Freundschaft

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Schnupfen
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Beitrag von Schnupfen »

Lauren hat geschrieben:Vorallem ist es ja sehr ungewöhnlich, dass ihr zur selben Nacht im selben Krankenhaus geboren seit (da du ja auf dem Dorf wohnst/gewohnt hast, gibt es da natürllich nur 1 krankenhaus, oder?)
Ja, wir kommen vom Dorf.
Aber nein, dort gibt es gar kein Krankenhaus. Wir sind aber auch nicht in dem der Nachbarstadt geboren, sondern in einem etwas ne halbe Stunde weg. Weil das n besseren Ruf hat...

Witzig ist noch, dass es eine eisglatte Nacht war (1. auf 2. Januar) und das KH auf nem Berg liegt.
Meine Eltern sind den Berg noch mitm Auto hochgekommen, die Eltern meines besten Freundes mussten die Hälfte laufen... :D
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„One day at a time“
Lauren

Beitrag von Lauren »

Schnupfen hat geschrieben: Meine Eltern sind den Berg noch mitm Auto hochgekommen, die Eltern meines besten Freundes mussten die Hälfte laufen... :D
Ach du schreck... :D !
Na, das ist ja auch nicht gerde angenehm für ne Hochschwangere...aber sie hats ja hoffendlich gut überstanden!
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Schnupfen
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Beitrag von Schnupfen »

Lauren hat geschrieben:Ach du schreck... :D !
Tja, das bergige Siegerland...
Na, das ist ja auch nicht gerde angenehm für ne Hochschwangere...aber sie hats ja hoffendlich gut überstanden!
Ja, doch. Ich mache jetzt keinen Witz (von wegen, dass man ihm deswegen n kleinen Knall merkt), denn damit kann man mir auch immer kommen (Drei Stichworte: Mama - hochschwanger - Kellertreppe runtergestürzt). :D
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Lenya

Beitrag von Lenya »

Schnupfen hat geschrieben: Witzig ist noch, dass es eine eisglatte Nacht war (1. auf 2. Januar) und das KH auf nem Berg liegt.
Meine Eltern sind den Berg noch mitm Auto hochgekommen, die Eltern meines besten Freundes mussten die Hälfte laufen... :D
KH? Wofür ist das denn die Abkürzung? Für Bad Kreuznach? :)
Sandra

Beitrag von Sandra »

Ich tippe auf "Krankenhaus". :)
mila

Beitrag von mila »

Meine Mutter und ihre beste Freundin haben sich auch bei meiner Geburt im Krankenhaus kennen gelernt, weil sie da einen Sohn bekommen hat, der nnur 12 Minuten nach mir geboren wurde. ;)
Also kennen sie sich jetzt seit über 16 Jahren, das finde ich auch sehr lustig.
Lauren

Beitrag von Lauren »

Schnupfen hat geschrieben: (Drei Stichworte: Mama - hochschwanger - Kellertreppe runtergestürzt). :D
Ohh gott... :o
Hochschwanger? Und es ist nichts passiert?
Manchmal hat man so großes Glück...!
Meine Mutter ist mit mir als Baby auf dem Arm auch mal eine große Treppe runtergefallen...aber Mütter haten ihr Kind ja immer instinktiv hoch, so das bei mir auch keine bleibenden Schäden vorhanden sind! :D
Und als ich 3 war bin ich auch mal eine riesen große Kellertreppe runtergefallen - hab mir aber nicht einen Kratzer geholt !
Inara

Beitrag von Inara »

Dann werfe ich mal wieder ein neues Thema in die Runde:
Verzeiht ihr sehr schnell? Seid ihr eher nachtragend und beleidigt oder seid ihr meistens ihr der, der nachgibt?

Bei mir ist es ja so, dass ich meistens erstmal absolut sauer bin, mich dann aber einkrieg und meistens die bin, die letztendlich nachgibt. Irgendwie auch doof, aber ich finds einfach dämlich (und traurig), nur des Stolzes wegen eine Freundschaft aufzugeben. Und wenn wir uns wirklich gar nicht einigen können, dann einigen wir uns eben darauf, dass wir uns nicht einigen können ;) .
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Schnupfen
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Beitrag von Schnupfen »

Kann nicht wirklich auf viel Streit und große Konflikte in meinen Freundschaften zurückblicken, wofür ich auch sehr dankbar bin.
Wenn dann mal ein Konflikt ist, leide ich furchtbar drunter - egal, ob jemand andres Schuld war oder nicht. Von daher will ich das ganze dann ganz schnell klären - da ist Verzeihen von VOrteil, Nachtragen von Nachteil. Von daher kann ich (nach einer Weile - nicht innerhalb den ersten 30 Minuten danach!) gut verzeihen und vergessen. Nachtragen tue ich gar nicht - mein Schwäche ist nur, dass manches bei mir ironischer- oder sarkastischerweise wieder auf den Tisch kommt, ohne dass Ernst dahinter ist bei mir, allerdings fassen das andere nie so unernst auf... Versuche ich mir abzugewöhnen.
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Inara

Beitrag von Inara »

Schnupfen hat geschrieben:Nachtragen tue ich gar nicht - mein Schwäche ist nur, dass manches bei mir ironischer- oder sarkastischerweise wieder auf den Tisch kommt, ohne dass Ernst dahinter ist bei mir, allerdings fassen das andere nie so unernst auf... Versuche ich mir abzugewöhnen.
Ja, das ist bei mir auch so... manchmal kommt das bei den Leuten absolut anders an, als man es gemeint hat. Und dann muss man erstmal wieder die Wogen glätten. ;)
Meernixe

Beitrag von Meernixe »

Also ich hatte das große Glück das ich eine dieser "Serien" Freundin hatte. Sie war die beste die man sich wünschen kann. Wir haben alles zusammen gemacht. Die gleichen Klamotten... Waren zusammen im Urlaub. Klar hat sie mich auch mal genervt. Wir waren ja dauernd zusammen. Aber die Freundschaft ist leider kaputt gegangen. Wir reden noch miteinander. Aber sie hat Familie ich habe Familie. Dazu fehlt mir auch ihre neue Nummer :(
Werde ich mir aber noch mal besorgen ;)

Jetzt habe ich 2 wirklich sehr gute Freundinen. Auf die ich mich auch verlaßen kann. Wir reden über alles. Auch wenn wir nicht jeden Tag telefonieren wissen wir dennoch da ist jemand. Und das ist gut so.

Ob ich mich für jemanden ich die Schußlinie werfen würde. Ja für meine Familie. Für meinen Mann, Sohn, meine Mutter meine Oma & meine Tante. Den sie würden das gleich für mich tun. Familie kommt eh immer zuerst!
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Schnupfen
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Beitrag von Schnupfen »

nirvana hat geschrieben:Ja, das ist bei mir auch so... manchmal kommt das bei den Leuten absolut anders an, als man es gemeint hat. Und dann muss man erstmal wieder die Wogen glätten. ;)
Genau. Und es nervt, dass es einem immer als Unsensibilität angelastet wird... :boese:
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stylebabe

Beitrag von stylebabe »

ich hätte auch eine frage zu freunden!
ich weiß nicht ob sie schon mal gestellt wurde!
was macht ihr so mit euren freunden?
im sommer und winter?
lg sarah
Glücksi

Beitrag von Glücksi »

So ein schöner Thread - wie konnte er nur so sang- und klanglos in der Versenkung verschwinden? :wtf:

Habe mir gerade in aller Gemütsruhe sämtliche Posts durchgelesen und voll Erleichterung festgestellt, dass ich mit meinen Erfahrungen in punkto Freundschaft garnicht so alleine dastehe!


Um es gleich zu sagen: Ich glaube schon an wahre Freundschaft, ich weiß nur nicht ob es die jemals auch für mich geben wird...

Klar gibt es in meinem Leben Menschen die ich sehr gerne mag, mit denen ich furchtbar gerne zusammen bin und für die ich mich auch in die Schußlinie werfen würde. Aber durch Erlebnisse in der Vergangenheit bin ich so unsicher geworden, dass ich nicht weiß ob es auf Gegenseitigkeit beruht, oder ich im Grunde nur das Anhängsel meines Mannes bin, das man in Kauf nehmen muss. :ohwell:

Schnupfen hat geschrieben: Ich teile meinen Freunden sehr oft und sehr deutlich mit, wie sehr ich sie mag, wie wichtig sie mir sind.
Hängt sicher mit meiner Art zusammen und dass ich - genau wie du schriebst - selbst gerne Bestätigung bekomme und unbedingt brauche. Deshalb mach ich das auch bei anderen so.

Habe mal einen Vortrag gehört über die "Fünf Sprachen der Liebe".
Jeder Mensch spricht (min.) eine dieser Sprachen. Also die Art, wie er jemandem (Partner, Freunden, etc.) zeigt, dass er ihn liebt. Bzw. auch die Art, wie er das von jemandem mitgeteilt bekommen will.

Sprache A: ...durch Körperkontakt (Drücken, Berühren,...)
Sprache B: ...durch Bestätigung (Lob, Artikulieren der Gefühle,...)
Sprache C: ...durch Geschenke (Marteriell, Ideell,...)
Sprache D: ...durch Zweisamkeit (Zeit miteinander verbringen,...)
Sprache E: ...durch Dienen (Helfen, Anpacken,...)
Die fünf Sprachen der Liebe finde ich sehr interessant, ich spreche sie - mehr oder weniger ausgeprägt - alle. Bis auf die Sprache B habe ich auch alle schon zu hören bekommen, aber verflixt - genau diese ist mir die wichtigste. Wenn ich mich selber so mitteile (in Form einer Karte oder email) und dann nichts zurück kommt, fühle ich mich abgewiesen.
Vielleicht sollte ich einfach akzeptieren, dass manche sich nicht auf diese Art und Weise äußern können und statt dessen die anderen Sprachen sprechen?

Ich weisset nich´- letztlich bin ich wohl ein gebranntes Kind, dass das Feuer scheut. ;)


@ Stylebabe
Mit ehemaligen Freunden haben wir uns immer zum zocken getroffen - Kartenspiele, Gesellschaftsspiele - alles was uns in die Finger kam...
Wir haben aber neben Spaß und Albernheit auch über ernste Dinge diskutiert, mit dem letztlichen Ergebnis, dass sie uns für unsere Ansichten verurteilt haben und diese Freundschaft nun nicht mehr besteht. :(

Mit den Freunden von denen ich mir nicht wirklich sicher bin ob es auch meine Freunde sind, gehen wir viel spazieren, haben schon Urlaube gemeinsam verbracht und im Sommer grillen wir gern mal miteinander.

So, ich hoffe dieser Thread rutscht nun nicht gleich wieder ab! :D
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Schnupfen
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Beitrag von Schnupfen »

Glücksi hat geschrieben:Habe mir gerade in aller Gemütsruhe sämtliche Posts durchgelesen und voll Erleichterung festgestellt, dass ich mit meinen Erfahrungen in punkto Freundschaft garnicht so alleine dastehe!
Wow! Respekt! Hat sicher gedauert...
Klar gibt es in meinem Leben Menschen die ich sehr gerne mag, mit denen ich furchtbar gerne zusammen bin und für die ich mich auch in die Schußlinie werfen würde. Aber durch Erlebnisse in der Vergangenheit bin ich so unsicher geworden, dass ich nicht weiß ob es auf Gegenseitigkeit beruht, oder ich im Grunde nur das Anhängsel meines Mannes bin, das man in Kauf nehmen muss. :ohwell:
Kann nachvollziehen, wie du da denkst/fühlst. Aber ich bin mir GANZ sicher, dass es für jeden Menschen die passenden Gegenüber gibt, die treu und vertrauenswürdig sind.
Die fünf Sprachen der Liebe finde ich sehr interessant, ich spreche sie - mehr oder weniger ausgeprägt - alle. Bis auf die Sprache B habe ich auch alle schon zu hören bekommen, aber verflixt - genau diese ist mir die wichtigste. Wenn ich mich selber so mitteile (in Form einer Karte oder email) und dann nichts zurück kommt, fühle ich mich abgewiesen.
Vielleicht sollte ich einfach akzeptieren, dass manche sich nicht auf diese Art und Weise äußern können und statt dessen die anderen Sprachen sprechen?
Das. Oder mitteilen, welche Sprache man gerne hört.
@ Stylebabe
Mit ehemaligen Freunden haben wir uns immer zum zocken getroffen - Kartenspiele, Gesellschaftsspiele - alles was uns in die Finger kam...
Wir haben aber neben Spaß und Albernheit auch über ernste Dinge diskutiert, mit dem letztlichen Ergebnis, dass sie uns für unsere Ansichten verurteilt haben und diese Freundschaft nun nicht mehr besteht. :(
Das ist sehr traurig. Waren es moralische oder weltanschauliche Fragen?


stylebabe hat geschrieben:was macht ihr so mit euren freunden?
im sommer und winter?
Am WE treffen wir uns oft mit vielen (sind ein großer Freundeskreis) bei jemandem zuhause, um zusammen abzuhängen, was zu spielen oder nen Film zu schauen. Oder wir gehen was trinken oder ins Kino. Das Übliche halt, oder?
Im Sommer sind wir dann natürlich mehr draußen als drinnen, entweder im Garten oder (evtl. schon den Tag über) am See, in nem Park, in ner Stadt.

Unter der Woche treffe ich mich dann eher mit nicht allen auf einmal, sondern eher nur mit meinen besten Kumpels, um zusammen abzuhängen, n Filmchen zu schauen, zu quatschen, zu zocken.

Dazu kommen halt besondere Aktionen wie Feiern, Ausflüge, Cocktailabende, Filmnächte, Konzerte, etc.
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Glücksi

Beitrag von Glücksi »

@ Schnupfen
Es waren religiöse Fragen.
Wir sind zu einem anderem Schluß gekommen als sie, nämlich dem, nicht menschlicher Führung bedingungslos und blind zu vertrauen nur weil sie das einfordern, sondern Gott. Mein Mann und ich sind der Meinung, wenn menschliche Führung vom Kurs Gottes abweicht darf man nicht einfach weiter hinterhertraben.
Das konnten sie nicht nachvollziehen und auch nicht akzeptieren, womit unsere Freundschaft dann Geschichte war... :(

Den Freunden sagen das ich Sprache B am besten verstehe, trau´ich mich irgendwie nicht. :schaem:
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Schnupfen
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Beitrag von Schnupfen »

Glücksi hat geschrieben:@ Schnupfen
Es waren religiöse Fragen.
Wir sind zu einem anderem Schluß gekommen als sie, nämlich dem, nicht menschlicher Führung bedingungslos und blind zu vertrauen nur weil sie das einfordern, sondern Gott. Mein Mann und ich sind der Meinung, wenn menschliche Führung vom Kurs Gottes abweicht darf man nicht einfach weiter hinterhertraben.
Das konnten sie nicht nachvollziehen und auch nicht akzeptieren, womit unsere Freundschaft dann Geschichte war... :(
Sowas ist sehr schade. Ich kenn das eher andersrum: Dass religiöse Menschen nicht damit klarkommen, wenn Freunde andere Ansichten in ihnen sehr wichtigen Gebieten haben... Beides bitter.
Den Freunden sagen das ich Sprache B am besten verstehe, trau´ich mich irgendwie nicht. :schaem:
Na, vielleicht tust dus, wenn die Freundschaften mehr gewachsen sind, wer weiß... ;-)

OT
Schön, dass seine Sig wieder da ist!
/OT
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Hörnäy
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Beitrag von Hörnäy »

Schnupfen hat geschrieben:Kann nachvollziehen, wie du da denkst/fühlst. Aber ich bin mir GANZ sicher, dass es für jeden Menschen die passenden Gegenüber gibt, die treu und vertrauenswürdig sind.
Tja, die Frage ist nur, woran erkennt man das? :( Und wie kann man sich sicher sein? Oder kann man sich überhaupt sicher sein? Mögen blöde Fragen sein, ist aber das, was mich im Moment am meisten beschäftigt...
Ich hatte in meinem Leben vier "beste" Freundinnen. Von der 1. bis 4. Klasse, von der 5. bis zur 7., 8. bis 10. und dann seit der 11.
Interessanter Trend, der sich da entwickelt hat, dass meine beste Freundin sich immer nach ziemlich genau drei Jahren irgendwie extrem von mir weg entwickelt hat, sich nach anderen Seiten orientiert hat und daran die Freundschaft schließlich irgendwie zerbrochen ist. Stellt sich die Frage, ob es meine Schuld war, immerhin ist so ein Trend schon sehr ungewöhnlich ;) Hab ich mir viele Gedanken drüber gemacht, als meine aktuell beste Freundin sich in der 13 plötzlich stark verändert hat und anfing, mit einem Mädel rumzuhängen, das ich erstens absolut nicht leiden kann und das zweitens so ziemlich das komplette Gegenteil von mir ist.

Naja, mittlerweile sind zwei Jahre vergangen und unsere Freundschaft ist nicht mehr dieselbe, die sie mal war, besonders in der 11 und 12 waren wir sehr eng befreundet und waren uns auch sehr ähnlich. Nur irgendwie ist sie so ein ganz anderer Mensch geworden und ich, naja, ich hab mich vielleicht auch verändert, aber im großen und ganzen bin ich der Mensch geblieben, der ich war. Es kam eben noch dazu, dass ich dann vor zwei Jahren fürs Studium 400km von Zuhause weggezogen bin. Ich komme nur für die Semesterferien heim, wo wir uns - wie üblich - einmal die Woche sehen und das auch nicht immer. Ich hab irgendwie das Gefühl, dass ich meinen Freunden nicht mehr wichtig bin, weshalb ich schon bald angefangen habe, mich emotional ein wenig zu distanzieren, was blöd sein mag, aber ich bin einfach extrem sensibel und möchte es mir auch nicht mehr gefallen lassen, immer diejenige zu sein, die angekrochen kommt. Es gibt da einige Situationen, gerade in letzter Zeit, die irgendwie belegen, dass ich immer der Trottel bin am Ende.

Aber ich weiß gar nicht so recht, was ich machen soll. Es meinen Freunden sagen? Ich hab Angst, dann am Ende ganz ohne Freunde da zu stehen. Neue Freunde suchen fällt mir aus dem Grund auch schwer, weil ich einfach nicht der Mensch bin, der so offen auf andere zugeht. Ich weiß auch gar nicht, ob ich das will, immerhin plane ich nicht ewig hier zu bleiben, wo ich studiere...

Ich bin wirklich etwas ratlos und versuche mich, so wenig wie möglich damit zu beschäftigen, da es mich nur irgendwie traurig macht. Selbst meine Tante, mit der ich einen extrem guten Kontakt habe, meint, ich solle mich erstmal zurückziehen und abwarten, da ihr die sonderbare Entwicklung meiner besten Freundin auch nicht wirklich gefällt. Deswegen bin ich gerade etwas am zweifeln, ob es für mich überhaupt den "idealen" Freund gibt, mit dem ich vielleicht mein Leben lang befreundet sein werde. So blöd es auch klingen mag...
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Beitrag von Schnupfen »

hoernaey hat geschrieben:
Schnupfen hat geschrieben:Kann nachvollziehen, wie du da denkst/fühlst. Aber ich bin mir GANZ sicher, dass es für jeden Menschen die passenden Gegenüber gibt, die treu und vertrauenswürdig sind.
Tja, die Frage ist nur, woran erkennt man das? :( Und wie kann man sich sicher sein? Oder kann man sich überhaupt sicher sein? Mögen blöde Fragen sein, ist aber das, was mich im Moment am meisten beschäftigt...
So blöd ist das gar nicht. Vielleicht sollte man sich da nicht zu viele Gedanken machen, weil Gedanken schonmal zu gar nichts führen bzw. einem keine treuen Freunde bringen. Aber ich glaube, viel zu wenige machen sich über so etwas Gedanken! Sie denken (und wollen das denken), dass ihre engen Freundschaften für immer halten, usw.

Ich habe mich auch schon gefragt, was denn Freundschaft ausmacht, was denn dafür sorgt, dass sie nicht auseinander geht (nicht unbedingt im Bösen). Was wäre, wenn jemand weit wegzieht? Wenn der Kontakt nicht mehr möglich ist? Ist eine Freundschaft nicht gerade deshalb so eng, weil man sich immer und schon lange Zeit sieht? Aber eben: Was, wenn nicht mehr? Ist jeder ein Typ dafür, den Kontakt per Telefon aufrecht zu erhalten? Lebt man sich nicht auseinander durch unterschiedliche LEbens(um)welten?

Du siehst: Ich hab da auch keine Antworten. Ich glaube, weil man es einfach nicht wissen kann.
Es ist gut, wichtig und richtig, daran zu glauben, dass seine sehr guten, seine langjährigen Freundschaften halten. Aber im Endeffekt kann alles mögliche passieren, man kanns nicht prophezeihen und hats nicht in der Hand.

Ich habs schon erlebt, dass der Kontakt zu zwei sehr guten Freunden abgebrochen ist - ohne Streit. Aber einfach, weil man sich verändert bzw. in der Zeit nicht zusammengepasst hat. Und weil eine Entfernung von 3 Stunden da war. Eine Freundschaft ist allerdings nach 2 Jahren wieder aufgelebt und so gut wie damals. Kann eben auch passieren - auch bei deinen Freundinnen, denk ich...

Berücksichtigen muss man auch das Alter, in dem man sich befindet. In den Teenagerjahren ist man sich dermaßen stark am etwickeln und so ungefestigt als Persönlichkeit (erinnere mich an die Schulzeit und an das Phänomen, dass da viele Freunde nur Lebenabschnittfreunde waren), dass ich da alles, was ich geschrieben habe, nicht 100prozentig drauf beziehen würde. Eher auf Leute, die über 20 sind.

Aber ich weiß gar nicht so recht, was ich machen soll. Es meinen Freunden sagen? Ich hab Angst, dann am Ende ganz ohne Freunde da zu stehen.
Ich kenne deine Freunde / deinen Fruendeskreis nicht, daher fällts schwer da was zu raten. Hast du vielleicht eine/n Vertraute/n unter ihnen, dem du das mal sagen könntest?
Neue Freunde suchen fällt mir aus dem Grund auch schwer, weil ich einfach nicht der Mensch bin, der so offen auf andere zugeht. Ich weiß auch gar nicht, ob ich das will, immerhin plane ich nicht ewig hier zu bleiben, wo ich studiere...
Ich wohne leider nicht in meiner Unistadt, sondern zuhause und pendle. Da fällt richtige Freundschaften knüpfen schwer und ich beneide die, die dort auch wohnen. Also würde ich dir hier raten: Mach was draus! Du wohnst dort, kannst dich mit Kommilitonen auf nen Kaffee oder zu ner Feier treffen und Kontakte knüpfen!
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Annika
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Beitrag von Annika »

Sandra hat geschrieben:Wenn mir vor zehn Jahren jemand gesagt hätte, dass ich mit meinen besten Freundinnen aus der Schule mit Mitte 20 keinen Kontakt mehr haben werde, hätte ich ihn ausgelacht. Und heute haben wir uns nix mehr zu sagen, wenn wir uns über den Weg laufen.
Das ist bei mir glücklicherweise nicht so, na ja halbwegs. Mit meinen besten Freundinnen aus der Oberstufe bin ich heute noch befreundet und wir treffen uns mindestens zwei Mal die Woche zu festen Terminen. Hinzu kommt, dass ich mit meiner besten Freundin in einer WG lebe. Neben diesen alten Schulfreunden habe ich auch immer noch mehr als engen Kontakt zu zwei alten Theaterfreundinnen und alle zusammen (wir sind 8 Mädels) treffen wir uns nun seit knapp 6 Jahren mehrmals die Woche und ich denke, das wird sich auch nicht mehr deutlich ändern, da wir alle einfach schon im Leben stehen und die meisten auch einen Job haben. Ich denke mit den einen oder dem anderen wird der Kontakt immer ein wenig enger sein und einiges wird sich sicherlich auch ändern wenn wir Familien gründen, aber alles in allem, sind diese Mädels wirklich Freunde fürs Leben
Gibts keine Freundschaft, die stark genug ist, nach zig Jahren und vielen verschiedenen Lebensänderungen, noch zu bestehen und genauso gut zu sein (oder noch besser)? Was muss dafür passieren?
Ich denke solche Freundschaften gibt es... Wenn ich da an einen meiner besten Freunde denke, mit dem ich befreundet bin, seit dem ich 14 Jahre alt bin, wir hatten nie den extrem engen Kontakt (monatliches Treffen, quatschen, mal mehr mal weniger) aber wir hatten schon extrem krasse Lebensabschnitte, die einfach nicht zu dem Leben des anderen passten, aber waren einfach immer befreundet.

Und bei meinem besten Freund ist es auch nicht "einfach", da wir einfach vollkommen verschiedene Menschen sind. Wir haben zwar gemeinsame Interessen, aber im Prinzip könnten wir verschiedener nicht sein und unsere Freundschaft überlebt eine 600 km lange Entfernung und die Tatsache, dass er eigentlich alle 2 Jahre für ein Jahr im Ausland ist.

Ich bin also guter Dinge, dass Freundschaften überleben können, wenn man nicht zu viel und auch nicht zu wenig erwartet und fordert.
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