und vielleicht wieder Hoffnung auf eine weitere Annäherung geschöpft. Aber Roger geht es nicht um diese Nähe, sondern um den Informationsgehalt: Es ist aus und vorbei. Er ist einfach nur erleichtert und glücklich, dass sie einmal so offen darüber geredet haben und nun steht diese Entscheidung für ihn fest und er kann gut damit leben. Komischerweise ist er also am Ende derjenige der drei Protagonisten der Folge, der trotz dieser tragischen Entwicklung glücklich und mit sich im Reinen ist.

Nun noch zu Don und Megan. Für mich tatsächlich der surrealste Part dieser Folge von allen, denn mal ehrlich: Dass ein Ehemann seine Frau auf dem Parkplatz nach einem Streit zurücklässt und sie dann 10 Stunden lang sucht, das ist nun wirklich eine Handlung, die ich in keiner anderen TV-Serie erwarten würde. Außer bei Mad Men eben.

Der gemeinsame Arbeits-Ausflug wird zum absoluten Horrortrip. Ich konnte zunächst Megans Ärger verstehen, denn Don behandelte sie sehr bestimmerisch und fuhr ihr immer wieder über den Mund. Dass er sie dann einfach in der Fremde stehen ließ, war auch ganz schön übel. So was sollte man echt lassen, in einer Zeit ohne Handys kann das gründlich ins Auge gehen. ;) Und das tut es ja auch.
Megan wartet nicht ewig auf dem Parkplatz, sondern organisiert sich offenbar eine Mitfahrgelegenheit zum nächsten Busbahnhof und fährt mit dem Bus nach New York zurück (sechseinhalb Stunden dauerte die Fahrt, wie sie sagte). Don kann das natürlich nicht wissen, sondern sucht, nachdem er zur Vernunft gekommen ist und das Auto gewendet hat, stundenlang in der Nähe des Hostels nach Megan und wird verständlicherweise immer verzweifelter. Natürlich kreisen seine Gedanken auch darum, dass ihr etwas zugestoßen sein könnte. Er versucht, Megan telefonisch zu erreichen und ruft alle möglichen Leute an, ob sie sich bei ihnen gemeldet hat - ohne Erfolg.
Schließlich, mitten in der Nacht, resigniert er und fährt nach Hause. Man konnte seine Erleichterung sehen, als er dort feststellt, dass die Türkette von innen geschlossen wurde - Megan ist zu Hause. Dann eine weitere "leidenschaftliche" Streitszene zwischen Don und Megan, kam mir doch sehr bekannt vor aus Episode 2 und mochte ich ebenso wenig. :ohwell: Don tritt die Tür ein und jagt Megan durch die ganze Bude. Was soll das? Was will er tun, wenn er sie "eingefangen" hat, sie verprügeln? Nein, sie landen ebenso wie in Episode 2 wieder auf dem Fußboden und lassen voneinander ab. Diesmal gibt es auch keinen "Streitsex", sondern Megan fasst die Situation resigniert zusammen: Jedes Mal, wenn sie sich streiten, stirbt ihre Liebe ein kleines Stück. :(
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