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Wer kennt die Serie?

Miniserien sind ja nicht so meins, aber da es ne 2. Staffel geben wird, habe ich nun mal die erste Folge geschaut. So ganz weiß ich nun noch nicht, was ich von ihr halten soll.

Von der Machart ist das natürlich Niveau. Es sieht schon sehr nach Kino aus - die Bilder, die Kameraarbeit, die Ausstattung und Locations. Hochglanz. Teilweise etwas too much, fand ich, etwas zu künstlich.

Dazu die Namen Witherspoon, Kidman, Dern und Woodley. Ziemliche Hausnummern, v.a. die ersten zwei, klar. Das machte mir das Reinkommen auch etwas schwer. Zeitweise dachte ich, ob es das Einlassen auf das Drama einfacher machen würde, wenn es nicht solche Starnamen und eben Gesichter sind, die man schon so oft und dazu in sehr markanten Rollen gesehen hat. Oft dachte ich an die Desperate Housewives und dass diese ihre Rollen vielleicht derart ausfüllen konnten, da sie eben zuvor nicht diese Stars waren...

An Desperate Housewives erinnerte natürlich auch das Setting etwas - die Frauen, die Mütter, Hauptjob Mama, Vorstadt, Idylle vor Geheimnissen, Oberflächlichkeiten und gebrochene Persönlichkeiten dahinter, Kinder, Schule, Streitigkeiten... Klar ist das hier viel mehr Drama als Dramedy, wobei Madeline schon ne gewisse Leichtigkeit reinbringt.

Umso schwerer sie sich als das vorzustellen, als was sie die Zeugen beschreiben. Das macht schon etwas neugierig. Ich würde mir nur wünschen, dass es nicht allzu langsam erzählt wird. Und das die Figuren mehr Leben eingehaucht bekommen - gerade Nicole Kidman macht es mir, auch wenn sie immer von allen gelobt wird, wie immer schwer, mit ihr mitzufühlen. Irgendwie wirkt sie immer so steif, so zurückgenommen...

Hat Madeline wirklich jemanden umgebracht? Und wen? Irgendwie habe ich sofort an Alexander Skarsgards Figur gedacht... Natürlich, da er hier in der Folge allein durch eine Szene schnell unsympathischer als alle anderen wurde. Aber ob dem so ist?

Ich bleib erstmal dran, da die Namen, die Qualität und das Mysterium dafür sprechen. Aber ob ichs durchziehe? Wie entwickelt die Serie sich denn?

Gerade Celeste macht eigentlich maßgeblich die Serie aus. Das entwickelt sich aber erst mit der Zeit. Kann mit Nicole Kidman oft auch nicht so viel anfangen, aber hier ist sie echt einfach nur richtig gut. Langsame Erzählung stört mich nicht, solange dann die Charaktere ansprechend ausstaffiert werden. Und ja, optisch ist das ganz großes Kino. Jean-Marc Vallée ist aber auch einfach 'ne Hausnummer. Mir hat's insgesamt sehr gut gefallen damals.

Bin nun durch mit S1. Hat für mich schon nen gewissen Sog entwickelt. Nicht nur optisch ist das echt eindrücklich gefilmt, sondern auch geschnitten - wie immer wieder Szenen, Momente, Blitzlichter eingeworfen werden, Parallelmontagen, Einbindungen, Vor- und Rückblicke - das fand ich tatsächlich nicht too much, sondern dramaturgisch richtig viel für nen Spannung tuend.

Storymäßig, muss ich aber sagen, war die Serie nun eigentlich so gar nicht spannend. Dass Perry und Jane nie aufeinander trafen, war schnell deutlich und ließ mich schnell zum entsprechenden Schluss kommen. Auch wessen Kind Renatas Tochter weh tat, war schnell mehr als logisch. Gleiches gilt dafür, wer die tote Figur war. Da das aber im Grunde die grundlegenden Storylines waren, könnte ich der Serie nie die Höchstwertung geben.

Ich hab eher wegen der tollen Machart, dem super Schauspiel und den doch sehr charmanten zwischenmenschlichen Momenten geschaut. Und auch deswegen bin ich gespannt auf S2, die vermutlich um die weiteren Ermittlungen gehen wird und somit auch Spannung bieten könnte. Friede-Freude-Eierkuchen - so wie für meinen Geschmack etwas too much in der letzten Strandszene gezeigt - wirds für Bonnie, Celeste & Co. sicher nicht geben...