The L.A. Complex [MuchMusic / The CW]

Das Board zur Auslandsausstrahlung von Nicht-myFanbase-Serien, egal ob aus den USA oder dem Rest der Welt.

Moderator: Freckles*

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Lin@
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The L.A. Complex [MuchMusic / The CW]

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The CW hat geschrieben:Small fish. Big pond. Huge dreams.

Every day, young people with stars in their eyes get off the bus in Los Angeles in search of fame and fortune. THE L.A. COMPLEX centers on a group of aspiring performers pursuing stardom in the City of Angels. Living in an apartment-style motel for displaced dreamers, each dubbed "most likely to succeed," they all face the challenges and opportunities of a lifetime.

The young hopefuls who have become neighbors, friends and the closest thing any of them have to family, include Connor (Jonathan Patrick Moore, "Neighbours," "All Saints"), an actor with drop-dead good looks and a dark past, who has just landed a leading role in his first series; Raquel, (Jewel Staite, "Firefly," "Stargate: Atlantis"), a street-smart actress who had one big hit series, but is worried she's quickly becoming yesterday's news; Nick, (Joe Dinicol, "Murdoch Mysteries," "Scott Pilgrim vs. The World"), a struggling stand-up comedian who is always the best friend and never the boyfriend; Abby, (Cassie Steele, "Degrassi: The Next Generation," "Relic Hunger"), the naive but determined young actress who gave up a boyfriend back home to stay in L.A. until she gets her big break; Alicia (Chelan Simmons, "Smallville," "Supernatural") a sensitive, aspiring dancer who will do whatever it takes to make ends meet; Kaldrick (Andra Fuller, "The Secret Life of the American Teenager," "Entourage"), the superstar Hip-Hop artist who hails from the streets of Oakland, California; and Tariq (Benjamin Charles Watson, "Todd and The Book of Pure Evil," "The Listener"), the talented aspiring Hip-Hop artist who is hiding a secret...


Ich dachte, ich mach mal einen Thread auf, weil's ja demnächst mit der zweiten Staffel weitergeht und ich die erste erstaunlich gut fand.

Ich persönlich hab ja solche Sachen wie "Melrose Place" nie geguckt, weil ich mit solchen Soaps noch nie wirklich was anfangen konnte, aber das hier hat trotz thematischer Nähe dann doch so überraschend viel Substanz, dass man über die paar soapartigen Elemente durchaus hinwegsehen kann. Denn hier geht's eigentlich wirklich nur hintergründig darum, wer mit wem und warum. Vielmehr stehen die einzelnen Charaktere und ihre beruflichen Ambitionen im Vordergrund, was zum Teil in erstaunlich gehaltvollen und düsteren, dabei aber nie überdramatisierten Storylines resultiert.

Die Storyline um Tariq fand ich persönlich wohl am spannendsten, auch wenn das eigentliche Business da wohl die passivste Rolle einnahm. Klar geht's hier allem voran um das Image, das man angeblich unbedingt pflegen muss, um nicht direkt wieder aus dem Kreis der Begehrten und Erfolgreichen (hier: der Rapper) zu fliegen, aber letztlich ist's vielmehr die eigene Psyche, die einem das Leben schwer macht, weil man sich beim verzweifelten Versuch, den vermeintlichen Erwartungen gerecht zu werden, innerlich zerreißt. Hier merkt man echt, wie destruktiv dieser Zwang nach einer stimmigen und präsenten public persona ist. Nach dem deprimierenden Ende bin ich gespannt, ob und wie es da genau weitergehen wird.

Als Charakter fand ich Raquel am interessantesten, weil man ihr Verhalten nie so ganz einordnen konnte und nie so recht wusste, wann sie bloß eine Maske trug, um ihre Ziele zu erreichen und wann sie wirklich ehrlich war. Jewel Staite hat diese Doppeldeutigkeit dann auch wirklich großartig gespielt, was ihre Storyline zum Schluss hin immer stärker werden ließ. Mochte auch ihre zwiespältige Beziehung zu Connor sehr.

Connor selbst wiederum fand ich anfangs noch recht farblos, wobei mich die krasse Entwicklung, die mit ihm eingeschlagen wurde, dann doch sehr positiv überrascht hat. Hier war's auch nicht wirklich das unbarmherzige TV-Business, das ihn bis zum Äußersten schreiten ließ, da er ja von Produzenten-Seite eigentlich permanent unterstützt wurde, sondern vielmehr die eigenen Dämonen, die ihn eingeholt haben, weil er dem Druck, der auf ihm lag und den er sich zum Teil auch selbst kreierte, einfach nicht standhalten konnte. Definitiv ein schöner Gegenpol zu den anderen Jungs und Mädels, die so verzweifelt nach Erfolg trachten, während genau dieser Connor in solch emotionale Abgründe gezogen hat.

Alicias Storyline war irgendwo vorhersehbar und ging mir teilweise auch ein klein wenig zu schnell, hatte aber definitiv auch so seine Momente und hat für mich allein schon durch die Gegenwart von Aaron Abrams gewonnen. Den Schluss fand ich etwas zweideutig, weil mir nicht so ganz klar war, ob der Usher-Anruf jetzt eigentlich rein zufällig kam oder unmittelbar mit ihrem verzweifelten Verhalten davor in Verbindung stand. So oder so jedenfalls echt heftig, welchen Preis manche Leute für den Durchbruch bereit zu zahlen sind, wenn sie merken, dass sie selbst mit Talent und Durchhaltevermögen einfach nicht weiterkommen.

Nick fand ich aus "always the best friend"-Sicht äußerst sympathisch und wichtig für die Serie, weil er eben auch mal hinterfragt und aus den anderen (insbesondere Alicia und Abby) Emotionales herausgeholt hat, als "never the boyfriend" ging er mir ab und zu aber etwas auf die Nerven, weil die ganze unbeholfener-Nerd-Tour dann doch etwas arg überzogen und gezwungen wirkte. Seine Comedian-Ambitionen waren wiederum sehr interessant zu beobachten und pendelten angenehm zwischen Fremdscham-Momenten und aufrichtigem Mitfiebern.

Die vermeintliche Protagonistin Abby hat mich im Endeffekt am wenigsten interessiert, weil ihre Geschichten im Vergleich echt verdammt harmlos waren, aber ich glaube, das war wahrscheinlich auch beabsichtigt, schließlich ist sie erst seit nem halben Jahr in LA und ist dementsprechend noch lange nicht so verzweifelt und psychisch angeschlagen wie die anderen, die alle schon deutlich länger versuchen, sich in diesem so erbarmungslosen Business über Wasser zu halten.

Long story short: Ich bin ziemlich angetan und freu mich auf die neuen Folgen. Bin vor allem gespannt, wie sich die 13-Episoden-Order auf das Erzähltempo auswirken wird.
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Schnurpsischolz
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Re: The L.A. Complex [MuchMusic / The CW]

Beitrag von Schnurpsischolz »

Lin@ hat geschrieben:Ich persönlich hab ja solche Sachen wie "Melrose Place" nie geguckt, weil ich mit solchen Soaps noch nie wirklich was anfangen konnte, aber das hier hat trotz thematischer Nähe dann doch so überraschend viel Substanz, dass man über die paar soapartigen Elemente durchaus hinwegsehen kann. Denn hier geht's eigentlich wirklich nur hintergründig darum, wer mit wem und warum. Vielmehr stehen die einzelnen Charaktere und ihre beruflichen Ambitionen im Vordergrund, was zum Teil in erstaunlich gehaltvollen und düsteren, dabei aber nie überdramatisierten Storylines resultiert.
Ich bin ja eh ein Verfechter der Theorie, dass eine Soap als solche ja nichts schlechtes sein muss, beziehungsweise davon, dass jedes Genre seinen Reiz hat, wenn es erstens gut gemacht ist, und zweitens in seinem Genre die Mittel und Möglichkeiten nutzt, etwas Tiefer zu gehen und einem sozusagen etwa Neues zu erzählen. Das finde ich, ist bei LA Complex wirklich gut gelungen. Klar ist es auf den ersten Blick ein wer mit wem Spielchen, aber diese ganzen Beziehungsängste werden doch sehr, sehr schön genutzt, um auch damit die beruflichen Ambitionen auszuleuchten und wie krass es da für diese jungen Leute abläuft. Generell geht es mir eigentlich bei allen Charakteren genauso wie dir, die SL rund um Tariq fand ich auch am emotional ansprechendsten und das Ende war da ja wirklich ein derber Schocker. IN Bezug darauf warte ich auch am meisten darauf, dass es endlich weitergeht. Gleich danach kam dann auch bei mir Raquel, aus den genau von dir genannten Gründen und dann finde ich hier auch Jewel Staite wirklich ziemlich gut. Das ist natürlich der Firefly-Bonus, besonders aber weil sie hier so ganz anders ist als die Kaylee. Connor fand ich anfangs auch enorm langweilig und uninteressant, da war ich dann aber doch überrascht, wie tief er noch sinken wird im Verlauf der doch sehr kurzen Staffel. Alicias SL war auch für mich eher durchwachsen, aber ich find sie als Charakter sehr sympathisch und angenehm, da konnte ich über so manchen Augenroller hinwegsehen. Im Vergleich dazu waren die beiden am meisten auf "Gut" angelegten Charaktere Nick und Abby auch für mich die, die mich am wenigsten mitreißen konnten. Haben aber auch beide nicht gestört oder genervt.
Lin@ hat geschrieben:Long story short: Ich bin ziemlich angetan und freu mich auf die neuen Folgen. Bin vor allem gespannt, wie sich die 13-Episoden-Order auf das Erzähltempo auswirken wird.
So geht es mir auch und ich freu mich da auch so als entspannte Sommerserie drauf. :)
ForVanAngel

Re: The L.A. Complex [MuchMusic / The CW]

Beitrag von ForVanAngel »

„Your zero. What’s your name? No one’s gonna ask you. Better find out where they want you to go.“

Manchmal bin ich stolz auf mich wenn ich eine Serie quasi entdecke und dan weiß, dass das was ist. Ja, war es, hat Spaß gemacht. Gute erste Season, sicher nicht alles Gold, aber dennoch sehr interessant und der starke Realitätsbezug trotz offensichtlichen geschrieben Storylines macht schon Laune, wenn auch nicht nur gute, sind schon drastischen Themen dabei. Schade einmal, dass TLAC so arg bei The CW untergangen ist, wobei 6 Folgen und Januar-Canada Ausstrahlung natürlich ihren Teil beigetragen haben. Freue mich dennoch auf Juli und dass CW Herz zeigte und die Serie im Sommer zeigt. Zur Serie selber bleibt zu sagen, dass ich das Konzept sehr ansprechen finde, großteils junge (grob gesprochen, die sind ja auch teils schon Mitte-Ende 20) Talente die hoffen es in Hollywood zu schaffen und dafür man kann es so formulieren bereit sind ihr letztes Hemd zu geben. Momentum ist alles, aber nicht alle sind nett bzw. so aufrichtig wie sie wirken, für den persönlichen Erfolg ist man Bereit auch über Leichen zu gehen oder schöne Augen zu machen. Die einen wollen den Job haben und kriegen ihn nicht, der andere hat ihn und wird von Selbstzweifeln, Textlernstress und Einsamkeit geplagt.

Mutig war in jedem Fall die Tariq SL, ganz schön krasses Ende, wobei ich dann fand, dass man bei Connor zu extrem vorging, sein S1-Ende war zu heftig. Bei Alicia fehlte mir dann bisschen der Zeigefinder, sie überlegte es sich anders, sehr unkritisch und bekam dann am Ende doch den Job. Und Gleiches für Abby, sie bekam den Anruf als sie gerade L.A. verlassen wollte, ich finde das dermaßen ironisch, als würden die L.A. Götter höchstpersönlich sehen wie ihnen eine Seele verloren geht und schnell die Würfel drehen. Auch wenn das jetzt nicht jeder verstehen wird was ich meine. Connor, auch seltsam der Typ, aber irgendwie angenehm. Zu Abby fällt mir noch ein, dass die ja wirklich einen krassen Weg einschlägt (S2 sollte übrigens dringend mal erklären wieso die Canadians alle nach L.A. kamen, einfach so kann man doch nicht das sichere Zuhause verlassen und ein normales Leben hinwerfen), sie hat fast kein Geld, kein Visa, also noch weniger Geld und darf einen ganzen Tag lang damit verbringen zu Auditions zu fahren um a) auf den Boden zu kotzen oder b) eine Leiche zu spielen. Und dann will sie dennoch bleiben. Sie hätte ich schon längst heimgeschickt. Ätzend wie blöd die KK Sache gelaufen ist, das hätte ihre große einmalige Chance sein können. Sonst bleibt noch die Oberzicke Raquel, die wohl viele am Wenigsten leiden können, ja, sie ist der Prototyp einer Manipuliererin, sie steht allerdings auch für ein gewisses Alter wo Rollen nicht mehr einfach so kommen und ihre Karriereberater haben auch Mist gebaut, zu hoch gepokert und schon fliegt sie tief.

Freu mich auf Season 2, für mich was ich gesehen habe der beste Neustart 2012. Mag das Konzept, mag die Storylines, mag den so weit möglich Realismus, neben den üblichen Themen geht's serienuntypisch um die Jobsuche und das Überleben in einer Stadt wo man one in a million ist und fast nur mit viel Glück und Connections den Sprung ins Haifischbecken schaffen kann - und dann geht das große Zittern weiter. Die Serie ist auf jeden Fall mehr als man sich denken kann, bin froh, dass sie keine US Produktion ist, dann wäre sie vermute ich mal weniger kritisch ausgefallen oder so ähnlich. Ich werde dann ein bisschen was posten und wenn der Termin gleichgeblieben ist geht es in fast einer Woche schon weiter. :)
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Re: The L.A. Complex [MuchMusic / The CW]

Beitrag von Lin@ »

Schnurpsischolz hat geschrieben:Ich bin ja eh ein Verfechter der Theorie, dass eine Soap als solche ja nichts schlechtes sein muss, beziehungsweise davon, dass jedes Genre seinen Reiz hat, wenn es erstens gut gemacht ist, und zweitens in seinem Genre die Mittel und Möglichkeiten nutzt, etwas Tiefer zu gehen und einem sozusagen etwa Neues zu erzählen.
Wobei für mich der Inbegriff von "Soap" seichte Unterhaltung ist, die eben nicht tiefer geht und deswegen im Grunde auch nie etwas Neues erzählt. Von daher seh ich die Serie jetzt nicht wirklich als Soap an, sondern eher als Drama mit soapigen Elementen wie halt bsw. Raquels Schwangerschaft am Ende. :roll: Und klar, seichte Unterhaltung kann durchaus gut sein und ihre Berechtigung haben, ist aber eben nicht das, was ich persönlich von Serien erwarte. Entsprechend kann ich mit klassischen Soaps halt wenig bis nichts anfangen.
Generell geht es mir eigentlich bei allen Charakteren genauso wie dir
Langweilisch. :D
ForVanAngel hat geschrieben:Mutig war in jedem Fall die Tariq SL, ganz schön krasses Ende, wobei ich dann fand, dass man bei Connor zu extrem vorging, sein S1-Ende war zu heftig.
Für mich war's eigentlich eine logische Steigerung seines Verhaltens. Klar, wär's schön, wenn man da noch etwas mehr über seine Vergangenheit und/oder Psyche erfahren hätte, damit das Ganze noch etwas motivierter wirkt, aber dazu war die Staffel mit 6 Folgen einfach zu kurz.
Bei Alicia fehlte mir dann bisschen der Zeigefinder, sie überlegte es sich anders, sehr unkritisch und bekam dann am Ende doch den Job.
Für mich war eigentlich genau die Tatsache, dass das Ganze so matter-of-factly präsentiert wurde, das Positive an der Storyline, weil es damit eben dem Zuschauer überlassen wurde, sich selbst Gedanken darüber zu machen und kritisch zu sein. Wobei Nick in der Storyline ja schon auch so ein bisschen Moralapostel gespielt hat...
S2 sollte übrigens dringend mal erklären wieso die Canadians alle nach L.A. kamen, einfach so kann man doch nicht das sichere Zuhause verlassen und ein normales Leben hinwerfen
Aus demselben Grund, weshalb alle anderen Möchtegern-Stars/Schauspieler nach LA gehen: Weil's da einfach mehr Jobs gibt und die Chance auf den großen Durchbruch (zumindest theoretisch) größer ist. In Kanada ist die Industrie bei weitem nicht so entwickelt und arbeitet auch mit wesentlich geringerem Budget. Und selbst wenn du da in zehn Filmen/Serien die Hauptrolle spielst, kennt dich (zumindest außerhalb Kanadas) immer noch kein Schwein. Von daher wundert es mich jetzt nicht, dass es Leute wie Abby, Raquel und auch Alicia nach Hollywood zieht. Nick macht mich da schon eher stutzig, weil Kanada ja ne sehr lebendige Comedy-Szene hat und allgemein extrem viele international erfolgreiche Komiker hervorgebracht hat. Dass er es da als offenbar purer Anfänger lieber im (wie du so schön sagst) Haifischbecken LA versucht und nicht in der Heimat oder zumindest in US-Comedy-Brutstätten wie Chicago, ist schon ein wenig seltsam. Bezweifle aber, dass da in S2 nochmal genauer darauf eingegangen wird...
sie hat fast kein Geld, kein Visa
Was ich ja vielmehr nicht kapiere: Weshalb kann Abby nicht als Kellnerin (oder wasauchimmer) arbeiten, weil sie kein Arbeitsvisum hat, gleichzeitig aber offenbar ohne Probleme Schauspieljobs an Land ziehen? :wtf: Gibt's bei den Amis irgendein spezielles Künstlervisum, mit dem man keine normalen Jobs ausübern darf, schauspielern aber schon?
Sonst bleibt noch die Oberzicke Raquel, die wohl viele am Wenigsten leiden können
In diesem Thread ist die Mehrheit bisher klar pro-Raquel. ;) Sonderlich sympathisch kam sie vielleicht nicht rüber, zeigte für mich aber klar die interessantesten Facetten.
Die Serie ist auf jeden Fall mehr als man sich denken kann, bin froh, dass sie keine US Produktion ist, dann wäre sie vermute ich mal weniger kritisch ausgefallen
Zumindest keine CW-Produktion. Merkt man ja schon alleine daran, was bei denen alles gebleept/zensiert wurde. Ich sag bloß: "Breakfast and an *bleep*abortion*bleep* pill?" :roll:
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ForVanAngel

Re: The L.A. Complex [MuchMusic / The CW]

Beitrag von ForVanAngel »

Lin@ hat geschrieben:
Schnurpsischolz hat geschrieben:Ich bin ja eh ein Verfechter der Theorie, dass eine Soap als solche ja nichts schlechtes sein muss, beziehungsweise davon, dass jedes Genre seinen Reiz hat, wenn es erstens gut gemacht ist, und zweitens in seinem Genre die Mittel und Möglichkeiten nutzt, etwas Tiefer zu gehen und einem sozusagen etwa Neues zu erzählen.
Wobei für mich der Inbegriff von "Soap" seichte Unterhaltung ist, die eben nicht tiefer geht und deswegen im Grunde auch nie etwas Neues erzählt. Von daher seh ich die Serie jetzt nicht wirklich als Soap an, sondern eher als Drama mit soapigen Elementen wie halt bsw. Raquels Schwangerschaft am Ende. :roll: Und klar, seichte Unterhaltung kann durchaus gut sein und ihre Berechtigung haben, ist aber eben nicht das, was ich persönlich von Serien erwarte. Entsprechend kann ich mit klassischen Soaps halt wenig bis nichts anfangen.
Kinnas, schaut euch doch bitte Dallas 2012 an, dann wisst ihr was Soap ist und was TLAC nicht ist. :D Klar sind soapige Elemente drin, das liegt für mich aber auch am Tempo, man hat nur 6 Folgen, dass es deshalb Schlag auf Schlag geht und so viele Dinge und Beziehungshinundhers binnen kürzester Zeit passieren lässt sicher auf eine höhere Soapiness (haha, dope word) schließen als tatsächlich vorhanden.
Lin@ hat geschrieben:
Generell geht es mir eigentlich bei allen Charakteren genauso wie dir
Langweilisch. :D
Catfight. :tounge:
Lin@ hat geschrieben:
ForVanAngel hat geschrieben:Mutig war in jedem Fall die Tariq SL, ganz schön krasses Ende, wobei ich dann fand, dass man bei Connor zu extrem vorging, sein S1-Ende war zu heftig.
Für mich war's eigentlich eine logische Steigerung seines Verhaltens. Klar, wär's schön, wenn man da noch etwas mehr über seine Vergangenheit und/oder Psyche erfahren hätte, damit das Ganze noch etwas motivierter wirkt, aber dazu war die Staffel mit 6 Folgen einfach zu kurz.
Richtig, das ist auch wenn man es überhaupt als Kritikpunkt bezeichnen darf ein Punkt wo halt noch ein bisschen was fehlt - deshalb auch meine Forderung nach Flashbacks bzw. Infos woher Connor kommt. Dass er sein Haus abfackelt ist wesentlich krasser als wenn er sich heißes Wasser über die Arme gießt um etwas zu fühlen oder um Tränen rauszuwürgen.
Lin@ hat geschrieben:
Bei Alicia fehlte mir dann bisschen der Zeigefinder, sie überlegte es sich anders, sehr unkritisch und bekam dann am Ende doch den Job.
Für mich war eigentlich genau die Tatsache, dass das Ganze so matter-of-factly präsentiert wurde, das Positive an der Storyline, weil es damit eben dem Zuschauer überlassen wurde, sich selbst Gedanken darüber zu machen und kritisch zu sein. Wobei Nick in der Storyline ja schon auch so ein bisschen Moralapostel gespielt hat...
Ja, hat Nick, was auch richtig war, ich hätte ja mit einem ganz anderen Ausgang gerechnet. Dass man allerdings Alicia dann doch ihre Moral über den Haufen werfen lässt, sie ja sagt und dann plötzlich wegen nem creepy Typen schwupps draußen ist war sicher nicht ideal und schon hat sie sich dagegen entschieden, verglichen mit den Gründen die es gegen so einen Job gibt war das sag ich mal noch einer der harmlosen. Anyway, dann noch alles vergessen und sich zu einem Usher-Job hochgeschlafen. Bisschen viel in kurzer Zeit - wie oben gesagt das kurze Staffel Phänomen.
Lin@ hat geschrieben:Nick macht mich da schon eher stutzig, weil Kanada ja ne sehr lebendige Comedy-Szene hat und allgemein extrem viele international erfolgreiche Komiker hervorgebracht hat. Dass er es da als offenbar purer Anfänger lieber im (wie du so schön sagst) Haifischbecken LA versucht und nicht in der Heimat oder zumindest in US-Comedy-Brutstätten wie Chicago, ist schon ein wenig seltsam. Bezweifle aber, dass da in S2 nochmal genauer darauf eingegangen wird...
Hab mich leider nicht ganz richtig ausgedrückt: Eigentlich wollte ich mehr wissen wie das Leben der Gruppe war bevor sie nach L.A. kam. Ja, warum Canadians nach LA gehen ist offensichtlich, das ist mir bewusst, viel mehr wären die familiären Situationen: Abby zB hat ihren Boyfriend in Canada gehabt und ging trotzdem nach L.A. und verlor ihn. Da gibt's sicher noch ganz andere Sachen. Und ja, das mit Nick stimmt, warum sollte ein Anfänger der wirkt als könnte er keinen alltäglichsten Gag schreiben ausgerechnet in L.A. auf sein Glück hoffen? Da wird er auch wenn's fies war zurecht ausgelacht. Man wollte halt einen Komiker dabei haben, anders ging es halt nicht etwas Abwechslung zu all den Schauspielern zu bringen, man wollte zu Recht eine gemischte Gruppe haben, Schauspieler, Komiker, Producer, Tänzerin.
Lin@ hat geschrieben:
sie hat fast kein Geld, kein Visa
Was ich ja vielmehr nicht kapiere: Weshalb kann Abby nicht als Kellnerin (oder wasauchimmer) arbeiten, weil sie kein Arbeitsvisum hat, gleichzeitig aber offenbar ohne Probleme Schauspieljobs an Land ziehen? :wtf: Gibt's bei den Amis irgendein spezielles Künstlervisum, mit dem man keine normalen Jobs ausübern darf, schauspielern aber schon?
Dazu fiel mir sofort die Story von Evangeline Lilly ein. Sie hat auch kein gültiges Visa gehabt als sie die LOST Rolle bekam. Hm, aber ja, das ist eine interessante Frage. Würde mich gar nicht mal überraschen wenn es ein spezielles Hell äh L.A.-Visa gibt. :D
Lin@ hat geschrieben:
Sonst bleibt noch die Oberzicke Raquel, die wohl viele am Wenigsten leiden können
In diesem Thread ist die Mehrheit bisher klar pro-Raquel. ;) Sonderlich sympathisch kam sie vielleicht nicht rüber, zeigte für mich aber klar die interessantesten Facetten.
^_^ Damn. Ihr Frauen haltet zusammen, gemein. Ich war auch immer der Meinung ihr Charakter ist für das was er symbolisiert interessanter als Raquel sympathisch.
Lin@ hat geschrieben:
Die Serie ist auf jeden Fall mehr als man sich denken kann, bin froh, dass sie keine US Produktion ist, dann wäre sie vermute ich mal weniger kritisch ausgefallen
Zumindest keine CW-Produktion. Merkt man ja schon alleine daran, was bei denen alles gebleept/zensiert wurde. Ich sag bloß: "Breakfast and an *bleep*abortion*bleep* pill?" :roll:
Davon hab ich gehört und wie beim Männerkuss früher ausgeblendet wurde und so Scherze. Zum Glück(!) keine CW Produktion, sonst wäre die Serie wirklich eine Soap geworden, mich wundert's letztendlich auch nicht, dass TLAC wenig Erfolg hatte, einerseits untypisch was CW sonst so macht und dann halt wegen der bereits gewesenen Ausstrahlung im gleichen Jahr.
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Re: The L.A. Complex [MuchMusic / The CW]

Beitrag von Lin@ »

ForVanAngel hat geschrieben:Richtig, das ist auch wenn man es überhaupt als Kritikpunkt bezeichnen darf ein Punkt wo halt noch ein bisschen was fehlt - deshalb auch meine Forderung nach Flashbacks bzw. Infos woher Connor kommt. Dass er sein Haus abfackelt ist wesentlich krasser als wenn er sich heißes Wasser über die Arme gießt um etwas zu fühlen oder um Tränen rauszuwürgen.
Es ist krasser, aber es ist in Anbetracht von allem, was wir über ihn erfahren (Vater Alkoholiker, Mutter hat ihn als Kind verlassen, lebt in fremdem Land, wird offenbar von vielen immer nur auf sein Aussehen reduziert, verletzt sich selbst, ist schwer depressiv, hat aber seine Medikamente abgesetzt(!)...) eben alles andere als abwegig. Er ist halt entgegen aller gegenteiligen Meinungen der felsenfesten Überzeugung, dass er den Erfolg eigentlich gar nicht verdient hat und kann mit der Einsamkeit, die der Job mit sich bringt, auch einfach nicht leben. Also fackelt er das Haus ab, damit er eine Ausrede hat, um wieder zu den anderen ins Motel zu ziehen.
Hab mich leider nicht ganz richtig ausgedrückt: Eigentlich wollte ich mehr wissen wie das Leben der Gruppe war bevor sie nach L.A. kam. Ja, warum Canadians nach LA gehen ist offensichtlich, das ist mir bewusst, viel mehr wären die familiären Situationen
Ach, mich interessiert das nicht so. Man kann sich ja schließlich denken, was die daheim gebliebene Family so denkt...
Würde mich gar nicht mal überraschen wenn es ein spezielles Hell äh L.A.-Visa gibt. :D
Mich schon. ;) Sehr sogar.
Lin@ hat geschrieben:mich wundert's letztendlich auch nicht, dass TLAC wenig Erfolg hatte, einerseits untypisch was CW sonst so macht und dann halt wegen der bereits gewesenen Ausstrahlung im gleichen Jahr.
Ich glaube nicht, dass die mageren Quoten mit der kanadischen Ausstrahlung zusammenhängen. MuchMusic ist ja ein Kabelsender, der dem US-Publikum weitestgehend unbekannt sein dürfte und die kanadischen Zuschauerzahlen lagen ja auch durchgehend im nur fünf(!)stelligen Bereich. Von daher denke ich eher, dass hier Raquels Lieblingsausrede zutrifft: "It had a bad timeslot." ;)
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Re: The L.A. Complex [MuchMusic / The CW]

Beitrag von philomina »

#2.01

Ob Alicia Lowe jetzt dauerhaft raus ist? Die neue Dunkelhaarige mit dem kleinen Bruder scheint ja die Nachfolge anzutreten.

Die Geschichte um Kal und Tariq ist nach wie vor diejenige, die mich am meisten überrascht. Die anderen bringen die Sommerstimmung, aber mit dem Ende hatte ich hier nicht gerechnet. Zunächst mal hatte ich gedacht, wir sähen das weitere Geschehen vielmehr aus Tariqs Sicht. Als dann eher Kal zu sehen war, rechnete ich zwar mit Frustration, aber ich hätte gedacht, dass sich die Aggression eher gegen andere richten wird, als gegen ihn selbst. Er wird aber doch nun nicht tot sein?! Erst den Mädels sagen, sie sollen direkt ins Bad nachkommen, so dass sie ihn sofort finden, und dann die Pulsadern aufschneiden... Frage mich, ob er das als große Geste ansieht, mit der er meint, Tariq zurückzugewinnen, oder ob er wirklich nicht mehr klar denkt und Schluss machen will. Er war ja nun auch ziemlich betrunken.
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Re: The L.A. Complex [MuchMusic / The CW]

Beitrag von philomina »

Oh je, das finde ich wirklich ausgesprochen schade! Gerade der Charakter des Kal hatte mich sehr angesprochen und auch insgesamt waren mir fast alle Charaktere ans Herz gewachsen. Hätte sehr gerne eine weitere Staffel gesehen, gerade auch um zu sehen, wie man mit Kals Entwicklung weiter umgegangen wäre.
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