Wem Carl auf den Keks geht, der wird die Folge wohl nicht so gemocht haben. So manches entsprach schon dem oft in TV-Serien eingesetzten Schema des Pubertierenden, der sich selbst überschätzt, was ich meist etwas nervig finde. Hier fand ich es aber aushaltbar, gerade einfach weil ein Pubertierender in solch einer Welt einfach ein spannendes Thema ist und als solches auch ab und an gebracht werden muss. Fands auch schön, wie da einige kleine Szenen dabei waren, die bestimmte Aspekte symbolisch aufzeigten, z.B. sein „Ich gewinne“ oder wie er die Tür nicht aufbekommt. Oder wie Dinge formuliert wurden, während man als Zuschauer aber weiß, dass er sich da nicht ganz stimmig wahrnimmt. Das macht das ganze recht komplex.
Da mir Micchone sympathischer ist, fand ich ihren Part letztlich interessanter, wobei er im Grunde ähnlich gehandelt wurde, nämlich auch durch viele Szenen, die man selbst interpretieren musste. So wurde auch bei ihr ne Entwicklung gezeigt, die für ihren Charakter sehr herausragend und richtungsverändernd ist. Das war an der Zeit, ebenso wie bei Carl. Und es war plausibel, was viel wichtiger ist. Man blieb ihr als Charakter treu. Der Traum, der ja die Vergangenheit miteinbaute, wurde auch nicht total platt gebracht oder überreizt – das fand ich auch sehr gut. Ein Rückblick bei ihr war bitter nötig und nun haben die Macher auf die Zuschauerkritik reagiert, allerdings auf ne Art, die ihrem verschlossenen, harten Charakter würdig ist. Zu viel will man da ja auch nicht von ihr wissen, sie ist ja keine Carol oder Beth.
Ricks letzten Satz fand ich wunderbar – ich hatte sowieso in der Szene, wo sie sie findet, Tränen in den Augen. Hätte aber gern auch die tatsächliche Reaktion von Carl gesehen und wie sie sich auch drücken. Mal schauen, ob das in der nächsten Folge kommt.
Ich erwarte nun – man kennt die Autoren ja mittlerweile – nicht, dass in der nächsten Szene die Nächsten zu den drei stoßen, sondern vermute, man zeigt und bspw. Daryl und wen er so antrifft. Und dann in der übernächsten Folge treffen sie dann zusammen. Oder erst noch ne dritte Kleingruppe, die dann am Ende mit einer anderen Kleingruppe zusammen trifft. Also, ich glaube, es dauert noch – vielleicht gar bis zum Finale -, bis alle wieder zusammen sind (inkl. Carol, die sicher auf irgendwen stoßen wird). Vermute, Season 4 – die ja oft kritisiert wurde für ihren mangelnden roten Faden bzw. ihr nicht vorhandenes Richtungsziel – hat genau das zum Thema: Das Nehmen des Wohnsitzes, das Zerstreuen samt erneutem Einzelüberleben und das Wiederzusammenfinden, dann im Finale mit einem neuen Richtungsziel. Find ich auch gut und interessant so.
Callyshee hat geschrieben:Wieso folgt sie den Spuren von Vater und Sohn, wo jene ja auch von Beißern stammen könnten?
Vermutlich kann sie abschätzen, wie fest ein Lebender und wie fest ein Walker auftritt.
Warum liegt die Puddingdose vor dem Haus, wenn Karl sie doch auf dem Dach von einem anderen leergefuttert hat und warum sagt dies Michonne, das ausgerechnet jemand in dem Haus ist?
Vermutlich waren noch Puddingreste zu sehen und eben nicht vergammelt.
Wieso zum Teufel haben sie keinen Treffpunkt abgemacht? Damals nach der Aktion mit der Farm wussten sie doch spätestens, dass sowas ne gute Idee ist.
Frag ich mich auch SEHR!