Staffel 2 Episodendiskussion

Moderator: philomina

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weckmichmal
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Staffel 2 Episodendiskussion

Beitrag von weckmichmal »

Hier könnt ihr über die Episoden der 2. Staffel diskutieren :)

>>Zu den Episodenbeschreibungen
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Callyshee
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Re: Staffel 2 Episodendiskussion

Beitrag von Callyshee »

2.05

Ich wundere mich ein bisschen, wie wenig das FBI nun mit von der Partie ist. Da stellt sich mir die Frage, ob die Serienmacher den Kritikpunkt an der ersten Staffel aufgenommen haben, dass deren Reaktionen einfach nur unlogisch waren, oder ob sie sich einfach mehr auf Ryan und Max konzentrieren wollen. Wobei Ryans Beinahe-Alleingang auch etwas unrealistisch erscheint, mag ich ihn und Max sehr gern als Gespann, wobei ich da doch ein wenig Weston vermisse.

Von den neuen Mördern gefallen mir die Zwillinge ganz gut, während Lily mir da noch zu nichtssagend ist. Ich bin auf jeden Fall gespannt wie es mit Mandy weitergeht, sie gehört da ja eigentlich gar nicht rein, wobei der Mord an ihrer Mutter da ja schon dunklere Seiten in ihr geweckt hat. Sie wirkt einfach noch sehr kindlich und naiv, selbst wenn das Thema Mord aufkommt.
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youmeandtheviolence
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Re: Staffel 2 Episodendiskussion

Beitrag von youmeandtheviolence »

Bin nun endlich auch mal mit S2 durch. S1 war eine Sache von wenigen Tagen, bei S2 hat es deutlich länger gedauert, weil ich mich da echt quälen musste. Denn während S1 in seiner absoluten Dummheit einfach herrlich komisch war, wurde es in S2 einfach nur repetitiv und unnötig.

Die Misogynie eines Kevin Williamson wurde hier ganz besonders deutlich, weswegen es mich gar nicht wundert, dass er bei "Stalker" genau dort weitermacht, wo er bei "The Following" aufgehört hat. Wobei, vielleicht weiß Williamson auch einfach nur nicht, wie er weibliche Charaktere schreiben soll. Ist ja schon offensichtlich, wie sehr Frauen in der Serie nur dazu da sind, sofort in der Opferrolle zu sein (gekidnappt und/oder getötet) oder ihre Daseinsberechtigung alleinig die ist, love interest für einen der Männer der Serie zu sein. Der einzige Grund, warum Max noch lebt, ist ja auch nur die Geschichte mit Mike, die so dermaßen offensichtlich angeleiert wurde, dass es mich verwunderte, dass sie nicht nach wenigen Sekunden sich ihre Kleider gegenseitig vom Leib rissen. Und Max ist allen Ernstes der beste weibliche Charakter der Serie.

S2 war voll von unnötigen Toden und einem Maß an Gewalt, das gänzlich seine Bedeutung verloren hat. Klar, S1 hatte diesbezüglich auch einiges zu bieten, aber was diesmal an Messer-in-Eingeweide-Szenen dabei war, war einfach nur lächerlich. Zumal ja eh nur Joe so eine Attacke überleben darf, auch wenn jeder anatomische Fakt dagegen spricht. Ich habe wahrlich kein Problem mit Tötungsszenen, aber wenn der Autopilot der Serie der von "Töten" statt der von "Nicht Töten" ist und es ungewöhnlich ist, wenn mal niemand aus seinem Bauch blutet, dann ist das in seinem aufgezwungenen Nihilismus und "Uh, wir sollten lieber im Kabelfernsehen laufen"-Großspurgedenke halt einfach lächerlich, wenn da nicht mehr geliefert wird. Dann bitte doch etwas mehr Logik, Charakterentwicklung und vor allem Empathie gegenüber der einzelnen Figuren, damit das Ganze auch wirklich Wirkung haben kann.

Das Problem ist, dass die Leute hinter "The Following" immer noch denken, sie müssten eine möglichst "edgy" Show machen und dabei augenscheinlich schrecklich kurzfristig denken. Gut, dann bringt man halt schon fast wahllos Charaktere um und ersetzt sie dann, um rein gar nichts damit zu erreichen (siehe die Latina-FBI-Frau, die eine halbwegs interessante und nie weiter verfolgte Sekten-Backstory hatte, die nie weiterverfolgt wurde, um durch eine neue Latina-FBI-Frau ersetzt wurde, die genau dasselbe machte). Mandy als diejenige, die 90 % der Zeit nur durch irgendwelche Häuser schleicht, um Joe und Emma abzuhören und dann, wenn es gerade interessant wird (nämlich wenn sie zu Lilly geht) innerhalb weniger Minuten getötet wird, obwohl man da so viel mehr hätte draus machen können. Oder Emma, deren gesamte Daseinsberechtigung in S2 die war, für Joe da zu sein und zumindest alle paar Episoden halbwegs vernünftige Beobachtungen anzustellen und dann auch zu formulieren. Klar, dass die sterben musste. Man hat ja keinen Platz in dieser Schwarz-/Weiß-Malerei von "The Following", sie neben Claire als love interest für Joe oder neben Joe als Serienmörderin zu installieren. Eine Frau ist sie auch noch, schrecklich.

Religiöse Sekten haben kein Problem mit einem religionsfeindlichen Anführer, der von der philosophischen Tiefe in etwa ein 12-jähriger Atheist ist, der das Thema gerade für sich entdeckt hat. Da war selbst "Dexter" in S7 anspruchsvoller, was die Religionsthematik angeht - und das soll was heißen. An sich ist Joe so schrecklich uncharismatisch und mit einem unglaubwürdigen, da vollkommen gestelzten Monolog nach dem anderen ausgestattet, dass man ja bereits in S1 sich die Frage stellen musste, woher seine Follower kommen. Aber in S2 war er nun wirklich die Karikatur eines jeden Sektenführers und hat komplett seine evtl. ja doch mal vorhandene Faszination eingebüßt. Das einzige, was er wirklich Gutes zur Serie beigetragen hat, war der vorsichtige Versuch einer Buddy-Comedy (good cop vs. bad cop) mit Ryan im Staffelfinale.

Ich habe bereits S1 vor allem gesehen, um die Reviews vom A.V. Club danach zu lesen und da unzählige Leute zu finden, die die Serie genauso lachhaft finden wie ich. Aber S2 war einfach nur anstrengend, sodass selbst die Autoren drüben irgendwann schon fast aufgegeben haben. Entweder wird "The Following" nun komplett over-the-top-wahnsinnig und orientiert sich wieder eher an S1 oder ich bin raus. Dann wäre die Serie immer noch wahnsinnig dumm und eine Beleidigung für die Intelligenz eines Jeden, aber sie würde wenigstens aufhören, ernst genommen werden zu wollen, was der größte Fehler ist, den man bei so einer eklatant fehlenden Qualität machen kann.
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Celinaaa
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Re: Staffel 2 Episodendiskussion

Beitrag von Celinaaa »

Bin nun auch mit dieser Staffel durch und hatte wieder richtig viel Spaß dabei. Ich fand sie sogar mitreißender als die 1. Staffel.

Klar, es gab auch diesmal wieder Situationen, die mich unendlich genervt haben. Allen voran die meist nicht nachvollziehbare Handlungsweise des FBI, und in der zweiten Staffelhälfte die von Claire. Auf Claire hätte ich gut und gerne verzichten können und hatte gehofft, dass sie zum Ende hin zusammen mit Emma irgendwie das Zeitliche segnen würde, was aber leider nicht passiert ist. Na wenigstens hat man Emma eliminiert, denn die nervte mich auch ziemlich.
Ich hätte gerne mit der gesamten Lilly-Thematik abgeschlossen, denn irgendwann wirkte diese ganze Sache nur noch deplaziert und störend, aber leider musste man ja einen Zwilling überleben lassen. Anfangs fand ich die beiden noch sehr faszinierend, das hat sich im Laufe der Staffel jedoch geändert.

Super fand ich im Staffelfinale das mehr oder weniger Zusammenarbeiten von Ryan und Joe. So eine Art Teamarbeit hätte ich mir schon viel früher gewünscht um Lilly auszuschalten.

Ich muss gestehen, dass mich die meisten Charaktere in dieser Serie unheimlich nerven. Dennoch machen die Folge Woche für Woche Spaß und ich hoffe, dass das genauso in der nächsten Staffel weitergeht.
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