Eure Meinung zu #1.13 Die Entscheidung

Moderator: Freckles*

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Petra
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Eure Meinung zu #1.13 Die Entscheidung

Beitrag von Petra »

Es ist so weit, dass Finale der ersten Staffel ist erreicht. Und in dieser Folge steht für jeden so einiges auf dem Spiel. Wie hat euch das Staffelfinale gefallen? Was hättet ihr vielleicht anders gemacht?
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Liebe ist...
PF

Beitrag von PF »

ja, das finale. ich weiss nicht, was ich dazu schreiben soll. da ich mich noch nie mit der 1. staffel anfreunden konnte (und es wohl auch nie mehr werde), birgt diese episode einen faden beigeschmack. allerdings stellt diese episode ein gutes ende dar. die kiste joey-dawson bricht gegen ende endlich aus. dass allerdings ausgerechnet joeys vater eine tragende rolle beim "zusammenführen" spielt, kommt mir irgendwie komisch vor. joey - pacey sind einfach toll, jen wird sich erst in den nächsten staffeln profilieren...

und dawson... den mag ich einfach nicht :D
Nyah

Beitrag von Nyah »

Endlich fällt Dawson endgültig der Groschen und er entscheidet sich für Joey. Für alle DJler ist die heutige Folge das Highlight der ersten Staffel. Und natürlich soll man nicht den Cliffhänger vergessen, wie Joey erwähnte. Wie geht es weiter mit den beiden? Werden sie ein Paar? Was mir heute zum ersten Mal aufgefallen ist, dass der Song " Angel" gespielt wird. Ich habe den Song immer nur in Erinnerung mit der Folge "Lieben heisst Leben" bei Jens Message für Amy gehabt.

Toll fand ich auch, dass Pacey mit Joey zu ihren Vater gefahren ist. Und dann hat er den Polizisten geschmiert. Das war ein schöner Freundschaftsakt. :)

Immer muss jemand sterben, wenn Joey und Dawson zusammen kommen. Diesmal Jens Großvater,
Spoiler
in der zweiten Staffel Abby und in der fünften Staffel Mitch.
Ist das mit Absicht?



Edit von Schnupfen: Spoiler eingefügt, da dies ja schon sehr elementare Dinge sind, die man nicht vorher wissen will...
Joe B.

Beitrag von Joe B. »

Hier ist es also, das große Finish der ersten Staffel. Eine absolute Highlight-Episode, in Hinblick auf die Story, ihren Einfluss auf das gesamte DC-Universum, auf die Inszenierung, das Schauspiel, die Bilder, den Schnitt, die Musik,… Als verantwortliche künstlerische Instanz für die bemerkenswerten Leistungen sollte man Regisseur David Semel erwähnen, der seinen DC-Einstand mit der GELIEBTEN FEINDIN gab und später noch in einigen herausragenden Folgen der zweiten Staffel auf dem Regie-Stuhl Platz nahm. Als Autoren für das Drehbuch werden Mike White, Dana Baratta sowie John Harmon Feldman im Vorspann aufgeführt. Diese orientieren sich wieder wesentlich am Stil von Kevin Williamson, so wie er ihn in den ersten Folgen etablierte. Dem Audiokommentar von Paul Stupin und Kevin Williamson ist zu entnehmen, dass die Storylines aber größtenteils in Gemeinschaftsarbeit entstanden und dass das gesamte kreative Team des Writer´s Department seinen Input ins Drehbuch einfließen ließ. Anliegen der Kreativabteilung war es, ein emotional mitreißendes Staffelfinale zu erzählen, mit starken Szenen, großen Gefühlen, überraschenden Wendungen aber auch einem befriedigenden Abschluss des horizontalen A-Plots der gesamten Season. Dieser ist natürlich die boy-meets-girl-Story von Dawson und Joey. Die bewegende Geschichte einer ersten Liebe. Im Verlauf der vergangenen 12 Episoden hat ihre Beziehung einige turbulente Entwicklungen erlebt und einen konfliktreichen Bogen gezogen. Nun, vor allem nach den Erkenntnissen aus PRETTY WOMAN, will der Zuschauer wissen, wie sich dieser Plot, der die gesamte Staffel zusammengehalten hat, letztlich auflösen wird. Werden die beiden ein Paar? Und ja, wann und auf welche Weise? Oder werden sie es wieder nicht schaffen, zueinanderzufinden? Lange Zeit haben uns die Serienschöpfer hingehalten, uns hoffnungsvolle Momente der Annäherung, aber auch dramatische Momente der Entfremdung geschenkt. Nun, so erfordert es die Natur des Serienformats, muss eine Antwort kommen, die eine derartig intensive Wirkung auf den Zuschauer entfaltet, dass er gewillt ist, ein halbes Jahr lang zu warten um dann zur nächsten Season wieder einzuschalten. Dem Serienkonsumenten muss also noch einmal all die Tiefe, der Unterhaltungswert und das Identifikationspotential von DC vor Augen geführt werden, damit die Quoten stimmen und die Programmverantwortlichen ihr Okay für eine Fortsetzung geben. Die Serienproduzenten wussten bis zum Ende der Dreharbeiten der ersten Staffel nicht, welch popkulturelles Phänomen sie in der Fernsehlandschaft zur Zeit ihrer Ausstrahlung auslösen würden und auf welche Resonanz sie bei den Zuschauern stoßen. Aus diesem Grunde wollte man während der Produktion für den Notfall, falls der Marktanteil zu gering gewesen wäre und man die Serie einstellen hätte müssen, gerüstet sein und ein rundes Ende liefern. Ein Ende, dass dem übergeordneten Plot der ersten Staffel gerecht wird, so dass die Serie auch als in sich abgeschlossenes Gesamtwerkt funktioniert hätte. Das Joey-Dawson-Epos, das uns noch fünf weitere Staffeln in seinen Bann zieht, hätte hier genausogut aufhören können. Doch mittlerweile wissen wir alle, dass die Serie zu ihrer Zeit enorm erfolgreich aufgenommen wurde, ihre loyalen Fans fand und deshalb weitergesponnen wurde.

DIE ENTSCHEIDUNG, deren zentrale Themen Glaube-Liebe-Hoffnung und die Überwindung innerer Widerstände und Ängste sind, ist in vier Plot-Ebenen aufgeteilt.

1. Der Joey-Dawson-Plot: Hier ist Dawson die Hauptfigur. Er trifft eine emotionale Entscheidung, der der Zuschauer seit 12 Folgen entgegenfiebert.

2. Der Joey-Vater-Plot: Joey als Hauptfigur wird mit ihren verdrängten familiären Problemen und somit mit ihrer eigenen Identität konfrontiert.

3. Der Jen-Grams-Plot: Der zu Beginn der Staffel definierte Dualismus bezüglich Atheismus und Glauben erfährt durch ein tragisches Ereignis eine ungewöhnliche Wendung.

4. Der Pacey-Plot: Dieser mit dem Bruderzwist zwischen Pacey und Doug initiierte Subplot wird unbefriedigend abgebrochen. Die Serienschöpfer hatten eigentlich weitreichende Pläne mit Pacey, die sie aber unvermittelt aufgaben, weshalb hier keine richtige Handlung und keine Entwicklung in die Gänge kommt. Zudem ist einiges aus Kürzungsgründen der Schere zum Opfer gefallen. Pacey tritt deshalb nur noch in zwei weiteren Szenen als Side Kick für Joey in Erscheinung.

Die Folge nimmt trotz mancher dramaturgischer Schwächen eine außergewöhnliche Stellung im Gesamtwerk von DC ein. Was insbesondere an den emotionalen Qualitäten liegt. Gerade in den letzten 15 Minuten der Episode entfaltet sich eine ungeheuer mitreißende Wirkung, die sich unmittelbar auf den Zuschauer überträgt. Movie magic at its best. Bei diesem Feuerwerk an Gefühlen, das den Griff zum Taschentuch geradezu provoziert, fällt es schwer, sich von Dawson und seine Freunden zu lösen. Wir DCMs haben aber das Glück, das es nächste Woche gleich weitergeht.

Bevor ich jetzt detailliert auf die einzelnen Szenen dieser Folge eingehen will, mag ich nochmal sagen, dass es mir bis zu dieser Stelle große Freude gemacht hat, mit euch das Abenteuer und die Achterbahnfahrt der ersten Staffel noch eimal gemeinsam zu erleben. Ich werde mich in der nächsten Zeit jedoch etwas zurückhaltender äußern müssen, da mir leider die Zeit zu weitschweifigen Analysen fehlt. Auch wenn´s schwerfällt, werde ich mich nur noch sporadisch zurückmelden. However: hat echt Spaß gemacht und ich hoffe, es geht auch ohne meine bescheidenen Beiträge von eurer Seite engagiert weiter hier…

Ciao, der Joe


(to be continued…)
zwuckle

Beitrag von zwuckle »

Juhuu, es ist endlich vorbei.

Keine Ahnung was mit mir los ist, damals als die ganze Geschichte mit"Wir gucken Dawsons nochmal" anfing hatte ich mich so gefreut mit euch zusammen die erste Staffel zu schauen, aber was war los. Schon nach nur einer Folge hat mich das ganze nur noch gelangweilt.

Komisch, hat doch alle die anderen Male zu vor, als ich mir die Staffel im TV, Video oder DVD angeschaut habe, mich doch die ganze Geschichte wieder aufs neue begeistert. Und nun ist auf einmal Schluss damit. Frage mich nur die ganze Zeit warum mich das ganze damals so begeistert hat, schließlich ist doch die erste Staffel grund genug dafür gewesen, dass ich heute der Dawsons Fan bin, der ich bin. Alles futsch.

Sicher ich bin großer Joey-Pacey-Fan, was es mir nicht leicht macht, mit zu fiebern, wenn Joey ihrem Dawson hinterher hechelt und Pacey hat ja in der ersten Staffel wirklich nur die Rolle eines Side-kicks, der die Story ein bißchen voran treibt. Ich weiß auch nicht. Ich freue mich somit auf die späteren Staffel.
Nyah hat geschrieben:Was mir heute zum ersten Mal aufgefallen ist, dass der Song " Angel" gespielt wird. Ich habe den Song immer nur in Erinnerung mit der Folge "Lieben heisst Leben" bei Jens Message für Amy gehabt.
So wir mir das in Erinnerung geblieben ist, sind in den letzten beiden Staffeln fast nur Songs verwendet worden, die schon in früheren Folgen in bedeutenden Augenblicken gespielt wurden. So zum Beispiel auch "Hands" von Jewel, der zum einen bei Jens Beerdigung gespielt wird, sowie in der Folge "Vollmond" ganz am Ende wenn Joey und Dawson auf dem Dach den Mond anschauen. Ich weiß, dass da noch einige mehr waren, habe schließlich bei den Folgen andauernd da gesessen und gedacht, den Titel kenn ich, wo wurde der denn schon mal gespielt. Bin ein großer Fan der Musik der Serie und habe mich daher auch viel zu viel damit beschäftigt. Ach so und natürlich "Say Goodnight" von Beth Nielsen Chapman, der ja auch ganz am Ende der letzten Folge gespielt wird, so schließt sich der Kreis ;-)
PF hat geschrieben:dass allerdings ausgerechnet joeys vater eine tragende rolle beim "zusammenführen" spielt, kommt mir irgendwie komisch vor.
Ich finde es gar nicht so seltsam, dass der Vater die beiden zusammen führt. Natürlich hat Mr. Potter bisher nur durch seine Abwesenheit geglänzt und wurde ja auch immer wieder als mieses Schwein bezeichnet, aber dennoch, er ist Joeys Vater, und wenn er nun Joey zusammen mit Dawson sieht, sollte es doch unvermeitlich so sein, dass er erkennt, was in seiner Tochter und mit seiner Tochter vor sich geht. Ich finde es sehr schön, dass hier die Beziehung der beiden so aufgegriffen wird. Sie sind sich zwar sehr fremd geworden durch all die Sachen, die Daddy sich nicht verkneifen konnte, aber um die Beziehung zwischen Vater und Tochter zu zerrstören braucht es da weit aus mehr. Auch wenn sie und damit wir enttäuscht von dem Mann sind, irgendwo in ihm steckt auch ein kleines Stückchen von ihr (oder auch umgekehrt) und das macht ihn sehr menschlich, lässt uns in diesem Augenblick verzeihen.
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Schnupfen
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Beitrag von Schnupfen »

Nyah hat geschrieben:Und natürlich soll man nicht den Cliffhänger vergessen, wie Joey erwähnte. Wie geht es weiter mit den beiden? Werden sie ein Paar?
Als ich diese Folge zum ersten Mal sah (auf DVD), war das für mich gar kein Cliffhanger - mir war klar, dass sie nicht geht... Obwohl ich nicht wusste, wie es weitergeht.
Vielleicht erzählt mal jemand, der die Folge in der Erstausstrahlung gesehen hat und evtl. sogar im Forum war, wie die damals aufgenommen wurde? Wurde viel spekuliert, ob sie geht oder nicht?
Toll fand ich auch, dass Pacey mit Joey zu ihren Vater gefahren ist. Und dann hat er den Polizisten geschmiert. Das war ein schöner Freundschaftsakt. :)
Ja, ich liebe jede Szene der beiden.
Und fands schön und konsequent, dass endlich mal wieder mehr zu ihrer beim Schneckensuchen entstandenen Freundschaft zu sehen war.
Immer muss jemand sterben, wenn Joey und Dawson zusammen kommen. Diesmal Jens Großvater,
Spoiler
in der zweiten Staffel Abby und in der fünften Staffel Mitch.
Ist das mit Absicht?
Spoiler
Na, wie gut, dass nicht Jens Tod für dieses Zusammenkommen sorgt.
Hehe, ich weiß, das war fies für einige...


Joe B. hat geschrieben:4. Der Pacey-Plot: Dieser mit dem Bruderzwist zwischen Pacey und Doug initiierte Subplot wird unbefriedigend abgebrochen. Die Serienschöpfer hatten eigentlich weitreichende Pläne mit Pacey, die sie aber unvermittelt aufgaben, weshalb hier keine richtige Handlung und keine Entwicklung in die Gänge kommt. Zudem ist einiges aus Kürzungsgründen der Schere zum Opfer gefallen. Pacey tritt deshalb nur noch in zwei weiteren Szenen als Side Kick für Joey in Erscheinung.
D.h. für diese Folge war da mehr geplant? Oder für die nächste Staffel?


zwuckle hat geschrieben:Komisch, hat doch alle die anderen Male zu vor, als ich mir die Staffel im TV, Video oder DVD angeschaut habe, mich doch die ganze Geschichte wieder aufs neue begeistert. Und nun ist auf einmal Schluss damit. Frage mich nur die ganze Zeit warum mich das ganze damals so begeistert hat, schließlich ist doch die erste Staffel grund genug dafür gewesen, dass ich heute der Dawsons Fan bin, der ich bin. Alles futsch.
Finde ich interessant, zu hören.
Mir gehts im Grunde komplett gegensätzlich: S1 war nie mein Favorit - ich fand sie natürlich weitaus besser als S5 und S6 (muss ich ja eigentlich nicht erwähnen, ist selbstverständlich), aber S2-4 mochte ich um einiges lieber. Sicherlich auch deswegen, weil ich S1 damals nicht komplett im TV gesehen habe und mit S3 erst regelmäßiger DC-Gucker wurde und P/J-Fan war, allerdings gefiel mir auch beim DVD-Nachholen S2 besser als S1.
Jetzt hat sich mein Bild von der ersten Staffel komplett gewandelt (und ich bin gespannt, ob es das auch in den nächsten Staffeln tun wird). Ich bin maßlos begeistert, wie genial diese Staffel konstruiert wurde - Dialoge, Charaktereinführung und -entwicklung, Tiefgründigkeit und Vielschichtigkeit (und somit endlich mal Menschlichkeit - im Gegensatz zu den meisten anderen Serien) der Personen, und v.a. auch meisterhaftes Schauspiel von Holmes, Williams, Jackson und VDB!
Ich kann nicht verstehen, wie jemand diese Staffel sehen und nicht die außergewöhnliche Qualität feststellen kann...
Pacey hat ja in der ersten Staffel wirklich nur die Rolle eines Side-kicks, der die Story ein bißchen voran treibt. Ich weiß auch nicht. Ich freue mich somit auf die späteren Staffel.
Ja, das ist wohl unbestritten, dass Pacey zu kurz kommt. V.a. als Tamara weg ist.
Aber da es letztendlich um D und J geht, kommt auch Jen zu kurz. Klar, sie ist immer Thema, weil Love Interest, Partner oder Eifersuchtsobjekt, aber was ihr Charakter sonst noch alles bietet und v.a. wer sie eigentlich ist, das wird erst in den späteren Staffeln (v.a. IMO in S4) gezeigt, bzw. vielleicht auch erst entdeckt von den Autoren.



So, und jetzt freue ich mich RIESIG auf meine bisherige Lieblingsstaffel Nr. 2 inkl. viele meiner Lieblingsfolgen und den Auftritt meiner McPhees... :D

EDIT: Achja, und auf Jens Frisur freu ich mich! Die war die beste. :D
Zuletzt geändert von Schnupfen am 24.04.2006, 17:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Leaving was the right thing to do. It’s just hard to say goodbye.
„One day at a time“
Josey*

Beitrag von Josey* »

Für mich ist diese eine der emotionalsten DC-Folgen überhaupt. Die Szene am Zaun, als Joey mit ihrem vater spricht und im Hintergrund "Angels" von Sarah McLachlan läuft; ich habe selten so geheult...

Am Anfang nimmt die Serie sich ja mal wieder selbst auf die Schippe, sehr gelungener Einstieg :)
Joey: Cliffhanger? C'mon Dawson, you of all people should know that a cliffhanger is merely a manipulative standard designed to improve ratings.
Dawson: No, a cliffhangers purpose is to keep people interested. Keep them guessing what's going to happen in future episodes.
Joey: But just like in our own lives, they are so predictable. I mean, the producers put the characters in some contrived situation hoping that the audience will think something is going to change, but, you know what? It never does. Back to the same way it was before your so-called cliffhanger. It's boring Dawson.
Dawson: Well, what if this time it's different? What if this time in the cliffhanger something changes? You wouldn't want to miss that, would ya?
Joey: It still sounds like one big tease to me Dawson.
Jens Grandpa wacht wieder aus dem Koma auf, was das für ein tolles Gefühl gewesen sein muss für Jen und ihre Grandma, doch wenig später schon wieder die Ernüchterung...

Das erste Mal erfahren wir mehr über Mr. Potter, beide Töchter sind nicht besonders scharf darauf, ihn an seinem Geburtstag zu besuchen, was man ihnen nicht wirklich verübeln kann.

Dawson und Joey im Motel war ja fast dieselbe Situation wie im Pilot, nur dass es diesmal Dawson war, der Bedenken hatte, zusammen in einem Bett zu schlafen...
Dawson: Yeah. Jo?
Joey: Yeah?
Dawson: I don't want this to effect your decision about France but I would really miss you if you left.
Joey: Well, I'd miss you too Dawson.
Dawson: I've been thinking about us a lot lately.
Joey: You have?
Dawson: Yeah, I have.
Joey: And?
Dawson: And I haven't figured out where we are. What's going on between us.
Joey: And how do we do that Dawson?
Dawson: God. I'm sorry Jo I'm not... I'm just not all there. I mean, I can analyze somebody else until the cows wander home but as soon as I turn all that adult perception on myself, it's like, I completely lose connection between my heart, and my head. Like the two are incompatible and I can't get it together. And I wish I could because I'm so scared of what may happen if I don't. Does this make any sense to you at all?
Joey: What are you so scared of Dawson?
Dawson: I don't know...I don't know.
Die ganze Folge lang steht das unausweichliche Frankreich-Thema zwischen den beiden, ich finde Joey benutzt es teilweise quasi als Druckmittel, um dawson zu einer Entscheidung zu treiben, was man ihr aber auch nicht verdenken kann, schließlich wartet sie schon so lange auf ihn...
Joey: I deal with him everyday of my life, okay Dawson? Every single second I am dealing with the legacy he left me. He doesn't want me to deal with him. He wants me to make him feel better. He wants me to say, 'I forgive you, Dad,' but I can't. I don't forgive him for anything. I'm sorry, but I can't.
Dawson: Then tell him that.
Joey: What's the point?
Dawson: The point is he's your father. He's your only father.
Joey: I hate him, Dawson.
Dawson: Hates a strong word.
Joey: When it applies.
Dawson: Joey, sooner or later you're going to have to deal with these feelings of anger and resentment you've got towards him. Otherwise you're just going to handcuff yourself to him for the rest of your life and it's going to cause you nothing but pain.
Joey: Even in Paris?
Dawson: You decided to go?
Joey: Yes, Dawson. I think a geographic change is exactly what I need. It'll give me time to think, you know, start over, clear my head.
Dawson: Running away is not the answer, Joey.
Joey: What is the answer Dawson? Why don't you give me one good reason why I should stay? Give me one non-analitical off-the-top-of-your-head reason why I should stay. That's what I thought.
Pacey ist dann wieder der Retter in der Not, der Joey dazu bringt, das richtige zu tun, nämlich mit ihrem Vater zu reden.
Pacey: Please don't make me eat dinner with the Stepford family.
Joey: Uh oh trouble in paradise? Maybe I could scrape something up. I think I saw some rat droppings behind the oven.
Pacey: Great I'll take them. Just pop them in the microwave. Warm them up for me.
Joey: That was weird. For a second there I was overcome with this wave of sympathy for you. It'll pass.
Pacey: Tell me something, Jo. You have a habit of being annoyingly honest with me. When was it that I got designated a town loser? I mean, I know I've done some stupid things in my life but what was it exactly pushed me over the edge to being a walking, talking embarressment to my perfect family?
Joey: You're not an embarressment to your family, Pacey.
Pacey: According to Deputy Doug I am.
Joey: Well, at least your whole family isn't an embarressment. I just got back from visiting my dad.
Pacey: How'd it go?
*Joey gives him a look.*
Pacey: Fathers are weird creatures, you know that? When I was 8 years old, I used to play PeeWee baseball. We had this huge game at the end of the season. It was 2 outs, bottom of the ninth, and I was up to bat. I struck out. Anyway, we get home and my dad just proceeds to reen me. Tell me what a loser I am and what a disgrace I am to the whole family and town for losing the game. Next morning I go down to breakfast, and I overhear my dad relaying the events of the game to my brother. I heard him say to him, 'At least I have you.' I never told anybody this but I wish I'd never heard him say that.
Joey: Well, maybe you should have a talk with your father. You know, tell him that he hurt you.
Pacey: Is that what you did?
Joey: No, but I'm going to.
Pacey: Yeah?
Joey: No, I mean tonight. I'm going to go back there tonight. I have to go back and see him.
Pacey: Sorry but the buses don't run this late.
Joey: Well, can you help me? I mean, when have I ever asked you for a favor? I mean, can't you steal your dad's car or something?
Pacey: I prefer to call it borrowing, but sure.
Joey: Thank you.
Dann die Szene zwischen Joey und ihrem Dad, für mich eine der schönsten überhaupt in DC.
Joey: Hi. I don't really know what I'm doing here. That's not true um. Look, I came here tonight to say, I came here to tell you that you messed up. You really messed up. And not because you broke the law or you got caught or that you left me without a father. You messed up because you don't know me. I'm your daughter and you don't know me at all. So I guess I just came to say that I'm alright. I turned out pretty good. And I'm going to be okay, no help from you. And um I just have one question. Do you love me?
Mr. Potter: More than you'd ever know. And I'm sorry. I'm so sorry.
Joey: Do you think about me?
Mr. Potter: Sweetheart, all day long, everyday, every hour, every minute.
Joey: Do you really love me though? Because I'm 15 years old and I go through everyday of my life thinking nobody loves me.
Mr. Potter: Well nothing could be further from the truth. And I'm not the only one. Dawson Leery. He loves you Joey. He's never told you?
Joey: Ever.
Mr. Potter: Well, he does. I know it.
Joey: How?
Mr. Potter: Because he looks at you the same way your mother used to look at me. And you love him.
Durch ihren Dad bestärkt will Joey endlich mit Dawson reden, doch was ist, Jen liegt in seinen Armen, um sich wegen ihres Großvaters auszuweinen.
Dawson: (cont.) Joey wait!
Jen: Dawson she'll be okay.
Dawson: JOEY! Oh God! I don't believe this.
Jen: Where are you going?
Dawson: Stop her. She's got the wrong idea about us.
Jen: Does she?
Dawson: Yeah.
Jen: Are you in love with her Dawson?
Dawson: I don't know what I am. I just know I've got to talk to her I've got to go. JOEY!
Spätestens jetzt sollte Jen klar sein, dass ihr Zug abgefahren ist. Keine leichte Situation, da sie Dawson nun nichtmal mehr als Freund hat. So entschließt sie sich sogar, ihrer Grams in die Kirche zu folgen. Wer hätte das erwartet? In "Baby" deutete sich ja aber schon an, dass Jen durchaus bereit ist, ihre Haltung bezüglich der Religion in "dringenden Fällen" zu ändern.

Das "Finale" zwischen Dawson und Joey
Joey: Look, I am tired of all the drama in my life right now Dawson. And leaving town just makes the most sense to me so
Dawson: No, it doesn't.
Joey: Why should I stay? Is there some new release at the video store I don't know about? It's time to grow up Dawson.
Dawson: Well then we'll do it together. Joey, I could grow up give me a chance. Even Spielberg outgrew his Peter Pan syndrome.
Joey: I could have told you that months ago, Dawson.
Dawson: You did.
Joey: Yeah. Dawson, I'm so tired of dancing around these big words. I just want to be honest with you.
Dawson: Me too. Jo, more than anything, I just want to be honest.
Joey: Do you think we're ready for that honesty?
Dawson: Yeah I do.
Joey: Are you sure? Because honesty is a big word and it changes things and it complicates things. Are you sure you're ready for all the things that comes along with telling the truth?
Gottseidank überwindet Dawson seine Angst schnell genug und hält Joey vom Gehen ab. Und wir haben endlich unseren lang erwarteten Kuss :)

Ich muss sagen "Say goodnight" von Beth Nielsen Chapman war noch nie mien Lieblingslied und wenn man sich die andren Songs in DC anguckt hätten sie eigentlich echt noch einen schöneren für das Finale finden können. Ansonsten finde ich es perfekt :)
Yale Girl

Beitrag von Yale Girl »

Schön, dass es Dawson endlich klar wird, dass er Joey liebt.
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Nur schade, dass sie nicht zusammenbleiben.
Bei der letzten Szene musste ich sogar einpaar Tränchen vergießen genauso, wie bei der Szene in der sich Joey am Zaun des Gefängnisses mit ihrem Vater versöhnt.
Ich musste jetzt nur, nachdem ich die 1.Staffel nach einigen Jahren wieder gesehn habe feststellen, dass sie doch unheimlich kitschig ist. Allerdings so kitschig, dass es schonwieder gut ist. Freu mich schon auf die nächste Folge auch wenn ich schon weiß, wies weitergehn wird.[/center]
Nyah

Beitrag von Nyah »

Joe B. hat geschrieben:Auch wenn´s schwerfällt, werde ich mich nur noch sporadisch zurückmelden. However: hat echt Spaß gemacht und ich hoffe, es geht auch ohne meine bescheidenen Beiträge von eurer Seite engagiert weiter hier…

Ciao, der Joe


(to be continued…)
Und auf to be continued werde ich noch warten! :D Aber ansonsten: Werde ich deine Komentare vermissen! :cry:
Josey*

Beitrag von Josey* »

Schnupfen hat geschrieben: So, und jetzt freue ich mich RIESIG auf meine bisherige Lieblingsstaffel Nr. 2 inkl. viele meiner Lieblingsfolgen und den Auftritt meiner McPhees... :D
Bin gerade mal wieder mit der 2. Staffel durch und weiß was du meinst :) Aber wieso bisherige? Hast du noch nicht alle Staffeln gesehen?
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Schnupfen
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Beitrag von Schnupfen »

Josey* hat geschrieben:Ich muss sagen "Say goodnight" von Beth Nielsen Chapman war noch nie mien Lieblingslied und wenn man sich die andren Songs in DC anguckt hätten sie eigentlich echt noch einen schöneren für das Finale finden können.
Zu dem Song:
Ich finde ihn wundervoll. Allerdings verbinde ich ihn fast 100 Prozent mit dem Series-Finale und nicht mit dem S1-Finale. Mir ist er auch früher nie hier aufgefallen...


Yale Girl hat geschrieben:Ich musste jetzt nur, nachdem ich die 1.Staffel nach einigen Jahren wieder gesehn habe feststellen, dass sie doch unheimlich kitschig ist. Allerdings so kitschig, dass es schonwieder gut ist.
Ja, that's "Dawson's Creek". :-)


Josey* hat geschrieben:
Schnupfen hat geschrieben: So, und jetzt freue ich mich RIESIG auf meine bisherige Lieblingsstaffel Nr. 2 inkl. viele meiner Lieblingsfolgen und den Auftritt meiner McPhees... :D
Bin gerade mal wieder mit der 2. Staffel durch und weiß was du meinst :) Aber wieso bisherige? Hast du noch nicht alle Staffeln gesehen?
Ich schrieb ja, dass S1 nun beim erneuten Gucken in meiner Gunst weit aufgestiegen ist. Darum das "bisher", weil meine Wertung und Empfindung sich ja vielleicht hier nach DCM ändern kann (evtl. ja auch bei S2, sodass ich S1 noch lieber mag - erwarte ich aber nicht)...



@Joe B.
Heißt das,
- du schaust DCM nicht mehr?
- du schreibst hier nichts mehr?
- du schreibst hier nicht mehr so viel wie bisher?
Hoffe ja auf letztere Möglichkeit, denn ich hab mich die ganze Zeit besonders auf deine Meinungen zu den S2-Epis gefreut.
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Leaving was the right thing to do. It’s just hard to say goodbye.
„One day at a time“
castaways

Beitrag von castaways »

Ich denke, dass diese Episode einer der ganz großen Highlights des DC Universums ist. Mit ihr endet es und beginnt sich aufs Neue auszudehnen!
Das mag vielleicht jetzt etwas philosophisch klingen, aber für mich ist das so!
Eigentlich hätte diese Folge den Titel "Alles wird anders" tragen sollen.
Mit der "Entscheidung" hat dieses Universum seine erste Form bekommen, und DC erst eine richtige Logik, die sich ja in Folge als so unglaublich ausbaufähig herausgestellt hat, denn alles Bisherige waren Puzzlesteine, der Zentralstein hatte aber noch gefehlt.
Und das meine ich jetzt wirklich nicht nur als bekennender D/J ler!

@Joe B. Das meinst Du doch nicht ernst!
Ich habe immer mit großem Interesse und dementsprechender Begeisterung Deine Analysen gelesen.
Wie sollen wir denn ohne Deine umfassenden, nämlich cineastischen Kenntnisse das Auslangen finden?
:(
Joe B.

Beitrag von Joe B. »

Im Teaser die altbewährte Situation: Joey schlüpft durchs Fenster in Dawsons „spielbergisiertes“ Zimmer für einen gemeinsamen Videoabend. Die offensichtlichen Unsicherheiten der beiden, das Verzetteln in Widersprüche und die deutlich von Nervosität gekennzeichnete Körpersprache lassen erkennen, dass hier unmittelbar ans Ende von PRETTY WOMAN angeknüpft wird. Die zwei besten Freunde wissen nun unabhängig voneinander, wie sie zueinander stehen, behalten ihre Gefühle aber noch für sich. Auch wenn wir im Verlauf der letzten Folgen immer mal wieder subtile, verklausulierte Gefühlsoffenbarungen zu hören bekamen, das definitive Liebesgeständnis steht noch aus. Und genau das wird das zentrale Spannungsmotiv von DIE ENTSCHEIDUNG sein: Wie und auf welche Weise teilen sie einander ihre Feelings mit? Sprechen sie es aus? Wählen sie den unausgesprochenen Weg und küssen sich womöglich? Oder schaffen sie es wieder mal nicht, ihren inneren Schweinehund zu überwinden? Und vor allem: was wird danach geschehen? Denn genau darum dreht es sich beim vielbeschworenen Cliffhanger – um die emotionale Zuspitzung der Joey-Dawson-Story mit dem schwebezustandähnlichen Open End – und nicht um die Antwort auf die Frage, ob Joey nun nach Paris geht oder nicht. Das ist lediglich der dramaturgische MacGuffin. Joey sagt, sie findet es „ermüdend absehbar“, wie sich ihre Freundschaft in letzter Zeit entwickelt hat. Sie hat es satt, immer nur Filme zu schaun. Offensichtlich strebt sie danach, ihre Beziehung durch neue Impulse zu beleben. Allerdings ist sie nicht bereit, selbst die Initiative zu ergreifen. Vielmehr drängt sie Dawson dazu, endlich mal zu handeln. Im Verlauf der gesamten Folge appelliert sie immer wieder an Dawson, endlich den Mut zu finden, zu seinem Mann zu stehen. Doch Dawson wäre nicht Dawson, hätte er damit keine Schwierigkeiten. Joey dient also als Katalysator für Dawsons Ladehemmung. Sie will ihn dazu animieren, seine Passivität und seine Kopf-in-den-Sand-steck-Haltung zu überwinden und den entscheidenden Schritt auf sie zuzukommen. Auf Joeys Wunsch, etwas zu ändern, reagiert Dawson mal wieder seinem Naturell entsprechend. Er lenkt ab und schaltet die Glotze ein. Dort läuft ein Zweiteiler, der durch einen Cliffhanger unterbrochen wird. Beide diskutieren über die Funktion eines derartig filmischen Kunstgriffs: „Komm Dawson, gerade du müsstest doch wissen, dass ein sogenannter Cliffhanger nur ein dramaturgischer Kniff zur Steigerung der Einschaltquoten ist. – Nein, man will vielmehr das Interesse der Zuschauer wachhalten. Sie sollen darüber spekulieren, was im nächsten Teil passieren wird. – Ja, aber genau wie in unserem Leben ist das völlig absehbar. Die Macher bringen die Figuren in eine haarsträubend künstliche Situation und hoffen, dass die Zuschauer glauben, es würde sich was ändern. Aber weiß du was? Das tut es nie. Es geht immer so weiter, wie es vor diesem Cliffhanger war. Und das find ich öde. – Aber was, wenn es diesmal anders ist? Wenn sich dieses Mal nach dem Cliffhanger etwas ändert. Das würdest du doch nicht verpassen wollen, oder?“ Zuerst haben sich die Autoren erlaubt, den Protagonisten Zeilen in den Mund zu legen, wie man sie in einem filmtheoretischen Exkurs zu hören bekommt. Die Kevin Williamson-Masche, sich über filmische Stilmittel und Gesetzmäßigkeiten selbstironisch lustig zu machen, wird hier mal wieder äußerst effektiv eingesetzt. Natürlich sprechen so keine Teenager, sondern vielmehr Filmhochschuldozenten. Aber durch den Hinweis auf die Funktion eines Cliffhangers wird genau der Effekt bedient, mit dem man in dieser Folge rechnen muss. Wir sind am Ende der ersten Staffel angelangt, nun muss es einen großen Knall geben, der die Zuschauer dazu bewegt, die nächsten Teile wieder einzuschalten. Und hier muss man in die Vollen gehen, sprich: man muss den größtmöglichen Spannungsbogen bedienen, den in der ersten Staffel die unausgesprochene Liebe („das lauteste Gefühl von allen!“) zwischen Joey und Dawson darstellte. Auch wenn Joey an dieser Stelle im Subtext noch Zweifel daran hegt, dass der Cliffhanger an ihrer beider Situation etwas ändern wird, so lässt Dawson bereits die Hoffnung anklingen, dass wider Erwarten doch etwas passieren wird, dass ihre bisherige Welt komplett auf den Kopf stellt. Ein idealer Einstieg in die Folge.

(to be continued)
Joe B.

Beitrag von Joe B. »

@ Nyah, Schnupfen, castaways.

Also vielen Dank für eure nette Aufforderung, mich in Loyalität zu üben. Offensichtlich lesen doch ein paar Leute meine neverending Analysen durch. :)

Aber wie gesagt, ich werde wohl etwas kürzer treten müssen. Hab einige andere Projekte, die momentan meine ganze Aufmerksamkeit erfordern. Aber einmal DCM, immer DCM, nicht wahr?! Ich werde auf jeden Fall weiterhin hier reinschauen und mir eure Kommentare durchlesen. Ob ich selbst in nächster Zeit dazukomme, hier etwas zu posten, weiß ich momentan noch nicht. Ich bin da eher ein ganz-oder-gar-nicht-Typ. Und zwei, drei Sätze zu schreiben, ist nicht so mein Ding. Weil man IMO der Komplexität von DC damit nicht gerecht wird.

However: vielleicht sollte ich hier den "unvermeidlichen Cliffhanger" setzen. Wird Joey nach Frankreich gehen? Wird es Flash Gordon schaffen, den tödlichen Klauen von Ming zu entkommen? Wird Joe B. auch weiterhin seinen Senf abgeben? Erfahren Sie die Antwort nächste Woche , wenn es wieder heißt: I don´t wanna wait...

;)
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Schnupfen
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Beitrag von Schnupfen »

Joe B. hat geschrieben:Aber einmal DCM, immer DCM, nicht wahr?! Ich werde auf jeden Fall weiterhin hier reinschauen und mir eure Kommentare durchlesen. Ob ich selbst in nächster Zeit dazukomme, hier etwas zu posten, weiß ich momentan noch nicht. Ich bin da eher ein ganz-oder-gar-nicht-Typ.
Verstehe ich. Aber vielleicht wagst du dich ja mal an was "Untypisches"? ;) Vielleicht lässt du das Nacherzählen der Geschichte einfach weg und postest direkt deine Meinung, was gut und was nicht gut gemacht wurde, plus die cineastischen Analyse und Verweise!?
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„One day at a time“
Yale Girl

Beitrag von Yale Girl »

Was ich noch fragen wollte, macht ihr jetzt am nächsten Sa. gleich weiter mit der 1. Folge der 2. Staffel?
zorky

Beitrag von zorky »

Ja ich denke schon oder?
Oder braucht irgendwer vielleicht eine Woche um die ganze Dramatik erstmal zu verarbeiten ;)
Yale Girl

Beitrag von Yale Girl »

Das könnte ich mir sehr gut vorstellen. War ja zum Schluss wirklich sehr dramatisch.
Joe B.

Beitrag von Joe B. »

Wenn hr schon so fragt: ich hätte wirklich nichts gegen eine Woche Unterbrechung.

Was meinen die anderen?
Joe B.

Beitrag von Joe B. »

Grams sitzt am Bett ihres komatösen Mannes und erzählt ihm die neuesten Alltagsgeschichten. Eine liebevolle Angewohnheit, die sie beibehält, auch wenn er bereits seit drei Monaten weggetreten ist und keinerlei Reaktion zeigt. Als sich Jen von ihrem Großvater verabschiedet und ihm zärtlich die Hand streichelt, wacht der alte Mann zu beider großer Überraschung auf. Das einsetzende Klaviermotiv unterstreicht die Emotionalität dieses Augenblicks, der im Haushalt der tiefreligiösen Mrs. Ryan geradezu wie ein Wunder anmuten muss.

Die Szenerie wechselt in die Capeside High über, wo Jen die frohe Kunde sogleich an Dawson weiterleitet. Jen ist ein Stein vom Herzen gefallen. „Ich fühle mich jetzt zum ersten Mal seit langer Zeit wieder richtig unbeschwert und froh.“ Sie möchte ihre Freude mit Dawson teilen und mit ihm etwas unternehmen. Doch dieser hat bereits Pläne mit Joey. Just in diesem Moment kommt Joey um die Ecke, was Jen etwas abschätzig mit „Wenn man vom Teufel spricht“ kommentiert. Nach 12 Folgen haben sich die Fronten grundlegend gewandelt. Nun ist nicht mehr Jen Joeys Rivalin, sondern genau umgekehrt. Joey erzählt, dass sie die Möglichkeit hat, für ein Jahr nach Frankreich zu gehen. Die ursprünglich für diesen Trip vorgesehene Schülerin hat einen Rückzieher gemacht, da sie ihren Freund nicht verlassen will. Damit wird bereits eine potentielle Motivation für Joey vorgegeben, weshalb sie ebenfalls auf die Reise verzichten könnte. Paris wird im weiteren Verlauf der Serie für Joey nicht nur als Reiseziel definiert, sondern geradezu zum Mythos stilisiert. Sie hat noch zwei Tage Zeit, um sich zu entscheiden. Jen ist der Auffassung, dass Joey diese Chance unbedingt wahrnehmen müsse. Als sie von Dawson wissen will, was er davon hält, hält er erstmal inne und schweigt. Schließlich sagt er: „Ja, warum nicht?“ Seiner Miene ist allerdings deutlich zu entnehmen, dass er ganz und gar nicht angetan von der Vorstellung ist, Joey für ein ganzes Jahr zu verlieren. Jens Reaktion wiederum zeigt, dass sie ihn durchschaut hat. Für Jen, die Dawson ja nun zurückgewinnen will, wäre es ein willkommener Wink des Schicksals, wenn Joey und Dawson durch den Atlantik getrennt wären.

Joey ist sich uneinig darüber, was sie will. Das Angebot kam doch recht überraschend und schnelle, unüberlegte Entscheidungen sind gar nicht ihr Fall. Deshalb äußert sie sich im Icehouse Bessie gegenüber auch recht skeptisch: „Frankreich ist so weit weg. Ich kenne da niemand, die Sprache kann ich auch nicht. Außerdem weiß ich nicht, ob ich ein Jahr in einem Land verbringen kann, das Mickey Rourke verehrt.“ Bessie freut sich allein über die Tatsache, dass man ihrer Schwester diese honorable Anerkennung zukommen hat lassen. „Ich bin wirklich stolz auf dich. Dad wird es auch sein, wenn du ihm davon erzählst.“ Joey versteht nicht, was ihr Vater damit zu tun haben soll, bis sie Bessie schließlich auf ihr Abkommen hinweist. Sie hatten vereinbart, dass abwechselnd eine von ihnen ihren Vater an dessen Geburtstag im Gefängnis besucht. Und für den nächsten Tag steht Joey genau dieser Pflichtbesuch bevor. Joey will sich widersetzen, doch Bessie lässt ihr keine andere Wahl. „Dir bleibt nichts anderes übrig. Falls du dich weigerst, schwöre ich dir, dass du es bereuen wirst… Ich weiß, dass du ihm immer noch deswegen böse bist, was er Mum und uns angetan hat. Das bin ich auch. Aber weißt du was? Er ist unser Vater.“ Die beste Gelegenheit für Joey, einen ihrer zynischen Oneliner loszulassen: „Ja. Vater Unser, der du bist im Gefängnis.“ Über die persönliche Beziehung zwischen Joey und ihrem Vater haben wir bislang nicht viel erfahren. Es wurde lediglich gesagt, dass er im Knast sitzt, weil er mit Marihuana gedealt hat und dass er eine Affäre mit einer Kellnerin hatte, während seine Frau im Sterben lag. Daher verwundert es nicht, wenn Joey ihm die Schuld an ihrer familiären Misere, an ihrem schlechten Ruf und allgemein an ihrer gesellschaftlichen Außenseiterposition zuschiebt. Wie es tief in ihrem Herzen aussieht, wird später in einer grandiosen Szene noch ans Tageslicht kommen.

Pacey radelt zur Arbeit, als sich sein Bruder im Streifenwagen mit eingeschalteter Sirene nähert. Allein diese Geste von Doug sagt einiges über ihr Verhältnis aus. Für gewöhnlich halten Polizisten Verdachtspersonen oder Fahrzeuge zur Verkehrskontrolle mit Sirene und Blaulicht auf. Doug setzt diese dienstlichen Instrumentarien ein, um seinen Bruder zu stoppen. Er behandelt ihn wie jemanden, der etwas ausgefressen hat, quasi wie einen Kriminellen. Sogleich wird klar, was Pacey angestellt hat. Sein Dad ist sauer auf ihn, weil er bei einer Prüfung in der Schule durchgefallen ist. „Sag Dad, ich wüsste das zwar zu schätzen. Aber er soll sich lieber um seine Waffen kümmern.“ Pacey lässt die Wut seines Vaters völlig kalt. Sein Alter hat bisher kein großes Interesse an seiner Person gezeigt, warum sollte er nun also wegen einer vermasselten Schulnote einen Aufstand machen? Pacey weiß, dass er in der Gunst seines Vaters immer hinter seinem Bruder stehen wird. Und offensichtlich auch hinter dessen Leidenschaft für Schusswaffen. Da Pacey gleichgültig reagiert, übernimmt es Doug stellvertretend für seinen Vater, Paceys Minderwertigkeitskomplexe zu schüren: „Ich habe eine Frage, Pacey. Stört dich die Tatsache überhaupt nicht, dass du die führende Witzfigur von Capeside bist? Ich muss dir nämlich sagen, dass der Rest von unserer Familie sehr gut ohne diese Ehre leben kann.“ Pacey ist und bleibt das schwarze Schaf der Familie Witter. Für eine angesehene Persönlichkeit des öffentlichen Lebens wie Chief Witter, aber auch für Deputy Doug, der in die Fußstapfen seines Vaters tritt, ist es nicht hinnehmbar, wenn sich ein Mitglied ihres Clans ständig danebenbenimmt und Ärger provoziert. In der zweiten Staffel wird Pacey einmal sagen, dass er nie die Chance hatte, in seiner Familie Anerkennung zu erlangen, da ihn sein Dad bereits in frühester Kindheit abgeschrieben hatte. Der Mangel an Zuwendung hat Pacey über die Jahre ein dickes Fell beschert. Um sich selbst vor weiteren Verletzungen zu schützen, verhält er sich uneinsichtig und distanziert. Freundlichkeit und Wärme gibt es bei den Witters offenbar nicht. Nur Vorwürfe, Beleidigungen und schlechte Stimmung. „Eines Tages wirst du es satt haben, ein Witz zu sein und dann ist es zu spät. Dann wird dir auf einmal klar, dass du ein schlechter Gag bist, über den kein Mensch lacht. Schönen Tag noch, kleiner Bruder.“ Die Szene hat die Funktion, Paceys charakterliche Schwächen, seine Angreifbarkeit zu vermitteln. In den Augen seiner Familie ist er eine Null. Allerdings steht die Szene für sich und wirkt deshalb merkwürdig deplatziert. Der Konflikt zwischen Pacey und Doug wird nicht wieder aufgenommen. Überhaupt wird Pacey in dieser Folge kein eigenständiger Plot zugestanden. Er taucht zwar noch zwei Mal auf, um Joey unter die Arme zu greifen, letztlich endet die Staffel aber damit, dass sein Selbstwertgefühl untergraben wurde. Ein Manko, dass sonst in keiner anderen Folge aufgefallen ist. Wenn man sich nun den Audiokommentar von Kevin Williamson und Paul Stupin anhört, erfährt man, dass die Serienschöpfer hier eigentlich andere Pläne hatten. Sie wollten den Pacey-Plot rund machen mit einer charakterlichen Entwicklung, die ihn am Ende trotz aller Unkenrufe als außergewöhnlichen Helden entlässt. Man hatte angedacht, dass Pacey Doug im Streifenwagen begleiten soll und dass die beiden in eine Geiselnahmesituation geraten. Während Doug im Angesicht der Gefahr versagt, sollte Pacey über sich hinauswachsen und die Geiselnahme durch beherzten Einsatz beenden. Dies wäre sicher ein spannender Subplot geworden. Allerdings ist es auch verständlich, weshalb man ihn dann letztlich doch nicht realisiert hat. Diese Action-Story hätte kaum mit den Ereignissen um Dawson und Joey korrespondiert und hätte den Zuschauer emotional rausgehauen. Denn letztlich handelt die Folge nicht von äußeren, sondern von inneren Spannungsmomenten. Eine aufgesetzte Geiselnahme wäre laut und actionreich gewesen und hätte die leisen Töne und die Intimität des Dawson-Joey-Plots unter sich begraben. Deshalb haben die Serienmacher beschlossen, Paceys Reifeprozess vom Versager zu einem ehr- und achtbaren jungen Mann in die zweite Staffel zu verlagern. Dort wird Pacey auch nicht mehr nur der Side Kick sein, der die Plots seiner Freunde unterstützt und für ein paar Lacher gut ist. Ab der zweiten Staffel wird Pacey zu einem vollwertigen Mitglied des Ensembles, der – nicht zuletzt durch Andie – seinen eigenen emotionalen Handlungsstrang erhält.

Dawson begleitet Joey auf ihrem schweren Gang zu ihrem Vater. Nachdem sie die Bustickets gekauft haben, übernimmt er es, seine mit leichenbitterer Miene umherwandelnde Freundin aufzumuntern. Schließlich will er wissen, ob sie sich schon wegen Paris entschieden hat, doch Joey schiebt die Antwort noch vor sich her. Er weiß nicht, dass sie ihre Entscheidung alleine von ihm abhängig macht. „Was würdest du machen, wenn ich fahre?“ Erneut fordert sie ihn dazu auf, Stellung zu beziehen. Sie will ihm ein Bleib-bei-mir entlocken, doch Dawson ist noch nicht soweit, die Zeichen zu erkennen. Er sagt scherzhaft, er würde Selbstmord begehen. Damit wird zum ersten Mal in DC ein Thema berührt, dass wohl zahlreichen Teenagern irgendwann mal durch den Kopf spukt. Dawson meint das natürlich nicht ernst, dazu ist er viel zu geerdet. In späteren Staffeln werden allerdings Jen und Jack, die zu einem bestimmten Zeitpunkt ihres Lebens ziemlich labil in ihrer psychischen Verfassung sind, mit der potentiellen Möglichkeit eines Suizidversuchs konfrontiert. Dawson sagt, er würde sich auf schmerzlose Weise durch Tabletten oder Autoabgase aus dem Leben verabschieden. Das ist natürlich ein auf Dawson zurechtgeschnittener Hollywood-Abgang und weckt Assoziationen an Marilyn Monroe. Sich durch eine Überdosis Drogen auszublenden, wie es die Jungen Wilden zu ihrer Zeit getan haben (man denke etwa an River Phoenix, an Jim Morrison, Jimi Hendrix oder Janis Joplin) oder gar die Bad Boy-Variante à la Kurt Cobain, sich eine Flinte in den Mund zu schieben, würde Dawsons Charakter weniger entsprechen. Joey bleibt hartnäckig: „Nein, im Ernst, Dawson. Was würdest du tun?“ Sie setzt eine vielsagende Miene auf und sieht ihm unverwandt in die Augen. Dawson spürt den Druck, aber noch fehlt ihm der Mut, seine wahren Beweggründe anzuführen. Deshalb wählt er den diplomatischen Ausweg: „Wenn Paris dich glücklich macht, würde mich das für dich freuen.“ Im Subtext sagt er damit aus, dass es ihn selbst unglücklich machen würde, wenn Joey geht. Doch er will sie keineswegs aus eigennützigen Motiven zurückhalten. Deshalb gibt er sie aufopferungsbereit frei. Eine Geste, die wir noch einige Male bei Dawson in den späteren Staffeln sehen werden. Dort wird er tatsächlich sein eigenes Unglück und seinen Schmerz in Kauf nehmen, damit Joey ungehindert ihren eigenen Weg gehen kann. An dieser Stelle ist dem aber gar nicht so. Joeys Gesichtsausdruck entnehmen wir, dass sie sich eine gegenteilige Antwort gewünscht hätte.

In der nächsten Szene steigen die beiden vor dem Gefängnis aus dem Bus. Dawson baut Joey noch ein letztes Mal auf: „Sei tapfer!“ Dann sieht es für einen Augenblick so aus, als wolle er ihr seine Loyalität auch physisch vermitteln und ihre Hand ergreifen. Dazu kommt es jedoch nicht. Als sie eingelassen werden wollen, macht ihnen der staubtrockene Wärter an der Pforte deutlich klar, dass die Besuchszeit bereits abgelaufen ist. Pech gehabt. Sie scheitern an der völlig humorlosen Schwelle der Bürokratie. Dawson ist auch nicht der Typ, wie man in so einem Falle Einspruch erheben könnte und fügt sich gemeinsam mit Joey in ihr Schicksal. Pacey, der jedoch auch die andere Seite von Beamten kennt, wüsste hier noch eine Alternative. Aber dazu erst später. Joey ist resigniert und stellt sich schon wieder auf eine weitere frustrierend lange Busfahrt ein. Da kommt Dawson doch noch eine Idee.

Umschnitt auf den Establishing Shot eines nächtlich beleuchteten Motels. Der Neonschriftzug „Loveless Motel“ ist nicht zufällig so deutlich im Vordergrund platziert. Auch die rote Wandfarbe des Motel Rooms wurde aus farbpsychologischen Gründen bewusst gewählt. Die zwei Teenager haben beschlossen, über Nacht im Ort zu bleiben, um am nächsten Tag noch einmal zur regulären Besuchszeit im Knast aufzukreuzen. Dawson ist etwas verlegen, da es das erste Mal ist, dass sie in einem fremden Bett übernachten. Er wird zunehmend nervöser, wohingegen Joey gelassen bleibt. Das Verhalten ihres hibbeliges Freundes, mit dem sie schon zig Male zuvor im gleichen Bett übernachtet hat, irritiert sie dennoch. Auch wenn sie vorgibt, dass es doch nichts Besonderes sei, was sie hier tun, so sprechen Dawsons kleine Übersprungshandlungen doch eine andere Sprache. Einen Sekundenbruchteil wandert sein Blick zu ihrem Busen, der sich deutlich unter ihrem grauen Shirt abzeichnet, da sie offensichtlich einen Push-up-BH trägt. Abrupt richtet er sich auf und möchte auf dem Boden schlafen. Möglicherweise möchte er von Joey abrücken, da er sich dafür schämt, plötzlich ein erotisches Verlagen nach seiner besten Freundin zu spüren. Joey gibt ihm zu verstehen, dass er sich nicht so neurotisch aufführen soll. Schließlich kommt er zur Ruhe und legt sich neben sie – auf der rechten Seite des Bettes, so wie sie es ihre alte Gepflogenheit ist. Aber gleich darauf macht sich wieder seine innere Unruhe bemerkbar. Er dreht sich zu Joey, die sich ihm abgewandt hat. „Joey. Ich will nicht, dass es deine Entscheidung wegen Frankreich beeinflusst. Aber wenn du da hin fährst, würdest du mir sehr fehlen.“ Ein flüchtiges Lächeln legt sich auf Joeys Züge, bevor sie entgegnet: „Du würdest mir auch fehlen, Dawson.“ Scheinbar macht es die fremde Umgebung für Dawson leichter, über seine Gefühle zu sprechen. Aber er wagt sich auch nur sehr zögerlich auf dieses sehr dünne Eis vor, da er befürchtet, dass ein falsches Wort ihre Freundschaft gefährden könnte. Auch wenn er es nach all den Signalen, die ihm Joey in den letzten Folgen zugesandt hat, eigentlich besser wissen müsste, wagt er es noch nicht, ihr die volle Wahrheit zu gestehen. In einer der ersten Folgen hatte er mal behauptet, er sei von Natur aus skeptisch. Vor allem in Liebesdingen. Deshalb hat er auch jetzt noch die Sorge, Joey würde ihm gegenüber vielleicht nicht die gleiche Zuneigung verspüren, wie er es für sie tut. Auch Joey bleibt ebenfalls noch vorsichtig und reserviert, was in ihrer Körperhaltung deutlich wird. Sie hört sich an, was ihr Dawson zu sagen hat, dreht sich aber nicht um und weicht somit dem direkten Augenkontakt aus. Behutsam nähert sich Dawson dem eigentlichen Kern seiner Verwirrung: „Ich habe viel über uns nachgedacht. – Ach ja? – Ja, sehr viel. – Und? – Und ich möchte wissen, wie wir zueinander stehen. Was zwischen uns beiden läuft.“ Die leisen Stimmen der beiden und das um-den-heißen-Brei-herumreden machen deutlich, wie sehr sie mit der Überwindung ihrer eigenen Berührungsängste zu kämpfen haben. Da Dawson nun einen zögerlichen Vorstoß unternommen hat, dreht sich Joey zu ihm um und konfrontiert ihn direkt mit dem bisher Unausgesprochenen: „Und Dawson, wie sieht´s aus?“ Obwohl es ihm Joey nun eigentlich leicht macht, weicht ihr Dawson erneut aus. Einerseits, weil sie ein wenig gereizt wirkt, andererseits, weil ihm immer noch das letzte Quentchen Mut fehlt. Wie so viele Male zuvor flüchtet er sich wieder in einen atemlosen Vortrag intellektueller Worthülsen aus dem Bereich der Psychoanalyse: „Tut mir leid, Joey. Aber ich krieg das einfach nicht zusammen. Ich kann andere analysieren bis zum geht-nicht-mehr. Aber sobald ich mich bemühe, mich selbst kritisch wahrzunehmen, ist es, als würde ich jede Verbindung zwischen meinem Kopf und meinem Herzen verlieren. Als wären die beiden inkompatibel und ich kriege sie auch nicht zusammen. Dabei würde ich mir das wünschen, denn ich habe Angst davor, was passiert, wenn ich das nicht schaffe… Ergibt das alles für dich irgendeinen Sinn?“ Obwohl er eine hochgestochene Terminologie verwendet, spricht aus seinen Worten die reine Hilflosigkeit. Er gibt vor, dass sein Verstand noch nicht realisiert hat, was sein Herz schon längst weiß. Entsprechend frustriert sieht ihn Joey an. Denn immerhin ist sie diejenige, die schon seit Jahren darunter leidet, dass er sich der in seinem Herzen verborgenen Wahrheit entzieht. „Warum hast du nur solche Angst, Dawson?“ Enttäuscht wendet sie sich wieder von ihm ab. Die nächste Einstellung zeigt den Overhead Shot auf das Bett, der zum ersten Mal im Pilotfilm zu sehen war. Erstaunlich, wie sich nun die Vorzeichen geändert haben. Damals hat Dawson nicht begriffen, was ihm Joey mitteilen wollte, nun kapiert Joey nicht, worauf Dawson eigentlich hinaus will. Aber er versteht sich selbst auch nicht. „Ich weiß nicht. Keine Ahnung.“ Die Szene ist großartig vom Drehbuch entwickelt und großartig gespielt. Vor allem aber wirkt sie – auch wenn die Dialoge wieder völlig überfrachtet sind – äußerst authentisch. Die Gefühlsverwirrungen, die Hilflosigkeit und die Ängste, die die Protagonisten zum Ausdruck bringen, können sicher die meisten Teenager mit Liebeskummer nachvollziehen.

Der nächste Morgen graut. Grams und Jen sind im Krankenhaus, wo Mr. Ryan medizinisch untersucht wird. Als Grams das wundersame Erwachen ihres Mannes als einen Akt Gottes in Folge ihrer Gebete bezeichnet, melden sich bei Jen Zweifel. In ihren Augen hat Gott – sofern es ihn gibt – nicht nur bei guten Dingen die Hand im Spiel, sondern müsste dann auch für Krieg, Aids oder Hunger verantwortlich sein. Großmutter und Enkelin sind wieder bei ihrem liebsten Thema angelangt, der theologischen Debatte über die Existenz Gottes. Auf die Einwände Jens reagiert Grams mit einem Bibelzitat: „Es ist nun mal so, dass die Wege des Herren manchmal unergründlich sind.“ Der Jen-Plot, der noch einen größeren Bogen schlagen wird, behandelt in erster Linie den Konflikt zwischen Jen und Grams, aufgehängt an ihren unterschiedlichen Auffassungen gegenüber Glaubensfragen. Die Rolle, die Jens Großvater dabei spielt, ist letztlich die eines Katalysators. Er greift nicht direkt in das Geschehen zwischen den beiden ein, lenkt es aber in eine bestimmte, geistlich dominierte Richtung. „Weißt du was, lass uns lieber nicht zu den alten Gewohnheiten zurückkehren. Grandpa geht’s besser. Und das ist das Wichtigste. Jeder kann sich auf seine Weise darüber freuen.“ So wie sich beide nun auf ihre individuelle Weise über die scheinbare Genesung des alten Mannes freuen können, so werden sie später einen gemeinsamen Nenner finden, um mit ihrer Trauer fertigzuwerden. Denn letztlich wird Grams Besinnung auf ihre Religion den Sieg in ihrem Disput davontragen. Eine Lektion in Sachen Glauben, die Jen zum Ende der ersten Staffel lernen wird – zumindest bei traurigen Anlässen. Bis diese in der zweiten Staffel erneut durch den Tod einer ihr nahestehenden Person erschüttert werden wird.

Joey und Dawson befinden sich im Besuchsraum des Gefängnisses. Dawson bietet Joey an, sie bei diesem seltenen familiären Wiedersehen alleine zu lassen. Doch Joey will gar nicht mit ihrem Vater alleine sein. Sie fürchtet, dass dann Dinge ans Licht kommen, über die sie bislang den Mantel des Schweigens gebreitet hat. Dafür ist es momentan noch zu früh, da ihre Verbitterung die Oberhand hat. Für sie ist der Mann, dem sie gleich begegnen wird, nicht der Vater im Sinne der verwandtschaftlichen Verbundenheit, es ist vielmehr „der Mann, der meine Familie kaputt gemacht hat“. Aber was wissen wir Zuschauer von Mike Potter? Er ist ein Mann, der seiner Frau untreu war und jemand, der Gras vercheckt hat und dabei erwischt wurde. Also ein moralisch zweifelhafter Charakter. Aber auch jemand, den man als Vorzeigekriminellen begreifen kann? Wohl kaum. Mike Potter wird viel mehr als gebrochene Gestalt gezeigt. Als sensibler Mann, der eben ein paar dumme Fehler begangen hat. Da er – auch wegen des einfühlsamen Spiels von Gareth Williams – weit davon entfernt ist, irgendwelche Stereotypen zu bedienen, wird die anschließende Szene noch wesentlich mitreißender, als es der simple Besuch einer beleidigten Tochter bei ihrem Knast-Daddy sein könnte. Im Subtext konzentriert sich die Szene auch von den unverarbeiteten Konflikten auf der Vater-Tochter-Schiene hin zum Kern der gesamten Folge, dem uneingestandenen Liebeskonflikt zwischen Dawson und Joey. Mike Potters erste Reaktion ist von Unbeholfenheit geprägt. Das seltene Vergnügen, Besuch von einer seiner Töchter an seinem Geburtstag zu haben, lässt ihn ungeübt im Sozialverhalten erscheinen. Joey macht es ihm aber auch alles andere als leicht. Von Anfang an ist sie aggressiv und feindselig. Eine Haltung, die sie in dieser Szene nicht aufgeben wird, weshalb Dawson für das versöhnliche Ende hinhalten muss. Joey schaut ihren Vater lange Zeit nicht in die Augen. Um die Zeit zu nutzen, bedient ihr Vater das breite Spektrum dessen, was er an Informationen und Smalltalk in diesen wenigen Minuten unterbringen kann. Er verhält sich freundlich und realisiert, wie hübsch seine Tochter geworden ist. Diese verhält sich allerdings widerspenstig und sieht ihm weiterhin nicht in die Augen. Als er verblüfft feststellt, wie erwachsen sie in der Zeit seiner Abwesenheit geworden ist, erwischt er genau das Reizthema, das Joey bei Menschen ihres Umfelds nur allzu gerne in Streitlust versetzt. Wütend starrt sie ihm nun in die Augen. „So ist das bei normalen Leuten. Sie werden irgendwann erwachsen.“ Mike Potter versucht nun, ein anderes Gesprächsthema anzuschneiden, um zu seiner distanzierten Tochter durchzudringen. Doch Joey hat null Bock auf gar nichts. Als er auf die Selbstmitleidsnummer überschwenkt und davon berichtet, wie sehr ihm seine Familie fehlt, hat er einen weiteren wunden Punkt berührt, der die leicht reizbare Joey vollends auf die Palme bringt. Angesichts ihrer ablehnenden Haltung, für die er jedoch Verständnis aufbringen muss, wird Mike Potter zunehmend verzweifelter: „Joey, red doch. Sag bitte, was du denkst.“ Joeys Reaktion ist geradezu hasserfüllt: „Du solltest lieber nicht wissen, was ich denke. Glaub es mir. Es war ein Fehler, hierher zu kommen. Und ich kann dir auch sagen, dass ich in ein paar Wochen von hier verschwinde. Ich gehe nach Frankreich, so dass ich nicht mehr in der Nähe sein werde. Diese Familie, die dir fehlt, die existiert nicht mehr. Es ist vorbei.“ Joey lässt ihrem Vater trotz seines flehentlichen Tons keine Chance. In ihrer Wut trifft sie sogar die spontane Entscheidung, sich aus dem Staub zu machen und somit ihrer angeknacksten Familie zu entkommen. Ein unüberlegter Zug, da sie damit ja auch Dawson den Rücken zukehrt. Deshalb reagiert Dawson an dieser Stelle auch ziemlich vor den Kopf geschlagen. Joeys Verbitterung und ihre Schuldvorwürfe gipfeln in ihrem Abgang. Damit entzieht sie sich einerseits der unangenehmen Anspannung dieser Situation, andererseits bestraft sie ihren Vater dadurch persönlich. Vielleicht eine schlimmere Strafe als die Haft. Dawson kann sie nicht aufhalten, daher will er ihr nachgehen. Doch Mike Potter bittet ihn zu bleiben. Wenn er nichts über Joey von ihr selbst erfährt, so will er doch zumindest von ihrem besten Freund hören, welcher Mensch sie geworden ist. Und hier holt Dawson zur großen Lobeshymne auf Joey aus. Anfangs gibt er Mike Potter einfach ein paar nette Impressionen von ihrem Verhalten. Dann wandert sein Blick gedankenverloren in die Ferne und er spricht über ihre Einzigartigkeit, über das, was sie ihm bedeutet. Somit wird diese Monologszene zu einer indirekten Liebesszene. Deshalb setzt auf der Musikebene auch das altbekannte Love Theme von Joey und Dawson ein. „Sie ist toll. Ich meine, sie ist clever, sie ist hübsch, sie ist lustig. Sie ist ein ziemlicher Angsthase. Wenn man sich zum Beispiel von hinten an sie anschleicht, springt sie glatt an die Decke. Sie ist wirklich komisch. Sie ist ehrlich. Sie nennt die Dinge grundsätzlich beim Namen. Man kann sich darauf verlassen, dass Joey die Wahrheit sagt, auch wenn die weh tut. Sie ist stur. Wir fetzen uns oft. Sie bringt einen auf den Boden der Tatsachen zurück. Aber sie ist wirklich ein sehr, sehr guter Freund. Absolut loyal. Sie glaubt an mich. Da ich ein Träumer bin, ist es sehr gut, dass ich so jemand im Leben habe. Gott, ich weiß nicht, was ich machen soll, wenn sie weggeht. Ich meine, sie ist… sie ist mein bester Freund, verstehen Sie? Sie ist mehr als das… Für mich ist sie alles.“ James van der Beek bringt hier eine brillante schauspielerische Leistung. Allein, wie er am Schluss seiner Rede innerlich Druck aufbaut, als er die Tiefe seiner Gefühle realisiert, und diesen dann durch ein intensives Ausatmen ablässt, demonstriert schon, wie sehr er sich in seinen Charakter Dawson hineinversetzt hat. Darsteller wie James van der Beek, der offensichtlich der Schule des Method Actings angehört, wirken besonders stark, wenn sie ihre Verletzlichkeit, ihre innere Angespanntheit und ihre Ängste unmittelbar rüberbringen, wenn zwischen der Person des Schauspielers und der Rolle, die er spielt, keine Grenze mehr besteht. Dieses Einssein erreicht er hier auf eindrucksvolle Weise. An dieser Stelle endet der erste Akt. Alles Wesentliche wurde gesagt, nun kann sich das Drama zuspitzen und die angesprochenen Konflikte können ausgetragen werden.

(to be continued…)
Zuletzt geändert von Joe B. am 26.04.2006, 23:43, insgesamt 1-mal geändert.
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