Eure Meinung zu #1.01 Alles wird anders
Moderator: Freckles*
Anspieltipps für die Themenmusik findest du hierSchnupfen hat geschrieben:
Außer dem altbekannten D/J-Theme - was gibts denn sonst noch für welche und wo?
Ich hab da nicht so die Fühler für, die zu entdecken...
http://www.dawsonscreekmusic.com/score/
oder hier
http://www.dawsonscreekcds.com/...EPS_ID=Score
Die kennst du sicher alle. Kann man auch auf CD bestellen.
Denk doch mal allein schon an den Titelsong, da haben sie auf den DVDs von der 1. Staffel an "I don't want to wait" von Paula Cole anstatt "Run like mad" von jann Arden genommen, im TV war das ja zumindest bei der 1. Staffel noch anders. Und ich finde einfach, dass "Run like mad" viel besser passt und es gefällt mir auch sonst besser.Schnupfen hat geschrieben:Meinst du damit, dass im TV teils andere Songs liefen als auf der dt. Tonspur? Dem war/ist aber nicht so!Josey* hat geschrieben:Habe die Folgen auch noch sowohl auf DVD als auch auf Video, da ich die alten Songs einfach brauche! Wenn man zwischen deutschem und englischem Ton hin- und herschaltet, sind da auch noch mal andere Songs. Aber für mich gehören die Songs, mit denen DC im deutschen TV ausgestrahlt wurde, einfach genauso zu DC dazu wie die Figuren.
Die drei Schwestern Paceys:
Es scheint tatsächlich so zu sein, dass hier offenbar ein logischer Drehbuchfehler vorliegt.
IMO ist auch nur dieses einzige Mal die Rede von 3 Schwestern und das stört mich immer wieder.
Alle 4 Geschwister (Gretchen, Carry, Pacey und Doug) zusammen sieht man nur in 412 "Paceys Geburtstag".
Habe zu spät das posting über die Titelsongs gelesen.
Bin aber auch ganz der Meinung, dass der Titelsong der ersten Staffel viel besser zu DC passt, als "I don´t want to wait". Hat jemand eine Ahnung warum man das eigentlich ausgetauscht hat bzw. vielleicht austauschen musste?
Edit von Schnupfen: Posts zusammengefügt.
Es scheint tatsächlich so zu sein, dass hier offenbar ein logischer Drehbuchfehler vorliegt.
IMO ist auch nur dieses einzige Mal die Rede von 3 Schwestern und das stört mich immer wieder.
Alle 4 Geschwister (Gretchen, Carry, Pacey und Doug) zusammen sieht man nur in 412 "Paceys Geburtstag".
Habe zu spät das posting über die Titelsongs gelesen.
Bin aber auch ganz der Meinung, dass der Titelsong der ersten Staffel viel besser zu DC passt, als "I don´t want to wait". Hat jemand eine Ahnung warum man das eigentlich ausgetauscht hat bzw. vielleicht austauschen musste?
Edit von Schnupfen: Posts zusammengefügt.
Wow! Bin echt beeindruckt, wie viel und vor allem wie gut und ausführlich hier geschrieben wird. Bin angesichts etwas knapper Zeit (Streß) etwas „erschlagen“ von den ganzen Texten. Werde es daher erstmal dabei belassen und später – entweder hier oder bei einem der nächsten Folgen – mit meinen Gedanken einsteigen.
Wollte damit nur sagen:
Weiter so!
Wollte damit nur sagen:
Weiter so!

Paula Coles "I don´t want to wait" wurde für die Titelsequenz der US-Ausstrahlung auf WB ausgewählt. Von der ersten Staffel an bis zum Ende. Ein Song, der bereits vorher existiert hat. Eigentlich wollten sie Alanis Morissettes "Hand in my Pocket" verwenden. Dafür haben sie von Frau Morissette allerdings nicht die Rechte bekommen. Angeblich, weil sie ihren Song nicht Woche für Woche vor einer Teenie-Soap hören wollte. Später hat sie ihr Urteil revidiert und wir konnten den Song im Finale hören, als Pacey Jen die frühen Videoaufnahmen zeigt.castaways hat geschrieben:Habe zu spät das posting über die Titelsongs gelesen.
Bin aber auch ganz der Meinung, dass der Titelsong der ersten Staffel viel besser zu DC passt, als "I don´t want to wait". Hat jemand eine Ahnung warum man das eigentlich ausgetauscht hat bzw. vielleicht austauschen musste?
Für die internationale Fassung hat man Jann Ardens "Run like mad" genommen. Das Stück wurde nie als ganzer Song aufgenommen. Es sollte nur für die Credits eingesetzt werden und ist daher um die 40 sec lang. "Run like mad" wurde extra für DC komponiert und eingespielt. Leider hat man ihn später nicht zum ganzen Song ausgebaut und neu aufgenommen. Weswegen er immer ein Fragment bleibt, schade.
Ich persönlich mag "Run like mad" unheimlich gern, vom Gesang und von den Lyrics, die ideal zur Befindlichkeit der Serie passen. Den Song identifiziere ich immer mit der Frühphase der Serie, sprich: mit der ersten Staffel. Als sie ab Staffel zwei auch in der internationalen Fassung auf "I don´t want to wait" umgestellt haben, war das für mich okay, weil der Song eben für die etwas älter gewordenen Teenager steht. Da die erste Staffel sowieso eine Ausnahme-Stellung einnimmt, hatte ich nie ein Problem damit.
Seltsam wurde es erst dann, als sie bei den DVD-Veröffentlichungen genau den entgegengesetzten Weg eingeschlagen haben. In der ersten Staffel "I don´t want to wait", später "Run like mad". Wieder mal eine Umstellung aus finanziellen Gründe. Das irritiert zwar, aber mei, was will man machen.
In der fünften Staffel gibts dann für die Titelsequenz bei den Folgen 504 und 515 eine Instrumental-Variante von "I don´t want to wait". Eine tolle Idee, weil diese Folgen in Inhalt und Stimmung etwas aus der Reihe tanzen. Diese musikalischen Experimente hätten sie meinetwegen gerne noch öfter machen können. Z.B. bei den Horror-Episoden, oder bei der Lola rennt-Folge.
@ Joe B.
Danke!
Im ORF lief soeben 202 "Ein rabenschwarzer Tag" und ich bin auf einen neuen logischen Fehler gestoßen.
In dieser Epi geht es ja unter anderem auch um Paceys Geburtstag. Ganz im Gegensatz zu 412 ist es da Sommer. Die Leute bei der Strandparty laufen im Bikini und in Badehosen herum. In Epi 412 ist es allerdings zum gleichen Ereignis tiefster Winter und, nach der Kleidung zu schließen, saukalt!
Auf zwei weitere Dinge habe ich speziell zu achten versucht, die mit der Drehtechnik bzw. dem Soundtrack zu ntun haben: Es ist nämlich völlig richtig. Joey und Jen werden nahezu immer von hinten bestrahlt, was natürlich ihre Haare beonders wirken lässt und diese überlebensgroße Aura hinterlässt. Vielleicht ist dabei auch folgende Interpretation zulässig: Nicht engelsgleich sondern überlebensgroß in einem keineswegs lebensgroßen Leben. Ganz nach einem Zitat von Dawson aus der 2. Staffel.
Hochinteressant ist das erwähnte D/J Motiv. Es kommt in vielen modifizierten Instrumentalformen vor. Auch in 202 nach "Kiss the Rain".
Das letzte Mal, so glaube ich, kann man es in 621 "Trennungen" hören.
Danke!
Im ORF lief soeben 202 "Ein rabenschwarzer Tag" und ich bin auf einen neuen logischen Fehler gestoßen.
In dieser Epi geht es ja unter anderem auch um Paceys Geburtstag. Ganz im Gegensatz zu 412 ist es da Sommer. Die Leute bei der Strandparty laufen im Bikini und in Badehosen herum. In Epi 412 ist es allerdings zum gleichen Ereignis tiefster Winter und, nach der Kleidung zu schließen, saukalt!
Auf zwei weitere Dinge habe ich speziell zu achten versucht, die mit der Drehtechnik bzw. dem Soundtrack zu ntun haben: Es ist nämlich völlig richtig. Joey und Jen werden nahezu immer von hinten bestrahlt, was natürlich ihre Haare beonders wirken lässt und diese überlebensgroße Aura hinterlässt. Vielleicht ist dabei auch folgende Interpretation zulässig: Nicht engelsgleich sondern überlebensgroß in einem keineswegs lebensgroßen Leben. Ganz nach einem Zitat von Dawson aus der 2. Staffel.
Hochinteressant ist das erwähnte D/J Motiv. Es kommt in vielen modifizierten Instrumentalformen vor. Auch in 202 nach "Kiss the Rain".
Das letzte Mal, so glaube ich, kann man es in 621 "Trennungen" hören.
Der Titelsong sit aber das einzige an der S1, das geändert wurde.Josey* hat geschrieben:Denk doch mal allein schon an den Titelsong, da haben sie auf den DVDs von der 1. Staffel an "I don't want to wait" von Paula Cole anstatt "Run like mad" von jann Arden genommen, im TV war das ja zumindest bei der 1. Staffel noch anders. Und ich finde einfach, dass "Run like mad" viel besser passt und es gefällt mir auch sonst besser.
Ist denn sonst mal die Rede davon, dass Pace nur zwei Schwestern hat? Wenn das nicht ausdrücklich so gesagt wird, ist es ja nicht falsch, dass von drei gesprochen wurde - dann taucht eine halt nie auf...castaways hat geschrieben:Die drei Schwestern Paceys:
Es scheint tatsächlich so zu sein, dass hier offenbar ein logischer Drehbuchfehler vorliegt.
IMO ist auch nur dieses einzige Mal die Rede von 3 Schwestern und das stört mich immer wieder.
Alle 4 Geschwister (Gretchen, Carry, Pacey und Doug) zusammen sieht man nur in 412 "Paceys Geburtstag".
Deine Infos erklären aber immer noch nicht, warum bei uns nicht auch Paula Cole genommen wurde, sondern nochmal ein anderes als das ursprünglich gewollte und das letztendlich genommene!?Joe B. hat geschrieben:Für die internationale Fassung hat man Jann Ardens "Run like mad" genommen.
Was ist denn die Lola-Folge?Diese musikalischen Experimente hätten sie meinetwegen gerne noch öfter machen können. Z.B. bei den Horror-Episoden, oder bei der Lola rennt-Folge.

Leaving was the right thing to do. It’s just hard to say goodbye.
„One day at a time“
Sehr gut beobachtet. Du hast recht. Ist mir auch noch nie aufgefallen.castaways hat geschrieben:
Im ORF lief soeben 202 "Ein rabenschwarzer Tag" und ich bin auf einen neuen logischen Fehler gestoßen.
In dieser Epi geht es ja unter anderem auch um Paceys Geburtstag. Ganz im Gegensatz zu 412 ist es da Sommer. Die Leute bei der Strandparty laufen im Bikini und in Badehosen herum. In Epi 412 ist es allerdings zum gleichen Ereignis tiefster Winter und, nach der Kleidung zu schließen, saukalt.
Äh, das ist eine Angewohnheit, die noch aus seligen "Akte X"-Zeiten stammt. Damals haben wir Episoden, deren Story oder Konzept ganz offensichtlich von Kinofilmen inspiriert wurden, nach eben jenen Filmen benannt. Mit der Lola-Folge meine ich #320 "The longest Day". Wie im Tykwer-Film wurde auch hier ein und derselbe Tag drei mal hintereinander erzählt. Jedes Mal aus einer anderen Perspektive (Dawson, Joey, Pacey).Schnupfen hat geschrieben:
Was ist denn die Lola-Folge?
Leider habe ich nicht genügend Zeit, um einen so langen und gut durchdachten Beitrag wie einige von euch zu schreiben, aber ich melde mich trotzdem mal zu Wort.
Ich gehöre zu denjenigen, die DC von der ersten Folge an gesehen haben. Ich müsste zu der Zeit ungefähr 17 gewesen sein, also nicht allzu weit vom Alter der Charaktere entfernt. Ich glaube, ich habe damals einen Artikel in unserer TV-Zeitschrift darüber gelesen, der interessant klang und deshalb einfach mal eingeschaltet. Soweit ich mich erinnere, war es vor allem die Beziehung zwischen Joey und Dawson, die mich damals dazu gebracht hat, weiter zu schauen. Ich konnte mich mit Joey identifizieren, wahrscheinlich war es vor allem der Aspekt der unglücklichen Liebe, der mich berührt hat, da wir eigentlich, wenn ich darüber nachdenke, gar nicht so viel gemeinsam hatten. Na ja und dann bin ich der Serie ziemlich schnell verfallen..
Das Schöne an der Pilotfolge und an vielen anderen ist, dass sie auch nach mehrmaligem Ansehen nicht langweilig werden. Daher habe ich mir die Folge auch gleich auf Englisch und auf Deutsch angesehen.
Mich fasziniert immer wieder die schon von anderen beschriebene Atmosphäre von DC, die Dialoge, die Landschaft, die Musik, alles stimmt. Dazu, dass die Themen und Charaktere der Serie sehr gut eingeführt werden, wurde ja schon viel gesagt.
Mir waren die Charaktere auf Anhieb sympathisch. Joey mit ihrem Zynismus, deren Verhalten gegenüber Jen, obwohl es eigentlich gemein ist, doch irgendwie verständlich ist und die einen interessanten Gegensatz zu Dawson und seinem Idealismus bildet. "Ich lehne die Realität ab" (oder so ähnlich) - ich finde das Zitat immer wieder treffend. Jen, die sich bemüht zu allen nett zu sein und Joeys Angriffe gut kontert. Und ihre "weltkluge" Art, ich liebe die Szene, in der sie ihrer Großmutter auf für einen Teenager sehr vernünftige Art erklärt, dass sie Atheist ist. Außerdem fasziniert mich die in der Pilotfolge dargestellte Freundschaft von Dawson und Joey sowie Dawson und Pacey. Pacey mochte ich, als ich die Folge zum ersten Mal gesehen habe, noch nicht so sehr, damals erschien er mir zu sehr als typischer hormongesteuerter Junge und die Beziehung zwischen ihm und Tamara sehr befremdlich. (das mag daran liegen, dass ich mir nie im Leben hätte vorstellen können, mit einem meiner Lehrer etwas anzufangen..
) Mittlerweile finde ich diese amüsant.
zu Dawson und Joey: Die ersten Anzeichen dafür, dass Joey bewusst oder unbewusst etwas für Dawson empfindet, gibt es meiner Meinung nach schon in den ersten Szenen. Warum sonst sollte sie ein Problem daraus machen, bei Dawson zu übernachten. Einerseits möchte sie zwar die Freundschaft so behalten, aber andererseits möchte sie ja auch, dass Dawson bemerkt, dass sich etwas verändert hat. Schon die Szene, in der sie sich gegenseitig kitzeln und auf einmal innehalten, finde ich verräterisch. Auffälliger wird es aber erst, als Jen auftaucht. Obwohl bei der ungeteilten Aufmerksamkeit, die Dawson Jen im Laufe der Folge schenkt, auch eine platonische Freundin hätte eifersüchtig werden können.
Ich finde Jens Ankunft ebenfalls sehr gut gemacht, als sie quasi in Zeitlupe auf die drei zukommt und vom Licht angestrahlt wird und die Hintergrundmusik dazu.
Obwohl mir noch viel mehr einfallen würde, muss ich jetzt meinen Post beenden. Das nächste Mal werde ich versuchen, ein bisschen weniger Nostalgie und etwas mehr Analyse miteinfließen zu lassen.
PS: Auch auf die Gefahr hin, dumm zu erscheinen: Wer ist eigentlich Katie Couric?
Ich gehöre zu denjenigen, die DC von der ersten Folge an gesehen haben. Ich müsste zu der Zeit ungefähr 17 gewesen sein, also nicht allzu weit vom Alter der Charaktere entfernt. Ich glaube, ich habe damals einen Artikel in unserer TV-Zeitschrift darüber gelesen, der interessant klang und deshalb einfach mal eingeschaltet. Soweit ich mich erinnere, war es vor allem die Beziehung zwischen Joey und Dawson, die mich damals dazu gebracht hat, weiter zu schauen. Ich konnte mich mit Joey identifizieren, wahrscheinlich war es vor allem der Aspekt der unglücklichen Liebe, der mich berührt hat, da wir eigentlich, wenn ich darüber nachdenke, gar nicht so viel gemeinsam hatten. Na ja und dann bin ich der Serie ziemlich schnell verfallen..

Das Schöne an der Pilotfolge und an vielen anderen ist, dass sie auch nach mehrmaligem Ansehen nicht langweilig werden. Daher habe ich mir die Folge auch gleich auf Englisch und auf Deutsch angesehen.
Mich fasziniert immer wieder die schon von anderen beschriebene Atmosphäre von DC, die Dialoge, die Landschaft, die Musik, alles stimmt. Dazu, dass die Themen und Charaktere der Serie sehr gut eingeführt werden, wurde ja schon viel gesagt.
Mir waren die Charaktere auf Anhieb sympathisch. Joey mit ihrem Zynismus, deren Verhalten gegenüber Jen, obwohl es eigentlich gemein ist, doch irgendwie verständlich ist und die einen interessanten Gegensatz zu Dawson und seinem Idealismus bildet. "Ich lehne die Realität ab" (oder so ähnlich) - ich finde das Zitat immer wieder treffend. Jen, die sich bemüht zu allen nett zu sein und Joeys Angriffe gut kontert. Und ihre "weltkluge" Art, ich liebe die Szene, in der sie ihrer Großmutter auf für einen Teenager sehr vernünftige Art erklärt, dass sie Atheist ist. Außerdem fasziniert mich die in der Pilotfolge dargestellte Freundschaft von Dawson und Joey sowie Dawson und Pacey. Pacey mochte ich, als ich die Folge zum ersten Mal gesehen habe, noch nicht so sehr, damals erschien er mir zu sehr als typischer hormongesteuerter Junge und die Beziehung zwischen ihm und Tamara sehr befremdlich. (das mag daran liegen, dass ich mir nie im Leben hätte vorstellen können, mit einem meiner Lehrer etwas anzufangen..

zu Dawson und Joey: Die ersten Anzeichen dafür, dass Joey bewusst oder unbewusst etwas für Dawson empfindet, gibt es meiner Meinung nach schon in den ersten Szenen. Warum sonst sollte sie ein Problem daraus machen, bei Dawson zu übernachten. Einerseits möchte sie zwar die Freundschaft so behalten, aber andererseits möchte sie ja auch, dass Dawson bemerkt, dass sich etwas verändert hat. Schon die Szene, in der sie sich gegenseitig kitzeln und auf einmal innehalten, finde ich verräterisch. Auffälliger wird es aber erst, als Jen auftaucht. Obwohl bei der ungeteilten Aufmerksamkeit, die Dawson Jen im Laufe der Folge schenkt, auch eine platonische Freundin hätte eifersüchtig werden können.
Ich finde Jens Ankunft ebenfalls sehr gut gemacht, als sie quasi in Zeitlupe auf die drei zukommt und vom Licht angestrahlt wird und die Hintergrundmusik dazu.
Obwohl mir noch viel mehr einfallen würde, muss ich jetzt meinen Post beenden. Das nächste Mal werde ich versuchen, ein bisschen weniger Nostalgie und etwas mehr Analyse miteinfließen zu lassen.

PS: Auch auf die Gefahr hin, dumm zu erscheinen: Wer ist eigentlich Katie Couric?
Das war eine amerikanische Nachrichtensprecherin, afaik.aliquis hat geschrieben: PS: Auch auf die Gefahr hin, dumm zu erscheinen: Wer ist eigentlich Katie Couric?
Um nochmal auf diesen Satz bzw die Synchronisation zurückzukommen. Hier wurde ganz klar Mist gebaut. Egal wie "lieb" der Deutsche Satz auch klingen mag, aber es hat eindeutig eine andere Aussage als der Englische Satz. Mir ist klar dass man es nicht 1 zu 1 übersetzen kann, dafür kennen wir Katie Couric zu wenig, aber anstelle von ihr irgendeine deutsche Moderatorin oder ein Model und jeder hätte den Sinn der Aussage begriffen.

Es hat ja auch etwas tieferes. Im Deutschen weicht Dawson ihrer Frage irgendwie aus, was ganz einfach heißt dass sie eben nichtmehr über alles reden können. Im Englischen antwortet er ihr "ehrlich"...
Ah, okay. Hätte ich auch selbst drauf kommen können, doch denke ich bei "Lola rennt-Folge" bzw. dem Film mehr ans Rennen als ans Wiederholen/Perspektivenwechseln...Joe B. hat geschrieben:Äh, das ist eine Angewohnheit, die noch aus seligen "Akte X"-Zeiten stammt. Damals haben wir Episoden, deren Story oder Konzept ganz offensichtlich von Kinofilmen inspiriert wurden, nach eben jenen Filmen benannt. Mit der Lola-Folge meine ich #320 "The longest Day". Wie im Tykwer-Film wurde auch hier ein und derselbe Tag drei mal hintereinander erzählt. Jedes Mal aus einer anderen Perspektive (Dawson, Joey, Pacey).
Bleibt nur noch Pacey, der großmäulige, aber dennoch ungewöhnlich selbstbewusst erscheinende Junge, anzufügen und wir sehen: Alle vier Charas sind außergewöhnlich. Was sicherlich zur Faszination von DC beitrug/trägt.aliquis hat geschrieben:Mir waren die Charaktere auf Anhieb sympathisch. Joey mit ihrem Zynismus, deren Verhalten gegenüber Jen, obwohl es eigentlich gemein ist, doch irgendwie verständlich ist und die einen interessanten Gegensatz zu Dawson und seinem Idealismus bildet. "Ich lehne die Realität ab" (oder so ähnlich) - ich finde das Zitat immer wieder treffend. Jen, die sich bemüht zu allen nett zu sein und Joeys Angriffe gut kontert. Und ihre "weltkluge" Art, ich liebe die Szene, in der sie ihrer Großmutter auf für einen Teenager sehr vernünftige Art erklärt, dass sie Atheist ist.
Geil von Jen auch ihr "Außerdem neige ich zu Kopfschmerzen..." - wie ne alte Frau! Sehr cool, sehr ungewöhnlich. Sie will älter sein als sie ist. Sie will jemand anderes sein, sie will stärker sein - eine Eigenschaft, die sie selbst im Finale noch nicht abgelegt hat.

Leaving was the right thing to do. It’s just hard to say goodbye.
„One day at a time“
Den Schlüssel zum Verständnis der Weltsicht Dawsons liefert uns die Szene, als er Jen sein "Studio" zeigt.
Jen: "Are you familiar with obsessive reality disorder?"
Dawson: "It´s beyond that. See, I believe that all the mysteries of the universe, all the answers to life´s questions can be found in a Spielberg film. It´s a theory I´ve been working on. Whenever I have a problem, all I have to do is look to the right Spielberg movie and the answers reveal."
Dieser Dialog zieht eine augenfällige Parallele zu Lawrence Kasdans Film "Grand Canyon" von 1992. Dort sagt der Filmproduzent Steve Martin zu seinem Anwalt Kevin Kline: "That´s part of your problem, you know. You haven´t seen enough movies. All of life´s riddles are answered at the movies."
Mir ist nun aufgefallen, dass es zwischen DC und Lawrence Kasdan häufiger zu Überschneidungen und Querverweisen kommt. Hier ein paar Beispiele:
+Kasdan hat seine Hollywood-Karriere mit dem Drehbuch zu Spielbergs "Jäger des verlorenen Schatzes" gestartet. Das Poster hängt in Dawsons Zimmer
+In Episode 312 "A Weekend in the Country" sehen sich Dawson, Pacey und Joey am Anfang Kasdans Film "Der große Frust/The big Chill" von 1983 an. Ein Kultfilm der Babyboomer-Generation, wie Dawson sagt. Joey kann damit gar nichts anfangen. Sie kann nicht verstehen, dass ein Haufen Leute vergnügt in der Küche herumtanzt. Zum Schluss der Episode wird genau diese Szene nachgestellt, als Joey morgens aufsteht und ihre Freunde tanzend beim Zubereiten des Frühstücks in der Küche beobachtet.
+In der vierten Staffel hat es Pacey mit einem verständnisvollen Englischlehrer namens Mr. Kasdan zu tun, der ihm schließlich seinen Schulabschluss ermöglicht.
+In Episode 521 "After Hours" zählt Dawson der Filmkritikerin Amy verschiedene Debütfilme junger Regisseure auf, die er gut findet. Darunter befindet sich auch Kasdans Debütfilm "Bodyheat" von 1981
+Lawrence Kasdan ist der Vater von Jonathan Kasdan, der die Drehbücher zu den DC-Episoden 408, 418, 514, 518 und 522 geschrieben hat.
Lawrence Kasdan galt in den 80ern und frühen 90 ern als außergewöhnliches Drehbuchtalent (u.a., weil er die klassische Drehbuchstruktur aufgelöst hat und wegen seiner innovativen Ensemble-Filme). Kevin Williamson galt in den späten 90ern als Star unter den Drehbuchautoren. Und ich will behaupten, dass er viel von Kasdan gelernt hat. Oder zumindest von seinen Werken inspiriert wurde. Obwohl die Handlungen und Figuren der Kasdan-Masterpieces "Big Chill" und "Grand Canyon" auf den ersten Blick wenig mit DC zu tun haben, haben sie meiner Ansicht nach vieles gemeinsam: Die Themen, der Idealismus bzw. der verlorene Idealismus, die Freundschaften, die Emotionen. Ich würde sagen, das spielt in der gleichen Liga. Und wenn man das von Williamson verfasste Buch zum DC-Finale ansieht, dann kann man zahlreiche Verwandtschaften zu "Big Chill" ausmachen: z. B. die Ausgangssituation (eine Gruppe von Freunden, die sich seit Jahren nicht mehr gesehen hat, trifft wieder zusammen), usw.
Ich bin sicher, Dawson ist nicht nur ein Spielberg-Anhänger, sondern er mag auch die Kasdan-Filme.
Jen: "Are you familiar with obsessive reality disorder?"
Dawson: "It´s beyond that. See, I believe that all the mysteries of the universe, all the answers to life´s questions can be found in a Spielberg film. It´s a theory I´ve been working on. Whenever I have a problem, all I have to do is look to the right Spielberg movie and the answers reveal."
Dieser Dialog zieht eine augenfällige Parallele zu Lawrence Kasdans Film "Grand Canyon" von 1992. Dort sagt der Filmproduzent Steve Martin zu seinem Anwalt Kevin Kline: "That´s part of your problem, you know. You haven´t seen enough movies. All of life´s riddles are answered at the movies."
Mir ist nun aufgefallen, dass es zwischen DC und Lawrence Kasdan häufiger zu Überschneidungen und Querverweisen kommt. Hier ein paar Beispiele:
+Kasdan hat seine Hollywood-Karriere mit dem Drehbuch zu Spielbergs "Jäger des verlorenen Schatzes" gestartet. Das Poster hängt in Dawsons Zimmer
+In Episode 312 "A Weekend in the Country" sehen sich Dawson, Pacey und Joey am Anfang Kasdans Film "Der große Frust/The big Chill" von 1983 an. Ein Kultfilm der Babyboomer-Generation, wie Dawson sagt. Joey kann damit gar nichts anfangen. Sie kann nicht verstehen, dass ein Haufen Leute vergnügt in der Küche herumtanzt. Zum Schluss der Episode wird genau diese Szene nachgestellt, als Joey morgens aufsteht und ihre Freunde tanzend beim Zubereiten des Frühstücks in der Küche beobachtet.
+In der vierten Staffel hat es Pacey mit einem verständnisvollen Englischlehrer namens Mr. Kasdan zu tun, der ihm schließlich seinen Schulabschluss ermöglicht.
+In Episode 521 "After Hours" zählt Dawson der Filmkritikerin Amy verschiedene Debütfilme junger Regisseure auf, die er gut findet. Darunter befindet sich auch Kasdans Debütfilm "Bodyheat" von 1981
+Lawrence Kasdan ist der Vater von Jonathan Kasdan, der die Drehbücher zu den DC-Episoden 408, 418, 514, 518 und 522 geschrieben hat.
Lawrence Kasdan galt in den 80ern und frühen 90 ern als außergewöhnliches Drehbuchtalent (u.a., weil er die klassische Drehbuchstruktur aufgelöst hat und wegen seiner innovativen Ensemble-Filme). Kevin Williamson galt in den späten 90ern als Star unter den Drehbuchautoren. Und ich will behaupten, dass er viel von Kasdan gelernt hat. Oder zumindest von seinen Werken inspiriert wurde. Obwohl die Handlungen und Figuren der Kasdan-Masterpieces "Big Chill" und "Grand Canyon" auf den ersten Blick wenig mit DC zu tun haben, haben sie meiner Ansicht nach vieles gemeinsam: Die Themen, der Idealismus bzw. der verlorene Idealismus, die Freundschaften, die Emotionen. Ich würde sagen, das spielt in der gleichen Liga. Und wenn man das von Williamson verfasste Buch zum DC-Finale ansieht, dann kann man zahlreiche Verwandtschaften zu "Big Chill" ausmachen: z. B. die Ausgangssituation (eine Gruppe von Freunden, die sich seit Jahren nicht mehr gesehen hat, trifft wieder zusammen), usw.
Ich bin sicher, Dawson ist nicht nur ein Spielberg-Anhänger, sondern er mag auch die Kasdan-Filme.

Und zwar diese:colinx hat geschrieben:Das war eine amerikanische Nachrichtensprecherin, afaik.aliquis hat geschrieben: PS: Auch auf die Gefahr hin, dumm zu erscheinen: Wer ist eigentlich Katie Couric?


Na, ist ja auch schon etwas älter, die Gute... Ob das von Dawson so ernst und ehrlich gemeint war? Wohl kaum. Sie macht wahrscheinlich morgens die Nachrichten und er meinte das als Witz. Ergo: D und J können sie auch im Englischen nicht die Wahrheit sagen! Somit ist die deutsche Umsetzung nicht sooo anders.

Leaving was the right thing to do. It’s just hard to say goodbye.
„One day at a time“
Hallo alle zusammen!
Zu meiner Schande muss ich sagen, dass ich keine Zeit gefunden habe eher hier rein zu schauen, was mir wirklich leid tut, da ich mich auf den Neustart sehr gefreut habe.
Jetzt schaue ich hier rein und stelle fest, dass hier tatsächlich viel disskutiert, analysiert und einfach nur gequatscht wird.
Ich finde das wirklich toll!
Bei der Fülle der Informationen, die man hier in den drei Seiten erhält, bin ich noch nicht in der Lage, einen besonders sinnvollen Beitrag zu leisten.
Daher beende ich das ganze mit: DC ist wieder da!
Zu meiner Schande muss ich sagen, dass ich keine Zeit gefunden habe eher hier rein zu schauen, was mir wirklich leid tut, da ich mich auf den Neustart sehr gefreut habe.
Jetzt schaue ich hier rein und stelle fest, dass hier tatsächlich viel disskutiert, analysiert und einfach nur gequatscht wird.
Ich finde das wirklich toll!
Bei der Fülle der Informationen, die man hier in den drei Seiten erhält, bin ich noch nicht in der Lage, einen besonders sinnvollen Beitrag zu leisten.
Daher beende ich das ganze mit: DC ist wieder da!
Vorallem weil man ja, afaik, die ersten Sekunden zu "Run like Mad" noch hört, dann aber "I dont want to wait" beginnt. Wie schon gesagt, das ist einer DER Punkte, warum ich mir die DVD nicht kaufe.Lenya hat geschrieben:Ich find es aber auch schade, dass auf der DVD nicht "Run like mad" am Anfang läuft![]()
Das gehört einfach zur 1. Staffel dazu...

Bei der Erstausstrahlung wurde die Serie mit dem Slogan
It´s the end of something simple.
And the beginning of everything else...
beworben. Hier wird auf die Lebensphase hingewiesen, in der sich die Hauptfiguren befinden. Das Ende der Kindheit und der Übergang zum Erwachsenwerden.
Da DC dem Coming-of-Age-Genre angehört, wird dieser komplizierte Lebensabschnitt sehr detailiert und behutsam herausgearbeitet. Sensibler jedenfalls, als das in all den anderen Teenie-Serien vorher der Fall gewesen ist.
Schaun wir uns also nochmal die erste Szene an. Joey und Dawson sind in ihrer Beziehung an einem Punkt angelangt, wo Joey nicht länger bei Dawson übernachten kann. Sie hat früher als ihr Freund realisiert, dass "diese Mann-Frau-Geschichte" zwischen sie getreten ist. ("Tatsache ist, dass sich unsere Hormone entwickeln, was unsere Beziehung verändert.") Damit wird auf das sexuelle Erwachen verwiesen, das eine normale, unvorbelastete Freundschaft nicht mehr möglich macht. Dawson, der in einer Filmwelt lebt und die Realität ablehnt, kann das nicht begreifen. Typisch, da Mädchen in ihrer geistigen und körperlichen Entwicklung Jungs immer etwas voraus sind. Joey ist also die reifere der beiden.
Obwohl stets Dawson als Meister der Analyse beschrieben wird (Ausnahme ist seine Selbstanalyse, die funktioniert bei ihm überhaupt nicht, wie wir in #113 erfahren), ist es in der ersten Episode Joey, die sich eigentlich ein Diplom als Psychoanalytikerin verdient hätte. Sie spricht von "Verdrängung", gibt dann aber in ihrem kindlichen Gerangel auf dem Bett wieder nach. Dawson bleibt irritiert zurück: "Wie bist du überhaupt auf das Thema gekommen?". Wunderbar, wie hier der Coming-of-Age-Topos eingeführt wird. Sehr humorvoll, aber auch sehr menschlich und psychologisch fundiert. Joey wird also als diejenige Person eingeführt, die die Veränderung bemerkt hat. Dawson wird derjenige sein müssen, der darauf reagiert. Man achte auf die Vogelperspektive auf das Bett, in dem beide liegen. Während sich Dawson in der Mitte breit macht, als wäre nichts gewesen, wendet sich Joey ab und liegt am Rand. Damit wird eine bildliche Entsprechung dafür gefunden, dass sie wesentlich näher an der Schwelle zum Erwachsenwerden als ihr Freund ist.
Nachdem auch Jen einen Ausflug ins Psychologenfach unternommen hat ("Hast du schon mal was von krankhafter Realitätsferne gehört?") und auch Pacey ungeahnten Durchblick zeigt ("Die Wahrheit sieht so aus, dass sie eine Traumfrau sind, die verunsichert ist, weil sie sich den 40 nähert. Sie haben Fantasien, wie es wohl wäre, mit einem Jungen zusammen zu sein, der zum Mann wird. Dadurch fällt es ihnen leichter, sich noch immer attraktiv zu finden. Das macht den Alterungsprozess ein bisschen erträglicher."), zieht sich wieder Joey diesen Stiefel an.
Dawson: "Das ist alles so kompliziert."
Joey: "Wir werden erwachsen, Dawson, nichts weiter. Sogar Spielberg hat sein Peter-Pan-Syndrom überwunden."
Na sag mal, wie reden die denn? Haben sich damals viele Zuschauer bei der Erstausstrahlung gedacht. So reden keine 15-Jährigen. Vermutlich auch die wenigsten 30-Jährigen. Solche Sätze erwartet man vielleicht beim Seelenklempner auf der Couch, aber nicht in einem Teenie-Zimmer. In der Realität mag das stimmen. In Capeside liegen die Dinge aber nun mal anders. Man fragt sich vielleicht, weshalb Kevin Williamson und seine Autoren diese Sprache gewählt haben? Ich denke, sie wollten dadurch menschliche Problemen, Stärken und Schwächen bewusst machen und präzise auf den Punkt bringen. Dinge, über die man sonst nicht spricht, aus den Tiefen des Unterbewusstseins holen und sie in dramatisierter Form zum Inhalt einer Unterhaltunsserie machen. Naja, und das hat ja hervorragend funktioniert, wenn man die Zuschauerresonanz zum Vergleich heranzieht.
Neben dem Drehbuch mit seinen innovativen Dialogen liegt es vor allem an den Darstellern und der Regie, dass man in die Ereignisse hineingezogen wird und emotionale Teilnahme zeigt. Gerade Holmes und van der Beek spielen im Pilotfilm absolut brillant. Jede kleine Unsicherheit, jede Gefühlsregung wird deutlich - auch wenn sie nicht groß ausgespielt wird. Die zwei spielen sehr zurückhaltend und lassen gerade so die großen Gesten und "pathetischen" Dialoge echt wirken. Joshua Jackson neigt anfangs noch dazu, seine Rolle ein wenig zu übertreiben. Was okay ist, da er ja den Clown markiert, manchmal ist es aber too much. Der Joey-Dawson-Plot lässt es anfangs ruhiger angehen. Entsprechend ruhig und kontrolliert wirken Holmes und van der Beek in ihrem Spiel. Aber nur nach außen hin. Man spürt förmlich, wie es hinter der Fassade brodelt. Innen sind sie total aufgekratzt, verunsichert, und von Gefühlen aufgeladen. Gefühle, die sie aber (noch) nicht herauslassen können und wollen, weil es ihnen an Mut fehlt. Was wiederum sehr mit dem mangelnden (oder noch nicht aufgebauten) Selbstbewusstsein zusammenhängt, das Teenager so zu schaffen macht. Steve Miner hat seine jungen Darsteller zu Topleistungen animiert. Bei der Inszenierung hat er aber auch noch mehr zum Einsatz gebracht, was die Wirkung der Szene verstärkt. Ist zwar nur subtil, fügt sich aber in den Gesamtkontext ein: so nimmt Joey beispielsweise die ET-Puppe in die Hand, als sie mit Dawson darüber spricht, was anders geworden ist. Als sie sagt, dass sogar "Spielberg sein Peter-Pan-Syndrom" überwunden hat, legt sie die Puppe aus der Hand. Die Puppe wird hier symbolisch aufgeladen und steht für die Kindheit. Das Peter-Pan-Syndrom wird auf Dawson angewandt: er weigert sich, erwachsen zu werden. Spielberg wird nachgesagt, er hätte - zumindest künstlerisch - unter dem PPS gelitten, weil seine Filme bis zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht erwachsen werden wollten. Dass sie simple Unterhaltungsfilme waren, und keine "seriösen" Filme. Das ist natürlich etwas kurz gegriffen. Der Vergleich mit Freund Dawson bietet sich aber prima an. Als Joey dann aus dem Fenster verschwunden ist, bleibt Dawson allein zurück und zermartert sich das Gehirn. Dabei schlägt er mit seiner Stirn gegen das "Schindler´s List"-Plakat. Welches für Spielberg den Wendepunkt zum "erwachsenen Filmemacher" markiert. Und für Dawson den Zusammenprall mit dem Erwachsenwerden symbolisiert. Kleine einfache Inszenierungstricks, die der Serie ein extrem hohes Niveau verleihen.
It´s the end of something simple.
And the beginning of everything else...
beworben. Hier wird auf die Lebensphase hingewiesen, in der sich die Hauptfiguren befinden. Das Ende der Kindheit und der Übergang zum Erwachsenwerden.
Da DC dem Coming-of-Age-Genre angehört, wird dieser komplizierte Lebensabschnitt sehr detailiert und behutsam herausgearbeitet. Sensibler jedenfalls, als das in all den anderen Teenie-Serien vorher der Fall gewesen ist.
Schaun wir uns also nochmal die erste Szene an. Joey und Dawson sind in ihrer Beziehung an einem Punkt angelangt, wo Joey nicht länger bei Dawson übernachten kann. Sie hat früher als ihr Freund realisiert, dass "diese Mann-Frau-Geschichte" zwischen sie getreten ist. ("Tatsache ist, dass sich unsere Hormone entwickeln, was unsere Beziehung verändert.") Damit wird auf das sexuelle Erwachen verwiesen, das eine normale, unvorbelastete Freundschaft nicht mehr möglich macht. Dawson, der in einer Filmwelt lebt und die Realität ablehnt, kann das nicht begreifen. Typisch, da Mädchen in ihrer geistigen und körperlichen Entwicklung Jungs immer etwas voraus sind. Joey ist also die reifere der beiden.
Obwohl stets Dawson als Meister der Analyse beschrieben wird (Ausnahme ist seine Selbstanalyse, die funktioniert bei ihm überhaupt nicht, wie wir in #113 erfahren), ist es in der ersten Episode Joey, die sich eigentlich ein Diplom als Psychoanalytikerin verdient hätte. Sie spricht von "Verdrängung", gibt dann aber in ihrem kindlichen Gerangel auf dem Bett wieder nach. Dawson bleibt irritiert zurück: "Wie bist du überhaupt auf das Thema gekommen?". Wunderbar, wie hier der Coming-of-Age-Topos eingeführt wird. Sehr humorvoll, aber auch sehr menschlich und psychologisch fundiert. Joey wird also als diejenige Person eingeführt, die die Veränderung bemerkt hat. Dawson wird derjenige sein müssen, der darauf reagiert. Man achte auf die Vogelperspektive auf das Bett, in dem beide liegen. Während sich Dawson in der Mitte breit macht, als wäre nichts gewesen, wendet sich Joey ab und liegt am Rand. Damit wird eine bildliche Entsprechung dafür gefunden, dass sie wesentlich näher an der Schwelle zum Erwachsenwerden als ihr Freund ist.
Nachdem auch Jen einen Ausflug ins Psychologenfach unternommen hat ("Hast du schon mal was von krankhafter Realitätsferne gehört?") und auch Pacey ungeahnten Durchblick zeigt ("Die Wahrheit sieht so aus, dass sie eine Traumfrau sind, die verunsichert ist, weil sie sich den 40 nähert. Sie haben Fantasien, wie es wohl wäre, mit einem Jungen zusammen zu sein, der zum Mann wird. Dadurch fällt es ihnen leichter, sich noch immer attraktiv zu finden. Das macht den Alterungsprozess ein bisschen erträglicher."), zieht sich wieder Joey diesen Stiefel an.
Dawson: "Das ist alles so kompliziert."
Joey: "Wir werden erwachsen, Dawson, nichts weiter. Sogar Spielberg hat sein Peter-Pan-Syndrom überwunden."
Na sag mal, wie reden die denn? Haben sich damals viele Zuschauer bei der Erstausstrahlung gedacht. So reden keine 15-Jährigen. Vermutlich auch die wenigsten 30-Jährigen. Solche Sätze erwartet man vielleicht beim Seelenklempner auf der Couch, aber nicht in einem Teenie-Zimmer. In der Realität mag das stimmen. In Capeside liegen die Dinge aber nun mal anders. Man fragt sich vielleicht, weshalb Kevin Williamson und seine Autoren diese Sprache gewählt haben? Ich denke, sie wollten dadurch menschliche Problemen, Stärken und Schwächen bewusst machen und präzise auf den Punkt bringen. Dinge, über die man sonst nicht spricht, aus den Tiefen des Unterbewusstseins holen und sie in dramatisierter Form zum Inhalt einer Unterhaltunsserie machen. Naja, und das hat ja hervorragend funktioniert, wenn man die Zuschauerresonanz zum Vergleich heranzieht.
Neben dem Drehbuch mit seinen innovativen Dialogen liegt es vor allem an den Darstellern und der Regie, dass man in die Ereignisse hineingezogen wird und emotionale Teilnahme zeigt. Gerade Holmes und van der Beek spielen im Pilotfilm absolut brillant. Jede kleine Unsicherheit, jede Gefühlsregung wird deutlich - auch wenn sie nicht groß ausgespielt wird. Die zwei spielen sehr zurückhaltend und lassen gerade so die großen Gesten und "pathetischen" Dialoge echt wirken. Joshua Jackson neigt anfangs noch dazu, seine Rolle ein wenig zu übertreiben. Was okay ist, da er ja den Clown markiert, manchmal ist es aber too much. Der Joey-Dawson-Plot lässt es anfangs ruhiger angehen. Entsprechend ruhig und kontrolliert wirken Holmes und van der Beek in ihrem Spiel. Aber nur nach außen hin. Man spürt förmlich, wie es hinter der Fassade brodelt. Innen sind sie total aufgekratzt, verunsichert, und von Gefühlen aufgeladen. Gefühle, die sie aber (noch) nicht herauslassen können und wollen, weil es ihnen an Mut fehlt. Was wiederum sehr mit dem mangelnden (oder noch nicht aufgebauten) Selbstbewusstsein zusammenhängt, das Teenager so zu schaffen macht. Steve Miner hat seine jungen Darsteller zu Topleistungen animiert. Bei der Inszenierung hat er aber auch noch mehr zum Einsatz gebracht, was die Wirkung der Szene verstärkt. Ist zwar nur subtil, fügt sich aber in den Gesamtkontext ein: so nimmt Joey beispielsweise die ET-Puppe in die Hand, als sie mit Dawson darüber spricht, was anders geworden ist. Als sie sagt, dass sogar "Spielberg sein Peter-Pan-Syndrom" überwunden hat, legt sie die Puppe aus der Hand. Die Puppe wird hier symbolisch aufgeladen und steht für die Kindheit. Das Peter-Pan-Syndrom wird auf Dawson angewandt: er weigert sich, erwachsen zu werden. Spielberg wird nachgesagt, er hätte - zumindest künstlerisch - unter dem PPS gelitten, weil seine Filme bis zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht erwachsen werden wollten. Dass sie simple Unterhaltungsfilme waren, und keine "seriösen" Filme. Das ist natürlich etwas kurz gegriffen. Der Vergleich mit Freund Dawson bietet sich aber prima an. Als Joey dann aus dem Fenster verschwunden ist, bleibt Dawson allein zurück und zermartert sich das Gehirn. Dabei schlägt er mit seiner Stirn gegen das "Schindler´s List"-Plakat. Welches für Spielberg den Wendepunkt zum "erwachsenen Filmemacher" markiert. Und für Dawson den Zusammenprall mit dem Erwachsenwerden symbolisiert. Kleine einfache Inszenierungstricks, die der Serie ein extrem hohes Niveau verleihen.
Gut, so kann mans natürlich auch sehen. Ich glaub aber weiterhin meiner Variante. Klar hat er das wohl auch etwas ironisch, zynisch gemeint, keine Frage, aber dahinter steckt IMO schon die Wahrheit, was bedeutet, dass DJ schon noch miteinander reden können.Schnupfen hat geschrieben:Na, ist ja auch schon etwas älter, die Gute... Ob das von Dawson so ernst und ehrlich gemeint war? Wohl kaum. Sie macht wahrscheinlich morgens die Nachrichten und er meinte das als Witz. Ergo: D und J können sie auch im Englischen nicht die Wahrheit sagen! Somit ist die deutsche Umsetzung nicht sooo anders.colinx hat geschrieben: Das war eine amerikanische Nachrichtensprecherin, afaik.

Im Bezug zu den "geschwollenen" Dialogen. James sagte einmal in einem Interview, dass sie die Charaktere so sprechen lassen, wie Teenager fühlen und denken, und nicht so wie sie in der Realität schlussendlich reden. Das triffts IMO auch gut.
Zur hochgestochenen Sprache:
Ich denke, dass sich dieses Faktum eigentlich nur in der ersten Staffel auswirkt. Schon in der 2. ist das IMO lange nicht mehr so auffällig.
Vielleicht wollten uns, banal gesprochen, die US Amerikaner damit mitteilen, dass sie eben nicht nur Soaps, Sitcoms und Krimis produzieren können, sondern selbst auch so etwas wie eine gewisse Form von gehobener Kultur besitzen.
Dass sie dafür gerade das Kleinstädtische ausgewählt haben, erscheint mir recht interessant.
Ich selbst habe einen ganzen Haufen Verwandte in den Staaten.
Einige, die ich persönlich kenne und zu denen ich auch laufenden Kontakt habe, leben in gerade solchen Kleinstädten.
Und auch bei denen ist dieses "Bemühen" um eine eigenständige Kultur und um Allgemeinbildung stark zu spüren.
Noch ein paar Worte zu den Charakteren:
Sie sind IMO ALLE auf besondere Weise genial gezeichnet, geformt und entwickelt. Das und das Niveau dazu macht eben offensichtlich für Menschen, die dafür ein besonderes "Gespür" haben, die Faszianion DC aus.
Noch ein Wort zu Joe. B:
Ich hatte bislang immer gedacht, ich hätte mich mit DC gänzlich und vollständig auseinandergesetzt. Da wurde ich aber durch die posts von Joe B. eines Besseren belehrt. Sag, hast Du eine Dissertation oder Diplomarbeit über DC geschrieben?
Ich denke, dass sich dieses Faktum eigentlich nur in der ersten Staffel auswirkt. Schon in der 2. ist das IMO lange nicht mehr so auffällig.
Vielleicht wollten uns, banal gesprochen, die US Amerikaner damit mitteilen, dass sie eben nicht nur Soaps, Sitcoms und Krimis produzieren können, sondern selbst auch so etwas wie eine gewisse Form von gehobener Kultur besitzen.
Dass sie dafür gerade das Kleinstädtische ausgewählt haben, erscheint mir recht interessant.
Ich selbst habe einen ganzen Haufen Verwandte in den Staaten.
Einige, die ich persönlich kenne und zu denen ich auch laufenden Kontakt habe, leben in gerade solchen Kleinstädten.
Und auch bei denen ist dieses "Bemühen" um eine eigenständige Kultur und um Allgemeinbildung stark zu spüren.
Noch ein paar Worte zu den Charakteren:
Sie sind IMO ALLE auf besondere Weise genial gezeichnet, geformt und entwickelt. Das und das Niveau dazu macht eben offensichtlich für Menschen, die dafür ein besonderes "Gespür" haben, die Faszianion DC aus.
Noch ein Wort zu Joe. B:
Ich hatte bislang immer gedacht, ich hätte mich mit DC gänzlich und vollständig auseinandergesetzt. Da wurde ich aber durch die posts von Joe B. eines Besseren belehrt. Sag, hast Du eine Dissertation oder Diplomarbeit über DC geschrieben?

Ist schon amüsant, welch hitzige Debatte der letzte Satz über Katie Couric entfacht hat. Denn letztlich wird die gute Frau für Dawson als - man entschuldige bitte den ordinären Ausdruck - als "Wichsvorlage" herangezogen. Usually in the morning.
Und so alt und unattraktiv ist die Dame nun wirklich nicht, Schnupfen, oder? Immerhin hat jeder der Hauptfiguren irgendwann mal einen Love Interest oder Sexpartner, der erheblich älter ist. Warum sollte Dawson Mrs. Couric also nicht sexy finden? Da hat er sicher keinen Scherz gemacht und die Wahrheit gesagt. Deshalb war ja vorher diese Anspannung zwischen ihm und Joey, die weinend davongelaufen ist. Er hat sich erst überwinden müssen (mit Kopf-gegen-Schindler-Poster-knallen), bevor er schließlich den Mut gefunden hat, zu seiner besten Freundin ehrlich zu sein. Nichtsdestotrotz ist die poetische "Für dich hole ich höchstens die Sterne vom Himmel runter"-Übersetzung immer noch eine schöne und passende Umschreibung, die den Kern der Aussage erfasst.
Aber wo wir schon mal beim Thema sind, lasst uns doch über Sex in der Serie reden.
Gleich in der ersten Szene wird Sexualität zu einem zentralen Thema gemacht. Joey findet es auf einmal "nicht mehr angebracht", bei ihrem Schulfreund zu übernachten. Da sich für sie offensichtlich etwas geändert hat. Sie wählt Busen und Genitalien als äußere Entsprechung dafür. Die Geschlechtsmerkmale entwickeln sich, genauso wie die Hormone nun voll zuschlagen. Also Folge davon befürchtet sie, dass sexuelle Spannung und "diese Mann-Frau-Geschichte" auftreten könnten. Dass ihr bisheriges freundschaftliches Verhältnis dadurch beeinträchtigt wird und nichts mehr so sein wird, wie bisher. Dawson steckt zwar auch mitten in der Pubertät, hat Joey aber noch nie sexuell wahrgenommen. Deshalb verfällt er auch wieder ins kindliche Verhalten und zieht sie auf ("Spiel nicht auf einmal Frau bei mir.""). Es ist nun aber nur noch eine Frage der Zeit, bis Sex die Sache kompliziert machen wird.
Bei den Aufnahmen zum "Ungeheuer aus der Tiefe" geht es weiter. Joey wirft Pacey vor, er hätte ihren Hintern begrapscht, worauf Pacey entgegnet: "Als ob du einen hättest." Sehr funny, da Pacey Joey zu diesem Zeitpunkt ebenfalls nicht als sexuelles Wesen betrachtet. Der anschließende Auftritt von Jen macht es wieder etwas expliziter. Ihre Erscheinung in Zeitlupe stellt Jen als Traumfrau dar. Dawson und Pacey fällt die Kinnlade herunter. Joey reagiert zickig, da sie sich durch Jen und deren sinnliche Ausstrahlung bedroht fühlt. Kurz darauf spricht Pacey bereits von "flachlegen". Wie Jungs in diesem Alter eben sind. Denken stets nur an das Eine. Es betont aber auch den charakterlichen Unterschied zwischen Pacey und Dawson. Dawson findet viel weniger Zugang zum Thema Sex, als sein Freund. Er hat schließlich seine romantischen Vorstellungen und idealisiert alles, was mit Frauen zusammenhängt.
Als Dawson und Pacey das Leery-Haus betreten, ertappen sie Gale und Mitch in flagranti auf dem Couchtisch. Pacey reagiert amüsiert, Dawson ist es natürlich unendlich peinlich. Was gibt es Schlimmeres, als die eigenen Eltern beim Sex zu überraschen? Freud hat das als "Urszene" bezeichnet. Wieder ein Hinweis auf den psychologischen Hintergrund. Wenn man jetzt ein wenig überinterpretieren mag, kann man sogar sagen, dass durch Katie Couric auch ein inzestuöses Motiv angesprochen wird. Immerhin ist sie Nachrichtensprecherin, genau wie Dawson´s Mum. Soweit will ich jetzt aber nicht gehen. Kevin Williamson sagt im Audiokommentar, dass Dawson´s Eltern ein Sexleben haben sollten, das ihn wahnsinnig auf die Nerven ging.
In der Videothek wird Tamaras Auftritt ebenfalls in Zeitlupe eingefangen. Nachdem zuvor Dawson´s Love Interest eingeführt wurde, wird nun Paceys Sex Interest eingeführt. Mit einem erotisch angehauchten Saxofon-Motiv. Der Dialog zwischen Pacey und der älteren Frau zielt durch das Reifeprüfung-Zitat sofort auf die sexuellen Komponenten ab. Kein Wunder, dass Pacey "sabbert". Denn so wie Leann Hunley die Szene angelegt hat, spielt sie mit dem jungen Mann. Ihre Worte und Blicke kann man deutlich als Flirtverhalten auslegen, wenn nicht sogar als die ersten Schritte zur Verführung. Da hat Pacey absolut recht. Aber witzig, wie Dawson durch seinen abgeklärten Kommentar Pacey wieder auf den Boden runterbringt. Im Gegensatz zum Joey-Dawson-Plot, der die "Unschuld der ersten Liebe" thematisiert und zum Dawson-Jen-Plot, der das erste sexuelle Begehren zeigt, geht der Pacey-Tamara-Plot einen Schritt weiter. Tamara verkörpert nicht nur die Erfahrung einer reifen Frau (die den unerfahrenen Pacey reizt), sondern auch das Verbotene. Man kann auch sagen, die verbotene Frucht und vielleicht sogar die "Sünde". Aber biblische Assoziationen lassen wir jetzt mal beiseite, dafür ist ja Grams zuständig.
Als nächstes wird wieder ein fortgeschrittenes - und auch "verbotenes" - Stadium der Sexualität eingeläutet: Gales Ehebruch. Dawson sagt Joey gegenüber, dass er die Vermutung hegt, dass seine Mutter mit ihrem Kollegen Bob fremdgeht. Der Vollständigkeit halber musste dieses Thema wohl auch noch angeschnitten werden. Dennoch wirkt die Szene etwas aufgesetzt. Dawsons Verdacht wirkt aus der Luft gegriffen. Und dass gerade hier ein extremer Close-Up verwendet wurde, wirkt auch etwas seltsam. Immerhin gibt es viel wichtigere Erkenntnismomente in der ersten Folge. Aber hier musste wohl die Handlung vorangetrieben werden. Der Untreue-Plot von Gale sorgt ja noch über lange Zeit für dramatisches Potential.
In der Schule wird der Pacey-Tamara-Plot vorangetrieben. Zuerst realisiert Pacey, dass er es nicht nur mit einer älteren Frau, sondern auch mit einer Lehrerin zu tun hat. Nun müsste auch ihm klar sein, dass eine Affäre "illegal" wäre. Aber nix da, er hat Feuer gefangen und macht sich weiter unbeholfen an sie ran. Im Gespräch mit Dawson sagt er: "Ich habe die Möglichkeit, auf absolut traumhafte Weise endlich meine Jungfräulichkeit zu verlieren." Ganz klar, seine Phantasievorstellung vernebelt ihm die Sinne. Dawsons Annäherungsversuch an Jen ist wesentlich zurückhaltender, er hat ja auch andere Vorstellungen, was Liebe und den ersten Sex betrifft. Immerhin kann er sie zum ersten Date überreden.
Jen wird im Gespräch mit Grams weiter als das frühreife Mädchen aus der Großstadt charakterisiert. Die nicht nur eine "rebellische Natur" hat, sondern auch gerne provoziert. Ihre Großmutter reagiert ja völlig perplex auf den Begriff "Penis". Dann kommt die Vater-Sohn-Geschichte zwischen Dawson und Mitch. Das innige Verhältnis der beiden wird dadurch gekennzeichnet, dass Dawson mit seinem Vater über alles reden kann und sich von ihm für alle Lebenslagen, einschließlich Verhütung, Rat einholt. Aber auch hier ist Sex ein Reizthema. Auf Mitchs Bemerkung "play safe" reagiert Dawson ungehalten: "Was ist das nur mit Sex? Offenbar denkt niemand mehr an was anderes als Sex, Sex, Sex. Was ist dabei so furchtbar wichtig?" Mitch, verständnisvoller Vater, der er ist, bringt mal wieder Sigmund Freud ins Spiel: "Sex ist ein ganz wesentlicher Bestandteil unseres Menschseins." Auch hier wird wieder der Bezug zum Vater der Psychoanalyse und dessen Theorien über den menschlichen Trieb hergestellt. Dawson bringt es dann wieder auf ein Niveau, dass er eher verstehen kann. Er zieht den Vergleich zu Spielberg, der "nie eine Sexszene in einem seiner Filme hatte". (Was seit "München" übrigens auch nicht mehr den Tatsachen entspricht.) Dawson betrachtet die Welt als Filmstudio und will sich sein Leben wie einen Kinofilm gestalten. Eine Sichtweise, die zum Scheitern verurteilt ist, da das Leben nun mal keine Illusion ist. Und daher gibt es auch keine Abblende, bevor zwei Menschen miteinander ins Bett gehen. Dawson hat also keine klare Vorstellung davon, wie sein erstes Mal aussehen wird. Er zieht die Filmvergleiche in erster Linie aus Angst und Unwissen heran.
In der Szene, als Bessie Joey den Lippenstift verabreicht, wird dieser mit einer bestimmten Bedeutung aufgeladen. Anfangs reagiert Joey ablehnend, erkennt dann aber, dass es ihre Schwester nur gut mit ihr meint und schenkt ihr deshalb ein Lächeln. Hier wird gezeigt, dass es eine weibliche Aufgabe ist, die individuelle Attraktivität durch zusätzliche Hilfsmittel zu betonen. Was durch den Lippenstift auch tatsächlich gelingt, wie Dawson später anmerkt. Als aber Jen darauf zu sprechen kommt, reagiert Joey sofort wieder aggressiv und sagt, der Farbton sei „nuttenrot“. Schließlich wollte sie ja kein gemeinsames „Frauenthema“ mit ihrer Rivalin Jen finden, sondern ihrer Ausstrahlung (speziell auf Dawson) auf die Sprünge helfen. Joey nutzt den Anlass, um Jen noch weiter aus der Reserve zu locken, als sie sie auf ihre Jungfräulichkeit anspricht. Jen ist zwar ein wenig vor den Kopf gestoßen, geht aber darauf ein. Jedoch nicht ganz wahrheitsgemäß, wie sich später herausstellen wird. Dawson kann dieses verbale Damencatchen überhaupt nicht nachvollziehen und macht Joey Vorwürfe. Er will auch beim besten Willen nicht in aller Öffentlichkeit über das Jungfrauen-Dasein diskutieren. Er schämt sich für Joeys schlechtes Benehmen und befürchtet, es könnte ihn vor Jen in schlechtem Licht darstellen. Nach Joey ironischer Bemerkung über den „Fernfahrer Bubba“ fragt Dawson verständnislos: „Was ist nur mit dir los?“ Scheinbar fehlt ihm Einfühlungsvermögen gegenüber Joey, zumindest in Jens Anwesenheit.
Im Kino kommt es durch das Händchenhalten zur ersten körperlichen Annäherung zwischen Dawson und Jen. Joey reagiert darauf allergisch und treibt sofort einen Keil zwischen die beiden durch ihren absurden Kommentar über Größe. Dawson platzt der Kragen. Die Situation eskaliert, als die beiden im Foyer ihr Streitgespräch haben. Hier zieht Joey wieder den Filmvergleich heran und spricht davon, dass Dawson nur nach Konflikten für sein Drehbuch sucht. Dass er aber gar nicht realisiert, dass das wahre Leben - und die wahre Liebe - direkt vor ihm stehen.
Der Plot zwischen Pacey und Tamara findet seinen Abschluss auf dem Pier. Pacey wirkt hier zwar etwas unsympathisch, da er Tamara ziemlich dreist attackiert. Gleichzeitig spricht er ihr dadurch aber auch aus der Seele und trifft ihren wunden Punkt. Tamara kann ihn daraufhin nicht mehr als minderjährigen Schüler ansehen, sondern als Mann, der sie durchschaut hat. Das löst eine Affekthandlung aus und sie küsst ihn. Einen Sekundenbruchteil später ist sie aber wieder bei klarem Verstand und realisiert die Konsequenzen ihrer Handlung. Im gesellschaftlichen Kontext kann ihre Tat nicht toleriert werden und hat einen „illegalen“ Beigeschmack. Auf die Ernüchterung folgt die Flucht, auch vor ihrer nicht mehr zu verleugnenden Begierde gegenüber dem jungen Mann.
Für Dawson endet der Abend trotz des Kino-Fiaskos positiv. Denn Jen sagt: „Wir tun einfach so, als hätten wir uns geküsst.“. Obwohl sie diesen letzten Schritt nicht mehr ausgeführt haben, ist Dawson zufrieden, da ihm Jen in Aussicht stellt, dass es noch dazu kommen wird. Seine hoffnungsvolle Erwartung wird bei der finalen Begegnung mit Joey wieder gebrochen. Beide stehen völlig neben sich. Ihre Beziehung ist an einem Punkt angelangt, wo alles - einschließlich ihrer Freundschaft - in Frage gestellt wurde. Dawson gesteht zwar, dass er Joey durch den Lippenstift in anderem Licht gesehen hat und dass ihm ihre Schönheit aufgefallen ist. „Doch es geht nicht darüber hinaus“. Großartig, wie die beiden Schauspieler diese Szene in den Griff bekommen haben. Der Wechsel aus Zuneigung und Entfremdung, von Hoffnung und Enttäuschung, das überträgt sich sehr ergreifend auf den Zuschauer. Schließlich stellen beide fest - und damit will ich zum Ausgangspunkt zurückkehren - dass es eine Grenze zwischen ihnen gibt. Oder anders ausgedrückt: es gibt ein Tabu. Über Selbstbefriedigung kann und will Dawson nicht mit Joey reden. Ein kleiner Insidergag am Rande: Im Originaldrehbuch sprach Joey nicht von „runterholen“, sonder von „masturbieren“. Was die Senderchefs nicht akzeptiert haben. Diese Problematik, welche Wörter man im (US-)Fernsehen verwenden darf, wird im Finale noch einmal ironisch auf die Schippe genommen. Trotz der zwischenzeitlich erzeugten Distanz (Joey läuft tränenüberströmt davon, Dawson bleibt hin- und hergerissen zurück), ist zu guter Letzt doch noch ein Hoffnungsschimmer am Horizont zu erkennen. Dawson überwindet seine Hemmungen und ruft Joey seine intimsten Katie-Couric-Phantasien hinterher. Sie haben also wieder zu einem gemeinsamen Nenner gefunden.

Aber wo wir schon mal beim Thema sind, lasst uns doch über Sex in der Serie reden.
Gleich in der ersten Szene wird Sexualität zu einem zentralen Thema gemacht. Joey findet es auf einmal "nicht mehr angebracht", bei ihrem Schulfreund zu übernachten. Da sich für sie offensichtlich etwas geändert hat. Sie wählt Busen und Genitalien als äußere Entsprechung dafür. Die Geschlechtsmerkmale entwickeln sich, genauso wie die Hormone nun voll zuschlagen. Also Folge davon befürchtet sie, dass sexuelle Spannung und "diese Mann-Frau-Geschichte" auftreten könnten. Dass ihr bisheriges freundschaftliches Verhältnis dadurch beeinträchtigt wird und nichts mehr so sein wird, wie bisher. Dawson steckt zwar auch mitten in der Pubertät, hat Joey aber noch nie sexuell wahrgenommen. Deshalb verfällt er auch wieder ins kindliche Verhalten und zieht sie auf ("Spiel nicht auf einmal Frau bei mir.""). Es ist nun aber nur noch eine Frage der Zeit, bis Sex die Sache kompliziert machen wird.
Bei den Aufnahmen zum "Ungeheuer aus der Tiefe" geht es weiter. Joey wirft Pacey vor, er hätte ihren Hintern begrapscht, worauf Pacey entgegnet: "Als ob du einen hättest." Sehr funny, da Pacey Joey zu diesem Zeitpunkt ebenfalls nicht als sexuelles Wesen betrachtet. Der anschließende Auftritt von Jen macht es wieder etwas expliziter. Ihre Erscheinung in Zeitlupe stellt Jen als Traumfrau dar. Dawson und Pacey fällt die Kinnlade herunter. Joey reagiert zickig, da sie sich durch Jen und deren sinnliche Ausstrahlung bedroht fühlt. Kurz darauf spricht Pacey bereits von "flachlegen". Wie Jungs in diesem Alter eben sind. Denken stets nur an das Eine. Es betont aber auch den charakterlichen Unterschied zwischen Pacey und Dawson. Dawson findet viel weniger Zugang zum Thema Sex, als sein Freund. Er hat schließlich seine romantischen Vorstellungen und idealisiert alles, was mit Frauen zusammenhängt.
Als Dawson und Pacey das Leery-Haus betreten, ertappen sie Gale und Mitch in flagranti auf dem Couchtisch. Pacey reagiert amüsiert, Dawson ist es natürlich unendlich peinlich. Was gibt es Schlimmeres, als die eigenen Eltern beim Sex zu überraschen? Freud hat das als "Urszene" bezeichnet. Wieder ein Hinweis auf den psychologischen Hintergrund. Wenn man jetzt ein wenig überinterpretieren mag, kann man sogar sagen, dass durch Katie Couric auch ein inzestuöses Motiv angesprochen wird. Immerhin ist sie Nachrichtensprecherin, genau wie Dawson´s Mum. Soweit will ich jetzt aber nicht gehen. Kevin Williamson sagt im Audiokommentar, dass Dawson´s Eltern ein Sexleben haben sollten, das ihn wahnsinnig auf die Nerven ging.
In der Videothek wird Tamaras Auftritt ebenfalls in Zeitlupe eingefangen. Nachdem zuvor Dawson´s Love Interest eingeführt wurde, wird nun Paceys Sex Interest eingeführt. Mit einem erotisch angehauchten Saxofon-Motiv. Der Dialog zwischen Pacey und der älteren Frau zielt durch das Reifeprüfung-Zitat sofort auf die sexuellen Komponenten ab. Kein Wunder, dass Pacey "sabbert". Denn so wie Leann Hunley die Szene angelegt hat, spielt sie mit dem jungen Mann. Ihre Worte und Blicke kann man deutlich als Flirtverhalten auslegen, wenn nicht sogar als die ersten Schritte zur Verführung. Da hat Pacey absolut recht. Aber witzig, wie Dawson durch seinen abgeklärten Kommentar Pacey wieder auf den Boden runterbringt. Im Gegensatz zum Joey-Dawson-Plot, der die "Unschuld der ersten Liebe" thematisiert und zum Dawson-Jen-Plot, der das erste sexuelle Begehren zeigt, geht der Pacey-Tamara-Plot einen Schritt weiter. Tamara verkörpert nicht nur die Erfahrung einer reifen Frau (die den unerfahrenen Pacey reizt), sondern auch das Verbotene. Man kann auch sagen, die verbotene Frucht und vielleicht sogar die "Sünde". Aber biblische Assoziationen lassen wir jetzt mal beiseite, dafür ist ja Grams zuständig.
Als nächstes wird wieder ein fortgeschrittenes - und auch "verbotenes" - Stadium der Sexualität eingeläutet: Gales Ehebruch. Dawson sagt Joey gegenüber, dass er die Vermutung hegt, dass seine Mutter mit ihrem Kollegen Bob fremdgeht. Der Vollständigkeit halber musste dieses Thema wohl auch noch angeschnitten werden. Dennoch wirkt die Szene etwas aufgesetzt. Dawsons Verdacht wirkt aus der Luft gegriffen. Und dass gerade hier ein extremer Close-Up verwendet wurde, wirkt auch etwas seltsam. Immerhin gibt es viel wichtigere Erkenntnismomente in der ersten Folge. Aber hier musste wohl die Handlung vorangetrieben werden. Der Untreue-Plot von Gale sorgt ja noch über lange Zeit für dramatisches Potential.
In der Schule wird der Pacey-Tamara-Plot vorangetrieben. Zuerst realisiert Pacey, dass er es nicht nur mit einer älteren Frau, sondern auch mit einer Lehrerin zu tun hat. Nun müsste auch ihm klar sein, dass eine Affäre "illegal" wäre. Aber nix da, er hat Feuer gefangen und macht sich weiter unbeholfen an sie ran. Im Gespräch mit Dawson sagt er: "Ich habe die Möglichkeit, auf absolut traumhafte Weise endlich meine Jungfräulichkeit zu verlieren." Ganz klar, seine Phantasievorstellung vernebelt ihm die Sinne. Dawsons Annäherungsversuch an Jen ist wesentlich zurückhaltender, er hat ja auch andere Vorstellungen, was Liebe und den ersten Sex betrifft. Immerhin kann er sie zum ersten Date überreden.
Jen wird im Gespräch mit Grams weiter als das frühreife Mädchen aus der Großstadt charakterisiert. Die nicht nur eine "rebellische Natur" hat, sondern auch gerne provoziert. Ihre Großmutter reagiert ja völlig perplex auf den Begriff "Penis". Dann kommt die Vater-Sohn-Geschichte zwischen Dawson und Mitch. Das innige Verhältnis der beiden wird dadurch gekennzeichnet, dass Dawson mit seinem Vater über alles reden kann und sich von ihm für alle Lebenslagen, einschließlich Verhütung, Rat einholt. Aber auch hier ist Sex ein Reizthema. Auf Mitchs Bemerkung "play safe" reagiert Dawson ungehalten: "Was ist das nur mit Sex? Offenbar denkt niemand mehr an was anderes als Sex, Sex, Sex. Was ist dabei so furchtbar wichtig?" Mitch, verständnisvoller Vater, der er ist, bringt mal wieder Sigmund Freud ins Spiel: "Sex ist ein ganz wesentlicher Bestandteil unseres Menschseins." Auch hier wird wieder der Bezug zum Vater der Psychoanalyse und dessen Theorien über den menschlichen Trieb hergestellt. Dawson bringt es dann wieder auf ein Niveau, dass er eher verstehen kann. Er zieht den Vergleich zu Spielberg, der "nie eine Sexszene in einem seiner Filme hatte". (Was seit "München" übrigens auch nicht mehr den Tatsachen entspricht.) Dawson betrachtet die Welt als Filmstudio und will sich sein Leben wie einen Kinofilm gestalten. Eine Sichtweise, die zum Scheitern verurteilt ist, da das Leben nun mal keine Illusion ist. Und daher gibt es auch keine Abblende, bevor zwei Menschen miteinander ins Bett gehen. Dawson hat also keine klare Vorstellung davon, wie sein erstes Mal aussehen wird. Er zieht die Filmvergleiche in erster Linie aus Angst und Unwissen heran.
In der Szene, als Bessie Joey den Lippenstift verabreicht, wird dieser mit einer bestimmten Bedeutung aufgeladen. Anfangs reagiert Joey ablehnend, erkennt dann aber, dass es ihre Schwester nur gut mit ihr meint und schenkt ihr deshalb ein Lächeln. Hier wird gezeigt, dass es eine weibliche Aufgabe ist, die individuelle Attraktivität durch zusätzliche Hilfsmittel zu betonen. Was durch den Lippenstift auch tatsächlich gelingt, wie Dawson später anmerkt. Als aber Jen darauf zu sprechen kommt, reagiert Joey sofort wieder aggressiv und sagt, der Farbton sei „nuttenrot“. Schließlich wollte sie ja kein gemeinsames „Frauenthema“ mit ihrer Rivalin Jen finden, sondern ihrer Ausstrahlung (speziell auf Dawson) auf die Sprünge helfen. Joey nutzt den Anlass, um Jen noch weiter aus der Reserve zu locken, als sie sie auf ihre Jungfräulichkeit anspricht. Jen ist zwar ein wenig vor den Kopf gestoßen, geht aber darauf ein. Jedoch nicht ganz wahrheitsgemäß, wie sich später herausstellen wird. Dawson kann dieses verbale Damencatchen überhaupt nicht nachvollziehen und macht Joey Vorwürfe. Er will auch beim besten Willen nicht in aller Öffentlichkeit über das Jungfrauen-Dasein diskutieren. Er schämt sich für Joeys schlechtes Benehmen und befürchtet, es könnte ihn vor Jen in schlechtem Licht darstellen. Nach Joey ironischer Bemerkung über den „Fernfahrer Bubba“ fragt Dawson verständnislos: „Was ist nur mit dir los?“ Scheinbar fehlt ihm Einfühlungsvermögen gegenüber Joey, zumindest in Jens Anwesenheit.
Im Kino kommt es durch das Händchenhalten zur ersten körperlichen Annäherung zwischen Dawson und Jen. Joey reagiert darauf allergisch und treibt sofort einen Keil zwischen die beiden durch ihren absurden Kommentar über Größe. Dawson platzt der Kragen. Die Situation eskaliert, als die beiden im Foyer ihr Streitgespräch haben. Hier zieht Joey wieder den Filmvergleich heran und spricht davon, dass Dawson nur nach Konflikten für sein Drehbuch sucht. Dass er aber gar nicht realisiert, dass das wahre Leben - und die wahre Liebe - direkt vor ihm stehen.
Der Plot zwischen Pacey und Tamara findet seinen Abschluss auf dem Pier. Pacey wirkt hier zwar etwas unsympathisch, da er Tamara ziemlich dreist attackiert. Gleichzeitig spricht er ihr dadurch aber auch aus der Seele und trifft ihren wunden Punkt. Tamara kann ihn daraufhin nicht mehr als minderjährigen Schüler ansehen, sondern als Mann, der sie durchschaut hat. Das löst eine Affekthandlung aus und sie küsst ihn. Einen Sekundenbruchteil später ist sie aber wieder bei klarem Verstand und realisiert die Konsequenzen ihrer Handlung. Im gesellschaftlichen Kontext kann ihre Tat nicht toleriert werden und hat einen „illegalen“ Beigeschmack. Auf die Ernüchterung folgt die Flucht, auch vor ihrer nicht mehr zu verleugnenden Begierde gegenüber dem jungen Mann.
Für Dawson endet der Abend trotz des Kino-Fiaskos positiv. Denn Jen sagt: „Wir tun einfach so, als hätten wir uns geküsst.“. Obwohl sie diesen letzten Schritt nicht mehr ausgeführt haben, ist Dawson zufrieden, da ihm Jen in Aussicht stellt, dass es noch dazu kommen wird. Seine hoffnungsvolle Erwartung wird bei der finalen Begegnung mit Joey wieder gebrochen. Beide stehen völlig neben sich. Ihre Beziehung ist an einem Punkt angelangt, wo alles - einschließlich ihrer Freundschaft - in Frage gestellt wurde. Dawson gesteht zwar, dass er Joey durch den Lippenstift in anderem Licht gesehen hat und dass ihm ihre Schönheit aufgefallen ist. „Doch es geht nicht darüber hinaus“. Großartig, wie die beiden Schauspieler diese Szene in den Griff bekommen haben. Der Wechsel aus Zuneigung und Entfremdung, von Hoffnung und Enttäuschung, das überträgt sich sehr ergreifend auf den Zuschauer. Schließlich stellen beide fest - und damit will ich zum Ausgangspunkt zurückkehren - dass es eine Grenze zwischen ihnen gibt. Oder anders ausgedrückt: es gibt ein Tabu. Über Selbstbefriedigung kann und will Dawson nicht mit Joey reden. Ein kleiner Insidergag am Rande: Im Originaldrehbuch sprach Joey nicht von „runterholen“, sonder von „masturbieren“. Was die Senderchefs nicht akzeptiert haben. Diese Problematik, welche Wörter man im (US-)Fernsehen verwenden darf, wird im Finale noch einmal ironisch auf die Schippe genommen. Trotz der zwischenzeitlich erzeugten Distanz (Joey läuft tränenüberströmt davon, Dawson bleibt hin- und hergerissen zurück), ist zu guter Letzt doch noch ein Hoffnungsschimmer am Horizont zu erkennen. Dawson überwindet seine Hemmungen und ruft Joey seine intimsten Katie-Couric-Phantasien hinterher. Sie haben also wieder zu einem gemeinsamen Nenner gefunden.
Zuletzt geändert von Joe B. am 08.02.2006, 13:02, insgesamt 1-mal geändert.