Eure Meinung zu #1.04 Rückgrat

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LOgigiC
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Eure Meinung zu #1.04 Rückgrat

Beitrag von LOgigiC »

Für Peter läuft es alles andere als gut. Nachdem seine Frau ihn dazu drängt ein neue Wohnung in der Stadt zu kaufen, versucht er sich bei Don wichtig zu machen, um eine bessere Position zu bekommen, um so das Geld für die Wohnung zu haben. Don zeigt sich jedoch wenig beeindruckt.
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Diesmal stand also Pete im Mittelpunkt - wer hätte gedacht, dass mir die Folge trotzdem gefallen kann? ;) Hat sie nämlich definitiv, wenn auch eine Spur weniger als die drei Folgen zuvor. Aber immerhin verstehen wir nun etwas besser, wie Pete privat so tickt und warum er nun einmal so ist, wie er ist. Besonders interessant fand ich dabei, welch unterschiedliche Einstellungen seine Eltern und jene von Trudy in Bezug auf Petes Beruf haben. :up: Und auch wenn Pete mir am Ende dieser Folge nicht unbedingt sympathischer geworden ist, muss ich doch sagen, dass seine "backbone of America"-Idee echt gut war. ;)

Ansonsten gab's in der Folge jede Menge "awkward situations": die Pete-Trudy-Don-Peggy-Szene am Anfang, das Don-Rachel-Wiedersehen, Betty wird Zeuge von Helens Problemen mit ihrem Ex-Ehemann, die nicht ganz nach Plan verlaufende Präsentation des Werbekonzepts für Bethlehem Steel und ... last but definitely not least ... die Sache mit Betty und Glen! :wtf: Was war das denn? Ich weiß momentan nicht so recht, was ich dazu sagen soll bzw. wohin das womöglich noch führt.

Sonstige Anmerkungen, querbeet:
_Don kommt nach Hause, sieht Betty & Helen und stürmt schnurstracks nach oben. Genial! ^_^
_Interessant, wie es hinter den Kulissen zwischen Sterling und Cooper so abläuft.
_Die Draper-Sterling-Kombination fand ich - wieder einmal - sehr gelungen. Mehr davon!
_Beim nächsten Mal bitte wieder mehr gute Sprüche, die haben mir diesmal ein wenig gefehlt.
Zuletzt geändert von ladybird am 03.11.2010, 18:05, insgesamt 5-mal geändert.
Grund: Umfrage eingefügt!
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philomina
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Re: Eure Meinung zu #1.04 New Amsterdam

Beitrag von philomina »

LOgigiC hat geschrieben:Diesmal stand also Pete im Mittelpunkt - wer hätte gedacht, dass mir die Folge trotzdem gefallen kann? Hat sie nämlich definitiv, wenn auch eine Spur weniger als die drei Folgen zuvor. Aber immerhin verstehen wir nun etwas besser, wie Pete privat so tickt und warum er nun einmal so ist, wie er ist. (...) Und auch wenn Pete mir am Ende dieser Folge nicht unbedingt sympathischer geworden ist (...)
Genauso ging es mir auch. Sympathie für Pete hat man nach der Folge allenfalls in maßen, Verständnis dagegen etwas mehr. Man sieht halt, dass er privat nur untergebuttert wird und irgendeinen Weg braucht -den naheliegendsten natürlich- dies zu kanalisieren, also wird er im Kreise seiner Kollegen und vor den untergebenen Sekretärinnen bei der Arbeit zum großspurigen Macho.
last but definitely not least ... die Sache mit Betty und Glen! :wtf: Was war das denn? Ich weiß momentan nicht so recht, was ich dazu sagen soll bzw. wohin das womöglich noch führt.
Das war 'ne krasse Szene, oder? Ich hab da, glaub ich, auch für einen Moment die Luft angehalten. Sicherlich, beide haben große Defizite im Bereich Vertrauen und Nähe, aber der liebe kleine Glen ist offenbar ziemlich frühreif und Betty hätte diesen "very awkward moment" doch eigentlich sehr viel früher unterbinden sollen.
Im Rahmen der Serie fand ich die Szene sehr mutig und war auch sehr gespannt, wo uns das hinführen sollte!
_Beim nächsten Mal bitte wieder mehr gute Sprüche, die haben mir diesmal ein wenig gefehlt.
Als ich für meine S1-Review nach prägnanten Zitaten für Zwischenüberschriften suchte, fiel mir auf, dass nicht unbedingt weiterhin so viele gute Sprüche rausgehauen werden wie in den ersten Folgen.
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Lin@
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Re: Eure Meinung zu #1.04 New Amsterdam

Beitrag von Lin@ »

LOgigiC hat geschrieben:Diesmal stand also Pete im Mittelpunkt
Kommt euch das auch so vor, dass der Fokus jede Folge auf einer anderen Figur liegt?
1.01 -> Peggy; 1.02 -> Betty; 1.03 -> Don; 1.04 -> Pete.
Gefällt mir richtig gut, dieser Ansatz. :)
philomina hat geschrieben:Sympathie für Pete hat man nach der Folge allenfalls in maßen, Verständnis dagegen etwas mehr.
Also wenn man von der eigentlichen Bedeutung von "Sympathie" ausgeht, ist er mir schon sympathischer geworden, weil ich seit dieser Folge durchaus Mitgefühl für ihn empfinde.
Man sieht halt, dass er privat nur untergebuttert wird und irgendeinen Weg braucht -den naheliegendsten natürlich- dies zu kanalisieren, also wird er im Kreise seiner Kollegen und vor den untergebenen Sekretärinnen bei der Arbeit zum großspurigen Macho.
Ich seh das anders bzw. nicht ganz so schwarz-weiß. Ich glaube, sein Problem liegt nicht (nur) in der "Unterbutterung", sondern vielmehr darin, dass er halt schon sein gesamtes Leben lang nur an seinem Namen und seiner Herkunft gemessen und nicht wirklich als Person be(tr)achtet wird. Daher auch dieser Drang, in der Firma nach oben zu steigen. Er will endlich einfach mal Anerkennung für das, was er tatsächlich tut, für seine harte Arbeit und guten Ideen. Nur wird ihm eben in der Schlussszene in dem Apartment (geniale Inszenierung mit der Musik, btw!) bewusst, dass er sich das wahrscheinlich abschminken kann, weil er den Ruf seiner Familie niemals los wird. Selbst wenn er doch eigentlich nur den Allerweltsnamen "Campbell" trägt.

Wobei ich mich ja auch frage, weshalb Petes Frau (Name? :?: ) ihn geheiratet hat. Aus Liebe? Oder doch nur, weil er eine gute Partie ist? Und wenn letzteres: Ist er vielleicht deshalb so angetan von Peggy, weil sie ihn wirklich als Mensch sieht und nicht als den verzogenen Sohn einer berühmten Bonzenfamilie? Wobei das natürlich trotzdem nicht erklären würde, was Peggy an ihm hält. ;)
Willi hat geschrieben:muss ich doch sagen, dass seine "backbone of America"-Idee echt gut war. ;)
Was war an der so gut? Ich fand die Reaktion des Kunden in der Bar da sehr viel besser. :D Auch wenn's mich innerlich geschüttelt hat, bei dem Gedanken, dass mich so ein Kerl mal so offensichtlich angraben würde...

@Betty & Glen:
:wtf: Creepy kid. :D
Mir kam ja bei der Badszene irgendwie gleich der Gedanke, dass die gute Helen nach dem unglücklichen Ausgang ihrer Ehe vielleicht pädophil geworden ist, weil der Junge ja irgendwie so gar nicht zu kapieren schien, dass sein Verhalten nicht normal ist. Hab das aber ganz schnell wieder aus dem Gedächtnis verbannt, das wäre dann nämlich doch etwas zu krass. Krass aber auch, wie verzweifelt sich Betty scheinbar nach Nähe sehnt, wenn sie von Glens "Komplimenten" sogar derart berührt und glücklich ist, dass sie seine frühreifen Fantasien sogar noch fördert und ihm eine Locke abschneidet. :wtf:
Nicki hat geschrieben:Betty hätte diesen "very awkward moment" doch eigentlich sehr viel früher unterbinden sollen.
Früher unterbinden? Wie hätte das gehen sollen? Okay, sie hätte die Badezimmertür abschließen können, aber sonst hat sie doch eigentlich sehr schnell (und entrüstet) reagiert?
Willi hat geschrieben:_Die Draper-Sterling-Kombination fand ich - wieder einmal - sehr gelungen. Mehr davon!
Word! Ich liebe Sterling. Jetzt ganz offiziell. Die Drill Instructor-Ansage an Pete und sein "Jesus, Campbell! Don't EVER say that!" :D waren ja schon köstlich, aber die Szenen mit Don toppen für mich echt alles. So geniale Dialoge, da steckt immer so immens viel drin! :anbet:
_Interessant, wie es hinter den Kulissen zwischen Sterling und Cooper so abläuft.
Vor allem in Coopers Büro. :D Fand die Szene ja so genial, wo Don und Sterling sich vor seiner Tür die Schuhe ausziehen. Ich dachte da echt zuerst :wtf: , bevor mir eingefallen ist, dass Cooper ja immer in Socken im Büro rumläuft. Und dann auch noch in gelben. Sehr, sehr geil. :D
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philomina
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Re: Eure Meinung zu #1.04 New Amsterdam

Beitrag von philomina »

Lin@ hat geschrieben:Früher unterbinden? Wie hätte das gehen sollen? Okay, sie hätte die Badezimmertür abschließen können, aber sonst hat sie doch eigentlich sehr schnell (und entrüstet) reagiert?
Tür abschließen in jedem Fall, aber -ich hab's nicht mehr so genau im Gedächtnis- kam Glens Drücken an ihre Brust und die Bitte um die Locke nicht vor dem Moment im Badezimmer? So hatte ich es in Erinnerung, als ich meinen Eintrag hier schrieb, und ich fand, Betty hätte den Jungen sehr viel früher zurückweisen müssen. Und an der Stelle kommt natürlich zum Tragen, was du hier schriebst:
Lina hat geschrieben:Krass aber auch, wie verzweifelt sich Betty scheinbar nach Nähe sehnt, wenn sie von Glens "Komplimenten" sogar derart berührt und glücklich ist, dass sie seine frühreifen Fantasien sogar noch fördert und ihm eine Locke abschneidet.
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Lin@
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Re: Eure Meinung zu #1.04 New Amsterdam

Beitrag von Lin@ »

philomina hat geschrieben:Tür abschließen in jedem Fall, aber -ich hab's nicht mehr so genau im Gedächtnis- kam Glens Drücken an ihre Brust und die Bitte um die Locke nicht vor dem Moment im Badezimmer?
Nee, kam danach. ;) Daher meine Frage.
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Re: Eure Meinung zu #1.04 New Amsterdam

Beitrag von philomina »

Lin@ hat geschrieben:Nee, kam danach. ;) Daher meine Frage.
Eigentlich ja auch egal, ich empfand die gesamte Sequenz mit Betty und Glen als "very awkward moment", den Betty hätte früher beenden sollen.

"Mad Men" ist verdammt gut darin, auch in solchen Szenen, die gefühlsmäßig ungemütlich/ unangenehm/ peinlich/ eben völlig "awkward" sind, das Erzähltempo auch schön so langsam zu belassen wie sonst. So kann man sich der Sache absolut nicht entziehen und empfindet schon beim bloßen Zuschauen Scham. Sehr gut gemacht :up:
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LOgigiC
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Re: Eure Meinung zu #1.04 New Amsterdam

Beitrag von LOgigiC »

Lin@ hat geschrieben:Kommt euch das auch so vor, dass der Fokus jede Folge auf einer anderen Figur liegt?
Bisher nicht so bewusst. Aber jetzt, wo du's sagst, fällt mir das auch auf. ;)

Lin@ hat geschrieben:Wobei ich mich ja auch frage, weshalb Petes Frau (Name? :?: ) ihn geheiratet hat. Aus Liebe? Oder doch nur, weil er eine gute Partie ist?
Bei Trudy ( ;) ) hatte ich bisher eigentlich schon den Eindruck, dass da echte Gefühle der Grund für die Ehe mit Pete waren/sind. So wenig nachvollziehbar das für den Zuschauer auch sein mag. :D Bei Peggy frag ich mich eher, ob sie sich nicht auf jeden der Werbetypen eingelassen hätte, wenn er vor ihrer Tür aufgetaucht wäre. :schaem: Diese derzeitige Pete-Fixiertheit ist wohl nur eine Folge der gemeinsamen Nacht, und nicht der Auslöser für ihre Bereitschaft zu selbiger.

Lin@ hat geschrieben:
Willi hat geschrieben:muss ich doch sagen, dass seine "backbone of America"-Idee echt gut war. ;)
Was war an der so gut? Ich fand die Reaktion des Kunden in der Bar da sehr viel besser. :D
Na sie bringt meinem bescheidenen Marketing-Empfinden nach genau das auf den Punkt, was Don zwar meinte, aber nicht wirklich rüberbringen konnte. An die Reaktion des Kunden in der Bar kann ich mich gerade nicht erinnern - da musst du mir wohl erst auf die Sprünge helfen, bevor ich beurteilen kann, ob die wirklich "sehr viel besser" war. ;)
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Lin@
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Re: Eure Meinung zu #1.04 New Amsterdam

Beitrag von Lin@ »

LOgigiC hat geschrieben:An die Reaktion des Kunden in der Bar kann ich mich gerade nicht erinnern - da musst du mir wohl erst auf die Sprünge helfen, bevor ich beurteilen kann, ob die wirklich "sehr viel besser" war. ;)
Na der hat sich doch daraufhin direkt der "backbone" seiner hübschen Nebensitzerin zugewandt. :D
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manila
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Re: Eure Meinung zu #1.04 New Amsterdam

Beitrag von manila »

Lin@ hat geschrieben:Kommt euch das auch so vor, dass der Fokus jede Folge auf einer anderen Figur liegt?
1.01 -> Peggy; 1.02 -> Betty; 1.03 -> Don; 1.04 -> Pete.
Gefällt mir richtig gut, dieser Ansatz. :)
Absolut. Vor allem, weil in jeder Folge ja trotzdem viiiieeeel Don Draper ist :D Diese Figur finde ich einfach in ihrer Gesamtheit so wahnsinnig faszinierend.
Dann müsste ja mal noch mehr von Joan kommen, hoffe ich. Die finde ich bislang auch sehr interessant und will mehr erfahren.
Ich seh das anders bzw. nicht ganz so schwarz-weiß. Ich glaube, sein Problem liegt nicht (nur) in der "Unterbutterung", sondern vielmehr darin, dass er halt schon sein gesamtes Leben lang nur an seinem Namen und seiner Herkunft gemessen und nicht wirklich als Person be(tr)achtet wird. Daher auch dieser Drang, in der Firma nach oben zu steigen. Er will endlich einfach mal Anerkennung für das, was er tatsächlich tut, für seine harte Arbeit und guten Ideen. Nur wird ihm eben in der Schlussszene in dem Apartment (geniale Inszenierung mit der Musik, btw!) bewusst, dass er sich das wahrscheinlich abschminken kann, weil er den Ruf seiner Familie niemals los wird. Selbst wenn er doch eigentlich nur den Allerweltsnamen "Campbell" trägt.
Exakt genauso sehe ich das auch. Daher habe ich zwar nicht wirklich viel Sympathie, aber durchaus Mitgefühl für Pete. Und Vincent Kartheiser überrascht mich immer wieder - schließlich kenne ich ihn nur aus Angel.
Word! Ich liebe Sterling. Jetzt ganz offiziell. Die Drill Instructor-Ansage an Pete und sein "Jesus, Campbell! Don't EVER say that!" :D waren ja schon köstlich, aber die Szenen mit Don toppen für mich echt alles. So geniale Dialoge, da steckt immer so immens viel drin! :anbet:
Doppel-WORD! Fan-tas-tisch. Diese beiden Männer verkörpern einfach diesen absoluten "Mad Men"-Gedanken.



Ansonsten ist die Serie auf jeden Fall dabei, mich in ihren Bann zu ziehen. Faszinierend finde ich dabei, dass das Erzähltempo ja wirklich sehr gemächlich ist, aber die Charaktere, Stories, das Setting und die Dialoge so unglaublich gut ausgearbeitet sind und in Szene gesetzt werden, dass man einfach unterhalten wird. Das Ausschlaggebende ist für mich allerdings der Cast, der diese Serie einfach trägt.
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Schnurpsischolz
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Re: Eure Meinung zu #1.04 New Amsterdam

Beitrag von Schnurpsischolz »

Ganz ehrlich, ich habe vor 5 Minuten gedacht, wo mag wohl Maria gerade bei "Mad Men" sein? Weil ich im Gegenzug dazu gerade meine Liebe zu "Lost" wiederfinde.
manila hat geschrieben:Diese Figur finde ich einfach in ihrer Gesamtheit so wahnsinnig faszinierend.
Absolut, einer der faszinierendsten Seriencharaktere für mich überhaupt. Und dann noch so grandios dargestellt.
manila hat geschrieben:Ansonsten ist die Serie auf jeden Fall dabei, mich in ihren Bann zu ziehen. Faszinierend finde ich dabei, dass das Erzähltempo ja wirklich sehr gemächlich ist, aber die Charaktere, Stories, das Setting und die Dialoge so unglaublich gut ausgearbeitet sind und in Szene gesetzt werden, dass man einfach unterhalten wird. Das Ausschlaggebende ist für mich allerdings der Cast, der diese Serie einfach trägt.
Wenn man beim Schauen ist fällt mir das z.B. nie auf, dass auf dem Papier nicht viel passiert ist, es schwingt eben immer und überall unterschwellig so viel mit, das wird oft ja nur in Nuancen gewisser Dialoge deutlich, und das finde ich so stark an der Serie. Aber Du hast natürlich Recht, der Cast ist einfach das A und O, man hat hier aber auch eine Ansammlung unheimlich talentierter Leute zusammengestellt.
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manila
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Re: Eure Meinung zu #1.04 New Amsterdam

Beitrag von manila »

Schnurpsischolz hat geschrieben:Ganz ehrlich, ich habe vor 5 Minuten gedacht, wo mag wohl Maria gerade bei "Mad Men" sein? Weil ich im Gegenzug dazu gerade meine Liebe zu "Lost" wiederfinde.
Hehe :D
Absolut, einer der faszinierendsten Seriencharaktere für mich überhaupt. Und dann noch so grandios dargestellt.
Komplett!
Wenn man beim Schauen ist fällt mir das z.B. nie auf, dass auf dem Papier nicht viel passiert ist, es schwingt eben immer und überall unterschwellig so viel mit, das wird oft ja nur in Nuancen gewisser Dialoge deutlich, und das finde ich so stark an der Serie.
Ja, gestern war es extrem. Ich hatte #1.03 durch und gar nicht kapiert, dass es schon Zeit fürs Ende war, gleich #1.04 hinterher geschaut und da verging die Zeit auch wie im Flug.
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philomina
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Re: Eure Meinung zu #1.04 New Amsterdam

Beitrag von philomina »

manila hat geschrieben:Und Vincent Kartheiser überrascht mich immer wieder - schließlich kenne ich ihn nur aus Angel.
Bei mir wird's ja genau andersherum sein, ich kenn ihn jetzt als Pete und werde ihn demnächst in "Angel" sehen, bin schon sehr gespannt, zumal sein Look dort ja völlig anders ist, ich mich aber doch sehr an den 60s-Look gewöhnt hab.
Ansonsten ist die Serie auf jeden Fall dabei, mich in ihren Bann zu ziehen.
Super, freut mich :) Man kann sich der Faszination der starken wie der awkward-Momente und v.a. auch der unterschwelligen Entwicklungen irgendwann gar nicht mehr entziehen, und selbst wenn oberflächlich nicht allzu viel passiert, man ist nach den Folgen trotzdem oft völlig geschafft.
ForVanAngel

Re: Eure Meinung zu #1.04 Rückgrat

Beitrag von ForVanAngel »

Heutige Folge fand ich wieder klar besser als die Letzte, war insgesamt ergiebig und interessant...

Wir lernen nun Trudy (Pete's Frau) kennen, die aus reichem Haus kommt. Pete's Eltern unterstützen ihn nicht und haben auch wenig Gutes über seinen Ad Man Job zu sagen. Anders die Eltern von Trudy, der Vater stellt gleich Geld für das gemeinsame Apartment zur Verfügung - Pete fühlt sich allerdings Emily Gilmored, da er mit seinem Job derzeit nur 75 $ in der Woche verdient. Und da poppt sofort eine Frage auf: Wieso so wenig? Und ist er überhaupt ein "Ad Man"? Schließlich scheint sich sein Job doch nur auf den Umgang mit den Kunden zu beschränken, d.h. er besorgt Hotels, Vergnügen usw. - Don macht die Präsentation, die Kollegen zeichnen. Sind 75 $ wenig Geld, oder war das vor 40 Jahren schon okay? Kann ich mir nicht wirklich vorstellen, ist ja schon krass wenig... :?: Pete hat dann Glück im Unglück, sein Name bzw. sein Familienname und deren Ansehen rettet ihm den Hintern - gut, er war selber Schuld, Don zu hintergehen war keine Heldentat. Roger war gemein, Mr. Cooper rettet Pete den Kopf - Roger gibt allerdings Don als den edlen Retter aus, der Pete unbedingt dabeihaben wollte. Gefinkelt und gemein. Pete ist hingegen deutlich weniger gut drauf wie noch in Folge 1 und 3, wo er den immer gut gelaunten Ehemann mimte. Nun steht er nicht nur in der Arbeit unter Druck, auch seine Trudy verlangt natürlich Aufmerksamkeit und deren Vater will nun einen schnellen Karriereaufstieg sehen, immerhin hat er in seinen Schwiegersohn investiert. Alles sehr interessant, Pete hat einen großen Sprung nach oben gemacht, anfangs schleimig, jetzt hat er meine Sympathien! :)

Don hingegen steigt immer mehr ab, zeigt wenig Interesse und lässt sowohl seine Frau als auch den Zuseher nicht an sich ran kommen. Betty bekommt das zu spüren, sie passt dann gerne auf Helen's Sohn Glen auf, schön sie wieder zu sehen. Glen ist komisch, spürbar verstört, das fand ich nicht sonderlich spannend, eher gruselig... Wenig Don, wenig Peggy, glaube keine Joan, hoffe da kommt wieder mehr...

Am Ende hören wir die ehrenwerte Ella Fitzgerald mit einem passenden Song namens „Manhattan“. :)


Fazit: Das war schon spürbar ordentlicher als Folge 3! Schon interessant: Im Pilot war ich klar ein Befürworter von Don, Pete hingegen fand ich zu schleimig. Heute haben sich die Sympathien gedreht, Pete bekam Profil, während Don weiterhin grantelt und statt sich vorwärts zu bewegen auf der Stelle tritt, einzig Betty bringt etwas Schwung bei den Drapers rein. Wie dem auch sei tat sich heute mehr und das fand ich auch merklich stimmiger. Mal sehen was noch kommt, ich hoffe dass der Restcast auch noch in den Fokus gerät, nur Don und Pete ist auf Dauer etwas eintönig. 3,75 Punkte.
Zarina
Beiträge: 92
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Re: Eure Meinung zu #1.04 Rückgrat

Beitrag von Zarina »

Eine Pete-Folge, und ich finde sie großartig. Ich mag den ollen Pete irgendwie. Er baut viel Mist, bekommt auch immer kräftig drauf. In dieser Folge bekommt sein Charakter viel Tiefe und er tat mir eigentlich durchgängig leid, weil er zumindest was die Wohnungsgeschichte betrifft, wirklich nichts dafür kann und völlig machtlos zusehen muss, wie seine Frau und deren Eltern wichtige Entscheidungen ohne ihn treffen.
Ich finde die Schauspielerin, die Trudy spielt, wahnsinnig hübsch und sympathisch und Trudy selbst ist eine meiner liebsten Figuren in der Serie. Ich freue mich immer, wenn sie auftritt und finde die Dynamik zwischen ihr und Pete sehr spannend.

Pete muss erkennen, dass es auch Nachteile haben kann, eine „reiche Tochter“ geheiratet zu haben, denn Trudy ist es gewohnt, alles zu bekommen, was sie sich wünscht und ist äußerst anspruchsvoll. Nun muss es also eine 500 qm-Wohnung für 32.000 Dollar („aber wir bekommen sie für 30.000!“) sein, obwohl Pete nur 3.500 Dollar im Jahr verdient. Ich frage mich ja by the way, wie Trudy diese Riesenwohnung ohne Hausmädchen allein sauerhalten will.

Pete hätte ich auch zugetraut, dass er hier einfach nach dem Motto „Was kostet die Welt“ handelt und ohne Gewissensbisse Schulden macht, aber er zögert und versucht Trudy sachlich darzulegen, dass sie sich die Wohnung nicht leisten können. Sie hat keine Probleme damit, die Eltern um Unterstützung zu bitten und so findet sich Pete später bei seinen Eltern wieder und bekommt von seinem Vater eine volle Breitseite. Der verachtet Petes Job in der Werbung und empfindet seinen Sohn offenbar als völlige Enttäuschung.

Ganz anders seine Schwiegereltern. Eigentlich sehr schön, dass diese Pete wertschätzen, aber sie drängeln ihn gemeinsam mit Trudy endgültig, die Wohnung zu kaufen. Ein Nein wird einfach nicht akzeptiert.

Petes mulmiges Gefühl, sich so bei seinem Schwiegervater in Abhängigkeit begeben zu haben, kann ich sehr gut nachvollziehen. Den finanzielle Druck, der nun auf ihm lastet, bekommt Pete auch wenig später besonders stark zu spüren, als er haarscharf an einer Entlassung vorbeischrammt und nur der Einfluss seiner Mutter ihn rettet. Diese entstammt der einflussreichen, in New York alteingesessenen Familie Dykeman (offenbar ursprünglich aus Holland stammend -> Bezug zum Titel „New Amsterdam“. Den Titel finde ich viel treffender als den deutschen Titel "Rückgrat").

In einer anderen Serie hätte Pete mit seinem Alleingang und dem selbsterfundenen Slogan (den ich übrigens sehr gut finde) wahrscheinlich einen guten Eindruck bei seinen Chefs hinterlassen und wäre seinem Wunsch, Werbetexter statt Kundenbetreuer zu sein, ein großes Stück näher gekommen. Hier ist es realistischer: Pete hat seine Kompetenzen überschritten, die Chefs sind sauer. Ob sein Werbespruch nun kreativ war und der Kunde vielleicht sonst abgesprungen wäre, interessiert niemanden.

Don hasst Pete wohl vor allem, weil er ihn für einen reicher Empörkömmling hält. Ironischerweise versucht Pete gerade in dieser Folge, sich nicht auf seiner Herkunft auszuruhen, sondern durch eigene Leistung und Kreativität voranzukommen. Sicherlich trickst er dabei hinter Don`s Rücken und benutzt die Situation in der Bar und seine "Cousinen", um den Kunden zu beeinflussen. Aber hey, es ist eben Pete. :D

Der weitere Handlungsstrang betrifft Betty. Als sie Helen Bishop auf einen Kaffee ins Haus bittet, habe ich gedacht, dass es doch wirklich schön wäre, wenn die beiden Freundinnen werden könnten. Das würde Betty bestimmt erden. Na ja, daraus wird leider nichts.
Denn später babysittet Betty in Helens Haus und durchwühlt erst mal ihre Badezimmerschublade (findet natürlich auch gleich ein Verhütungsmittel. Ich glaube, in der Packung war ein Diaphragma) und wird dann selbst gleich darauf in ihrer Privatsphäre gestört. Die Szenen mit Glenn, der einfach mal in die Toilette stürmt und dann auch noch eine Haarlocke von Betty möchte, sind einfach mal bizarr. So beginnen 90er-Jahre-Horrorfilme!


Gefallen hat mir auch:

- Betty liest ihren Kindern tatsächlich liebevoll eine Gutenachtgeschichte vor (hätte ich nicht erwartet, eine Szene, in der sie sich tatsächlich aktiv mit ihren Kindern beschäftigt!)
- Schuhe aus in Cooper`s Büro! ^_^
- „In jeder Agentur gibt es einen Pete Campbell.“ - „Dann holen wir uns einen von denen!“
- der Song am Ende ("Manhattan") und Petes Blick über die Skyline
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