emil hat geschrieben:philomina hat geschrieben:Zusätzlich für mich der Nervfaktor Nr. 1: Dana. Sie ist sicherlich ziemlich realistisch dargestellt als ungenießbarer Teenager, aber für mich als Zuschauer ist es eben auch genau das: ungenießbar. Die Szene im Bad mit Jessica fand ich unfassbar grauenvoll.
Echt? Ich fand, das war mit die beste Szene der Episode.
Ging mir auch so. Ich bin kein sonderlich großer Fan von Dana, aber wie sie jetzt in der letzten und in dieser Folge mit Samthandschuhen angefasst wurde, da war der Ausraster ja vorprogrammiert. Ich fand's gut, dass sie die Dinge endlich mal klar stellt und damit Jessica vielleicht auch ein bisschen die Augen öffnet, was in ihr wirklich vorgeht. Bisher haben sie ja scheinbar noch nie richtig darüber geredet, was man auch vorher in der Therapiestunde gesehen hat. Da hat mir übrigens der kleine Ausbruch von Jessica gut gefallen, dass sie keine andere Wahl hatte, als das Bad neu zu machen... Ich glaube das waren zwei Situationen, in denen beide lernen konnten, wie es jeweils im anderen aussieht.
Jessica hatte nur Tränen parat, weil sie seit langer Zeit mal wieder gespürt hat, dass sich ihre Tochter ihr gegenüber öffnet.
So habe ich das auch empfunden. Auch wenn Jessica geschockt war, dass ihre Tochter sich wirklich das Leben nehmen wollte, so war sie in diese Moment sicherlich auch dankbar, dass sie endlich mit ihr spricht. Dana hatte Jessica ja im Prinzip ignoriert, seitdem sie wieder zuhause war und wie soll man da wissen, wie man sich ihr gegenüber verhalten soll. Die beiden hatten schließlich nie ein sonderlich gutes Verhältnis und wahrscheinlich macht sich Jessica ja auch Vorwürfe, dass sie nicht erkannt hat, wie schlecht es ihrer Tochter ging... Sie möchte halt nicht den gleichen Fehler noch mal machen, weiß aber nicht, wie die Warnsignale aussehen könnten...
Lin@ hat geschrieben:In meinen Augen wollte Dana ihrer Mutter hier allem voran ihre Sorgen (Ich will leben!) und Schuldgefühle (Du hast mir nicht zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt und du bist auch nicht verrückt!) nehmen.
Das fasst es ganz gut zusammen. Genau so hab ich diese Situation auch verstanden und eben als sehr positiven Schritt für die Beziehung der beiden gesehen.
Meines Erachtens hätte sie sich aber innerhalb der Szene wieder fangen und ihrer Tochter zeigen müssen, dass sie selbst ihre Verzweiflung überwindet, um "ihren Job" zu machen = eine Mutter zu sein, die die Tochter stärkt. Die ihr vor Augen hält, dass sie respektiert, dass Dana GLAUBT, der Junge sei der neue Mittelpunkt ihres Lebens und Grund für ihren Lebenswillen, dass sie als Mutter aber eben nicht WEISS, wie lange sowas gut geht und Dana verstehen muss, dass sie sich Sorgen macht. Und dass sie es auf lange Sicht gut fände, wenn Dana zumindest versucht, sich ein eigenes "Standbein" zu suchen, um nicht wieder emotional von jemandem abhängig zu sein.
Aber genau das wäre eventuell wieder das Belehrende gewesen, was der Beziehung der beiden nicht gut getan hätte. Da hätte Dana sich wieder missverstanden gefühlt und das Gefühl bekommen, dass ihre Mutter sie nicht versteht und man mit ihr eh nicht reden kann. So wäre ich zumindest als Teenie gewesen. Man möchte dann nicht hören, was das Beste für einen ist, sondern man möchte, dass die eigenen Entscheidungen ernst genommen werden. Jedes "aber" von Jessica an dieser Stelle wäre falsch gewesen, auch wenn sie sich als Mutter natürlich weiterhin Sorgen machen darf und ihre Meinung zu Leo bildet. Aber wenn sie möchte, dass ihre Tochter ihr vertraut und sich ihr gegenüber öffnet, dann muss sie ihre Meinung in so einer Situation für sich behalten...
Lin@ hat geschrieben:[...] dass sie in ihm eine verwandte Seele gefunden hat, mit der sie reden konnte und durch die ihr einfach vieles im Leben klar geworden ist.
Ich glaube so jemand fehlte Dana schon immer irgendwie. In Staffel 2 haben die Autoren Finn genommen, der ihr gezeigt hat, wie man sich in dieser neue Welt des Politikerkinddaseins verhält. Das ist zwar nach dem Unfall nach hinten losgegangen, aber man hat auch da schon gemerkt, dass Dana jemanden braucht, dem sie sich anvertrauen kann. In Bezug auf die Eheprobleme ihrer Eltern hat sie sich an Mike gewandt. Und jetzt ist ihr Vater weg, zu dem sie auch ein einigermaßen gutes Verhältnis hatte, und mit ihrer Mutter kam sie nie klar und wer weiß, wo Mike steckt... da finde ich es eigentlich ganz gut, dass sie Leo hat, auch wenn ich natürlich Jessicas Sorgen nachvollziehen kann. Wir wissen ja genausowenig wie Jessica, weshalb Leo in Therapie ist, deshalb kann ich Nickis Bedenken hier nachvollziehen, ob diese Teenagerliebe da wirklich das richtige ist. Aber insgesamt brauchte Dana jemanden, mit dem sie über alles reden kann und ein Therapeut scheint da nicht der richtige zu sein und Jessica halt (bisher) auch nicht.
Stattdessen sehen wir aber sinnlose Teenie-Schmonzetten-Szenen. Ich hätte es auch tausendmal besser gefunden, wenn Dana einen anderen Grund hätte, leben zu wollen, keine Ahnung, eine Freundin, Liebe zu Gedichten, IRGENDWAS ANDERES als einen Jungen aus der Bravo
.
Haben wir Dana je mit anderen Mädchen reden sehen? Eine Freundin hätte mir hier irgendwie nicht ins Bild gepasst und sie braucht definitiv jemanden zum reden, weshalb es da "Gedichte" oder so auch nicht gebracht hätten. In Kombination mit der ersten Folge und ihren "Oben Ohne"-Fotos kann ich aber durchaus nachvollziehen, dass es hier alles etwas übertrieben inszeniert wurde. Mir hätte ein Freund, der ihr zuhört und Ratschläge geben kann, besser gefallen, als diese sexuelle Ebene, auf die alles gehoben wurde. Da hat man wahrscheinlich auch nur geguckt, wie alt Dana ist und was Teenie-Mädchen dem Klischee nach in dem Alter mit einem Jungen tun würden...
Ich würde mir da viel mehr von Jessicas Perspektive wünschen.
Ich finde sie bisher auch sehr ruhig und wie Emil auch schreibt, sie scheint einfach nur zu funktionieren, weil das gerade von ihrer Familie gebraucht wird. Ich hoffe, dass da irgendwann noch der emotionale Teil kommt, so wie sie in Staffel 2 auch irgendwann die Nase voll hatte von Brodys Ausreden. Genau deshalb fehlt mir hier Mike auch so sehr. Wäre er da, hätte sie vielleicht jemanden, mit dem sie die ganze Geschichte verarbeiten könnte. So muss sie auf ihre Kinder achten, Geld verdienen und noch die Beurteilung ihrer Mutter erdulden, ohne deren Hilfe sie aber wahrscheinlich auch nicht klar kommen könnte. Ich hoffe sehr, dass wir irgendwann noch mehr über Jessicas aktuelles Gefühlsleben erfahren, denn bisher hatte sie doch nur sehr wenig Screentime...
Warum ist Carrie immer noch von den gleichen Charakteristiken definiert wie am Anfang der Serie?
So hab ich es in der letzten Folge auch empfunden, weil man sie hier noch in ihrem normalen Alltag gesehen hat. Durch die neue Folge und ihre Einweisung kommt da für mich aber ein neues Level hinzu, was bisher noch nicht so extrem gezeigt wurde. Wir haben am Ende von Staffel 1 gesehen, wie Carrie ihren Zusammenbruch hat und auch, dass ihr niemand - nicht mal Saul - geglaubt hat. Aber jetzt steht sie wirklich alleine da, weil niemand sie mehr für zurechnungsfähig hält und sie kann niemandem mehr Vertrauen. Dass ihr niemand glaubt, hatten wir schon, aber dass sie sich so verraten fühlt, gegen ihren Willen eingewiesen wird und nicht mal mehr ihre Familie als wirkliche Stütze hat.. da kommt halt schon einiges zusammen. Ich wüsste jetzt halt auch nicht, welche neuen Charakterzüge man Carrie geben könnte. Diese Krankheit ist nunmal ein Teil von ihr.
Richtig sauer aufgestoßen hat mir aber die Kopftuchszene, sowas wäre der Serie in S1 niemals derart unreflektiert durchgegangen. Und ich finde das auch gerade bei Saul völlig unglaubhaft.
Die ist mir auch sehr negativ und unglaubhaft aufgefallen. Gerade Saul, der so viel Wert auf Respekt gegenüber anderen Religionen legt, obwohl innerhalb der CIA so schnell Feindbilder aufgestellt werden... das passte für mich überhaupt nicht. Aber insgesamt finde ich Saul in dieser Staffel nicht gerade sympathisch. Natürlich befindet auch er sich in einer neuen ungewohnten Situation, aber dass man dabei sein Mitgefühl und seine Menschlichkeit gegenüber seinen engsten Kollegen verliert, finde ich sehr seltsam. Setzt ihm da Dar Adal irgendwelche Flöhe ins Ohr? Ich fand's auf jeden Fall gut, dass Peter Quinn dazu seine Meinung geäußert hat. Dass er nun der Liebe ist und allen helfen möchte, finde ich auch unglaubwürdig... da passte diese Erpressung des Bankers schon wieder besser... Er macht jetzt halt, was er für richtig hält und wird dadurch unberechenbar.