Bundestagswahl 2005
Was hat Besitz mit Individualität zu tun?
Trotzdem, du kannst dir ganz individuell aussuchen, was du haben möchtest. Nicht alle besitzen das gleiche.
Spaß und Selbstverwirklichung kann man auch ausserhalb des Jobs haben. Indem du dich bildest, Kunst machst (von Bildern, über Musik bis zu Filmen und Serien) und/oder wissenschaftliche Forschung betreibst. Da arbeitest du ja auch kreativ und jeder bekommt die wirkliche Chance es auch zu tun, selbst wenn er Müllmann ist.
Indem du deine 5 Stunden leistest arbeitest du auch um dich zu ernähren. Jetzt aber arbeitest du fast 10 mal soviel, nur um anderen Luxus zu ermöglichen.
Es muß nichts haargleich sein, auch an der materiellen Individualität ändert sich gar nichts, im Gegenteil, sie kann sogar noch ausgebaut werden.
UND NOCHMALS: Es wird nichts geschenkt, sondern jeder bekommt das was seine Arbeit wirklich wert ist. Und da die Technologie soweit fortgeschritten ist, ist weniger Arbeit notwendig um mehr herzustellen.
Die Realität von der du sprichst ist vom Menschen geschaffen, es ist kein Naturgesetz. Dem kommt das von mir vorgeschlagene System schon näher. Bei den San, den Urstämmen Afrikas (von denen wir alle nach neusten Studien abstammen) arbeitet jeder für sich. Jede Familie managet die Jagd und die Zubereitung des Essens. Dennoch wird alles erbeutete der Stammesmitglieer zusammengeschmissen und aufgeteilt, so das niemand hungern muß. Stämme die in ihrem Gebiet nicht genügend Nahrung finden, wird erlaubt in den Gebieten der anderen Stämme zu jagen, vorrausgesetzt es ist genügend für beide da. Das alles läuft völlig ohne Hierchien ab, jeder macht freiwillig mit, angetrieben durch seinen Sozialtrieb, der ihm ermöglicht von der Gemeinschaft zu profitieren.
Das ist die ursprüngliche Lebensweise der Menschen, die jetzt bedroht ist, weil man den Stämmen ihr Land weggenommen hat und sie in die Kalahari-Wüste vertrieben hat.
Hierachien sind ebenfalls pathologisch. Sie wird in der Kindheit gelernt (wo ich bei meiner eigentlichen vertrauten Thematik bin). Menschen setzen als Erwachsene das um, was sie in der Kindheit erfahren haben. Und das ist in der modernen Kultur Unterdrückung (siehe autoritäre Erziehung, anti-autoritäre Erziehung, Super Nanny Erziehung etc.). Das führt einerseits zur Unterwerfung vermeintlich "stärkeren" und zu dem Drang selbst andere zu unterwerfen. Ergebnis ist eine Hierachie die kaum einer hinterfragt, weil kaum jemand etwas anderes kennt. Dennoch gibt es Menschen wie mich, die sich weder jemanden unterwerfen wollen, noch andere unterwerfen wollen. Wen ich als Autorität anerkenne, entscheide ich selbst. Ich hinterfrage das was sie sagt und richte mich nach ihr, wenn es für mich richtig erscheint. (Bei Elefanten gab es vor kurzem eine Studie, da fand man herraus, dass auch die Herdentiere nicht blind der Anführerin folgten).
Trotzdem, du kannst dir ganz individuell aussuchen, was du haben möchtest. Nicht alle besitzen das gleiche.
Spaß und Selbstverwirklichung kann man auch ausserhalb des Jobs haben. Indem du dich bildest, Kunst machst (von Bildern, über Musik bis zu Filmen und Serien) und/oder wissenschaftliche Forschung betreibst. Da arbeitest du ja auch kreativ und jeder bekommt die wirkliche Chance es auch zu tun, selbst wenn er Müllmann ist.
Indem du deine 5 Stunden leistest arbeitest du auch um dich zu ernähren. Jetzt aber arbeitest du fast 10 mal soviel, nur um anderen Luxus zu ermöglichen.
Es muß nichts haargleich sein, auch an der materiellen Individualität ändert sich gar nichts, im Gegenteil, sie kann sogar noch ausgebaut werden.
UND NOCHMALS: Es wird nichts geschenkt, sondern jeder bekommt das was seine Arbeit wirklich wert ist. Und da die Technologie soweit fortgeschritten ist, ist weniger Arbeit notwendig um mehr herzustellen.
Die Realität von der du sprichst ist vom Menschen geschaffen, es ist kein Naturgesetz. Dem kommt das von mir vorgeschlagene System schon näher. Bei den San, den Urstämmen Afrikas (von denen wir alle nach neusten Studien abstammen) arbeitet jeder für sich. Jede Familie managet die Jagd und die Zubereitung des Essens. Dennoch wird alles erbeutete der Stammesmitglieer zusammengeschmissen und aufgeteilt, so das niemand hungern muß. Stämme die in ihrem Gebiet nicht genügend Nahrung finden, wird erlaubt in den Gebieten der anderen Stämme zu jagen, vorrausgesetzt es ist genügend für beide da. Das alles läuft völlig ohne Hierchien ab, jeder macht freiwillig mit, angetrieben durch seinen Sozialtrieb, der ihm ermöglicht von der Gemeinschaft zu profitieren.
Das ist die ursprüngliche Lebensweise der Menschen, die jetzt bedroht ist, weil man den Stämmen ihr Land weggenommen hat und sie in die Kalahari-Wüste vertrieben hat.
Hierachien sind ebenfalls pathologisch. Sie wird in der Kindheit gelernt (wo ich bei meiner eigentlichen vertrauten Thematik bin). Menschen setzen als Erwachsene das um, was sie in der Kindheit erfahren haben. Und das ist in der modernen Kultur Unterdrückung (siehe autoritäre Erziehung, anti-autoritäre Erziehung, Super Nanny Erziehung etc.). Das führt einerseits zur Unterwerfung vermeintlich "stärkeren" und zu dem Drang selbst andere zu unterwerfen. Ergebnis ist eine Hierachie die kaum einer hinterfragt, weil kaum jemand etwas anderes kennt. Dennoch gibt es Menschen wie mich, die sich weder jemanden unterwerfen wollen, noch andere unterwerfen wollen. Wen ich als Autorität anerkenne, entscheide ich selbst. Ich hinterfrage das was sie sagt und richte mich nach ihr, wenn es für mich richtig erscheint. (Bei Elefanten gab es vor kurzem eine Studie, da fand man herraus, dass auch die Herdentiere nicht blind der Anführerin folgten).
Ich denke schon, dass das etwas damit zu tun hat. Ebenso hat Geld damit etwas zu tun. Menschen wollen besitzen, das kannst Du verurteilen, wie Du willst, aber Du sitzt ja gerade auch an einem PC, obwohl Du auch im Wald Holzstühle oder Zaunlatten für Deinen Nachbarn schnitzen könntest. Stattdessen hast Du Dein Geld in einen Computer und Internetzugang investiert.JanNolte hat geschrieben:Was hat Besitz mit Individualität zu tun?
Trotzdem, du kannst dir ganz individuell aussuchen, was du haben möchtest. Nicht alle besitzen das gleiche.

Andere Leute arbeiten eben dafür, sich ein Haus oder ein teures Auto leisten zu können. Ich finde das nicht verwerflich, ich freue mich auch, wenn ich mir mal was Schönes leisten kann. Später wird das hoffentlich auch mal ein Auto oder ein Haus sein.
Und zum Thema Arbeit: Vielleicht gibt es aber auch Leute, die sich gerade im Beruf verwirklichen wollen. Es steht jedem frei, das in der Freizeit ebenso zu tun, aber dann solltest Du es auch den Leuten zu gestehen, die eben über ihre Arbeit Erfüllung und Selbstverwirklichung finden. Das kann der Rechtsanwalt genauso wie der Politiker sein. Nur weil diese Berufsgruppen ein hohes Gehalt bekommen, sind es nicht automatisch schlechte Menschen. Sicher gibt es da schwarze Schafe, genauso wie in dem von Dir zitierten Beispiel des Vorstandmitglieds.
Ihr könnt es noch so oft wiederholen, aber das Argument der Gleichmachung habe ich längst wiederlegt. 
Ich habe den PC mit mehr menschlicher Arbeit bezahlt, als für seine Produktion an menschlicher Arbeit notwendig war. Und das nur, weil der Boden aus dem die Rohstoffe kommen jemand gehört und die Firma, ein mehrfaches von dem, was an Arbeitskosten entstanden verlangt. Die Besizter haben als Gegenleistung keinerlei produktive Arbeit geleistet, ihre Arbeit besteht ausschließlich darin, die ungerechte Verteilung zu gewährleisten. Da hätten sie genau so gut mein Konto plündern können, da ist kein Unterschied.
Die genannten Tätigkeiten in der Freizeit (Arbeitszeit gibt es dann eh nicht mehr, weil 5 Stunden nicht mehr als solche wahrgenommen wird) sind auch Arbeit. Arbeit in der man Erfüllung und Selbstverwirklichung finden kann.
Selbst Top-Manager sagen, dass bis 2030 nur noch 8 Stunden arbeit in der Woche für jeden übrig ist. Dann ist das jetzige System nicht mehr lebensfähig. Deshalb versuchen sie jetzt ja auch den letzten Tropfen Blut daraus zu quetschen bevor es entgültig am Boden liegt.
http://www.5-stunden-woche.de/quellen/8stundenwoche.htm
http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/p ... 4?_seite=1
http://www.jungewelt.de/2004/11-06/014.php
Was wollt ihr machen, wenn das eintritt?
Na ja, aber ich glaube, da könnte ich auch mit fundamentalistischen Gläubigen reden, ihr scheint schon so in der Kapitalismus-Sekte integriert zu sein, dass es nicht viel Sinn hat...

Ich habe den PC mit mehr menschlicher Arbeit bezahlt, als für seine Produktion an menschlicher Arbeit notwendig war. Und das nur, weil der Boden aus dem die Rohstoffe kommen jemand gehört und die Firma, ein mehrfaches von dem, was an Arbeitskosten entstanden verlangt. Die Besizter haben als Gegenleistung keinerlei produktive Arbeit geleistet, ihre Arbeit besteht ausschließlich darin, die ungerechte Verteilung zu gewährleisten. Da hätten sie genau so gut mein Konto plündern können, da ist kein Unterschied.
Die genannten Tätigkeiten in der Freizeit (Arbeitszeit gibt es dann eh nicht mehr, weil 5 Stunden nicht mehr als solche wahrgenommen wird) sind auch Arbeit. Arbeit in der man Erfüllung und Selbstverwirklichung finden kann.
Selbst Top-Manager sagen, dass bis 2030 nur noch 8 Stunden arbeit in der Woche für jeden übrig ist. Dann ist das jetzige System nicht mehr lebensfähig. Deshalb versuchen sie jetzt ja auch den letzten Tropfen Blut daraus zu quetschen bevor es entgültig am Boden liegt.
http://www.5-stunden-woche.de/quellen/8stundenwoche.htm
http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/p ... 4?_seite=1
http://www.jungewelt.de/2004/11-06/014.php
Was wollt ihr machen, wenn das eintritt?
Na ja, aber ich glaube, da könnte ich auch mit fundamentalistischen Gläubigen reden, ihr scheint schon so in der Kapitalismus-Sekte integriert zu sein, dass es nicht viel Sinn hat...
Nun ja, da Du scheinbar die Weisheit mit Löffeln gefressen hast kann ich auch nur feststellen, dass mit Dir auch keine Diskussion möglich ist.JanNolte hat geschrieben:Na ja, aber ich glaube, da könnte ich auch mit fundamentalistischen Gläubigen reden, ihr scheint schon so in der Kapitalismus-Sekte integriert zu sein, dass es nicht viel Sinn hat...
Zieh am besten in die Kalahari-Wüste, dort scheint Dein Lebensmodell ja schon zu funktionieren.
Von da aus kannst Du dann mal Missionsarbeit in umgekehrter Richtung betreiben.
Wenn Du mich schon als Kapitalisten bezeichnest kann ich nur sagen: ich bin es gern!

Na klar, wenn dann so fellbekleidete Typen wie Du auftauchen, die ein totes Tier gegen eine Nacht in einem richtigen Bett tauschen wollen, dann werde ich den Zaun wohl wirklich dringend brauchen...JanNolte hat geschrieben:Joa, habe ich mir schon gedacht. Dann fang schon mal an eine Festung um dein Haus zu brauen. In ein paar Jahr wirst du sie dringend brauchen.

Vorher sehe ich keinerlei Notwendigkeit mich einzumauern oder abzuschotten.
Hier mal wieder was zum eigentlichen Thema:
Was sagt Ihr dazu?SPD will Keil zwischen CDU und CSU treiben
22. September 2005
Durch eine Änderung der Geschäftsordnung will die SPD im Bundestag stärkste Fraktion werden. Dadurch würde die bisherige Fraktionsgemeinschaft aus CDU und CSU gesprengt, heißt es in einem Zeitungsbericht.
[...]
>>Weiterlesen
Quelle: Spiegel Online
Ich finde es immerhin bewundernswert, dass der SPD schon nach rund 50 Jahren auffällt, dass CDU und CSU eigentlich 2 Parteien sind, die aber schon immer als eine Fraktion im Bundestag mitgespielt haben.
Meines Erachtens ist es ein totales Armutszeugnis der SPD diese Geschichte zum Thema zu machen um sich selbst als stärkste Fraktion hinzustellen.
Wenn sie damit durchkommen, sind dann alle früheren Bundestagswahlergebnisse ungültig? Muss die Deutsche Geschichte komplett neu geschrieben werden?
Was ist eigentlich mit schwangeren Frauen im Bundestag? Die sind ja quasi eher als 2 Personen zu werten. Könnte man damit die Fraktionsgröße der SPD nicht auch nochmal deutlich vergrößern? Oder klonen? Dann gäbe es 2 Müntes und der Gerd, der könnte sich gleich so oft klonen lassen, dass er ganz alleine die 598 Sitze im Bundestag füllen kann, denn immerhin ist es ja ER, der gewählt wurde, nicht wahr!
Sorry, doch ich finde diese ganze Diskussion einfach nur lächerlich. Schröder will mit aller Macht Kanzler bleiben und versucht es jetzt auf geradezu erbärmliche Art und Weise. Oh Mann, wenn er so machtgeil ist, warum hat er dann diesen ganzen Kram mit Vertrauensfrage und Neuwahlen überhaupt inszeniert? Er wollte eine Bestätigung des Wählers seiner Politik. Irgendwie scheint beim tollen Gerd nicht angekommen zu sein, dass er die uneingeschränkte und mehrheitsmäßige Bestätigung des Wählers aber nicht bekommen hat - so, wie die anderen Parteien und ihre gewünschten Konstellationen auch nicht.
Warum er jetzt zu so ulkigen und schon wirklich lächerlich erscheinenden Tricks greift, kann ich wirklich nicht verstehen.
Meines Erachtens ist es ein totales Armutszeugnis der SPD diese Geschichte zum Thema zu machen um sich selbst als stärkste Fraktion hinzustellen.
Wenn sie damit durchkommen, sind dann alle früheren Bundestagswahlergebnisse ungültig? Muss die Deutsche Geschichte komplett neu geschrieben werden?
Was ist eigentlich mit schwangeren Frauen im Bundestag? Die sind ja quasi eher als 2 Personen zu werten. Könnte man damit die Fraktionsgröße der SPD nicht auch nochmal deutlich vergrößern? Oder klonen? Dann gäbe es 2 Müntes und der Gerd, der könnte sich gleich so oft klonen lassen, dass er ganz alleine die 598 Sitze im Bundestag füllen kann, denn immerhin ist es ja ER, der gewählt wurde, nicht wahr!

Sorry, doch ich finde diese ganze Diskussion einfach nur lächerlich. Schröder will mit aller Macht Kanzler bleiben und versucht es jetzt auf geradezu erbärmliche Art und Weise. Oh Mann, wenn er so machtgeil ist, warum hat er dann diesen ganzen Kram mit Vertrauensfrage und Neuwahlen überhaupt inszeniert? Er wollte eine Bestätigung des Wählers seiner Politik. Irgendwie scheint beim tollen Gerd nicht angekommen zu sein, dass er die uneingeschränkte und mehrheitsmäßige Bestätigung des Wählers aber nicht bekommen hat - so, wie die anderen Parteien und ihre gewünschten Konstellationen auch nicht.
Warum er jetzt zu so ulkigen und schon wirklich lächerlich erscheinenden Tricks greift, kann ich wirklich nicht verstehen.

- emil
- Teammitglied
- Beiträge: 17266
- Registriert: 19.10.2002, 18:12
- Geschlecht: männlich
- Wohnort: Berlin
- Kontaktdaten:
Ich finde das eigentlich auch ziemlich lächerlich, weil, wie du richtig sagst, dass schon seit 50 Jahren so gehandhabt wird. Wie wird denn nun eigentlich der Bundeskanzler gewählt? Wenn das der Bundestag macht, dann hätte Rot-Grün mit der Linken wohl eine Mehrheit für Schröder, aber so wird das nicht gehandhabt, oder? Bitte um Aufklärung.
Und um weiter beim Thema zu bleiben. So wie es für mich aussieht, kann es nur eine große Koalition geben (oder eventuell eine schwarz-gelbe Minderheitsregierung). Die Dreierkombinationen sind wohl eher ausgeschlossen.
Und um weiter beim Thema zu bleiben. So wie es für mich aussieht, kann es nur eine große Koalition geben (oder eventuell eine schwarz-gelbe Minderheitsregierung). Die Dreierkombinationen sind wohl eher ausgeschlossen.
Zuerst einmal zur Fraktionsfrage:
Ich finde es zwar nicht richtig, was einige aus der SPD da jetzt versuchen bzw. versucht haben (Dementi von Müntefering kam schon dazu), allerdings muß auch ich - obwohl ich mich ja hier wahrlich nicht als SPD-Freund zu erkennen gegeben habe
- sagen, daß ich das teilweise nachvollziehen kann. Bei Finanzierung und Redezeiten etc. treten die beiden Parteien wirklich relativ unabhängig voneinander auf, insofern... Vielleicht sollte man da mal über eine echte Fusion der CDU und der CSU sprechen, obwohl das vor allem in Bayern viele nicht gerne hören werden, glaube ich. Aber allzu große Unterschiede, die solch einer Fusion im Wege ständen, fallen mir jetzt auch nicht ein (das aber nur nebenbei).
Zur Wahl des Bundeskanzlers:
Ist ein kompliziertes Verfahren, stand heute allerdings gut beschrieben in unserer Zeitung drin. Werde das mal zusammengefaßt wiedergeben.
Mitte Oktober tritt der neu gewählte Bundestag zusammen. Die Verfassung sieht vor, daß der Bundeskanzler auf Vorschlag des Bundespräsidenten, also Horst Köhler, vom Bundestag gewählt wird. Hat sich bis Mitte Oktober keine mehrheitsfähige Koalition zusammengefunden, könnte Köhler Schröder beauftragen, die Amtsgeschäfte vorläufig weiterzuführen, bis eine Koalition gefunden ist. Köhler kann allerdings auch direkt einen Kanzlerkandidaten/in vorschlagen, z.B. Merkel als Führerin der größten Fraktion.
Wenn Merkel im ersten Wahlgang keine absolute Mehrheit (mehr als 50%) bekommt, hat der Bundestag 14 Tage Zeit, die Wahl zu wiederholen, dann ohne Vorschlagsrecht des Bundespräsidenten. Jede Fraktion darf einen Kandidaten ins Rennen schicken, benötigt aber wieder die absolute Mehrheit.
Wird das wieder nichts, folgt der dritte Wahlgang, bei dem die einfache Mehrheit (wer die meisten Stimmen bekommt) genügt.
Nun stellt sich die Frage, wer diesen dritten Wahlgang gewinnen würde (nehmen wir mal an es geht Merkel gegen Schröder). Wenn sich die Linkspartei komplett enthält, würde Merkel gewählt. Wenn von der Linkspartei allerdings nur einige Leute für Schröder stimmen würden, gewänne er und würde dann eine Minderheitsregierung unter der Toleranz durch die Linkspartei bilden. Genauso könnte die CDU eine Tolerierung mit den Grünen aushandeln und so Merkel zur Kanzlerin wählen lassen.
Damit ist es allerdings noch nicht entschieden. Denn wenn der Kanzlerkandidat in einem dritten Wahlgang nur die einfache Mehrheit erzielt, muß der Bundespräsident innnerhalb von sieben Tagen entscheiden, ob er den Gewählten zum Kanzler ernennt oder den Bundestag auflöst (weil er die Stabilität der Minderheitsregierung für nicht gewährleistet hält). Die Auflösung würde Neuwahlen (wahrscheinlich im Januar) bedeuten.
Zur Koalitionsfrage:
Dazu würde mich eure Meinung interessieren.
Meiner Ansicht gibt es dabei nur zwei Möglichkeiten. Eine große Koalition oder die Jamaika-Koalition (schwarz-gelb-grün, bitte nicht das Wort Schwampel benutzen, das ist ein Kandidat für das Unwort des Jahres, klingt, als würde jemand kotzen
)
Ich finde, die Jamaika-Koalition hat einen gewissen Charme. Sie würde auf der einen Seite für Aufbruch und die Chance auf etwas Neues stehen. Ein Problem ist wohl die Vereinbarkeit von FDP und Grünen, obwohl gerade in einer liberaleren Innenpolitik (innere Sicherheit, Homoehe etc.), der Außenpolitik(EU-Beitritt der Türkei offenhalten) und der Finanzpolitik (keine weiteren Schulden, Subventionen streichen, keine MwSt-Erhöhung) Gemeinsamkeiten bestünden. Der Arbeitsmarkt und die Umweltpolitik wären die Konfliktpunkte auf der anderen Seite.
Obwohl ich diese Variante für sehr sehr interessant halten würde und u.U. auch für Deutschland am besten, wäre sie keinesfalls stabil und würde auch ein großes Risiko des Scheiterns vor Ablauf der Legislaturperiode bilden.
Am stabilsten wäre wohl die große Koalition. Gemeinsamkeiten von CDU und SPD sind auf verschiedenen Gebieten teilweise vorhanden (Hartz IV, Stabilisierung der Rentenkassen, Sicherheitspolitik). Interessant und aus meiner Sicht auch sehr wichtig, wäre die Möglichkeit, die Föderalismusreform (Verhältnis Bund - Länder, Fusion von Ländern wie bspw. Nds-Bremen, Schleswig-Holstein-Hamburg) weiterzuführen.
Die größte Schwierigkeit sehe ich darin, die Animositäten aus dem Wahlkampf zu überwinden und sich auf eine Person als Kanzler zu einigen. Hierzu eine interessante Grafik aus dem Spiegel.
Ich hoffe, zumindest einige haben es bis ans Ende dieses Endlosbeitrags geschafft
Ich finde es zwar nicht richtig, was einige aus der SPD da jetzt versuchen bzw. versucht haben (Dementi von Müntefering kam schon dazu), allerdings muß auch ich - obwohl ich mich ja hier wahrlich nicht als SPD-Freund zu erkennen gegeben habe

Zur Wahl des Bundeskanzlers:
Ist ein kompliziertes Verfahren, stand heute allerdings gut beschrieben in unserer Zeitung drin. Werde das mal zusammengefaßt wiedergeben.
Mitte Oktober tritt der neu gewählte Bundestag zusammen. Die Verfassung sieht vor, daß der Bundeskanzler auf Vorschlag des Bundespräsidenten, also Horst Köhler, vom Bundestag gewählt wird. Hat sich bis Mitte Oktober keine mehrheitsfähige Koalition zusammengefunden, könnte Köhler Schröder beauftragen, die Amtsgeschäfte vorläufig weiterzuführen, bis eine Koalition gefunden ist. Köhler kann allerdings auch direkt einen Kanzlerkandidaten/in vorschlagen, z.B. Merkel als Führerin der größten Fraktion.
Wenn Merkel im ersten Wahlgang keine absolute Mehrheit (mehr als 50%) bekommt, hat der Bundestag 14 Tage Zeit, die Wahl zu wiederholen, dann ohne Vorschlagsrecht des Bundespräsidenten. Jede Fraktion darf einen Kandidaten ins Rennen schicken, benötigt aber wieder die absolute Mehrheit.
Wird das wieder nichts, folgt der dritte Wahlgang, bei dem die einfache Mehrheit (wer die meisten Stimmen bekommt) genügt.
Nun stellt sich die Frage, wer diesen dritten Wahlgang gewinnen würde (nehmen wir mal an es geht Merkel gegen Schröder). Wenn sich die Linkspartei komplett enthält, würde Merkel gewählt. Wenn von der Linkspartei allerdings nur einige Leute für Schröder stimmen würden, gewänne er und würde dann eine Minderheitsregierung unter der Toleranz durch die Linkspartei bilden. Genauso könnte die CDU eine Tolerierung mit den Grünen aushandeln und so Merkel zur Kanzlerin wählen lassen.
Damit ist es allerdings noch nicht entschieden. Denn wenn der Kanzlerkandidat in einem dritten Wahlgang nur die einfache Mehrheit erzielt, muß der Bundespräsident innnerhalb von sieben Tagen entscheiden, ob er den Gewählten zum Kanzler ernennt oder den Bundestag auflöst (weil er die Stabilität der Minderheitsregierung für nicht gewährleistet hält). Die Auflösung würde Neuwahlen (wahrscheinlich im Januar) bedeuten.
Zur Koalitionsfrage:
Dazu würde mich eure Meinung interessieren.
Meiner Ansicht gibt es dabei nur zwei Möglichkeiten. Eine große Koalition oder die Jamaika-Koalition (schwarz-gelb-grün, bitte nicht das Wort Schwampel benutzen, das ist ein Kandidat für das Unwort des Jahres, klingt, als würde jemand kotzen

Ich finde, die Jamaika-Koalition hat einen gewissen Charme. Sie würde auf der einen Seite für Aufbruch und die Chance auf etwas Neues stehen. Ein Problem ist wohl die Vereinbarkeit von FDP und Grünen, obwohl gerade in einer liberaleren Innenpolitik (innere Sicherheit, Homoehe etc.), der Außenpolitik(EU-Beitritt der Türkei offenhalten) und der Finanzpolitik (keine weiteren Schulden, Subventionen streichen, keine MwSt-Erhöhung) Gemeinsamkeiten bestünden. Der Arbeitsmarkt und die Umweltpolitik wären die Konfliktpunkte auf der anderen Seite.
Obwohl ich diese Variante für sehr sehr interessant halten würde und u.U. auch für Deutschland am besten, wäre sie keinesfalls stabil und würde auch ein großes Risiko des Scheiterns vor Ablauf der Legislaturperiode bilden.
Am stabilsten wäre wohl die große Koalition. Gemeinsamkeiten von CDU und SPD sind auf verschiedenen Gebieten teilweise vorhanden (Hartz IV, Stabilisierung der Rentenkassen, Sicherheitspolitik). Interessant und aus meiner Sicht auch sehr wichtig, wäre die Möglichkeit, die Föderalismusreform (Verhältnis Bund - Länder, Fusion von Ländern wie bspw. Nds-Bremen, Schleswig-Holstein-Hamburg) weiterzuführen.
Die größte Schwierigkeit sehe ich darin, die Animositäten aus dem Wahlkampf zu überwinden und sich auf eine Person als Kanzler zu einigen. Hierzu eine interessante Grafik aus dem Spiegel.
Ich hoffe, zumindest einige haben es bis ans Ende dieses Endlosbeitrags geschafft

I SURVIVED!carbet hat geschrieben:Ich hoffe, zumindest einige haben es bis ans Ende dieses Endlosbeitrags geschafft

Ich finde es ja in jedem Fall nett, dass in der "Israel-Variante" einer großen Koalition (2 Jahre regiert Schröder, 2 Jahre regiert Merkel) schon der Rücktritt des Alpha-Männchens Schröder besprochen wird.

Ich würde ja sagen, dass die Zeit zum Rücktritt bereits gekommen ist, weil das Alpha-Männchen eindeutig unter Wahnvorstellungen leidet und sein Rudel der Lächerlich preisgibt. Wollen wir hoffen, dass die Wahl eines Bundeskanzlers durch einfache Mehrheit im dritten Wahlgang nicht auf den irren Hannoveraner fällt...




Sehr spannend ist ja auch, dass offenbar alle eine große Koalition erwarten. Meine Präferenz wäre sonst natürlich in jedem Fall Jamaika.

Auch ich sehe in einer schwarz-gelb-grünen Koalition die einzige Möglichkeit überhaupt bis zum Ende der Legislaturperiode zu kommen.
An eine große Koalition glaube ich als tragfähiges Modell nicht. Zu groß sind die Anfeindungen und Machtansprüche.
Mein Tip ist aber eh, dass keine der möglichen Konstellationen bis zum Ablauf von 4 Jahren durchhält und wir in absehbarer Zeit wieder vorzeitig an die Wahlurnen gebeten werden.
Das wäre allerdings die schlechteste Variante und würde Deutschlands Ansehen in der Welt weiter beschädigen.Kayvee hat geschrieben:Mein Tip ist aber eh, dass keine der möglichen Konstellationen bis zum Ablauf von 4 Jahren durchhält und wir in absehbarer Zeit wieder vorzeitig an die Wahlurnen gebeten werden.
Nun ja, ist der Ruf erst ruiniert...carbet hat geschrieben:Das wäre allerdings die schlechteste Variante und würde Deutschlands Ansehen in der Welt weiter beschädigen.

Dann kann man nur hoffen, dass dieser Fall wenn, dann sehr schnell eintritt, weil einfach keine beschlussfähige Mehrheit gefunden werden kann. Denn je länger irgendeine Koalition rumhühnert und sich gegenseitig an konstruktiver Arbeit hindert, umso mehr drängt man Deutschland damit in eine Position, in der das Land nicht mehr als starker und verlässlicher Partner auch auf dem internationalen Parkett dastehen kann.
Schon jetzt gucken viele Länder nach Deutschland und schütteln innerlich den Kopf. Wenn so etwas in Italien oder einem afrikanischen Zwergstaat passiert wäre, hätte man zwar auch den Kopf geschüttelt, es aber als Tatsache hingenommen.
Dass sich Deutschland jetzt in so schlingerndem Fahrwasser befindet - und zwar schon seit Schröders Ankündigung, dass er vorgezogene Neuwahlen anstrebt - verschreckt ausländische Investoren und Bündnispartner gleichermaßen. Denn in der momentanen Situation scheint Deutschland wahrlich kopflos und als Wirtschaftsstandort mehr als unsicher.
Je länger also diese Schlacht ums Kanzleramt tobt, desto mehr Schaden für unsere Republik!
Als Chaos würde ich die derzeizige Situation nicht bezeichnen. Es hat schon Kanzler gegeben, die erst nach 72 Tagen gewählt wurden, da würde ich nach 3 Tagen noch nicht von Chaos reden.
Ich denke auch, dass es innerhalb von zwei Jahren zu Neuwahlen kommt, da eine wahrscheinliche große Koalition auf die Umfragen im Land schauen wird. Sobald dann einer die Lage als günstig betrachtet, platzt dann die Koalition und der Bundestag wird aufgelöst.
Ich denke auch, dass es innerhalb von zwei Jahren zu Neuwahlen kommt, da eine wahrscheinliche große Koalition auf die Umfragen im Land schauen wird. Sobald dann einer die Lage als günstig betrachtet, platzt dann die Koalition und der Bundestag wird aufgelöst.
In Italien ist das Selbstauflösungsrecht des Parlaments des Parlaments ausdrücklich in der Verfassung vorgegeben, davon wird ja auch rege gebrauch gemacht. Was wir dort sehen ist, dass es durchaus politische Stabilität gibt. In Deutschland gibt es dies bewusst, als eine Lehre von Weimar nicht. Und wir sollten jetzt auch nicht darin verfallen. Am Ende stellt sich eben nur eine Frage. Ist unser politisches System jetzt so gefestigt, dass es auch ungewöhnliche Konstellationen aushält? Dies würde ich eindeutig mit ja beantworten.Wenn so etwas in Italien oder einem afrikanischen Zwergstaat passiert wäre, hätte man zwar auch den Kopf geschüttelt...
NEUER BUNDESTAG
Dutzende Anfechtungen gegen die Wahl
Gegen die Bundestagswahl sind mittlerweile mehr als 60 Einsprüche beim parlamentarischen Ausschuss für Wahlprüfungen eingegangen. Täglich werden es mehr. Doch sie sind nur der erste Schritt vor einer möglichen Beschwerdeflut in Karlsruhe.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 80,00.html
Dutzende Anfechtungen gegen die Wahl
Gegen die Bundestagswahl sind mittlerweile mehr als 60 Einsprüche beim parlamentarischen Ausschuss für Wahlprüfungen eingegangen. Täglich werden es mehr. Doch sie sind nur der erste Schritt vor einer möglichen Beschwerdeflut in Karlsruhe.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 80,00.html