Eure Meinung zu #5.13 The Phantom

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ladybird
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Eure Meinung zu #5.13 The Phantom

Beitrag von ladybird »

Pete trifft unerwartet eine alte Bekannte wieder, die ihn über sein Leben nachdenken lässt. Die Agentur sieht rosigen Zeiten entgegen und denkt über Veränderungen nach und Megan versucht mit allen Mitteln, eine Rolle an Land zu ziehen.

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Zarina
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Re: Eure Meinung zu #5.13 The Phantom

Beitrag von Zarina »

Tja, was soll ich sagen. Für eine normale Mad Men-Folge wäre das okay gewesen, aber als Staffelfinale? Wirklich sehr enttäuschend, mit Abstand die lahmste Finalfolge aller Staffeln. Die Handlung plätschert einfach so dahin... :(

Die einzigen Szenen, die mich wirklich geflasht haben, waren die mit den neuen Büroräumen und wie Don am Ende von Megan weggeht, weil das einfach visuell extrem ausdrucksstarke Szenen waren, mit der großartigen Mad Men-Ästhetik.

Don tut mir auch ordentlich leid. Megan folgt unbeirrt ihrem "Traum" von der Schauspielerei ohne Rücksicht auf Verluste. Schließlich erpresst sie Don regelrecht, um eine Rolle in seinem Werbespot zu erhalten. Obwohl sie genau weiß, dass Don diese Art von Vetternwirtschaft zuwider ist, all seine Ideale verrät, und sie damit zwangsläufig ihre Ehe zerstört. Hier kann man Don nicht einmal einen Vorwurf machen, finde ich.
Er hat wirklich versucht, an dieser Beziehung zu arbeiten und sich zu bessern. Er hat Megan idealisiert und hatte darum in dieser Staffel kein Problem damit, treu zu bleiben, weil sie einfach seine Traumfrau war. Nun haben sie sich - durch Megans Schuld - voneinander entfernt, so dass Don nun wieder in alte Muster verfällt. Man kann sich gut vorstellen, dass Don diesmal zu einem Flirt in der Bar sicher nicht Nein sagen wird und damit dann seine Hemmschwelle, was Frauengeschichten angeht, wieder fort sein dürfte. Ich kann es ihm leider nicht mal verübeln.

Was ich an Dons Verhalten nicht gutheißen kann, ist sein Umgang mit Lane Pryces Tod. Er läuft die halbe Folge herum wie Falschgeld, weil er Zahnschmerzen hat, und ist nicht ganz er selbst. Deshalb kommen ihm ständig Visionen von Adam, was natürlich schon darauf hindeutet, dass ihn seine mögliche Verantwortlichkeit für Lanes und Adams Tod gerade stark verfolgt. Nach außen überspielt er das aber völlig. Als Joan mit ihm redet und eingesteht, dass sie sich selbst Vorwürfe macht, sagt er nur, dass man Lane nicht hätte abhalten können. Und Lanes Witwe zahlt er zwar Lanes Einlage von 50.000 Dollar zurück, aber keinen Cent mehr, nicht einmal Zinsen, obwohl die Agentur doch Lane sicherlich mehr Gewinn zu verdanken hat, als nur seine Einlage. Und zumal die Agentur von Lanes Firmenlebensversicherung auch gerade profitiert und daraus 175.000 Dollar erhält, davon hätte man Lanes Familie meiner Meinung nach auch einen ordentlich Batzen abgeben können, zumal es der Agentur ja gerade finanziell so gut geht wie nie. Stattdessen wird sie eigentlich nur mit dem Selbstverständlichen abgespeist, im Gespräch stellt sich sogar heraus, dass niemand aus der Agentur Lanes Familie bisher vernünftig kondoliert hat. Schon schäbig, finde ich... angry:

Nun noch zu der Geschichte mit Pete und Beth:
Ich mag die Entwicklung natürlich nicht, weil ich Pete einfach zusammen mit Trudy sehen möchte. Nun wird zumindest angedeutet, warum Pete und Beth sich zueinander hingezogen fühlen. Beth ist schwer depressiv, so dass sie sogar (in den 60ern wohl üblich) eine Elektroschocktherapie bekommt. Offenbar leidet auch Pete an depressiven Verstimmungen, wie spätestens deutlich wird, als die pragmatische Trudy ihm vorwirft, dass er ständig trübsinnige Gedanken äußern würde. Da Beth offenbar auf seiner Wellenlänge schwimmt, verliebt er sich Hals über Kopf in sie und sein Herz wird dementsprechend gebrochen, als Beth sich nach ihrer Therapie nicht mehr an ihn erinnern kann (Sorry, diese Handlung ist mir aber wirklich zu seifenopernmäßig, gefällt mir gar nicht :motz: ).

Leider erkennt Pete (oder meint zu erkennen), dass ihm seine Familie nicht glücklich macht. Ich finde das wirklich erschreckend und hoffe doch sehr, dass Pete noch einmal umdenkt und er aus seiner Depression herausfindet. Denn dass er seine kleine Tochter nicht liebt, das ist wirklich starker Tobak und als diese Art Mensch kann ich Pete einfach nicht sehen. Pete ist ein Getriebener, der immer wieder versucht, eine Rolle zu spielen, für die er eigentlich nicht souverän genug ist (nämlich die eines Lebemanns wie Don, siehe diesmal seinen Einwurf beim gemeinsamen Besichtigungstermin der Büroräume: "Don, ich habe den gleichen Ausblick wie Sie!"). Er ist beruflich mittlerweile - zumindest bei den Kunden - durchaus als sehr kompetenter Verhandlungspartner angesehen, kämpft aber trotzdem immer wieder mit Rückschlägen, die zwangsläufig nicht ausbleiben, wenn man sich so hohe Ziele setzt wie er. Leider kann er dies wohl nicht so realistisch sehen, sondern fühlt sich stattdessen bei jedem kleinen Misserfolg als Versager und sein großer Ehrgeiz wird dann zur blinden Verbissenheit; er fühlt sich von seinem Umfeld nie gewürdigt. Trudy hat ihn in seinem beruflichen Ehrgeiz bisher stets unterstützt. Nun will Trudy vor allem eine gute Mutter sein und ihre Vorstellung von einem Häuschen im Grünen verwirklichen, ihre Prioritäten haben sich verschoben. Außerdem hat sie naturgemäß kein Verständnis für Petes Situation, der doch alles hat, was man sich erträumen kann, kleine Familie, eigenes Haus, Erfolg, und doch niemals zufrieden sein kann. Der Klassiker: Der Mensch ist unglücklich, weil er nicht merkt, dass er eigentlich glücklich ist.
Vielleicht muss Pete erst alles verlieren, um es wertschätzen zu können...
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